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Taking Over

Thief King/Seth | Bakura/Seto | Bakura/Ryou | Seto/Jounouchi
von

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Spitting Games

"Mach dir keine Sorgen, dein Bruder hat sich nur überarbeitet. Ich habe ihm ein Beruhigungsmittel gespritzt, damit er nicht gleich wieder herumläuft, sobald er wach ist, sondern erst liegen bleiben und sich auskurieren muss."

"Danke, Doktor. Er wird doch wieder gesund?"

Der ältere Herr lächelte freundlich. "Natürlich, ist ja nichts Ernstes."

"Ist er wach?"

"Schon möglich... es war kein allzu starkes Mittel, das ich ihm da gegeben hab. Ich werde jetzt gehen, wenn irgendwas ist, rufst du mich wieder an, ja?"

Mokuba nickte, begleitete den Arzt noch zur Tür und schlich dann auf Zehenspitzen in das Zimmer seines Bruders zurück, wo er es sich auf der Bettkante "bequem" machte.

Zaghaft strich er ihm ein paar braune Strähnen aus dem Gesicht und musste unwillkürlich lächeln. Es war doch immer das gleiche: alle paar Monate - wenn nicht sogar Jahre - erwischte es seinen Nii-sama mal und dann musste er ihn dazu zwingen, sich auszuruhen. Medizin nahm er auch von keinem anderen an und bei dem strikten Arbeitsverbot des Arztes hörte es endgültig auf.

"So was Stures..."

Ein unverständliches Brummeln.

"Was?"

"Ich sagte: Bist doch selbst nicht besser..."

"Stimmt nicht. Ich würd ohne zu zögern daheim bleiben, wenn ich krank wär!"

"So siehst du schon aus..."

"Mal was ganz anderes..." Mokuba holte den Millenniumsstab unter dem Bett vor. "Seit wann hast du das denn? Das gehörte doch diesem Marik."

Ohne die Augen zu öffnen riss der Ältere das goldene Artefakt an sich und ließ es unter der Decke verschwinden. "Und jetzt gehört es eben mir..."

Der Schwarzhaarige seufzte.

"Du bist hinterhältig."

"Ich bin WAS?!"

Eins der himmelblauen Augen öffnete sich einen Spalt und warf dem 12jährigen einen strafenden Blick zu. "Hinterhältig. Ganz schön unfair, mich mit einer dämlichen Spritze außer Gefecht zu setzen."

Der Angesprochene hob abwehrend die Hände. "Die Spritze hat der Doc dir verpasst, sieh mich nicht so an!"

"Hast du keine Hausaufgaben zu machen?"

Mokuba zögerte. "Schon... aber..."

"Dann erledige die. Hier steckst du dich nur an..."

"Ich will aber lieber hier bleiben... ich mach mir doch Sorgen..."

"Das ist nur ein bisschen Fieber... kümmer dich lieber um deine Schule."

"Ich mein nicht das Fieber, Nii-sama..."

Augenblicklich versteifte der Ältere sich. Er wusste genau, was Mokuba meinte...
 

"Lass mich, ich kann alleine laufen."

Höhnisch lachte Kaiba auf und lockerte seinen Griff. Schon verlor der Köter wieder das Gleichgewicht. "Du kannst alleine laufen? So siehst du schon aus... Ich bring dich jetzt ins Krankenzimmer und dabei bleibt's, verstanden?"

Leise knurrend ließ Jounouchi sich mitzerren, aber an seinem Blick konnte man erkennen, dass ihm das alles überhaupt nicht passte. Er war noch immer sauer...

Der Größere sah stur geradeaus und beachtete den Blonden nicht. Er konnte nicht fassen, dass der Kerl immer noch wütend auf ihn war. Der Streit am Vorabend war nicht größer gewesen als die anderen davor auch. Worüber regte er sich also so auf?

Endlich erreichten sie das Krankenzimmer.

Sofort riss Jounouchi sich von seinem Geliebten los und setzte sich mit verschränkten Armen auf eins der beiden Betten. "Was ist? Du kannst jetzt gehen."

"Ich werde aber hier bleiben. Hast du etwa ein Problem damit?"

"Wenn du schon so fragst: Ja!"

Vorsichtig schloss Kaiba die Tür des Krankenzimmers und drehte sich dann wieder zu dem anderen um. "Darf man fragen welches?"

"Dich!"

"Mich?"

"Ja dich... mit deiner ganzen... deiner ganzen selbstverliebten Art und deiner Geheimnistuerei... und deinem verfuckten falschen Stolz!"

"Sei gefälligst leiser, Köter! Und hör auf mir hier grundlos eine Szene zu machen!"

"Du tust es schon wieder!"

"Was tue ich wieder?" Langsam aber sicher verlor der junge Firmenchef die Geduld.

"Du hast schon wieder Angst, dass man uns erwischt und es rauskriegt!"

"Ich habe überhaupt keine Angst, du Idiot, aber hast du eine Ahnung, was passieren würde, wenn-"

"Ich habe es Yugi erzählt."

"Du hast WAS???"

"Ich habe es meinem besten Freund erzählt..." Abwartend strich Jounouchi sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.

Kaiba massierte sich überfordert die Nasenwurzel. "Wunderbar, einfach wunderbar... bald weiß es euer ganzer Kindergarten und spätestens wenn es diese Masaki weiß, weiß es auch die ganze Schule."

"So schlimm ist Anzu nun auch nicht."

"Ich bitte dich... Und außerdem: Warum machst du überhaupt so einen Aufstand?"

"Weil du nicht zu mir stehst... du zeigst dich nicht einmal in der Schule mit mir, und wenn, dann verlangst du, dass ich so tue, als könnte ich dich nicht leiden. Wir unternehmen auch nie etwas, weil uns ja jemand sehen könnte..."

"Ich habe einfach keinen Lust auf diesen ganzen Presserummel, das hab ich dir schon mal gesagt!"

"Dann ist also Schluss."

Der Braunhaarige stockte. "Was?"

"Das mit uns hat keine Zukunft, wir können uns nicht ewig verstecken und ich habe auch nicht vor, das zu tun."

"Du...?"

Der Blick des Hündchen war traurig und seine Stimme bebte, als es seinen Geliebten ansah. "Ich hab auch noch irgendwo meinen Stolz... und ich bin nicht abhängig von dir, egal wie sehr ich dich liebe... und jetzt schau mich nicht so verwirrt an. Es ist aus. Du kannst gehen."

Noch ehe der Ältere etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester betrat den Raum.

Kaiba merkte, dass seine Maske etwas rutschte und schritt eilig an der verdutzten Frau vorbei - allerdings nicht in die Klasse zurück, in der bereits der Unterricht begonnen hatte, sondern nach draußen... und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

"Tut es sehr weh?" Zaghaft strich Ryou seinem Yami über den Rücken.

Dieser zuckte kurz zusammen und wimmelte den Kleineren dann hastig ab. "Lass das, geht schon."

"Nichts da mit geht schon! Du bist genau da aufgekommen, wo die Narben sind!"

"Halt den Mund, Hikari, diese Narben gibt es nicht!" Mit einem kurzen Ruck entledigte der Dieb sich der Schuluniform und stellte sich vor den Spiegel. "Nicht eine Narbe... Es gibt keine Narben. Keine Narben, hast du das verstanden?"

"Natürlich sind da welche... aber nicht auf unserem Körper... jedenfalls kann man sie nicht sehen..."

Ryous sanfte Stimme beruhigte den Älteren etwas und er ließ sich auf die Couch fallen. "Fang nicht schon wieder damit an. Es ist vorbei. Vergangenheit. Es gibt ihn nicht mehr."

"Du hast Recht." Zärtlich schmiegte der Hikari sich an sein etwas größeres Ebenbild.

Dieses ließ ihn gewähren und starrte weiter die Zimmerdecke an. "Ich will den Stab haben... Warum kann dieser Kerl damit umgehen? Wie kommt er eigentlich in seinen Besitz?"

"Wahrscheinlich hat Ishizu Marik überredet, ihn ihm zu geben. Immerhin war er ja mal dieser Hohepriester..."

"Stimmt... der von dieser Steintafel..." Ein kurzes, halb amüsiertes, halb erzwungenes Lachen. "Der so genannte Verräter..."

Mit engelsgleichem Lächeln strich Ryou dem Grabräuber durch das störrische Haar. "Wart einfach ab, bis er nicht zuhause ist,. dann holst du dir den Stab. Er wird ihn sicher nicht andauernd mit sich herum schleppen, so wie Marik und der Pharao das mit ihren Gegenständen machen."

"Oder wie wir."

"Genau... oder wie wir..."

Stille...

"Hikari?"

"Ja?"

"Hol Salbe und reib die Narben ein... sie brennen."

"Okay." Noch immer lächelnd erhob der Junge sich und verschwand im Bad.

Sein Yami sah weiter die Decke an. 'Also hat er jetzt den Stab..."
 

"Na sieh mal einer an. Lässt sich Mr. Superreich auch noch mal in der Schule blicken? Keine wichtigen Geschäfte zu erledigen?"

"Such dir ein Herrchen, Köter. Vielleicht erklärt sich dann endlich jemand bereit, dich im Park Gassi zu führen."

"Du eingebildeter Saftsack! Ich-"

"Ist Bakura heute nicht da?"

Jou stockte. "Äh... bitte?"

"Ich habe dich gefragt, ob Bakura heute fehlt. Sein Platz ist leer."

"Keine Ahnung... aber wieso interessiert dich das?"

Ohne auf seinen verwirrten Ex zu reagieren, setzte Kaiba sich auf seinen Platz und starrte zum Fenster hinaus.
 

"Kaiba-saaan! Ich habe dir ein Bento gemacht!" Das blonde Mädchen wurde beiseite gedrängt.

"Hör nicht auf sie, meins ist viel besser!"

"Aber meins ist das beste! Ich habe es mit viel Liebe gemacht!"

"Das habe ich auch!"

"In meinem ist die meiste Liebe drin!"

"Blöde Zicke!"

"Miststück!"

Der junge Firmenchef nutzte den allgemeinen Kleinkrieg, der unter seinen Fans ausgebrochen war, und verzog sich auf das Dach der Schule. Fast jeden Tag hielt er sich dort in der großen Pause auf. Es war einer der wenigen Orte, an denen er ungestört nachdenken konnte...

Den Rücken an den Maschendrahtzaun gelehnt, der ihn vor einem ziemlich tiefen Sturz bewahrte, setzte Kaiba sich, stellte seinen Koffer neben sich ab und packte das Bento aus, das seine Köchin ihm (mit viel Liebe ^^) gemacht hatte. Fürsorglich wie sie war, lagen sogar ein paar einzeln verpackte Aspirin darin.

Mokuba hatte noch geschlafen, als er sich am Morgen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Haus geschlichen hatte. Hätte der Kleine ihn erwischt, hätte er sich Schule und Arbeit wohl noch ein paar Tage abschminken müssen - so wirklich gesund war er nämlich genau genommen immer noch nicht.

Aber er hatte einfach zu viel zu tun, um noch länger untätig herum zu liegen. Außerdem war ihm auch fast gar nicht mehr schwindlig...

Aufgrund des kleinen Einbruchs einige Tage zuvor schleppte er sogar diesen altägyptischen Stab in seinem Koffer mit sich herum, nur um ein Auge auf ihn zu haben. Und dann war Bakura nicht einmal da, um gnadenlos mit seinem Diebstahl zu scheitern. Schon dumm, die ganze Mühe umsonst...

Dafür hatte Minamoto-sensei ihm die ehrenvolle Aufgabe erteilt, dem Weißhaarigen die Hausaufgaben zu bringen. Als ob er sonst nichts zu tun hätte...
 

Besorgt schlich Jounouchi im Treppenhaus der Schule herum. Natürlich war das angeschlagene Erscheinungsbild seines Exfreunds ihm nicht entgangen. Die anderen hatten nichts bemerkt, aber er... er wäre seinem "Herrchen" am liebsten auf den Schoß gesprungen, als er ihn heute morgen endlich wiedergesehen hatte, hätte ihm die Stirn gefühlt, seine eigene dagegen gelehnt... diese weichen aber sicher zu warmen Wangen mit seinen kühlen Fingerspitzen berührt...

Aber Schluss gemacht war Schluss gemacht.

Basta.

Ende.

Er würde nicht zu ihm zurück rennen, so viel Stolz hatte er noch.

Vielleicht konnten sie ja Freunde bleiben...

Moment.

Jounouchi brummte leise und fuhr sich durch die Haare.

Um befreundet bleiben zu können musste man erst einmal befreundet gewesen sein. Und hier war immerhin von Seto Kaiba die Rede.

Ihre Beziehung war ziemlich spontan zustande gekommen, freundschaftliche Annäherungen hatten sie übersprungen. Sogar die Kennenlern-Phase, wenn man es genau nahm. Sie waren verdammt schnell im Bett gelandet. Aber diese Wärme... einmal, ein einziges Mal hatte er seinen sonst so ernsten Drachen sogar lächeln gesehen.

Allein der Gedanke daran ließ dem Blonden einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen.

Kaiba hatte gedacht, er würde noch schlafen und hatte sich dadurch so sehr in Sicherheit gewiegt, dass er für einen Moment sein Pokerface sein ließ. Das war ein Anblick für die Götter... Oder wie der olle Goethe mal gesagt hatte: "Ach, welch Glück geliebt zu werden, und lieben, Götter, welch ein Glück."

Dumm nur, dass Jounouchi keinen Schimmer hatte, ob Kaiba irgendetwas für ihn empfunden hatte oder einfach nur das Gefühl genossen hatte, geliebt zu werden. Das und die Tatsache, dass er vor anderen Leuten nicht zu seinem Freund stand waren die Gründe, die den Blonden davon abhielten, noch weitere Gedanken daran zu verschwenden, wie es wohl wäre, noch einmal von vorn anzufangen.

Er würde es bei der Trennung belassen, das stand fest. Aber hey, immerhin hatte er einen Blick hinter die Kulissen des ach so perfekten Firmenchefs bekommen. Zuvor ungelöste Geheimnisse über das Innere von Kaibas Kleiderschrank oder über seine Essgewohnheiten (ob und was er aß) waren gelüftet. Das war doch auch etwas, oder nicht?

Es klingelte.

Mit einer Seelenruhe kam der hochgewachsene Klassensprecher die Treppen hinunter und war gerade so wunderbar dabei, seinen Ex zu ignorieren, als der ihn unvermittelt am Handgelenk packte.

"He, Kaiba?"

"Lass mich gefälligst los, Köter. Was willst du?"

Der Blonde murrte leise und ließ die Hände in den Hosentaschen verschwinden. "Du siehst nicht gut aus..."

"Danke für das Kompliment." Kopfschüttelnd wollte Kaiba weitergehen.

"Warte doch mal. Ich meinte nur... du siehst... krank aus... Bist du in Ordnung?"

Blitzende, azurblaue Augen durchbohrten Jounouchi regelrecht. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Und jetzt lass mich in Ruhe, verstanden?"

Ein eingeschüchtertes Nicken.

Und schon verschwand der Braunhaarige im Klassenraum.

Der andere folgte ihm einen Moment später, verpasste das Stundenklingeln jedoch knapp und wurde für den Rest des Matheunterrichts vor die Tür verbannt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-08-21T15:08:54+00:00 21.08.2013 17:08
Hey ^_^

hi hi .. ich kann es mir gut vorstellen, das ein kranker Kaiba schwerer zu hüten ist als ein Sack voller Flöhe. Armer Moki da bleibt er ziemlich allein mit seinen fromen Wünschen, das Seto mal das Bett hüten würde und nicht arbeitet. Interessant, das Joey und Kaiba mal zusammen waren und Joey immer noch was für ihn übrig hat.

Bei Bakura und Ryou hatte ich es so verstanden, das sie sich den Körper teilen und hier kümmer sich Ryou jetzt um seinen Dieb, als seien sie in zwei verschiedenen Körpern. Oder sind die beiden im Seelenraum. Ich fand die Stelle mit den Narben lustig. Bakura ignoriert das es sie gibt, bis Ryou dem zustimmt, „Hikari crem die Narben ein – sie brennen“ *lacht* Oh man – Bakura ist echt ne Nummer für sich :) Außerdem sah es echt so aus, also ob er und Ryou gemeinsame Sache machen in Punkto „Schnappt den Sennenstab“.

CuCu Jyorie



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