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Skandalös.

Lily & Scorpius | Kapitel vier in Arbeit.
von

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Die Sehnsucht.


 

~ D i e S e h n s u c h t ~

Die Liebe ist Sehnsucht, und gestillte Sehnsucht vergeht.

(Hans Christian Andersen )
 


 


 


 

Lysander ging gerade verärgert die Treppe zu seinem Zimmer hoch, als er stockend vor seiner Zimmertür stehen blieb. Er sah überrascht auf seinem Bett, denn da lag kein anderer als Lorcan. Sein Zwillingsbruder. Dieser lag gemütlich auf seinen Bettdecken und las gerade die neuste Hexenwoche.
 

„Lorcan? Aber was machst du denn hier?“, fing Lysander an. Überrascht starrte er ihn immer noch an.
 

Lorcan blickte kurz hoch. „Durch meine Überstunden habe ich ein paar Tage Urlaub bekommen“, erklärte gelangweilt und blätterte weiter.
 

„Aber ich versteh nicht.. Ich dachte niemand ist im Haus.“
 

Lorcan zuckte mit den Schultern. „Wenn du die Sache mit Lily meinst; meine Güte habt ihr ein Krach gemacht und mich aus meinen süßen Träumen geweckt.“
 

Lysander sah ihn immer noch verwundert an. „Keine Moralpredigt?“
 

Lorcan war der selbstbewusste von ihnen beiden und weil er 30 Sekunden früher auf der Welt war, sah er sich als den älteren Bruder an und hielt ihn immer eine Moralpredigt, wenn etwas in Lysanders Leben nicht klappte. Besonders was das Thema Frauen anging, musste er sich stundenlang anhören, wie Lorcan die Sache anging.
 

Doch bei Lily hatte er nur gesagt, dass er stets er selbst bleiben sollte. Doch Lily war sowieso anders als alle anderen Mädchen, die er je gekannt hatte. Nie konnte er sie durchschauen. Verdammt! Dieses Mädchen hatte so viele Gesichter! Woher sollte er die wahre Lily erkennen?
 

„Es ist gut, dass du sie fort geschickt hast. Dass du ihr jedes Mal hinter gerannt bist, hat mir nicht gefallen. Das ist das einzige, was ich dazu sage.“ Lorcan legte die Zeitschrift beiseite und studierte seinen Bruder ernst.
 

Lysander seufzte und hockte sich neben ihn. „Sie steht auf Scorpius. Aber das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr.“ Als er seinen Zwillingsbruder ansah, stockte er, denn dieser war nur nach wenigen Sekunden eingeschlafen. „Du hast echt Nerven zu schlafen, während ich vor Liebeskummer durchdrehe.“ Lysander rollte mit den Augen und schmunzelte leicht, als er auf stand.
 

Er muss damit fertig werden; Lily hatte sich nun endgültig entschieden. Er konnte sie nicht zurück bekommen. Gegen einen Malfoy hatte er keine Chance. Sein einziges Glück wäre, wenn Rose sie mal in die Wirklichkeit zurückbringen würde, denn es schien so, dass Lily nicht mehr klar sah.
 


 

~*~*~
 


 

„Ist alles in Ordnung?“ Rose musterte ihn misstrauisch. Scorpius lag auf dem Sofa und hatte die Augen geschlossen. Sie spürte, dass er ihr etwas verheimlichte, dass irgendetwas nicht stimmte. Irgendwas ging hier vor. Selbst ihr Bruder, der immer eine fröhliche Gestalt war, verhielt sich ihr gegenüber merkwürdig. Da kam ihr die Frage – was verheimlichten sie ihr, was durfte sie nicht erfahren?
 

„Ich bin nur etwas müde, Rose“, murmelte Scorpius leise. Doch sie wusste, dass er log. Dachte er wirklich, sie würde es nicht merken? Das war mal wieder typisch Mann!
 

Mit einer Flasche Wasser näherte sie sich im leise. Und dann öffnete sie langsam den Deckel und verschüttete den ganzen Inhalt über ihn. Sogleich sprang er erschrocken auf. Wäre sie in der richtigen Stimmung, hätte sie es mit Humor genommen. Doch sie wollte Gewissheit haben!
 

„Verdammt! Rose, was tust du da?“, schrie er aufgebracht. Völlig durchnässt stand er vor ihr.
 

Doch Rose legte nur den Kopf schief. „Na ja, vielleicht würdest du mir besser erklären, warum sich in letzter Zeit alle so komisch verhalten?“
 

Scorpius sah sie entgeistert an. „Woher soll ich das denn wissen?“, schrie er wütend. Er versuchte zu schauspielern, keine Panik und auch nicht dieses Unbehagen fühlen, wenn er dachte, was alles passiert war. Er wusste zwar nicht, was mit den anderen war, aber bei Hugo und Louis konnte er sich denken, was los war; an alldem war nur Lily Luna Potter schuld.
 

Konnte sie sich keinen anderen suchen? Warum ausgerechnet er?
 

„Hör auf damit, Scorpius! Ich weiß, dass du flunkerst. Am besten du erzählst mir, was du weißt oder ich bewerfe dich diesmal mit etwas, anstatt dich nass zu spritzen.“ Scorpius zuckte zusammen. Rose' Drohungen waren ihm schon immer unheimlich gewesen. Merlin, warum war er noch einmal mit ihr zusammen?
 

Mit einer tollwütigen Frau durfte er sich keine Fehler erlauben und zurück konnte er auch nicht. Er war verlobt, aber genau das gefiel ihm auch. Er hatte eine Zukunft mit ihr, aber nur solange sie nicht wusste, was er mit Lily hatte. Eigentlich zählte es ja nicht. Er war betrunken gewesen und sie hatte ihm noch etwas hinein getan. Zumindest vermutete er das.
 

Wer anderer hätte es außer ihr tun können?
 

„Rose ...“, fing er an. Mit seiner nassen Kleidung setzte er sich wieder und lehnte sich zurück. Er wirkte erschöpft. „Ich ...“ Wie sollte er es ihr erklären? Es fiel ihm so schwer.
 

Doch bevor er nur ein Wort heraus bekam, platzte Dominique hervor. Sie trat aus dem Kamin. „Mann, ihr müsst mal euren Kamin säubern!“, rief sie keuchend und mit Staub bedeckt.
 

Seine Rettung, dachte er.
 

Doch Dominique hielt inne, als sie Rose umarmte und ihn nass auf dem Sofa sitzen sah. „Hab ich was verpasst?“, fragte sie verwundernd und winkte ab. „Rosie! Ein Notfall! Ich brauch dein Kleid!“
 

Rose, die sie völlig überrumpelt ansah, hob fragend die Augenbraue. „Wieso denn das?“

Allerdings zog sie Dominique sofort an sich und schleifte sie aus dem Raum, doch zuvor rief diese: „Ach Rose, stell mir doch nicht solche Fragen! Du weißt doch, dass ich keine Ahnung habe, wie man sich passabel kleidet. Übrigens Scorp, willst du dich nicht umziehen? Oder sind nasse Kleider plötzlich in?“
 

Scorpius errötete sogleich. „Zumindest sind sie schöner., als deine Jogginganzüge, die du dauernd anhast“, murmelte er.
 

Dominique Weasley war ganz anders als ihre Mutter Fleur. Meistens war sie auf dem Quidditchfeld. Er glaubte sogar, dass sie demnächst zur besten Quidditchspielerin des Jahres gewählt werden würde. Vor Dominique hatte er großen Respekt; sie machte sich nichts aus Kleidung, Manieren oder so etwas, dass man Höflichkeit nannte. Sie tat das, was sie für das Beste hielt .
 

Die meisten waren der Meinung, dass sie zu viele Eigenschaften ihres Vaters hatte. Sie war eine wilde Rebellin. Frech, taff und ehrgeizig.
 

Jedoch in letzter Zeit hatte sie sich in einem romantischen Franzosen angefreundet und dieser hielt sehr viel von Höflichkeit, Manieren und Kleidung. Und nun musste sie sich Rat bei einer suchen, die sich normal kleidete. Denn zu elegant wollte sie auch nicht wirken. Dominique bekam immer die Krise, wenn sie zu gut aussah. Man stellte sich eine über 20-jährige Frau vor, die es nicht mochte, wenn sie zu gut aussah. Hatte die Probleme!
 

Aber das nächste Mal musste er ihr danken – sie hatte ihn da raus geholt.
 

Und auch muss er sich eine glaubwürdige Geschichte für Rose einfallen lassen, denn er wusste nicht, ob sie die Wahrheit verkraften konnte.
 


 

~*~*~
 


 

„Lily?“
 

Der Wind ließ ihre roten Haare in der Luft tanzen. Sie saß weit oben auf einem Berg und betrachtete die Aussicht. Beinahe niemand kannte den Ort. Aus diesen Grund besuchte sie ihn jedes Mal. Normalerweise beruhigte sie die Stille und die Geräusche der Natur, aber diesmal war es nicht der Fall.
 

„Lily?“, rief Louis erneut. Besorgt betrachtete er seine Cousine, die ihre Beine an sich gezogen hatte und ihr Kinn darauf legte. „Es scheint so, als wäre alles aus dem Ruder gelaufen“, murmelte er und hockte sich neben sie. Er folgte ihrem Blick und starrte genauso wie sie auf einen unsichtbaren Punkt.
 

„Es ist viel schlimmer, Lou.“ Sich unwohl fühlend starrte er sie wieder an. Sie wusste, warum er da war. Louis war für sie wie ein großer Bruder, der immer für sie da war und sie beschützte. Im Gegensatz zu Albus und James – denn diese interessierten sich überhaupt nicht für die kleine Schwester, die immer wieder in Schwierigkeiten geriet. „Ich hab nur ein einziges Mal gehofft, dass es klappt. Aber das Pech verfolgt mich im wahrsten Sinne des Wortes.“ Er hörte sie schlucken. „Sogar Lysander hasst mich!“, rief sie aufgebracht.
 

Das überraschte ihn. Louis sah sie konfus an. „Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig, Lil?“
 

Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Egal, was ich gemacht habe, wie blöd ich mich verhalten habe, er ist mir immer hinterher gerannt und hat mir verziehen ... Aber diesmal habe ihn verletzt. Ich bin zu weit gegangen. Und Hugo hasst mich auch!“
 

Louis seufzte, als sie versuchte, ihre Tränen zu ignorieren. Tröstend legte er einen Arm um sie. „Du vergisst, dass ich mich nie von deiner Verhaltensweise abgeschreckt fühle. Lil, du machst verrückte Dinge und vielleicht bist du jetzt etwas durch den Wind wegen Scorpius, Hugo und Lysander. Aber nie hast du jemanden absichtlich verletzt. Es wird alles wieder gut.“
 

Lily sah, wie Louis aufstand und ihr die Hand reichte.
 

„Es ist nicht deine Art solche skandalösen Dinge zu tun. Aber vielleicht solltest du dir endlich mal diese Fragen stellen, um zu entscheiden, was du nun tun willst.“ Er grinste, jedoch blickten seine Augen ernst. „Es ist nur eine Frage der Zeit bis Scorpius Rose heiratet. Willst du ihn wirklich? Und hast du auch mal an Rose gedacht? Was denkst du, wie sie nun denken wird, wenn sie von alldem erfährt?“
 

Lily schluckte und prägte sich jedes seiner Worte ein.
 

Sie standen sich gegenüber und seine blauen Augen durchbohrten ihre. „Und was Lysander angeht, nun das kommt drauf an, wie du dich entscheidest. Ich weiß nicht, was ich dir noch raten soll, Lil.“
 

Lily seufzte und wandte ihren Blick ab. Wieder kam ein starker Windstoß. Ihre Haare wehten durch die Luft. Das Rascheln der Blätter nahm zu und es schien auch, dass der Wind mit sang. „Ich wünschte, ich könnte so weise und verständnisvoll sein, wie du, Lou, aber du weißt ja, wie ich bin.“ Sie zuckte mit den Schultern.
 

Wie konnte es sein, dass sie sich so sehr danach gesehnt hatte und durch ihre Sehnsucht so schlimme Dinge passierten? Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen, aber wie würde es weiter gehen? Scorpius liebte Rose, nicht sie. Und was wollte sie? Lysander hatte sie für einen kurzen Moment verwirrt, aber das bedeutete doch nichts, oder? Sie liebte diesen arroganten Malfoy. Und daran hielt sie sich fest.
 

Doch je mehr sie daran festhielt, desto mehr wurde ihr unwohl. Dieses Unbehagen nahm drastisch zu. Und es schien, dass ihre Wirklichkeit mit der richtigen Realität aufeinander trafen. Und das, was sie erkannte, nahm ihr den Atem. Denn es hatte einen Namen, den sie nicht auszusprechen vermochte.
 

Louis hatte Recht. Sie musste ihre Fragen beantworten und dann würde sie zu Scorpius gehen. Das Drama nahm seinen Lauf. Doch wo es enden würde, das wusste sie nicht wissen.
 


 

~*~*~
 


 

Schritte näherten sich. Louis wusste, wer es war. Sein Instinkt sagte es ihm. Er hatte gerade sein Buch aus der Bibliothek zurück gegeben und wollte sein neustes in seinem Zimmer lesen. Das Fenster war offen. Er atmete die frische Luft ein, die herein kam.
 

Und dann stand er vor der Tür. „Manchmal verstehe ich dich überhaupt nicht, Louis.“ Ohne Begrüßung fing Hugo an. Er betrat sein Zimmer und schloss die Tür, sodass keiner das Gespräch belauschen konnte.
 

Louis legte das Buch weg, das er sich ausgeliehen hatte und hob eine Augenbraue. „Bevor du weiter sprichst, muss ich anmerken, dass du anfangs dafür warst, Lily zu helfen. Oder willst du über etwas anderes plaudern?“
 

Hugo blickte ihn verärgert an. Sein rotbraunes, gelocktes Haar stand in allen Richtungen ab. Er hockte sich auf Louis' Schreibtischstuhl und verschränkte die Arme. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so kommen würde ...“ Er brach ab und dann senkte er seinen Blick. Seine Hand formte er zu Faust. „Rose hat das nicht verdient.“
 

Louis nickte und konnte nach vollziehen, dass er seine große Schwester beschützte. „Ich weiß, wir sind zu weit gegangen, als wir Lily geholfen haben. Sie hätte mit der ganzen Sache allein klar kommen sollen, aber wir hatten alle Mitleid mit ihr, weil sie es so unbedingt wollte. Wir waren alle überzeugt, dass sie Malfoy liebt.“ Louis zuckte mit den Schultern. „Wir haben einen Fehler gemacht und können nur hoffen, dass Rose uns verzeiht, weil wir sie hintergangen haben.“
 

Hugo nickte und sogar durch seinen finsteren Blick konnte er seinen Zorn, seinen Hass fühlen. Wie konnte es nur so schlimm kommen?
 

„Wirst du Lily verzeihen können?“, fragte Louis ihn.
 

Und diese Frage schien ihn sprachlos zu machen. Hugo riss die Augen auf. Er zögerte kurz und wandte sein Gesicht ab. Er sah nach draußen; das geöffnete Fenster quietschte und Stille kehrte ein. Schweigen überfiel den Raum.
 

„Ich ...“ Hugo stotterte, jedoch blickte er ihn dann ernst an. „Ich glaube nicht.“
 

Und das ließ sogar Louis hoch fahren, denn dies würde das Ende ihrer Freundschaft bedeuten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-05-22T17:22:25+00:00 22.05.2012 19:22
Hallo meine Liebe!

Hier dein zweiter Kommentar - ich hoffe, du freust dich! :D Ich muss sagen, dass der Verlauf der FF wirklich noch einiges verspricht - und ich hoffe, du schöpfst das voll und ganz aus (jetzt, da mein WB ja vorbei ist, hoffe ich auch, dass du dich nicht mehr unter Druck gesetzt fühlst o.ä.).

Louis Satz (Aber nie hast du jemanden absichtlich verletzt. Es wird alles wieder gut.) fand ich für die momentan herrschende Situation ein wenig zu gutmütig! xD Immerhin herrscht unter den "Jugendlichen" Dank Lily heller Aufruhr - und die Beziehung ihrer eigenen Cousine ist gefährdet. Außerdem ist es doch sicherlich nicht unbedingt legal, einem Kerl etwas ins Getränk zu mischen, um ihn zu verführen... Also, das ist jetzt nicht voll schwerwiegend, aber so~ runterspielen würd ich das Ganze dann doch nicht. xD

Ansonsten bin ich wirklich sehr gespannt! :D Wie viele Kapitle folgenn denn noch? Und wie weit bist du? Wird es einen abschließenden Epilog geben? Hach~, ich bin so neugierig! xD

Zum Abschluss hätte ich aber noch die Frage, warum du das Cover geändert hast? Ich mein, das hier ist auch schön, aber das Motiv des anderen Covers fand ich tolliger~! ♥ Aber vielleicht ist das auch Geschmackssache! xD

Wie du siehst, ich warte sehnsüchtig auf MEHR~!
Allerliebste Grüße, deine abgemeldet! ♥♥♥
Von:  Raven
2011-12-12T21:25:15+00:00 12.12.2011 22:25
Oh man dass nennt man dann wohll eine scheiß Situation.
Ist mal ne etwas ander FF, sie gefällt mir. Ganz schön viel Drama. Hoffentlich gibts ein Happy End für alle.

freue mich schon aufs nächste Kapitel

LG Raven
Von:  ChiaraAyumi
2011-11-30T18:31:27+00:00 30.11.2011 19:31
Juhu es geht weiter :)

Das sieht ja alles gar nicht gut aus.
Es war also Lorcan, der sie beobachtet hat.
Und Dominique als Quidditchspielerin, auch mal was anderes.
Ach ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das jetzt weitergehen soll. Also schreib schnell weiter ^^


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