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Étoile noire et blanche

OC x ???
von

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Judai & Sho: Tag Duel

*Marilyns Sicht*
 

Müde stand ich vor meinem Spiegel und machte mir meine Frisur. Seit gestern Nachmittag ging es mir ein wenig besser, doch ich fühlte mich immer noch schlecht. Meine Augen waren müde und ich war blass im Gesicht, da ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe. Ich seufzte. Ich konnte es nicht fassen. Meine Mutter war tatsächlich schwanger! Von Hiro! Diesem… arroganten Mistkerl. Ich hasste ihn. Ich konnte es nicht beschreiben. Er ist so wichtigtuerisch und überheblich. Er beachtete mich nie. Nie würde er mich akzeptieren. Das tat er von Anfang an nicht. Und meine Mum? Die heiratete ihn. Sie achtete nur noch auf sich und Hiro. Ich wurde ihr immer mehr egal. Sie vernachlässigte mich und ihr neuer Mann stand im Mittelpunkt. Wahrscheinlich, weil ich sie an Dad erinnerte. An denjenigen, der uns verlassen hatte. Doch trotzdem liebte ich ihn immer noch. Nur sie nicht. Sie empfand Hass gegenüber ihm, da er uns sitzen gelassen hatte. Natürlich war es rücksichtslos von ihm. Doch er war mein Vater!! Wir hatten so viel gemeinsam unternommen… wir waren wie Pech und Schwefel. Daher fehlte er mir umso mehr. Inzwischen musste ich mich wohl oder übel abfinden. Eine andere Wahl hatte ich nicht.
 

Ich musste plötzlich an Manjoume denken.

Er war wirklich die erste Person, der ich die Sache mit meiner Familie erzählt hatte. Nicht einmal Shigeru wusste davon. Außerdem hätte ich mir niemals solch eine Blöße vor ihm gegeben. Schon komisch… nur ärgerte ich mich auch über mich selbst. Es hätte nie dazu kommen dürfen, dass ich so deprimiert und niedergeschlagen war. Was war nur in mich gefahren? Mich hatte das alles mitgenommen, ja, nur hätte ich niemals vor seinen Augen weinen dürfen… Wie bin ich nur aus der Fassung geraten?! Ich kam doch sonst mit allem klar. Wie arm… nur schwache Menschen weinten. Ich wollte keinesfalls dazu gehören. Niemals. Es zeigte dann nur, wie verletzlich Menschen doch waren. Einfach erbärmlich von mir. Und wieso musste Manjoume auch unbedingt in DEM Moment vorbei kommen? Das war so peinlich… wie ich aussah! Kein Makeup, verschmierte Augen, zerzauste Haare…

Es klopfte an meiner Tür.

„Morgen, Lyn-san!“, begrüßten mich Ayumi und Midori.

Sofort lächelte ich wie auf Knopfdruck zuckersüß und umarmte die beiden. Ich ließ mir nichts anmerken.

„Hey, Mädels! Einen Moment…“ Ich ging kurz in mein Zimmer rein, nahm meine Tasche und schloss die Tür ab. Heute begann ein ganz normaler Tag… ich hoffte, so wie immer zu sein.
 

Nachdem wir gefrühstückt hatten, trafen wir uns mit Shigeru, Torimaki, Mototani und deren Freunde und gingen zur Schule.

„Heute Nachmittag ist das Duell der Slifers…schaut ihr euch das an?“, fragte Shigeru.

Stimmt, beinahe hätte ich das vergessen.

Ayumi meinte: „Hm.. es wär schon geil zu sehen, wie die verlieren. Aber vielleicht gibt es auch tolle Typen in der Nähe.“

„Ich schau es mir nicht an…denn die Nieten verlieren sowieso“, erwiderte mein Freund. Das weiß man nicht, dachte ich mir. Langsam musste bald auch ich einsehen, dass Yuki Judai etwas Besonderes war. Aber bei Marufuji Sho sah es anders aus.. der war ein totaler Versager und war sowas von uncool. Der war bestimmt ein Klotz am Bein. Würde es Judai schaffen, trotzdem zu gewinnen? Also ich fand das sehr interessant. Außerdem würde ich auf andere Gedanken kommen und abgelenkt werden.

Wir erreichten das Hauptgebäude, wo sich unsere Wege trennten.

„Naja, bis nachher!“, verabschiedete sich Shigeru von mir mit einem Kuss und machte sich mit den anderen zum Unterricht auf. Ich sah ihm nachdenklich hinterher.

„Kommst du, Lyn-san?“, fragte mich Ayumi.

„Hm, ja, klar…“

Wir erreichten pünktlich den Klassenraum. Schlagartig wurde mir leicht mulmig. War zwischen Manjoume und mir weiterhin alles wie bisher? Oder doch anders? Ich schaute mich um, sah ihn aber unter den Schülermassen nicht. Ich würde einfach nach dem Unterricht nach ihm sehen…

Die erste Stunde hatten wir Chronos-Sensei in Duelltheorie, danach folgte Kunst. Wir sollten Graffiti-Schrift entwerfen, aber ein Monster-Attribut sozusagen als Vorlage der Farben nehmen.

„Was nehmt ihr?“, fragte ich Ayumi und Midori.

„Hm… also auf jeden Fall etwas Helles.“

„Ich werde LICHT nehmen“, sagte ich. „Es ist eben hell und die meisten niedlichen Monster haben das Attribut.“

Die beiden nickten mir zustimmend.

„Dann nehmen wir das auch.“
 

Somit begannen wir zu zeichnen. Ich liebte es, Graffiti zu machen. Das war so das Einzige, worin ich in Kunst gut war. Natürlich bewertete der Lehrer auch die Kriterien, die man erfüllt hatte, nur zählten 50% auch das Aussehen… und wenn ich versuchte, süße Monster zu malen, sah das grässlich aus. Und wer hatte schon Lust auf einen bescheuerten Zeichenkurs? Genau, niemand.

Schließlich klingelte es. In der Menge suchte ich nach Manjoume und fand ihn endlich.

„Hey!“, ich winkte ihm ein wenig zögernd zu.

Er sah mich kurz an und drehte sich dann um.

„Morgen“, murmelte er. Der Schwarzhaarige war alles andere als gut gelaunt. Sein Gesichtsausdruck war angespannt.

„Alles klar bei dir?“, fragte ich, ein wenig unsicher.

„Mhm…“, murmelte er abwesend. Wir erreichten den Ausgang.

„Naja… wir sehen uns dann!!“, sagte ich knapp und ging zu den anderen zurück.
 

War alles in Ordnung mit ihm? Wohl kaum. Hatte das mit der Schule was zu tun? Oder wegen gestern? Wegen mir? Aber nein… ausgeschlossen! Er war gestern immerhin gut gelaunt… Ich seufzte. Eigentlich wollte ich mir mit ihm das Duell anschauen, doch ich sollte ihn lieber in Ruhe lassen. Jemand wie Manjoume wollte vielleicht für sich alleine sein.
 

Also verbrachte ich eben mit Ayumi und Midori die Pause. Wir unterhielten uns ein wenig über Jungs und Mode und hängten draußen ein wenig ab.

„Ich kaufe mir heute noch eine neue Zeitschrift! Da sollen Flirt-Tipps drinstehen“, sagte Ayumi.

„Echt? Aber die sind nicht wirklich gut, oder?“, warf ich skeptisch ein. Sie zuckte mit den Schultern.

„Mal schauen. Sonst werf ich sie eben weg, ist ja nur eine Zeitschrift.“

„Ich brauche auch unbedingt wieder ein neues Oberteil!“, nörgelte Midori. „Immerhin will ich sexy aussehen.“ Ich lachte auf. „Bestimmt können die Jungs dann nicht mehr den Blick von dir abwenden!“ Sie kicherte dumm. „Das werde ich doch schwer hoffen!“

„Hoffen wir mal, dass es gute Jungs bei diesem Duell gibt!“, sagte Ayumi.

Wir lachten noch ein wenig und begaben uns langsam in den Unterricht. „Mann, ich hab sowas von keinen Bock“, meckerte Ayumi.

„Keine Sorge, ich hab genug Zeitschriften von Jungs dabei“, beruhigte Midori sie. Ich grinste.

„Na dann lässt es sich ja ertragen.“

Die Japanischstunde begann und unser Sensei stellte uns mehrere Fragen zum Text. Wir quatschten ein wenig mit den Mädchen hinter uns und kicherten laut.

„Hey, Midori, sei leise! Schon zum fünften Mal!“, ärgerte sich der Lehrer. Sie erhob empört Einspruch. „Ich hab nichts gemacht! Die da haben auch geredet!“ Er schüttelte den Kopf.

„Also wirklich, ich habe es doch gesehen!“

„Haben Sie nicht!“

„Ruhe!“, meinte er erneut.

Kurz danach drehte er sich wieder zur Tafel. Sie schüttelte den Kopf. „Und der will Lehrer sein?!“

Ich wandte mich zu Ayumi und Midori, welche eine Star-Zeitschrift lasen. Sie blätterten um. Ayumi und ich kicherten laut, als wir das Foto eines eklige Typens sahen.

„Bah!“

Unser Sensei drehte sich um.

„Marilyn, sei leise!“

Ich sah ihn an.

„Ich mach doch gar nichts!“

„Immer wieder gibt es diese Nebengeräusche!“, beklagte er sich. Alle Blicke der Schüler lagen auf uns Drei.

„Aber ich mach doch gar nichts!“, beharrte ich.

„Ha, jetzt wirst du auch mal ermahnt, denn du bist auch immer laut“, meinte Midori neckend.

„Nur diesmal hab ich nichts gemacht!“

„Sie hat echt nichts gemacht“, sagte ein Mädchen hinter uns.
 

Der Lehrer seufzte.

„Dann nehm ich das zurück und reiche es einen Platz nach rechts weiter.“

„Da bedanke ich mich aber!“, beschwerte sich die Brünette. Ayumi und ich lachten.

„Du bist eben seine Lieblingsschülerin!“

Manche hatten diese Szene amüsant beobachtet, andere, vor allem Asuka-senpai, hielten das für kindisch. So eine Spielverderberin. Es musste doch ein wenig Schwung in den Unterricht kommen! Sonst wäre alles todlangweilig…
 

Nach dem Unterricht warf ich einen Blick auf meine rosa Tiffany-Uhr. Noch eine Stunde bis zu dem Duell. Da ich nicht in meinem Zimmer allein sein wollte und an meine Mutter und Hiro denken wollte, beschloss ich, in das Freizeitgebäude zu gehen und ein paar Läden auszukundschaften. So konnte ich ein wenig auf andere Gedanken kommen und mir die Zeit vertreiben.

Ich durchstöberte ein paar Läden und sah mich auch nach neuem Schmuck um, wobei nichts Schönes im Angebot war. Bei einem Geschäft überlegte ich lange hin und her, ob ich mir das Kleid nun kaufen sollte oder nicht. Letztendlich entschied ich mich nach langem Überlegen und ging zur Kasse, wo es jedoch sehr voll war, da nur eine offen war. Gerade als ich an der Reihe war, funktionierte die Kasse plötzlich nicht mehr und der Verkäufer musste nach seinem Chef rufen, um ihm Bescheid zu geben. Das ging alles von meiner kostbaren Zeit ab, sodass ich dem Typen erst einmal eine große Standpauke verpasste, ehe ich bezahlte.

Danach hastete ich eilig zur Duellarena. Wegen dieser bescheuerten Verzögerung kam ich fast zu spät zum Duell! So ein Mist aber auch! Ich ging den Gang entlang, der zur Arena führte. Es war bereits sehr voll. Ich suchte mir nicht einen Platz in den Zuschauern, sondern hielt mich unbemerkt am Geländer auf. So hatte ich eine viel bessere Sicht auf das Duell.

Ich stützte dort meine Arme ab und sah auf das Feld hinab.

In dem Moment traten Yuki Judai und Marufuji Sho in die große Halle ein. Ich runzelte die Stirn. Die beiden waren doch totale Gegensätze… Der Unterschied zwischen den beiden war ein ganzes Universum! Während Judai selbstbewusst an die Sache heranging, war Marufuji unsicher. Schlimmer ging’s nicht! Und der wollte ein Duellant sein? Dass ich nicht lache!

Chronos-Sensei hielt die Ansprache. Nun folgte die Bekanntgabe der Gegner. Neugierig wartete ich. Jäh tauchten in diesem Moment zwei sehr bekannte Gestalten auf.

Oh mein Gott! Die Paradox-Brüder! Damit war das Schicksal der Slifers besiegelt… ich meine, wären es Schüler von unserer Schule gewesen, hätte ich Judai zugetraut, zu gewinnen. Nun, gehen wir sogar noch ein wenig weiter: Hätte Judai einen guten Partner, würde er sogar eine kleine Chance haben, gegen die beiden zu siegen. Aber so… mit einem unbegabten Duellanten wie Marufuji Sho…

Mein Blick wanderte nach rechts. Ein wenig weiter von mir entfernt lehnte eine weitere Gestalt am Geländer: Kaiser Ryo. Der ältere Bruder von der Niete. Unglaublich, dass die miteinander verwandt waren… Kaiser Ryo war ein attraktiver Typ, doch sein kleiner Bruder? Nun…

„Das Tag Duel begint!“

„Duell!“, riefen alle vier.

Marufuji begann das Duell.

„Ich bin dran! Draw!“

Er sah auf seine eben gezogene Karte.

„Ich spiele Gyroid (1000/1000) im Angriffsmodus!“

Auf dem Feld erschien ein Helikopter, der blau-gelb angestrichen war. Er hatte kleine schwarze Augen, die angriffslustig auf die Gegner starrten.

Ich prustete los. Wie konnte man ein solch schwaches Monster im Angriffsmodus spielen? Konnte mir das mal jemand verraten?

Nun war der mit dem orangenen Gewand an der Reihe, Para.

„Ich rufe Jirai Gumo (2200/100), und zwar im Angriffsmodus!“
 

Ich unterdrückte einen Schrei, als eine riesige, eklige, orangene Riesenspinne auf dem Feld erschien. Ich schluckte. Hoffentlich gab’s solche Viecher nicht in echt! Ansonsten wäre das eine Katastrophe für mich, auf dem gleichen Planeten mit solchen Ungeheuern zu leben.
 

Als Nächstes war Judai am Zug.

„Ich spiele Elementarheld Burstinatrix (1200/800) im Verteidigungsmodus!“

Eine junge Frau kam hervor und machte einen Salto, bevor sie ihre Position einnahm.
 

Zu guter Letzt spielte Dox Seepferd Kaiser (1700/1650) im Angriffsmodus. Doch statt seinen Zug zu beenden, spielte er die Zauberkarte Tributpuppe. Geschickt nutzte er die Karte seines Partners und beschwor ein Level sieben Monster: Kazejin (2400/2200). Sobald ich diese Karte sah, wusste ich, welche Strategie die beiden hatten: Sie wollten die legendäre Karte Torwächter beschwören. Ob Judai mehr entgegen zu bieten hatte? Das stellte sich in dem Duell heraus…

Doch direkt im nächsten Zug passierte dem kleinen Marufuji ein fataler Anfängerfehler. Er fusionierte Steamroid mit Gyroid und erschuf Steamgyroid (2200/1600).

„Los, greif Para direkt an!!“

Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn.

„Wie dumm…“

Kazejin stellte sich schützend vor Para und seine besondere Fähigkeit wurde aktiviert. Die Angriffspunkte von dem Fusionsmonster wurden auf null gesetzt und Para nahm keinen Schaden.
 

Nun, ich konnte nur eins sagen: Pech gehabt. Hätte er besser aufgepasst, wäre das nicht passiert. Marufuji hatte seinen Zug vollkommen verschwendet. Wie erwartet.

Ich beobachtete gespannt den Verlauf des Duells weiter.

Staunend sah ich auf das Feld, als Kazejin, Suijin und Raijin auf dem Feld geopfert wurden, um niemand anderes als den Torwächter (3750/3400) zu rufen. Noch nie hatte ich dieses Monster gesehen! Es war in der Tat gigantisch und furchteinflößend.

Ich grinste bitter. Das war’s. Wer könnte ihm schon die Stirn bieten? Außerdem waren das Profis. Die beiden Slifers waren dagegen nichts. Nur kleine Fliegen, die zerquetscht werden würden.

Genauso verliefen auch die nächsten Züge. Egal, was sie versuchten, immer wieder wurde alles niedergeschlagen.

Die Lebenspunkte beider Nieten betrugen nur noch 1700. Sie hatten keinerlei Karte auf dem Feld.

Ich seufzte gelangweilt. Dass es so schnell vorbei gehen würde, hätte ich nicht gedacht.

Jedoch anscheinend nicht für Judai. Für ihn gab es immer noch Hoffnung. Das sah ich an seinem Blick. Er spielte Elementarheld Sparkman und rüstete ihn mit der Karte Sparkpistole aus. Damit versetzte er den Torwächter in den Verteidigungsmodus. Eine passable Vorarbeit, da Marufuji die Karte Drillroid spielte, welche jegliche Karten, die sich im Verteidigungsmodus befinden, zerstören kann. Trotzdem wurde aber nicht der Torwächter zerstört, sondern nur die Verteidigungsmauer, welche ihn beschützte. Doch ich wusste, dass alles Teil von Judais Plan war. Denn nun aktivierte Marufuji die Karte Schildeinschlag.

Eine riesige Donnerwelle traf auf den Torwächter. Beim Aufprall entstand eine gewaltige Explosion, die das große Monster in Einzelteile zersprengte.
 

„Unser Torwächter…“, begann Para,

„…wurde zerstört…“, vollendete Dox.
 

Das Publikum brach in Jubel aus. Ich lehnte mich weiter nach vorne. Die beiden Nieten hatten in diesem Zug tatsächlich eine einigermaßen mittelmäßige Teamarbeit geleistet! Wobei ich es selbstredend besser gemacht hätte, war doch klar!

Nur gaben die Paradox-Brüder nicht so leicht auf. Sie beschworen ein noch stärkeres Monster - Finsterer Wächter (3800/3450). Hinzu kam zu diesen starken Angriffspunkten, dass dieses Monster von jeglichen Zauber – und Fallenkarten unberührt blieb.

Da passte gut der Spruch: Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch stärker. Neugierig wartete ich auf Judais Zug ab. Ob er hierzu auch eine Lösung finden würde? Dem Typen traute ich bald alles zu…

„Ich bin am Zug! Draw!“, rief der Brünette. „Ich spiele zunächst die Karte Topf der Gier, wodurch ich zwei Karten ziehen darf! Und jetzt aktiviere ich die Karte Fusionstor!“ Er legte die Karte auf die Dueldisk.

„Ich kann Monster miteinander fusionieren, ohne Gebrauch von meiner Fusionskarte zu nehmen! Und jetzt…“ Er hob seine Hand mit drei Monsterkarten empor.

„Ich fusioniere Sparkman, Avian und Bubbleman miteinander!“, rief er.

Die drei Monster verschmolzen in einem Strudel zu einer Karte, die ich zu gut kannte.
 

„Elementarheld Tempest!“, stieß ich aufgeregt aus. Die Karte, die ich gefunden hatte! Hah, ohne mich hätte er sie nicht rufen können! Ich war sowas von gut!
 

Mit einem graziösen Auftritt erschien Tempest und schlug mit seinen Federflügeln.

Judai spielte Wolkenkratzer und ließ Tempest gegen Finsterer Wächter antreten. Ich hob überrascht eine Augenbraue. Was bezweckte er damit? In diesem Zug hat er den Angriff verschwendet… war seine Lage schon so aussichtslos, dass er einen Verzweiflungszug gemacht hat?

Dox aktivierte die Karte Einer gegen Einen Kampf, sodass Judai seinen Wolkenkratzer opfern musste, damit Tempest auf dem Feld bleiben konnte. Nichtsdestotrotz sanken ihre Lebenspunkte um 1000. Mit nur jämmerlichen 200 Punkten hielten sie sich auf dem Feld. Konnte das Blatt noch gewendet werden? Oder wäre das nun das Ende?

Marufuji zog seine Karte, die wohl die Letzte sein würde – für das gesamte Duell.

„Ich opfere Drillroid, um UFOroid (1200/1200) zu rufen!“

Ein graues Ufo in Form einer Comicfigur erschien auf dem Feld.

„Und nun aktiviere ich von meiner Hand die Zauberkarte Kraftbündnis!!“
 

Ich riss erstaunt meine Augen auf. Kraftbündnis? Besaß er solch eine mächtige Karte? Das bedeutete nur eins…
 

„Dann verschmelze ich UFOroid mit Tempest! Dadurch erhalte ich UFOroid Kämpfer!!“
 

Seine Angriffspunkte betrugen 4000. Erstmals.

„Durch Kraftbündnis werden die Angriffspunkte meines Monsters verdoppelt!“

Ungläubig sahen die Paradox-Brüder den kleinen Jungen an.
 

„Das war es, was Aniki mir an einem Beispiel klar gemacht hat: Selbst wenn ein Monster nicht zerstört werden kann, den Kampfschaden erhaltet ihr trotzdem!“

Er hob seine Hand. „Los, Angriff!“

Tempest schoss einen blauen Energiestrahl auf das Monster ab, welcher dort hindurch ging und auf die Gegner traf.

LP: 0
 

Die Hologramme verschwanden vom Duellfeld. Ich war immer noch über den letzten Zug überrascht. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Slifers es geschafft haben, Profiduellanten zu besiegen. Nun, letztendlich lag es sowieso an mir. Denn ohne mich hätte er niemals Tempest spielen können, haha.

Ich drehte mich um und ging die Treppen hinunter, die zum Gang führten. Dort lehnte ich an der Wand und wartete, bis Judai und Marufuji zu sehen waren. Als ich sie erblickte, stieß ich mich leicht mit meinem rechten Fuß ab, die Arme immer noch verschränkt.

Der Brünette hob seinen Kopf.

„Ach, hey! Wo ist Manjoume? Etwa nicht bei dir? Ihr seid doch wie Pech und Schwefel!“

Ich schüttelte leicht irritiert den Kopf. Waren wir wirklich so oft zusammen zu sehen?

„Nein“, antwortete ich kühl. Danach setzte ich ein Grinsen auf.

„Übrigens… es ist doch immer überraschend, wie man mit einer einzigen Karte das Duell wenden kann.“

Der blauhaarige Freund von ihm meldete sich zu Wort.

„Ja, wir haben mit Kraftbündnis gewonnen“, sagte er stolz.

Ich schnaubte verächtlich.

„Nun, ich meinte eigentlich eher Tempest…nicht, Judai?“

Der Slifer Red lächelte leicht.

„Ach ehrlich?“

Ich nickte.

„Wenn ich dir nicht die Karte gegeben hätte, hättet ihr das Duell verloren. Kraftbündnis wäre dann völlig nutzlos gewesen.“

„Haha, na dann noch vielen Dank, dass du sie mir gegeben hast!“ Er wollte gerade gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest. Perplex sah er mich an.

„Nicht so schnell… ich erwarte immerhin eine Gegenleistung.“

Judai schaute mich zuerst ratlos an, grinste aber dann.

„Achso! Hehe, sag das doch gleich! Willst du ein Duell? Oder ein Sandwich?“

Ich winkte ab.
 

„Nun, eigentlich…“, ich trat näher an ihn heran und klimperte mit meinen Wimpern.
 

*Manjoumes Sicht*
 

Wütend stampfte ich mit meinem Fuß auf den Boden auf. Nein! Das konnte nicht wahr sein! Diese Nieten… hatten tatsächlich gewonnen! Gegen Profis! Wie hatten die das nur geschafft? Wieso hätten sie nicht einfach verlieren können? Ich erhob mich zornig von meinem Platz.

Torimaki rief mir nach, doch ich ignorierte ihn.

Was sollte ich nur tun? Wie konnte es jetzt weitergehen? Yuki Judai war immer noch auf der Akademie… durch diese scheiß Niete hatte ich mein hohes Ansehen verloren! Alles lief, seitdem er hier aufgetaucht ist, schief! Zuerst verlor ich mein Vertrauen bei Chronos-Kyoju und dann noch meinen Stolz! Warum konnte dieser Volltrottel nicht verlieren und von der Akademie fliegen? Wieso hatte er so viel Glück?
 

Ich ging erzürnt den Gang entlang, der aus der Duellarena führte. Ich war so in Gedanken verloren, dass ich beinahe die Stimmen vor mir nicht bemerkt hätte. Abrupt blieb ich stehen und sah vorsichtig um die Ecke.

Meine Augen weiteten sich ungläubig, als ich Lyn zusammen mit der Niete sah. Ein stechendes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Ich verspürte Hass gegenüber dem Slifer, schlimmer als je zuvor. Am liebsten wäre ich zu ihm hingegangen und hätte Judai eine reingehauen. Doch ich war nicht in der Lage, mich auch nur ein kleines bisschen zu bewegen. Ich starrte lediglich auf das Geschehen. Meine Hand formte sich zu einer Faust.

Lyn lächelte ihn an.

„Nun, eigentlich…“ Ich schluckte.

„…wollte ich, dass du mit mir ausgehst.“

Es herrschte plötzlich Stille.

Ich sah mit weit aufgerissenen Augen zu Lyn. Mein Kopf schmerzte. Wie sie ihn ansah… dieses Lächeln…so hatte sie mich noch nie angesehen… war ich etwa so erbärmlich, dass sie lieber zu einem Slifer ging? Dass ich ein Versager war? War Yuki Judai ihr lieber? Wie konnte ich nur so tief sinken..

Mein Herz schmerzte. Ich konnte das nicht mehr länger aushalten. Schlagartig machte ich kehrt und rannte hinaus. Ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Meine Gefühle spielten verrückt. Ich wollte nur noch weg von dieser schrecklichen Szene. Ich konnte es nicht mehr ertragen.
 

Meine Füße trugen mich nach draußen. Außer Atem lehnte ich mich an einen Baum. Ich fuhr mir mit meiner Hand über die Stirn. Mein Kopf war heiß. Meine Hand zitterte. Nach wie vor konnte ich nicht fassen, was sich da eben abgespielt hatte. Ich wünschte, es wäre nicht die Realität, sondern irgendein Traum.
 

*Marilyns Sicht*
 

Marufuji hielt den Atem an. Judai sah mich verwirrt an. Ich grinste immer noch.
 

„Schluss jetzt!! Was soll das?“, ertönte hinter uns eine Stimme.

Wir drehten uns alle um. Vor uns stand eine blondhaarige Obelisk Blue. Tenjouin.

„Oh, Asuka-senpai ist wohl eifersüchtig!“, meinte ich breit grinsend.

Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

„Wie war das? Du denkst wohl, du darfst hier alles?“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Na das das gerade die Richtige. Was geht dich denn an, was ich tue?!“

Sie stemmte ihre Arme in die Hüfte.

„Ganz einfach: Du gehst mir sowas von auf die Nerven mit deiner Oberflächlichkeit!“

„Ach du meine Scheiße! Musst du immer alles so ernst nehmen?!“

Sie hob eine Augenbraue. Ich kicherte.

„Das mit eben war doch nur ein Scherz! Ich würde mich doch niemals mit einer Niete abgeben!“
 

Judai sah mich mit großen Augen an.

„Äh? Wie…?“
 

„Das ist ja sowas von jämmerlich!“, stieß Tenjouin wütend aus. „Wie kannst du sowas als Scherz bezeichnen?! Wolltest du nur herumspielen?“

„Kümmer dich doch um deine eigenen Probleme!“, keifte ich zurück. „Wie war das noch? Ich meine mich zu erinnern, dass du dein Brüderchen vermisst. Wie hieß er noch gleich? Hm…“

Ich musste wohl einen wunden Punkt bei ihr getroffen haben. Sie verzog zornig ihr Gesicht.

„Halt die Klappe, ja?! Das geht dich nichts an!“, fauchte sie außer sich vor Wut. „Wieso bist du überhaupt auf der Akademie?! Mit deinem Duellstil…“

Diesmal war ich diejenige, die davon betroffen war.

„Nimm das gefälligst zurück!!“, schrie ich erbost. „Wenn du auch nur einmal was gegen meinen Duellstil sagst….“
 

„LEUTE!“ Judai stellte sich zwischen uns.

„Chillt mal, okay? Es ist nichts Schlimmes, worüber man sich aufregen muss… was hast du eigentlich gegen Asuka?“

Ich rümpfte meine Nase.
 

„Wen interessiert das schon? Und noch etwas…“ Ich sah Tenjouin eindringlich an.

„Urteile nicht über Menschen, du kennst ihren Weg nicht.“

Damit drehte ich mich elegant auf dem Absatz um und ließ die anderen einfach stehen.
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen.^^

Nur leider musste ich Asuka ein wenig zickig darstellen. wobei ich sie eigentlich mag. Naja, ist aber leider von Lyns Sicht, daher...

Aber das wird sich im Laufe der Geschichte hoffentlich ändern. :)

Übrigens, die Szene mit dem Lehrer in der Klasse entspricht der Realität.^^ Ein paar Leute in meiner Klasse waren so zu unserer Lehrerin..tja..



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