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Kein Spiel

Wer mit dem Teufel Poker spielt...
von

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Der Meisterdieb und die Killerin


 

Kapitel 3 – Der Meisterdieb und die Killerin
 

Die Stille in der Zentrale der drei ??? war geradezu greifbar. Peter saß auf dem alten Sofa und starrte die Wand an. Er schien den Besuch bei der Mizar doch nicht so gut überstanden zu haben, wie Justus und Bob gedacht hatten.

Die beiden Jungen entschieden sich dafür den Zweiten Detektiven erst mal in Ruhe zu lassen.

„Was meinst du, meinte sie mit `grüßt doch bitte Hugenay von mir´?“ Fragte Bob leise.

Nachdenklich kaute Justus auf seiner Lippe, die Augen auf den Blonden gerichtet. „Milea spielt gerne, also könnte es ein Hinweis für uns sein, oder einfach nur etwas um uns zu beschäftigen. Aber welcher Fall es ist, dass weiß ich nicht.“

Bob erhob sich und holte drei Cola aus dem Kühlschrank. Eine von ihnen reichte er Peter, die anderen beiden nahm er mit auf seinen Platz, ehe er die Letzte an Justus gab. „Wie finden wir heraus, was davon das Wahre ist?“

Hinter dem Rücken des Blonden richtete sich Peters Aufmerksamkeit auf die Unterhaltung seiner Freunde und bevor er einen Schluck aus seiner Cola nahm, schaltete auch er sich in sie ein. „Wir müssten mit Hugenay sprechen, um herauszufinden, ob er sie kennt.“

Zwei Augenpaare richteten sich auf den Rot-Blonden, dem die Blicke schnell unangenehm wurden. „Was? Darf ich jetzt nicht mal mehr was sagen?“

Beschwichtigend hob Bob die Hände. „Doch, doch, natürlich… es kam nur etwas überraschend.“ Er versuchte ein beruhigendes Lächeln, welches Peter mit nur einer einfachen Handbewegung abtat.

Justus hingegen war dabei über Peters Vorschlag nachzudenken. Es entsprach der Wahrheit, dass nur Hugenay ihnen sagen konnte, was wahr war, wenn man natürlich von Milea selbst absah, aber sie zu fragen, war, wie zu versuchen eine Ansammlung ägyptischer Hieroglyphen lesen zu wollen. Also komplett hoffnungslos.

„Just?“

Der Schwarzhaarige schreckte aus seinen Gedanken auf und drehte langsam den Kopf in Bobs Richtung. „Hm?“

„Justus, total abwesend. Wo ist ein Kalender, wenn man ihn mal braucht?“ Seufzte Peter mit einem schiefen Lächeln. Bob ließ sich von der guten Laune anstecken und kicherte fast schon mädchenhaft. Es war seltsam, wie einfach sich die Stimmung ändern konnte. Es reichten nur ein paar Worte, ein paar Gesten und schon konnten die Anwesenden lachen.

Justus lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Haha, wie witzig.“ Doch die Worte brachten seine Kollegen nur noch mehr zum lachen. Beleidigt verschränkte der Erste Detektiv seine Arme vor der Brust. Dann wartete er darauf, dass sich Bob und Peter wieder beruhigten.
 

Sie hatte nicht gedacht, dass ihre Jäger so lange brauchten, um einen einzigen Jungen zu fangen. Er war nur ein Mensch, warum hatten sie also so lange gebraucht?

Müde blinzelte sie in das Sonnenlicht, welches durch die Gitterstäbe ihres kleinen Fensters fiel. Sie mochte es nicht. Es stach in den Augen und blendete sie. Sie mochte überhaupt das ganze Gefängnis nicht. Sie wollte hier wieder raus. Die Freiheit sich überall hin zu bewegen, einfach alles machen zu können, worauf sie Lust hatte.

Es würde nicht mehr lange dauern, dann wäre sie auch endlich diesen dummen Overall los. Er kratzte auf der Haut und war so lang.

Aber die letzten paar Tage würde sie das noch aushalten.

„Und dann, meine lieben Fragezeichen, werdet ihr euch wünschen, mir nie begegnet zu sein…“
 

Justus hatte Inspektor Cotta angerufen und herausgefunden, dass Viktor Hugenay ebenfalls in dem neuen Hochsicherheitsgefängnis saß, in dem auch Milea einquartiert worden war. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fand er diesen Zufall doch etwas merkwürdig. Aber es wäre eine Erklärung, woher Milea auf die Idee kam, ihnen Hugenays Namen zu verraten. Sie würde ihn dort einfach aufgeschnappt haben. Dagegen sprach nur, dass strikt nach Männern und Frauen getrennt wurde, sie also keine Möglichkeit gehabt haben konnte, mit ihm zu sprechen. Er hatte den Inspektor ebenfalls gefragt, ob es möglich wäre, mit dem Meisterdieb zu sprechen, oder eher zu telefonieren. Es war möglich. Natürlich wollte Cotta auch wissen, warum die drei ??? sich so dafür interessierten und Justus hatte einen Moment gezögert, was er dem Inspektor erzählen sollte. Er hatte sich schließlich dafür entschieden, nur das wichtigste preiszugeben und den Rest noch für sich zu behalten.

Dummerweise hatte Bobs Handy irgendwann geklingelt, sein Chef hatte angerufen, dass es eine gute Story geben würde und so hatte sich der Blonde entschuldigt und auf den Weg nach LA gemacht.

So saßen nun nur noch Justus und Peter in der Zentrale, der Schwarzhaarige mit einem Telefon am Ohr, darauf wartend, dass er endlich mit Hugenay sprechen konnte. Peter hatte schon den Verstärker laut geschaltet, er wollte nichts verpassen. Ein Knacken ertönte und dann hörten die beiden Detektive die Stimme des Meisterdiebes. „Hugenay.“

„Hallo, Mister Hugenay, hier spricht Justus Jonas, von den Drei Fragezeichen.“

„Oh, Justus“ Tönte es erfreut. „Wie schön mal wieder etwas von dir zu ´ören.“ Es war lange her, dass sie sich mit dem Dieb in Verbindung gesetzt hatten, eigentlich viel zu lange, wie Justus fand.

„So sehr es mich freut, ihre Stimme mal wieder zu hören, so rufe ich doch aus einem ernsten Grund an.“

Einen Moment war es still am anderen Ende der Leitung, ehe der Mann wieder sprach. „Isch weiß nicht, ob isch helfen kann, immerhin ist es lange ´er, dass isch da draußen war.“

„Es geht um eine junge Frau. Sie sitzt im gleichen Gefängnis wie sie. Wir hatten vor einiger Zeit einen Fall, in dessen Verlauf wir sie kennenlernten und am Ende überführten. Ihr Name ist…“

„Milea Mizar.“ Beendete Hugenay den Satz, ehe es Justus tun konnte, mit einem Seufzen.

Der Erste Detektiv stutzte kurz. „Sie kennen sie also?“

Der Dieb lachte hohl auf. „Ob isch sie kenne? Natürlisch kenne isch sie. Eine solches Mädschen kann man nischt vergessen…“ Justus war sich nicht sicher, aber Hugenay klang mit jedem Wort erschöpfter, doch warum, blieb ihm schleierhaft. Aber eins war klar. Je mehr der Meisterdieb über sie sprach, desto schlimmer wurde sein Akzent.

„Woher kennen Sie sie?“

„Oh, das ist lange ´er. Ich begegnete i´r, als ich etwa in deinem Alter war. Sie war ein ´übsches, wildes Ding, kaum zä´mbar. Aber bereits damals ´atte sie eine kriminelle Ader. Sie…“

„Moment mal.“ Unterbrach Peter, welcher Justus den Telefonhörer aus der Hand nahm. „Was soll das heißen `als ich etwa in deinem Alter war´? Milea Mizar ist zwanzig und Sie sind, keine Ahnung… fünfzig?“ Auch Justus war eben dieser Fakt aufgefallen, aber er hatte sich dafür entschieden gehabt, erst nachdem Hugenay geendet hatte, dazu etwas zu sagen. Nun, jetzt musste er die Frage nicht mehr stellen. „Also, irgendwo muss dort ein Fehler sein.“

„Seit i‘r sicher, dass sie das ist, was sie vorgibt zu sein? Isch begegnete i‘r vor fast dreißig Jahren, und noch ‘eute sieht sie so aus wie damals.“ Antwortete der Meisterdieb geheimnisvoll.

Justus nahm Peter wieder den Hörer aus der Hand und sprach dann hinein. „Wollen Sie uns allen Ernstes erzählen, dass Milea Mizar, in deren Ausweis steht, dass sie zwanzig Jahre alt ist, vor dreißig Jahren bereits gelebt hat und so aussah wie heute?“ Er machte eine Pause um einmal seine Gedanken zu ordnen und tief durch zu atmen. „Das kann bei keinem Menschen sein.“

Hugenay lachte bloß, und diesmal klang es wirklich amüsiert. Die beiden Jungen warteten auf eine richtige Antwort, aber es kam keine, selbst dann nicht, als der Dieb wieder aufgehört hatte zu lachen.

„Wollen Sie uns erzählen, dass Milea Mizar kein Mensch ist?“

„I´r Körper ist so sterblisch wie deiner und meiner. I´r ´Erz schlägt, i´re Lunge brauscht Atem. Dennoch ´abe isch nischt gelogen. Isch begegnete i´r vor dreißig Ja´ren, isch verliebte misch vor dreißig Ja´ren. Sucht eure Lösung woanders. Aber gebt Acht, mit i´r ischt nischt zu spaßen. Vor allem dann nischt, wenn man sie gegen sisch aufgebracht ´at. Isch ´örte, sie ´atte einen Verräter bei sisch in den Rei´en, der eusch ´alf. Aber i´re Jäger sollen i´n gefunden ´aben.“

Peter wurde mit jedem Wort blasser, bis er fast so aussah, als sei er selbst tot. Die Augen weit aufgerissen, starrte er Justus an, dieser legte ihm beruhigend ein Hand auf die Schulter und flüsterte „Beruhig dich.“. Seine nächsten Worte waren wieder an Hugenay gerichtet. „Was geschieht mit einem, den ihre Jäger finden?“

„Er bekommt i´ren Smiley und wird ´ingerischtet.“
 

Nachdem Bob zurückkehrte, fand er seine Kollegen still da sitzend wieder. Peter war leichenblass und auch Justus wirkte etwas… verstört. Bob versuchte gedanklich ein anderes Wort zu finden, aber ihm fiel kein Besseres ein. Nicht wissend, was er machen sollte, setzte er sich wieder auf das alte Sofa. „Was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?“

Peter drehte ganz langsam seinen Kopf in die Richtung des Blonden, ehe er fast unhörbar flüsterte. „Skinny war´s.“

Verwirrt über diese Worte, warf Bob einen Blick zu Justus, aber der schien mit den Gedanken nicht ganz da zu sein. Also versuchte er es bei Peter. „Was war Skinny?“

„Der Informant.“ Kam es gleichzeitig von den anderen beiden Detektiven.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  THEdark_princess
2012-09-17T17:58:48+00:00 17.09.2012 19:58
Wow! Das ist eine tolle FF *-*
Ich bin ein großer Drei ??? Fan :DD
Und deine Schreibweise und die Idee ist einfach fantastisch ;)
Ich freu mich schon RIESIG auf die Fortsetzung :DD
Das mit Skinny war richtig sünde, aber das mit Peter auch...TT.TT
Wird in späteren Kapiteln noch erzählt was Peter passiert ist? Also so'ne Art Rückblende? Wäre total cool ;)

GLG
Sayu-chan *.*


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