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Heart Cross

von

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Head Down

Als Shounan ihre Augen öffnete, war es noch immer dunkel. Sie konnte nicht schlafen.

Viel zu sehr beschäftigte sie die bevorstehende Reise. Sie hatte ihre Heimat außerdem noch niemals verlassen. Und wenn, wäre ihr Bruder bei ihr gewesen. Ja, ihr geliebter Bruder.

Sie drehte sich zur Fensterseite und sah wie der Mond durch ihre Vorhänge schimmerte.

Was ihr Bruder wohl grade machte? Shounan wünschte sich, er könne jetzt bei ihr sein.

Natürlich, sie war nicht allein. Propox würde sie begleiten. Doch wusste sie nicht wirklich,

wie sie ihn einschätzen sollte. Viel gesagt hatte er schließlich nicht.

Nach einiger Zeit überkam sie doch die Müdigkeit und schlief bis zum Sonnenaufgang.
 

Fertig angezogen betrat Shounan die Kirchenhalle, wo Vater Carius auf einer der Bänke saß und die bunten Fenstergläser betrachtete. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken. „Vater.. Ich wäre dann soweit.“ Sie war sich nicht sicher, ob er sie gehört hatte, denn sein Blick war noch immer den Fenstern zugewandt. Shounan trat näher. „Vater-“ – „Ja, ich weiß…“ Er stand auf und ging zu einem der vielen Regale. Dann zog er ein Buch heraus und blätterte eine Weile in ihm. Die Seiten des Buches waren noch staubiger und veralteter als der gestrige Papierfetzen, dachte Shounan. Carius nickte, er schien gefunden zu haben, was er suchte. „Shounan, komm her.“ – „Mh?“ Carius legte seine Hand auf ihre Stirn und las die Schriften auf der aufgeschlagenen Seite vor. Sie hatte keine Ahnung was es zu bedeuten hatte. Was war das für eine Sprache? Plötzlich zeichnete sich ein merkwürdiges Symbol auf dem Boden ab. Es begann zu leuchten. „W-was geschieht hier?!“ Shounan traute ihren Augen nicht. Tanzende Lichter, sie waren überall. Sie schwebten in einer Spirale empor und vereinten sich am höchsten Punkt zu einem Stab. Das gleißend blaue Licht, welches er ausstrahlte, erfüllte den kompletten Raum. Shounan hob die Hand um nach ihm zu greifen. Er war unbeschreiblich schön. Hellblaue Verschnörkelungen zierten ihn überall. „Das ist das letzte Indiz dafür, dass du tatsächlich dem Geburah Tiphreth angehörst, Shounan.“ Sie drehte sich zu ihm. „Was hat es mit ihm auf sich?“ fragte sie und bewunderte noch immer sein Aussehen. „Das ist der Stab, den der Wächter bei sich trug, als er in den Kampf gegen Animus zog. Er gehört nun zu dir.“

Carius brachte das Buch zurück an seinen Platz. „Ich werde dir diesen Spruch beibringen, so kannst du den Stab immer beschwören, wenn es nötigt ist.“ Dann kniete er sich hin. „Knie dich hin wie ich und spreche mir nach, Shounan.“ Sie nickte und kniete sich ebenfalls hin.

„Durch das Zeichen auf deiner Stirn, ist es dir nun möglich, die gleiche Reaktion wie eben, herbeizuführen.“ – „Zeichen?!“ Shounan faste sich ungläubig an die Stirn. „Es erscheint immer dann, wenn du den Stab beschworen hast.“ Carius positionierte seine Hand diesmal auf dem Boden. „ப்ளூ கார்டியன்“ Schon wieder diese seltsame Sprache, dachte Shounan. Doch sie sprach es nach. „ப்ளூ கார்டியன்“ Mit ihren Worten bildete sich wieder dasselbe Symbol auf dem Boden ab, strahlend blau. „Löse deine Hand vom Boden.“ Sie tat es. Das Symbol löste sich auf und mit ihm auch der Stab. Sie stand auf. „Das ist unglaublich.“

- „Das ist alles, was ich für dich tun konnte, Shounan. Tut mir Leid. … Aber er wird dich beschützen.“ Ehe er richtig aufstehen konnte, spürte er Shounans Umarmung. „Danke, Vater…“
 

Die Sonne stand schon fast an ihrem höchsten Punkt als Propox Richtung Kirche lief. Shounan und Carius erwarteten ihn bereits. „Morgen…“ murrte er, als er vor den beiden stehen blieb. „Es ist fast Mittag.“ erwiderte Shounan und betrachtete den goldenen Bogen auf Propox’s Rücken. „Mir egal...“ Er sah sie an. „Kann’s losgehen, oder was jetz’?“ Wie unhöflich, und mit ihm sollte sie ab heute immer unterwegs sein? Shounan runzelte die Stirn.

„Vielen Dank, dass Sie das auf sich nehmen Propox. Am Fuße des Hillid Gebirge wird ein Freund meiner euch erwarten.“ Carius übergab Propox eine Karte. „Bis dahin sollte euch die Karte noch führen können. Dort angekommen könnt ihr die Navigation dann ihm überlassen.“ Er drehte sich zu Shounan, die er nun gehen lassen musste. „Pass auf dich auf…“ – „Danke für alles, Vater.“ Sie umarmte ihn ein letztes Mal und verließ den Vorhof der Kirche. Propox nickte Carius zu und ließ ihn dann ebenfalls hinter sich.
 

Eine ganze Weile schon liefen die beiden stumm nebeneinander. Shounan hatte vor die unangenehme Stille zu durchbrechen. Nur wie? Sollte sie ihn nach seiner Herkunft fragen? Nein, zu persönlich. Oder doch nicht? Sie biss sich auf die Lippe. „Au“ – „Was ist los?“

- „A-ah, nichts.“ – „Na dann.“ Es wurde wieder still. Shounan raufte sich innerlich die Haare. So was Blödes. Sie konnten doch nicht die ganze Zeit schweigen. „… U-und? Wo kommst du her? Ich habe solche Klamotten die du trägst noch nie gesehen.“ Jetzt hatte sie es doch getan. Wie peinlich, dass mit den Klamotten hätte sie auch weglassen können, dachte sie. Er grinste. „Du hast das Törchen, was aus dem Dorf führt auch noch nie verlassen, wie?“ – „Mh, doch. Früher lebte ich mit meinem Bruder oben in den Weiden, in einem kleinen Häuschen. Das war außerhalb des Dorfes!“ Propox schwieg. Wieso hatte sie das jetzt erzählt, fragte sie sich. Das interessiert doch eh niemanden. „Wo ich herkomme fragst du also… Nun, von ziemlich weit her, schätz’ ich.“ – „Und wo genau ist ‚von ziemlich weit her’?“ – „Unwichtig.“ Shounan seufzte. Wieso war dieser Typ nur so verstammt schwierig. „Ich frag mich, wie ein zierliches Mädchen wie du zu so einer Wichtigkeit auserwählt werden konnte.“ Sie sah ihn an. „Was soll das denn jetzt heißen?“ – „Ich dachte so was sollten Leute übernehmen die mehr Courage haben. So wie du dich angestellt hast…“ – „Na hör mal, wie würdest du dich denn fühlen auf einmal der ‚Retter der Welt’ zu sein. – „Gut.“ – „Das ist doch- … Ach egal. Ich habe mir das jedenfalls nicht ausgesucht.“ Sie streckte die Hände in den Himmel. „Was machst du da?“ Propox sah sie verwundert an. Ihre Haare waren ziemlich lang. Und schön, dachte er. „Ich suche den Himmel nach dem schwebenden Schloss ab. Mit meinen neuen tollen ‚Wächter’-Kräften müsste ich doch so was wie Sensoren dafür haben.“ – „Du machst dich zum Affen.“ – „Wieso das denn? Ich muss die Augen offen halten.“ – „Es wird sich noch nicht zeigen.“ Shounan hielt inne und nahm ihre Hände herunter. „Woher willst du das wissen?“ – „Ich weiß es halt.“ – „Na wenn das so ist.“ Sie setzte sich auf einen Felsbrocken der am Wegrand herumlag. „Dann können wir uns ja Zeit lassen und eine Pause machen. Ich bin aus der Puste.“ Ein paar Stunden waren sie nämlich doch schon unterwegs. „Na schön.“ – „Schön.“ – „Schön.“ – „Schön!“ Propox ließ sich in die Wiese hinter ihnen fallen und legte die Hände hinter den Kopf. Es waren wirklich sehr schöne Haare, die sie hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Baka-Erdbeerchen
2011-08-07T20:37:36+00:00 07.08.2011 22:37
Was hat er mit ihren Haaren XDDDD

Von:  NARUT0
2011-08-07T18:29:04+00:00 07.08.2011 20:29
Oh ja er findet ihre 'haare' schön XD
hehe süß xD.
ICh kann mir das alles so schön vorstellen *__*
Mit dem stäbchen und den lichtern :D



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