Zum Inhalt der Seite

Uninstall.

Tod.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Uninstall, Uninstall
 


 

Ich stehe hier, hier auf dem Schlachtfeld, Wind weht, die Pferde scharren ungeduldig und ängstlich im Dreck. Gegenüber von mir steht die feindliche Armee, an der Spitze ihr Anführer. Kurz treffen sich unsere Blicke, fest und entschlossen grinse ich ihn an. Dieser Kampf ist hoffnungslos, das weiß ich. Doch trotzdem gebe ich nicht auf. Hinter mir bäumt sich ein Pferd auf, hastig versucht der Reiter es zu beruhigen.
 

Es kam von außerhalb der Grenzen unserer Realität

um unsere naive Existenz zu verspotten.

Die Wahrheit, die durch meine Hände gleitet, selbst wenn ich meine Ohren bedecke, verstört mich...

Wo in diesem schwachen Körper finde ich denn noch die Stärke zu stehen?
 


 

Ich drehe kurz meinen Kopf, sehe, dass die Hände des Mannes ein wenig zittern. Und ein wenig beschämt muss ich zugeben, dass auch meine nicht vollends ruhig an meinen Seiten ruhen.

Versuchend, ihm Halt zu geben, lächle ich. Ich weiß, dass es wohl ein Lächeln voller Verzweiflung sein muss und tief in mir spüre ich, dass ich diesen Soldaten am Ende des Kampfes nicht mehr vor mir stehen haben werde.
 

Uninstall, uninstall.
 


 

Er lächelt nicht zurück.
 

Mir wurde erzählt, dass ich nur eines von zahllosen Staubkörnern auf diesem Planeten bin,

Aber das ist etwas, was ich noch nicht nachvollziehen kann.
 


 

Ich wende mich wieder um.

Hebe meine Hand vor meine Augen, betrachte sie kurz, stelle mir vor, wie sie mit Blut besudelt ist und schlucke. Dann wische ich mir den Schweiß von der Stirn, schließe kurz die Augen, stelle mir ihr Gesicht vor, das mich lachend erwartet. Ich fange mich wieder.
 

Uninstall, uninstall.
 


 

„Angriff!“, das glänzende, lange Schwert wird von mir in die Luft gerissen, die Spitze zeigt auf die Feinde.

Du wirst doch auf mich warten, oder? ...Auch, wenn ich nicht wieder komme?
 

Ich habe keine Wahl, außer vorzutäuschen, dass ich ein Krieger bin, der keine Angst kennt.
 


 

An meinen Seiten preschen meine Männer vorbei, treffen mit wütenden, befreienden Schreien auf die Gegner, schlagen zu, töten, werden getötet. Es bereitet mir ein Kopfschmerzen, doch auch ich stürze mich nun in die Schlacht, verwunde, töte.
 

Uninstall
 


 

Vor mir, hinter mir, neben mir, unter mir.

Überall ist der Tod.

Und wartet.
 

Unser Unterbewusstsein wird stärker, ohne dass wir es merken.

Und wenn ich meine Augen dem konturlosen Wesen unter meinem Bett zuwende,

spüre ich nichts mehr,

außer einen Drang alles und jeden zu zerstören.

Weil ich nicht einmal die Zeit für mein Ende auswählen kann...
 


 

Vor mir fällt ein feindlicher Soldat, von seinem Pferd gestürzt, schutzlos. Ein anderer Soldat kommt, springt achtlos über den am Boden liegenden Kameraden. Er weiß, dass es für ihn keine Rettung geben wird.

Die Welt verschwimmt, ihre Farben verschmelzen.

Rot, grau, rot, grau.

Ich will nicht mehr kämpfen!

Doch auch ich springe über ihn.
 

Uninstall, Uninstall
 


 

Langsam aber sicher bahne ich mir einen Weg durch die dichten, feindlichen Reihen. Sie sind hartnäckig, doch ich schaffe es.

Von irgendwoher fallen spitze Pfeile, wie Blumen sprießen sie aus der nassen Erde, hinterlassen eine Spur aus Schmerzen, Angst und Hilflosigkeit.
 

Ich werde mein Leben nicht weiterführen,

Wenn dort jemand ist, der mich ersetzen kann.
 


 

Auch mich hat einer getroffen, doch ich renne weiter, Je schneller das vorbei ist, desto schneller bin ich wieder bei ihr. Desto schneller kann ich ihr Lachen hören.

Oder tot sein.

Wie lange dieser Kampf schon dauerte... Ich weiß es nicht mehr.
 

Uninstall, Uninstall
 


 

Mit dem Schild wehre ich einen Angriff von der Seite ab, schlage zurück, sehe jedoch nicht, ob ich getroffen habe. Ich laufe weiter, auf der Suche nach meinem Ziel.

Dem Anführer.

Dies ist meine einzige Hoffnung auf einen Sieg.

Denn eine Armee ohne Führung war nur ein Haufen Soldaten, die sich leicht zurückschlagen ließen.
 

Es bringt mich dazu, alles mit diesen Händen beenden zu wollen,

denn es ist nicht schlecht zu verschwinden.
 


 

Ich haste weiter, die Augen suchend offen, lasse ich sie von Seite zu Seite gleiten.

Doch ich habe einen der Widersacher auf meinem Weg übersehen. Er schlägt zu, durchdringt meine Verteidigung. Mein Schild fliegt nach vorne, ich falle, spüre kalten Stahl in meinem Bauch, sehe meinen Vollstrecker neben mir. Mit einem emotionslosen Blick sieht er mich an, stolpert zurück, geht weg.
 

Uninstall, uninstall.
 


 

Hart falle ich auf den Boden, Blut, fremdes Blut spritzt mir in die Augen, raubt mir für kurze Zeit die Sicht. Dort liege ich nun im Dreck, sehe den Himmel, sehe, wie seine Farben verschwimmen, sehe, wie neben mir, hinter mir, vor mir Soldaten fallen. Wie sie auf dem Boden kriechen, taumelnd umfallen, von Pfeilen durchbohrt, oder von Schwertstreichen niedergestreckt.
 

Mir wurde erzählt, dass ich nur eines von zahllosen Staubkörnern auf diesem Planeten bin,

Aber das ist etwas, was ich noch nicht nachvollziehen kann.
 


 

Der Boden bebt, die Geräusche schmerzen in meinen Ohren, die letzten Lichtstrahlen schmerzen in meinen Augen. Ich huste, Blut läuft mir aus den Mundwinkeln. Lange lebe ich wohl nicht mehr.
 

Uninstall, uninstall.
 


 

Eigentlich war schon von Anfang an klar, dass diese Schlacht hoffnungslos war. Und doch habe ich sie bestritten. Ein wenig hatte ich vor, größer zu werden, es zu schaffen. Vielleicht wärst du dann mit mir gekommen? Wärst dann für immer bei mir geblieben?

Hm, an was denke ich hier überhaupt?

Ich huste erneut. Meine blauen Augen werden trüber.
 

Ich habe keine Wahl, außer vorzutäuschen, dass ich ein Krieger bin, der keine Angst kennt.
 


 

Ah, ich falle langsam in ein samtes Schwarz. Das wurde auch Zeit. Ich schließe meine Augen, warte darauf, dass ich aus dieser Welt dahinscheide. Gibt es so etwas wie eine Wiedergeburt? Dann möchte ich auf dich aufpassen, Ita-chan.

Neben mir ruft jemand etwas. Ist die Schlacht vorüber? Naja, selbst wenn nicht.

Was interessiert es mich eigentlich noch?
 

Uninstall
 


 


 


 


 

Chiaki Ishikawa- Uninstall
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  berenike
2011-07-28T11:47:52+00:00 28.07.2011 13:47
Diese FanFiction hat mich verstört, im positiven Sinne, wenn man soetwas als positiv bezeichnen kann.
Die Gefühle, Gedanken und auch Emotionen kamen sehr authentisch rüber und ich konnte mich perfekt in seine Lage versetzten.

Ich weiß nicht, was man noch großartiges dazu sagen kann, außer dass der Songtext sehr gut mit der Geschichte harmoniert. Desweiteren hast du einen echt schönen Schreibstil.
Ich liebe Geschichten, wo man nach dem man sie gelesen hat, einfach nur alleine sein will und nachdenken will.

lg, Isis
Von:  -Seth-
2011-07-28T11:46:48+00:00 28.07.2011 13:46
So xD.
Also erstmal.. die Übersetzung ist doch gar nicht so Müll, wie du gesagt hast o_o ich kenn jetz zwar nich die Englischen lyrics, aber ich fand sie schön formuliert~

Hmm, ja, irgendwie konnt ich mir's nicht ganz vorstellen, weil ich beim HRE immer den kleinen Chibi vor Augen habe, und er in so einer Schlacht... @_@
Man hat ihn eben nie größer gesehen xD
Naja, shit happends.

Du wolltest das ich dir Kritik an den Kopf werfe~
Ich hab aber keine!
Ich wüsste echt nicht, was du da hättest besser machen können! ^^ ~




Zurück