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Licht und Dunkelheit

Gegensätze ziehen sich an
von

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Prolog

Prolog – Nacht 01 - Der süße Klang des Schicksals
 

Renn! Spring! Flieh!

Vor dem, was dir wichtig ist.

Vor dem, was dir etwas bedeutet.

Vor dem, was dich immer begleitet hat.

Vor dem, was du liebst.
 

Das sanfte Plätschern des Regens, so wie das Rauschen des Meeres, war in diesem Moment alles was Yasha Saito wahrnahm. Weder der Wind, der ihm dauernd durch das kurze Haar fuhr, noch die Nässe die seine Kleidung schon nach den ersten Sekunden durchweicht hatte, schienen ihn groß zu stören.

Er stand am Bug eines kleineren Schiffes und sah auf das Meer hinaus. Seine Hände hielten die Reling so fest umgriffen, dass die Knöchel bereits weiß hervortraten; nicht etwa, weil er von der Schaukelei durch gerüttelt wurde; Nein. Der Grund stand hinter ihm, das wusste er einfach.

Yasha seufzte. Nicht das er sie mit seinen menschlichen Sinnen hätte spüren können. Wie auch?

„Miyu, ich weiß dass du da bist. Was möchtest du?“

Die Worte kosteten ihn einige Überwindungen. Überwindungen, die er bei seiner besten Freundin nicht hätte verspüren dürfen.

Die Antwort kam gleich darauf. Schneidend. Kalt. Emotionslos.

„Das weißt du nur zu gut.“

Natürlich.
 

Wenn dein Leben an dir vorbeiziehst und du siehst, wie viele Dinge du falsch gemacht hast.

Was ist, wenn du dadurch alles verloren hast, was du liebst. Durch diese Fehler. Einfach so, ohne dass du etwas dagegen tun kannst.
 

„Sag es einfach!“

Ein Schluchzen? … Übertönt vom tosenden Winde. Davongetragen.

„Ich bekomme es nicht unter Kontrolle, das weißt du!“

Er dreht sich um und blickte direkt in ihre dunkelblauen Augen, welche, trotz der Dunkelheit, seltsam zu glühen schienen.

Das schwarze Haar war vom Regen vollkommen durchnässt. Sie trat neben ihn, legte einen weißen Finger unter sein Kinn und stellte sich auf die Zehenspitzen.

Eine Geste, die sie schon so oft bei ihm angewendet hatte...
 

Entschuldigungen, leere Worte.

Küsse, fälschliche Gesten.

Sein Gesicht, das reinste Schauspiel
 

„Du vertraust mir nicht.“ Vertrauen … wie hämisch der Wind die Wörter zu flüstern schien – das Tosen, Schreie.

Einen Moment erwiderte Yasha den Blick. Ihre kalten Augen brannten sich schmerzhaft in die seinen, dann senkte er den Kopf.

„Nach Japan also“, meinte er eisig und wandte sich ab.

„Kehre zurück zum Anfang“, murmelte Miyu leise. „Die Cross-Academy bietet uns ein normales Leben, wieso nicht?“
 

Du rennst und rennst, und weißt, dass es keinen Ausweg gibt...
 

Was war denn bitte normal?

„Vergiss es einfach, es ist in Ordnung.“

„Ganz wie du willst.“

Die zierliche Vampiresse schlang ihre Arme von hinten um ihn. Legte ihren Kopf gegen seinen Rücken. Die Finger krallten sich in seine feuchte Jacke.
 

Aber was wenn es jemand ist, den man wirklich liebt?
 

„Ich ertrag es nicht, wenn wir uns streiten“, sagte sie.

„Ich auch nicht, Miyu“, antwortete Yasha und sah wieder geradeaus. Der weiße Schaum auf den Wellen erinnerte ihn an Schnee. Schönen fluffigen Schnee, gerade frisch gefallen.
 

* * *
 

Vorsichtig zog Miyu die Decke wieder ordentlich über den Körper vor ihr und säuberte ihrem Opfer, das sie in der Kajüte gefunden hatte, sorgfältig den Hals. Die zwei kleinen Vertiefungen, den ihre Reißzähne dort hinterlassen hatten, waren kaum noch zu sehen.

Der Mann hatte Glück gehabt, im Gegensatz zu vielen anderen.

Er würde sich am nächsten Morgen nur etwas schwach fühlen, im Bett bleiben. Andere hatten ihr Bett nach Miyus Besuch nie wieder verlassen.

Weshalb trieb ihr die Erinnerung Tränen in die Augen?

Leise schlich sie zurück zur Tür und schlüpfte wieder hinaus in den dunklen Flur. Dort zögerte sie einen Moment.
 

Und es deine Schuld ist, dass er leidet: Weil du dich nicht beherrschen kannst?
 

Sollte sie zurück zu Yasha auf das Deck? … Er würde sich dort nur erkälten.

Yasha kann auf sich selbst aufpassen, wies sie sich in Gedanken zurecht und tapste zurück in ihre Kajüte, wo sie sich auf ihr Bett sinken ließ und den Kopf gegen die Wand lehnte. Das fassungs- und vertrauenslose Glitzern in Yashas braunen Augen hatte ihr weh getan. Sehr. Es hatte sich in letzter Zeit einfach zu viel verändert.
 

Wenn die Gier, dich in ein Monster verwandelt.
 

Ihre Hand fuhr wie von selbst in ihre Tasche. Sie stieß mit ihren Fingern auf etwas hartes, quadratisches. Bluttabletten.

Bei dem Gedanken verzog sie das Gesicht.

Könnte sie wirklich auf den Geschmack des süßen Blutes verzichten?

Wie es ihr sanft die Kehle hinunterfloss und in ihrem ganzen Körper ein angenehmes Prickeln hervorrief.

… Doch es war Zeit sich zu ändern …
 

Wie Feuer und Wasser.

Mensch und Vampir.

Licht und Dunkelheit.
 

I´ll also show you a sweet Dream next Night...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-17T21:13:00+00:00 17.03.2011 22:13
Hört sich schon mal nicht schlecht an.
Bin schon mal gespannt wo das ganze noch raus läuft und was noch alles so passiert.
Hoffe, du schreibst bald weiter.
LG


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