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Naruto One Shot Sammlung

von

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Night Fever

Eisiger Regen benetzte seinen Körper. Mit gebeugter Haltung und schmerzenden Rücken lenkte er seine Schritte weiter in Richtung Konoha. Er hatte Angst, dass die Last auf seinen Schultern ihn gänzlich in die Knie zwang. Ihn zum Aufgeben zwang.
 

Äste zerbrachen unter seinen Schritten. Laubblätter raschelten unter seinen Schuhen. Ungeschickt stolperte er über eine Wurzel und sank erschöpft auf seine Knie. Keuchend blieb er dort sitzen, um für einen Moment zu verschnaufen. Keuchend holte er tief Luft.
 

Seine blauen Augen wanderten müde zu den beiden anderen…

Den einen hatte er sich unter seinen Arm geklemmt, während er von dem anderen sich den Arm über die Schulter gelegt hatte. Das Gewicht beider riss ihn immer tiefer. Doch ein mattes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
 

Dabei waren sich die drei nur durch Zufall begegnet.

Eigentlich wollten die drei gegeneinander kämpfen.

Normalerweise müsste er – Naruto Uzumaki – die beiden Uchiha Brüder töten.

Aber er konnte es nicht, dafür hing sein Herz zu sehr an einem der beiden.

Außerdem hatten die beiden Älteren ihm mehr oder weniger das Leben gerettet. In dieser Hinsicht war er es ihnen schuldig, dass er sich um ihre Verletzungen kümmerte.
 

Träge rappelte er sich auf. Seine Lider wurden mit jedem weiteren Schritt immer schwerer. Ein schmerzliches Pochen durchfuhr immer wieder seine linke Hand. Sie war gebrochen und aus einzelnen Schnitten floss zähflüssig noch das Blut. Aber nicht nur seine Hand war verletzt. Einige andere Körperteile eben so.
 

Die eben erlebte Explosion war zu jung, so dass ein vollständiger Heilungsprozess seitens Kyuubi noch unmöglich war. Er konnte eigentlich vom Glück reden, dass nichts Lebensgefährliches verwundet wurde. Wie es bei den beiden anderen aussah, konnte er nicht beurteilen. Er hoffte sehr sie hatten es überlebt.
 

Gnadenlos peitschte der Regen unaufhörlich auf ihn rauf. Seine Glieder zitterten vor Kälte und Erschöpfung. Der Wind pfiff um seine Ohren. Diese Nacht war eiskalt und nur der helle Vollmond – der sich durch einige Lücken in der dichten Wolkendecke einen Weg bahnen konnte – erhellte dem Jungen seinen Weg...
 

~*~*~
 

Im ersten Moment kam er sich vor, als würde er im Wasser treiben. Er fühlte sich schwerelos und frei an. Erst der pochende Schmerz in seinen Schläfen brachte ihn dazu seine Augen zu öffnen. Träge bewegten sich seine Lider. Er blinzelte ein paar Mal, bis seine verschwommene Sicht sich klärte. Seine schwarzen Augen fixierten eine Zimmerdecke, die durch das nächtliche Licht des Mondes bläulich erschien. Er musste erst einmal seine Sinne sammeln.
 

Wo war er? Wie kam er hierher? Was war passiert?
 

Nur sehr langsam sickerten die Erinnerungen der jüngsten Ereignisse zu ihm durch. Das Letzte woran er sich erinnerte war, dass er sich schützend über diesen Blondhaarigen geworfen hatte und irgendjemand sie beiden – als die Explosion die Erde erbeben ließ - zur Seite geschleudert hatte.
 

Zitternd griff er sich an seinen Kopf und zog zischend die Luft ein. Sein Körper fühlte sich wie Blei an. Jeder einzelne Muskel fühlte sich an, als würde er bei einer falschen Bewegung reißen. Seine Glieder fühlten sich taub und träge an, als hätte er Tage lang in ein und derselben Position verbracht.
 

Müde - obwohl er erst eben aufgewacht war - schloss er seine Augen wieder, als ihn ein leichter Schwindel überkam. Es war wirklich ein Wunder, dass er noch lebte…
 

Erschrocken riss er wieder seine Augen auf und stemmte sich mit seinen Ellenbogen nach oben. Er lebte noch, aber was war mit dem anderen? Hektisch sah er sich um, als er eine dunkle Silhouette in einer hinteren Ecke im Raum sah. Dies konnte aber gewiss nicht der andere sein. Dafür war die Person eindeutig größer.
 

Neben der Person war ein kleines Licht zu sehen. Sicherlich eine Kerze...
 

Lautlos versuchte er aus dem Bett zu schleichen, aber jede kleinste Bewegung ließ das Laken immer wieder leise auf rascheln.
 

„Ah, Otouto [1]... Bist du auch wieder wach?“
 

Erschrocken hielt der Angesprochene in der Bewegung inne. Dies konnte nur ein schlechter Witz sein. Was wollte dieser Typ hier?! Schmerzhaft ballte er seine Hände zu Fäusten.

Plötzlich vernahm er ein leises Wimmern aus der Richtung seines Bruders. Überrascht hob er seine Augenbrauen. Zitternd stemmte er sich hoch, nun gab es keinen Grund mehr sich an den anderen heran zu schleichen.
 

Seine Schritte klangen dumpf und träge auf dem Holzboden. Ein wenig schwankend lief er in die Richtung woher die Stimme kam. Flüchtig glitten seine Augen über den Raum. Es sah mit annehmbaren Worten chaotisch aus. Bisher kannte er nur einen und konnte sich nur einen vorstellen, dessen Wohnung ein Schlachtfeld der Unordnung war.
 

Und diese Person lag zusammengekauert, zitternd in dicken Decken gewickelt und wimmernd auf dem Sofa…
 

Das schwache Licht der Kerze gab einen Blick auf die rosigen Wangen des anderen frei. Überrascht weitete er seine Augen, bevor sich ein erleichterter Ausdruck in diesen widerspiegelte. Er lebte noch...
 

In diesem Moment wusste er nicht wohin mit seinen Gefühlen. Seine Erleichterung, dieses Glücksgefühl in seinen Adern. Dem Älteren wollte er diese gewiss nicht zeigen. Schnell wand er seinen Blick zur Seite und starrte an die bläuliche Wand. Seine Augen hatten sich schon lange an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Im Hintergrund hörte er das leise Plätschern von Wasser.
 

Irritiert wand er seinen Blick wieder dem Sofa zu, wo soeben dem Blondhaarigen ein kalter Lappen auf die Stirn gelegt wurde. Sein Blick ruhte nun auf das vor Schweiß glänzende Gesicht. Zögerlich strich er eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr.
 

„Was hat er?“
 

„Er fiebert schon seit zwei Tagen. Es sinkt nur langsam und Medikamente gibt es hier keine.“
 

Sasuke war von sich selber überrascht, dass er so ruhig mit seinem Bruder geredet hatte. Ohne Hass oder Abscheu in der Stimme. Eher monoton und ohne Gefühl…
 

Besorgt legte er eine Hand auf die erhitzte Wange des anderen und streichelte die verschwitzte Haut unter dieser. Eine ungesunde Wärme breitete sich unter seinen Fingerspitzen aus. Seine Finger kribbelten bei dieser kleinen Bewegung. Dieses Gefühl breitete sich auf seinem ganzen Körper aus, bis es sein Herz erwärmte.
 

Seine Knie zitterten. Schwerfällig ging er um das Sofa herum und ließ sich müde vor diesem auf den Boden sinken. Eine Schmerzenswelle überrollte seinen Körper und ein leises, schmerzvolles Stöhnen verließ seine Lippen.
 

Starr schaute er auf die zittrige, gebräunte Hand Naruto’s. Sachte umschloss er diese mit seiner eigenen und strich behutsam über die weiche, verschwitzte Haut. Kurz fixierten seine Augen seinen Bruder, welcher mit emotionslosem Gesicht vor ihm saß und immer wieder den Lappen kalt machte oder das Gesicht abtupfte.
 

Seufzend schloss er seine Augen. Wenn Naruto schon seit zwei Tagen fieberte, wie lange war er dann bewusstlos gewesen beziehungsweise hatte geschlafen? Außerdem schob sich noch eine weitere Frage dazwischen: Wieso hatte Itachi den Blondhaarigen noch nicht entführt oder getötet?
 

„Wie lange hab’ ich geschlafen?“
 

„Drei Tage.“
 

„Warum hast du ihn noch nicht getötet?“
 

„Weil er für die Organisation gebraucht wird.“
 

Sasuke hatte Mühe, um keine beleidigte Grimasse zu ziehen. Sein Bruder war schon immer egoistisch gewesen. Aber da unterschieden sich die beiden nicht…
 

Wieder schwiegen sich beide an. Irgendwie gab es zwischen ihnen kein gemeinsames Gesprächsthema. Außerdem: Über was sollten sie sich unterhalten? Sasuke war immer noch drauf und dran seinen Bruder zu töten und somit seine Rache zu beenden. Aber diese jetzige Situation war mehr als verrückt. Er hätte sich solch eine Szene niemals zu träumen gewagt:
 

Sein verhasster Bruder und er saßen ruhig, ohne jegliche Handgreiflichkeiten nebeneinander.
 

Irgendwie kam es ihm wie ein Traum vor. Aber wenn er ehrlich zu sich war, dann würde er Itachi sofort töten. Nur gab es zwei Dinge, die ihn davon abhielten. Sein Körper, der bei jeder Bewegung schmerzte und sich taub anfühlte und die Wohnung in der er sich befand. Er konnte schlecht in dieser kleinen, chaotischen Wohnung einen Kampf beginnen. Erstens würde sicherlich mehr als nur eine Vase kaputt gehen, zweitens würden sie sicherlich viel zu schnell auffallen und drittens würden beide den Uzumaki bei seinem Gesundheitsschlaf stören.
 

Aber im Moment wurmte ihm da doch eher die Frage, wie es der andere überhaupt geschafft hatte. So wie es aussah, hatte Naruto sie beide zu sich nach Hause gebracht. Und dazu noch verarztet. Er fühlte überall an seinem Oberkörper und Armen den rauen Stoff des Verbandes.

Es war für ihn unverständlich, wie es dieser blondhaarige Baka geschafft hatte, zu dritt - dazu verletzt - nach Konoha zu kommen. Und das ohne aufzufallen. Eigentlich fast unmöglich. Doch Naruto war schon immer für verrückte Überraschungen gut gewesen…
 

Seufzend öffnete er wieder seine Augen und bewegte seine tauben Finger. Er war wieder in Konoha – wenn auch ungewollt. Ein leichtes Glücksgefühl durchströmte seinen Körper. Es war komisch. Auch wenn er sein Ziel noch nicht erreicht hatte, war er glücklich. Und das nur, weil er wusste, dass er bei Naruto war. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so mochte er diesen Baka mehr als nur einen Freund. Ob es Liebe war konnte er nicht beurteilen.
 

„Otouto... morgen Nacht verschwinden wir.“
 

„...“
 

„Wenn uns die ANBU hier erwischt, dann haben nicht nur wir ein Problem, sondern auch der Kleine hier.“
 

Anscheinend hatte sein großer Bruder die Stumme Frage nach dem “Warum?” in ihm gehört. Überrascht weitete er seine Augen. Ehrlich gesagt, daran hatte Sasuke noch gar nicht gedacht. Er konnte und durfte hier nicht bleiben. Das wäre eine Gefahr für ihn und vor allem ein Problem für Naruto. Wenn heraus käme, dass der Uzumaki zwei Nuke-Nin’s Unterschlupf gewährt hatte, dann würde es sicher Konsequenzen mit sich bringen. Soweit sollte er es gar nicht kommen lassen…
 

Sofort verschwand seine Freude und er schloss wieder seine Augen. Irgendwie war dies alles ungerecht. Aber daran konnte er nichts mehr ändern. Er selber war es, der diesen Weg des Rächers gewählt hatte. Er selber war es, der sich diese Steine in den Weg gelegt hatte. Er selber war es, der sein vielleicht mögliches Glück kaputt gemacht hatte.
 

Hart traf ihn die Erkenntnis. Erneut bemerkte er, was er alles weggeworfen hatte. Nur wegen der Rache... War es das wert gewesen? Er wusste es nicht. Und jetzt war es auch zu spät, um es rückgängig zu machen.
 

Seufzend lehnte er seinen Kopf gegen das Sofa, zog den Geruch des Blondhaarigen in sich auf. Er schielte zu seinem Bruder und blickte diesen verachtend an. Wie sehr er doch diese Person hasste. Ihn verabscheute. Er konnte es gar nicht in Worte verfassen. Dieser Mensch hatte alles in seinem Leben kaputt gemacht. Allein schon, wenn er in diese schwarzen Augen sah, könnte er in das Gesicht seines Gegenübers spucken. Sein Hass auf Itachi kroch in allen Fasern seines Körpers.
 

Er versuchte diese Gefühle beiseite zu schieben. So wie er es immer gemacht hatte. Er hatte immer Gefühle geschluckt, um nichts an sich heran zu lassen. Auch wenn es ihm schwer fiel diesen grenzenlosen Hass zu verbergen oder zu verdrängen. In dieser Situation ging es nicht anders. Schließlich lag in diesem Moment das Wohl des Blondhaarigen für ihn an oberste Stelle. Denn ohne ihn würden sie beide nicht mehr leben.
 

Matt schloss er seine Augen. Eine Müdigkeit übermannte ihn.
 

Auch wenn der Hass auf seinen Bruder groß war, spürte er unerklärlicher Weise in sich eine Geborgenheit zu Itachi, dass es ihn schon fast wieder erschreckte...
 

~*~*~
 

Das orangefarbene Licht der untergehenden Sonne schien in das Zimmer. Warm kitzelte sie ihn an der Nase. Träge öffnete er seine Augen und sah für den ersten Moment alles verschwommen. Das Erste was er wahrnahm, war das Rauschen von Wasser. Komisch... Er war sich sicher, dass er zu Hause war. Wie konnte er da Wasser rauschen hören?
 

Kurz darauf bemerkte er, dass er auf etwas Weichem lag. Erschrocken riss er seine Augen auf, schloss diese aber darauf wieder, als sich ein pochender Schmerz in seinen Schläfen breit machte. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, was als letztes passiert war.
 

Seufzend ließ er sich in sein Kissen sinken. Plötzlich bemerkte er eine fremde Hand an seiner Wange, die ihm behutsam über die leicht erwärmte Haut strich. Überrascht öffnete er seine Augen und erkannte verschwommen eine dunkle Silhouette. Er musste ein paar Mal blinzeln, ehe sich seine Sicht wieder klärte.
 

Erschrocken stemmte er sich auf seine Ellenbogen, als er in das Gesicht von Itachi blickte. Was war auf einmal los? Warum streichelte ihn der ältere Uchiha? Ein wenig unsicher rückte er von dieser dennoch lieblichen Geste weg. Auch wenn es sich für den ersten Moment geborgen und zärtlich angefühlt hatte, so durfte er dem Anderen nicht trauen.
 

“Was machst du da?!”
 

“Dein Fieber ist gesunken...”
 

Irritiert hob Naruto eine Augenbraue hoch. Er hatte Fieber gehabt? Davon hatte er gar nichts gemerkt. Plötzlich bemerkte er wieder das Rauschen des Wassers und ließ seinen Blick zur Badezimmertür wandern. Wenn Itachi hier neben ihm saß, dann war Sasuke sicherlich im Bad und duschte.
 

“Warum hast du mich nicht Konoha ausgeliefert oder gleich getötet?”
 

“Weil du Sasuke’s Ziel bist.”
 

Seine Stimme klang emotionslos. Er war ein wenig selbst von sich überrascht.
 

Ja, Naruto hatte am Anfang mit dem Gedanken gespielt, dass er den Älteren töten sollte. Somit wäre er einigen Ärger und Lasten los geworden. Aber er konnte nicht. Als er dass Katana von Sasuke erhoben hatte, um Itachi den Gnadenstoß zu verpassen, spürte er diesen tiefen Stich in seinem Herzen. Er konnte es einfach nicht.
 

Und daran war die Rache von Sasuke schuld. Der jüngere Uchiha hatte für diese Rache, dieses Ziel und diesen Traum alles zurück gelassen. Sasuke hatte Konoha den Rücken gekehrt, hatte versucht ihn zu töten und hatte ihn mit seinen Gefühlen in einen tiefen Graben gestoßen.

Der Uzumaki spürte heute noch diesen entsetzlichen Schmerz, nachdem der andere alles hinter sich zurück gelassen hatte. Im ersten Moment wusste er damals nicht, wohin er diese neuen Gefühle lassen sollte. Er konnte sie nicht einordnen. Sie passten halt nicht in den damaligen Schmerz, den er in seinem Innersten gefühlt hatte. Er kam sich allein gelassen vor und noch einsamer, als er es sein ganzes Leben war. Diese Leere in ihm hatte ihn vor Jahren fast geschlungen gehabt.
 

“Du magst meinen kleinen Bruder sehr, mh?”
 

Erschrocken riss Naruto seine Augen auf. War es so offensichtlich? Plötzlich ruckelte das Bett auf. Verwirrt blickte er auf und sah in die kalten, schwarzen Augen seines Gegenübers. Sachte wurde ihm erneut eine Hand auf die Wange gelegt. Eine andere Hand drückte ihn sanft an der Schulter zurück auf die Matratze.
 

„Ruh dich aus, du siehst noch sehr blass aus…“
 

Leicht nickte er, ehe er sich von sich aus in das Bett zurücklegte. Träge schloss er seine Augen, von der Ferne vernahm er noch das beruhigende Rauschen des Wassers. Im Kopf noch den beruhigenden Gedanken, dass Sasuke nicht weit weg war.
 

„Er bleibt doch, oder?“
 

Flüsternd kamen die Worte über seine trockenen Lippen. Er konnte den leicht betrübten Blick des Älteren nicht sehen, doch sachte strich ihm dessen warme Hand weiter über die Wange. Er fühlte sich geborgen. Ob es sich auch so anfühlen würde, wenn man einen großen Bruder hatte? Einen, der einem nachts am Bett sachte über die Wange streichelte? Wenn man traurig war? Vielleicht…
 

Sein Körper wurde schwerer. Sein Geist driftete immer mehr ab, ehe er gänzlich im Land der Träume war. Doch hätte er vorher gewusst, dass dieser schöne Traum vom Zusammensein platzen würde, wie eine Seifenblase, dann hätte er seine Augen niemals geschlossen…
 

~*~*~
 

„Schläft er noch?“
 

“Komm, Otouto! Wir müssen gehen...”
 

Sasuke stand ein wenig ziellos vor dem Bett, wo noch immer Naruto schlief. Er wollte nicht gehen, aber man zwang ihn. Wenn er hier bliebe, dann würde es nur unnötige Probleme geben.
 

Seufzend beugte er sich über den anderen und hauchte diesem einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
 

“Wir werden uns wiedersehen...”, hauchte er gegen diese und richtete sich wieder auf. Mit einem Satz saß er auf dem Fensterbrett. Mit einem Sprung und schwerem Herzens verschwand er aus der Wohnung. Seine Haare wurden vom Wind erfasst, welcher ihm tröstend über die Wange streichelte.
 

Man konnte nur noch zwei dunkle Schatten auf den einzelnen Dächern Konohas erkennen...
 

“Gomen nasai, Naruto...”
 

~*~*~
 

Draußen zwitscherten die Vögel und die Sonne schien durch das Fenster der chaotischen Wohnung. Murrend öffnete der Besitzer dieser seine Augen. Er blinzelte ein paar Mal, ehe er sich an die grellen Lichtverhältnisse gewöhnt hatte.
 

Träge tastete er sich über sein Bett. Da war nichts... Erschrocken riss er seine Augen auf und setzte sich gerade hin. Sein Blick fiel durch das Zimmer. Aber er konnte keinen der beiden anderen sehen. Niemanden…
 

Sein Blick schweifte zu seinem Bettbezug. Überrascht weitete er seine Augen, als er einen Zettel entdeckte. Mit schlimmer Vorahnung und zitternd griff er zu diesem und las ihn sich durch.
 

‘Arigato’
 

Ein Glucksen entkam seinen Lippen, ehe er laut auflachte. Er hätte es wissen müssen. Er hätte es doch vorhersehen müssen, dass seine schöne, bunte Seifenblase von gestern mit einem Knall zerplatzen würde.
 

Sein Lachen verstummte. Seinen Kopf legte er in den Nacken und starrte an die Decke. Es dauerte nicht lange, da wurde sein Herz von einer Kälte ergriffen, dass es ihn selbst erschauderte. Aber so schnell würde er nicht aufgeben. Diese Trennung war nur eine von vielen anderen und eine von den vielen, die vielleicht noch kommen würden.
 

Er würde solange nach Sasuke suchen, ihm nachjagen, bis er ihn wieder für immer in Konoha und bei sich hatte. Er durfte einfach noch nicht aufgeben, solange noch Hoffnung in ihm war.
 

Eine kleine Träne rollte über seine Wange.
 

“Du bist doch so ein Idiot...”
 

ENDE

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[1] Otouto = Kleiner Bruder



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  pohlsen
2011-05-08T22:22:07+00:00 09.05.2011 00:22
Hallo, ich kenne diesen OS schon. Nur weiß ich nicht ob er hier bei animexx oder auf fanfiction.de eingestellt war. Doch in dem anderen OS war es mit einem Lemon zwischen Naruto/Sasuke/Itachi. Stellst du ihn auch noch mal mit Lemon rein oder bleibt es bei dieser Fassung.
Dein OS hat mir übrigends sehr gut gefallen. Schön fand ich es, wie du auf die einzelnen Charas eingegangen bist. Es war sehr verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Schade
finde ich nur, dass die Liebe zwischen Naruto und Sasuke keine Chance zu haben scheint. Schreibst du eine Fortsetzung? Wäre schön. Ich bin nämlich genauso gespannt, wie das Verhältnis zwischen Itachi und seinem kleinen Bruder weiter gehen würde. Im Moment sind sie ja friedlich miteinander umgegangen, was mir natürlich sehr gut gefällt. Mein Lieblingschara bei Naruto ist und bleibt Itachi. Mir hatte es nie gefallen, wie sehr er leiden musste und nie ein glückliches Leben führen konnte.
LG pohlsen


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