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My Beloved Target

Gin&Rye-FBI VS. Black Organization
von

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Shadow

Klingelingeling...Gin stöhnte und warf einen genervten Blick auf seinen Wecker. Es war drei Uhr morgens. Er griff nach seinem Handy und knurrte ein sehr unfreundliches „Ja?“ hinein. „Na du hast ja mal wieder tolle Laune.“ Gin schloss einen Moment die Augen und wünschte sich ganz weit weg. „Vermouth. Wie schön deine Stimme zu hören. Hat es einen bestimmten Grund, dass du mich mitten in der Nacht anrufst?“ „Ach…eigentlich nicht, ich wollte einfach mal Hallo sagen.“ Er war versucht sein Handy auszuschalten, obwohl er Vermouths spöttischen Unterton sehr wohl vernommen hatte. „Also, was willst du wirklich?“ „Dir einen Grund liefern Rye eine Kugel in den Kopf zu jagen natürlich.“ Er wurde schlagartig hellhörig. „Wie bitte?“ Vermouth lachte am anderen Ende der Leitung. „Ich habe unseren Freund bei einem kleinen nächtlichen Geheimtreffen beobachtet.“ „Wen hat er denn getroffen, der ihn so verdächtig macht?“ Sie machte eine wirkungsvolle Pause, für die er ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte. „Niemand besonderen, nur eine FBI-Agentin.“
 

Zwanzig Minuten später stand er vor Vermouths Haustür. Sie war das einzige hochrangige Organisationsmitglied, das nicht im Hauptquartier wohnte, sondern etwas weiter außerhalb in einem kleinen Haus residierte. „Wow. Du bist ja ganz schön schnell.“ Gin verdrehte die Augen, als er ihr knappes Nachthemd sah. „Und du gibst immer noch nicht auf, oder? Ich hätte mir das ja denken können, als du sagtest, du könntest mir die Einzelheiten nicht am Telefon erzählen.“ „Jetzt reg dich schon ab.“ Sie schob die Unterlippe vor, was ihr wahrscheinlich ein niedlich-reumütiges Aussehen verpassen sollte. „Ich wollte dir das Ganze nur persönlich schildern, weil ich nicht auf deinen Gesichtsausdruck verzichten wollte und das Ding hab ich nur an, weil ich zu faul war mich umzuziehen. Entwarnung also.“ Sie schlenderte betont lässig in die westlich eingerichtete Wohnküche und ließ sich auf einen eleganten Ledersessel fallen. „Also?“ Gin blieb neben ihr stehen. Er hatte keine Lust sich hinzusetzen, nachdem sie ihn schon aus dem Schlaf gerissen hatte. „Ich wollte heute Abend noch zu Ryes Wohnung und ihn überraschen. Allerdings fuhr er, als ich bei ihm ankam, gerade aus der Tiefgarage. Ich hab nicht lang gefackelt und bin ihm einfach gefolgt.“ „Ja, ja. Das nützt mir aber nichts. Komm endlich zum Punkt.“ Vermouth überschlug die langen Beine und schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Wie wär’s mal mit ein wenig Meditation? Würde dir bestimmt gut tun.“ Gins Stimme hätte Stahl schneiden können, als er Vermouth erneut aufforderte, endlich das zu erzählen, weswegen sie ihn aufgeweckt hatte. „Er ist eine Weile herumgefahren und ich dachte schon fast, er hätte mich bemerkt. Dann ist er aber auf den Parkplatz des Haido Parks gefahren und hat dort jemanden getroffen.“ „Diese FBI-Agentin?“ „Zumindest glaube ich das. Leider konnte ich nicht nah genug herankommen, um alles genau mitzubekommen. Der Wind war dummerweise auch ungünstig, sodass ich nur Wortfetzen verstehen konnte. Allerdings waren ein paar Begriffe trotzdem sehr gut zu verstehen. Dazu gehörten Wörter wie Plan, Liste, N.O.C. und natürlich FBI.“ Selbstzufrieden lehnte sie sich zurück und trank einen Schluck aus dem halbleeren Weinglas, das neben ihr auf einem teuer aussehenden Glastisch stand. „Ich finde darauf sollten wir anstoßen.“ Sie erhob sich elegant, um ihm ein Glas aus der Küche zu holen. Gin hielt sie zurück. „Nein.“ Sein Gesicht verfinsterte sich. „Wie kommst du darauf, dass das ein Grund zum Feiern ist? Verräter machen nichts als Scherereien. Außerdem könnte das FBI bereits wichtige Informationen von ihm erhalten haben.“ „Wieso? Hast du etwa getratscht?“ Gin kniff ärgerlich die Augen zusammen. „Wohl kaum. Aber womöglich diese Akemi oder einer seiner früheren Partner.“ „Ach komm schon.“ Vermouth setzte sich wieder. „Er war bis jetzt nur mit Mitgliedern zusammen, die einen niedrigen Rang inne hatten. Die konnten ihm wohl kaum irgendwelche streng geheimen Dinge erzählen, da sie selbst viel zu wenig wussten. Also mach dir keine Sorgen.“ Gin seufzte und nahm schließlich doch den Platz ihr gegenüber ein. Das Leder des Sessels war angenehm weich, man merkte, dass er wahrscheinlich ein kleines Vermögen gekostet hatte. „Erzähl mir mehr über die Agentin. Wie sah sie aus?“ „Oh, bist du interessiert?“ „Vermouth!“ „Schon gut, ich mach nur Spaß. Soweit ich das erkennen konnte, war sie Japanerin, oder zumindest Asiatin. Sie hatte lange dunkle Haare und war relativ groß für jemanden fernöstlicher Abstammung.“ „Hmm.“ Gin runzelte nachdenklich die Stirn. Er konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal mit einer Agentin, auf die diese Beschreibung passte, zu tun gehabt zu haben. „Hast du einen Namen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Den hat er leider nicht verraten.“ „Und du bist dir wirklich sicher, dass sie vom FBI war?“ „Ziemlich. Wenn ich das ganze Gespräch gehört hätte, wären es sicher hundert Prozent.“ „Das stinkt zwar zum Himmel, ist aber leider kein Beweis. Du weißt genauso gut wie ich, dass ich ihn nicht ohne Weiteres anschwärzen kann. Immerhin steht zusammen mit Ryes Loyalität viel auf dem Spiel, natürlich auch die Liste, die wir nicht zuletzt ihm zu verdanken haben, so ungern ich das zugeben will.“ „Ach, das ist doch zum Verzweifeln.“ Sie streckte sich geschmeidig wie eine Katze. „Wie wäre es mit einer direkten Konfrontation?“ Sie sah ihn überrascht an. „Wie meinst du das?“ „Wie wohl?“ Er stand auf. „Er ist genauso ein arroganter Mistkerl wie ich. Wenn ich ihm also unmissverständlich klarmache, dass seine Tarnung aufgeflogen ist, wird er sich sicher nicht nehmen lassen, ein bisschen damit zu prahlen, wie er uns alle an der Nase herumgeführt hat.“ „Das wird nicht funktionieren. Rye ist ziemlich clever.“ Gin lächelte geheimnisvoll. „Das bin ich leider auch und glaub mir in diesem Punkt wird er nicht über mich triumphieren.“ Sie gingen zusammen zur Tür und er trat hinaus in die kühle Nachtluft, die langsam durch den Sonnenaufgang erhellt wurde. „Und was hast du vor, wenn du sein Geständnis hast?“ Sein Lächeln wurde breiter. „Dann knalle ich den Bastard ab, genau wie er es verdient.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SiriWesen
2011-05-26T19:42:13+00:00 26.05.2011 21:42
"Dann knalle ich den Bastard ab, wie er es verdient."

DAM DAM DAAAAAAA... Oder der Lindenstraßenjingle für Fortsetzung folgt.. wären passend :D

Mein Lieblingszitat:
„Erzähl mir mehr über die Agentin. Wie sah sie aus?“ „Oh, bist du interessiert?“ „Vermouth!“

Herrlich und ich kann es mir bildlich vorstellen. Allerdings finde ich, dass Gin etwas zu ungeduldig wirkt. Also, nur so einen Tick. Man kennt ihn ja selbst in Krisensituationen als gewieften Taktiker, der mit einem eiskalten Lächeln das Verbrechen plant. Von daher, auch wenn es sich hier um Rye handelt, er ist manchmal etwas zu ungeduldig finde ich. Aber ansonsten natürlich sehr gut geschrieben.

Vermouth ist ganz in ihrem Element. Sie kommt nach wie vor als "Orgaschlampe" (im Sinne von "Ab ins Bett mit den heißen Kerlen!") und gleichzeitig als mysteriöser Chara rüber. Sie bleibt ihren Elementen treu, vor allem diese Vorliebe ihre Reize bis zum Äußersten auszuspielen.

Weiter so und ich drück die Daumen. Schließe mich Crimson ansonsten an!
Von:  Crimson
2011-05-26T18:13:55+00:00 26.05.2011 20:13
Es geht immer mehr zur Sache, heiße Spuren, Missverständnisse, Mistrauen, Vertächtigungen, Pläne, Listen, Scharfsinn... einfach klasse...

Vermouth ist ja an sich eine erstklassige Spürnase, aber ob sie sich hier nicht irrt (naja im Großen und Ganzen ja nicht XD)... trotzdem finde ich die Konversation der beiden super. Gin der zuerst natürlich gehofft hat, dass er handfeste Beweise bekommt, ist wohl ein wenig enttäuscht, dass er sich mehr anstrengen muss um Rye als N.O.C zu entlarven... bin mal gespannt wie er das anstellen will, sicher eine harte Nuss und auch wenn er so überzeugt davon ist, dass er das hinbekommt... ich weiß ja nicht >.<
Uh... weiter xD

cucu
CrimSon


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