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Mission: Rettet die Prinzessin!

4 Jugendliche erleben ihr ganz besonderes Abenteuer
von

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Schatten

Im Jahre 1503, lange vor unserer Zeit, geschah so manch unheimliches...
 

Es war tiefste Nacht, der Vollmond stand glühend am Himmel und ließ den Wald noch Furcht einflößender erscheinen als er ohnehin schon war. Denn selbst im Mondlicht schimmerte der dünnste Ast gespenstisch.

Eine Gruppe dunkler Gestalten saß um ein wild prasselndes Lagerfeuer. Sie feierten und prahlten, wie gut sie beim letzten Raubzug gewesen waren, und was sie für wertvolle Schätze erbeutet hatten. Ihre tiefen, bedrohlichen Stimmen drangen durch den dicht bewachsenen Wald und hallten in ihm grausam wieder.

Eine Krähe flog über das von der Nacht eingehüllte Land. Ihr Flugziel führte sie zu dem unheimlichen Wald. An einer Stelle mitten in ihm schien das Gehölz zu brennen. Der schwarze Vogel stürzte auf das flackernde Licht zu.

Das geheimnisvolle Wesen wollte nicht sofort in das Geschehen eingreifen, setzte sich deshalb auf einen nahe gelegenen Ast und beobachtete interessiert das Treiben.

Ein großer stämmiger Mann trat an das Nachtlager heran. Sein Gesicht war grausam. Eine lange Narbe, oberhalb seines rechten Auges, zeichnete ihn. Ein großer Teil seines Gesichtes wurde von einem Vollbart bedeckt, doch erkannte man noch ein fieses Lächeln. Durch sein Erscheinen verstummte die Gruppe augenblicklich. Niemand traute sich, ihn zu ignorieren. „Männer, das habt ihr gut gemacht!“ lobte er sie.

Schon fingen sie zu grölen an und versuchten sich zu überbieten im Erzählen der besten Räubergeschichten. Dabei stießen sie mit ihren Rumflaschen an. Der Mann überblickte seine Gefolgschaft wohlwollend und drehte sich nun etwas zur Seite. Sein Lächeln wurde noch gemeiner. Sein Blick traf einen Baum, an dem ein junges, bewusstloses Mädchen gefesselt lehnte. Ihre langen, blonden Haare verdeckten einen Teil ihres Gesichtes. Doch glänzte ihre Haut im Mondschein so lieblich zart und unschuldig.

Die Krähe sah in die gleiche Richtung wie der Anführer der Räuberbande. Ihr fiel das junge, zarte Mädchen sofort auf. Sie erhob sich majestätisch von ihrem Ast und ließ sich auf den Boden herab. Auf dem Weg hinunter, verschwand die Krähe in einem Nebelfeld.

„Ihr habt es geschafft“, drang eine starke Frauenstimme durch den dichten Rauch.

Die Männer hielten inne und sahen sich verängstigt um. Sie standen auf und hielten sich kampfbereit, so wie sie es in solchen Situationen gelernt hatten, denn sie ahnten nicht, wer mit ihnen sprach oder woher die Stimme gekommen war. Doch der Anführer wusste, wer sie gefunden hatte. Er befahl zwei seiner Leute auf das Mädchen wie auf ihren Adamsapfel aufzupassen. Anschließend stellte er sich dem Besuch furchtlos entgegen.

Als der Nebel sich lichtete, kam eine hübsche Frau zum Vorschein. Sie war schlank und trug ein langes, schwarzes Kleid. Ihr Gesicht war rein, dennoch trog ihr Erscheinungsbild. Ihre Augen strahlten so viel Hass und Boshaftigkeit aus, dass es selbst die Unterwelt vor ihr grauste. Ihre schwarzen Haare wurden von einem großen Hut verdeckt. Ihre Fingernägel waren lang und schwarz lackiert. Sie umschloss mit ihren langen Fingern einen hölzernen Zauberstab. Alles an ihr spiegelte ihre dunkle Aura wieder.

„Die böse Hexe!“ rief einer der Männer voller Furcht aus. Der Anführer deutete ihm mit einer Handbewegung zu schweigen. „Ihr? Ihr habt euch auf so einen langen, beschwerlichen Weg gemacht, um uns einen Besuch abzustatten?“ Er ließ die Hexe keine Sekunde aus den Augen. „Es war ausgemacht, dass wir sie zu euch bringen“, und er zeigte auf das bewusstlose Mädchen.

Die Hexe ignorierte die Ungezogenheit des Räubers und blickte ungeduldig zu dem gefesselten Mädchen. „Ja, ja, ich weiß, was ausgemacht war, aber jetzt löse ich euch ab.“ Sie wollte an den Männern vorbeigehen, doch der Anführer stellte sich ihr deutlich in den Weg. „Nicht so schnell“, hielt er sie noch auf. „Was ist mit unserer Belohnung?“

Sie strafte die Ungeduldigkeit des Anführers mit einem Blick der Verachtung. „Wartet ab, ihr erhaltet schon noch eure Belohnung. Ihr könnt mir trauen. Wenn ich erst einmal über das gesamte Land regiere, dann erhaltet ihr so viele Dublonen, wie ihr nur tragen könnt.“ Sie schob sich an dem Räuberhauptmann vorbei und er ließ sie gewähren. Die Hexe schritt stolz zu dem Mädchen und blieb vor ihr stehen. „Kleines Prinzesschen, jetzt endlich gehörst du mir!“ Sie begann gehässig zu lachen. Der Wald vermittelte die Unheimlichkeit, als wären Tote auferstanden. Er ließ einen vor Angst erzittern.



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