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Unvergessliche Sommerferien

Yami x Yugi
von

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Hinterhältige Erpressung

"Hier ist dein Zimmer, Yugi. Solltest du etwas brauchen, kannst du über das Telefon... Entschuldige, ich habe vergessen, dass du im Moment nicht sprichst. Melde dich einfach bei meinem großen Bruder, wenn dir etwas fehlt" erklärte Mokuba und blieb mitten im Gästezimmer stehen, während er Yugi dabei beobachtete, welcher die Reisetasche neben dem Bett abstellte und sich in seinem vorläufigen Zimmer umsah. Es war eine ungewohnte Situation, mit einen guten Freund zu reden, welcher die Sprache verloren hatte und immer nur den Kopf schüttelte oder mit einem leichten Kopfnicken eine Frage bejahte, aber Seto hatte heute Morgen gemeint, Yugi würde in absehbarer Zeit wieder sprechen. Hoffentlich, denn Yugi war eigentlich immer ein fröhlicher Mensch gewesen.
 

Mokuba erinnerte sich an das Bild, welches sich ihm heute Morgen beim Betreten des Krankenzimmers geboten hatte. Seto war quer und sicherlich auch unbequem auf dem Bett gelegen, während es sich Yugi auf dessen Brust bequem gemacht hatte. Herr Muto war nur wenige Sekunden später zu ihm gestoßen, um die Reisetasche zu bringen und Mokuba erinnerte sich, wie der Ladenbesitzer hatte schmunzeln müssen. Es hatte ihm scheinbar nichts ausgemacht, seinen jüngsten Enkel dicht an Seto gekuschelt zu sehen, sondern schien eher erleichtert zu sein, dass Yugi überhaupt die Nähe eines Freundes duldete. Vielleicht war sein Bruder auch die einzige Person, die Yugi im Augenblick brauchte, zumindest war sich Mokuba sicher, dass Seto alles tun würde, nur um den Jungen mit der Igelfrisur zu helfen.
 

Der junge Kaiba schreckte aus seine Gedanken und blickte auf seine Handfläche, auf der Yugi einige Worte schrieb, ehe ihm ein zaghaftes Lächeln geschenkt wurde. "Ich bin Seto und dir sehr dankbar, dass ich in den nächsten zwei Wochen bei euch wohnen darf. Ich hätte meine Freunde nicht ohne eine Erklärung fragen können und bei mir zu Hause... Ich brauche einfach ein bisschen Abstand". Nun war es Mokuba, welcher ein Lächeln auflegte, denn Yugi musste sich doch nicht bedanken. Nein, nach einem derart grausamen Erlebnis war sicherlich ein Tapetenwechsel nötig, um sich erholen zu können und sein großer Bruder konnte auch einmal zwei Wochen Urlaub vertragen, auch wenn er sicherlich trotzdem einige Telefonate führen würde, denn gänzlich ohne Arbeit fühlte sich Seto unwohl.
 

"Keine Ursache, wir helfen dir doch gern, also musst du dich nicht bedanken. Du kannst so lange bleiben, bis du dich erholt hast" erwiderte Mokuba und lief zu einer geschlossenen Tür, die neben einem großen Bücherregal zu sehen war. "Hier findest du das Badezimmer. Wenn du dich sonnen möchtest, kannst du dich auf dem Balkon auf eine Liege legen. Seto macht das hin und wieder auch, um sich zu entspannen und außerdem musst du dir den Balkon mit ihm teilen" fuhr der junge Kaiba fort und deutete nun zu den großen Fenstern, die mit einem roten Samtvorhang versehen waren.
 

"In zwei Stunden wird das Mittagessen im Speisesaal serviert. Bis dahin kannst du dich ausruhen oder dich noch einmal umsehen. Halte dich aber von der Tür am Ende des Ganges fern. Seto mag es nicht, wenn man sein Büro ohne Aufforderung betritt" erklärte Mokuba und lief zur Zimmertür, um das Zimmer zu verlassen. "Wenn dir aber langweilig werden sollte, komm einfach zu mir ins Zimmer. Ich habe viele Videospiele und würde mich über deine Gesellschaft freuen" grinste der junge Kaiba, zog die Tür ins Schloss und machte sich auf dem Weg zu seinem Zimmer, welches nur zwei Türen entfernt war. Er hatte seine Aufgaben erfüllt, Yugi im gesamten Anwesen herum geführt und ihm dessen Gästezimmer gezeigt. Mehr konnte er nun auch nicht tun, weswegen er sich seine Freizeit mit einem Videospiel vertreiben würde.
 

Yugi setzte sich auf das große Himmelbett und ließ noch einmal seine neugierigen Augen durch das wirklich große Zimmer schweifen, welches extra für ihn vorbereiten worden war. Seto hatte bei der Ankunft nur kurz erwähnt, sein Zimmer läge nur eine Tür von ihm entfernt, doch dann war der Braunhaarige zielstrebig in sein Büro verschwunden, mit der Begründung, er habe noch etwas Wichtiges zu erledigen. Yugi erinnerte sich zudem an ein Gespräch, welches Seto heute Morgen in der Limousine mit Roland geführt hatte. Roland hatte angedeutet, ein wichtiger Brief wäre heute Morgen eingetroffen, aber über dessen Inhalt war kein einziges Wort gefallen. Ob der Ältere in Schwierigkeiten steckte? Er wusste es nicht, erhob sich wieder und ergriff seine Reisetasche, um seine Klamotten in den großen Kleiderschrank zu legen.
 

Im gleichen Moment saß Seto tatsächlich in seinem Büro, welches er sich bei sich zu Hause vor einigen Jahren eingerichtet hatte, blickte auf den geöffneten Brief, auf die beigefügte CD und überlegte sich seinen nächsten Schritt. Er hatte sich die Sache mit Keito einfacher vorgestellt, aber wie er nun feststelle musste, besaß der Bastard einen wirklich gut überlegten Plan, um ihm die Hände zu binden. Knurrend ließ der Braunhaarige noch einmal seine blauen Augen über die Zeilen schweifen, auf die Suche nach einem Schwachpunkt, doch im Moment schien er wirklich nichts tun zu können, außer den Anweisungen des Schwarzhaarigen zu folgen.
 

'Du musst doch unheimlich sauer auf mich sein, weil deinem Schatz die Unschuld geraubt worden ist, nicht wahr?

Ich habe zwar keine Ahnung, wie du den süßen Yugi so schnell finden konntest, aber bevor du mir wieder einmal Probleme bereitest, solltest du besser meiner Forderung nachkommen.

Auf der CD habe ich dir einen kleinen Ausschnitt von Yugi und meinen Freunden gebrannt, eine heiße Einsicht, wie dein Liebster gequält wurde.

Sieh es dir einfach an und entscheide selbst, ob dieses süße Video unser kleines Geheimnis bleiben soll oder ob du dennoch den Mut aufbringen würdest und die Polizei verständigst.

Solltest du allerdings die zweite Möglichkeit in Betracht ziehen, werde ich dieses Video an sämliche Schüler unserer Schule schicken und das Leben deines Geliebten in eine reine Hölle verwandeln.

Ich schlage dir deswegen einen Deal vor, Kaiba und ich bin mir sicher, du wirst mir zustimmen.

Du wirst mir eine Million Yen auf mein Konto überweisen und dafür werde ich dir versprechen, dass deinem Liebsten eine derartige Schmach erspart bleiben wird.

Ich gebe dir bis morgen Abend Zeit, also triff eine weise Entscheidung.

Das Schicksal deines Geliebten liegt in deinen Händen'.
 

"Sein Plan ist perfekt. Wenn ich nichts unternehme, wird er dieses Video verbreiten und wenn ich mich mit der Polizei in Verbindung setze, wird er dieselbe Nummer abziehen. Er lässt mir gar keine Wahl und schlägt sogar Profit raus. Elender Bastard, wenn ich dich in die Finger kriege, befördere ich dich ins Grab" fluchte Seto gedanklich, denn er hatte sich das zwei minütige Video bereits angesehen, welches Keito offensichtlich mit seinem Handy aufgenommen hatte. Selbst wenn er sich dazu entscheiden würde, sich in dessen Handy und Computer zu hacken, um dieses Video zu löschen, Seto konnte sich nicht sicher sein, dass Keito eine Sicherheitskopie besaß. Was sollte er tun? Er konnte doch nicht nur untätig bleiben und darauf warten, dass dieser Bastard das Leben des Kleinen noch mehr zerstörte.
 

"Denk nach, Seto. Eine Million tut nicht weh, aber es muss noch eine andere Lösung geben" sprach er zu sich selbst, raufte sich die Haare und dachte weiterhin nach. Yugi dufte auf keinen Fall von diesem Brief und dem Video erfahren, ebenso wenig sein kleiner Bruder, welcher sich sowieso nur wieder unnötige Sorgen machen würde. Moment, wenn er mit Yugi und Mokuba nicht über dieses Problem reden konnte, musste er eine andere Person einweihen, welche er genügend Vertrauen entgegen bringen konnte. Seto lachte schließlich über seine Gedanken, weil er nur seinem kleinen Bruder und Yugi vertraute, also musste er wohl oder übel mit diesem Problem allein fertig werden.
 

"Er hat sich doch extra für mich zwei Wochen Urlaub genommen und jetzt lässt er mich doch hängen" dachte sich Yugi zur gleichen Zeit und lehnte sich gegen das Geländer auf dem Balkon. Noch immer hatte er leichte Unterleibschmerzen, aber Dank der Salbe, die Seto ihm heute Morgen erneut aufgetragen hatte, waren diese Schmerzen zumindest erträglicher geworden. Trotzdem fühlte er sich irgendwie allein und mochte nun gern umarmt werden, damit er all seinen Frust vergessen konnte. Ob er vielleicht doch zu Mokuba gehen sollte? Nein, unter anderen Umständen hätte er gern mit dem jungen Kaiba ein Videospiel gespielt, aber im Moment konnte er sich nicht auf spaßige Aktivitäten konzentrieren.
 

Ein leiser Seufzer entwich seiner Kehle und erneut öffnete er seinen Mund, um zumindest ein einziges Wort zu sagen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, als habe er seine Sprache verloren. Wie eine Art Blockade in seinem Kopf, welche verhinderte, dass er sich mit seinen Mitmenschen unterhalten konnte. Warum? Sein Wille war doch vorhanden, also warum brachte er einfach kein Wort über die Lippen? "Hilf mir, Seto" dachte sich Yugi insgeheim verzweifelt und senkte seinen Kopf. Stumme Tränen liefen ihm an den Wangen hinunter, während sich sein Herz schmerzlich krümmte. "Tröste mich irgendwie" waren seine nächsten Gedanken, ehe er auf seine Knie sank und sein Gesicht in seinen Händen vergrub.
 

Seto hatte derweil sein Büro verlassen und war auf dem Weg zu seinem Zimmer. Er würde noch eine Lösung finden und wenn es wirklich keinen Ausweg gab, um Yugi vor weiteren Schäden zu bewahren, würde er auf die Geldforderung eingehen, auch wenn sich Keito sicherlich nicht nur mit einer Million zufrieden geben würde. Wirklich, dieser Penner nutzte die derzeitige Situation ohne Reue aus, aber Seto schwor sich, der Tag würde kommen, an dem er den Schwarzhaarigen in die Finger bekäme.
 

Gerade wollte er die Klinke betätigen, um in sein Zimmer zu gehen, aber ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass er Yugi vor etwa zwei Stunden einfach mit seinen kleinen Bruder allein gelassen hatte. Sollte er vielleicht zuerst nach Yugi sehen? Ja, er hatte den Kleinen zu sich ins Haus geholt und ihm versprochen, Tag und Nacht für ihn da zu sein. Entschlossen ging er eine Tür weiter, klopfte an die Tür und trat schließlich ein, denn auf eine Antwort konnte er wohl noch sehr lange warten. Die blauen Augen des Braunhaarigen sahen sich in dem Zimmer um, bis er schließlich die offen stehende Balkontür erblickte. Auch leise Schnieflaute drangen nun an seine Ohren, weswegen sich Seto beeilte und auf den Balkon trat.
 

"Was ist los?" fragte Seto beunruhigt und ging hinter Yugi in die Hocke. Der zierliche Körper bebte immer wieder und der Ältere fragte sich, wie lange Yugi wohl schon hier auf dem Boden saß und den Tränen freien Lauf ließ. Hätte er den Kleinen nicht so lange alleine lassen dürfen? Yugi senkte seine Hände schließlich, sah aus geröteten Augen über seine Schulter zu Seto auf und blickte wieder auf den Boden, auf welchen er nach wie vor kniete. "Bitte... Nimm mich in deine Arme und tröste mich" dachte sich Yugi und erneut öffnete er seinen Mund, um eben diese Gedanken zu sagen, aber wieder einmal brachte er einfach kein einziges Wort heraus.
 

Vorsichtig, wollte Seto den Jüngeren keineswegs erschrecken, legte er seine Arme um Yugi und suchte dessen Hände auf. "Ganz ruhig, Kleiner. Ich bin bei dir" murmelte der Braunhaarige und bettete seinen Kopf auf die Schulter des Kleineren. Yugi drehte seinen Kopf, sah erneut in die blauen Augen und vergrub schließlich sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Ja, Seto war bei ihm und allein diese Umarmung gab ihm genügend Trost, um mit der derzeitigen Situation irgendwie umgehen zu können.
 

Eine ganze Weile verharrte Seto in dieser Position und fuhr mit seiner linken Hand immer wieder durch das Haar des Jüngeren, dessen Atmung sich allmählich beruhigte. Ein leiser Seufzer entwich dem Älteren, ehe die leicht geröteten Augen wieder zu ihm aufsahen und eine seltsame Situation erschaffen wurde. Verdammt, er war Yugi so unglaublich nahe und spürte dessen Atem auf seinen Lippen. Gerade in solchen Momenten schaltete sich sein gesunder Menschenverstand ab, um unüberlegte Dinge zu tun, aber er durfte diesen Schritt nicht gehen, auch wenn er sich noch so sehr nach einem unschuldigen Kuss sehnte. Es war einfach noch zu früh.
 

Die blauen Augen schlossen sich, während er das Gefühl der Fingerkuppen auf seiner Wange genoss und den Kleineren noch ein klein wenig enger an seine Brust zog. "Kuschelst du gern?" schrieb Yugi auf die Handfläche des Älteren und betrachtete weiterhin den entspannten Gesichtsausdruck von Seto, ehe sich ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen des Braunhaarigen bildete. "Ich weiß, ich sehe nicht so aus, aber selbst ich genieße engen Körperkontakt, wenn mir eine Person gefällt" entgegnete Seto wispernd und öffnete seine Augen wieder, nur um zu erkennen, dass Yugi ihm noch ein Stück näher gekommen war. Warum? Yugi sollte sich Zeit lassen und ihn nicht auch noch in Versuchung führen.
 

"Ich gefalle dir?" wollte Yugi schreibend in Erfahrung bringen und konnte die aufkommende Röte auf seinen Wangen nicht verbergen, weswegen er seinen Kopf zur Seite drehte und nun wieder den Boden fixierte, auf welchen er nach wie vor saß. Natürlich konnte er sich noch an die Nacht in der Diskothek erinnern, aber er hatte geglaubt, Seto hätte derartige Worte nur gesagt, weil er eben zuviel getrunken hatte. Sein Kinn wurde sanft ergriffen, ehe sein Kopf zurück in die Richtung des Älteren gedreht wurde, dessen blaue Augen eine unglaubliche Wärme ausstrahlten.
 

"Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dir zeigen, wie sehr du mir gefällst, Kleiner. Ich war nicht nur scharf auf dich, weil ich betrunken war. Ich bin es immer noch und es wäre mir ein Vergnügen, wenn ich dir zeigen dürfte, wie schön Sex eigentlich sein kann" murmelte Seto verführerisch und legte seine Lippen für einen kurzen Moment auf die Wange des Kleineren, ehe er sich von Yugi löste, sich erhob und auch den Jüngeren auf die Beine half. Yugi wusste weder eine Erwiderung, noch wusste er, wie er sich nun verhalten sollte und fuhr mit seinem Zeigefinger über seine Wange. Seto hätte die Chance ergreifen können, um ihn richtig zu küssen, aber er hielt sich ihm zuliebe zurück und gab ihm auch weiterhin Zeit. Ob Yami auch Rücksicht auf ihn nehmen würde? Yugi wusste es nicht und allmählich hasste er sich selbst dafür, immer wieder Yami mit Seto zu vergleichen.
 

"Yami liebt mich und was mache ich? Ich lasse zu, dass Seto mich umgarnt. Ich bin ein schlechter Mensch und vielleicht habe ich sogar die Vergewaltigung verdient" dachte sich Yugi insgeheim, kehrte Seto den Rücken zu, welcher wahrscheinlich nicht verstehen konnte, warum er erneut in Tränen ausgebrochen war und legte seine Hände an das Geländer, während er mit seiner verschwommenen Sicht in den großen Garten hinab blickte. "Yami, du wirst mich hassen und ich... Warum musstest du dich ausgerechnet in mich verlieben?" dachte er sich und ergriff das Milleniumspuzzle mit seiner rechten Hand. Yugi konnte dem Pharao nicht länger der beste Freund sein, denn er schlug einen völlig anderen Weg ein.
 

Im Augenwinkel bemerkte Yugi, dass Seto neben ihm an das Geländer getreten war und obwohl er sich in dessen Gegenwart sicher und behütet fühlte, fühlte er sich nun auch irgendwie unbehaglich. "Ich werde dir weh tun, Seto. Wenn ich es zulasse, dir noch näher zu kommen, werde ich dich verletzen und meinem besten Freund auch" waren seine Gedanken, ehe er zu Seto aufblickte, welcher immer noch nicht wusste, was im Moment mit ihm los war. Vielleicht sollte er gehen und die ganzen Berührungen vergessen, um die anfängliche Freundschaft zu Seto nicht wieder zu zerstören. Ja, er sollte gehen, um nicht noch mehr kaputt zu machen.
 

Diesen Entschluss sofort in die Tat umsetzend ging er zurück in sein zugewiesenes Zimmer und öffnete den Kleiderschrank, um seine Klamotten zurück in die Reisetasche zu packen. Im Augenwinkel sah er zwar schon, wie nun auch Seto sein Zimmer betrat, aber er durfte nicht bei ihm bleiben, auch wenn dies bedeutete, für immer mit diesen Ängsten vor intimeren Berührungen leben zu müssen. Vielleicht würde er einfach eine Therapie machen und so lange in ein Hotel ziehen, denn er konnte auch noch nicht nach Hause gehen. Nein, er würde für eine Weile aus dem Leben seiner Freunde und auch seiner Familie verschwinden.
 

Seine Handgelenke wurden ergriffen, ehe er auf das Bett gedrückt wurde und sich Seto über ihn beugte. "Es tut mir leid, Yugi. Ich hätte dich nicht küssen dürfen, aber... Du kannst doch nicht einfach gehen" murmelte Seto und war nicht gewillt, den Kleineren gehen zu lassen. Wegen Yugi wurde er doch erst erpresst und ohne dem Jüngeren würde er keine einzige Nacht ruhig schlafen können, ohne sich unheimliche Sorgen zu machen. Verdammt, er hatte sich doch nur wegen Yugi zwei Wochen Urlaub genommen und deswegen musste er bei ihm bleiben. Er durfte ihn einfach nicht allein lassen.
 

Yugi war zu erschrocken, um irgendwie zu reagieren und blickte weiterhin zu Seto auf, welcher die Zähne aufeinander presste und immer wieder blinzelte, um den aufkommenden Tränen irgendwie Einhalt zu bieten. "Wenn du gehst, dann...". Seto unterbrach sich selbst, während einige Tränen es trotzdem schafften, sich ihren Weg über seine Wangen zu suchen und schließlich zu Yugi hinab tropften. "Verdammt... Ich brauche dich und du brauchst mich doch auch. Ohne dich... Ohne dich werde ich zerbrechen, weil ich diese Angelegenheit nicht vergessen kann" hauchte Seto und hasste sich dafür, es sich eingestehen zu müssen. Dennoch war er mit seinen Nerven ebenso am Ende, wie der Kleinere unter ihm, welcher nun die Hände aus seinem Griff befreite und sein Gesicht umrahmte.
 

"So sehr brauchst du mich?" dachte sich Yugi und versuchte Seto irgendwie zu beruhigen, aber die Tränen hörten einfach nicht auf, weswegen er den Kopf des Älteren zu sich hinab zog. "Ich will nicht, dass du zerbrichst. Entschuldige, dass ich nur an mich selbst gedacht habe, obwohl du doch nur meinetwegen so leidest" waren seine nächsten Gedanken und legte seine Arme um Seto, dessen Gesicht auf seiner Brust ruhte. Ja, Seto brauchte im Moment seine Hilfe, weil er nun mal die Person gewesen war, welche die Vergewaltigung übers Handy hatte mit anhören müssen. Wären Seto und er keine Freunde geworden, wäre es dem Braunhaarigen wahrscheinlich herzlich egal gewesen, aber ihr Verhältnis hatte sich binnen weniger Stunden zueinander verändert und deswegen durfte er den Leiter der Kaiba Corporation auch nicht alleine lassen. Zumindest nicht in dieser Verfassung.
 

"Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich mich an dich klammere? Yami hat mir seine Liebe gestanden, aber ich... Ich weiß einfach nicht, wie meine Gefühle aussehen. Stattdessen liege ich unter dir und lasse mich von dir umgarnen, Seto. Sag mir doch, was ich tun soll? Ich will Yami nicht verletzen und dich... Ich verletze in letzter Zeit immer nur die Menschen, die mir soviel bedeuten, nicht wahr?" schrieb Yugi nach einer Weile auf die Handfläche des Braunhaarigen, welcher sich nun ein wenig abstützte, um in die traurig wirkenden Augen des Kleineren zu sehen. Eine Antwort konnte Seto jedoch nicht sofort geben, weil Yugi erneut Worte schrieb und scheinbar der festen Überzeugung war, er würde den richtigen Weg gehen. "Ich wollte doch nur gehen, weil ich glaube, dass ich dich auch verletze. Ich mag dich, Seto und ich will nicht, dass du meinetwegen traurig wirst".
 

"Unsinn... Du machst mich traurig, wenn du gehst, Yugi. Ist es denn schlimm, wenn ich dich anmache? Darf ich es denn nicht versuchen? Ich weiß nicht, was du genau für Yami fühlst, aber... Er spielt für mich keine große Rolle. Er ist... Wenn er dir sofort zugehört hätte, dann... Diesem Penner hast du es zu verdanken, dass du vergewaltigt wurdest" entgegnete Seto leise und fuhr mit seiner Hand durch das weiche Haar des Jüngeren, welcher einen leisen Seufzer ausstieß und die Arme noch enger um seinen Oberkörper schlang. Was tat er nur? Er machte Yami schlecht, obwohl das mit Sicherheit der falsche Weg war, aber in seiner Situation musste er einfach sagen, was er dachte und was er fühlte.
 

"Du bist kein schlechter Mensch, nur weil du dich an mich klammerst. Denke doch nicht immer solchen Schwachsinn. Lass dir einfach Zeit und höre auf dein Herz. Irgendwann wirst du wissen, wie es um deine Gefühle steht" wisperte der Ältere, wobei er sich nun doch auf die Unterlippe biss. Wieso hatte er solche schnulzigen Worte ausgesprochen? Verlegen drehte er seinen Kopf zur Seite, nachdem er Yugi nochmals in die Augen gesehen hatte und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Wieso kamen ihm Worte in den Sinn, die er doch sonst nie denken würde? Seufzend setzte er sich schließlich auf, denn er wollte nicht darüber nachdenken, warum er in der Gegenwart des Kleinen den liebevollen Mann spielte, denn er glaubte, die Antwort würde ihm sowieso nicht gefallen.
 

"Leistest du mir beim Mittagessen ein bisschen Gesellschaft oder möchtest du lieber allein sein?" fragte Seto schließlich in die Stille hinein und legte ein kaum merkliches Lächeln auf, als sich Yugi an seinen Rücken schmiegte. "Ich deute deine Anschmiegsamkeit einfach mal als ein 'Ja'" wurde die Geste des Jüngeren durch einfache Worte übersetzt, weswegen sich der Leiter der Kaiba Corporation erhob und seine rechte Hand ausstreckte. Ebenso lächelnd ergriff Yugi die Hand des Älteren und stieg vom Bett, um Seto zum Speisesaal zu folgen. Ja, er wollte Seto ein wenig Gesellschaft leisten, wollte ihm irgendwie nahe sein und wollte dessen Hilfe auch weiterhin in Anspruch nehmen, auch wenn dies bedeutete, einem wichtigen Menschen wahrscheinlich zu verletzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-07-14T19:33:56+00:00 14.07.2013 21:33
Hey ^_^

Wie cool, Seto hat sich tatsächlich 2 Wochen Urlaub genommen?! Ich fan des süß, wie Yugi aus dem KH abgeholt wird und auch das Mokuba dabei war. Die Sache mit dem Video, das Keito gedreht hat und jetzt Kaiba erpresst, find dich obermieß, aber was könnte den da drauf sein, das Seto nicht will, das es an die Öffentlichkeit kommt, das er mit Yugi zusammen ist, denken doch eh schon alle.

Die Zwickmühle von Yugi kann man sehr gut nachvollziehen, auf der einen Seite sein Seelenpartner, der ihn bedrängt hat und dem er sich aber verpflichtet fühlt, oder Seto der weiß wie man verführt und bei dem alles offen bleibt und ohne Verpflichtungen. *seuftz* und dann ständig das schlechte gewissen.

Ich mag es, wie Seto ohn wieder beruhigt hat, als er abhauen wollte und geweint hat.


CuCu Jyorie

Von:  sanae
2011-04-23T20:01:32+00:00 23.04.2011 22:01
ich gebe keine komentare mer ab bis Yami wieder richtig dabei ist.

Von:  viky
2011-04-23T14:29:44+00:00 23.04.2011 16:29
schönes pitel, wie so oft ...aber viel zu kurz für mein armes leserherz T.T


freue mich aufs nächste, udn vor allem freue ich mich, wenn yami mal wieder im spiel ist, also als hauptperson^^

Von:  xXSakuraHarunoXx
2011-04-23T11:58:03+00:00 23.04.2011 13:58
tolles kapi freue mich auf´s nächstes^^.toll das seto um yugi kümmert aber der eine da kann das doch niecht machen.


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