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Farbenblind

Zwischen Hell und Dunkel
von

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Nur ein Wort

Hallo zusammen!

Nach langer Zeit gibt es mal wieder ein neues Kaptiel von mir.

Es ist mal wieder viel zu kurz ausgefallen, dafür werde ich mich beim nächsten und damit auch letzten Teil dieser Fanfiction bemühen.

Dieses Mal springe ich kurz in der Erzählform, aber ihr werdet es schon merken, es ist extra hervorgehoben.

Zudem ist auch der Songtext von Wir sind Helden eingebaut...der Titel des Kapitels sagt schon alles. Ich fand ihn sehr passend bei Yuuki, wie Arsch auf Eimer!

Genug geredet, viel Spaß beim Lesen von:
 

Nur ein Wort
 

Vor einigen Wochen hatte es der Zufall gewollt, dass Yuuki um eine Haaresbreite seinen besten Freund verloren hatte. Tetsu wurde fälschlicherweise von der Polizei verwechselt, da der Schwarzhaarige überfallen und ausgeraubt wurde, woraufhin der Täter floh und ein jähes Ende vor einem Auto fand. Damals hatte man Yuuki zur Identifizierung der Leiche gebeten, der sich nur halb so sehr freuen konnte, dass es nicht sein bester Freund war der auf der kalten Metallplatte vor ihm lag. Erst mitten in der Nacht war er bei ihm aufgekreuzt, nicht alleine sondern im Schlepptau mit dem bezauberndsten Wesen, was Yuuki je zuvor gewesen hatte.

Es war der Abend, an dem Shou ihn aufgerüttelt und damit sein ganzes graues Leben auf den Kopf gestellt hatte. Alles hatte sich geändert. Er ging öfter mit Tetsu weg, war endlich dankbarer für ihre Freundschaft, arbeitete mit mehr Elan und sah jetzt sogar den Sinn dahinter, auf dessen Suche er nie gewesen war. Doch eines blieb nach wie vor so, wie es schon den Großteil seines Lebens gewesen war.
 

„Yuuki, echt mal. Sag‘ du doch auch mal etwas!“, pflaumte Tetsu ihn an, während er genüsslich seine Zigarette weiterrauchte. „Du musst es essen, nicht ich.“, murrte der und stieß seinen letzten Zug aus der Lunge. Die Disukussion hatten sie schon vor einer Stunde gehabt. Tetsu wusste nicht, wo sie zur Feier des Tages Essen gehen sollten. Tetsu war befördert worden. Nun hatte er seinen eigenen Schreibtisch, allerdings in einem riesigen Raum, wo nur etwa körperhohe Regipswände die Arbeitsbereiche voneinander trennten. Doch es war ein enormer Fortschritt. Vorher hatten sie noch nicht mal einen eigenen Tisch gehabt. Yuuki hätte diesen Tisch sowieso nicht bekommen und er war auch mit dem zufrieden was er hatte. Tetsu hingegen hatte eine Fortbildung gemacht, damit er in der Firmenhierarchie ein wenig aufsteigen und damit mehr Geld verdienen konnte. Das hatten sie der neuen Flamme des Schwarzhaarigen zu verdanken. Sie hatte es geschafft, dass er halbwegs sesshaft wurde. Zwar waren sie nicht zusammen, aber Tetsu versuchte einfach alles um sie zu beeindrucken, bislang erfolglos. Aber er versuchte eben alles dafür um diese Tatsache zu ändern. Leider hatte sich nichts an der Anhänglichkeit von Tetsu geändert und er klebte noch immer an Yuuki, was den netten Nebeneffekt hatte, dass Shou jedes Mal bei ihnen war, wenn sie sich trafen.

Obwohl Shou ihm damals seine Nummer gegeben hatte, musste er ihn noch nie anrufen, weil er ohnehin bei ihm war. Heute eben in einem Restaurant, einem äußerst schicken Laden, der normalerweise über ihrem Budget war, aber man gönnte sich ab und an auch mal etwas Gutes.

Deswegen hatten sie auch eine lange Debatte gehabt. Die Entscheidung in welches Restaurant sie gingen hatte sich ewig lange hingezogen, obwohl er nichts dazu gesagt hatte. Und genau dieser Punkt brachte Tetsu erneut zur Weißglut. Er konnte sich nicht zwischen Filet Wellington und Entrecôte Pastis entscheiden und verlangte Shou und Yuuki die Entscheidung ab. Shou hatte sich schon für das Filet Wellington entschieden, der Blonde hingegen hatte nur mit den Schultern gezuckt, weswegen Tetsu nun ausrastete. „Krieg doch wenigstens einmal das Maul auf!“, schimpfte er in einer Lautstärke, sodass die Gäste im Restaurant sich schon umsahen. „Du benimmst dich nicht gerade angemessen. Nimm doch seinen Vorschlag.“, meinte Yuuki nur knapp und studierte weiter die Karte. Sein Freund beruhigte sich keinesfalls, erst Shous Hand an seiner Schulter, die alles beruhigende Hand, stellte seine wüsten Beschimpfungen ein.

Yuuki blickte kurz auf, worauf sich die Blicke von ihm und ihrem Neuzugang für einen Augenblick trafen. Sofort senkte Yuuki die Lider und widmete sich seiner Auswahl des Abendessens.
 

Ich sehe, dass du denkst

Ich denke, dass du fühlst

Ich fühle, dass du willst

Aber ich hör dich nicht
 

Der restliche Abend verlief tatsächlich noch ohne weitere Zwischenfälle, bis auf Tetsus Unverträglichkeit von Rotwein. Schon nach wenigen Gläsern lallte er und sprach in einer unangenehm Lautstärke, die selbst Shou nicht mehr unterbinden konnte. Peinlich berührt beglichen sie ihre Rechnung und schafften Tetsu aus dem Restaurant, weswegen die Kellner beruhigt aufatmeten. Shou entschuldigte sich sogar noch für das Verhalten ihres Freundes und schon waren sie verschwunden. Sie nahmen sich draußen ein Taxi, so konnten sie Tetsu am einfachsten und weniger peinlich zu ihm nach Hause bringen. Taxifahrer waren solche Gäste gewohnt und nahmen das Lallen einfach hin, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen.

Da Tetsu heute in Gönnerlaune war, bezahlte er auch ihre Fahrt. Eigentlich hatte Yuuki nur sein Portemonnaie aus seiner Jackettasche gezogen und dem Fahrer das Geld in die Hand gedrückt. Das war die Entschädigung für die Plage, die sie nun abtransportieren durften.

Sie hievten den Schwarzhaarigen aus dem Auto, der sich gar nicht mehr richtig auf den Beinen halten konnten. Während Shou voraus lief und die Türen aufhielt, legte Yuuki den Arm des Kleineren um seine Schultern und packte ihn um den Bauch, damit er ihn ordentlich im Griff hatte und Tetsu nicht taumeln konnte. Alles in allem verlief der Abtransport gut und Yuuki konnte sich mit Shou aus dem Staub machen, nachdem sie ihren Kumpel aus den Klamotten befreit und ihm einen Eimer neben dem Bett bereitgestellt hatten.

Draußen vor der Tür steckte sich Yuuki erneut eine Kippe an, streckte sich kurz und schlug dann den Weg in Richtung Heimat ein. Zum Glück wohnte er nur ein paar Blocks entfernt und hatte keinen weiten Weg vor sich.

„Yuuki? Kann ich bei dir pennen?“ Prompt blieb der Blondierte stehen und drehte sich um. Shou verweilte immer noch vor der Tür des Hochhauses und sah ihn erwartungsvoll an. Die Antwort lag auf der Hand. Yuuki würde alle dafür geben, neben Shou einschlafen zu können. Seitdem er ihn kannte, wurde alles in seiner Nähe in ein einen warmen Rotton getaucht, der ein wohliges Gefühl in ihm verbreitete. Doch die letzte Hürde hatte er immer noch nicht genommen. Seitdem sie sich kennengelernt hatten, gab es kaum Momente, in denen sie sich unterhalten hatten. Nicht das Shou es nicht versucht hätte, aber Yuukis Angewohnheit lieber die Fresse zu halten behielt immer noch die Oberhand und setzte Stein für Stein, wodurch die unsichtbare Mauer zwischen ihnen weiter in die Höhe wuchs. Der Blonde kannte seine Fehler. Eigentlich konnte er gut mit ihnen Leben, die meisten nahmen seine merkwürdige Art einfach hin. Nur in diesen Momenten hasste er sich selbst. Das tolle Rot verschmolz mit der Dunkelheit der Nacht, umschlang alles was er erblickte in einem schlammigen Braun. Und drohte Shou mit sich zu ziehen, versunken in der tristen Einöde von Yuukis Schattenseite.
 

Es ist verrückt, wie schön du schweigst

Wie du dein hübsches Köpfchen neigst

Und so der ganzen lauten Welt und mir

Die kalte Schulter zeigst
 

Es war das erste Mal, dass ich den Mut zeigte und einen größeren Schritt als sonst wagte. Yuuki wusste es, denn er dachte nach, als er mich wieder so ansah. Der Blick, den ich nie genau deuten konnte. Es war wie so vieles um diesen Mann einfach nur mysteriös, doch nicht unheimlich. Es weckte eher ein gewaltiges Interesse alles über ihn herauszufinden. Auch Tetsu ging es ähnlich. Doch im Gegensatz zu ihm schlug mein Herz schneller, wenn ich den Blonden sah. Gleich bei unserer ersten Begegnung hatte ich gespürt, wie einzigartig Yuuki war, warum Tetsu so vernarrt in den für auf viele Menschen ignorant wirkenden Jungen war und innerhalb weniger Stunden war ich ihm ebenso verfallen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte an ihn zu denken. Es war verrückt. Kein Mensch konnte sich vorstellen, wie es sich anfühlte mehr und mehr einem Menschen zu nahe zu fühlen, der nichts von sich Preis gab. Wenn man glaubte, man näherte sich ihm, dann sagte er etwas, was dich und deine Theorie um Meilen zurückwarf und trotzdem den Ehrgeiz weckte, es noch einmal zu versuchen.

Und nun stehe ich hier. Sehe ihn erwartungsvoll an.

Warten…

Nichts in diesem Moment hätte eine süßere Qual sein können und Yuuki beherrschte dieses Handwerk perfekt.

Er foltert mich Tag für Tag, immer wenn ich auf mein Handy sehe und hoffe Yuukis Namen zu lesen. Immer, wenn ich ihm eine Frage stelle und nur ein lässiges Schulterzucken als Antwort bekomme. Auch dann wenn ich es mit unauffälligen Annäherungsversuchen probiere. Eine kleine Berührung an der Hand, eine Umarmung. Ich bin ihm nah und doch so fern.

Doch es war immer noch die schlimmste Strafe einfach angeschwiegen zu werden.

So wie jetzt.
 

Und wo du hingehen willst

Ich häng an deinen Beinen

Wenn du schon auf den Mund fallen musst

Warum dann nicht auf meinen?
 

Ein eisiger Wind fegte durch die Straße und Yuuki zog sich seinen Mantel noch ein wenig enger um den Körper. „Ich muss morgen arbeiten.“, sagte er. Shous Mundwinkel zuckten kurz, doch sie konnten ihm kein Lächeln vorgaukeln. Nicht dieses hübsche Lächeln, was ihn jedes Mal aufs Neue verzückte. Auch sein Blick sank nach unten und Yuuki konnte ein leise gemurmeltes „Schon in Ordnung!“ vernehmen. So hatte er es nicht gemeint. Es war typisch von ihm. Er sprach nicht besonders viel, wie konnte er die Worte geschickt wählen? Aber er konnte diese Fehler ausmerzen. „Du musst dann morgen ganz früh mit mir aufstehen.“

Schwarze Kulleraugen huschten in die Höhe und starrten ihn verwundert an.

„Meine Zahnbürste darfst du aber nicht benutzen!“
 


 

Kapitel Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Oceanwhirl
2012-05-03T18:30:13+00:00 03.05.2012 20:30
Der Voll-Amok!
Zu lang nimmer on, zu lang nicht dran gedacht und dann letzte Woche war's plötzlich wieder in meinem Kopf "Was ist eigentlich mit Farbenblind?"
Wie gesagt, Voll-Amok, ich will den Kopf gegen die Wand hauen und kreischen, aber ich beherrsch mich - gerade so!!!
Shous Enttäuschung war so herzig. Aber als er den Blick dann wieder heben durfte, ein Traum. Hauptsache Yuukis Zahnbürste bleibt unberührt, das passt zu ihm. XD
Sehr schön, sehr schön, ich bin gerade besonders fröhlich!
Von:  Rays
2012-04-11T06:43:26+00:00 11.04.2012 08:43
O.O"
Ich hab ja ganz vergessen dir hier ein Kommi zu schreiben...
(Schäm dich Rays! - Ja es tut mir leid uû" *Asche auf Haupt streu*)

Aber gut~
Egal.. wird jetzt nachgeholt~

Ich mag das Kapitel auf jeden Fall. Shou ist so putzig~
*seufz*
Und Yuuki ist doof... wenigsten lässt er den anderen bei sich schlafen. xD
Is ja schon mal ein Anfang uû/
*Yuuki auf die Schulter klopf*


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