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Klappentext:
 

Ina (17 Jahre) und Liam (13 Jahre) leben schon seid knapp zehn Jahren ohne Eltern. Nachdem sie aus dem Kinderheim kamen, versuchten sie sich mit diversen Arbeiten durchzuschlagen. Doch nach langer erfolgloser Suche, ist ihnen das Glück hold und sie stoßen auf eine sehr fragwürdige Lehrstellenanzeige. Damit begann ihre ganze Welt in einem Mysterium zu versinken. Sie treffen auf drei Brüder, welche die Herausgeber der Annouce sind und ihr Leben ändert sich schlagartig....
 

Kapitel 1:
 

Erschöpft lies sich Ina in ihr Bett fallen. Leicht wippte es noch einige Sekunden, bis es letztendlich zum Stillstand kam und die junge Frau zur Decke sah. Sie dachte über den heutigen Tag nach. Auch Heute hatte sie kein Glück bei der Jobsuche gehabt. Unzählige Absagen lagen über ihren Schreibtisch verstreut und einige lagen auch, durch Frust zerknüllt am Boden. Sie hatte nach ihrem Schulabschluss immer Teilzeit gejobbt, da sie nebenbei auf ihren 5 Jahre jüngeren Bruder aufpassen musste. Sie selbst stand kurz vor ihrem Achtzehnten. Als ihre Eltern vor zehn Jahren starben, kamen beide in ein Kinderheim, doch mit fünfzehn hatte sie die Schule abgeschlossen und begab sich auf die Suche nach einer Lehre oder Arbeit, damit sie beide aus dem Heim ausziehen und selbstständig wohnen konnten.
 

„Damals war es um so vieles leichter eine Arbeit zu finden.“, dachte Ina mürrisch.
 

Zuerst hatte sie gekellnert, danach als Kindersitter und nebenbei als Putzfrau, bei den Nachbaren und Freunden ihrer verstorbenen Eltern, da diese ihr vertrauten und ihr auch helfen wollten. Nachdenklich fischte sie, von ihrem Bett aus einen zerknüllten Zettel aus dem Papiermistkübel und faltete ihn sorgsam auseinander.
 

„Es tut uns leid, ihnen mitteilen zu müssen, das sie leider nicht den entsprechenden Kriterien entsprechen und wir sie deshalb nicht…. Immer das Gleiche, in meinem Alter bekommt man schwer eine Lehre und ohne Lehre noch schwerer eine Arbeit.“, rief sie wütend und pfefferte das wieder zusammen geknüllte Papier in die Ecke ihres Zimmers.
 

Langsam ging die Tür auf und ein Junge betrat das Zimmer. Überrascht sah er sich um und blickte zu guter Letzt zu seiner großen Schwester hoch, welche ihn überrascht musterte.

„Tut mir leid Liam, hab ich dich geweckt?“
 

In ihrer Stimme lag Schuld und Besorgnis. Ihr kleiner Bruder sah sie aus großen Augen an und trat unruhig von einem Fuß auf den Anderen. Er schien etwas sagen zu wollen, wusste jedoch nicht so recht, ob dieser Frage auch passend war. Da dieser schon einige Zeit verstreichen lassen hatte, stand sie auf und tätschelte dem Kleinen über seinen braunen Wuschelkopf.
 

„Wie wäre es, wenn wir etwas spazieren gehen. Es ist noch schön warm draußen.“

„Aber es ist doch schon Mitternacht.“, protestierte dieser Verwirrt und wies auf die vielsagende Uhr über der Tür, welche ihrem geraden, breiten Zeiger nach oben präsentierte.
 

Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab und der Junge wurde mit jeder Minute misstrauischer. Bis sie letztlich meinte, dass er doch nur Angst hätte. Empört nahm er seiner Schwester am Handgelenk und zog sie stolzierend hinter sich her.
 

„Ich und Angst, pah. Ich werde dich beschützen, so sieht‘s nämlich aus.“
 

Ina musste sich das Lachen verkneifen, nicht das Liam noch dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Als sie das Treppenhaus verlassen hatten und durch die Haustür auf die schwach beleuchtete Straße kamen, war sie an der Reihe den Jungen an der Hand zu halten. Binnen einem Wimpernschlags hatte sich sein Mut in Luft aufgelöst und würde sie ihn nicht halten, wäre er wohl schon längst wieder in die Mietswohnung geflüchtet. Ja, sie musste gestehen, ihr kleiner Bruder war ein Angsthase, doch das machte nichts. Er hatte ja noch Zeit ein mutiger junger Mann zu werden. Doch sie genoss die Zeit an der frischen Luft. Auch wenn sie in der Stadt wohnten, war das Klima immer den Jahreszeiten entsprechend und zurzeit war es Ende Frühling. Der sanfte Abendwind streichelte ihr durch die langen Haare. Ihre Haare waren in Gegensatz zu den kastanienbraunen Haaren ihres Bruders mehr rotbraun. Im Winter hatte sie sich die Haare wachen lassen und der Faulheit wegen, sind sie es auch jetzt noch. Außerdem brauchten sie das restliche Gesparte dringender und konnte nicht für etwas, wie einen Friseurbesuch verschwendet werden.
 

„Ina, lass uns endlich wieder hineingehen.“
 

Erst nach einigen Minuten bemerkte sie seine Quengelei und sah zu ihm herab. Er sah sie empört aus großen blauen Augen an. Immer wenn er etwas wollte, es aber nicht bekam sah er sie so an. Es tat ihr wirklich Leid, das sie Liam so wenig kaufen konnte, da das Geld knapp war und auch kein neuer Job in Aussicht war. Sie würde im Moment so ziemlich jeden annehmen. Natürlich würde sie weder ihren Körper noch ihre Würde verkaufen. Das würde auch Liam nicht wollen. Er hatte sich sogar einmal entschlossen selbst eine Arbeit für sie zu suchen. Doch Ina hatte ihm erklärt, dass er noch zu jung sei und erst einmal die Schule fertig machen sollte.
 

„Sieh mal Schwesterchen. Da sucht jemand einen Lehrling.“
 

Nachdem er die Aufmerksamkeit seiner Schwester erhalten hatte, hielt er ihr ein Stück Papier vor die Nase.
 

„Ach komm schon Liam, als würde jemand ein Zettel aufzuhängen um einen Lehrling einzustellen. Wir sind nicht im Mittelalter.“
 

Lachend nahm sie ihm das Stück Papier aus den kleinen Fingern und lass sich den Zettel durch.
 

„Gesucht wird ein Lehrling im Alter von achtzehn Jahren, Geschlecht und Vorbildungen sind nicht von belangen. Hinzu kommt eine Lehrlingsentschädigung, kostenloser Unterhalt, kostenlose Verpflegung und ein Meisterabschluss. Melden sie sich unter dieser Telefonnummer.“
 

Als sie zu Ende gelesen hatte, wanderte eine Augenbraue in die Höhe. Das war doch ein schlechter Witz. Nicht nur, dass hier einfach ein Stellenangebot hing, war er auch noch viel zu gut, um wahr zu sein. Sie wollte gerade den Zettel zerknüllen und wegwerfen, als er ihr plötzlich aus der Hand gerissen wurde. Liam hatte in einer Hand den Zettel und in der anderen ihr Handy. Wann hatte er sich das gekrallt? Hatte sich ihr kleiner Bruder ohne ihr Wissen zu einem kriminellen Taschendieb entwickelt? Aber was wichtiger war. Was tat er da?
 

„Was hast du vor? Du.. Du willst doch nicht etwas dort anrufen, es ist mitten in der Nacht und wer weiß, wer abhebt.“

Doch es war zu spät, denn schon hatte der Junge jemanden an der anderen Leitung.

„Hallo? Ist da der Papiermann?“

„Papiermann?! Warte, gib mir das Handy.“
 

Schon hatte sie es ihm aus der Hand gerissen und hörte selbst hinein.
 

„Ich möchte mich für den späten Anruf entschuldigen. Ich wünsche Ihnen noch…“

„Kein Problem, sie rufen wegen der Lehrstelle an?“, fragte die freundlich klingende Männerstimme an der anderen Leitung.

„Es gibt wirkliche eine? Nun, ich bin über ihre Annonce gestolpert und würde gerne wissen, ob die Stelle schon vergeben ist und um welche Lehre es sich genau handelt.“

„Die Stelle ist noch frei, wenn sie Interesse haben, können sie gerne in drei Tagen zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Halten sie sich bis dahin mit gepackten Koffern und allem Wichtigem bereit zur Abfahrt.“
 

Plötzlich war die Leitung unterbrochen. Auch als Ina ein weiteres Mal versuchte anzurufen, sagte die Stimme ihr, dass es keinen Anschluss unter der gewählten Nummer gebe. Als sich daran nichts änderte, gab sie auf und ging mit ihrem Bruder wieder zurück in die Wohnung. In kurzen Worten, hatte sie ihm das Telefonat geschildert. Plötzlich schoss er wie von der Tarantel gestochen auf sein Zimmer und schloss sich dort ein.
 

„Liam, was tust du da?“, rief Ina, zwischen den Klopfabständen.

„Ich packe.“
 

Das meinte er doch nicht erst. Als würde es wie durch Zauberei am dritten Tag wieder eine Verbindung geben. Also stempelte sie es als einen dummen Jungenstreich ab und machte sich wieder auf die Suche nach einem neuen Job. Doch auch nach dem mysteriösen Gespräch mit diesem Mann, hatte sie kaum Glück. Das Gegenteil war wohl eher der Fall. Denn nun kamen die Absagen spätestens einen Tag nach der Bewerbung, als wolle eine höhere Macht sie dazu zwingen arbeitslos zu bleiben. Doch an so etwas wie einen Gott, Zauberei oder ähnliches glaubte Ina nicht. Für sie war nur alles was sie sehen konnte real. Drei Tage waren inzwischen nach dem Anruf vergangen und Liam rutsche unruhig am Frühstückstisch herum.
 

„Halt still, oder ich kleb dich am Stuhl fest.“

„Aber Ina, heute ist doch der Tag. Du weißt schon, heute hast du dein Vorstellungsgespräch.“, erwiderte er aufgeregt und konnte einfach nicht still sitzen bleiben.

„Das glaubst du doch nicht ernsthaft, Giftzwerg. Auch wenn ich eines hätte, wüsste ich gar nicht wo und wann. Du weißt schon, der Arsch hab einfach aufgelegt.“
 

Genervt schob sie sich den letzten Bissen zwischen die Zähne und legte ihr Geschirr in die Abwasch. Sie dachte noch einmal an das Gespräch zurück. Hätte er ihr einen Termin und Standort genannt, wäre sie auf jeden Fall hin, um herauszufinden, was er mit dieser Lehrstelle auf sich hätte. Doch als er einfach aufgelegt hatte und es dann keine Verbindung mehr ganz, hatte sich den Gedanken sehr schnell wieder verflüchtigt. Sie hatte schon viele Abweisungen per Telefonat bekommen, doch das war der Gipfel. Ihr zuerst Honig ums Maul schmieren, um sie gleich wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen.
 

„Komm Liam, du müsst zur Schule und ich hab noch einige Termine.“
 

Geschockt blieb der Junge sitzen und hatte den Mund sperrangelweit offen.
 

„Aber was ist wenn uns jemand abholt und zu deinem Gespräch bringt?“

„Unmöglich, immerhin kann der Mann ja nicht Hellsehen wo wir wohnen und gesagt hab ich‘s ihm ja nicht. Jetzt geh, sonst trag ich die wie in alten Zeiten Huckepack zur Schule.“
 

Plötzlich sprang er auf und meinte: „Bloß nicht, du bist immer so peinlich, wenn du mich begleitest. Bin schon weg“

„Peinlich? Ich bin doch nicht peinlich.“
 

Grinsend sah sie ihrem kleinen Knips hinterher und konnte nur den Kopfschütteln. Eigentlich fand Liam, Ina nicht peinlich, ganz im Gegenteil. Immer wenn seine Schulfreunde sie sahen, konnte er sich den ganzen Tag nur noch anhören, wie cool und erwachsen seine große Schwester doch wäre und das sie auch gerne so eine Schwester hätten, oder sie später sogar heiraten wollen. Er musste schon zugeben, dass er seine Schwester liebte. Natürlich auf geschwisterlicher Basis. Trotzdem bewunderte er sie und konnte sich keine bessere Schwester vorstellen. Obwohl er oft gerne einen Bruder gehabt hätte. Einmal hat er ihr in seiner Wut vorgeworfen, er hätte lieber einen Bruder gehabt. Er schalt sich dafür, so etwas Rücksichtsloses gesagt zu haben. Danach hatte sich Ina in ihrem Zimmer eingesperrt und war den ganzen Abend nicht herausgekommen. Seit damals hatte er kein Wort mehr darüber verloren und versuchte sie zu unterstützen. Doch Ina wollte ihn nicht arbeiten lassen, da er ihrer Meinung nach zu jung war und lieber in die Schule gehen sollte. Doch heimlich verkaufte er manchmal sein Pausenbrot in der Schule, in der Hoffnung, er könnte seiner Schwester damit irgendwie helfen. Der Junge war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass er schon längst bei der Schule angekommen war. Ina hatte sich Zuhause inzwischen mit der Zeitung bewaffnet ans Telefon gesetzt und fragte bei allem was sie sah nach einer Arbeit oder Lehrstelle. Einer hatte sogar einfach verneint und aufgelegt.
 

„Manche Leute sind so unhöflich, man könnte meinen, mit dem Alter würden auch bessere Manieren kommen. Anscheinend aber nicht.“
 

Als sie die Zeitungsanzeigen durch hatte, machte sie sich zum Weggehen fertig, um ihr Glück in der Stadt zu versuchen. Es war eine kleine Stadt in der Nähe London. Etwa zehntausend Einwohner bewohnten die Stadt. Daher kannte hier auch jeder jeden. Zuerst versuchte sie es in Einzelhandelsgeschäften, doch keiner suchte eine Hilfe. Auch bei den anderen Geschäften hatte sie wenig Erfolg.
 

„Hallo Frank. Einen Kaffee bitte.“
 

Immer nach einem anstrengenden Tag kommt sie in dieses kleine Cafe um für einen kurzen Moment die Sorgen des Alltages zu vergessen. Sie war so sehr in das Gespräch mit Frank vertieft, dass sie nicht gemerkt hatte wie ein Mann sich neben sie an die Bar setzte und ebenfalls einen Kaffee bestellte.
 

„Sie kommen nicht von hier, mein Herr. Sonst hätte ich sie schon einmal gesehen.“, stellte der Wirt fest, als er dem Mann einschenkte.

„Das ist wahr, ich bin hier um jemanden abzuholen.“, erklärte sich der Mann und trank seinen Kaffee.
 

Nun war auch Ina aufmerksam geworden und musterte den Mann kurz. Er trug einen nachtschwarzen Smoking und hatte einen verzierten Zylinder auf den Kopf. Für gewöhnlich, kam solch noble Gesellschaft nicht in diese kleine Stadt. Doch Ausnahmen bestätigen für gewöhnlich die Regel. Seine leicht gewellten blonden Haare fielen ihm über die Schultern und endeten in dem Bereich wo die Oberarme anfingen. Seine Gesichtszüge wollten nicht recht zu seiner männlichen Erscheinung passen. Doch seine smaragd-grünen Augen, gaben seinem Aussehen eine gewisse Eleganz und Vertrautheit. Wo er herkam, wurde er bestimmt von den Frauen umschwärmt. Doch so eine Schicht würde Ina sowieso nie erreichen.
 

„Na gut Frank, hier dein Geld. Ich muss zu Hause sein, bevor Liam zurückkommt.“

Sie wollte ihm das Geld auf den Tresen legen, doch dann hielt er ihre Hand verschlossen und drückte ihr Hand, samt Geld an sie.

„Lass es gut sein Ina, der geht aus Haus. Richte Liam schöne Grüße von mir aus.“, meinte dieser lächelnd und lies ihr keine Chance ihm doch noch das Getränk zu bezahlen.
 

Sie bedankte sich und verließ das kleine Cafe. Kurze Zeit nachdem Ina zu Hause ankam, trudelte auch ich kleiner Bruder bei der Tür herein und war immer noch so hibbelig wie am Morgen.
 

Stirnrunzelnd betrachtete sie ihn und meinte: „Jetzt reicht‘s aber Liam, es wird niemand…“
 

Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür und Ina ging an Liam vorbei um ihrem Besuch die Türe zu öffnen. Als sie dies getan hatte, war sie erst schockiert und ihr Mund stand weit offen. Als der Mann sich räusperte, fing sie sich wieder.
 

„Haben sie mich verfolgt? Was sind sie? Ein Perverser, der in fremde Städte geht, um dort den Frauen nachzustellen?“, fragte sie in einem sehr ironischen Unterton, welcher den Besucher sehr überraschte.

Erneut räuspert er sich und meinte: „Nein, ich bin hier um Frau Ina und Herr Liam Whithin zu ihrem Vorstellungsgespräch abzuholen.“
 

Die junge Frau sah ihn misstrauisch an. Für ihren Geschmack war der Mann für einen Dienstboten viel zu gut gekleidet. Wie würde dann erst ihr Arbeitgeber aussehen? Insofern es wirklich einen gab.
 

„Abholen? Haben sie denn irgendeinen Beweis dass sie mich nur zum Vorstellungsgespräch bringen? Mein Bruder und ich werden sicher keinem Fremden, was weiß ich, wohin begleiten.“

„Natürlich nicht, mein Meister hat mich gebeten, das hier vorzuzeigen.“, erklärte der blonde Mann und fing an in seiner Smockingtasche zu kramen.
 

Er hielt ihr eine Art Visitenkarte entgegen, welche scheinbar von einer Firma stammte und hatte ebenfalls einen der Aushangszettel in der Hand, welchen die Beiden vor drei Tagen bemerkt hatten. Sie nahm an, das wären genug Beweise, was hätte der Mann sonst noch vorzeigen sollen, was ihn Vertrauenswürdiger erscheinen lassen hätte.
 

„Na gut, dann pack ich schnell meine Sachen und wir können los.“

„Ich bin schon fertig, Schwesterchen. Ich hab doch gesagt, du solltest auch schon packen.“, meinte ihr kleiner Bruder und stellte seine Sachen mit einem breitem Grinsen vor dem Mann ab.

„Wie auch immer, ich glaub immer noch nicht daran, dass das ganze etwas wird. Aber versuchen kann man es ja.“
 

In kürzester Zeit hatte Ina ebenfalls gepackt und ihr Besuch fing an, das Gepäck ins parkende Auto zu verladen. Ina und Liam hatten sich schon einmal in den hinteren Teil des Autos gesetzt und warteten darauf, dass es endlich losging. Eine kurze Zeit des Wartens verging, bis der Mann den Motor anließ und losfuhr.
 

„Sie sind ein Angestellter von dem Herrn, bei dem ich mich vorstelle?“, fragte Ina nach einiger Zeit neugierig.

„Ich bin sozusagen der Hofmeister, der Lord ist der Besitzer eines Anwesens in der Nähe von Eastbourne, dort werden sie auch einander vorgestellt.“

„Ein Lord? Dann bist du ja vielleicht bald der Lehrling eines reichen Mannes. Wow, ich bin schon ganz auf das Haus gespannt. Wie es wohl aussieht?“, fantasierte Liam begeistert vor sich hin und schüttelte Ina bei jeder neuen Idee am Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Inzwischen hatten sie die Stadt verlassen und fuhren eine Landstraße entlang. Als der Weg unebener wurde hielt der Mann plötzlich das Auto an.
 

„Ab hier fahren wir mit der Kutsche, das Auto ist für dieser Gelände nicht geeignet.“, erklärte er und stieg aus.
 

Liam und Ina taten es ihm gleich und betrachteten ihre Umgebung. Unweit von hier war ein Wäldchen zu erkennen. Ein schmaler Trampelpfad führt hinein und wie Ina vermutete auch zu ihrem Ziel.
 

„Inaaaaa, darf ich auch auf dem Kutschbock sitzen? Biiitte.“

„Was?! Ich lass dich doch nicht mit einem fremden Mann alleine. Nichts für ungut, aber ich vertraue ihnen immer noch nicht.“, stellte Ina klar.

„Wenn es sie stört, könnten wir auch zu dritt auf dem Kutschbock sitzen.“, schlug der Mann freundlich vor, um dem Jungen etwas zu helfen seinen Wunsch zu erfüllen.

„Dann benutzt ja niemand die Kutsche. So könnten wir auch gleich auf den Pferden reiten.“, meinte Ina, mehr scherzhaft, als ernst.

„Können sie denn reiten, Mylady?“

„Nun ja als Kind…“
 

Ina dachte an die Zeit zurück, als sie kurze Zeit reiten gelernt hatte. Sie war noch nie gut mit Pferden ausgekommen. Immer wieder wurde sie abgeworfen, doch wirklich passiert ist ihr nie etwas. Doch mit der Zeit hatte sie Pferde hassen gelernt und fürchtete sich auch etwas davor auf ihnen zu reiten. Doch als sie die großen flehenden Augen ihres süßen, kleinen Bruders sah, konnte sie einfach nur noch zustimmen. Die Pferde hatten weder Sattel, noch Zaumzeug, also wurde zuerst Liam auf das Pferd gehoben, anschließend hob der Mann Ina an der Hüfte hoch. Sie war so überrascht, dass ihr Herz anfing zu rasen und ihr das Blut ins Gesicht schoss. Sie hatte bis jetzt eigentlich nie viel mit Männern zu tun gehabt. Lediglich bei der Arbeit, doch sie war immer so beschäftigt mit der Versorgung gewesen, dass sie keine Zeit für einen Freund gehabt hätte.
 

„Juhu, ich sitze zum ersten Mal auf einem Pferd, sieh nur.“
 

Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass sie nun auf diesem großen Huftier saß und es kein Entkommen gab. Ihr Körper war wie gelähmt. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, klammerte sie sich an ihren kleinen Bruder, welcher direkt vor ihr saß und hoffte, der Ritt würde schnell wieder vorbei sein. Als der Mann auf seiner braunen Stute vorausritt, folgte ihr der Rappe brav den Waldpfad entlang



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