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Freaks of Nature

von

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Die nächste Generation

Zeitgleich, in New York.
 

Feiner Sprühregen lag auf der nächtlichen Stadt.

Die Gegend war zwielichtig und heruntergekommen, flackernde Neonlichter lockten die Menschen in Spielhöllen und Striptease-Bars.
 

In einer schmalen, dunklen Gasse zwischen einem Pfandleiher mit schwer vergitterten Türen und Fenstern und einer alten Lagerhalle aus der laute Musik dröhnte standen zwei Gestalten.
 

„Ich hab ihn nie persönlich getroffen. Alles lief über das Telephon ab.

Die meiste Zeit hat mir so ein Typ der sich Gevanni nennt Anweisungen gegeben. Nur einmal hat sich jemand als 'Near' vorgestellt und da war die Stimme mit nem Computer verzerrt.

Keine Ahnung ob ers wirklich war. Ist mir auch lieber so.

Ich arbeite nur für diese Leute, ich will nichts von ihnen wissen, gibt weniger Probleme.“
 

„Natürlich war er es!

Er würde nicht zulassen dass jemand anders sich als Near ausgibt!

Hör zu, ich will dass du nochmal mit der Nummer, die er dir gegeben hat, Kontakt aufnimmst.

Sag dass du noch einen Job willst. Sag dass du mehr Geld brauchst und deswegen bereit bist ein größeres Risiko einzugehen.

Sieh zu dass du näher an ihn rankommst. Was immer er dir zahlt, du kriegst das Doppelte von mir.“
 

„Vergiss es! Ich hab keine Lust in irgendwas reingezogen zu werden.

Ich mache kleine Jobs für kleine Summen. Alles überschaubar, nichts für dass mir irgendwann ein Haufen Typen mit Baseballschlägern die Tür eintreten und danach meinen Schädel. Ich will einfach nur meine Brötchen verdienen.

Und die ganze Sache ist mir sowieso unheimlich. Fuck, ich hatte das Gefühl mit dem Kerl von 'Saw' zu telephonieren.

Und du? Hey, ich weiß ja nicht mal genau was für ein Geschlecht du überhaupt darstellen sollst.“
 

Der dumpfe Knall eines Schusses mit Schalldämpfung kam aus der Gasse.

Einen Moment Stille.

Dann:

„Arschloch.“
 

Aus dem Dunklen trat jemand in das dämmrige Licht der Straße.

Rote Stiefel, enge schwarze Lederhose, ein schwarzer Mantel mit genügend Federn am Kragen um alle Puffmütter von New York vor Neid erblassen zu lassen, kinnlange blonde Haare und stechend blaue Augen.
 

„Weißt du Mello, wenn du alle Informanten erschießt wird irgendwann niemand mehr für uns arbeiten wollen.“
 

Der junge Mann, der lässig an dem roten Chevy lehnte nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette und warf sie weg.

Er zündete sich eine Neue an.
 

Seine Haare waren feuerrot, er trug ein schwarzweiß-gestreiftes Shirt und eine dicke Fellweste.

Auf seinen Augen saß eine dicke, gelbe Fliegerbrille.
 

„Fick dich doch, Matt.“

Mello pflückte sich die frische Zigarette und nahm einen langen Zug.

Matt hob leicht eine Augenbraue.

Wenn Mello sich dazu herabließ diesen 'stinkenden Scheiß' zu rauchen schien es wirklich schlimm zu sein.
 

„Verdammt, wir kommen einfach nicht weiter. Dieser kleine Pisser hat sich einfach zu gut abgesichert.“
 

Matt war sich klar darüber dass er und Mello mit ihrem Intellekt sehr viel Produktiveres anstellen könnten als eine kindische Fehde auszufechten.
 

Aber für jedes Ziel braucht es Motivation.

Mellos Motivation war nunmal Near, schon immer.
 

Und Matt?

Matt wollte unterhalten werden.

Und neben Videospielen und dem kratzenden, befriedigendem Gefühl mit jedem Zug an der Zigarette dem Grab einem Schritt näher zu sein, war Mello die beste Unterhaltung die es gab.

Er hatte es nie geschafft so etwas wie Ehrgeiz und Antrieb und Leidenschaft zu entwickeln.

Aber das war in Ordnung so, Mello hatte genug davon für sie beide.

Matt ließ sich von ihm mitziehen, zufrieden damit, im Kielwasser von Mello zu erahnen wie es ist, ein Leben gesteuert von Emotionen zu führen.
 

„Das Zeug schmeckt scheiße.“

Mello warf die Zigarette angewidert hinter sich und kramte seine Schokolade aus dem Mantel.
 

Matt nahm die Nächste aus der Packung und fühlte undeutlich etwas Weiches und Warmes im Bauch aufsteigen.
 

Er würde nie soweit gehen zu sagen, dass er Mello mochte. Aber er war... tolerierbar.

Und wenn er nicht mehr da wäre... Matt vermutete dass er dann vielleicht etwas wie Trauer empfinden würde.

Schließlich war Mello einer der Hauptgründe dafür, dass er heute siebzehn Jahre alt geworden war.

Ansonsten hätte er höchstwarscheinlich schon längst Selbstmord begangen.
 

Aus purer Langeweile.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Teru_Mikami
2013-03-13T00:14:49+00:00 13.03.2013 01:14
"ein schwarzer Mantel mit genügend Federn am Kragen um alle Puffmütter von New York vor Neid erblassen zu lassen" <---- ahahahahaha....wie geil...wie kommt man denn auf sowas??? <3 <3 <3


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