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Young Hearts

Der 29. Wolf
von

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Auf Sonne folgt Regen

Jack erwachte vom Klingeln seines Weckers.

Das Geräusch kam ihm so unwirklich vor, dass er eine Weile brauchte um zu begreifen, dass Haku ihn heute nicht geweckt hatte.

Er stand auf und ging in die Küche. Er fand einen gedeckten Tisch, doch keinen Haku vor.

Auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel, auf dem stand:
 

Mach dir keine Sorgen, ich bin Einkaufen gegangen.
 

Kann ich in deiner Pause bei dir vorbeischauen?
 

Wir müssen reden.
 

Ich wünsche dir einen schönen Tag. Lg Haku.
 

Was sollte er jetzt tun?!
 

>Irgendwann müssen wir sowieso darüber sprechen. Wie heißt es so schön: Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen.<
 

Entschlossen schrieb er ein `Ja` auf den Zettel und verließ, nachdem er sich angezogen hatte, mit einem mulmigen Gefühl das Haus.
 

Als Haku nach Hause kam, sah er sofort auf den kleinen Zettel, auf dem die knappe Antwort stand. Er war erleichtert. Er konnte es nicht ertragen, solche Zustände ungeklärt zu lassen. Er würde sich bald auf den Weg machen, denn das Einkaufen hatte länger gedauert, als vermutet.
 

Plötzlich hörte er es im Obergeschoss rumpeln. Haku spitzte die Ohren und hörte Schritte. Und schon roch er es: Eine fremde Person, ein Mensch, erdreistete es sich hier am helllichten Tage einzubrechen!

Lautlos versteckte er sich hinter der Treppe und verwandelte sich vorsichtshalber, denn seine Fähigkeiten als Wolf wusste er einzuschätzen.

Die schweren Schritte des Einbrechers ließen die Dielen der Treppe knarren.
 

>Er mag das lautlos nennen, aber ich nenne es ohrenbetäubend!<
 

Als der Einbrecher unten angekommen war und etwas aufhob, was zu Boden gefallen war, nutzte Haku die Gunst der Stunde und sprang mit einem Satz auf ihn. Er knurrte und fletschte die Zähne.
 

„Geh runter von mir, du elende Töle!“
 

Der Mann versuchte ihn von sich herunter zu schubsen, doch Haku bellte so laut er konnte. Überrascht starrte der Mann ihn an, doch er fing sich sehr schnell wieder und schlug Haku mit geballter Faust in den Magen. Haku heulte auf und wich ein wenig zurück, doch als der Mann Anstalten machte, sich zu erheben, biss er ihm ins Bein.

Viele Schläge fuhren auf ihn nieder, doch er ließ nicht locker, bis er Sirenengeheul und Emily`s Stimme vernahm.

Ihm wurde schwarz vor Augen und er spürte nur noch den leichten Windhauch, als er in sich zusammensackte.
 

Als er die Augen aufschlug, sah er Emily`s Gesicht vor sich. Sie sah ihn besorgt an.
 

„Nola, er ist aufgewacht.“
 

„Hallo Haku, wie geht es dir?“, fragte sie mit sanfter Stimme.
 

Er wollte sich ein wenig aufrichten, doch ein stechender Schmerz in Kopf und Magengegend ließen ihn zusammenfahren.
 

„Bleib liegen Haku!“
 

„Wo… wo ist Jack?“
 

„Ich habe ihn gleich angerufen, nachdem ich dich hergebracht habe. Er kümmert sich um alles und kommt dann später hierher.“, sagte Emily in beruhigendem Tonfall.
 

„Haku, hör mir zu… Glaubst du, du schaffst es dich in einen Menschen zu verwandeln? Ich könnte dich dann besser behandeln.“
 

„In Ordnung.“
 

Im jetzigen Zustand fiel es ihm erstaunlich leicht sich fallen zu lassen.
 

„Das ging ja schneller, als gedacht!“, sagte Nola erfreut.
 

Schon wurden ihm seine Lider schwer und er fiel abermals in einen tiefen Schlaf.
 

Als er das nächste Mal seine Augen öffnete, sah er Jack, der förmlich in den Raum geschlittert kam und auf ihn zulief.
 

„Haku! Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?“, fragte er völlig außer Atem.
 

Nola und Emily verließen unaufgefordert den Raum.
 

„Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“
 

„Mir geht es, den Umständen entsprechend.“
 

„Du hättest den Mann einfach gehen lassen sollen.“
 

„Das konnte ich nicht, immerhin ist er bei dir eingebrochen! ... Was wollte er eigentlich? Hat er etwas gestohlen?“
 

„Nein.“, Jack schwieg kurz, dann fuhr er fort: „Er hat eine Bombe gelegt. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass du nach Hause kommst.“
 

„Wie erklärst du es überhaupt, dass ein Wolf in deinem Haus war? Darüber hab ich bis jetzt gar nicht nachgedacht, es tut mir leid!“
 

„Mach dir mal keine Sorgen. Hättest du dich nicht in einen Wolf verwandelt, dann hätte Emily dich wahrscheinlich gar nicht bemerkt! Viele meiner Kollegen gehören unserem Rudel an, deshalb habe ich genug Zeugen dafür, dass der Wolf, der bei mir lebt, abgerichtet ist.“
 

„Aber… ich habe ihn doch gebissen!“
 

„Aber du hast losgelassen, als Emily kam und das sahen alle als Beweis meiner Aussage. Außerdem ist dies doch eine Lappalie, wenn man bedenkt, dass eine Bombe im Haus des Polizeidirektors entschärft werden musste!“, sagte Jack mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
 

„Ich sollte vielleicht gehen und dir deine Ruhe gönnen.“
 

„Nein, bitte bleib.“, Haku sah ihn mit einem Hundeblick an, der ihn schmunzeln ließ.
 

Er legte eine Hand an seine Wange und sagte: „Aber nicht mehr allzu lange. Du musst dich erholen und ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.“
 

Jack kehrte aufs Polizeirevier zurück.

Dieser Mann würde ihm nicht ungeschoren davonkommen. Nicht nur, dass er ein Attentat auf ihn geplant hatte, nein, er hatte auch seinem geliebten Haku übel zugesetzt! Da der Fall ihn jedoch persönlich betraf, durfte er den Täter nicht selbst befragen, deshalb setzte er seinen besten Mann auf ihn an und verfolgte das Verhör hinter einem Spiegel.
 

„Warum haben Sie die Bombe im Haus des Polizeichefs gelegt?“
 

„Weil Leute, wie der feine Mr. Bannistor, mich ankotzen! Er blickt von oben herab auf die Leute, die seiner Position nicht ebenbürtig sind und lässt andere seine Arbeit machen!“
 

Der Inspektor ballte die Fäuste: „Mal ganz abgesehen davon, dass das völlig absurd ist, ist das kein Grund jemanden umbringen zu wollen!“
 

„Ich hatte nicht vor ihn umzubringen! Ich wollte ihm lediglich zeigen was es heißt etwas zu verlieren!“
 

„Was ist es denn, dass er sich hat Ihnen gegenüber zu Schulden lassen kommen?“
 

„Das kann ich Ihnen genau sagen! Er hat meinen Bruder hinter Gitter gebracht!“
 

„Ihr Bruder war ein Verbrecher und der Chef hat ihn lediglich festgenommen. Das Gericht hat ihn für schuldig erklärt.“
 

Phil machte seine Sache wirklich gut, er war schon immer ein guter Polizist, wenn er auch manchmal etwas zu zielstrebig und stur war.
 

„Wissen Sie, was mit ihm passiert ist, nachdem er ins Gefängnis kam?! Soll ich es Ihnen verraten?! Er hat sich erhängt! Da ist der Verlust eines Hauses doch wohl leicht zu verkraften! Es hätte auch niemand gemerkt, dass ich die Bombe gelegt habe, wäre diese doofe Töle nicht gewesen!“
 

„Also geben Sie alles zu?“
 

„Ja, aber ich nehme mir einen Anwalt und werde den Polizeichef wegen Körperverletzung anzeigen!“
 

Phil wandte sich zum Spiegel und zeigte mit dem Daumen nach oben. Er stellte das Tonbandgerät aus und sagte: „Ich würde Ihnen dringend davon abraten den Chef anzuzeigen, es könnte sehr unangenehm für Sie werden.“
 

„Soll das eine Drohung sein?!“
 

Phil fletschte die Zähne und seine Eckzähne wandelten sich zu den Reißzähne eines Wolfes, ein Knurren, dass nur der Täter und Jack hören konnten kroch seine Kehle hinauf.

Er stand auf und verließ den Verhörraum: „Festnehmen!“

Der Täter blieb völlig fassungslos zurück.
 

„Danke Phil, gute Arbeit!“, lobte Jack ihn.
 

„Dein kleines Problem mit der Anzeige habe ich auch gleich gelöst. Sie werden ihn für unzurechnungsfähig halten und in die Geschlossene schicken.“
 

Ohne ein weiteres Wort ging Phil an ihm vorbei. Er mochte ein guter Polizist sein, doch manchmal schienen seine Methoden, wenn es um das Rudel ging, sehr zweifelhaft zu sein.
 

Nola führte einige Untersuchungen an Haku durch, während er schlief. Sie wollte ihn nicht aufwecken. Vorsichtig schob sie das T-Shirt, das Jack bei seinem letzten Besuch mitgebracht hatte, damit Haku nicht splitterfasernackt hier liegen musste, nach oben.
 

>Der Schlag in den Magen scheint keine inneren Verletzungen hervorgerufen zu haben, doch eine starke Prellung und ein schlimmer blauer Fleck, sind leider nicht auszuschließen. Die Schläge auf den Kopf werden, Gott sei Dank, nur eine leichte Gehirnerschütterung zur Folge haben. Der Junge ist wirklich zäh. Er ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Es ist ein wenig selbstsüchtig, doch ich wünschte er würde bleiben!<
 

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So, damit wäre das 8.Kapitel abgeschlossen!

Ich hoffe es gefällt euch! >.<

Leider sind Haku und Jack etwas zu kurz gekommen, aber keine Angst, ich verspreche, dass dies sich ändern wird ;)
 

lg~

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-03-10T16:39:38+00:00 10.03.2011 17:39
Mann, das ist ja schrecklich! Der arme Haku...! :(
Da hätte Jack ja beinahe mehr verloren, als sein Haus...
Ein Glück ging das alles nochmal soweit gut.

Phil war mir ja erst eher unsympathisch, aber wie er mit dem Täter umgegangen ist, fand ich super!
--> "Sie werden ihn für unzurechnungsfähig halten und in die Geschlossene schicken.“" XD

Ich hoffe doch, Jack und Haku kommen bald zu ihrer "Aussprache"...^^
Von:  Ryosae
2011-03-09T15:29:39+00:00 09.03.2011 16:29
ok. also ich freu mich schon auf morgen! ^^

mh.. vielleicht wuste der einbrecher ja, dass das das (xD) haus von dem polizeichef war. und er hat deswegen dort etwas rausgenommen!?
oder das haus hat von außen so vermögend ausgesehen?
ich könnt hier jetzt noch viel hinschreiben... xD
am besten warte ich bis morgen! :D


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