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Left alone

Freiheit wieder willen...
von

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Left Alone

Der Tag war grau. Schon den ganzen Tag hingen die Wolken tief am Himmel und eine Regenflut ergoss sich aus den Himmlischen weiten hinab auf die Welt. Am Waldrand stand eine Gestalt, dem Wetter entsprechend tropfend nass. Es handelte sich um einen Trainer, dessen braunes Haar ihm in Strähnen ins Gesicht hing. Seine Regenwolkengrauen Augen hatte er auf seine Hand gerichtet. Ein bisschen wirkte es so, als regnete es auch in ihnen, wie es überall um ihn herum regnete. Das Wasser schien überall zu sein, doch gleichzeitig war es ihm egal. In seiner Hand lag ein kleiner halb rot und halb weißer Ball, kaum größer als seine Handfläche. Und doch schien er in diesem Moment so viel zu wiegen. Nun schloss der braunhaarige seine Augen und schüttelte unmerklich den Kopf. "Es muss sein..." murmelte er, in dem Versuch sich selbst daran zu erinnern, dass er das Richtige tat. Er drückte auf den Knopf in der Mitte des Balls. Ein blauer Lichtstrahl erschien und in ihm Materialisierte sich ein etwas zerzaustes Fukano.
 

So plötzlich aus dem warmen inneren seines Pokeball hinaus in die kalte, nasse Wirklichkeit geholt, war das Feuerpokemon für einen Moment vorallem verwirrt. Dann spürte es etwas, mit einer Wucht wie einen Schlag. Nun schien der Regen drückend auf ihm zu lasten, wo es diesen doch ohnehin verabscheute. Verwirrt sah es zu seinem Trainer auf, dem Menschen den es liebte und so gut kannte, dem es vertraute. Und jetzt? War das das Ende? Natürlich zu Beginn hatte es Probleme gegeben zwischen ihnen, doch das war doch vorbei! Sie waren so ein gutes Team gewesen! Immer!
 

Der Trainer lächelte ganz leicht als er sein Fukano sah. "Du bist frei.." murmelte er. "Ich entlasse dich. Es ist das beste für dich. Du musst wild und frei sein. Ich kann dich nicht immer nur einsperren." Als das Feuerpokemon den Kopf schieflegte lächelte er nochmal und drehte sich zum gehen um. Länger hielt er es nicht aus, wollte nicht länger hier bleiben. Er würde nun glücklich werden, glücklicher als er es sein könnte, wenn er ihn gefangen hielt.
 

Doch Fukano verstand nicht. Es wollte nicht verstehen. Als sein Trainer sich entfernte rannte es sofort hinterher. Er musste doch auf ihn aufpassen und bei ihm bleiben. Doch sein Trainer blieb auf einer Hügelkuppe nur wenige Meter weiter wieder stehen und drehte sich um. Er musste zur Vernunft gekommen sein, sie konnten wieder zusammen Reisen! Doch sein Trainer hob das Hundepokemon hoch und schüttelte den Kopf.

"Ich bin nicht mehr dein Trainer. Du musst hierbleiben. Ich bin sicher auch du hast ein Leben, dass du leben willst. Du bist frei." Er setzte das Pokemon wieder ab. Dann drehte er sich einfach um und ging wieder. Wieder rannte Fukano hinter dem Trainer her, blieb auf der Hügelkuppe jedoch stehen und sah seinem Trainer nach. Ja es hatte ein Leben zu leben, doch das hatte er gerade beenden müssen. Die Reise mit seinem Trainer war sein Leben gewesen. Die war vorbei. Endgültig.

Er hatte nie darum gebeten Freigelassen zu werden. Niemals! Aber wer fragte schon ein Pokemon? Freiheit war eine Bürde, kein Geschenk. Und genau genommen besaß er keine Freiheit, denn die Freiheit zu entscheiden was er tun wollte hatte er nicht.

Er stieß ein tiefes heulen aus, und warf dabei den Kopf in den Nacken. All seine Trauer schwang damit mit.
 

Als das Heulen ertönte blieb der Trainer stehen, die Hand in den Taschen. Er hob den Kopf an, und sah zurück zu dem Hügel, an dem er sein geliebtes Fukano zurückgelassen hatte. Jetzt war es frei, und konnte dem Ruf der Wildniss folgen. Wenn man sein Pokemon liebte musste man es loslassen. Das galt für seine Kinder wie für seine Pokemon. Eine Träne lief ihm über die Wange. Oder war es nur ein Regentropfen? Er selbst hätte es nicht sicher sagen können. "Lebe Wohl..." flüsterte er, seine Stimme brach. Es ging ihm jetzt besser sagte er sich, auch wenn es ihm nun das Herz brach. Man konnte ein Pokemon nicht auf ewig in solch einen engen Ball einsperren. Das war nicht richtig, nicht gut. Er hatte das richtige getan. Denn Freiheit war ein Geschenk, das ein Mensch nicht einfach nehmen können sollte.
 

Während der Regen nun weiter schwer auf die Erde prasselte, brach eine gut gemeinte Tat gleich zwei Herzen.

Freiheit muss nicht gut sein, wenn du nicht die Wahl hast sie einzutauschen....



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