Mit einem Vorwort möchte ich euch nicht nerven. Lest einfach... wenn ihr wollt. Diese Fanfic ist etwas anders ausgefallen. Weder Romantik noch Dramatik, sondern eher der Alltag von relativ normalen Jugendlichen. Allen so um die sechzehn dürften solche Szenen geläufig sein. Trotzdem gefiel mir die Idee so gut, dass ich mal ne Fanfic draus machen wollte. (An alle männlichen Leser: Nehmt Misty nicht übel was sie zwischendurch für Sprüche loslässt.)
Dance with me
Misty nippte lustlos an ihrem Amaretto. Selbst etwas Alkohol konnte heute ihre Stimmung nicht bessern. Klar sie hätte so viel trinken können, bis sie ihre Stimmung nicht mehr definiren könnte. Aber ihre Depressionen zu ertränken, war, fand sie zu mindest, nicht der richtige Weg. Es war schon kurz nach zwölf und die Disco mehr als voll. Und sowas nannte sich dann Beach-Party. Der Boden der Tanzfläche war voller Sand und so ein paar Flitchen rannten freiwillig nur in Bikinis rum. Kein Wunder das Rocko und Ash darauf bestanden hatten herzukommen. Jungs waren schließlich alle gleich. Es schmerzte zum tausendsten mal feststellen zu müssen, dass Ash auch nicht anders war. So sehr sie es sich auch wünschte. Vielleicht war es doch besser sich einfach die Kannte zu geben. Sie nahm einen großen Schluck. Als sie das Glas wieder absetzte, sah sie plötzlich, dass jemand sich neben ihr saß. "Du sitzt hier die ganze Zeit so allein. Willst du nicht ein bischen tanzen? Ich heiß übrigens Markus." Misty lächelte diesen Matcho an. "Freut mich. Mein Name ist... kein Interesse." "Das ist aber ein schöner Name. Woher kommt der?" Misty verdrehte die Augen. Entweder war der Typ so doof wie ein Besen oder ... so etwas was man im allgemeinen als "Mann" bezeichnete. Sie nahm ihr Glas und wollte sich an einen anderen Tisch setzen. "Hey warte! Keine serviert mich einfach so ab." Er packte sie grob am Arm. Das genügte Misty. Sie schüttete ihm ihrem Amaretto ins Gesicht. "Dann wird es aber aller höchste Zeit!" Er schlug ihr das Glas aus der Hand, worauf es glirrend zu Bruch ging. Sie ließ sich davon nicht beeidrucken, sondern sah ihn nur mit einem herablassenden "Das wirst du noch bereuhen" Blick an. "Dir sollte man Benemen beibringen." Er holte aus und wollte ihr eine Ohrfeige verpassen, doch dazu kam er gar nicht mehr. Noch während des Ausholends hatte ihr jemand am Kragen gepackt. "Pack sie noch einmal an und du bist tot." Diese Drohung klang so ernst gemeint, dass Markus nichts mehr darauf sagte. Der Junge vor ihm ließ ihn los und wandte sich zu Misty. Diese sah ihren Gegenüber auch nicht gerade freundlich an, gab aber kein Wort von sich, als er ihr einen Arm um die Hüften legte und mit ihr Richtung Ausgang in der Menge verschwand. "Wie wär es mit einem Danke?", fragte der Junge mit den schwarzen Haare neben ihr. "Ash, ich wär auch allein mit deinem kleinen schwanzgesteuerten Arschloch fertig geworden." "Misty!", Empöhrung schwang in seiner Stimme mit. "Ist doch wahr!", verteidigte sie sich. "Komm lass uns erstmal rausgehen, damit du dich beruhigst." Misty biss sich auf die Lippe, damit sie nicht auch noch Ash beleidigen würde. Sie hasste es wenn er ihren Beschützer spielen wollte, oder einen auf Mister Oberschlau machte. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass er recht hatte. Sie hatte verdammt schlechte Laune, aber ob frische Luft das bessern würde? Vielleicht schon, wenn man bedachte wie verdammt stickig es in der Disco war. Mindestens 32 Grad waren das schon. Sonst würde auch keiner freiwillig in solchen kurzen Sachen da rum laufen. Misty ließ sich leicht gegen Ash fallen. Vielleicht würde er denken, dass es ihr nicht so gut ging und gleich mit ihr nach Hause gehen. Doch im Grunde hakte sie diesen Gedanken sofort ab. Bis er sowas merken würde, werden bestimmt noch Jahrhunderte vergehen. Als sie die Disco verließen, lief Misty ein kalter Schauer über den Rücken. Kein Wunder. Sternklare Sommernächte konnten kälter sein wie eine bewölkte Herbstnacht. "Ash..." "Ja?" "Es ist verdammt kalt. Lass uns wieder rein gehen." Dieser Gedanke schien ihm aber nicht so ganz zu gefallen. Zumindest reagierte er nicht. Oder besser nicht so wie Misty es erwartet hatte. Er zog seine Weste aus und hing sie ihr über die Schultern. Misty machte ein paar mal den Mund leicht auf und wieder zu. Sie wollte etwas sagen, aber ihr fehlten die Worte. Prüfend musterte sie Ash, der sehr interresiert den Sternenhimmel beobachtete, gerade so als ob er vermied sie anzusehen. Als ob das sonst ein großes Problem für ihn darstellte. Da konnte doch nur irgendwas nicht stimmen. Misty legte ihm die Hand auf die Stirn. "Was soll das denn werden?" "Fieber scheinst du nicht zu haben... Sag mal wie viele Finger siehst du?" Sie hielt ihm ihre Hand vor die Augen. "Drei... aber sag mal ich bin doch nicht krank." "Na, ganz sicher?" Sie sah Ash mit gespielter Besorgnis an. "Idioten. Muss man gleich krank sein, wenn man mal nett zu dir ist." "Du schon..." "Was soll das denn wieder heißen!?" Sie wollte sich nicht streiten. Und um genau das zu vermeiden drehte sie sich um und ging wieder rein. Was konnte an diesem Abend eigentlich noch alles schief laufen? Erst der Streit, dann Ashs merkwürdiges Verhalten und zu allem Überfluss auch noch ihre schlechte Laune, sie sich durch nichts kitten lassen wollte. Als sie kurz vorm Eingang war, sah sie Rocko, der gerade mit irgendeiner Blondine am knutschen war. Misty konnte nicht mehr als den Kopf schütteln. Sollte er für heute Abend sich mal in seinem Glück sonnen. Hoffentlich war diesem armen Mädchen klar, dass sie nur eine Eintagsfliege war. Seine Beziehungen hielten grundsätzlich nicht länger als einen Tag, oder in dem Fall, eine Nacht. Ash kam hinter Misty angerannt. "Was soll das denn jetzt werden?", dachte sie. Da fiel es ihr wieder ein. Noch bevor er sie erreicht hatte warf sie ihm seine Weste entgegen, die er mitten ins Gesicht bekam. Als Ash das nächste mal freie Sicht hatte, war Misty schon wieder verschwunden. Wieder mal war einer seiner Versuche gescheitert. Es war nicht das erste Mal in letzter Zeit, dass er einen offensichtlichen Versuch gestartet hatte ihre Freundschaft zu vertiefen. Er wollte einfach mehr. Nicht das ihre Freundschaft ihm nichts bedeutete. Manchmal glaubte er auch, dass es besser wäre, wenn sie einfach nur Freunde wären, aber wenigstens versuchen wollte er es schon. Sie war einfach so anders. Nicht so flach und einfach zu beeidrucken wie alle anderen dahergelaufenen Tussen. Sie hatte eben das gewisse etwas. Ash schüttelte den Kopf, als wolle er sich selbst wieder aufwecken. Vermutlich hatte er nur etwas zu viel getrunken. Das passierte ihm in letzter Zeit einfach ein bischen zu oft. Trotzdem, er musste Misty wieder finden. Er wollte sich nicht einmal vorstellen, was sie noch alles anstellen würde. Mit ihrer schlechten Laune war nicht zu spaßen, dass konnte schrecklich enden. Vielleicht nicht für sie, aber für alle die sich mit ihr anlegten bestimmt. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge. Zum Glück verzichteten die Rausschmeißer heute darauf die Persos zu kontrollieren. (Sonst wäre ihnen vermutlich aufgefallen, dass Ash noch gut einen Monat vor seinem 16ten Geburtstag stand...) Nichts desto trotz, fand er Misty irgendwann wieder. Sie stand an einen Pfeiler gelehnt und unterhielt sich mit irgendeinem Mädchen, vermutlich eine Bekannte von ihr. Ash hatte vor langer Zeit aufgegeben sich alle Leute zu merken die Misty kannte. Ihr Bekanntenkreis war so groß, dass selbst sie oft den Überblick verlohr. Gut, andererseits hieß das die Sitution hatte sich entschärft. Er brauchte kein Auge mehr auf sie haben, was ihm auch gerade in dem Augenblick unmöglich wurde, da eine seiner früheren Discoflirts ihn erspäht hatte.
Misty hingegen war mittlerweile nur noch genervter. Ausgerechnet die größte Heulboje aller Zeiten musste ihr über den Weg laufen. Nicht das sie wirklich etwas gegen dieses Mädchen hatte, sie konnte ja auch ganz nett sein, aber was sie immer für Probleme hatte. Um nicht gänzlich den Verstand zu verlieren hatte Misty das dauer Nicken eingestellt. So merkte nie einer, dass sie nicht zuhörte. Zwischendurch ein "oh du Arme" und ein "Das kann ich total verstehen" und die Welt war in Ordnung. So schien es wenigstens. Währenddessen versuchte sie an etwas schöneres, als den Lärm und die Hitze zu denken.
................ 1 Stunde kann schneller vergehen als man denkt........
Misty hatte nun den Entschluss gefasst nach Hause zu gehen. Es war ihr einfach zu blöd. Etwas Schlaf würde ihr besser tun, als die ganze Zeit versuchen gute Laune zu bekommen. Es war sowieso ein unmögliches Unterfangen, da sie nicht mal wusste warum sie so schlecht drauf war. Aber leider Gottes hatte sie Ashs Mutter versprochen ihn zu Hause abzuliefern, da es nicht nur einmal vorgekommen war, dass er im Straßengraben übernachtet hatte. Wozu fast durchgemachte und durch gesoffene Nächte einen doch bewegen konnten. Also blieb ihr nicht weite übrig als abwarten und Tee zu trinken. Gut es gab keinen Tee und somit bestellte sie sich irgendeinen Cocktail, von dem sie den Namen schon am nächsten Morgen vergessen hatte. So saß sie da und wartete... und wartete... und wartete. Die Musik schien ihr langsam aber sicher immer lauter zu werden und die Tanzfläche auch immer voller. Aber ob das, was da veranstalltet wurde noch viel mit tanzen zu tun hatte? Es sah eher nach hüpfenden, wankenden und torkelnden Teenangern aus. Plötzlich tippte sie jemand auf die Schulter. Sie drehte sich um und sah Ash, der schon einen hochroten Kopf hatte... kein Wunder bei den Temperaturen im Raum. "Was ist? Können wir gehen?", fragte Misty schon fast hoffnungsvoll. "Ach nö... Ich wollte dich eigentlich zum tanzen überreden." "Das muss doch nicht sein." "Doch...", beharrte Ash. "Ich will aber nicht." "Ach bitte... das hebt bestimmt deine Laune." "Ich hab super Laune Ash." "Dann komm doch!" "Ash, N E I N." "Ich verstehe... du kannst gar nicht tanzen." Sie zwang sich zu einem Lächeln: "So ein bischen rumhüpfen kann jeder." "Und wo liegt dann das Problem?" "Sag du es mir." "Du bist ein Partymuffel!" "Bin ich nicht!" (Das hatte sie jetzt doch in ihrer Ehre verletzt.) "Und was ziehst du dann hier für einen Show ab?" "Gut du hast es ja nicht anders gewollt..." Sie stand auf. Eigentlich hatte er damit nicht mal mehr gerechnet. Er war nur noch darauf ausgewesen, aus ihr rauszukitzeln, was los war. Doch darauf hatte Misty noch viel weniger Lust als aufs Tanzen. Sie drehte sich noch ein mal zu Ash um: "Und... kommst du?" "Klar..." Gerade wurde ein neues Lied aufgelegt. Und was Ash dann sah, verstand er beim besten Willen nicht mehr...
Das Licht eines Scheinwerfers hüllte Misty in ein warmes rotes Licht. Gerade so, als ob sie im Licht der untergehenden Sonne badete. Sie stand regungslos da, mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf. Die Musik war noch leise, kein Wunder, kaum ein Stück fängt gleich mit voller Stärke an. Langsam hob sie einen Arm nach dem anderen über den Kopf. Ihre Bewegungen schienen dabei merkwürdig anmutig. Kaum merkbar bewegte sie ihre Hüften im Takt. Erst jetzt begann der Gesang. Im selben Moment sah Misty auf. In ihren Augen konnte Ash einen Glanz ausmachen, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie stralten und funkelten gerade zu. Ihm fiel ein, dass er sie, egal wie oft sie schon ausgewesen waren, noch nie tanzen gesehen hatte. Vermutlich war das nur gut so, denn jeder der sie sah musste ihr unwillkührlich verfallen. Ihre Bewegungen waren weder zu groß noch zu klein und passten in den Takt, gerade so als ob sie zu diesem Lied tausendmal getanzt hätte. Ihr ganzer Körper war in Einklang mit der Musik und jede Bewegung von Hüfte, Füßen und Armen passte als würde sie als würde sie dieses Lied allein mit ihrem Körper erzählen. Aber das war es gar nicht mal. Jeder konnte sich mit genug Übung so bewegen. Es war viel mehr ihre Ausstrahlung. So anmutig wie ein Engel, einfach perfekt. Ash konnte es nicht so ganz glauben. Doch auch hier hatten sich Mistys Worte wieder bewahrheitet. Sie konnte alles, wenn sie nur wollte. Wie in Trance starrte er sie an - verzaubert im wahrsten Sinne des Wortes. Er drehte sich um, schüttelte den Kopf, damit er im selbigen wieder klar wurde. Plötzlich umarmte ihn jemand von hinten. "Hey wegrennen gildet nicht." Es war Misty. "Hatte ich auch gar nicht vor", entgegnete Ash. Er drehte sich wieder zu ihr um. Zu seinem Verwundern musste er feststellen, dass sie ihn regelrecht anstrahlte. "Warum bist es eigentlich ausgerechnet du, der es immer wieder schaft mich aus meinen Depressionen zu reißen? Trotzdem, Danke!" Bevor er etwas erwidern konnte, druckte sie ihm einen Kuss auf. Sie wusste durchaus noch was sie tat, und auch das es irgendwie übermütg war, aber sie konnte nicht anders. Er sah sie verwirrt an. Sie hingegen lächelte nur.
-----------Ende-----------
Nachwort: Nehmt das Ende einfach so hin (hier gibts keine Fortsetzung!) Trotzdem würde ich mich wie immer über Kommentare freuen. Eine Frage plagt mich allerdings. Und die könnt nur ihr mir beantworten, wollt ihr meine Pokemon-Fanfics überhaupt noch lesen? Ich mein mittlerweile sind sie doch echt abgedroschen, oder kommt nur mir das so vor? Macht mir doch mal Vorschläge, über welche Animes oder Mangas ihr lieber Fanfics hättet... Vielleicht über sämtliche Magical-Girl-Mangas/Animes?
Ciao SailorTerra (24.11.2001)
