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Das Mollproblem

Dreiklang
von

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Oktober 1887

Tiefrot. So tief. So rot. Es stand ihr fabelhaft. Natürlich stand es ihr viel besser als allen anderen in diesen Gemäuern – das war eine von vielen subjektiven Tatsachen, die sie vor Zeiten festgestellt hatte. Ganz klar: Das war einzig allein ihre Farbe. Alle anderen Frauen ihres Alters wirkten doch regelrecht lächerlich darin. Ewa konnte noch nicht einmal in Worte fassen, wieso das so war, aber so etwas musste man ohnehin erst mal sehen, um es zu verstehen, denn auch ihre Schönheit war nicht so einfach in Worte zu fassen. Aber Moment Mal: Welche Farbe stand ihr auch nicht? Letztlich sah sie doch in allen Farbtönen und Stoffen wundervoll aus, wie eine Königin aus dem 16. Jahrhundert, wie eine Göttin, wie die schöne Aphrodite. So majestätisch, bewundernswert, verführerisch, kurzum: einfach perfekt. Sie konnte gar nicht genug von dieser Ausstrahlung haben, die sie zu besitzen glaubte! Mit einem kleinen aufgesetzten Schmunzeln, welches offenbar stets von einem Hauch Süffisanz begleitet wurde, begrüßte sie ihr makelloses Spiegelbild, ließ ihre Mundwinkel jedoch langsam wieder sinken, während sie mit ihren Fingerspitzen ihre gewellten Haarsträhnen zurecht strich und mit einem Finger dann vorsichtig eine ihrer feinen schwungvollen Augenbrauen nachfuhr als gehörte dies zu einer Art alltäglichem Ritual. Ihre hellblauen Augen funkelten zufrieden als sie über ihr üppiges Dekolleté, ihre Wespentaille und herrlichen Hüften glitten, welche in tiefroten Stoff gepackt, geschnürt und gehüllt waren, während hinter ihr einige Frauen ihren alltäglichen Klatsch und Tratsch abhielten oder einfach nur schweigend dafür sorgten, dass sie ihre Probenkleidung ab- und Alltagskleidung wieder anlegten.

Eine von diesen Tratschtanten war die junge Ballerina Bernice, welche gerade zu kichern begann, als sie die Reaktionen der anderen auf eine ihrer immer wieder auf interessant gemachten Andeutungen erhielt. Doch statt den darauffolgenden Bitten ihrer Kolleginnen nachzukommen, aus ihren mehrdeutigen Andeutungen stichfeste Aussagen zu machen, winkte sie lediglich mit einem Grinsen ab und verließ den Mittelpunkt der kleinen Runde, die sich allmählich um sie herum gebildet hatte. Die Mädchen schienen jedoch nicht lange enttäuscht über Bernice‘ Geheimniskrämerei, denn kaum war das Thema durch ein anderes ersetzt worden, kicherten sie vergnügt über irgendeinen anderen Nonsens weiter. Den letzten Knopf ihres Oberteils zuknöpfend kam Bernice schließlich schräg hinter der blonden Ukrainerin zum Stehen. Ihr Grinsen wurde bei ihrem Anblick etwas breiter. „Du bekommst wohl nie genug, hm?“ Nach einem leichten Abklopfen legte Ewa in aller Ruhe die Puderquaste aus ihrer Hand, ehe sie durch den Spiegel einen Blick mit Bernice wechselte. Süffisanz und Amüsement bildeten sich dabei allmählich im Gesicht der Ukrainerin aus, ehe sie sich mit einer von sich selbst überzeugten Ausstrahlung zu der Jüngeren umwandte und ihr vielsagend in die Augen sah. „Von den schönsten Dingen im Leben bekommt man nie genug, so ist es doch. Nicht wahr?“ „…“ Wieder konnte man das Lachen einer ihrer Kameradinnen hören, welches jedoch nichts mit der Konversation der Ukrainerin und der schweigenden Brünetten zu tun hatte. Bernice lächelte Ewa lediglich gekünstelt an und zeigte sich unbeeindruckt, während Letztere innerlich glatt mit den Augen rollen könnte.

Wenn Ewa etwas nicht leiden konnte, dann war es, wenn man versuchte, sie mit dummen Andeutungen zu nerven. Bei Bernice reichte meist schon so eine kleine neckische Bemerkung, aus der man als Außenstehender vielleicht auch gar nichts Spöttisches herauszuhören glaubte. Man musste die junge Ballerina eben schon gut kennen, um zu wissen, was und wann ihre Kommentare für Intentionen im Schlepptau haben konnten, ganz zu schweigen davon, dass man aber auch schon Ewa heißen musste, um hinter jedem frechen Kommentar gleich einen persönlichen Angriff zu sehen, der seine Wurzeln ja nur in purem Neid haben konnte, weil sie doch so unglaublich vollkommen war. Da sollte einer sagen, schöne Menschen hätten es leicht! Doch sie war keineswegs niedergeschlagen. Schlagfertigkeit war ein Stichwort, welches ihr zweiter Vorname hätte sein können, denn das war sie allemal. Schlagfertig und mit einem unerschütterlichen Glauben an sich selbst ausgestattet, der sie wohl mit jedem Problem fertig werden ließ, sei es noch so klein, noch so groß. Bernice war in ihren Augen dagegen weder das eine noch das andere. Sie war ein nichts. Dieses klapprige brünette Mädchen mit der eindeutig krummen Nase und dem hässlichen Lachen. Zu dumm, dass offenbar nur Ewa selbst Augen im Kopf hatte; außer ihr wollten derartige Dinge nämlich von kaum jemand anderem entdeckt werden.

Mit einem abschätzenden Blick beobachtete die Blondine mit dem fremden Akzent, wie Bernice nach ihrem Mantel griff. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, hakte Ewa mit täuschender Unbekümmertheit nach und begutachtete dabei verhalten Bernice‘ Kleidung. „Sollte es etwa?“ Die Brünette strich sich den Mantel auf ihren Schultern zurecht, während sie immer noch Ewa den Rücken zugewandt hatte, die ihre Lippen zu schürzen begann. „Das wird es noch keine Sorge…“, murmelte die Blondine mit erstmals hörbarer Reizung in der gesenkten Stimme, was Bernice wohl immer noch nicht zu beeindrucken schien. „Wir sollten hier nicht so herumtrödeln. Ich möchte noch bevor es draußen dunkel geworden ist, zuhause sein.“ „Was du nicht sagst…“, merkte Ewa mit Streitlust an und griff selbst nach ihrem eigenen Mantel, den sie sich wie eine Diva über ihre Schultern zog. Was erlaubte sich diese dumme Pute überhaupt, so mit ihr umzugehen? Hatte sie denn gar keinen Respekt? Vom aufgeregten Klatsch und Tratsch war längst nichts mehr zu hören, lediglich das Rascheln einiger Stoffe und das klackernde Schuhwerk der Damen auf dem Boden. Die Atmosphäre wirkte mit einem Male nicht mehr so unbefangen. „Ich glaube, wir alle brauchen wohl dringend etwas frische Luft…“, merkte Melissa trocken, dennoch deutlich an, die bereits an der Tür stand und gut um die Zicken zwischen Ewa und jedem x-beliebigen Mädchen aus ihrer Gruppe wusste. Auch, wenn sie im Alltag eher hintergründig agierte, schien sie genau diejenige zu sein, die eigentlich am meisten Ahnung und Überblick von den Dingen hatte, die sich alle an der Oper abspielten, ohne, dass man es gleich dem Klatsch und Tratsch zuordnen könnte. Sie schien nie wirklich anwesend und doch war sie irgendwie überall da. Ewa brauchte nicht mehr viel, bis sie lauter werden würde, doch da ihre Laune am heutigen Tage eher der guten Natur entsprach, behielt sie es sich vor, sich auf ein Streitgespräch mit Bernice einzulassen. Das hatte sie aber doch wirklich nicht nötig! Mit ignorant geschlossenen Augen drehte Ewa sich um, bedachte dabei, ihren Rücken durchgestreckt zu halten und vor allen Dingen ihre Miene Bände sprechen zu lassen: Ich bin ein Mensch erster Klasse, du nicht. Ewa schenkte Bernice keinen Blick mehr als sie sich dabei ihren pompösen Hut mit dem kostbaren Schmuck aufsetzte und mit leicht angehobenem Kinn an Melissa vorbei aus der Garderobe schritt.

Schon nachdem die ersten Schritte getan waren, hatte sich ihr Gemüt aber offenbar auch schon wieder etwas beruhigt, denn als wieder die ersten Gespräche ihrer Kameradinnen dicht hinter ihr losgingen, konnte sie nicht lange schweigsam und eingeschnappt bleiben. Klatsch und Tratsch waren ansteckend und ja, auch sie nahm alles andere als ungern daran teil. „Ich bin schon gespannt, wie die nächste Aufführung wird!“

„Du bist vielleicht lustig. Bis dahin müssen wir uns noch Monatelang gedulden.“

„Ganz abgesehen davon, dass die Proben noch nicht einmal richtig begonnen haben!“

„Ganz zu schweigen von dem Vorsingen…“

„Vorsingen? Es ist doch bereits klar, dass Elena die Hauptrolle singen wird.“

„Wenn sich ihre angebliche Stimmschonung nicht als etwas Ernsthaftes entpuppt, dann ja.“

„Findet ihr nicht auch, dass sie sich in letzter Zeit irgendwie… merkwürdig verhält?“

„Ja! Am Sonnabend vor zwei Wochen zum Beispiel als sie aus ihrer Garderobe kam!“

„Wie, was ist denn passiert?“

„Ich war ihr an jenem Abend zufällig im Gang begegnet und als sie mich gesehen hat, ist sie schnell umgekehrt und hat wieder ihre Garderobe betreten. Sie hat mich nicht einmal begrüßt oder angelächelt. Sie schien mir wie ausgewechselt.“

„Hah! Es ist doch wohl glasklar, was nicht mit ihr stimmt!“, unterbrach Ewa mit ihrer kraftvollen Stimme die flinken Wortwechsel der jungen Mädchen und schüttelte augenrollend den Kopf als sie alle um die Ecke des Gangs bogen, auf dem Weg zum Innenhof. Absolut schweigend warteten sie darauf, dass die Blondine weitersprach. Nicht ohne Grund führte sie sich gerne auf, wie der einzig wahre Star in diesem Gebäude, dem es still zuzuhören galt und das hing nicht einfach nur mit ihrer Schönheit zusammen. Nach Elena konnte sie ja nur die beste Sopranistin sein, die diese Oper zu bieten hatte, anders wäre sie wohl auch kaum bei den letzten Aufführungen die unschlagbare Zweitbesetzung gewesen. Aber es ließ sich auch nicht abstreiten: Ihre Sopranstimme war dazu in der Lage jedem eine Gänsehaut zu verpassen. Diese Kraft und dieser Stolz, die darin verborgen lagen, waren einzigartig und mächtig. So mächtig, dass sie es ihren Zuhörern unmöglich machte, nicht mehr des Zuhörens gewillt zu sein, sobald man sie im prunkvollen Opernsaal hören durfte. „Es kann doch wohl nur der Fall sein, dass unsere liebe Mrs. Elena Durham wohl keinen geraden Ton mehr singen kann und ich bezweifle stark, dass sie es je wieder wird tun können. Für eine bloße Phase der Stimmschonung hat sie sich schon viel zu lange nicht mehr hören lassen. Und wir wissen ganz genau, wie gesellig unser Sternchen sonst immer war. Selbst wenn sie krank war, hatte sie keinen Grund darin gesehen, zuhause zu bleiben. Die Oper war ein Ort, dem sie sich selten mehrere Tage lang entziehen konnte. Machen wir uns also nichts vor.“ Die Mädchen begannen zu tuscheln und Ewa ließ einige Sekunden verstreichen, ehe sie selbstsicher fortfuhr: „Genau deswegen ist es ganz klar, dass ich die Hauptrolle in König der purpurnen Stadt singen und tanzen werde. Die Rolle der Giselle ist wie auf mich zugeschnitten.“

Katie hörte der kurvigen Blondine aufmerksam zu. Dachte sie wirklich, dass sie die neue Sopranistin werden würde? Im Grunde genommen würde es sie ja nicht ein mal wundern - Ewa war gut und Elena war tatsächlich schon länger etwas seltsam… aber ehe die Britin sich weiter den Kopf zerbrechen konnte, schweifte das Gespräch vom Thema ab, um etwas zu behandeln, was sie mehr interessierte, als die Stimme von Elena Durham oder Ewa Nevakhovich-Rakhmelevich. Um Himmels Willen, was für ein Nachname - Katie würde sich nie an ihn gewöhnen können.

Wieder war es Bernice die ihre Stimme erhob - konnte sie denn keine zwei Minuten still sein?

“Aber wenn wir schon beim Gesprächsthema Krankheiten sind…”, begann diese und warf einen Blick über ihre Schulter zu ihren Kolleginnen. “… fragt ihr euch denn nicht, warum der Sohn des Opernleiters in letzter Zeit so viel Zeit bei uns verbringt?”, schloss sie ihre Frage ab und hob bedeutungsschwer die Augenbrauen. Katie konnte sie nicht leiden. Wirklich nicht. Sie wollte immer im Zentrum der Aufmerksamkeit sein - eine Eigenschaft welche sie mit Ewa teilte - jedoch war sie darin nicht so geschickt wie die Blondine, weshalb es noch eine Spur aufdringlicher zu sein schien, als die Aufmerksamkeit erregende Art der Ukrainerin. Überraschender Weise war es dann jedoch Katie, die der Ballerina antwortete. Irgendjemand musste sie ja zum Schweigen bringen.

“Nun, ich würde ja vermuten, dass er sich langsam darauf vorbereiten will, dass er irgendwann die Geschäfte übernehmen wird, oder etwa nicht?”, erwiderte Katie und strich sich eine ihrer langen braunen Strähnen hinters Ohr. So kurvig und vollbusig Ewa war, so schmal und zierlich war Katie. Sie war jedoch ebenfalls eine der lernenden Sopranistinnen an der Oper, auch wenn ihre Stimme vielleicht etwas zu dünn war um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Aber Katies Stimme hatte etwas, das einen verfolgte und regelrecht unverwechselbar war. Etwas, das fast genauso viel zählte wie die Fähigkeit einen Raum mit ihr zu erfüllen, weshalb auch sie eine potentielle Nachfolgerin Elenas wäre.

Diesmal war es dann nicht Bernice, welche das Wort ergriff, sondern Louise. “Hm… also wenn ich ehrlich bin…”, begann die junge Frau und nestelte irgendwie nachdenklich an der Gürtelschnalle ihres langen Mantels herum, “… ist er doch etwas zu häufig hier, als dass er sich nur orientieren wollen würde.”, gab sie zu bedenken und machte einen recht unglücklichen Gesichtsausdruck. Es war ein offenes Geheimnis, dass der Opernleiter krank war. Sein gesundheitlicher Zustand war mehr als bedenklich und hinter vorgehaltener Hand wurde schon darüber getuschelt, ob er denn die Jahreswende noch erleben würde, denn er hatte sich seit Monaten immer seltener blicken lassen.

Katie nickte leicht, während sie die Rothaarige dabei beobachtete, wie sie geschickt mit einigen Haarnadeln ihre zu einem Zopf geflochtenen roten Haare geschickt hochsteckte. Das war wieder typisch für sie - sie brauchte wegen ihrer Haarfülle immer am längsten um sie in Ordnung zu bringen. “Insofern…”, nuschelte die 17-Jährige mit einer der Nadeln zwischen ihren Lippen. Sie griff nach ihr und steckte sie sich ins Haar. “… fürchte ich, dass es wohl…”, jedoch kam sie nicht dazu ihren Satz zu beenden, oder es schenkte ihr einfach niemand Aufmerksamkeit, denn die Gruppe war gerade aus dem Gebäude hinaus in den Innenhof der Oper getreten, wo ein unerwarteter Gast auf sie wartete. Katies Augen begannen verdächtig zu funkeln.

Leon betrat gerade den Innenhof durch den Eingang, durch welchen sie diesen gerade verlassen wollten. Das allein an sich hätte kein großes Aufsehen erregt, denn der junge Mann war seit Monaten schon oft mehrmals die Woche hier, jedoch gab sein etwas betreten wirkender Gesichtsausdruck Grund zu erneuter Tuschelei unter den jungen Tänzerinnen und Sängerinnen. Katies Blick war gebannt auf den blonden Mann gerichtet und sie ignorierte Louise, welche ihn offenbar noch nicht gesehen hatte und sich im ersten Moment zu wundern schien, warum sie denn nicht weiter gingen. Katie registrierte gerade noch das kleine “Oh…”, welches von der Rothaarigen kam, als diese sich ihren Platz neben ihr erkämpft hatte, denn kurz darauf erhob der Sohn des Opernleiters seine Hände, um die vielen Frauen und auch einige Männer zum Schweigen zu bringen. Alle Gespräche erstarben.

Gespannt blickten sie nun auf den Mann, welcher scheinbar abwartend - zögernd? - den Blick durch die Menge schweifen ließ. “Mein Vater ist tot.”, begann er erstaunlich gefasst, “Und mit sofortiger Wirkung übernehme ich die Leitung an der Oper.”, fuhr er fort und Katie bewunderte die scheinbare Gelassenheit, welche der 23-Jährige ausstrahlte. Nur einen Moment lang wunderte sie sich darüber, dass er sich so kurz gefasst hatte. Vermutlich hatte er diese traurige Nachricht noch an so viele Personen zu überbringen, dass er auf ‚unnötiges‘ Drumherum getrost verzichten konnte - es war vermutlich ohnehin nicht einfach für ihn. Unter den Künstlerinnen und Bühnenarbeitern wurde es wieder laut - jeder schien seine Bestürzung über das Ableben von Leons Vater bekunden zu wollen und Katie sah aus dem Augenwinkel, wie Louise betreten den Kopf senkte. Sie wunderte sich nicht über ihr Verhalten, denn auch sie hätte ihren Kopf wohl in Demut und Trauer gesenkt, wenn sie nicht so damit beschäftigt wäre, Leon zu betrachten wie ein faszinierendes Gemälde. Beinahe schalt sie sich in Gedanken selbst für ihren Mangel an Pietät und als sie sich begann zu wundern, warum er denn immer noch so erwartungsvoll zu ihnen blickte, neigte sie ihren Kopf leicht um nicht mit ihrem scheinbaren Mangel an Mitgefühl aufzufallen.

Als das Getuschel wieder verstummt war, holte der blonde Mann noch einmal Luft und fuhr fort.

“Ich wünschte, das wären die einzigen schlechten Neuigkeiten, die ich überbringen muss, aber weiters muss ich verkünden, dass unsere Sopranistin, Elena Durham, mit sofortiger Wirkung zurücktritt, da ihre Erkrankung es ihr unmöglich macht weiter zu singen. Scheinbar ist der Schaden an ihren Stimmbändern zu stark, als dass sie uns weiter …”

Jetzt hörte Katie ihm ausnahmsweise nicht weiter zu, denn die Neuigkeit um Elena hatte sie tatsächlich überrascht. Die Brünette blickte zur Seite und tauschte mit Louise einen kurzen Blick, ehe diese sich ebenfalls zur Seite wandte, um ein paar Worte mit einer ihrer Freundinnen zu wechseln. Dies waren in der Tat große Neuigkeiten, denn auch wenn schon seit Wochen zu merken gewesen war, dass Elena sich aus aller Heiterkeit und gesellschaftlichen Treffen heraushielt, so war die Tatsache, dass ihre angeblich vorübergehende Schonung der Stimme von Dauer sein würde, alles andere als zu erwarten gewesen. Die Sopranistin war hart ihm Nehmen gewesen und deshalb hatte eigentlich niemand vermutet, dass sich dieser Zustand länger als ein paar Wochen hinziehen würde. Anscheinend hatten sie falsch gedacht.

Katie blickte erst wieder zu dem Blonden, als sie aus der Menge eine Frage hörte, die sie wohl alle sehr interessierte.

“Wer wird jetzt ihre Nachfolge übernehmen?”, konnte man die charakteristische Stimme Ewas sagen hören und zustimmendes Gemurmel machte klar, wie brisant das Thema eigentlich war. Leon blickte in die Richtung, aus welcher die Stimme gekommen war und beschwichtigte die mittlerweile recht besorgte, wenn nicht sogar aufgebrachte Menge, so gut er konnte. Trotz allem dauerte es rund eine Minute bis wieder Stille herrschte. Gebannt blickten sie nun alle auf den jungen Opernleiter.

“Eine berechtigte Frage. Nun, das ist leider noch nicht klar. Es gibt eine engere Auswahl an Sängerinnen, die in Frage kämen, allerdings ist es noch zu früh, um Voraussagen zu machen. Ich bitte Sie deswegen alle um die nötige Geduld.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Piri
2011-03-21T16:47:44+00:00 21.03.2011 17:47
X3 Gefällt mir sehr gut, aber etwas anderes war bei euch beiden ja auch nicht zu erwarten ;) Die Einführung der Charaktere finde ich schön übersichtlich, keine Verwirrungen und nicht alles auf einmal, trotzdem ja schon einige Namen fallen, sieht man schön durch (Was ja nicht bei allem, was man so liest der Fall ist...)
Ich werds weiter verfolgen ^^ schreibt ein weiter!


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