YFC
An dieser kleinen Parodie sind genau drei Menschen schuld:
- GACKT, da er Yellow Fried Chickenz aka YFC ins Leben gerufen hat.
- YOSHIKI, da er in seinem Comicbuch „Blood Red Dragon“ einen eigenen Fanclub namens YFC hat.
- abgemeldet, da sie die Idee noch munter mitgesponnen hat, anstatt sie aus meinem Kopf zu vertreiben .
Genug der vielen Worte: viel Spaß bei dieser Mini-One-Shot!^^
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„Sugizo!!!!!!!!“
Die Stimme des Leaders von X JAPAN, die lautstark durch die Gänge des Aufnahmestudios hallte, bedeutete nichts Gutes für den Violinisten und Gitarristen, der erst seit 2009 offiziell zur Band gehörte.
„Hast du irgendetwas ausgefressen?“, erkundigte sich Heath, der zusammen mit seinen Bandkollegen im Aufenthaltsraum saß und sich mit schwarzem Kaffee, Stärke extra stark, volllaufen ließ, um den dritten Tag in Folge ohne Schlaf irgendwie zu überstehen, da ihr Leader gerade einmal wieder mit nichts zufrieden war und jede Spur mindestens gefühlte 1 000 Mal aufgenommen werden musste.
„Nicht dass ich wüsste…“, äußerte der Jüngste der Gruppe schulterzuckend, stellte seine Tasse, die ein Bild von Mr. Spock aus Star Trek zierte, beiseite und machte sich auf den Weg zu Yoshiki in den Mischraum. Dieser verschanzte sich dort bereits seit etlichen Stunden, um die zuvor gemachten Aufnahmen durchzugehen. Doch als Sugizo dort ankam, befand sich der Drummer nicht wie erwartet mit einem übernächtigten Techniker am Mischpult, sondern war alleine und saß im Schneidersitz auf dem schwarzen Ledersofa, das zwischen diversem Equipment ein kleines Plätzchen gefunden hatte. Auf seinem Schoß ruhte sein Laptop und an seine Brust presste er ein hide-Plüschtier, welches schon seit Tagen mit von der Partie war. Welchen Zweck es erfüllte, wusste keiner der anderen Bandmitglieder so wirklich, aber solange es bedeutete, dass ihr Leader glücklich und zufrieden war, sollte es ihnen recht sein.
„Du hast gerufen?“, trat Sugizo zu ihm und wurde direkt mit einem vorwurfsvollen Blick begrüßt, während das silberne Notebook, auf dessen Rücken der Ältere einen X JAPAN Sticker geklebt hatte, lautstark zugeklappt wurde.
„Warum bist du YFC noch nicht beigetreten?!“
„Hä?“ Warum musste es im Englischen so viele Abkürzungen geben, die Yoshiki dann munter ins Japanische einbaute, nur damit ihn dann wieder einmal keiner verstand? Er musste sich von seiner Tochter dringend mal wieder auf den neusten Stand bringen lassen… Zum Glück wuchs sie in den USA auf, somit war er ja praktischerweise immer direkt an der Quelle.
„Na der Yoshiki-Fan-Club! YFC!!“, erklärte der Pianist ungeduldig und war mit dem hide-Plüsch, das er noch immer festhielt, aufgestanden.
„Fanclub?“
„Ja!“, bestätigte der Ältere und Sugizo konnte praktisch in Zeitlupe mit verfolgen, wie dessen Gesichtsausdruck von vorwurfsvoll zu tiefst verletzt überging. „Toshi, Pata und Heath waren direkt am ersten Tag Mitglied! Sogar mein hide-Plüsch!“ Bei letzterem wurde dem Violinisten besagtes Kuscheltier direkt unter die Nase gehalten. Er wollte darauf erwidern, dass sich das Plüschtier wohl kaum selbst angemeldet hatte und dass das wohl Yoshiki selbst gewesen sein musste, doch er kam gar nicht dazu, da der Drummer direkt fortfuhr, während er anscheinend die beste Schnute zog, die er hinbekam. Gleichzeitig begannen seine Augen feucht zu glänzen und er schniefte lautstark. „Nach allem was ich für dich und LUNA SEA getan habe…“ Es folgte ein doppeltes Schniefen. „Gib zu, du hast mich nicht mehr lieb!!!!!“
„Äh… doch ja, natürlich“, stammelte Sugizo völlig überrumpelt. Was sollte man dazu auch schon groß sagen? Sollte er sich etwa für ihr bandinternes Prinzesschen eine Liebeserklärung aus dem Ärmel zaubern, die selbst Shakespears Romeo vor Neid erblassen lassen würde?!
„Und weshalb bist du dann nicht in meinem Fanclub, wenn alle anderen es sind??“
Irgendwie bezweifelte der Violinist, dass Yoshiki ein „Ich wusste ja nicht einmal, dass du einen Fanclub hast“ gelten lassen würde…
„Warte kurz…!“ Damit eilte Sugizo rasch raus in den Gang, wobei er bereits im Gehen sein Mobiltelefon aus der Hosentasche angelte und den erstbesten seiner Bandkollegen von LUNA SEA anrief. Die einzige Möglichkeit, die er sah, Yoshiki wieder glücklich zu stimmen, war wohl, wenn er die komplette Band dazu brachte, dem Fanclub desjenigen beizutreten, der sie damals als Indiegruppe unter Vertrag genommen hatte.
„Inoran?! Sugizo hier. Hör zu, stell keine Fragen, sondern mach einfach, was ich dir sage: ruf die anderen an und sag ihnen, dass komplett LUNA SEA YFC beitreten muss. Das ist die einzige Chance, die ich habe, damit mich Yoshiki nicht killt!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er auf und kehrte zu dem Pianisten zurück, der sich schmollend wieder auf die Couch gesetzt hatte und sein hide-Plüsch an sich presste.
„Yoshiki, es wird dich freuen, dass komplett LUNA SEA deinem Fanclub beitreten wird!“
„Wirklich?!“ Innerhalb von einer Millisekunde schlug die Stimmung des Pianisten von „Beleidigte Leberwurst“ auf „hyperglücklich“ um. „Das ist ja toll!!“ Kurz wurde Sugizo vor Freude angehopst, ehe er auch schon beinahe hüpfend nach draußen in den Gang verschwand, von woher man nur noch ein „Tocchi!!!!“ hören konnte, weshalb der Violinist stark davon ausging, dass ihr Leader ihren Sänger im Aufenthaltsraum heimsuchte.
Wenige Tage später – X JAPAN war noch immer im Studio und inzwischen hatten sie die Hoffnung aufgegeben von dort in nächster Zukunft entkommen zu können – bekam Sugizo einen Anruf von LUNA SEAs Gitarristen.
„Hey, Inoran! Was gibt’s?“
„Also hör zu, wir haben gemacht, was du gesagt hast und alle bei YFC vorgespielt, um beitreten zu können.“
„Vorspielen? Man muss doch nur das Antragsformular auf der Homepage ausfüllen…“, murmelte Sugizo mehr zu sich als in sein Handy.
„Auf jeden Fall“, überging Inoran den gebrummelten Einwurf, „der einzige, den Gackt genommen hat, ist Shinya. Der tourt dann demnächst mit YFC durch Europa und Japan. Sind zwar nicht wir alle, aber ich hoffe, dass es Yoshiki trotz allem davon abhalten wird, dich zu killen.“ Damit hatte er auch schon wieder aufgelegt, während der Violinist nur völlig verwirrt das Display seines iPhones anstarrte, das lediglich anzeigte, dass die Verbindung unterbrochen wurde.
„Shinya spielt bei Gackts YFC?!?!“
