Chapter 7
Yo! Danke an Sunnysummer für den Kommi!^^ Und jetzt geht es weiter:
Chapter 7
Ich bin zu spät aufgewacht, deswegen komme ich auch als Letzter zum Training. Selbst Kakashi-sensei ist schon da. Alle wundern sich (sonst bin ich immer rechtzeitig da), nur Sakura hat ein wissendes Grinsen im Gesicht.
"Naaaaa Sai..." Was sie wohl denkt? Ich weiß es einfach nicht, dieses Mädchen ist mir ein Rätsel.
"Sakura, Sakura! Weißt du etwa, warum er zu spät ist?" Naruto, dieser blonde Schreihals. Neugierig springt er um mich herum während er gleichzeitig Sakura ausfragt.
"Hm, na ich könnte mir da sowas denken. Aaaalsooo..."
"Ja, ja, jaaaa?"
Kakashi klappt sein Flirtparadies zu und hält Naruto am Kragen fest. "Wenn Sai uns etwas sagen will, dann wird er das tun. Wenn nicht, auch gut."
"Ach komm schon, du kannst uns deine Freundin doch vorstellen.", Sakura gibt den Satz mit dem breitesten Grinsen von sich,das ich jemals gesehen habe.
"FREUNDIN!?!?" Man kann die Fragezeichen über unseren Köpfen praktisch sehen. Kakashi, Naruto und ich sind sprachlos. Ich hab keine Freundin und wenn, warum weiß ich nichts davon? "Ich hab keine Freundin!"
"Ach, nicht? Komm, Sai, gib es zu. Ich weiß, was du gestern mit der Glücklichen gemacht hast."
Hä, was denn? Ich verstehe gar nichts mehr.
> Itachi view <
Blinzelnd betrachte ich die Zimmerdecke und das sehr genau. Da in der linken Ecke des dritten Quadrats von rechts ist ein Riss. Ganz fein, aber mit meinem Sharingan kann ich ihn erkennen. Tastend lasse ich meine Hand über die Bettseite neben mir gleiten. Kein Sai. Er ist bestimmt zum Training gegangen, schließlich ist es schon zwölf Uhr. Verdammt, was habe ich da gestern nur gemacht, ich Vollidiot! Der Junge wusste gar nicht, was ich von ihm wollte... Wie kann man nur so... äh... begriffsstutzig sein? Ist es so schwer zu verstehen? Wenn man geküsst wird und ausgezogen, was will der andere dann wohl?!? Bestimmt nicht nur kuscheln! Fuck, fuck, fuck, so ein Scheiß! Na gut, dann eben nicht, tss...
Aber ich kann ihm ja etwas kochen, dann muss ich nicht wieder diesen gewöhnungsbedürftigen Fraß essen. Jetzt muss ich nur noch aus dem Bett kommen, irgendwie...
Die Wunde an meiner Seite schmerzt, sobald ich mich nur ein kleines bisschen bewege, fährt ein stechender Schmerz durch meinen Körper. Wahrscheinlich ist das Gift noch nicht ganz verschwunden, sonst könnte ich mich schon wieder gut bewegen.
Etwas wackelig stehe ich auf und ganz gekonnt ignoriere ich das brennende Ziehen an meiner Taille. Fluchend klammere ich mich an einem Regal fest, um nicht umzukippen. Okay, Itachi, du schaffst das! Das sind höchstens drei Meter zur Tür, wenn ich loslaufe und dann falle... in diesem Fall kann ich mich an der Türklinke festhalten. Zögernd torkle ich vorwärts und Oho, komme sogar unbeschadet bei meinem Ziel an. Oh Gott, ein Erfolgserlebnis, ich bin nicht gestolpert!
Ja, und jetzt weiter, hm? Sind das dahinten Sais Bilder? Ganz langsam schlurfe ich auf die Ecke mit den Bildern, Pinseln und Farbtöpfen zu. Als mein Fuß gegen etwas stößt, entfährt mir ein lautes "Verdammt!" und mit einer ziemlich uneleganten Bewegung und viel Armgewedel stürze ich zu Boden. "Auueee... Verdammt, dieser bescheuerte..." Ja, was eigentlich? "...Farbeimer?!?"
Oh Gott, wie dämlich, der coole Itachi Uchiha, der unbesiegbare Nuke-nin aus Konoha, ist über einen Farbeimer gestolpert!
Ob Sai wohl was dagegen hat, wenn ich mir seine Bilder angucke? Vorsichtig ziehe ich das Tuch, das die Staffelei verdeckt, runter. Und was ich dann sehe, erstaunt mich wirklich. "Sai, warum?"
Das Bild zeigt mich, mit den Füßen stehe ich in einem See, aus dem Pflanzen heraus wachsen. Sie wickeln sich um mich und tragen weiße Blüten. Vor dem Wasser wachsen Blumen, tausende Blumen, weiß, blau, lila.
Ich lächle. Sanft streiche ich über das Bild. Es ist wunderschön, so liebevoll und detailverliebt gemalt und so hell, voller Hoffnung. Sai, du bist ein wahrer Künstler!
Ah, da sind ja noch andere Bilder. Ich ziehe den Stapel aus Blättern und Leinwänden zu mir heran, schaue mir jedes Bild einzeln an und finde sie alle wunderbar. Das einzige, was mich verwirrt, es sind alles Bilder von mir. Oft die gleichen Szenen nur anders dargestellt. Sag mal, hat dieser Junge eigentlich auch mal geschlafen?
Wenn er sich weiterhin so knuffelig verhält, verliebe ich mich noch in ihn... Oder bin ich das schon? Ein bitteres Lachen entfährt mir, einer der letzten beiden, die den Uchiha-Clan wieder auferstehen lassen können, steht auf Männer. Schwul, für immer verloren für die Damenwelt. Also keine Vermehrung der Uchihas... Welch Ironie!
Gut, alles wieder so hinräumen, wie es war, und dann auf zum Herd. Hm, gute Idee, und wie zur Hölle komme ich vom Boden hoch?! Haallooo, Hilfe... Aus eigener Kraft schaffe ich das sicher nicht. Na ja, dann liege ich eben ein bisschen hier rum. ... ...
"Itachi? Was machst du denn da?" Ah, Sai ist wieder da, wie schön.
"Hmh, ich liege hier nur ein bisschen rum. Der Boden ist seehrr bequem, du solltest dich zu mir legen."
"Er lächelt mich an. "Kommst du nicht mehr alleine vom Boden hoch?"
Urgs, erwischt, voll ins Schwarze getroffen. Fürsorglich legt er seine Arme um mich und zieht mich auf die Beine. Und wieder drückt er mir eine Rose in die Hand. Oooh, er ist ja so niedlich!
Ich kann einfach nicht anders, ich ziehe ihn an mich, halte ihn ganz fest in meinen Armen. "Danke, Sai. Das ist sehr... nett von dir."
Wieder meines Erwartens schiebt er mich nicht weg sondern erwidert die Umarmung lächelnd. Nach einer kleinen Ewigkeit lässt er mich los und will mich Richtung Schlafzimmer ziehen. "Du musst dich ausruhen. Sonst werden deine Verletzungen nie heilen."
"Schon, aber irgendjemand muss ja essbare Nahrung zubereiten, und dafür bist du ganz bestimmt nicht geeignet!"
"Itachi, bitte leg dich wieder hin, ich koche auch nach Kochbuch!"
Also irgendwie traue ich diesem Versprechen nicht, aber auch egal. Ohne großen Widerstand lasse ich mich also wieder auf das Bett verfrachten und nehme mir einen von diesen Liebesromanen, mit so sinnigen Titeln wie:
-Zwei Menschen, eine Liebe
-Trennung, Hass und Trauer usw.
Wie ich bereits erwähnte, sehr logische und sinnvolle Titel. Na ja, Hauptsache, es stehen Buchstaben darin. Diese Handlung ist auch nicht sehr anspruchsvoll. Oh Mann, welcher hirnlose Vollhonk liest denn sowas?!? Ob Sai auf so einen kitschigen Liebeskram steht? Wohl eher nicht. Aaah, Itachi, böses Itachi! Ich meine, dieser Typ geht gar nicht mehr aus meinem Kopf raus und dann verhält er sich immer so einladend, wie soll man da widerstehen? Und seine niedliche Art erst, er ist so mega knuffelig. Awww...
"Essen ist fertig. Ich hoffe, dieses Mal schmeckt es besser."
Ah, sehr vielversprechend und was soll das darstellen? Erstaunlicherweise kann man das Dingens-Zeug essen. Wow, sehr faszinierend, wie hat er all die Jahre überlebt mit den Kochkünsten? "Itachi, darf ich... heute Nacht wieder bei dir schlafen?"
Ich beobachte ihn, die kurzen schwarzen Haare sind ein krasser Kontrast zu der weißen Haut. Unsicher sieht er mich an. "Klar, komm her, Kleiner!"
Was er auch tut, allerdings erst nachdem er aufgeräumt hat und ca. zehn Minuten im Bad war. Er krabbelt zu mir ins Bett und kuschelt sich an mich. Oh Gott, mach so weiter und du bist schneller entjungfert als du dir vorstellen kannst. Woher ich weiß, dass er Jungfrau ist? Äh, das denk ich mal so.
Besitzergreifend lege ich meine Arme um ihn. "So hat mein Bruder mich auch immer umarmt." Na toll, was soll das denn heißen?
"Warum lagst du da? Ich meine, wer hat dich verwundet?"
Scheiße, was soll ich darauf antworten? "Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem anderen Akatsuki." Um genau zu sein mit Madara alias Tobi. Er war der Meinung, ich müsse überleben und nur Sasuke dürfte mich töten (wenn überhaupt), ich hingegen sehne mich nahezu nach dem Tod durch meinen Bruder, oder auch durch meine eigene Schuld. Manchmal kommt es mir so vor als würde Sasuke niemals kommen und ich halte mein eigenes Leben nicht mehr aus. An jenem Tag wollte ich mich umbringen, aber Madara hat mich dran gehindert und wir haben gekämpft. Hätte ich gewonnen hätte ich tun dürfen was ich wollte, aber er hat gesiegt und wir hatten vereinbahrt, dass ich mich dann nur von Sasuke töten lassen darf.
"Ach so." Er fragt nicht weiter nach, was ich ihm sehr hoch anrechne. Ich habe seit der Nacht, in der ich den Clan ermordete, auf nichts anderes hingearbeitet als Sasuke stark zu machen. Ich habe mich leer gefühlt, aber irgendwie gibt Sai meinem Leben eine gewisse Normalität zurück. Das macht mich glücklich, auf irgendeine Weise und ich will mitlerweile nicht mehr unbedingt sterben. "Sai?"
Stille. Er ist eingeschlafen.
Ich werde wohl noch eine Weile hier bleiben, obwohl ich weiß, dass ich das nicht sollte. Ich gewöhne mich viel zu sehr an diese Ruhe, Normalität und höchstwahrscheinlich auch an Sai. Und das ist ganz schlecht, wenn ich dann gehe, werde ich ihn vermissen. Meinen kleinen Künstler.
So leise wie möglich lasse ich mich wieder auf die Kissen sinken und schließe meine Augen.
