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Konoha Side Stories

von

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Der ewige Chunin 9

8.

Wir erreichten das Gasthaus noch in der Abenddämmerung. Besonders die Mädchen würde das Außenbad freuen, das von einer heißen Quelle gespeist wurde und bewies, wie nahe wir dem Land der Heißen Quellen schon waren. Ich insbesondere war froh, dass die Zahl der weiblichen Begleiter gestiegen war. Das konnte mit etwas Glück bedeuten, das die Frauen mit sich selbst beschäftigt waren und uns arme Männer weitestgehend verschonten. Aber Hoffnungen... Na ja.

Wir wurden bereits erwartet. Ich buchte kurz einen größeren Raum für die Mädchen nach, da ich bei der Bestellung nicht mit ihnen gerechnet hatte, und gab meinen Genin dann bis zum gemeinsamen Abendbrot frei.

"Juhuuu!", rief Kuzomi begeistert, während sie an Kiras Arm hing. "Gehen wir baden! Ich wasche dir den Rücken, Kira-sama!"

"Äh, Kuzomi-chan, Männer und Frauen baden hier getrennt", warf Shinji ein.

"Was? So ein Quatsch aber auch. Ich will lieber mit meinem Meister baden", murrte sie.

Ein heftiger Schlag von Kuzoko löste die Situation.

Beleidigt rieb sich die Jüngere den Kopf. "Autsch. Du bist so brutal, Onee-chan."

"Du hast es ja auch verdient, oder? Wenn Männer und Frauen hier getrennt baden, dann baden sie auch getrennt. Hast du das gefressen? Und es wird auch nicht versucht, über den Zaun zu schmulen!"

"Menno. Eine Spielverderberin bist du auch noch."

"Also, mir ist es egal", sagte Kira.

Shinji seufzte entsagungsvoll. "Es wird echt Zeit, dass du ein Stück erwachsener wirst, wenn du dich nicht andauernd in Teufels Küche bringen willst, Kira."

"Hä? Ist das schon wieder eine von diesen Sex-Sachen?"

"Exakt. Das ist es, Kira."

"Hm. Die Erwachsenen haben doch alle einen Knall."

Ich nickte zustimmend. "Ja, da ist was dran. Aber du brauchst wirklich mal einen kleinen Schubs in die richtige Rich..." Nachdenklich legte ich den Kopf schräg. "Hm. Hm."

Perine griente in meine Richtung. "Ahne ich, was in deinem Kopf vorgeht?"

"Eventuell. Und?"

Sie trat zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Du bist mein Kontraktpartner. Was soll ich da noch zu sagen?" Sie lächelte noch immer, als sie die Mädchen zusammentrieb. "Kommt, meine Damen, ab ins Bad, den Staub von der Straße abspülen. Du auch, Mai-chan."

"I-ich kann doch später baden", haspelte sie hervor.

Ein Blitz schien über ihre Augen zu huschen. Eine Zornesfalte stellte sich deutlich auf ihrer Stirn auf. "Baden!"

"J-jawohl, Perine-sama!" Mai salutierte vor der Affenkriegerin und beeilte sich, zu ihr aufzuholen.

"Ich würde aber viel lieber mit Kira-sama baden! Ich habe vor ihm nichts zu verstecken! Autsch!"

"Du kriegst gleich eine Dritte, wenn du nicht mit diesem Unsinn aufhörst. Will ich vielleicht mit Mamoru-sensei baden?"

"Ha! Das weiß man bei euch Tsundere-Typen nie! Auuuutsch! Nicht so doll!"

"Noch ein Wort in diese Richtung, und ich..."

Erleichtert seufzte ich auf, als ich die Spinnenmädchen und ihren Disput nicht mehr hören konnte. Das wäre dann wohl geschafft.

"Kishio, Kira, kommt doch mal her zu mir."

"Ich nicht?", beschwerte sich Shinji.

"Oh, du kannst gerne zuhören und dann entscheiden, was du machst, Shinji", sagte ich amüsiert.

Ich musterte Kishio einen Moment. "Wie gut ist dein Täuschbild-Jutsu?"

"Äh, es ist leidlich, Mamoru-sensei. Ich habe es mir von einem Ninja abgeschaut, den ich für einen Auftrag beschattet habe."

Innerlich musste ich grinsen. Meine Politik der kleinen Schritte, den sensorischen Ninja betreffend, zeigte Früchte. Ich hoffte, bei ihm bald so viel Vertrauen zu spüren, wie ich von ihm erwartete. Dann würde er mir hoffentlich mehr über seine Vergangenheit erzählen. Zwar hatte ich schon eine Anfrage an Konoha verfasst und abgeschickt, den Namen Moeru betreffend, weil da irgendetwas in meinem Hinterkopf zwickte, aber aus erster Hand waren diese Informationen immer besser. Außerdem würde ich in naher Zukunft seine Fähigkeiten am Kunai und an den Shuriken testen müssen, von seiner enormen sensorischen Reichweite ganz zu schweigen. Aber das hatte später Zeit.

"Kishio, ich muss dich nun um einen Gefallen bitten, den du Kira tun musst, so wie ihn mir ein guter Freund mal erwiesen hat."

"Du brauchst doch nur zu befehlen, Mamoru-sensei!", sagte Kishio im Brustton der Überzeugung.

"Na, warte das erstmal ab. Ich möchte euch eine Geschichte aus meinem Leben erzählen, Jungs. Entscheidet dann."
 

Fünf Minuten später tippte sich Shinji bis zu beiden Ohren grinsend mit dem rechten Zeigefinger an die Stirn. "Ich bin da raus. Viel Spaß dabei."

Ich sah Kira an. "Und du?"

"Ich sehe das wie Kishio-kun. Du befiehlst, und ich mache es. Wo ist das Problem?"

Kishio war da schon eine andere Nummer. Er wirkte verlegen. "W-wenn du es verlangst, Mamoru-sensei, dann..."

"Tu es nicht für mich. Tu es für Kira."

Der große Rotschopf sah den kleineren Blonden an. "Wenn es doch zu seinem Besten ist... Gut, ich tu's."

Ich nickte zufrieden. "Dann los, Ihr zwei."

Entschlossen nickten sie und gingen davon.

Ich trat derweil wieder in den Begrüßungsraum an den Tresen. "Ist mein Gast schon angekommen?"

Die junge Frau am Schalter verneinte. "Nekozumi-sama ist noch nicht eingetroffen. Aber er hat eine Nachricht geschickt, laut der er es noch diese Nacht schaffen will."

"Gut. Benachrichtigen Sie mich sofort, wenn er ankommt." Leider hatte ich nur diesen einen Abend, um meinen alten Freund Ryuji wiederzusehen. Danach würden sein Terminkalender und meine Arbeit nicht miteinander übereinstimmen, und wir konnten uns eine weitere lange Zeit nicht sehen. Und ein Großteil meines Jahresurlaubs war schon Richtung Getsugakure fest gebucht.

Genauer gesagt hatte ich ihn nicht mehr gesehen, seit ich nach der Zerstörung Otogakures das Land der Reisfelder verlassen hatte. Ich freute mich sehr, den alten Haudegen wiedersehen zu können.

"Verstanden, Morikubo-sama." Die junge Frau verbeugte sich lächelnd vor mir. Ich erwiderte die Verbeugung ansatzweise. "Danke sehr."

Anschließend machte ich mich auf ins Herrenbad.

***

Angespannt lauschte Shinji am Bambuszaun, der Männerbad und Frauenbad voneinander trennte. Dabei trug er nur ein Handtuch um die Hüften. Ach ja, und sein Stirnband. Als er mich eintreten hörte, sah er kurz zu mir herüber. Aber er konzentrierte sich sofort wieder auf seine Tätigkeit.

Ich seufzte vielsagend und ging durch die übliche Routine vor einem Gang in ein Onsen. Ich seifte mich ein und spülte mich gründlich ab. Auch wenn das Wasser im Laufe des Tages ausgetauscht wurde war es unhöflich, anderen Badegästen zuzumuten, in der eigenen Dreckbrühe zu liegen. Während ich mir die Haare wusch, betrachtete ich mein Gesicht. Gegenüber dem Jungen, der einst das erste Mal das Stirnband Konohas umgeschnallt hatte, hatte ich mich schon verändert. Ich sah etwas älter aus, und der letzte Babyspeck war aus meinem Gesicht gewichen. Ob ich hübsch war? Wie viele Dinge im Leben war das sicherlich eine Ansichtssache. Zumindest fand ich mich nicht hässlich. Nachdenklich betrachtete ich die Narbe auf meinem rechten Oberarm, die ich trotz aller Künste der Medi-Nins Kumogakures und meiner Affenkrieger von dem Kampf behalten hatte, der mich beinahe den ganzen Arm gekostet hätte. Vieles war passiert. Sehr viel sogar. Und das war bei weitem nicht meine einzige Narbe, wenngleich die anderen weit besser verheilt waren als der fingerdicke rote Strich, der sich einmal über meinen Bizeps zog. Auf meinem Rücken wusste ich einen langen dunkelroten Strich, der sich über mein linkes Schulterblatt zog. Das letzte Überbleibsel einer Verwundung durch ein Kunai, das den Knochen nicht hatte durchdringen können. Hatte aber tierisch geblutet, und ich hatte es nur mit Hilfe eines Schattenklons behandeln können. Und wenn ich am linken Bein runter sah, da...
 

"Nein, absolut kein Problem. Kommt ruhig, Ihr zwei", klang Perines Stimme von drüben zu uns herüber. "Nicht, Mädels?"

Shinji begann leise zu kichern. Aha.

"Ich wäre jetzt viel lieber bei Kira-sama", hörte ich Kuzomi murren.

"Maul nicht und schrubb weiter, kleine Schwester", sagte Kuzoko.

"Meinst du, das nützt was? Du vernachlässigst deine Haut so sehr, da wäre Schleifpapier wohl besser geeignet", stichelte sie.

"Weniger reden, mehr schrubben. Hallo, ich bin Kuzoko. Das ist meine Schwester Kuzomi."

"Sehr erfreut, euch kennenzulernen. Ich bin Kizu, und das ist meine kleine Schwester Kiki. Kiki, sag doch auch mal was."

"Ja, ja, hocherfreut, euch alle zu treffen. Können wir jetzt baden?"

"Nicht so voreilig, Kiki-chan", sagte Perine fröhlich. "Komm, erst will ich dir den Rücken waschen."

"A-aber das ist nicht nötig. Das kann doch meine Schwester machen."

"Papperlapapp. Es gehört sich aber so. Und weil ich hier die Älteste bin, maße ich mir das einfach mal an. Ich bin übrigens Perine."

"M-musst du mir so nahe kommen, mit den Dingern, Perine-sama?"

"Mit den Dingern? Ach so, du meinst meinen Busen. Nun hab dich nicht so. Ich trage doch ein Handtuch."

"D-das ist es nicht. Sie sind so groß. I-ich meine, das sieht man sonst nicht."

"Ach, hast du mich drinnen schon gesehen, Kiki-chan? Ja, ich gebe zu, meistens trage ich keinen BH, und dann umwickle ich sie nur, damit sie Halt haben. Dann wirken sie flacher. Oh, du hast aber eine zarte Haut."

"Hiiiiii! Da-das kitzelt!"

"Und so feine Poren. Und du hast sicher viele Verehrer mit deinen blonden Haaren. Oh, die duften aber gut."

"G-geht so. Kö-könntest du bitte nicht... Yieks!"

"Ach so, ich verstehe. Du hast einen kleinen Komplex, weil du selbst noch so kleine Brüste hast, und meine so groß sind. Keine Sorge, Kiki-chan, deine werden mindestens mal so groß wie die von Kizu-chan. Nicht wahr?"

"Äh, ja. Wir sind doch Schwestern."

"Na, na. Du musst doch nicht rumstehen und warten, Kizu-chan. Mai-chan, komm und wasch ihr den Rücken."

"Okay, bin unterwegs."

"Nein, das ist nun wirklich nicht nötig. Ich kann... Ah, warum trägst du das Badetuch nur um die Hüften?"

"Warum nicht?", fragte sie verwundert. "Wir sind hier doch eh im Frauenbad, und zu gucken gibt es auch nichts bei mir. Ist doch simpel. Ja, wenn ich so viel hätte wie du, Kizu-chan, ja, dann... Du, die fühlen sich aber etwas merkwürdig an, finde ich."

"Äh, ich habe das nicht so gerne, Mai-chan. Wenn jetzt einer reinkommt, oder so."

"Aber wir sind doch unter uns. UND DIE BEIDEN KINDER DRÜBEN, DIE WERDEN NICHT SCHMULEN! Besonders Kira nicht. Der weiß ja noch gar nicht worum es geht."

"Weiß er doch!", rief Kiki heftig. "Äh, ich meine, ich bin mir sehr sicher, dass ihm die Thematik durchaus bewusst ist. Perine-sama, was ist das auf meinen Rücken?"

"Was genau, Kiki-chan?"

"Na, dieses unglaublich weiche, angenehme Gefühl, das so eine Behaglichkeit ausstrahlt."

"Hast du das gehört, Mamo-chan?" sagte sie kichernd. "Das ist mein Busen, Kiki-chan. Wenn er sich selbst durch das Handtuch gut anfühlt, dann danke ich dir für das tolle Kompliment. Nanu, wirst du etwa rot? Wie niedlich."

"Kizu-chan, du musst das Handtuch schon abnehmen, wenn ich dir den Rücken einseifen soll."

"O-okay, a-aber nur ein kleines Stück. So-sonst wäscht mir Kiki immer den Rücken, und ich bin das nicht gewohnt."

"Ach, nun hab dich nicht so. Siehst du? Nichts passiert. Uff, du musst aber viel arbeiten. Deine Haut ist irgendwie rauh. Ich habe da eine Lotion, die sollten wir nach dem Bad mal auftragen. Du musst schon mehr auf deine Haut achten, Kizu-chan. Du bist doch ein Mädchen. Äh, hast du was gesagt?"

"N-nein! Natürlich nicht! D-den Rest kann ich selbst waschen, danke!"

"Ach, nun hab dich doch nicht so, Kizu-chan. Ich... Nanu, was ist denn mit deiner kleinen Schwester los?"

"Nasenbluten", sagte Perine. "Keine Ahnung, wo das herkommt. Sie war ja noch nicht mal im Bad."

"Ich habe Papiertaschentücher. Soll ich die schnell holen?", fragte Kuzumi aufgeregt.

"Hahaha. Ahahaha. Das hat sie öfters", klang Kizus Stimme auf. "Da hilft nur hinlegen! Schade, dann können wir vor der Weiterreise doch nicht mehr baden, und wir haben uns doch so gefreut. Nein, es ist besser, wenn wir wieder rausgehen. Danke euch, Mädels, aber sie legt sich wirklich, wirklich jetzt besser hin. Komm, Schwesterherz. Ahahaha. Vielen Dank für alles!"
 

Als die Tür rummste, begann Shinji prustend zu lachen.

"Hör auf zu lauschen, Shinji!", rief Mai tadelnd herüber. "Und man lacht nicht über Leute mit Problemen."

Der dickliche blonde Junge hielt im Gelächter kurz inne. "Oh, ich lache nur über Kira, Mai-chan."

"Kira-sama? Ist ihm was passiert?"

"Oh, Mist..." Hastig führte ich ein Kage Bunshin aus und ließ die Klonkörper das Trugbild-Jutsu ausführen. In genau diesem Moment erklomm Kuzomi den Zaun und sah zu uns ins Bad. Sie winkte mit einer Hand. "Hallo, Kira-sama! Alles in Ordnung?"

"Ja, ja", erwiderte mein Klon. "Alles klar hier. Jetzt zumindest."

"Na, dann ist es ja... Ufff!" Das Mädchen verschwand wieder von der Krone der Abgrenzung. "Aua, das war fies, Onee-chan."

"Du darfst doch nicht ins Männerbad rüberschauen, Kuzomi! Rate mal, warum die Bäder getrennt sind! Wir können doch von den Männern kaum verlangen, dass sie nicht gucken sollen, und wir schauen dann ungeniert über den Zaun!"

"Aber es klang doch so, als wäre meinem Meister was passiert", murrte sie.

"Ab ins Bad mit dir, und wehe, das passiert nochmal!", bestimmte Kuzoko kategorisch.

Perine lachte glockenhell. "Mädels, mit euch wird das hier nicht langweilig. Komm, Mai-chan, wir gehen auch ins Bad."

"Ja, Sensei."

Zufrieden löste ich die Schattenklone wieder auf.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und Kira und Kishio traten ein.

Schuldbewusst schreckte der rothaarige Junge vor Shinji zurück. "I-ich habe nichts gesehen! Wirklich nicht! Sie... Ich meine... Also..."

"Dafür habe ich umso mehr gesehen. Und gespürt." Kira musste für den Augenblick an sich halten, weil seine Nase erneut zu bluten begann. "Oh, ich sollte wohl besser nicht baden. Ich geh wieder raus und lege mich hin."

Ich unterdrückte ein Auflachen. "Und was ist mit dir, Kishio?"

Der Junge wirkte schuldbewusst, so als hätte er etwas ausgefressen. Das war ja eigentlich auch richtig, aber theoretisch hätte er wissen sollen, auf was er sich da eingelassen hatte.

"I-ich habe nichts gesehen."

Ich unterdrückte ein Lachen. "Ich wollte wissen, ob du baden willst. Aber ich denke, das können wir abkürzen. Komm her, ich wasch dir wieder den Rücken."

Während ich Kishio einseifte und abrieb, beschloss ich, sein Selbstbewusstsein ein wenig zu stärken. "Ich gratuliere übrigens zu deiner Verwandlung", raunte ich. "Perine ist darauf trainiert, so etwas zu erkennen. Wenn sie euch nicht entlarvt hat, dann seid Ihr zwei schon richtig gut auf dem Gebiet."

"Etwas zu gut", murrte der rothaarige Junge. Er wandte sich zu mir um und sah mir in die Augen. "Das dürfen wir Mai-chan niemals verraten, Sensei."

"Ich verrate es nicht, keine Sorge. Und Shinji verrät auch nichts. Oder?"

"Kein Sterbenswörtchen." Der blonde Junge winkte uns herüber. "Kommt ins Wasser. Es ist toll hier."

"W-wirklich nicht? Mai-chan ist so nett, und ich will sie nicht..."

Das ließ mich seufzen. "Keine Sorge. Im schlimmsten Fall ist es mit einer Ohrfeige erledigt. Die Mädchen von Konoha sind viel tougher, als du denkst." Ich spülte ihm die Seife vom Körper. "Und jetzt ab ins Bad, Meisterninja."
 

Ich musste zugeben, die hiesige Quelle war gut. Vor allem roch sie nicht so sehr nach Schwefel, was die Sache für mich angenehmer machte. Manche schwörten ja auf den Geruch von faulen Eiern, weil der Schwefel, von dem der Geruch kam, besonders gut für die Haut sein sollte. Ich nicht so sehr. Schwefliges Wasser neigte je nach Verdünnung dazu, auf jenen Stellen meines Gesichts zu brennen, an denen ich mich verbrannt hatte. Trotz meines guten Heilfleischs, trotz der Bemühungen der Affen, sodass die Verbrennungen zumindest nicht mehr zu sehen waren. Ich nahm das als deutliche Warnung.

Genüsslich streckte ich mich noch ein wenig mehr aus.

Drüben auf der anderen Seite klangen wieder die Stimmen der Mädchen auf. "So, ich habe genug. Ich geh dann mal wieder", sagte Kuzoko. "Kuzomi, du kommst mit."

"Denkst du nicht, ich bin alt genug um zu entscheiden, wie lange ich baden kann?", murrte sie.

"Das ist es nicht. Ich wollte vor dem Abendessen noch ein wenig trainieren. Und das geht besser zu zweit."

"Oh! Bringst du mir den Trick bei, von dem du mir erzählt hast?"

"Wenn du jetzt mitkommst..."

"Ich bin schon auf dem Weg, Onee-chan!", rief sie freudig. "Mai-chan, komm doch mit!"

"Ich weiß nicht. Darf ich denn?"

"Klar! Oder, Onee-chan?"

"Sie ist Mamoru-senseis Schülerin. Natürlich darf sie. Wir wollen ja auch etwas Taijutsu trainieren, nicht?"

"Ich bin dabei!", rief Mai aufgeregt. "Mamoru-sensei, darf ich?"

"Klar", rief ich herüber. "Das ist eine gute Gelegenheit für dich, um was Neues zu lernen."

"Supi!" Für einige Zeit hörten wir Wasserbewegungen, dann das Gekicher und die leisen Unterhaltungen der drei Mädchen, danach ging eine Tür, und der Zauber war vorbei.

Kishio erhob sich. "Mamoru-sensei, ich würde auch gerne trainieren. Du weißt sicher, dass wenn man seine Künste nicht regelmäßig trainiert, sie einrosten und man sogar von der Perfektion vergisst, die man einst hatte."

"Was wirst du denn trainieren, Kishio?"

"Taijutsu. Ich bin ziemlich gut im unbewaffneten Kampf. Aber auch mit den Shuriken und dem Schwert."

"Hast du noch andere Fähigkeiten, die ich noch nicht kenne, und von denen ich mir ein Bild machen sollte?"

"Außer meinen sensorischen Fähigkeiten? Ich bin austrainiert. Das war ich zumindest, bevor... Nun, bevor ich verletzt wurde. Ninjutsu hätte zu meiner Ausbildung gehört, aber..."

"Schon gut. Für das Ninjutsu bin ich ab jetzt verantwortlich. Und was die sensorischen Fähigkeiten angeht... Ich überlege schon die ganze Zeit, ob du mir nicht helfen kannst, meine eigenen zu verbessern, Kishio. Du bist mir auf diesem Gebiet weit überlegen. Allerdings habe ich wirklich nur eine kleine Gabe als sensorischer Ninja, und das Training mit den anderen sensorischen Ninjas Konohas hat mir nur wenig gebracht."

Kishio wirkte nachdenklich. Er betrachtete mich, suchte nach Worten, wandte sich ab und straffte sich dann merklich. "Sensei, wenn du mich fragst, dann gibt es einen bestimmten Grund, warum deine sensorischen Fähigkeiten so schwach sind. Wenn du erlaubst..."

"Nur zu. Sprich dich aus."

Kishio zögerte, wurde rot und vermied meinen Blick. "Meines Erachtens nach ist es mangelndes Selbstvertrauen, das sich so sehr zementiert hat, dass du..." Abwehrend hob er die Hände und sah ich fühlte, daswieder zu mir herüber. "Damit will ich nicht sagen, dass du schwach bist, Mamoru-sensei. Ich habe dein Fuuton und dein Katon gesehen, und ich spüre die Effektivität deines Chakra-Systems. Ich... Sensei?"

Nachdenklich rieb ich mir das Kinn. "Mangelndes Selbstvertrauen, was? Das würde sogar Sinn machen." Ich seufzte und ließ mich bis zum Kinn ins warme Wasser sinken. "Das wird ein hartes Stück Arbeit, das wieder loszuwerden."

"Sensei", merkte Kishio bescheiden an, "es gibt vielleicht einen schnelleren Weg. Mein Großvater, der mich trainiert hat, hat mir mit neun Jahren geholfen, nahe an mein jetziges Maximum heranzukommen. Es ist ein Clan-Jutsu, und es hat bisher noch jedem sensorischen Ninja weitergeholfen. Es ist schwierig, und es erfordert, dass ich die Kontrolle über dein Chakra-System übernehme, aber es kann dich auf einen Schlag verbessern. Vielleicht. Ich weiß nicht, ob es bei jemandem funktioniert, der nicht aus meinem Clan ist."

Ich war versucht, nachzubohren, ihm mehr über seine Vergangenheit und diesen Clan zu entlocken, die Moerus. Aber ich fühlte, dass die Zeit hierfür noch nicht reif war. Ich fühlte, dass er mir vertraute, weil er mir dankbar war und sich mir verpflichtet fühlte. Ich wollte aber, das er mir vertraute, weil ich ich war, bevor ich derart sensible Informationen von ihm verlangte.

"N-natürlich weiß ich, dass das eine große Menge Vertrauen erfordert, das ich noch lange nicht verdient habe", fuhr er fort. "Aber du kannst Perine-sama zur Überwachung meiner Aktionen einsetzen. Notfalls könnte sie dann eingreifen."

"Müsste sie eingreifen?", fragte ich lakonisch.

"Natürlich nicht, Sensei! Du kannst dich hundertprozentig auf mich verlassen."

Ich nickte. "Gut. Dann probieren wir das aus. Aber erst, sobald du wieder zu einhundert Prozent wiederhergestellt bist."

Für einen Moment wirkte er verblüfft. "Echt jetzt?"

"Ja, echt jetzt. Aber Perine wird auch dabei sein. Nicht um dich zu überwachen, sondern um uns beide zu schützen. Das ist nur vernünftig, wenn es um ein Jutsu geht, das du mit neun gelernt hast."

"Stimmt, Mamoru-sensei", erwiderte er nachdenklich. "Großvater sagte zwar immer, das sei wie ein Kunai werfen, man könne nicht besonders viele Fehler machen, aber ich habe es seither nicht angewendet. Es ist vernünftig." Er verneigte sich leicht vor mir. "Ich gehe dann mal trainieren."

Shinji kletterte ebenfalls aus dem Bad. "Und ich schau mal nach, wie es unserem Helden geht. Bei der Gelegenheit quetsche ich ihn aus, was seine Nase zum Bluten gebracht hat. Oh, ich hätte nie gedacht, dass es für ihn tatsächlich Hoffnung gibt." Er grinste fröhlich, winkte mir und folgte Kishio in den Umkleideraum.
 

"Na, Hübscher? Bist du öfters hier?", klang es vom Zaun herüber.

Ich winkte Perine zu, die über die Zaunkrone schaute. "Leider nur heute, schönes Mädchen. Was macht eine Kriegerin wie du alleine an einem Ort wie diesem?"

"Lustige Aufträge ausführen." Sie lächelte mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Und, war es in etwa das, was du dir für Kira vorgestellt hast?"

"Ja, das kommt dem schon sehr nahe. Ich danke dir. Du bist wirklich ein duftes Mädchen."

"Ist doch nichts dabei. Sie konnten ja nicht wirklich was sehen. Ich habe mich zwar kurz erschrocken, als Mai-chan aus dem Wasser kam, aber Kishio ist ein perfekter Gentleman, selbst wenn er sich als Frau tarnt. Er hat sofort weggeguckt, und stur geradeaus."

"Apropos Kishio. Ich habe ihn für sein gutes Jutsu gelobt, das du nicht durchschaut hast..."

"Oh, das kannst du wirklich. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich es auflösen konnte. Aber da ich die beiden erwartet habe... Shinji wollte nicht? Vernünftig, der Junge. Nicht, dass er solche schlimmen Sachen von seinem Sensei lernt. Böser Mamo-chan. Eigentlich müsste ich dich übers Knie legen."

"Willst du mich bestrafen oder belohnen?", fragte ich trocken.

Verdutzt sah sie mich an, bevor sie zu kichern begann. "Mamo-chan, Mamo-chan. Genau deshalb liebe ich dich. Weil du mir immer noch unter die Haut gehst wie bei unserer ersten Kata.

Habe ich dir eigentlich erzählt, dass ich große Angst vor dir hatte, als du mich das erste Mal beschworen hast? Ranko-sama und Ranma haben immer so großartige Dinge von dir erzählt, und ich stand dann plötzlich vor dir, und ich hatte große Angst davor, dass du mir einen Auftrag geben würdest, den ich nicht erfüllen kann und so... Und dann bist du mit mir Eis essen gegangen. Ich war sofort in dich verschossen."

"Was sollte ich auch mit dir machen? Ich hatte dich ja nur zum Üben beschworen, und einfach so zurückschicken wollte ich dich auch nicht, P-chan." Ich lächelte. "Den Tag hatte ich viel Spaß."

"Ich auch. Ich bin froh, dass ich rechtzeitig erwachsen geworden bin, bevor du es geworden bist. Auch wenn ich dich nicht kriegen sollte, Mamo-chan, die Chancen stehen ja eins zu fünf, kann ich dich wenigstens immer noch damit necken, was du verpasst, wenn du dich nicht für mich entscheidest."

Ich seufzte lang und tief. "P-chan, am liebsten würde ich euch ja alle drei heiraten, aber ich glaube, da hat der Rat der Stadt Konoha etwas gegen."

"Alle drei? Wir sind fünf."

"Ich kenne nur drei."

"Wie? Aber Ranko-sama hat doch gesagt, dass..."

"Nein, das nehme ich nicht ernst. Sie hat mir auch gesagt, dass sie euch damit in Zaum halten wollte. Also euch Mädchen jetzt. Außerdem ist es unmöglich, dass eine so tolle Superfrau wie sie ausgerechnet mich... Also echt jetzt."

Ernüchtert sah sie mich an. "Ich denke, es ist wohl ganz gut so, dass du das nicht ernst nimmst. Gegen Ranko-sama hätten wir eventuell keine Chance, alle vier wie wir dastehen."

Ich lächelte. Da war was dran. "Wenn wir gerade beim Thema sind, wer ist Nummer fünf?"

"Du weißt es doch längst. Willst du es unbedingt von mir hören?"

Das brachte mich erneut zum Seufzen. "Es ist Maria, nicht? Und die Mädchen haben sie reingelassen, weil sie mit Aki-chan schwanger war, und weil sie sicher waren, dass er von mir ist. Richtig?"

"Tut mir leid, aber ich bin nicht befugt, über den Mamo-Pakt zu sprechen, wenn die betreffenden Personen es dir nicht selbst verraten haben." Sie blinzelte zu mir herüber. "Wenn es Maria wäre, was dann? Ihr hättet dann ein Kind zusammen."

"Was sollte schon sein? Früher wollte ich sie umbringen, nachdem sie versucht hat mich umzubringen. Jetzt ist sie verknallt in mich, und ich weiß auch warum. Sie wollte mich ausnutzen und ist in ihre eigene Falle gegangen. Klar, wir hätten dann einen Sohn zusammen, aber sie ist nicht besser oder schlechter, nicht liebenswerter oder hübscher als Hanako und Karin. Oder du, P-chan. Das würde ihr nicht helfen."

"Ist ein enges Teilnehmerfeld auf gleicher Höhe, eh?", neckte sie mich.

"Für mich ist es vor allem ein Riesenproblem. Wenn ich mich entscheide, und..."

"Oh, da kann ich dich beruhigen. Wir haben schon längst beschlossen, dass das für uns nichts ändert. Wenn du dich entscheidest - und wehe, du nimmst eine andere als aus dem Mamo-Pakt - dann bleiben wir trotzdem alle Freunde und arbeiten miteinander wie bisher."

"Uff, das ist eine erwachsene Einstellung", sagte ich verblüfft.

"Die anderen vier werden dann einfach deine Geliebten."

Erschrocken sackte ich weg und verschwand unter Wasser. Als ich prustend wieder an die Oberfläche kam, empfing mich Perines amüsiertes Gelächter. "Oh, Mamo-chan, du bist so niedlich."
 

"Verehrter Gast, ich muss Sie bitten, vom Zaun runter zu gehen", sagte eine Stimme vom Eingang.

Perine sah herüber und erkannte eine der Hausdienerinnen, die mit einem Tablett in der Hand eingetreten war. Darauf standen zwei Sake-Fläschchen und zwei Becher. Sah ganz so aus, als wäre Ryuji eingetroffen.

"Ja, ja, habe schon verstanden." Sie winkte und ließ sich vom Zaun gleiten. "Du bist aber nicht vom Haken, Mamo-chan."

"Schon klar, schon klar. Und du weißt, dass ich dich liebe, P-chan."

"Wir finden schon noch heraus, wie sehr du mich liebst", erwiderte sie.

Touché, ging es mir durch den Kopf.

Die Angestellte kniete sich neben mir am Becken nieder, füllte einen der kleinen Becher mit heißen Sake und reichte ihn mir. "Nekozumi-sama bezieht gerade sein Zimmer. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er so schnell kommt wie er kann, Morikubo-sama."

Ich nahm das alkoholische Getränk entgegen. "Danke sehr, junge Dame."

"Rufen Sie nur, wenn Sie Nachschub haben wollen. Ich bin für Sie in Hörweite." Sie erhob sich und verbeugte sich vor mir, bevor sie das Bad wieder verließ.
 

Dabei gab sie sich mit Ryuji die Klinke in die Hand. Der riesige Kerl schoss so erschrocken zurück, dass ich ihn kaum mit dem Mann aus meiner Erinnerung in Verbindung bringen konnte, den eiskalten, ausdauernden Riesen, der mit einem Schwert kämpfte, das andere benutzt hätten, um aus dem Stahl ein Dutzend anderer zu schmieden. "Warnen Sie mich doch vor, Frau! Dann hätte ich doch ein Handtuch umgelegt!"

"Verzeihung, Nekozumi-sama. Beachten Sie meine Anwesenheit überhaupt nicht. Ich bin eigentlich gar nicht da, nur ein Schatten."

"In Ordnung, in Ordnung." Beinahe hastig schlängelte sich Ryuji, nun mit einem Handtuch bekleidet, an ihr vorbei.

Als er mich sah, hellte sich seine Miene merklich auf. "Ja, hol mich doch... Tut das gut, dich zu sehen, Mamo-chan! Groß bist du geworden!"

Ich lachte auf. "Es ist viel passiert, seit ich Otogakure zerstört habe. Beeil dich mit dem Waschen, sonst wird der Sake kalt!"

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Allerdings bat er mich auch nicht, seinen Rücken zu waschen. Das hatte ich erwartet. Es wäre gegen seinen Kodex gewesen, um so eine Banalität zu bitten. Und da er keine der Hausdienerinnen mitgebracht hatte, um ihn zu unterstützen, wollte er folgerichtig keine Hilfe.

Als er sich neben mir mit einem Laut der Behaglichkeit ins heiße Wasser sinken ließ, schenkte ich ihm einen Sake ein. "Hier."

"Danke. Weißt du eigentlich, wie viele Hindernisse ich ausräumen musste, um jetzt hier sein zu können? Etliche. Hunderte. Ach, was sage ich, Tausende. Es ist nicht leicht, so einen verdammten Clan anzuführen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich einen Teufel getan und den Platz meines Vaters eingenommen, als er überraschend zurückgetreten ist."

"Ich gehe dann auch mal raus", klang Perines Stimme vom Frauenbad herüber. "Du hast ja jetzt wen zum Spielen, Mamo-chan."

"Hey! Ist das Perine? Perine, bist du das?"

"Klar, Ryuji-nii!"

"Perine! Das ist eine Überraschung. Sehen wir uns noch?"

"Klar, wenn du mit uns zu Abend isst. Daran sollte aber wohl kein Zweifel bestehen, oder?"

"Natürlich nicht", sagte ich drohend. Wehe, Ryuji hatte etwas anderes geplant.

"Natürlich nicht", echote er. "Also, bis nachher, Perine."

"Ich freue mich schon, Ryuji-nii."

Die Tür im Frauenbad ging zu, und wir waren allein.

"Und jetzt", sagte ich fröhlich, "trinken wir den Sake, und schwelgen wir in Erinnerungen."

"Nun tu doch nicht so", erwiderte Ryuji lachend. "Gerade mal siebzehn, und benimmt sich wie ein alter Veteran."

"So komme ich mir manchmal echt vor", grummelte ich. "Du hast ja keine Ahnung, was die letzten Jahre so passiert ist."

Er grinste mich an, wartete bis ich getrunken hatte und schenkte sich und mir dann nach. "Erzähl mal."

***

Natürlich lud ich Ryuji, den Mann, der mir geholfen hatte, Otogakure zu vernichten, und der mich, als ich dank Maria verschwunden war, bis zur Erschöpfung gesucht hatte, ja, der sogar an meiner Seite gestanden hatte, als ich mich offen gegen meine eigene Stadt gestellt hatte, zum Essen ein. Was hätte ich anderes für einen Freund wie ihn tun können?

Als er eintrat, platzierte ich ihn rechts von mir am Stirnende. An der linken Seite saß Perine. Meine Genin, die Spinnenfrauen und Kishio saßen wild durchmischt. Kuzoko hatte ihren Platz direkt neben mir auf der rechten Tischseite gefunden, darauf folgte Kira, und neben ihm saß Kuzomi, die ihn nervös betüttelte, nachdem sie ihn mit Nasenbluten und liegend im Zimmer gefunden hatte.

Die linke Seite war durchmischt. Kishio saß auf dem Platz neben dem Stirnende. Dann kam Mai, und Shinji bildete den Abschluss. Diese Position schien ihm nichts auszumachen, denn er amüsierte sich köstlich über Kishios offensichtliche Verlegenheit und Mais Bemühungen, mit ihm Konversation zu betreiben.

Als Ryuji Platz nahm, musterte er Kishio mehrere Sekunden verwundert, sagte aber nichts. Ich machte mir eine mentale Notiz. Der Junge hatte gesagt, dass er aus dem Land der Reisfelder stammte. Das gleiche Land, das zu einem großen Teil von den Nekozumis regiert wurde. Seine Haltung war nicht hostil, also war ich nicht beunruhigt.

Das Essen, das aufgetragen wurde, konnte sich sehen lassen. Zwar war es nicht die gehobene Küche, eher ländlich und einfach geprägt, aber was die Küche nicht mit Raffinesse konnte, das tat sie mit Esprit und Menge. Anders ausgedrückt, es gab leckere Allerweltskost in großen Mengen.

"Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt", sagte Ryuji zwischen zwei Bissen. "Es war für mich ja schon eine große Überraschung, als du mir geschrieben hast, dass Konoha dich damit beauftragt hat, eine Gruppe Genin auszubilden, obwohl du Beförderungssperre hast. Aber das es nun schon zwei Gruppen sind, ist eine noch größere Überraschung."

"Tja, die Welt ist voll mit Überraschungen", sagte ich, der unterschwelligen Frage ausweichend, woher die anderen drei gekommen waren, die keine Stirnbänder Konohas trugen.

"Wenigstens ist es gut ausgewogen. Drei Jungs, drei Mädels. Obwohl, du scheinst mir ein bisschen alt zu sein für einen Anfänger, junge Dame."

Kuzoko zuckte zusammen. Ich hatte sie bisher noch nicht gefragt, ob es ihr Recht war, wenn ich erzählte, dass sie vom Spinnenclan war und ich sie beschworen hatte. All das würde sich nun relativ schnell klären.

"Wir sind ja auch keine Anfängergruppe", sagte sie hastig, den Blickkontakt mit Kishio suchend. "W-wir, das heißt ich, Kishio-kun und Kuzomi-chan sind die Gruppe von Perine-sensei. Und wir sind schon drei Jahre dabei. Ahahahaha."

Aufmerksam beobachtete ich Ryuji, wie er darauf reagierte. Immerhin, er wusste, dass Perine eine Affenkriegerin war, die ich beschworen hatte. Kuzoko widerum konnte das überhaupt nicht wissen. Ich hatte es ihr ja nicht gesagt. Außer Perine hatte niemand davon gewusst, dass ich Ryuji für heute eingeladen hatte.

"Gut, das erklärt natürlich alles", log er, ohne mit der Wimper zu zucken. "Dann bist du als Älteste die Anführerin?"

"Perine-sensei ist unsere Anführerin. Aber ich bin..."

Kishio räusperte sich vernehmlich.

"Ich meine, Kishio und ich sind..."

"Menno", kam es von Kuzomi.

"Ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass ein gutes Team nur einen Anführer braucht, und ansonsten sollte der Rest nur als gute Einheit funktionieren. Denke ich."

Die beiden machten Laute der Zustimmung.

Nanu? Entwickelte Kishio etwa Ehrgeiz? Das fand ich amüsant. Aber Kuzoko hatte recht diplomatisch gehandelt. Das würde ich im Auge behalten.

Ryuji beugte sich an mir vorbei zu Kishio herüber. "Sag mal, das interessiert mich schon die ganze Zeit, deine roten Haare betreffend."

Kishio versteifte sich. Ich spürte eine Veränderung in seinem Chakra-Fluss. Er machte sich bereit zur Abwehr eines Gegners. Mit einem deutlichen Blick brachte ich ihn dazu, seine Vorbereitungen abzubrechen. Ich fügte einen freundlicheren Blick hintenan, der ihm bedeutete: Du bist nicht in Gefahr. Dankenswerterweise nahm er es hin.

"Ja, Nekozumi-sama?"

"Kann es sein - du kommst ja aus Konoha - das du Vorfahren unter den Uzumakis hast? Es heißt ja, nachdem ihre geheime Stadt im letzten Ninja-Krieg ausgelöscht worden war, wären viele der Überlebenden nach Konoha gegangen. Ich frage nur, weil viele von ihnen auch rote Haare hatten."

"Ich habe meinen Familienhintergrund jetzt nicht so genau im Kopf", log Kishio, "aber die letzten drei Generationen lebt meine Familie bestimmt schon in Konoha."

"Oh. Das ist Schade. Es schließt aber nicht aus, dass du doch einen Uzumaki unter deinen Vorfahren hast. Es wäre jedenfalls interessant. Man sagt, sie waren als Clan gefürchtet, weil ihre Ninjutsu und ihre Siegeltechniken von herausragender Qualität waren. Dafür wurden sie dann auch vernichtet und in alle Winde verstreut."

Ich registrierte einen Wechsel im Fluss seiner Stimme. Das ließ mich aufhorchen.

"Eine ihrer Familien ist bis in unser Land geflohen. Eine mächtige Familie, die stets zur Stelle war, wenn man sie rief, um das Land zu verteidigen. Aber auch sehr bedacht auf die Eigenständigkeit. Das Rückgrat unserer Verteidigung. Sie zu verlieren war das größte Unglück, das uns hatte passieren können. Auch wenn einige sie als Dämonen fürchteten, wegen ihren unglaublichen sensorischen Fähigkeiten." Ryuji lachte leise. "Manche erzählten sogar über diese Leute, dass sie töten konnten, ohne ihre Gegner überhaupt zu berühren. Denen habe ich dann mal etwas über Genjutsu und Ninjutsu erklärt. Oder dass ich Stahl zerteilen kann, ohne ihn berühren zu müssen." Er lachte erneut. "Ich kann euch das gerne nachher mal vorführen."

Kishio spannte sich erneut an. "Das klingt... Interessant."

"Was jetzt? Die Geschichte über diesen Clan, oder über mein Taijutsu?"

"Der Clan... Du sprichst in der Vergangenheitsform über ihn, Nekozumi-sama. Was ist passiert?"

Ryuji hielt dabei inne, einen Schluck Sake zu trinken und setzte seine Tasse wieder ab. "Sie sind tot. Allesamt."

"Ja, Himmel auch, wieso das denn?", rief Kuzoko entsetzt.

Ryujis Blick wurde wehmütig. "Wie ich schon sagte, sie waren das Rückgrat der Verteidigung des Reichs der Reisfelder. Wer uns besiegen wollte, musste sie besiegen. Und da gab es tatsächlich jemanden, der sie vernichtet hat. Er griff sie an, löschte sie aus und trat dann an die großen Familien heran und behauptete, als Bezwinger dieses Clans wären er und seine Leute weit bessere Ninjas und deshalb geeigneter, um das Reich der Reisfelder zu schützen. Also erhielt er die Erlaubnis, auf dem Land des Clans ein geheimes Ninja-Dorf zu errichten. Übrigens das Land, aus dem du einen neuen See gemacht hast, Mamo-chan."

Ich hüstelte verlegen. "Das war ich ja nicht alleine. Guin, die lebende Chakra-Bombe, hat mir tatkräftig unter die Arme gegriffen."

"Na, na, nun stell dein Licht mal nicht unter den Scheffel, du zerstörerische Naturgewalt. Diesen Stützpunkt im Reich der Steine hast du ja auch quasi im Alleingang in eine Ruine verwandelt, nicht wahr?"

Ich hüstelte verlegen in meinen Sake. "Zufall."

"Und was ist mit der Burg im Reich des Wassers?"

"Ich hatte Hilfe."

"Ja, neun Ninjas. Gegen eine schwer befestigte Burg mit großer Garnison." Er kicherte und klopfte mir auf den Rücken. "Danke übrigens nochmal, dass du im Reich der Steine Orochimarus Stützpunkt vernichtet hast. Sein Ninjadorf Otogakure zu zerstören hat ihn ja nicht merklich geschwächt."

"Also hat Orochimaru... den Clan ausgelöscht?", hakte Kishio nach.

"Hat es sich noch nicht herumgesprochen in Konoha, dass er Otogakure gegründet hat?", fragte Ryuji eine Spur zu scharf.

"Manchmal bringt man einige Informationen nicht sofort miteinander in Zusammenhang", sagte Perine in mahnendem Tonfall. "Sei also nicht so streng, Ryuji-nii."

"Jawohl, Perine-sama", erwiderte er lächelnd. "Jedenfalls hat Orochimaru uns nach Strich und Faden hintergangen. Nach dem Ende der Uzumakis waren die Ninja-Clans dran, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, und anschließend schürte er Unruhe unter den Familien, bis sie so sehr damit beschäftigt waren gegeneinander zu kämpfen, dass er mit Otogakure schalten und walten konnte, wie immer er es wollte." Melancholisch starrte er in seinen Sake, bevor er ihn austrank. "Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen und den Uzumaki-Clan vor der Vernichtung retten. Oder wenigstens ein paar von ihnen, als Grundlage für einen neuen Clan. Einer würde mir schon reichen. Ein einziger und genügend Zeit. Gerüchteweise soll es ja noch ein paar Versprengte geben, hier und da, aber die haben ein schweres Leben, weil Orochimaru natürlich ganze Arbeit geleistet und den Menschen auf dem Land eingeredet hat, bei Rothaarigen hätten sie es mit irgendeiner Form von Dämon zu tun. Die glauben das natürlich. Jeder halbwegs schlaue Uzumaki, der das Massaker überlebt hat, dürfte das Reich der Reisfelder schon vor Jahren verlassen haben. Und sie hätten ja auch Recht damit, es zu tun. Gut, gut, wenn ich genauer drüber nachdenke, würde ich den Uzumakis keinen Gefallen damit tun, sie zurückzuholen. Nicht, bevor die Menschen diese dummen Geschichten und Gerüchte vergessen haben. Vielleicht würde es auch helfen, endlich Orochimaru zu töten, ein für allemal. Oder ihn entscheidend zu schwächen. Aber die Chance hast du ja verpasst, Mamo-chan", sagte er, und nahm mich gespielt in den Schwitzkasten. "Orochimarus Leutnant nach einer Hatz durch vier Länder doch noch entkommen zu lassen..."

"Entschuldige bitte, das mir Grenzen gesetzt sind", erwiderte ich.

"Ist nur Spaß. Ehrlich gesagt war ich heilfroh, als ich gehört habe, dass du dich mit Kabuto angelegt und auch noch überlebt hast. Der Mann ist brandgefährlich." Er entließ mich wieder aus dem Schwitzkasten. "Komm, erzähl mir die ganze Geschichte. Zumindest den Teil, der nicht unter die Geheimhaltung Konohas fällt."

"Wenn du so begierig bist zu hören, wie ich verloren habe..." Also erzählte ich alles von meiner Reise nach Suna, was ich den Genin oder meinem alten Freund Ryuji erzählen durfte.

***

Stunden später, ich hatte die Jüngeren bereits ins Bett geschickt, saßen Perine und ich noch mit Ryuji zusammen und redeten über meine Erlebnisse während meiner Suna-Reise.

Die Genin hatten die Geschichte sehr interessiert aufgenommen und regelrecht mitgefiebert, als ich zu den gefährlichen Passagen gekommen war. Sie hatten regelrecht mitgefiebert, obwohl sie gewusst hatten, wie es ausgegangen war. Kishio zeigte ein gerechtfertigtes Maß an Erstaunen, Kuzuko gab sich betont desinteressiert, obwohl sie aufmerksam zuhörte, und Kuzomi hatte eindeutig mehr Interesse an Kira.

Jetzt, wo die Zahl der Zuhörer deutlich limitiert war, konnte ich über die gefährlicheren Passagen offener reden, darunter über einige Stellen, die ich vorher ausgelassen hatte, weil sie mir vor meinen Schülern peinlich gewesen waren. Ich wollte sie nicht unbedingt mit der Nase drauf stoßen, dass auch ihr Sensei zu dummen Entscheidungen neigte. So wie die, über die sich Ryuji geradezu ausschüttete vor Lachen.

"Und du hast ein Dai Endan abgefeuert? In einem geschlossenen Raum? Unter der Erde?" Er hielt sich den Bauch vor Lachen. "Na, da hätte ich aber zu gerne Kabutos Gesicht gesehen! So eine Wahnsinnstat konntest auch nur du dir ausdenken, Mamo-chan."

"Ja, Wahnsinnstat trifft es wohl", murmelte ich.

"Ach, komm schon", sagte er zu mir und klopfte mir auf die Schulter. "In der Situation konnte nur eine Wahnsinnstat helfen. Und du warst bereit, diesen Wahnsinn auszuführen, ohne zu zögern. Könnte sein, dass du nur deshalb noch lebst."

"So kann man es auch sehen", erwiderte ich, nur halb überzeugt.

"Hör auf Ryuji-nii", mahnte Perine. "Mamoru, eigentlich dachte ich, du hättest die Zeiten, in denen du dich sträflich unterschätzt hast, schon lange verlassen."

"Ich gebe mir Mühe, okay? Aber er ist mir entkommen, und..."

"Mamo-chan, merkst du nichts? Bei den meisten anderen Ninjas, die mit ihm gekämpft haben, hört man meistens so was wie: Ich konnte überleben. Aber du sagst: Er ist mir entkommen. Fällt dir was auf?", fragte Ryuji grinsend.

"Aber ich hatte ihn doch fast! Wären wir nicht in diesen schier endlosen Haufen an Untoten gestolpert, die die Abfahrt seines Schiffs gedeckt haben. Ich..." Während ich sprach, stockte ich in jäher Erkenntnis. "Eigentlich hast du Recht. Er ist vor mir geflohen. Vor mir, den ANBU und meinen Affenkriegern. Anne-chan und Kankuro nicht zu vergessen."

"Und? Fühlt sich das jetzt besser an?", fragte er grinsend.

"Etwas, zumindest."

"Na, das muss dich doch in deiner Rolle als Ausbilder bestärken, Mamo-chan. Meinst du nicht auch, Perine?"

"Unbedingt, Ryuji-nii. Und wir wollen nicht vergessen, dass Mamo-chan als Ausbilder arbeitet, seit er Chunin geworden ist. Wem hat er nicht schon alles dumme Marotten ausgetrieben."

"Jetzt übertreibst du", tadelte ich die Affenkriegerin. "Meine Methoden setzten eher selten auf Gewalt, mehr auf Ausbildung - oder ihnen einzureden, mein Vorschlag wäre ihre eigene Idee gewesen."

Wir lachten.
 

"Tolle Genin hast du da. Und wenn ich mich nicht irre, sind die beiden Mädchen, das blasse und das gebräunte, beschworen worden, nicht?"

"Kein Kommentar", erwiderte ich grinsend.

"Ist Recht. Aber was den Rotschopf angeht, deinen Kishio..."

"Was ist mit ihm?"

"Ich spreche jetzt nur zu mir selbst. Wenn er ein Uzumaki ist, und wenn er trainiert worden ist - und das wäre er, wenn seine Tattoos die gleiche Bedeutung haben, wie sie sie bei den Uzumakis aus unserer Region gehabt haben - dann könnte er theoretisch über die Fähigkeit verfügen, jemanden zu töten, ohne ihn zu berühren."

"Super. Ein effektiver Shinobi an meiner Seite", erwiderte ich.

"Macht dir das keine Angst?"

Ich seufzte. "Das fragst du mich? Ich komme aus dem Nara-Clan. Die meisten Shinobi mit dieser Herkunft brechen dir mit ihrem Schatten das Genick. Ich stehe auch dem Yamanaka-Clan sehr nahe. Sie bringen Kraft ihrer Gedanken deine Kameraden dazu, dich zu töten. Und ich kenne da einen gewissen Kerl aus dem Clan der Nekozumi, der schafft es, allein mit der Druckwelle eines Schwertstreichs Stahl zu zerschneiden. Und, davon mal abgesehen und in aller Bescheidenheit, ich bin auch ein ziemlich gefährlicher Ninja. Es wundert mich, dass mir normale Menschen nicht mit einem Schaudern aus dem Weg gehen, obwohl sie wissen, dass ich Dutzende von ihnen binnen eines Sekundenbruchteils töten könnte. Nein, ich habe keine Angst."

"Das beruhigt mich zu hören. Bleibe bei dieser Haltung. Es kann sein, dass er wegen seiner roten Haare negative Reaktionen provoziert, und das ist nie etwas Gutes."

Ich schnaubte abfällig. "Wegen seiner roten Haare? Wie primitiv muss man denn sein, um jeden Menschen mit roten Haaren zu fürchten, weil er ein Uzumaki sein könnte?" Das war natürlich nur die halbe Wahrheit, denn wenn ich an meinen Freund Naruto dachte - auch ein Uzumaki, aber kein sensorischer Ninja, geschweige denn rothaarig - und wie die Stadt, oder zumindest viele ihrer Bewohner mit ihm umgesprungen waren, hatte ich das Bild selbst vor Augen. Und das in einem Ort, der sich selbst als modern, aufgeschlossen und progressiv sah. Nur, weil der arme Junge den Kyubi in sich versiegelt trug. Ich hatte Naruto nie gegen solche verbohrten, ängstlichen oder einfach dummen Menschen beistehen können, auch weil die Ablehnung gegen ihn im Lauf der Jahre abgenommen hatte. Aber bei Kishio würde ich es können, und ich würde es tun.

"Du wirst es erleben." Ryuji klopfte mir auf die Schulter. "Aber mit dir als seinem Sensei habe ich keine Bedenken. Dennoch, vielleicht gibst du ihm besser eines der Konoha-Stirnbänder, aus denen man eine Mütze knüpfen kann."

"Ach. Du meinst, die roten Haare zu verbergen löst das Problem?", konterte ich.

"Du kannst nicht alle herausfordern. Vielleicht ist ein eleganter Ausweg das Beste. Sieh das als meinen guten Rat an, Mamoru Morikubo."

Seine Stimme war ernst geworden, ebenso sein Blick. Ich wusste, er hatte mir etwas Wichtiges gesagt, und ich würde mich später einmal an meiner heutigen Entscheidung messen lassen müssen.

"Danke. Ich denke drüber nach."

Den Rest des Abends verbrachten wir mit weniger schweren Themen.

***

Am nächsten Morgen, nach dem üblichen Training, stand unsere Abreise bevor. Das zwei der Hausdienerinen hinter uns standen und miteinander tuschelten, während sie auf Kishio zeigten, regte meinen Argwohn. Als der Junge dann aber zu ihnen herüber winkte, und die Frauen kicherten, hätte ich beinahe aufgelacht.

"So, sind alle bereit?", fragte ich in die Runde.

"Sensei, Perine-sensei ist nicht da", meldete Mai.

"Ja, ich weiß. Ich habe sie gestern Abend auf den Affenberg zurückgeschickt, damit sie etwas für mich erledigt. Das sollte sie ungefähr jetzt getan haben. KUCHIOSE NO JUTSU!"

Als sich der Rauch der Beschwörung wieder verzogen hatte, trat Perine daraus hervor.

Ryuji, der noch Zeit bis zu seiner Abreise hatte, betrachtete, was sie in beiden Händen hielt und stupste mich in die Seite. "Sehr guter Schachzug, Mamo-chan." Es waren Stirnbänder. Konoha-Stirnbänder.

"Hier, die habe ich heute Nacht machen lassen. Allerdings erwartet Enka-sama dafür eine außergewöhnliche Feier nächsten Monat", sagte sie mahnend in meine Richtung.

Ich nickte zustimmend. "Selbstverständlich. Ich habe nie etwas anderes geplant. Kishio, Kuzoko-chan, Kuzomi-chan, die Stirnbänder sind für euch. Ich möchte, dass Ihr sie ab jetzt immer tragt, damit jedermann sieht, dass Ihr zu Konoha gehört. Ihr könnt sie als Stirnband tragen, Ihr könnt sie zur Mütze formen oder zu einem Stirnband und einer Lage, die längs über den Kopf geht. Ich nenne das immer gerne den Schlüpfer, aber manche Shinobi brauchen das wegen ihrer eigenwilligen Haarpracht.

"Hier, Kuzomi-chan. Hier ist deins, Kuzoko-chan. Und dies ist für dich, Kishio-kun. Gebt gut darauf acht. Enka-sama selbst hat bei der Produktion geholfen."

Beeindruckend. Der Affenkönig selbst hatte daran mitgearbeitet. Aber vermutlich war es nur eine Geschichte von Perine, damit die drei gut auf die Stirnbänder aufpassten.

"Wie trägt man es denn am Besten?", fragte Kuzomi nachdenklich. "Oh, ich mache es wie Mei-chan." Also band sie es sich um den Hals.

"Hm. Ich denke, ich bevorzuge es klassisch um die Stirn", sagte Kuzoko. "Na, wie steht es mir?"

Ich zeigte ihr einen erhobenen Daumen. "Sehr gut."

"Danke, Sensei."

"Ich bin mir nicht schlüssig", sagte Kishio nachdenklich. "Wie soll ich es am Besten tragen?"

Neben mir versteifte sich Ryuji leicht in Erwartung dessen, was ich nun sagen würde.

"Am besten bindest du es dir um die Stirn, Kishio", sagte ich.

"Als Mütze oder als Stirnband?"

"Natürlich als Stirnband!", sagte ich barsch.

Ich hörte Ryuji neben mir leise glucksen. Er legte mir eine Hand auf die Stirn. "Ich habe keine Angst, dass du diese Entscheidung bereuen wirst, Mamo-chan", flüsterte er mir ins Ohr. "Aber ich weiß, dass einige andere deine Entscheidung bereuen werden. Und sie werden es verdient haben."

"Danke", sagte ich mit einem Lächeln.

Ich wandte mich meinen Schülern zu. "Und jetzt, auf in Gentas Dorf!"

"Jawohl!" Beachtlich, alle hatten mitgebrüllt, sogar Kuzoko. Wirklich, diese Reise wurde immer interessanter.



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