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Believe - Glaube

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Kapitel 5 - „Sie lebt noch.“

Kapitel 5 - „Sie lebt noch.“
 


 

Das Anwesen das Damon und Stefan bewohnten sah von außen riesig aus. Selbst die Auffahrt war größer als jede die ich je gesehen hatte. Damon parkte den Wagen auf einen der dafür vorgesehenen Plätze. Staunend stieg ich aus und musterte das riesige Gebäude. Unwillkürlich fragte ich mich, wie sie wohl ein so riesiges Haus nur beheizen konnten? Es musste doch Unmengen an Geld kosten. „Hübsch.“, sagte ich schließlich und folgte Damon zur Tür. „Wenn man es mag in einem Museum zu wohnen.“, war alles was er sagte. Zuerst verstand ich es nicht, doch als er mich schließlich in das Wohnzimmer oder eher den Salon geführt hatte, verstand ich. „Wow.“, meinte ich und sah mich um. Es war beinahe so als wäre man in eine andere Zeit versetzt. Aber nun gut, wenn man dieses Stil mochte, dann bitte. In dem Kamin der zwischen zwei Fenster gebaut worden war prasselte ein kleines Feuer. Sicherlich eine Heizung wäre auch zu teuer gewesen. „Hier.“, Damon reichte mir eines der zwei Gläser in seinen Händen die mit einer dunkel braunen leicht durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt waren. „Danke.“, ich nahm ihm das Glas ab, um einmal kurz daran zu riechen. Es brannte unangenehm in der Nase. „Was ist das?“, bisher war das einzige was ich je getrunken hatte der eine oder andere Cocktail gewesen. „Whiskey.“, Damon leerte sein Glas in einem kräftigen Zug. „Oh.“, ich nippte einmal vorsichtig daran. Mein Hals dankte es mir in einem unangenehmen brennen. „Oh Gott.“, krächzte ich. Wie konnte man so etwas nur in einem Zug leeren? Mein krächzen wurde zu einem Husten. Ich sah Damon aus dem Augenwinkel kurz lächeln. Nein, so etwas war ich wirklich nicht gewohnt. „Du wirst mir doch nicht ersticken, oder?“, ich warf Damon einen eindeutigen Blick zu. Nicht lustig! Ich schüttelte den Kopf. „Geht schon wieder.“, das Brennen hatte etwas nachgelassen, worüber ich sehr froh war. „Setz dich.“, bot Damon mir an und nahm ebenfalls auf dem Sofa platz, das Glas in seinen Händen bereits wieder gefüllt. Langsam nahm ich neben ihm platz, während ich das Glas in meinen Händen drehte. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, dabei war ich eigentlich nicht auf den Mund gefallen. Vielleicht lag es auch einfach an Damon, er war anders als die Leute die ich bisher getroffen hatte.

„Und nun?“, fragte ich und löste den Blick von dem Feuer um zu ihm aufzusehen. „Erzähl mir etwas über dich.“, bat ich ihn. Damon war ein Geheimnis das es zu lüften galt. Damon leerte das Glas in einem Zug, ehe er zu mir herunter sah. „Da gibt es nichts.“, blockte er und entlockte mir ein seufzen. „Gar nichts?“, hackte ich nach, woraufhin er nur den Kopf schüttelte und das Glas wieder füllte. „Hast du eine Freundin?“, irgendwas musste es doch geben. „Ich war verliebt, das ist lange her.“ Ich nickte, „Und seitdem nicht mehr?“ Damon beugte sich zu mir herunter. „Es ist schmerzhaft und unnötig.“, seine Augen wurden hart, weswegen ich den Blick abwandte und wieder nach vorne sah. Gedankenverloren nippte ich ein weiteres mal an meinem Glas. Oh Gott, es würde Jahre dauern bis ich den Schluck ausgetrunken hatte. Damon stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab, denn er auf die Lehne des Sofas abgelegt hatte. „Und du, Julie? Verliebt?“, ich schüttelte den Kopf. „Nein.“, noch nie. „Wieso nicht?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Lange Geschichte.“, winkte ich ab. „Du würdest an Altersschwäche sterben, ehe ich fertig bin.“ Das schiefe Grinsen erschien in seinem Gesicht, was ihn einfach nur unglaublich gut aussehen ließ. „Was ist?“, hatte ich einen Witz verpasst?

Damon kam mir wieder näher, ich spürte seinen Atem an meinem Hals, was mir prompt eine Gänsehaut verschaffte. „Was ist?“, fragte ich abermals und bemerkte selbst, wie meine Stimme zitterte. „D-damon?“, stockte ich, als seine Lippen meinen Hals berührten. Was hatte er denn? „Da.. – Aua!“, entfuhr es mir. „Du tust mir weh.“, ich versuchte Damon von mir zu drücken, aber es wäre als würde ich versuchen eine Wand zu verschieben. Was war denn in ihn gefahren? Das Glas in meinen Händen fiel zu Boden, doch ich bemerkte es nur am Rande. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt Damon von mir zu drücken. „Damon.“, flüsterte ich, während seine linke Hand in meinem Nacken lag und mich noch weiter zu ihm zog. Ich wusste nicht was er dort tat, aber langsam sollte er aufhören. Meine Umgebung begann sie allmählich zu drehen und immer dunkler zu werden. „D-da….“, mein Körper gehorchte mir nicht mehr und alles wurde dunkel.
 

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Mit einem Glas Whiskey in der Hand, stand Damon neben dem Sofa und sah auf das bewusstlose Mädchen herab. Sie roch so anziehend und ihr Blut war einfach köstlich gewesen. Viel besser noch, als es das von Caroline gewesen war. Kurz zogen sich seine Augenbrauen nach oben als er die Tür hörte und leerte am diesem Abend bereits sein drittes Glas. Geduldig beobachtete er, wie Stefan im Türrahmen erschien, ehe sein Blick von Damon auf Julie glitt. „Damon!“, knurrte Stefan und kniete in der nächsten Sekunde neben Julie. „Sie lebt noch.“, erklärte Damon seinem Bruder unbeeindruckt. „Etwas Blut und es wird nichts mehr von dem Biss zu sehen sein.“, redete er weiter, während Stefan die Wunde an ihrem Hals besah. „Ich habe dir gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen.“ Stefan erhob sich, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und ich habe dir gesagt lieber Bruder, dass es gerade anfängt Spaß zu machen.“, lächelte Damon überheblich. Er und auch Stefan wussten, das Damon am längeren Hebel saß. Alleine schon weil dieser sich von menschenblut ernährte. „Sie wird sich an nichts mehr erinnern.“ „Darum geht es nicht. Du kannst nicht mit den Menschen spielen wie es dir gefällt!“ Damon lächelte schief, kniete sich dann zu Julie herunter und hob sie auf die Arme. „Wir werden sehen.“, dann war er verschwunden.
 

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Lichtstrahlen schienen durch das Fenster und den weißen Vorhängen, ehe sie auf mein Gesicht trafen. Nicht willig aufzustehen, drehte ich mich mit einem Stöhnen demonstrativ auf die andere Seite. Meine Gedanken waren noch vernebelt und mein Kopf fühlte sich nicht besser an. Es war als würde ein dichter Schleier über meine Gedanken hängen. Wie war ich nachhause gekommen? Was war passiert? Abermals stöhnend setzte ich mich in meinem Bett auf. Es war als wollte ich mich an etwas erinnern, doch es ging nicht, stattdessen erinnerte ich mich an etwas anderes. Ich war mit Damon weggefahren. Zu ihm. Wir haben etwas getrunken… und dann? Nichts. Ich sah mich um. Wie war ich nachhause gekommen? Einen Blick auf meinen Wecker ließ mich erschrocken die Luft einatmen. Ich würde schon wieder zu spät kommen! Es war gerade mal Mittwoch und ich bin schon wieder dabei zu spät zu kommen. Wie gestern! Rasch, das Schwindelgefühl ignorierend, wusch ich mich und zog mir die erst besten Klamotten an, die ich zwischen die Finger bekam. Das Ergebnis war eine helle Jeans, ein weißes Top und eine blaue Bluse. Immerhin besser als nackt zu gehen. Schnell schlüpfte ich in meine Turnschuhe und schnappte mir meine Tasche. „Ben?“, rief ich während ich die Treppen hinter mir ließ. „Hmh?“, drang es verschlafen aus seinem Zimmer. „Schule!“, rief ich aus, als ich am unteren Treppenansatz angekommen war. „Schön! – Viel Spaß!“, kopfschüttelnd schnappte ich mir meinen Schlüssel. Ohne auf meine Umgebung zu achten, sprang ich die Treppen der Veranda herunter. „Morgen.“, ertönte es hinter mir. „Morgen.“, meinte ich verwirrt, als ich Damon auf einem der Stühle sitzen sah. „Was tust du hier?“, ich hielt im gehen inne. „Ich bringe dich zur Schule.“, lässig und mit einer Eleganz das man neidisch werden konnte, kam er die Veranda herunter. „D-danke.“

„Also, was ist gestern passiert?“ Damon grinste. „Ich gebe dir nie wieder so viel Alkohol.“, meinte er dann ernst. „Hmh.“ Ich konnte mich nicht daran erinnern so viel getrunken zu haben. „Wie bin ich nachhause gekommen?“, meine Augenbrauen hatten sich nachdenklich zusammengezogen. „Ich habe dich gebracht. Deine Mutter war nicht wirklich erfreut.“ „Oh.“, entfuhr es mir. Meine Mutter, ich durfte mir sicherlich noch etwas von ihr anhören, sollte ich sie denn dieses Jahr noch einmal sehen. „Danke.“, meinte ich dann. „Aber versprich mir, mir nie wieder Whiskey zu geben.“ Damon lächelte schief. „Versprochen.“ Ich nickte. Gut. Es passte nämlich nicht zu mir, dass ich mich betrank bis ich beinahe Tod umkippte und mich an nichts mehr erinnern konnte.
 

Schlitternd kam ich vor dem Klassenzimmer zu stehen, ehe ich die Tür öffnete. Gerechnet hatte ich mit einem wütenden Politiklehrer, doch stattdessen saßen die Schüler alle beisammen und unterhielten sich. Von einem Lehrer keine Spur. Ich seufzte. Super, der ganze Stress am Morgen um sonst. Ich lächelte einmal kurz, als Elena und die anderen mich erblickten. Ob sie sehr sauer waren? Diese Frage konnte ich schnell mit nein beantworteten. „Wie geht es dir?“, Stefan musterte mich eindringlich. „Gut.“, antwortete ich. „Also Julie, es tut uns leid.“, Bonnie sah mich entschuldigend an. „Wegen gestern. Damon ist…“ „schwierig.“, meinte Elena. „Wir wollten heute einen Abend einen Film schauen, hättest du Lust?“ Ich lächelte entschuldigend. „Naja wisst ihr, eigentlich…Also Damon und ich… Er hat mich heute Morgen abgeholt und gefragt... naja ich habe ihm versprochen etwas mit ihm zu machen.“, Damon und ich hatten uns als erstes Verabredet und ich würde ihm nicht in den Rücken fallen. „Oh.“, meinte Elena überrascht. „Also dann…..“ „Bring ihn mit.“, Stefan zuckte mit den Schultern. Diesen Vorschlag aus seinem Mund… Was sollte ich dazu sagen? „Ich werde Damon fragen. – Wo ist eigentlich der Lehrer?“, wechselte ich das Thema, denn nach Carolines Gesicht zu beurteilen wollte sie mich auffressen oder doch eher zu Tode knuddeln. Ich wusste es nicht wirklich, aber beide Möglichkeiten gefielen mir nicht. „Politik fällt aus.“ „Achso.“ Ich schnappte mir meine Haare, die noch immer offen waren und band sie mit einem Haargummi zusammen. Ich konnte sehen, wie alle meinen Hals versuchten unauffällig zu betrachten. Aber natürlich war dort nichts. Ich wusste wirklich nicht, was sie immer damit hatten.

„Was hast du gestern mit Damon gemacht?“, Caroline musterte mich neugierig. „Wir waren bei Damon. Haben etwas getrunken.“, und ich etwas zufiel. Caroline hob eine Augenbraue empor. „Du warst bei Damon?“ „Ja.“, ich wandte mich demonstrativ ab. Ich war alt genug um zu entscheiden was ich tat. „Kommst du morgen auch?“, fragte mich Bonnie. Ich machte ein fragendes Gesicht. „Wohin?“ „Zur Parade zum Gründerfest.“ „Ich…“ Caroline seufzte. „Sie war noch nicht hier als wir das alles geplant haben. Aber man kann sie sicherlich noch auf einem der Wagen unterbringen.“ „Äh..“, ich schüttelte den Kopf. „Was auch immer. Ich werde auf keinem Wagen stehen.“ Ich machte mich sicherlich nicht lächerlich. „Ich schaue euch einfach zu.“, bestimmte ich, denn Caroline wollte schon wieder den Mund aufmachen.

Nachdem die erste Stunde also ausgefallen war, haben wir später erfahren, dass die letzten beiden Stunden auch ausfielen. Wozu bin ich eigentlich überhaupt aufgestanden? Auf dem Schulhof, gab Elena mir ihre Handynummer, mit der bitte sie anzurufen, ob ich mit Damon kommen würde. Seufzend hatte ich mir meine Jacke enger um meinen Körper geschlungen. Die Sonne die noch am Morgen halbwegs schien, war von Wolken verhängt. Stattdessen regnete es wie aus Eimern. Elenas Angebot mich nachhause zu fahren hatte ich höflich abgelehnt. Nur keine Umstände meinetwegen.
 

Und nun gehe ich fluchend vor mich hin. Der Regen hatte bereits nach wenigen Minuten meine gesamte Kleidung durchnässt. Ich fror erbärmlich. Ein hellblauer Wagen hielt neben mir. Die Scheibe der Fahrerseite wurde herunter gelassen. „Steig ein.“ Mit erhobener Augenbraue sah ich den Fahrer an. „Verfolgst du mich? Oder warum tauchst du immer wieder auf?“ Damon zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ziehst du mich einfach nur an.“ Ich legte den Kopf schief. „Natürlich.“, meinte ich sarkastisch, ehe ich einstieg. „Ich muss dir schon wieder danken. Du machst deinem Namen alle Ehre.“, lachte ich. „Hmh?“ „Na Salvatore, heißt doch so etwas wie Retter, oder?“ „Du bist gut informiert.“ Ich schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“ Mein Blick wanderte von der Straße wieder zu Damon. „Elena hat mich gefragt ob ich mit ihr und den anderen einen Film schauen möchte.“, Damon sah kurz mit erhobener Augenbraue zu mir herüber. „Ich habe ihr gesagt, dass wir etwas unternehmen wollten, und sie hat gesagt dass du auch kommen kannst.“, Damons Miene ließ zunächst auf gar nichts schließen was er dachte. Doch dann nickte er und lächelte kurz während seine Augen funkelten. „Also schön.“, meinte er. „Schauen wir uns nachher einen Film an.“ Ich nickte. „Ich sage Elena dann bescheid.“ Damon hielt vor meinem Haus. „Ich hole dich nachher ab.“, seine Augen blickten mich intensiv an, dass ich nur nicken konnte. „Okay.“, lächelte ich und steig aus. Wenn er unbedingt wollte. Mit einem krachen schloss ich die Haustür hinter mir. Scheiß Regen. „Julie!“, donnerte meine Mutter. Ich sah auf. Ihr Gesicht war wutverzehrt. Ups.



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