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Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

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Verstehen

Wenn du außerhalb des Hauses und in zivil gekleidet bist, freust du dich wirklich immer, etwas Gutes tun zu können. Es ist fast wie eine Metamorphose, sobald du die Uniform ausziehst und unter anderen Menschen bist. Dann willst du nur sein wie sie, wie ganz normale Bürger, und gleichaltrigen Jungen helfen, die sich verlaufen haben. Es freut dich und du bist stolz, eine gute Tat vollbracht zu haben.

Bis du verstehst.

Als du nach Hause kommst, ist es totenstill in der Eingangshalle. Die schwere Tür fällt hinter dir ins Schloss und du verziehst das Gesicht. Das ist nicht gut. Stille ist gar nicht gut. Es kann sich nur um Sekunden handeln, bis…

»VOOOOOOOOOOOOOOOOOOI!«

Du zuckst zusammen, gibst einen erschrockenen Laut von dir und verdrehst dann die Augen. Gott, in manchen Momenten trifft er dich immer noch unvorbereitet. Flüchtig reibst du dir mit der Handfläche über dein Gesicht, dann atmest du leise aus. »Hallo«, sagst du ruhig.

»Wo zur Hölle warst du?«, fragt Squalo, während er die Treppen herunterstapft. Im oberen Geschoss der Varia-Residenz befinden sich ausschließlich Zimmer von Rekruten und Mitgliedern, ganz oben sind die Suiten der Offiziere und vom Boss, und Xanxus‘ Büro. Unten ist, na ja, der Rest. Eine benutzte und zwei überflüssige Küchen und ein Haufen sinnloser Wohn- und Esszimmer.

Du ziehst eine Braue hoch, weil du findest, dass ihn das eigentlich nichts angeht. »Draußen«, sagst du trotzdem wahrheitsgemäß. »Ich wollte nicht hier sein, wenn ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht, weißt du.«

Squalo schnaubt. »Dachte schon, du haust ab, bevor die Kackbratzen hier antanzen…«

»Na ja, ich bin nicht allzu erpicht darauf, sie zu treffen«, meinst du und gehst an ihm vorbei zur Treppe. »Aber ich bin nicht lebensmüde genug, mich dann einfach zu verziehen. Xanxus will, dass wir alle gleichviel leiden, huh?«

»Voi! Wie üblich«, brummt Squalo.

»Wann kommen sie nun eigentlich genau?«, fragst du, bleibst am Treppenabsatz doch wieder stehen und siehst über die Schulter zu ihm. »Wissen sie das mittlerweile?«

»In zwei Stunden oder so…«, sagt Squalo mit dem Enthusiasmus eines Toastbrotes. »Sind jetzt noch fein im Hilton, essen, und gucken sich danach wohl noch kurz die behinderte Stadt an, und dann kommen sie.«

Glücklicherweise ist Squalo in seiner Frustration über den Besuch der zehnten Vongola-Generation nicht aufgefallen, wie deine Gesichtszüge von einer Sekunde auf die andere völlig entgleist sind.

»I-Im Hilton?«, wiederholst du, und deine Stimme ist ein bisschen höher als sonst.

Das hat Squalo nicht überhört, weshalb er dir einen schrägen Blick zuwirft. »Voooi! Ja, im Hilton. Was ist?«

»Ach…«, machst du, spürst, wie du knallrot wirst, und drehst dich schnell wieder weg. »Ich hab nur gehört, das Essen da soll total beschissen sein.«

Squalo kommentiert diese Behauptung mit einem leicht irritierten Glucksen und zuckt die Achseln. »Geschieht ihnen recht«, meint er nur und schlendert dann in Richtung Küche weiter.

Du bleibst auf der Treppe stehen, starrst die mit rotem Samt überzogenen Stufen an und spürst, wie dir schlecht wird. In diesem Moment wünschst du dir die Kombinationsgabe eines Goldfischs, damit dir das schlechte Gewissen erspart bleibt, aber natürlich ändert sich nichts.

Der Asiate. Das Alter. Die Geschäftsreise. Das Hilton. Der Zehnte.

Kann das ein Zufall sein?

Du wünschst es dir, du wünschst es dir von ganzem Herzen, aber du glaubst nicht daran. So, wie es aussieht, hast du Sawada Tsunayoshi auf der Straße aufgegabelt und ihm geholfen, zu seinem Mittagessen zu finden.

Sawada Tsunayoshi.

Du hast ihn nie vorher gesehen, nicht einmal auf Fotos, aber du hast selbstverständlich viel über ihn gehört. Wirklich sehr viel.

Du bist in der Varia aufgewachsen. Du hasst diesen Kerl.

Mit einem Mal fühlt es sich überhaupt nicht mehr gut an, ihm geholfen zu haben. Nein, mit einem Mal wünschst du dir, du hättest ihn einfach für sein beschissenes Italienisch ausgelacht und seist weitergegangen. Vielleicht wäre er dann noch Ewigkeiten durch Palermo geirrt und irgendwann am Hunger verreckt oder so…

Gönnen würdest du es ihm!

Na ja, zumindest hättest du das bis eben noch einwandfrei behaupten können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dumm
2011-03-10T23:43:47+00:00 11.03.2011 00:43
»Ach…«, machst du, spürst, wie du knallrot wirst, und drehst dich schnell wieder weg. »Ich hab nur gehört, das Essen da soll total beschissen sein.«


SO IST DAS!
°___° Ich weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll, weil ich es ja schon kenne und die Kapitel so kurz und trotzdem toll sind!
Ich will mehr.
Danke.


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