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Circle of Life

TaiTo ♥
von

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Kapitel 1

Trübe, azurblaue Augen starren mich aus dem Spiegel an, während ich mir die Haare in ein Handtuch wickelte. Blind greif ich nach dem kleinen Handtuch, welches immer an einem Haken an der Wand hängt, und trockne mir mein Gesicht ab. Meine wenig motivierten Gedanken schweifen immer noch um den heutigen Abend. Ich würde Tai sehen müssen. Nicht, dass Tai nicht gut aussah. Aber seine Freundin war ja auch mit von der Partie. Schlurfend machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Über meinem Bett bestimmt ein riesiges Poster meiner Lieblingsband die Wand. Daneben prangten kleinere Fotos. Eines davon ist ein Schnappschuss von einem meiner Konzerte. Ich halte gerade das Mikro in der Hand und springe von der Bühne. Takeru hat das Foto genau im richtigen Moment geschossen. Es passiert selten, dass ich so aus mir herauskomme, aber vielleicht mag ich das Foto genau deswegen.

Mit wenig Enthusiasmus bewege ich mich zu meinem Kleiderschrank. Dass meine nackten Füße dabei nasse Spuren auf dem Parkett hinterlassen, blende ich aus. Am Ende bin sowieso ich derjenige, der es säubern darf. So wie alles Andere im Haushalt Ishida übrigens auch. Ich öffne vorsichtig meinen Kleiderschrank und beschaue das Bild, welches sich mir bietet. Mein Kleiderschrank ist, selbst in der Annahme es seie ein Frauenkleiderschrank, recht groß. Aufgrund meiner Konzerte habe ich einige Bühnenoutfits und auch sonst setze ich viel auf mein Äußeres. Was jetzt nicht heißt, das ich eingebildet bin! Zielsicher greife ich nach meiner schwarzen Röhrenjeans und werfe sie aufs Bett. Dank meiner nicht vorhandenen sportlichen Begabung werfe ich einen knappen halben Meter daneben. Ich zucke nur genervt mit der Augenbraue und widme mich dann wieder der Wahl meines Outfits. Zu der Röhrenjeans gesellen sich nach kurzer Auswahl ein weißes Hemd und eine enge, schwarze Weste. Mit einem zufriedenen Nicken schlüpfe ich schnell in meine Boxershorts und versuche dann, die Röhrenjeans über meine feuchten Beine zu streifen. Es ist auch sonst schon schwer genug, ohne vorher geduscht zu haben!

Knappe 15 Minuten später stehe ich wieder im Bad. Die Röhrenjeans spannt an meinen noch immer feuchten Beinen, aber das versuche ich gekonnt zu ignorieren. Meine Haare stellen ein viel größeres Problem da. Da sie relativ lange im Handtuch waren, wollen sie sich jetzt partou nicht in Form bringen lassen. Genervt zücke ich mein Glätteisen, mein Haarspray und dein Toupierkamm und unterziehe meine blonden Haare einer fürchterlichen Tortur.

Ein letztes Mal ziehe ich mit dem Kajal meinen Wimpernkranz nach und beschaue mir das Ergebnis. Und ich muss ehrlich zugeben: ich sehe verdammt gut aus. Meine blonden Haare liegen endlich in Form, meine azurblauen Augen sind betont, und die Klamotten sitzen als hätte man sie mir nur aufgemalt. Ja, so kann ich meinem Schwarm und der restlichen, alkoholabhängigen Szenerie der größten japanischen Metropole unter die Augen treten. Mit strammen Schritten geh ich zurück in mein Zimmer, suche meine zum Outfit passenden schwarzen Chucks mit den Totenköpfen hervor und versuche dann verzweifelnd, das Hosenbein über den Knöchelteil der Schuhe zu bekommen.

Ein letztes Mal sehe ich im Flur in den großen Spiegel, ehe ich meinen schwarzen Mantel schließe. Der Gürtel dieser, der meine schlanke Figur noch etwas mehr betont, klemmt wie jedes Mal. Ich vergewissere mich zum letzten Mal, ob ich auch wirklich alles Notwendige in der Jackentasche habe und verlasse meine Wohnung. Ja, ich kann getrost „Meine Wohnung“ sagen, denn mein Vater ist eh nie Zuhause. Ich fahre mit dem Fahrstuhl vom 8ten Stock runter ins EG und finde mich schnell auf der Straße wieder. Es ist kalt, Anfang Februar. Zwar hat Japans kältester Monat gerade erst angefangen, aber diese Temperaturen reichen mir schon. Vielleicht gab es auch einfach zu wenig Fettgewebe, dass mich hätte wärmen können. Mit vor Kälte zitternden Händen greife ich in meine Jackentasche und krame meine Zigaretten hervor. Während ich verzweifelnd versuche, mir eine anzuzünden, besah ich mir amüsiert die angetrunkenen Jugendlichen, die mir entgegenkommen. Zu denen würden wir in ein paar Stunden auch gehören. Mit nun leichter Vorfreude auf den Rauschzustand, der mich erwartet, bewegte ich mich auf unser Stammlokal „Tabak“ zu.

„Yamato!“

Ich schaffe es gerade noch, meinen Kopf in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme kam, bevor mir mein Bruder um den Hals fiel. Wie lange ist unser letztes Treffen her? Der Jüngere ist schon wieder ein Stück gewachsen. Mit einem schwachen Lächeln lege ich die Arme um Takeru. Ich freue mich zwar jedes Mal ihn zu sehen, aber es stimmt mich auch jedes Mal aufs Neue traurig. Einfach, weil es mir wieder klar macht, wie alleine ich doch eigentlich bin. Aber ich habe nicht groß Zeit, darüber nachzudenken. Takeru hat es eilig, sich von seinem großen Bruder zu lösen und wird auch gleich von Yolei abgelöst.

„Matt! Wie schön. Du siehst gut aus!“

Yolei drückte mich fest, und ich erwiderte vorsichtig die Umarmung.

„Danke. Du aber auch.“

Okay, das war leicht gelogen, aber sie wollte so Etwas ja immer hören. Und das will ich ihr nicht verwehren, schließlich ist sie meine beste Freundin. Auch wenn das jetzt fies klingen mag.

„Ich dachte du kommst nicht..“

Als Sprechende mein skeptisches Heben der Augenbraue sah, fügte sie leise hinzu:

„Weil Tai doch mit Sora da ist.“

„Bitte, verschohn mich mit den Beiden! Ich bin nur hier, um mir ordentlich einen zu kippen.“

Der Blick, den sie mir dann zuwarf, hätte Qualitäten zum Töten, aber das ignorierte ich gekonnt. Hatte sie diesen Blick doch von mir. Dennoch fliegen meine blauen Augen suchend über die Menge. Suchten sie doch wie immer diese strubbelige Frisur, die mittlerweile Taichis Markenzeichen ist. Aber finden konnte ich sie nicht.

„Matt, kommst du?“

Die Stimme meines Bruders reißt mich wieder aus meinen Gedanken. Ich setze gekonnt ein Lächeln auf und trabe zu ihm hin.

„Bin doch schon da.“

„Du brauchst auch echt immer Ewigkeiten, bis du deinen prominenten Arsch herangekarrt hast!“

Ja. Ich muss zugeben, mein Bruder ist sehr charmant. Seit man meine Band „Teen-Age Wolfes“ in einer eher weniger professionellen Musikzeitschrift als „prominent“ bezeichnet hat, benutzt er dieses Wort in meinem Zusammenhang so oft es geht. Ich werfe ihm meinerseits nur ein schnippisches Grinsen zu und betrete mit ihm und Yolei die Bar. Von Weitem fällt mir Ken sofort ins Auge. Mit ihm verstehe ich mich erstaunlicher Weise richtig gut. Dementsprechend hebt sich meine Laune auch wieder. Aber das vergeht schnell, als ich sehe wer neben ihm sitzt. Nein, ich meine nicht Davis. Meine Augen bleiben an Tai hängen, der seine Zunge gerade genüsslich in Soras Mund schiebt. Während mir unendlich schlecht wird und sich zeitgleich meine Brust aufs Äußerste zusammenzieht, versuche ich mir nichts anmerken zu lassen. Widerwillig lasse ich mich von meinem Bruder zu unserem Stammtisch hinüber zerren, und sitze am Ende neben Tai und seiner abgöttisch hässlichen Sora. Während Yolei mir einen mitleidenden Blick zuwirft, der mich ja nicht wirklich weiterbringt, keimt in mir erneut die Frage auf, wie ich diesen Abend überstehen will.

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ich hoffe, es hat euch gefallen :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sephie
2011-03-30T18:57:45+00:00 30.03.2011 20:57
Immer wieder lustig das Sora immer die böse spielen muss XD
gutes kappi.
bin aufs nächste gespannt. :3


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