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Oh mein Gott…

von

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Oh mein Gott…Kotetsu, Kotsubaki!!!

Es war ein friedlicher Abend.

Der Himmel war dunkelblau mit vereinzelten roten Strahlen von der noch nicht ganz untergegangenen Sonne und gelegentlich sah man schon schwach, schimmernde Sterne aufblitzen.

Der Wind rauschte geheimnisvoll in den trägen Bäumen, und erfasste die langen weißen Haare des im Gras sitzenden Mannes.

Sie wehten ihm ins Gesicht und umgaben ihn, wie ein Heiligenschein.

Doch der Mann achtete nicht darauf. Er war viel zu vertieft in die romantische, ergreifende Atmosphäre um ihn.

Ukitake mochte es zuzusehen, wie der helle, belebte Tag der stillen und ruhigen Nacht wich.

Es stimmte ihn melangolisch und nachdenklich.

Er mochte die Dunkelheit.

Er mochte die Stille.

Er mochte die Ruhe.

Und auch das Allein sein lag ihm manchmal am Herzen.

Natürlich war er ebenfalls glücklich wenn er von geliebten Menschen umgeben war. Wenn Shunshui, Retsu, Rukia und all die anderen bei ihm waren kam in seinem Inneren immer eine lebhafte Freude auf.

Auch seine beiden Vizes, Kotetsu und Kotsubaki, waren ihm ans Herz gewachsen.

Mit ihrer lauten, aufgedrehten und energischen Art brachten sie ihn immer wieder zum schmunzeln.

Wenn sie sich zum Beispiel mal wieder stritten, wer nun seinem Taicho nun am meisten liebte, diente, verehrte, half…und noch tausend andere Themen.

Er fühlte sich stets geschmeichelt durch ihre ungeschickte Art zu zeigen, dass sie ihn mochten und akzeptierten, auch wenn es ganz schön anstrengend sein konnte.

Ein kühler Wind strich über seinen Körper und erinnerte ihn daran, dass er sich nicht solange draußen aufhalten sollte.

Es war stets gefährlich für ihn, seinem Körper solchen Gefahren auszusetzten.

Das würde der Heilung seiner Krankheit sicherlich nicht helfen.

Schon fast, betrübt, diesen wunderbaren Ort verlassen zu müssen, erhob er sich. Vorsichtig streckte der weißhaarige Mann seine steifen Glieder und begab sich langsam in das Innere des Gebäudes der 13. Division.

Fröstelnd schlang er seinen Taichohaori enger um seinen Körper.

Er hatte nicht gemerkt, dass er schon leicht gefroren hatte.

Er es nicht gewöhnt darauf zu achten.

Sonst achteten immer seine Fukus darauf.

Er hatte von den beiden strikte Regeln bekommen, damit er auch ja nichts, für ihn ungesundes, tat.

Es ging ihm zwar meistens ziemlich auf die Nerven, vor allem wenn die beiden darum stritten, wer von ihnen nun besser ihren Taicho beschützten konnte, aber er wusste ja, dass sie es nur gut meinten.

Und überhaupt schienen sie zwei Personen zu sein, die wohl niemals miteinander auskommen würden.

Mindestens 45 Mal am Tag lagen sie sich in den Haaren und kugelten sich kämpfend durch das Hauptgebäude der 13. Division.

Und er konnte es beweisen.

Er führte inzwischen nämlich schon Strichlisten.

Was sollte man auch anderes tun, wenn man krank und dadurch beschränkt ist. Langeweile gehörte da nun mal zum Alltag.

Er listete sogar schon die Siege der beiden Kontrahenten auf.

Momentan lag Kotetsu um 3 Siege vor.

Belustigt und Schmunzelnd schritt er weiter den langen Gang entlang, auf dem Weg zu seinem Büro.

Er hatte gerade den spontanen Entschluss gefasst, jetzt am späten Abend, noch ein bisschen zu arbeiten.

Das hatte er den ganzen Tag nicht machen können, obwohl er es sich doch fest vorgenommen hatte.

Doch seine beiden überbesorgten und äußerst eifrigen Fukus hatten ihn förmlich ans Bett gefesselt.

Er hatte letzte Nacht ein wenig Fieber gehabt, eigentlich nicht der Rede wert, aber die beiden, machten mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten.

Erst hieß es, von Kotetsu, er solle im Bett bleiben bis das Fieber gesunken sei.

Doch Kotsubaki konnte ja nicht auf sich sitzen lassen, dass seine Rivalin das letzte Wort hatte.

Also erhöhte sie auf mindestens 5 Stunden länger im Bett.

Das wiederum gefiel Kotetsu nicht und aus den 5 Stunden wurde der ganze Vormittag… Und immer so weiter.

Hätte er selbst nicht eingegriffen wären sie bestimmt noch auch 6 Jahre gekommen.

So hatten sie sich aber schließlich, mit seiner Hilfe, geeinigt und er musste sich nur bis zum Abend ausruhen.

Deswegen auch der lange Spaziergang in seinem geliebten Garten.

Jetzt musste der Weißhaarige seufzen.

Es war schon immer so gewesen, dass die beiden dem jeweils Anderen nichts gönnten und dauernd in Streit gerieten.

Als Kaien noch da war ging es noch.

Der selbstbewusste Mann war jedesmal dazwischen gegangen wenn es ihm zu viel wurde.

Und da er ein Mensch mit schwachen Nerven war, zerrte er die beiden meist schon nach 5 Minuten auseinander.

Ukitake war ihm deswegen immer ziemlich dankbar gewesen.

Doch jetzt wo er den Anderen nicht mehr hatte, sah das ganze etwas anders aus.

Er war viel zu weich und gutherzig, das sagte Shunsui ihm immer.

Doch so war er nun mal.

Und er konnte seinen, im Grunde genommen liebenswerten, Fukus einfach nicht böse sein.

Aber langsam wusste er keinen Rat mehr.

In letzter Zeit wurde es immer Schlimmer.

Es flogen, schon fast im 5 Minutentakt, die Fetzen.

Die beiden konnten sich anscheinend überhaupt nicht leiden.

Doch warum bloß?

Fragend und nun mittlerweile auch von Kopfschmerzen geplagt, massierte der Taicho der 13. Division sich seine pulsierenden Schläfen.

Vielleicht sollte er doch nicht mehr arbeiten?

Andererseits war er nun schon fast bei seinem Büro angekommen und einen kleinen Blick auf die bevorstehende Arbeit zu werfe, konnte ja nicht so falsch sein.

Nachdenklich lief Ukitake weiter.

Die Sorgen um seine Fukus spukten nun in seinem Kopf und ließen ihn nicht mehr los.

Ob es irgendetwas gab, was er nicht wusste?

Hatten sie einen Grund sich zu hassen und verschwiegen es ihrem Taicho?

Wie er es auch dreht und wendete, er fand keine Antwort.

Es war wohl Schicksal, das er sich sein Leben lang mit den beiden Streithähnen rumschlagen musste.

Er war vielleicht noch ein zwei Meter von seinem Büro entfernt, da hörte er es.

Das klang eindeutig wie ein Schrei und es war auch eindeutig Kotetsus Stimme.

Sofort vergaß er all seine Sorgen. Überrascht rannte er die letzten Meter.

Was war passiert?

Ein Hollow oder vielleicht etwas schlimmeres?

Hoffentlich war Kotetsu nichts passier.

Was machte sie um diese Zeit überhaupt noch hier?

Ein Keim aufblühender Angst begann in ihm zu wachsen.

Eilend und panisch wollte er die Tür zu seinem Büro aufreißen, doch etwas ließ ihn innehalten.

Lautes Stöhnen und ein schrilles, rhythmisches Quietschen drangen aus dem inneren heraus.

Ukitake stoppte verwirrt.

Das klang nicht nach einem Kampf.

Umso mehr Stöhnen, Keuchen, heftige Atemzüge und verdächtige Aufschreie er vernahm, umso mehr zweifelte er, dass es sich hier um einen Angriff handelte.

Und als er auch noch Kotetsus atemlose Stimme und Kotsubakis darauf folgende Antwort hörte, kamen ihn echte Zweifel, dass dies hier real war.

„Kotsu-san... m-meinst du nicht wir sollten es Ukitake-sama endlich sagen…ahhhh… wir gehen sogar so weit ihn zu täuschen…er denkt wirklich wir hassen uns..uhh Kotsu…ah…dabei ist er doch unser geschätzter Taicho…?“

Ein kurzes Poltern und erneutes Ächzten.

„Nein, find ich überhaupt nicht…ahh… so ist es doch viel spannender. Diese Geheimniskrämerei gegenüber Ukitake-sama und das wir ihm immer vorgaukeln, wir würden uns tatsächlich nicht leiden können. Das hat was. Und jetzt noch die Nummer auf seinem Schreibtisch. So ist der Reiz viel größer und es macht die Sache doch viel spannender…ahhh, Kotetsu…du machst mich fertig…“

Noch blasser als er eh schon war, stand der Weißhaarige mit ausgestreckter Hand an der Tür seines Büros.

Seine Augen wurden groß und sein Mund verformte sich zu einem Staunenden O.

Das war doch nicht die Wahrheit, oder?

Es konnte doch nicht sein…

seine Fukus konnten doch nicht etwa wirklich…

Er musste sofort hier weg.

In Windeseile und ohne auf seine lauten, verräterischen Schritte zu hören, drehte er sich um und hastete davon.

Das war wirklich zu viel für ihn.

Er hatte ja nichts gegen eine Beziehung zwischen den beiden.

Aber das sie es ihm die ganze Zeit, all die Jahre lang verschwiegen hatten.

Nur aus Spaß hatten sie ihm ihre Antisympatie zueinander vorgespielt.

All der Stress und die Sorgen die er wegen ihm hatte.

Er konnte es nicht glauben.

Das war einfach nicht wahr.

Und so rannte er ruhelos und leicht verwirrt, weiter durch die Gänge des Hauptgebäudes der 13. Division.

Die Nacht war inzwischen schon eingebrochen und klare, helle Sterne schmückten die Weite des schwarzen Himmels.

Doch Ukitake, der sonst immer ein besonders ausgeprägtes Auge für solche Schönheiten hatte, beachtete sie gar nicht.

Er hastete ziellos weiter und überlegte sich inzwischen wie er möglichst unauffällig seinen Schreibtisch auswechseln könnte.

Und die Sterne zogen am Himmel weiter ihre Runden, leise rauschte das Gras und die Bäume im lauen Abendwind, Zikaden zirpten ihren letzten Nachtgruß und

der Ausruf des Eilenden Mannes verhallte in der Einsamkeit der Nacht:

„Oh mein Gott…Kotetsu, Kotsubaki!!!“
 

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Fortsetzung folgt:

Nächstes Opfer: Hitsugaya Toshiro



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