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Sigh no more

von

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And yet it dominates the things I see

(Roll away your stone)
 

16 Uhr. Er hatte 16 Uhr gesagt. Tenzou war sich dieses Mal umso sicherer, denn die zwei anderen Mitglieder des Teams hatten ihm bestätigt, dass Kakashi ihnen ebenfalls genau diese Zeit gesagt hatte. Aber um Punkt vier Uhr Nachmittag war er der einzige gewesen, der am Tor Konohas gestanden hatte. Erst eine gute Stunde später waren die beiden anderen eingetrudelt. Jetzt, um kurz nach sechs, hatte er immerhin schon Gelegenheit gehabt seine Teamkameraden kennen zu lernen.

Es waren ein weiterer Shinobi und eine Kunoichi, beide älter als er und sogar älter als Kakashi. Tenzou war doch etwas erstaunt darüber, dass die beiden anderen kein Problem damit hatten, einem jüngeren Anführer zu unterstehen.

„Kakashi ist in Ordnung, er macht seinen Job gut. Und er ist schon länger bei den Anbu als wir. Also, was soll´s,“ sagte der andere Shinobi, der eine Waschbärmaske trug.

„Und bringt er so etwas hier eigentlich öfter?“, fragte Tenzou.

„Hmm? Was meinst du?“, entgegnete der Andere.

„Bestimmt das mit dem Zuspätkommen. Nicht wahr, Kleiner?“ Tenzou biss sich auf die Unterlippe, als die Kunoichi mit Pandamaske ihn ´Kleiner´ nannte. Wozu stellte er sich anderen überhaupt vor?

„Also macht er das öfter? Sie sind ja heute auch eine Stunde später als verabredet aufgetaucht. Und letztens hat mir jemand gesagt, ich solle mir etwas zu lesen mitnehmen, wenn ich auf Kakashi-sempai warte...“

Beide lachten kurz, ehe die Kunoichi sich an ihren Kameraden wandte: „Das ist so süß, oder? Er hat wirklich keinen Plan.“

„Ja, aber es wäre trotzdem unfair ihn im Unklaren zu lassen.“, erwiderte der Andere.

Für einen Eliteninja kam Tenzou sich gerade ziemlich dumm vor, als er zwischen den beiden hin und her sah.

„Die Sache ist die,“ fuhr der Shinobi fort. „Kakashi kommt immer zu spät.“

Das verwirrte ihn nun völlig. „Und warum?“

Die Kunoichi zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, das haben wir nicht herausgekriegt. Und er selbst gibt immer nur...merkwürdige Entschuldigungen.“

„Dehydrierte Katzen...“, murmelte Tenzou.

„Hey, die ist neu. Fällt dem tatsächlich auch mal was Neues ein.“, sagte der Andere und zuckte erschrocken zusammen, als Kakashi plötzlich hinter ihm auftauchte.

„Na, ihr redet doch nicht etwa über mich, oder?“

Als Antwort erhielt er ein energisches Kopfschütteln.

„Tut mir übrigens leid, dass ich zu spät bin, aber ich musste einer älteren Dame beim Tragen ihrer Einkäufe helfen.“

Der Anbu mit der Waschbärmaske flüsterte ein „Jaja, bestimmt“ und sofort wandte Kakashi sich wieder an ihn. „Hmm? Ist etwas?“

Während ein erneutes Kopfschütteln zur Antwort gegeben wurde, starrte Tenzou ungläubig auf seinen Sempai. Das sollte also wirklich Kakashi Hatake sein. Langsam kamen ihm ernsthafte Zweifel an dem, was er alles gehört hatte.

„Jetzt sollten wir aber los. Sonst verspäten wir uns noch.“

Tenzou war sehr dankbar für seine Anbumaske, denn sonst hätte man sehen können, dass seine Augen weitaufgerissen waren und sein Kiefer kurz davor war mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. Sollte das ein Witz sein? Der Typ konnte doch nicht erst Stunden zu spät kommen und dann davor mahnen, dass sie jetzt zu spät dran sein könnten.

„Äh, Sempai? Sind wir nicht irgendwie sowieso schon zu spät?“ Er formulierte seine Frage so vorsichtig und wenig vorwurfsvoll wie möglich.

„Nein, das wird eh eine Nachtmission.“

Tenzous Zähne knirschten. Warum hatte er sie dann so früh herbestellt?

Während sie dann endlich unterwegs waren, erklärte Kakashi die Mission. Ein Geschäftsmann hatte mithilfe einiger korrupter Ninja ein paar geheime Dokumente gestohlen und wollte diese nun verkaufen. Da sie immerhin schon wussten, wo dieser sich aufhielt, war die Aufgabenstellung der Mission klar: Geschäftsmann finden, Geschäftsmann Dokumente abnehmen, Geschäftsmann liquidieren. Kakashi klärte sein Team noch darüber auf, dass die Ninjas, die sich bei ihm befunden hatten, nun nicht mehr dort waren. Als er die Missionsdetails und die Strategie aufzeigte, begriff Tenzou, dass nicht alles Unsinn gewesen war, was er über Kakashi Hatake gehört hatte. Der Mann wusste, was er tat.

„Heute Nacht um zwei trifft sich die Zielperson mit einem Abnehmer für die Dokumente. Ihr zwei,“ Kakashi zeigte auf die beiden anderen Teammitglieder, „Zielperson. Du,“ er neigte seinen Kopf zu Tenzou, „Abnehmer. Ich kümmere mich um die Zielobjekte. So weit alles verstanden?“ Leicht perplex hob Tenzou die Hand.

„Ich soll mich alleine um den Käufer kümmern?“

„Ist das ein Problem?“ Der Junge zuckte leicht zusammen. Seit die Mission tatsächlich begonnen hatte, war ihr Teamführer wie ausgewechselt. Er klang strenger, ernster und disziplinierter und fast gar nichts erinnerte an den schrägen Typen, den er gestern kennen gelernt hatte. Er hatte ja schon öfter gehört, dass manche Anbu mit der Zeit...nun ja, nicht mehr so ganz richtig im Kopf wären...ob Kakashi so ein bisschen zu dieser Sorte gehörte?

„Nein, kein Problem.“

„Gut, dann jeder auf seinen Posten.“

Da es noch lange hin bis zwei Uhr nachts war, musste das Anbu-Team noch eine Weile versteckt auf der Lauer liegen. Tenzou wusste nicht, was er davon halten sollte, zusammen mit Kakashi warten zu müssen. Dieser zog nämlich, so wie sie ihr Versteck auf einem Baum bezogen hatten, ein kleines Buch aus der Tasche und begann zu Tenzous Entsetzen nun darin zu lesen. Der Typ konnte nicht ganz richtig im Kopf sein! Nicht nur, dass es eigentlich schon viel zu dunkel war, um etwas zu lesen, nein, was für Nerven musste man haben, um während einer Mission überhaupt ans Lesen zu denken? Der junge Anbu kniff die Augen zusammen. Mit Hilfe des Mondlichtes war es möglich, ein wenig zu erkennen. War das das gleiche Buch wie gestern? Ein paar Buchstaben des Titels waren erkennbar...IchaIcha. Das hatte er irgendwo schon mal gesehen, oder? Im Buchladen? Oder im Schaufenster dieses Erwachsene-... Auf einmal wurde es Tenzou schlagartig klar, was sein Gegenüber da las. Das Buch war nur in der Erwachsenenabteilung oder in...speziellen Buchhandlungen zu finden. Sein Sempai, seine Respektsperson, las einen verdammten Porno. In. Aller. Öffentlichkeit. Kakashi Hatake, die Legende, tss, wohl eher der Perverse. Tenzou rollte mit den Augen.

„Ähm, Sempai? Wissen, Sie, was Sie da lesen?“

„Hmm?“ Kakashi blickte von seiner Lektüre hoch. „Ja, natürlich. Das ist eine dramatische Liebesgeschichte. Interessiert dich so was?“

„Äh, nein, eher nicht...“ Dramatische Liebesgeschichte, ja klar. Mit diesem Gedanken beschloss Tenzou lieber keine Konversation mehr machen zu wollen.

Kurz vor zwei Uhr packte Kakashi sein Buch wieder weg und wechselte wieder in den, wie Tenzou es nun nannte, ernsten Anbu-Modus. Tatsächlich lief von da an alles wie besprochen. Als der Händler mit seinem Käufer das Geschäft abwickeln wollte, tauchten zwei Anbu, einer mit Waschbärmotiv, eine mit Pandamotiv, auf und stürmten auf ihr Ziel zu. Währenddessen nutzte Tenzou den Moment, um dem Käufer sein Katana in den Körper zu jagen. Plötzlich bemerkte er einen Aufschrei der Kunoichi und wirbelte herum, um zu sehen, was los war. Aus dem Nichts waren einige Ninja aufgetaucht, die sich nun auf die beiden anderen Anbu stürzten. Die beiden reagierten schnell und erledigten ihre Angreifer, bemerkten aber nicht, wie ihr eigentliches Ziel ein Jutsu des Tausches angewandt hatte und nun von anderer Seite aus angriff. Tenzou schrie „Hinter euch!“, rannte los und erreichte sie gerade rechtzeitig, um mit seinem Katana den Schwerthieb des Feindes zu stoppen. Sein Shinobi-Kamerad brachte daraufhin die Zielperson zur Strecke und atmete erleichtert aus.

„Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend.“, kommentierte Kakashi trocken, als er nun erst auf der Bildfläche erschien und die Dokumente an sich nahm.

Tenzou brauchte nur einen winzigen Augenblick, bis er die Situation verstanden hatte. „Sie wussten das! Sie wussten, dass er noch die Ninja bei sich hatte!“

Als Antwort bekam er ein gelangweilt klingendes „Ja.“

„Sie haben uns Informationen vorenthalten??“

Kakashi legte seinen Kopf leicht schief, so als würde er nachdenken. „Sieh es als kleinen Test, wie ihr auf veränderte Situationen reagiert. Und außerdem besteht kein Grund, sich aufzuregen, das waren doch nur ein paar Chunin, also keine wirkliche Gefahr.“

Die beiden anderen stöhnten und ihr Teamführer zuckte mit den Schultern. „Ich wollte nur eine einfache Mission, um den Kleinen zu testen, aber zu einfach wollte ich es euch natürlich auch nicht machen.“

Sie stöhnten erneut. Tenzou konnte nicht fassen, wo er hier hineingeraten war. Sein Vorgesetzter war offensichtlich verrückt. „Und hab ich Ihren Test wenigstens bestanden?“

Kakashi zögerte einen Moment und der junge Anbu fragte sich schon, ob er etwas falsch gemacht haben könnte, als er doch antwortete. „Ja, schon. Ich denke, wir werden zusammenarbeiten können.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sensenmann
2011-04-09T14:37:00+00:00 09.04.2011 16:37
Aww :D Warum kommt er auch pünktlich?
Wer sind die anderen beiden ANBUs? =/

Ich fands echt lustig, wie Tenzou auf Kakashis Buch reagiert hat :D
Von:  saku-ne-chan
2011-04-09T13:44:55+00:00 09.04.2011 15:44
süß ich find tenzo niedlich ^^
und wie er sich über kakashi aufregt einfach genial
ich hoffe es geht schnell weiter
glg saku


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