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Living Lies

von

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Schusswechsel

„Lass mal sehn“, sprach Shuichi, nachdem er zu Shinichi ging. Er nahm ihm das Buch mit der Bombe aus der Hand. Wenigstens hatten sie noch Zeit um die Bombe zu entschärfen oder sie weg zu bringen. „Das nenn ich mal klein“, entgegnete er dann. Er stellte das Buch auf den Kopf und ließ die kleine Bombe in seine Handfläche fallen.

„Was haben Sie vor?“, wollte Shinichi wissen. Es sah nicht gerade so aus, als könnte man die Bombe einfach so entschärfen.

„Ich will mir anschauen, wie die Bombe konstruiert ist. Ich muss ja sagen, so klein hätte ich nicht gedacht“, gab er von sich. Akai grinste leicht. Das entsprach seinem Geschmack.

„Wieso grinsen Sie?“

„Es ist eine Herausforderung“, meinte der FBI Agent. Solche Herausforderungen gab es in der letzten Zeit viel zu wenig, weswegen es jetzt genau gut passte.

„Wieso hab ich das nur geahnt…“, murmelte der Oberschüler.

„Das weiß ich auch nicht“, entgegnete Shuichi Akai.

„Und haben Sie schon eine Idee, wie wir die Bombe entschärfen können?“, wollte der Oberschüler wissen.

„Ich hab da schon eine Ahnung. Hol mir mal bitte einen Schraubenschlüssel, eine Schere und noch anderes Werkzeug“, wies Shuichi den Detektiv an. Zusammen mit der Bombe ging er wieder an den Schreibtisch und setzte sich.

Der hat echt die Ruhe weg, sagte sich Shinichi verdutzt. Er schüttelte den Kopf und ging dann aus dem Zimmer heraus um das passende Werkzeug zu holen. Derweil blickte Akai wieder auf die Bombe. Sie sah interessant aus. „Na dann wollen wir doch mal sehn, wie wir dich entschärfen können“, murmelte der FBI Agent zu der Bombe.

„Hier hab ich das Werkzeug“, entgegnete Shinichi. Er legte die ganzen Sachen auf den Tisch und sah gespannt zu ihm. Auch Shinichi hatte schon hin und wieder mit der einen oder anderen Bombe zu tun gehabt, doch er selber entschärfte nie eine persönlich.

„Danke“, nickte Akai. Er nahm sogleich den Schraubenschlüssel. „Dann wollen wir doch mal sehn, ob wir sie aufkriegen“, fügte er an. Shuichi legte den Schraubenschlüssel an. An der Bombe befand sich eine kleine Einbuchtung die der FBI Agent hochdrückte. Im Anschluss zog er die Hülse der Bombe herab und legte sie auf den Tisch. Das Innenleben der Bombe sah schon weitaus komplizierter aus. Überall waren Kabel, die sich durcheinander schlängelten und von der einen Seite zur anderen führten.

„Und jetzt?“, Shinichi hob die Augenbraue.

„Jetzt sollten wir das richtige Kabel finden“, sprach Akai. Es war schwer. Diesmal hatte sich die Organisation etwas Raffiniertes ausgedacht und sämtliche Kabel in der gleichen Farbe angefertigt.

„Haben Sie Erfahrungen mit solcher Art von Bombe?“

„Ich hab schon mal davon gehört“, murmelte der Schwarzhaarige. Er entfesselte die Kabel sodass diese nicht mehr durchknäult dalagen sondern in einer Reihe. Damit konnte man besser sehen, welches Kabel von wo nach wo ging. „Es sind fünf Kabel, eins davon zündet die Bombe sofort, drei davon sind nur eine Attrappe und machen gar nichts, während das fünfte Kabel die Bombe entschärft“, erklärte er ruhig.

„Hört sich kompliziert an“, sagte Shinichi.

„Eigentlich ist es das nicht, wenn es nach Farben sortiert ist. Die Organisation will es uns nicht leicht machen und jetzt dürfen wir raten, welches Kabel zum Entschärfen da ist“, gab Akai von sich und sah auf den Display. 00:43:23. Die Zeit lief immer schneller und schneller.

Shinichi hob die Augenbraue. „Okay, wollen Sie das erste Kabel durchschneiden?“

„Mach ich schon“, nickte Akai. Er nahm die Schere in die linke Hand und suchte sich dann das zweite Kabel von unten aus. Während er dieses durchschnitt, schloss Shinichi die Augen und hoffte, dass es nicht das Falsche war.

Es passierte nichts.

Shinichi öffnete die Augen. Die Uhr lief weiter.

„Das erste Falsche ist schon raus“, gab der FBI Agent von sich.

„Nicht gut…“, nuschelte Shinichi.

„Ich habs geahnt. Wäre ja noch schöner, wenn es direkt beim ersten Mal geklappt hätte“, entgegnete Akai ruhig. Ganz im Gegenteil, er dachte sich schon, dass das erste Kabel eine Fehlentscheidung war. Sein Blick ging zu Shinichi. „Willst du das nächste Kabel aussuchen?“, wollte er dann wissen.

„Eh? Ich weiß nicht. Ich würde lieber Ihnen die Schuld geben, wenn es das Falsche ist“, meinte der Junge.

„Wenn ich das falsche Kabel erwischte, wird es keinen geben, den du von meiner Schuld überzeugen kannst“, warf Akai ein.

„Das ist mir egal. Bei meinem momentanen Glück werd ich wahrscheinlich eh nur das falsche Kabel nehmen“, sagte Shinichi.

„Wie du meinst“, antwortete Akai. Er legte die Schere wieder an und durchschnitt anschließend das zweite Kabel von unten. Wieder passierte nichts. Jetzt waren die Chancen das richtige Kabel zu erwischen wieder minimiert. Akai sah auf die drei Kabel, die noch übrig blieben. Bei jedem konnte man reden, warum es das war, welches die Bombe zündete, aber die Organisation hatte, was das anging wohl keine Logik. Drei Kabel blieben über, das erste, das dritte und das letzte. Jetzt war es nur noch eine Frage des Glücks. Mit der Schere durchschnitt Shuichi zügig das letzte Kabel. Wieder passierte gar nichts und die Chancen standen 50:50.

„War es Ihr Plan, dass nur noch das zu zündende Kabel und das entschärfende Kabel übrig bleiben?“, wollte der Oberschüler wissen.

„Aber natürlich. Sonst wäre es ja nicht spannend“, gab Akai von sich. Er meinte es nicht ernst, allerdings passte es gerade in die Situation hinein.

„Und welches Kabel nehmen Sie jetzt?“, kam es von Kudo.

„Das ist die Frage, hat die Organisation das Kabel in der Mitte verbombt oder das erste?“, murmelte er nachdenklich. Beide kamen in Frage. Wenn man direkt am Anfang die fünf Kabel sah, konnte man jeweils das erste und letzte nehmen und weg tun. In dem Fall würde nur noch das in der Mitte über bleiben. Doch eine solche Taktik war so logisch, dass die Organisation dies eventuell ausnutzte. Auf der anderen Seite konnte man aber auch direkt das erste Kabel aussuchen und damit in sein Verderben laufen. Jetzt stellte sich nur die Frage, was davon das richtige Kabel war. Eins oder drei. Akai musste sich entscheiden. Seinen Blick wandte der FBI Agent wieder auf die Zahl auf dem Display. 00:35:52. Nur noch eine halbe Stunde. Bald würde draußen alles evakuiert werden. Sehr bald schon.
 

„Herr Akai?“, zögerlich sah Shinichi zu dem Älteren.

Shuichi blickte auf. „Wenn dir dein Leben lieb ist, solltest du jetzt gehen. Es ist gut möglich, dass ich das falsche Kabel durchtrenn, dann wars das mit dir.“

„Ich bleibe“, energisch schüttelte Shinichi den Kopf. „Ich bin mir sicher, Sie werden das richtige Kabel nehmen“, fügte er an.

„Das will ich für uns beide hoffen“, entgegnete Akai und durchtrennte das Kabel Nummer 3 welches sich in der Mitte befand. Die Anzeige im Display leuchtete mehrfach grün auf, sie blickte und erlosch dann.

Erleichtert ließ sich Shinichi auf den Boden sinken. „Gott sei Dank“, murmelte er.

„Das hätte auch ins Auge gehen können“, sprach Akai. Er blickte zu Kudo und musste leicht grinsen. „Sag mir nicht, nach all dem, was passiert ist, hast du keine starken Nerven.“

„Scheinbar hab ich die wirklich nicht“, nuschelte Shinichi. Er blickte wieder nach oben und entdeckte was aus dem Augenwinkel. Verdutzt sah der Oberschüler dorthin. „Sind das nicht…“, schluckte er.

„Hmm?“, Akai folgte seinem Blick. „Hab ichs mir doch gedacht. Sie haben sie geschickt, damit es auf jeden Fall Tote gibt“, fügte er an. Shuichi Akai stand auf und ging an eines der Regale um aus der Sicht des Fensters zu kommen. Aus seiner Jackentasche zog er sein Handy heraus.
 

„Shu? Was ist da los? Ist alles in Ordnung?“, wollte Jodie wissen, als sie seine Nummer im Display entdeckte und abnahm.

„Du kannst Entwarnung geben. Die Bombe ist entschärft. Egal was du jetzt tust, sei weder überrascht noch schau in irgendwo hin“, erläuterte Akai.

„Eh? Aber warum?“

„Jodie? Was hab ich dir vorhin gesagt? Tu gefälligst das, was ich will“, gab Akai von sich.

„Eh? Ja, gut“, nickte die Blonde.

„Du sagst jetzt der Polizei, dass sie die Menschen weg schicken sollen. Dabei macht ihr euch auch auf den Weg. Geht am besten…nach nebenan, wie du rein kommst, ist mir egal. Und lasst euch nicht an den Fenstern blicken. Verschwindet so schnell wie es geht“, erklärte der FBI Agent.

„Ja, ist gut“, murmelte die Blonde. „Passt auf euch auf“, sprach sie dann und hörte auch schon das Tuten. Shu hatte wieder einmal einfach so aufgelegt. Jodie seufzte und ging dann zu Takagi und anschließend zu Subaru.
 

„Entschuldigen Sie bitte. Ich habe vorhin gesehen, dass Sie jetzt im Haus neben der Villa leben“, fing sie an. „Wäre es möglich, dass ich mit meinen Freunden gleich kurz mit rein kommen kann? Ich werde Ihnen den Rest nachher erklären. Versprochen“, fügte Jodie an.

„Eh?“, Okiya rieb sich den Hinterkopf und sah die blonde Frau an. Sie versuchte gerade ihr Bestes. „Natürlich“, nickte der junge Mann.

„Danke“, lächelte Jodie. Kurz darauf ging sie zu Shiho und Joanna, die nur da standen und auf weitere Instruktionen warteten. Sie konnten ja nicht einfach gehen.

Langsam lichtete sich die Menschenmasse, die Abriegelungen wurden entfernt und Jodie griff die Hände der beiden jungen Frauen. „Los! Schnell!“, wies sie diese an und zog sie mit sich.

Es musste schnell gehen, alles andere kostete Zeit, Zeit, die sie nicht hatten, wenn die ersten Schüsse fielen. Und darauf mussten sie auch nicht lange warten.

Sobald sich die Blonde auf machte um in das ehemalige Agasa-Haus zu kommen, feuerten Korn und Chianti nach ihnen. „Lauft“, rief Jodie. Ihr Blick richtete sich auch an Subaru, der die Beine in die Hand nahm und bereits die Türe öffnete. Eigentlich hätte er als Erster die Tür passieren können, doch er ließ den drei Frauen den Vortritt und drückte sie noch mit der Hand hinein. Erst dann begab er sich selber in sein Haus. Sofort verschloss er die Tür und hielt sich mit den anderen bedeckt im Flur auf.

„Puh…das ging gerade noch mal gut“, wisperte Jodie leise. Sie ließ sich neben der Kommode zu Boden sacken und steckte ihre Tokarev weg. Die Flucht war ihnen gelungen, bis sie rote Tropfen an Subarus Hemd sah. Ihre Augen weiteten sich. „Sie wurden angeschossen!“, stieß sie aus.

„Was? Ach das, das ist nur ein kleiner Kratzer“, entgegnete Okiya.

„Nein nein. Lassen Sie mich mal sehn“, meinte Jodie. Sie krabbelte zu dem Angeschossenen und wollte seine Jacke öffnen.

„Nein! Es ist nichts. Sorgen Sie sich nicht um mich“, kam es wieder von dem Mann. Ein wenig harsch drückte er die Hand von Jodie weg. „Hoffen wir lieber, dass die Polizei die Schützen findet.“
 

Nach reiflicher Überlegung machte sich auch Vermouth auf den Weg zur Kudo-Villa. Zuerst spiegelte sich Unsicherheit in ihren Augen nieder. Aber dann musste sie einfach herkommen. Das Motorrad, auf welchem sie nun saß, führte sie schnell dort hin. Als die ersten Schüsse hallten, konnte sie sich in Sicherheit bringen und suchte nun ihrerseits nach dem Schützen. Da sie die Organisation kannte, war es ein leichtes, Chianti auf dem Dach zu entdecken. „Na warte“, sprach sie zu sich selber. Sie zog ihre Waffe heraus und feuerte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shini_Holmes
2011-11-20T20:21:42+00:00 20.11.2011 21:21
Oh mein Gott... ich habe die ganze Zeit gespannt auf meinem Stuhl gesessen und konnte die Spannung schon kaum mehr ertragen :D Ich hab so richtig mitgefiebert, aber das hängt auch damit zusammen, dass du so toll schreiben kannst und dass man sich das alles so gut vorstellen kann!
Ich will eigentlich nicht, dass diese FF zu Ende geht, aber damit muss ich mich wohl abfinden...
Die Wortwahl ist super und die Charas hast du so super getroffen... so authentisch :D
Ich frage mich die ganze Zeit, wie wohl alles ausgehen wird und bin schon sehr gespannt! Oh Mann, ich wiederhole mich, aber ich finde einfach keine Worte mehr, um dich zu loben xD
Sehr gute Arbeit :)
Weiter so^^


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