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Personal Paradise - withered flower -

verwelkte Blume
von

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3. Szene

3. Szene
 

Die Dusche plätscherte laut, obwohl sich niemand wusch. Ein Teil des heißen Wassers hatte sich bereits als Kondenswasser an den Fenstern und Spiegeln niedergelassen, während der andere Teil als kleine Dampfschwaden durch die Gegend schwebten.
 

Dumpf hörte sie die Teller und Töpfe klappern, als sie sich das zweite mal an diesem Tag den Finger langsam immer tiefer in den Hals schob. Obwohl sie sich sicher war, dass Judy ihr Würgen nicht hören konnte, war ihr doch bewusst, dass ihr ungewöhnliches Essverhalten den beiden Geschwistern nicht entgangen war. Angewidert betätigte sie die Spülung, während sie sich wankend aufrichtete, nur verschwommen nahm sie war, wie ihr Erbrochenes in die Kanalisation verschwand.

Sobald Andy das Haus verließ, kam sie sich vor wie ein kleines Kind, das langsam von dem grausamen Leben zerfetzt wird, ohne sich je dagegen wehren zu können. Mühsam schleppte sich Flo zur Dusche und sank in sich zusammen. Abermals war sie erleichtert über das laute Brausen des Wassers, denn so konnte niemand ihren verzweifelten Schrei hören außer sie selbst. Warum konnte sie nicht immer bei ihm sein und alles vergessen?
 

Judy erschrak, als sie den lauten Klingelton von Flos Handy schon zum fünften Mal hörte. Nervös starrte sie das lila Gerät, das durch die Vibration fast von dem kleinen Küchentisch rutschte, an und war sich noch immer nicht sicher was sie tun sollte. Flo war noch immer im Bad beschäftigt und niemals würde Judy es wagen die Tür zu öffnen um ihr das Handy zu geben. Sie hatte Angst um die Freundin ihres Bruders, doch sie wusste keinen Weg ihr zu helfen, was sie nur noch unruhiger werden lies. Sie hatte vor nichts mehr Angst, als das Flo nie wieder kommen würde.
 

Erst als sie wahrnahm, wie Flo die Dusche ausstellte und die Tür des Badezimmers öffnete, sprang sie auf und lief mit dem Handy in der Hand zu ihrer neuen Freundin.
 

„Flo.“, rief sie, als sie vor dem Mädchen stand, das sich wieder nur eines von Andys Oberteil übergezogen hatte und noch dabei war sich die Haare mit einem bereits recht dreckig wirkenden Handtuch abzutrocknen. „Dein Handy... es hat schon ganz oft jemand für dich angerufen.“
 

„Wer denn?“, fragte Flo ohne aufzusehen. Sie versuchte ihre Haare irgendwie in das Handytuch zu schlingen, doch es gelang ihr nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Genervt lies sie das Handtuch einfach auf den Boden fallen und starrte es an, als wäre es Auslöser ihre Probleme.

„Ich wollte nicht gucken.“, gab Judy schüchtern zu und senkte verlegen den Blick, während sie Flo das Handy übergab.
 

„Du kannst ruhig gucken wer anruft.“, murmelte die Schwarzhaarige, wobei sie ihr Handy aufschob um zu sehen wer der Grund für ihre entgangenen Anrufe war. Für einen kurzen Moment blieb Flo die Luft aus und die letzte Farbe wich von ihren Wangen. Wenn Andy herausfand wer sie angerufen hatte, konnte sie sich auf eine harte Nacht gefasst machen.
 

„Alles in Ordnung?“
 

Judys Stimme lies Flo wieder nach Luft schnappen. Wenn die Schwester von Andy nicht nachgefragt hätte, wäre sie sicher an Sauerstoffmangel verstorben.
 

„Ja, ja klar. Warum fragst du?“, schon wieder konnte sie ihre Stimme nicht kontrollieren. Schnell löschte sie die Liste ihrer verpassten Anrufe, obwohl sie wusste, dass Andy andere Mittel und Wege hatte um herauszufinden wer es war, der sie belästigt hatte. Krampfhaft überlegte Flo, wie sie Judy auf andere Gedanken bringen konnte, da diese anscheint fest entschlossen war diesmal nicht alles einfach nur hinzunehmen. „Du hattest mich doch mal wegen deinen Haaren gefragt, oder?“
 

Judy klappte den Mund langsam zu, den sie gerade wild entschlossen geöffnete hatte um Flo zu fragen was in ihr vorging, doch diese Frage brachte sie wieder völlig aus dem sorgfältig zurechtgelegten Konzept. Statt ihrer Frage brachte sie nun ein verwundertes „Hä?“ hervor.
 

„Naja.“, begann Flo langsam und fuchtelte wild mit den Händen durch die Luft, was sie immer nur dann tat, wenn sie nicht wusste wohin mit sich. „Du hattest doch mal gefragt, ob ich dir nicht die Haare anders scheiden könnte, weil wir doch kein Geld für so was haben. Ich finde das ist ein guter Zeitpunkt für eine neue Frisur.“
 

„Nein.“
 

Irritiert blieb Flo stehen, die schon wieder auf dem Weg ins Badezimmer war, um ihre Haarschere und vielleicht auf etwas Haarfarbe zu holen, auch wenn sie nicht viel hatte.
 

„Was ist mit dir los?“, Judy klang unbeholfen und sie rieb als weiteres Zeichen ihrer Unsicherheit ihre Beine aneinander. Nervös sah sie auf und blickte direkt in die Augen von Flo, die sich so vor der Hartnäckigkeit der sonst so schüchternen Judy erschrak, dass sie sofort den Blick abwandte.
 

„Ich...“, Flo seufzte ergeben. Obwohl Judy sich so hilflos anhörte, spürte Flo die Entschlossenheit ihr zu helfen, in dem Mädchen brennen. Es berührte sie so sehr, dass sie Judy fast um den Hals gefallen wäre und sie nie mehr losgelassen hätte. „Ich... werde es dir erzählen, aber bitte gib mir noch ein bisschen Zeit. Aber jetzt machen wir deine Haare.“ Sie zwinkerte Judy kurz zu, bevor sie verschwand um ihre Materialien zu holen.
 

„Aber nicht zu kurz.“
 

„Keine Angst.“, lachte Flo. Es fiel ihr schwer ihre gute Laune beizubehalten, doch sie schaffte es immer wieder aufs neue, auch wenn sie sich jedes mal fragte woher sie die Energie für diese Stimmung nahm. Am liebsten hätte sie sich jetzt in ihrem Bett verkrochen, sich die Decke über den Kopf gezogen und so lange geschrienen und geweint, bis Andy zu ihr gekommen wäre um sie zu trösten.

Nach kurzem Schweigen öffnete Judy kurz den Mund um ihn wieder zu schließen. Flo spürte, dass sie etwas sagen wollte, doch nicht so recht wusste wie sie es ausdrücken sollte.
 

„Ich werde nicht gehen.“, sagte Flo leise, als sie begann Judy die Spitzen zu schneiden. Flo hatte niemals irgendeinen Beruf erlernt. Sie hatte zwar einen relativ vernünftigen Abschluss geschafft, doch ihr größter Traum war es immer Musik zu machen, allerdings hatte sie ihre Chancen auf eine Traumkarriere, wie sie die Stars in Hollywood hingelegt hatten, schon längst verspielt. Seltsamer Weise bereute sie in diesem Punkt nichts.
 

Judy nickte stumm. Flo schluckte, wissend was sie nun von Judy hören würde. Zwar empfand sie Andy nicht als grausam oder als krank, aber sie konnte verstehen warum andere ihn mit diesem Wörtern beschrieben.
 

„Manchmal habe ich Angst vor ihm.“, flüsterte sie, ohne sie anzusehen. „Er.. Er wird immer so böse...“
 

„Keine Angst.“, versuchte das andere Mädchen so aufmunternd wie möglich zu sagen, doch es gelang ihr nicht ganz. „Ich werde dich vor im Beschützen. Das Verspreche ich dir.“
 

Im gleichen Moment, als dieses Versprechen Flos Lippen verließ, schlug unten die Tür auf. Schon an seinen Schritten konnte man seine nackte Wut erkennen.
 

„Wer hat heute angerufen.“, brüllte er, noch bevor er den Raum betreten hatte.

Flo spürte wie Judy unweigerlich zusammen zuckte, wenn sie nicht aufgepasst hätte, dann hätte sie Judy die Haare verschnitten.
 

„Ich komm gleich wieder.“, meinte Flo angespannt. Judy sah sie aus großen Augen von unten herauf an, als wollte sie sie am liebsten aufhalten, doch erneut schienen ihr dafür die Worte zu fehlen.
 

Andy kochte vor Wut, als er in Flos Handy nach einer bestimmten Nummer suchte. Er hoffte für sich und alle Beteiligten, dass Ed nicht die Wahrheit ausgesprochen hatte, doch im Grunde wusste er, dass Phil angerufen hatte um Flo zurück zu gewinnen. Er drehte sich nicht einmal um, als seine Freundin den Raum betrat und mit kleinen Schritten auf ihn zu lief.
 

„Wie war dein Tag?“
 

Andy schnaubte zornig als Antwort und warf das Handy mit solcher Wucht in die Ecke, dass die Hülle aufsprang und der Akku heraus flog. Entgegen seiner Erwartungen trat Flo noch einen Schritt auf ihn zu und wollte ihn umarmen, doch er schenkte ihr noch immer keine Beachtung, was sie wohl als Zeichnen deute vorfahren zu dürfen. Ohne weiter zu zögern drückte sie sich an ihn, in der Erwartung von seinen Armen umschlossen zu werden, doch er zeigte nicht die geringste Regung.
 

„Ich habe nicht mit ihm gesprochen.“, flüsterte Flo leise. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte die Anrufe von Phil zu leugnen. Anscheint hatte Andy schon zuvor von jemanden erfahren, dass ihr Exfreund noch lange nicht aufgeben hatte.
 

„Ich würde auch gar nicht zu ihm zurück gehen...“
 

„Wie sicher kann ich mir da sein?“, brüllte Andy plötzlich und schleuderte Flo so stark von sich, dass sie fast auf den Boden gefallen wäre. Nur mit Mühe fand sie ihr Gleichgewicht wieder. Erst schien sie wieder auf ihn zu gehen zu wollen, doch Andys blanker Zorn lies sie erstarren. „Wo her soll ich wissen, dass du mich nicht mit ihm betrügst und mit ihm durchbrennst?“
 

„Warum sollte ich so was bitte machen? Ich liebe doch...“
 

Bevor Flo in irgendeiner Weise reagieren konnte, hatte Andy schon zugeschlagen. Die Zeit schien nicht mehr zu vergehen. Wie in Trance starrte Andy auf seine Hand, die Flos Gesicht mit eine solchen Kraft getroffen hatte, dass es an der betroffenen Stelle rot leuchtete. In Gedanken fragte er sich warum Flo ihm diesmal nicht ausgewichen war, obwohl sie es sicherlich geschafft hätte, hätte sie es wirklich gewollt. Doch stattdessen hatte sie zugelassen, dass Andy sie zwei mal getroffen hatte, wobei der zweite Schlag dazu geführte hatte, das aus ihrer Unterlippe langsam Blut tropfte.
 

Selbst als Flo sich umdrehte und mit anfangs langsamen, dann immer schneller werden, Schritten das Zimmer verließ, konnte er sich noch immer nicht bewegen, sondern ihr nur fassungslos hinterher starren. Erst das laute Knallen der Haustür veranlasste seine Beine dazu sich wieder zu bewegen.
 

Mit stummen Tränen in den Augen beobachtete Judy wie zu erst Flo durch die Küche rannte um die Wohnung zu verlassen, doch sie hätte es niemals gewagt auch nur einen Versuch zu starten, der sie hätte aufhalten können. Lieber kauerte sie sich zitternd auf ihrem Stuhl zusammen, schlang die Arme um die angezogenen Knien, kniff verzweifelt die Augen zusammen und summte leise ein Lied vor sich hin, um sich abzulenken, als auch Andy mit einem verzweifelten Ausdruck in den Augen, den sie noch nie bei ihm gesehen hatte, ebenfalls die Wohnung verließ.
 

„Flo warte.“, immer wieder rief er nach ihr, doch das Mädchen blieb nicht stehen. Nur mit dem T-Shirt bekleidet rannte sie auf nackten Füßen vor ihm durch die Straßen.
 

„FLO!“
 

Flos Ausdauer hatte sich in der letzten Zeit so sehr verschlechtert, dass Andy nicht lange brauchte um sie einzuholen und sie zu packen, doch noch immer sah sie ihn nicht an.
 

„Was fällt dir eigentlich ein...“, doch der Anblick von Flo lies ihn auf der Stelle verstummen, als er sie mit Hilfe eines geschickten Handgriffes dazu zwang ihn in die Augen zu sehen.
 

„Was hast du erwartet? Das ich mich freue?“, fragte Flo mit recht fester Stimme, obwohl durch die Schminke schwarzgefärbte Tränen über ihre Wangen rannen und dunkle Spuren hinterließen.
 

„Warum tust du das?“, plötzlich war die brennende Wut gelöscht und wie Rauch verflogen. Alles was er noch fühlte war die Angst davor, von der Frau, die er liebte, allein gelassen zu werden. Niemals würde er zulassen, dass sie ging.
 

„Warum lässt du mich allein? Warum lässt du mich nicht raus? Warum kümmerst du dich nicht um mich? Warum darf ich dir nicht helfen? Warum...“, Flos Stimme wurde immer schwächer, bis sie schließlich verstummte und ihre Gefühle für sich sprechen lies.
 

„Ich kann nicht anders...“, gab Andy leise zu und zog das vor Kälte und Schwäche zitternde Mädchen langsam an sich.
 

„Bitte, lass mich nicht mehr allein. Ich kann nicht mehr.“, brachte Flo noch hervor, bevor sie sich keine Mühe mehr gab um zu kämpfen und in den Armen ihres Freundes zusammenbrach.
 

„Keine Angst...“, nuschelte Andy, während er sie vorsichtig hochhob um sie wieder zurück zu tragen. Wiedereinmal war im bewusst geworden, dass er sich verändern musste um Flo nicht zu verlieren, denn er wusste nicht mehr, was er ohne sie tun sollte.
 

Er wollte weder, dass sie sich zu Tode hungerte, weil sie ihren Körper nicht mehr akzeptierte, noch, dass sie sich selbst verletzte um mit ihren Probleme zu vergessen und er wusste, dass nur er die Fähigkeiten hatte um ihr zu helfen.
 


 

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ouuh man es tut mir so Leid @.@ da verspreche ich, dass es schnell weiter geht und dann brauche ich so lange um wieder weiter zu schreiben... ich hoffe ihr könnt mir vergeben *schäm*
 

naja sonst... ich hoffe es gefällt euch, dass es jetzt ein bisschen böser und schwerer für die beiden wird allgemein wird die FF (wie ihr vielleicht schon bemerkt habt) etwas böser als die PP DS

ich weiß nicht ob ich diese "dunklen" szenen so hinbekomme, dass sie auch so wirken wie sie sollen ich hoffe doch es gefällt euch trotzdem
 

ach und was ich noch sagen soll... ihr seid schuld daran, dass ich mit jetzt den Pony grün gefärbt habe tzetzte was treibt ihr mich auch so in den PP Wahn XP



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-02-12T23:59:45+00:00 13.02.2011 00:59
recht dreckig wirkendes Handtuch??? Ö.ö
ich musste richtig lachen als ich das gelesen habe, hatte mich iwie an meins erinnert ......

ich find das kapitel sehr gut geschrieben, weis auch net warum ...

wenn du willst kannst du dir ja mal das drama anschauen
http://www.mysoju.com/japanese-drama/last-friends/
das erinnert mich so nen bisschen an die ff

ELLA-CHAN FIGHTING!!!!!
Von:  Rosa_Maus
2011-02-12T17:38:54+00:00 12.02.2011 18:38
Der PP Wahn! :D Yeaaah!

Oh, arme Flo. ;__; Ich hatte beim Lesen SO grßes Mitleid mit ihr. Es ist unendlich schwer, andys Freundin zu sein. Der schwankt immer so zwischen Gewalt und bemühter Zuneigung, die er aber nicht so hinkriegt, wie "normale" Menschen. ;-;
Dass Flo sich sozusagen hat schlagen LASSEN ist auch nicht gut. ^^" Das könnte dazu führen, dass Andy unbewusst gewisse Hemmungen verliert und noch öfter zuschlägt D: In seiner Nähe muss man immer Stärke zeigen, sonst geht man unter. >_<

Super FF! Ich fiebere mit! :D


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