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Onigokko

Time to play our little game
von

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Zwei Fremde

Der Wandschrank war eng und stickig. Kaoru hielt den Atem an, er wollte lauschen, aber dieser Dämon schien von sich aus keine Geräusche zu machen; nur seine furchteinflößende Aura war zu spüren, die allerdings nach wenigen Sekunden verschwand.

Erleichtert atmete er aus. Spontan musste er an seine Vergangenheit denken, als er sich vor den Nagumos und ihren Schlägen versteckt hatte.

„Er ist weg…“, sagte eine Stimme plötzlich.

Kaoru wandte seinen Kopf, auf der anderen Seite des Schranks saß zusammengekauert ein kleines Oni-Mädchen. Sie erinnerte ihn irgendwie an Chizuru.

„Ich freue mich auf das neue Spiel, ich mag den anderen Oni mehr.“ Sie schob die Tür beiseite und stürmte aus dem Schrank, scheinbar auf der Suche nach Mitspielern, die noch nicht gefangen worden waren. Kaoru folgte ihrem Beispiel, er wollte dieses Dorf verlassen, jetzt sofort!

Er zog die Tür einen Spaltbreit auf, horchend spähte er in die Dunkelheit. Von der starken Präsenz war weit und breit nichts zu spüren.

Der Brünette trat aus dem Raum, aber auf der halben Strecke bemerkte er es sofort: Sein Eigentum war weg! Die letzten Stufen sprang er herunter, er wollte seinen Augen nicht trauen! „Was?!“ Kaoru versuchte seine anwachsende Wut zu unterdrücken. Wenn dieser Dämon das Schwert an sich gerissen hatte, dann war der Braunschopf ihm ausgeliefert! Obwohl er seine Chancen gering schätzte, selbst bewaffnet. Aber kampflos würde er sich nicht ergeben, vielleicht hatte eines der Kinder das Katana gestohlen, um ihn aus der Reserve zu locken.

Mürrisch verließ Kaoru das Gebäude. Wo sollte er die Suche beginnen? Es würde eine verdammt lange Nacht werden…

Kälte umfing ihn, seine Beine erzitterten bei jedem Schritt, den er machte. Plötzlich spürte er eine starke Präsenz, ein Gefühl von Panik überkam ihn.

„Vor mir brauchst du erstmal keine Angst zu haben.“, spottete eine Stimme vergnügt. Ein Mann saß am Rande eines beschädigten Brunnens, das Gesicht ebenfalls hinter einer Hannya-Maske verborgen. Sein blondes Haar schaute in der Dunkelheit weiß aus. War das ein Oni oder ein Mensch?

Kaoru machte einen Schritt nach hinten, dieser Mann war ihm unheimlich. „Was willst du von mir?“, fragte er zischend, seine Art ähnelte der einer Frau, unbewusst, in so einer Lage war ihm seine Tarnung ziemlich egal. Wenn er gewusst hätte, in welch prekäre Situation seine Verkleidung ihn letztendlich bringen würde, dann hätte er wütend den Schmuck aus den Haaren gerissen.

Um ihn genauer betrachten zu können, zog er die Dämonenmaske herunter, ein arrogantes Grinsen lag auf seinen Lippen, rote Augen musterten Kaoru belustigt. „Das werden wir noch sehen, vorerst muss dieses kindische Spiel ein Ende finden.“

Kaoru errötete, der andere schien nichts Gutes im Sinn zu haben. In seinen Augen war eine unbeschreibliche Gier aufgeflammt.

„Wer bist du?“ Kaoru beäugte ihn misstrauisch.

„Kazama Chikage.“, stellte sich der Blondschopf vor und wirkte über Kaorus schockiertes Gesicht amüsiert. „Es hätte mich schwer gewundert, wenn du meinen Namen noch nie gehört hättest.“

„Aha.“ Ja, der Name wurde mit dem stärksten Oni des Westens in Verbindung gebracht. Aber was hatte so einer hier zu suchen? „Und? Warum bist du hier?“

„Ich brauche das legendäre Schwert von Minamoto no Yorimitsu.“ Etwas orientierungslos suchte er die Gegend mit seinen Blicken ab. „Sicherlich hast du mit seinem jetzigen Besitzer bereits Bekanntschaft gemacht. Scheinbar hat der Geist von Shuten Douji damals Besitz von Yorimitsus Körper ergriffen und war ziellos durch das Dorf gewandert, um zu töten...“ Chikage schien Gefallen an diesem Gedanken zu haben.

Kaoru verdrehte die Augen. Er wollte dieses Schwert in die Finger bekommen? Der Blonde musste doch wissen, dass ein präziser Hieb selbst ihn, den stärksten Oni aus dem Westen, töten könnte. Vielleicht kannte er eine Alternative. „Und was heißt hier: Kindliches Spiel?“

Ein Ruf riss sie beide aus dem Gespräch. Chikage schnaubte, während er sich die Hannya-Maske im Gesicht richtete.

Der Brünette starrte in die Finsternis, er bemerkte nicht, wie sich der andere ihm näherte. Besitzergreifend packte er das Kinn des Jüngeren und drehte das Gesicht zu sich, um ihn mit rot schimmernden Augen betrachten zu können.

„Wir sehen uns später.“, sagte er charmant aber drohend und wandte sich geschwind ab. Zum Abschied hob er die Hand, sich mit langsamen Schritten entfernend. „Ach ja, du hast vergessen zu sagen: Du bist der nächste Oni.“

Verwirrt schaute Kaoru ihm hinterher, doch plötzlich war er spurlos verschwunden. Seufzend ließ er seinen Gedanken freien Lauf, aber erneut ertönte ein Ruf in der Nacht und seltsamerweise kam ihm die Stimme bekannt vor.

Kaoru rannte dem Laut hinterher und kam vor einem Shinsengumi schlitternd stehen. „Du?!“

Der Braunschopf lachte verlegen. „Also… dieser Kerl hat dich gesucht und ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“

Der Oni wurde schlagartig rot. Was war das für ein Perverser? Selbst wenn dieser es nur gutgemeint hatte… aber Kaoru war stark genug, um auf sich selbst Acht zu geben. „Hast du nichts Besseres zu tun, Shinsengumi?“, knurrte er wütend. Wenn dieser Kerl ihn auf Schritt und Tritt verfolgen würde, dann würde Kaoru einen Nervenzusammenbruch erleiden. Erst dieser Dämon, nun dieser Shinsengumi… und möglicherweise auch Kazama Chikage.

„Doch schon… aber ich war um ein so schönes Mädchen besorgt.“

Der als Frau getarnte Junge hob seine Hand zum Protest, doch augenblicklich schoss ihm ein hinterhältiger Gedanke in den Kopf. Dieser Möchtegern-Held konnte ihm bei der Suche behilflich sein. Kaoru lächelte diabolisch.

Heisuke erwiderte das Grinsen. „Komm, ich bring dich zurück in die Stadt… du wohnst doch in der Stadt?“ Vorhin, als er Kaoru im Dorf gesucht hatte, war ihm die einschläfernde Leere aufgefallen.

Er nickte. „Schon, aber ich habe hier etwas Wertvolles verloren. Mein Schwert… es ist das letzte Erbstück meiner verstorbenen Eltern.“, sagte er mit weinerlicher Stimme, dabei den Kopf sinken lassend.

Heisukes sonst so fröhliches Gesicht wurde schlagartig traurig, er spürte Mitleid in sich aufwallen. Hijikata würde wegen seiner langen Abwesendheit sicherlich wütend werden, aber ein hübsches Mädchen – sie erinnerte ihn stark an eine andere, die er ziemlich mochte – konnte er unmöglich im Stich lassen, das würde er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. „Wenn du willst, kann ich dir beim Suchen helfen.“, schlug er freundlich lächelnd vor, sein Gesicht war rot angelaufen, hoffentlich machte er sich nicht zum Vollidioten.

„Das würdest du tun?“, fragte Kaoru gespielt, weil er mit dieser Antwort bereits gerechnet hatte. Kokett beugte er sich vor, verführerisch legte er seine Hand auf die Brust des Shinsengumis. „Wenn du mir hilfst, werde ich mich hinterher erkenntlich zeigen.“

Heisuke machte wegen dieser zweideutigen Anspielung große Augen. Der Mund stand weit offen, sein Herz hämmerte wild in der Brust. „N-Natürlich!“, versicherte er Kaoru, dessen Namen er bis jetzt noch nicht kannte. Rasch holte er das nach. „Öhm… darf ich deinen Namen wissen?“

Heftig nickend antworte der Oni: „Nagumo Kaoru.“

„Todo Heisuke!“

„Gut, gehen wir.“

Die junge Frau drehte sich um, ein ansehnlicher Nacken forderte Heisukes komplette Aufmerksamkeit, während er hinter Kaoru her lief. Aber er würde diese Situation nicht schamlos ausnutzen, um sie ins Bett zu kriegen – aber vielleicht war es eine günstige Gelegenheit, sie besser kennenzulernen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dabi
2011-07-25T22:12:28+00:00 26.07.2011 00:12
Der grad meiner verwirrung ist weitgehen bei null XD
Nur das ich bei Heisuke, ab heisuke aus Peace maker denken muss XD
Das macht mich ein bissen wirr XD

Bisher aber immernoch spannend und das mit dem spiel finde ich irgendwie sehr interessant auch wenn ich die regeln nicht ganz überblicke, wo ich hoffe dass das noch deutlicher wird ^^
Von:  Ascian_Dragon
2011-03-23T21:40:34+00:00 23.03.2011 22:40
Woah bei den ersten Sätzen hab ich ne Gänsehaut bekommen xDDDD
Vor allem wenn ich mir vorstelle, dass der Geist womöglich schwebt... *vorhin so eine szene gesehen gehabt im TV* >-<

„Ich freue mich auf das neue Spiel, ich mag den anderen Oni mehr.“ - Awww wie süüüß xDDDD darüber musste ich mehr oder weniger grinsen, wenn ich mir so vorstelle, dass Kaoru total Panik schiebt wegen den anderen und plötzlich das Mädchen da sitzt xD

Ouuuuh Chikages Auftritt... So typisch xD Einfach nur cool und lässig, von Angst keine Spur (wozu auch?) und der schert sich nicht, dass andere fast einen Herzstillstand erleiden *kicher*
Also zuerst dachte ich, weil Chikage ihn "gierig" ansah, dass er was von Kaoru will xD oder will er wirklich was von ihm? Ich denke grad darüber nach, dass Chikage ihn als "Frau" sieht...~ Hm xD *gespannt desu*

LoooL!! xD Heisukes Auftritt hätte nicht besser sein können xD
Kaorus Grinsen kann ich mir sehr gut vorstellen~ xD
Aber ouhhhh~ die beiden sind so süß! >.< ♥
Yay Kaoru~ du denkst wie ne Frau :p Ich liebe das xD

Also zum Inhalt~
Einfach niedlich xD Anfangs schön gruselig, was mir ne Gänsehaut verursacht hat, aber dann musste ich immer wieder lachen xD Du beschreibst das alles echt toll und Chikage hast du besonders gut getroffen x3
Von den beiden anderen ganz zu Schweigen, das mit dem Schwert ist echt ne coole Idee und das Fangenspiel macht das alles noch interessanter! Ich bin echt gespannt wie es weiter geht *-*
Einfach großartig, ich liiiiiebe deine FF x33

lg Natsuya ♥


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