Zum Inhalt der Seite

Sechzehn Augen

Ein Schulprojekt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 4

Nach dem entsetzten Schrei von der anderen Seite des Bettes bin ich natürlich hellwach. Eigentlich. Aber ich glaube, gestern habe ich etwas zu viel getrunken, denn ich spüre eine unangenehme Übelkeit und Lustlosigkeit und möchte nicht wirklich meine Augen öffnen.

Aber als ich ein Jaulen meines Hundes und ein späteres Fluchen des Mannes höre, den ich, schon seit ich ihn das erste Mal gesehen habe, liebe, wälze ich mich leicht widerwellig auf die andere Seite und frage ihn, ob er nicht wieder ins Bett kommen wolle. Aber er scheint keine Zeit zu haben, er faselt etwas von zu spät und Schule. Zum Glück ist heute Mittwoch – das glaube ich zumindest -, da hab ich immer frei. So eine 75%-Stelle hat schon ihre Vorteile.

Vermutlich bin ich wieder eingeschlafen, denn als ich endgültig aufstehen will, ist Sören nicht mehr da und Fido steht schwanzwedelnd an meinem Bett und sabbert. Das macht er immer, wenn er Hunger hat. Also erbarme ich mich seiner und öffne eine Dose Hundefutter, noch bevor ich mich anziehe. Ich hab immer eine dabei, da ich meinen Hund auch immer dabei hab.

Weshalb ist eigentlich der Hund auch hier? Ich kann mich nicht so genau an den vergangenen Abend erinnern. Aber vermutlich habe ich ihn mit zum Date nehmen wollen. Als dann allerdings Sören vor meiner Tür stand, konnte ich einfach nicht widerstehen. Ach, mein Sören! Er ist ja so zum Anbeissen!

Nach einem kurzen Frühstück und einer erfrischenden Dusche nehme ich mein Hundchen an die Leine und gehe nach draussen. Da schon fast Mittag ist (ich habe wohl ziemlich lange geschlafen), nehme ich gleich alles für den späteren Museumsbesuch mit meinem Schatz mit: Meine Handtasche mit dem Handy, weil Sören mir den Weg noch beschreiben sollte, und Geld für die Eintrittskarte. Und natürlich eine Packung Hundeleckerli. Ich bin schon sehr gespannt, Sören hat nämlich schon lange von diesem Museum geschwärmt. Immer am Morgen im Tram. Oh, er war immer so süss, wenn er jeweils rot wurde, sobald ich an meiner Haltestelle einstieg.

Nicht weit von der Wohnung entfernt entdecke ich einen Park, der meinem Fido gut gefallen könnte. Wir schlendern an einem kleinen Teich mit Enten vorbei, machen kurze Rast auf einer Bank und gehen dann weiter in Richtung der Kirche. Auf dem Weg dahin entdecke ich einen Würstchenstand und da ich nur ein Brötchen in mich gedrückt habe, knurrt sogleich mein Magen. Auch mein Dackel scheint den Geruch dieser Köstlichkeiten wahrgenommen zu haben und zerrt mich wie wild zum Stand.

Der Verkäufer scheint sehr offen zu sein, er beginnt gleich ein Gespräch:

„Oh, was für ein nettes Hundchen Sie da haben. Was ist denn das für eine Rasse? Darf er ein Bissen von einem Würstchen haben?“

So viele Fragen, ich versuche, ihm die Rassenfrage zu beantworten, eine Mischung aus Rauhaardackel und Zwergrehpinscher. Aber er hat viel mehr von seiner Rauhaarmutter, weswegen viele ihn als normalen Dachshund ansehen. Und ja, er dürfe einen Bissen, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist. Ich hab ja immer das richtige Hundefutter dabei. Aber ich kann diesem Kerl diese Bitte nicht abschlagen, er guckt ja selbst wie ein Hund!

Also bekommt Fido ein ganzes Würstchen (ich hätte vielleicht doch besser abgelehnt) und freut sich wie ein Schnitzel. Ich bedanke mich überschwänglich bei dem Verkäufer, scheinbar etwas zu gekünstelt, denn er bekommt einen leicht unsympathischen Blick, und gehe weiter.
 

Auf einmal spüre ich mein Handy in der Tasche vibrieren. Ah, mein Sören hat mir wohl geschrieben, wie ich das Museum finde! Ich will soeben das Telefon ergreifen, da reisst mir urplötzlich jemand mit enormer Kraft die Tasche aus der Hand. Ich stehe erst nur blöd da und verstehe nicht, aber dann merke ich, was eben passiert ist. Meine Geldbörse – weg. Mein Handy – auch weg. Ich werde nie das Museum finden! Und auch das Hundefutter ist dahin!

Endlich rufe ich, so laut ich kann, um Hilfe. Weiter vorne kracht der Dieb plötzlich mit einem von zwei Mädchen zusammen, bleibt aber nicht stehen und humpelt weiter.

Dann zieht Fido mit aller Kraft an der Leine und kann sich losreissen. Vor Schreck gehe ich auch ihm nicht nach, doch dafür wäre es nun auch schon zu spät. Mein Hund sprintet zwischen den Beinen des gefallenen Mädchens hindurch und geradewegs dem Dieb hinterher.

Ich muss wohl etwas verstört aussehen, denn das andere Mädchen kommt auf mich zu und fragt, ob sie mir helfen könne.

„Mein Handy…ich brauche die Tasche! Und Fido ist auch weg!“

Etwas hilflos guckt sie mich an. Als ob sie mir helfen könnte. Ich bedanke mich für die angebotene Hilfe und mache mich auf in die Richtung, in die der Dieb verschwand. Laufend wäre ich nicht schnell genug, da kann ich genauso gut gehen.

Aber wie soll ich meinen Hund wieder finden? Geschweige denn die Tasche? Was ist das nur für ein Tag, dabei hat er so gut angefangen!

Etwas verloren fühle ich mich an einer Kreuzung wieder. Wo soll ich nun durchgehen? Ich entschliesse mich für rechts, aber ob das der richtige Entscheid war? Ich habe keine Ahnung mehr, wo ich bin, ich wandere alleine durch Gassen und meinen Dackel kann ich auch schon lange nicht mehr hören. So ein Desaster.

Doch plötzlich, ich habe kurz von meinem resignierten Kopfhängenlassen aufgeblickt, entdecke ich etwas Rotes keine zehn Meter mehr von mir entfernt am Boden liegen.

Ist denn das die Möglichkeit? Das sieht ja fast so aus wie meine Tasche!!

So schnell mich meine fast schon eingerosteten Beine von null auf hundert beschleunigt tragen, düse ich auf den Findling zu. Und tatsächlich, ich gucke geschwind den Inhalt an und stutze. Alles ist noch drin! Ob der Dieb irgendwelche Probleme bekam?

Aber Fido…ist ja immer noch weg! Hoffentlich finde ich ihn wieder…er ist noch so jung. Nur – wie soll ich das anstellen? Ich weiss ja nicht einmal mehr, wo ich selbst bin!

Doch dann höre ich etwas und sehe, was fast noch unmöglicher ist als die Tasche vorhin.

Sören.

Natürlich laufe ich sofort auf ihn zu und würde ihn am liebsten umarmen. Aber weil mir Fido viel wichtiger ist, frage ich gleich hoffnungsvoll: „Sören! Hast du meinen Dackel gesehen??“

Aber Sören, etwas beleidigt, weil ich offenbar zu spät bin, verneint. Ich will ihm natürlich sofort meine abenteuerliche Geschichte erzählen, da ertönen plötzlich von weit her ein lauter Schrei und gleich darauf ein unaufhörliches Gebell.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xaris
2011-01-15T23:40:36+00:00 16.01.2011 00:40
Ela ist auch cool *-*
Öh, Sören ist also der Lehrer. ö,ö'
Ach, der Junge ausm anderen Kapitel bekam kein Würtschen, aber der Hund schon? xD'
Aaah, sie war die Frau, die bestohlen wurde. xD
*Fidofahne schwenk* Der Hund ist mein Lieblingschara! XD
Im ersten Kapitel war da doch irgendwo Blut, hoffentlich nicht von Fido. T-T Wenn schon, dann vom Dieb! ô.ô
Von:  alunabun
2011-01-10T19:56:24+00:00 10.01.2011 20:56
Die Ische is mir unsympathisch mit ihrem Köter, wobei der Hund eigentlich gar nicht so schlimm ist XD
Sie nervt. ^ ^
Und jetzt kennen wir Ellas Perspektive. Hat sich zwar nicht viel aufgeklärt, aber das Chapter war trotzdem schön zu lesen. Auch detailvoll. Sie hat auch 'nen richtigen Charakter (obwohl sie zickig zu sein scheint, aber kann ja nicht jeder super Menschi sein XD), was ich total gut finde!
Ui. Da wartet noch ein Kapitel auf mich. Werde ws sofort lesen. Kommt bald Leon? Oder schreibst du aus der Perspektive des Hundes?! XD
LoL

LG
WoNDERHoLiC.
Von:  MiaRose
2011-01-09T15:40:28+00:00 09.01.2011 16:40
*_____________* ich liebe deine geschichte♥ (du solltest öfter geschichten schreiben x33)


Zurück