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Even if the morrow is barren of promisses

von

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Auxilium (Hilfe)

Kapitel 11: Auxilium (Hilfe)
 

Feby und die anderen Dorfbewohner indes hatten die schlimmen Szenen um die drei SOLDIERs mit verfolgt. Aber keiner wusste einen Rat und so rührte sich auch niemand. Im Grunde waren alle einer starren Lethargie verfallen und harrten der Dinge, die da kommen mögen.

Umso durchdringender war der dumpfe Schlag oberhalb ihrer Köpfe, gefolgt von einer hohen Stimme.

„Aua!“

Sie alle blickten instinktiv hinauf zum Loch in der Decke, wo das Tageslicht in einem schmalen, silbernen Strahl bis auf den Boden reichte.
 

„Was war das denn?“, fragte Feby ungläubig. Sie richtete sich etwas mühsam auf und ging zu der Öffnung. Die Decke war an dieser Stelle schätzungsweise fast fünf Meter hoch. Blinzelnd spähte sie in das Licht, wo jäh ein kleines Gesicht zum Vorschein kam. Feby erschrak kurz und stutzte, bis sie endlich erkennen konnte, wer sie von da oben anschaute. „Ich GLAUBE es nicht!“, rief sie, „Eolie!“
 

„Eolie?“ Marion war mit einem Satz bei ihr und blickte nun ihrerseits hinauf. „Tatsächlich, Eolie, du bist es. Mein Gott, ich bin so froh, dich heil zu sehen!“
 

„Mir geht’s gut, Mama.“, antwortete das Mädchen, „Ich habe da einen netten Soldaten kennengelernt, weißt du, der heißt Yoris und...“
 

„Das ist schön, meine Kleine.“, intervenierte Marion, „Aber hör mir jetzt bitte gut zu, ich habe eine Aufgabe für dich. Sie ist sehr wichtig.“
 

„Was denn?“, fragte Eolie.
 

„Du musst jetzt ganz schnell runter zum Dorf laufen, wo die Leute sind, die mit den Hubschraubern kamen. Erzähle ihnen, dass es hier oben dieses Loch gibt und dass wir dringend Wasser brauchen.“
 

„Das mach’ ich, Mama. Du wirst sehen, ich bin ganz flink!“
 

„Und noch etwas: sage bitte auch, dass hier unten jemand schwer verletzt ist und dringend ärztliche Hilfe gebraucht wird!“
 

Eolie schien kurz zu überlegen. „Du, Mama? Geht es denn auch dem Commander gut?“
 

„Dem Commander? Wen meinst du denn?“
 

„Ich glaube, sie meint mich“, warf Angeal ein. Mit einem Arm an die Wand gestützt, kam er auf die Öffnung zu und blinzelte kurz darauf in das Licht. Er richtete sich auf und versuchte zu lächeln. „Hallo Eolie.“
 

„Hallo Commander!“, quietschte das Mädchen. Dann wurde sie auf einmal sehr ernst. „Oh nein, bist du etwa der Verletzte, du siehst ja ganz schlimm aus?!“
 

„Nein, nein, ich bin halbwegs in Ordnung.“
 

„Aber du blutest doch!“
 

„Das ist nicht mein Blut...sondern das meines Freundes.“, Angeal stockte und musste schlucken.
 

Eolie legte den Kopf schief. „Du, hast du geweint?“, fragte sie, „Das hast du doch, oder? Ich seh’s an deinem Gesicht.“
 

Mit so einer Frage hatte Angeal nicht gerechnet. „Ich weiß nicht so genau, kann schon sein, ja.“, antwortete er leise. Was für ein bemerkenswertes Mädchen.
 

Nun allerdings war es Eolie, die schluchzte. „Ich bin an allem schuld.“, jammerte sie.
 

„Nicht doch, du kannst doch gar nichts dafür!“, sagte Marion sanft.
 

„Eolie!“, rief Angeal nun, „Bitte tu, was deine Mama gesagt hat und laufe schnell zu den Helfern. Weißt du, der Verletzte ist mir ein sehr wichtiger Freund. Wenn du jetzt ganz schnell bist, kannst du uns helfen, damit es ihm vielleicht besser geht. Am besten fragst du nach einem Pneumologen. Kannst du dir das merken?“ Er rang sich zu einem Lächeln durch.
 

„Was ist denn ein...Dings?“, fragte Eolie zaghaft. Sie hatte das Wort noch nie gehört.
 

„Ist schon in Ordnung. Sag einfach, wir brauchen jemanden, der sich mit Lungen auskennt.“
 

„Ist gut!“, antwortete das Mädchen und ihr kleiner Kopf verschwand.
 

„Jetzt wird alles gut.“, sagte Marion.

Angeal wagte es nicht, diese Aussage zu bejahen. Er nickte Marion und Feby knapp zu und schleppte sich zurück zu seinen Gefährten. Er ließ sich neben Sephiroth nieder, der noch immer Genesis seitlich stützte. Nach einer kurzen Pause richtete er das Wort an das Silberhaar.

„Gib ihn mir bitte.“

Sephiroth blickte ihn fragend an.

„Ich will etwas tun, irgendwas, verstehst du? Und wenn es nur das ist, dass ich ihn halte.“

Sephiroth nickte und legte Genesis so behutsam wie möglich in Angeals Arme. Den kupfernen Kopf lehnte er an die Brust des Schwarzhaarigen. Dann saßen sie einfach nur beieinander. Eine seltsame Art von Ruhe überkam sie. Der Rothaarige war jetzt sehr still, hatte die Augen geschlossen. Sein Atem war langsamer geworden und seine Gesichtszüge begannen sich zu entspannen. Sie beide bemühten sich in ihrem Innern, dies als gutes Zeichen zu werten. Aber ihr Verstand sagte ihnen, dass genau das Gegenteil der Fall war.

Sephiroth hatte noch nie geweint. Wahrscheinlich wird er es auch nie tun; aus irgendeinem Grund waren seine Gefühle noch nie so stark gewesen, dass sie ihn übermannt hätten. Etwas in ihm wünschte sich jedoch, es zu können, jetzt in diesem Moment. Nichts wäre ihm passender erschienen. Denn Genesis, ihr langjähriger Gefährte, Freund und Mitstreiter, lag im Sterben.

„Gen“, flüsterte Angeal. Er spürte heiße Tränen aufsteigen, die er mit Mühe unterdrückte „Wir haben...seit wir uns kennen...immer gegenseitig unsere Wünsche und Bedürfnisse...respektiert...ich kann dir nichts verbieten...ich kann dir auch nicht verbieten...zu gehen...“. Er hob die Hand und strich seinem Freund über den Kopf, fuhr durch die roten Haare, streichelte über die Wange und das nun verkrustete Blut an den Lippen. Schließlich legte er seine Rechte auf Genesis’ blutiger Brust ab, aus einem unerklärlichen Instinkt heraus und besann sich auf die ruhige, flache Atembewegung unter seiner Hand. „Aber ich kann...nicht umhin, dich zu bitten...hier bei uns...zu bleiben. Bitte...halte durch. Es dauert nicht mehr lange...bis du Hilfe bekommst...du wirst hier gebraucht, Gen...wir haben doch noch so viele...Träume...bitte...du musst leben.“
 

Herzschlag.........Atemzug..............................Herzschlag................................................Atemzug.........

Genesis war wieder bei sich selbst. Er nahm sich wahr. Er fühlte, dass sein Körper das Kommando wieder an den Verstand abgab. Sein Körper...hatte keine Energie mehr. Es ist keine Kraft mehr da zum Kämpfen. Er spürte, wie das Blut seine Lungen blockierte. Aber es störte ihn nicht. Er spürte, wie sein Körper begann, immer kälter zu werden. Aber es störte ihn nicht. Er spürte, wie sein Herz schwächer schlug. Aber es störte ihn nicht. Sein Kopf war nahezu leer. Nur die eine Erkenntnis war da: er wird sterben. Und es war in Ordnung. Er fühlte nur Frieden, sonst nichts. Denn er dachte an nichts, was ihm hätte Verdruss bereiten können.

Wie in Trance nahm er eine Bewegung war...er wurde bewegt und kurz darauf wieder abgelegt. Es war...schön...warm...und irgendwie vertraut...an seinem Ohr hörte er einen dumpfen, regelmäßigen Rhythmus...das war unglaublich beruhigend. Die Angst war wie weggeblasen, auch der Schmerz. Es war alles gut. Wenn er denn sterben musste, dann sollte es eben so sein.

Dann auf einmal...diese Stimme. Ihr Klang sickerte langsam in sein Bewusstsein und ebenso langsam kam eine Erinnerung...Banora...die Apfelbäume, die weiten Wiesen...und Angeal. Er nahm eine Berührung war. Eine warme Hand strich über seinen Kopf. Er erinnerte sich...an ihre gemeinsamen Träume...SOLDIER...Stolz, Ehre und Ruhm...an Sephiroth. Die Hand ruhte nun auf Genesis’ Brust und blieb dort. Sie blieb dort so warm und schützend, dass er sich wünschte, sein ganzes Dasein würde nur aus diesem Gefühl bestehen.

Wieder diese Stimme. Genesis konnte nur schwer die Bedeutung der Worte erfassen. Aber allein der Klang weckte etwas in ihm. Ganz zart zuerst, dann behutsam stärker werdend. Es war...Sehnsucht...nach Licht...nach...Leben! Stark und regelmäßig hört er den Rhythmus an seinem Ohr, das Schlagen eines Herzens, das Herz von Angeal. Ihn überkam auf einmal der Wunsch, genauso einen Rhythmus in sich zu tragen. Stark und...lebendig.

Schlagartig kam es ihm in den Sinn: er durfte nicht sterben. Er wollte nicht sterben! Er war kurz davor gewesen, aufzugeben. Nein, er musste kämpfen! Diese Hand auf seiner Brust, ihr Gewicht, gab ihm eine Richtung vor. Sie erinnerte ihn daran, was er tun musste, um zu leben: atmen! Luft aufnehmen, so viel wie eben möglich, den Brustkorb spannen, immer dieser Hand entgegen.

‚Bei Gaia. Ich will bleiben!’

Jetzt war er es, der seinem Körper das Mantra vorgeben wollte. Mit immer neuem Atem das Herz antreiben, schlagen soll es! Auf einmal fühlte er sich im Geiste wach, präsent. Aber es kostete ihn unsägliche Kraft, seinem Körper zu befehlen. Mit dem wiedererwachten Bewusstsein war auch der Schmerz wieder da, die Kälte, der Durst. Auch die Angst kam wieder. Er musste, er wollte dagegen ankämpfen. Aber er war so schwach...Das Atmen tat so weh...Zu wenig Luft. Er zwang sich, wach zu bleiben. Denn ihm war klar, sollte er jetzt das Bewusstsein verlieren, wäre es sein sicherer Tod.
 

***
 

„Sehr gut, noch ein Stück nach links!“ – „Weiter...weiter...!“ – „Und absetzen!“ – „Passt! Ihr könnt es anschrauben!“
 

Yoris beobachtete die Techniker der ShinRa Inc., wie sie flink, aber präzise ihre Maschinen zusammenbauten und für den Einsatz vorbereiteten. Es ging recht schnell voran. Er, Zack und viele weitere junge Männer arbeiteten mit glühendem Eifer daran, zumindest die leichteren Brocken von Hand beiseite zu schaffen. Den Rest aber konnten nur die Spezialisten machen. Deren Chefingenieur trat nun in ihre Mitte.
 

„Ich bitte um Aufmerksamkeit! Die Maschinerie ist so weit fertig. Allerdings sind da ein paar ganz schön große Dinger dabei.“ Der stämmige Mann ließ seinen Blick über den Geröllhaufen schweifen. „Wir werden vorher hier und da eine kleine Sprenginstallation einsetzen, um die Steinchen etwas handlicher zu machen. Danach ist es eine Frage weniger Minuten, bis der Höhleneingang frei ist.“
 

Yoris legte die Stirn in Falten. „Aber eine Sprengung ist doch genau der Grund für diese besch... heikle Situation gewesen!“, gab er zu bedenken.
 

„Ja, weil da jemand am Werk war, der keine Ahnung hatte. Ich aber weiß, was ich tue Kleiner, also mach dir nicht ins Hemd. So und nun möchte ich alle höflichst auffordern, einen gebührenden Abstand zum Schauplatz zu nehmen!“
 

Yoris schluckte seinen Ärger über die Unfreundlichkeit des Ingenieurs hinunter. Gemeinsam mit Zack entfernte er sich von der Felswand. Ihre Kräfte wurden jetzt nicht mehr gebraucht. Nun hieß es abwarten. Sie setzen sich also etwas jenseits des Tumults ins Gras. Es war ein klarer, sonniger Tag und angenehm warm. Aber die beiden jungen Männer taten sich schwer, sich einfach so niederzulassen und Däumchen zu drehen.

‚Aber uns bleibt im Moment halt nichts anderes übrig.’, dachte Yoris.
 

„Tja.“, richtete Zack das Wort grinsend an ihn, „Nun haben wir in der Tat mal wieder Zeit zum Plaudern. Wie läuft’s denn so bei dir?“

Yoris schien recht verdutzt drein zu schauen, deshalb fügte er hinzu: „Hey, ich mache mir auch Sorgen. Immerhin ist Angeal da drinnen. Ich wüsste gar nicht mehr so recht, wie ich auskommen sollte, ohne seine Lektionen und Trainingseinheiten. Ich habe unglaublich viel dazu gelernt, seit er mein Mentor ist.“
 

„Hach, du Glückspilz, du.“, seufzte Yoris.
 

Zack lachte. „Naja, inwieweit mir da das Glück oder aber mein Talent geholfen hat...“, entgegnete er und zwinkerte Yoris zu. „Aber nun sag schon, wie sieht es aus mit deinen Plänen? Du willst doch SOLDIER werden, oder nicht?“
 

„Darauf kannst du wetten!“, rief dieser. Dann zögerte er und fügte hinzu: „Ich muss eben nur irgendjemandem mal auffallen...“. Er ließ den Kopf hängen.
 

„Nana.“, sagte Zack aufmunternd, „Gut Ding’ will Weile haben, hat mein Opa immer gesagt. Ich hab dich doch schon öfter kämpfen gesehen – du bist echt gut!“
 

„Wirklich?“
 

„Ja doch! Habe doch mal etwas mehr Selbstvertrauen, Mann! Ich prophezeie dir, ehe du dich versiehst, wird einer der Ersten auf dich aufmerksam. Es gibt ja nicht nur Sephiroth und Angeal...“
 

„Oder Commander Rhapsodos.“, ergänzte Yoris.
 

„Ja, du hast es erfasst. Diese drei mögen vielleicht besonders berühmt sein bei ShinRa. Aber sie sind bei weitem nicht die Einzigen, von denen man etwas lernen kann.“, fuhr Zack fort.
 

„Trotzdem“.
 

„Was trotzdem?“
 

„Trotzdem...habe ich so meine Träume.“, murmelte Yoris und blinzelte trotzig in die Sonne.
 

Zack hob eine Augenbraue und grinste linkisch. „Ah, ich weiß schon.“, sagte er verschwörerisch. Dann wurde er ernst. „Genesis ist einer der besten Kämpfer, die ich je gesehen habe. Er ist vielleicht manchmal ´n bisschen abgehoben. Aber er hat einen edlen Charakter, glaube ich. Zumindest ist er so gut mit Angeal befreundet, wie niemand sonst und das will was heißen.“
 

Yoris fragte gar nicht erst, woher Zack wusste, dass er den roten Commander so sehr bewunderte.
 

„Stell dir vor!“, spann Zack die Idee weiter, „Angeal und ich. Genesis und du. Wir würden zusammen ein großartiges Quartett abgeben! Zwei Meister und zwei Schüler, die selbst einmal Meister werden würden...“
 

„Hm“, antwortete Yoris halbherzig, denn seine Aufmerksamkeit wurde soeben von etwas anderem gefordert: da kam eine Gestalt den Hang herunter gerannt. Er kniff die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können. Moment mal, das ist doch...

„Eolie!“, rief er aus und war mit einem Satz auf den Beinen. Er eilte dem schwer atmenden Mädchen entgegen und ließ den verdutzen Zack ohne ein weiteres Wort im Gras sitzen.

Eolie! Du liebe Zeit, die hatte er komplett aus den Augen verloren.! Er war gedanklich so sehr mit den Ersten und seinen eigenen Träumen beschäftigt, dass er gerade den Befehl eines 1st Class vollkommen vergessen hatte...

’Na super Yoris, du bist echt der blödeste SOLDIER-Anwärter aller Zeiten.’, dachte er und seufzte.

Dann fiel ihm die Szene in der Scheune wieder ein...es war dieses kleine, nun etwas keuchende Mädchen vor ihm, dass in gewisser Weise Schuld an der Explosion war. Aber inwieweit kann man in so einem Fall von Schuld sprechen? Er hatte am Anfang einen kurzen Groll gegen sie verspürt, bis ihm jedoch sehr schnell einfiel, wie er in dem Alter war: doppelt so bewegungsfreudig und dreimal so übermütig. Nein, der Kleinen konnte man wirklich keinen Vorwurf machen.

Yoris ging vor Eolie in die Hocke.
 

„Wo um alles in der Welt hast du denn gesteckt?“, fragte er sie.
 

Eolie tippelte nervös hin und her, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und sah verlegen auf ihre Füße.

„Ich bin weggelaufen“, sagte sie leise.
 

„Warum das denn?“
 

„Weil ich schuld bin.“, antwortete das Mädchen noch leiser und schien immer mehr in sich zusammen zu sinken.
 

Yoris hob die Augenbrauen. Eolie hatte verstanden, dass es ihr Sprung auf das Schaltpult gewesen war, der für die Detonation gesorgt hatte? Damit hatte er nicht gerechnet und wurde etwas verlegen. Die Unsicherheit wuchs noch viel mehr, als er sah, wie Eolie den Kopf zwischen die Schultern zog, offensichtlich in Erwartung einer ordentlichen Schelte.
 

„Ähm...also...Ja, es stimmt schon, dass die Landung von deinem >Superhüpf<“, - er versuchte lustig zu klingen – ,„ein bisschen fehlgeschlagen ist... Aber es konnte doch niemand ahnen, dass unter dem ganzen Heu der Auslöser versteckt ist. Schau mal, sogar die SOLDIERs sind nicht drauf gekommen. Du hast es doch nicht mit Absicht gemacht. Niemand wird dir die Schuld geben.“
 

Eolie hob ein bisschen den Kopf und lugte zwischen ihren Haaren hervor. So richtig glauben konnte sie das nicht, was Yoris da sagte.

Der richtete sich indessen wieder auf und bot der Kleinen seine Hand an.

„Komm, ich bringe dich zu jemandem, der auf dich aufpasst.“
 

„Warte, warte, zuerst muss ich dir noch was wichtiges erzählen!“, rief Eolie aus.
 

„Was denn?“
 

„Ich habe Mama gesehen. Und Feby auch. Und den Commander“
 

Jetzt blieb Yoris ungläubig stehen. „Du hast was? Wie...“
 

„Ich habe ein Loch entdeckt“, unterbrach die Kleine, „Von da kann man runter in die Höhle gucken. Ich hab mit ihnen gesprochen.“
 

Yoris wurde ganz aufgeregt. Er ging wieder zu Eolie auf Augenhöhe und umfasste ihre Schultern. „Was haben sie gesagt? Wie geht es ihnen? Eolie, du musst alles erzählen, was du weißt!“
 

„Mama sagte, dass sie Durst hätten. Und dass es einen gibt, der sich wohl besonders weh getan hat. Der Commander hat nach einem Arzt gefragt, nach einem Pneudings...ähm...einem, der sich mit Lungen auskennt.“
 

„Wirklich nur ein Verletzter?“
 

„Naja, das haben sie gesagt. Aber die haben alle nicht so gut ausgesehen.“, antwortete die Kleine leise.
 

In diesem Moment kam Zack dazu. „Hey, was geht denn hier ab? Und wer bist denn du?“
 

„Ich erklär’s dir später, Zack. Wir haben wichtige Neuigkeiten.
 

Das Mädchen nickte und gemeinsam eilten sie zu den Hubschraubern zurück, zwischen denen sich die übrigen Soldaten, Techniker und Mediziner tummelten. Yoris führte Eolie direkt in ihre Mitte.
 

„Wir haben Informationen!“, rief er so laut es ihm möglich war und lenkte somit alle Aufmerksamkeit auf sie. Yoris vergewisserte sich, dass alle zuhörten und fuhr dann fort. „Es gibt eine schmale Verbindung, zwischen draußen und der Höhle, eine Art Spalte oder Loch. Das Mädchen hier hat es gefunden. Sie hat mit einigen drinnen gesprochen, es scheint nur einen Verletzten zu geben.
 

„Dafür aber besonders schlimm.“, hakte Eolie ein, „Der Commander sagte, ich müsse ganz fix sein.“
 

„Sie brauchen dringend Wasser und einen Lungenspezialisten!“, fuhr Yoris fort.
 

„Unser Stichwort!“, drang eine männliche Stimme aus dem Gemenge. Kurz darauf lösten sich eine junge Frau und ein ergrauter, älterer Herr und traten nach vorn. Augenscheinlich Mediziner. „Mein Name ist Doktor Viraux, dies ist meine Kollegin Doktor Yulin. Zeigt uns, wo dieses Loch ist. Je schneller wir etwas tun können, umso besser.“
 

„Gut.“ sagte einer der Befehlshaber und wies in Richtung der SOLDIERs dritten Ranges. „Du, du und ihr zwei. Ihr geht mit und lasst euch vom Versorgungsflugzeug Wasserkanister geben. Bringt in Erfahrung, ob es weitere Verletzte gibt und informiert die Menschen dort drinnen, dass es weitere Sprengungen geben wird, vor denen sie sich aber nicht zu fürchten brauchen. Wir werden Funkkontakt haben. Tut alles, um Ruhe und Ordnung zu bewahren. Ich will, dass dann einer zurückkommt und mir Bericht erstattet.“
 

„Ja, Sir!“
 

Sofort machte sich die Gruppe auf den Weg, Eolie sprang vorneweg.

Yoris blieb zurück und konnte nicht anders, als ihnen hinterher zu starren, bis sie nicht mehr zu sehen waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Faye_Kiseragi
2012-12-07T11:46:15+00:00 07.12.2012 12:46
wow, das war einfach wow. Schade das du nicht weitergeschrieben hast. Ich bin kein begeisterter Fanfic leser, aber dein schreibstil und die Story ist einfach der wahnsinn. Ich war so gefesselt das ich an nichts anderes denken konnte als ans weiterlesen. Auch die Vergangenheit der Charas oder Ihrer Beziehung zueinander, genau so hätte ich es mir auch vorgestellt. Es war wirklich ein ganz tolles Erlebniss diese FF zu lesen, vielen dank fürs schreiben!
Von:  Apeiron
2012-09-03T14:52:22+00:00 03.09.2012 16:52
*mich wie ein verrückter im kreis dreh*
AAAAAAH
ausgerechnet hier hörts auf. noooin
geezuz, ich bin ganz hibbelig. ich überspringe sonst fanfictions nur und bekomme kopfschmerzen von denen, aber hier gefällt mir der schreibstil SEHR und du schreibst so herrlich ausführlich über all die gefühle und emotionen - einfach grandios! und jetzt bin ich ganz mitgerissen und muss feststellen, dass es genau jetzt AUFHÖRT! X_x
i beg you: schreib weiter, sonst setzt mein atem idt noch aus!


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