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Behind Closed Doors

can you find the truth?
von

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haunted

Kapitel 4: haunted
 


 

Als Daniel den Wagen am Straßenrand vor dem Haus der Wasilenkos parkte, spürte Sarah, wie das Unbehagen in ihr aufkeimte, das sie jedes Mal ergriff, wenn es darum ging Todesnachrichten an Angehörige zu übermitteln. Aus einem ihr unerklärlichen Grund war es heute noch stärker. Sie wusste nichts über die Eltern, konnte nicht abschätzen, wie sie reagieren würden. Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass diese Familie versuchte ein Bild nach außen zu wahren, welches sie in keinster Weise verkörperte. Der Vorgarten wirkte zu gepflegt, der gepflasterte Weg zur Haustür zu sauber, sogar der Rasen war gemäht und es schien, als hätte man ihn mit einer Nagelschere bearbeitet, so gleichmäßig war er. Alex´ Informationen zufolge, mussten sie erst vor wenigen Stunden von einer Geschäftsreise zurückgekehrt sein. Sarah fragte sich, ob sie sich keine Gedanken darüber machten, wieso ihre Tochter nicht anwesend war.

Das Klacken, das zu vernehmen war als Daniel seine Tür öffnete, riss sie abrupt aus ihren Gedanken.

„Wartest du auf etwas Bestimmtes?“

„Was? Nein, ich war in Gedanken, tut mir leid.“

Beschämt senkte sie den Kopf, um die Röte, die sich auf ihre Wangen schlich, zu verbergen und stieg aus. Er nickte und gemeinsam liefen sie den kleinen gepflasterten Weg entlang.

Er betätigte die Klingel und Sarah zählte in Gedanken die Sekunden bis von innen Schritte zu vernehmen waren und die Tür einen Spalt geöffnet wurde. Zum Vorschein kam eine zierliche blonde Frau, die ihnen irritiert entgegen blickte.

„ Ja bitte?“

„Jacksonville Beach Police. Detective Carter, das ist meine Kollegin, Detective Miller. Wir würden Ihnen gerne einige Fragen stellen. Es geht um Ihre Tochter.“

Daniel hielt seinen Ausweis auf Sichthöhe und die Frau studierte ihn eingehend, bevor sie zustimmte und sie eintreten ließ.

„Wenn Sie mir bitte folgen.“

Sie ging in das geräumige Wohnzimmer des Hauses.

„Nehmen Sie Platz, ich gebe meinem Mann Bescheid.“

Mit diesen Worten verließ sie für einen Augenblick den Raum und Sarah nutzte diese Zeit, um sich umzusehen. Wie sie feststellte, war das Wohnzimmer sehr gepflegt, genau wie der Garten und der Teil des Hauses, den sie bis jetzt zu sehen bekommen hatte. An der Wand hingen mehrere Gemälde und Skulpturen schmückten die Regale, die Sarah auf sündhaft teuer schätzte. Bevor sie die Gelegenheit bekam sich noch weiter umzusehen, betrat Mrs. Wasilenko, gefolgt von ihrem Mann, das Wohnzimmer.

Der ältere Mann nickte den beiden zur Begrüßung zu und setzte sich mit seiner Frau auf das Sofa, welches Sarah und Daniel gegenüber lag.

„Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“

Der sachliche Ton, den er anschlug, ließ Sarah stutzen. Hatten sie noch keine Nachrichten gehört? Oder sich Gedanken darüber gemacht, wo sich ihr Kind befinden könnte?

„Es geht um ihre Tochter“, begann Daniel mit gedämpfter Stimme.

Auch wenn er nicht zum ersten Mal eine Todesnachricht an Angehörige überbrachte, fiel es ihm schwer.

Mrs. Wasilenkos Gesicht nahm augenblicklich besorgte Züge an. Ihr Mann blieb, zu Daniels und Sarahs Verwunderung, völlig emotionslos.

„Was ist mit ihr?“ Die Mutter versuchte ihre Fassung zu wahren und ihre Besorgnis nicht zu zeigen, doch Sarah sah, was in ihr vorging. Sie machte sich Vorwürfe. Ohne zu wissen, worum es ging, machte sie sich bereits Vorwürfe? Sarah blieb keine Zeit, sich darüber größere Gedanken zu machen.

„Es tut mir leid Ihnen das mitteilen zu müssen, aber Ihre Tochter wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.“

Sie wartete auf die Reaktionen der Eltern, die vollkommen unterschiedlich ausfielen. Während Elenas Mutter entsetzt die Hand vor den Mund schlug und sich ihre Augen allmählich mit Tränen füllten, blieb ihr Vater regungslos sitzen.

„Sie ist tot“, fügte sie nach einer Weile des Schweigens hinzu und blickte betreten zur Seite.

Sie hasste es Todesnachrichten zu überbringen.

Unangenehme Stille kehrte ein, einzig das leise Wimmern Elenas Mutter war zu vernehmen. Ihr Mann hatte seinen Arm um ihre bebenden Schultern gelegt, seine Miene blieb unverändert. Es schien Sarah, als tat er diese Geste rein aus Anstand, um vor Daniel und ihr nicht negativ aufzufallen. Eine Fiktion wie das Grundstück.

„Sie können sie noch sehen, zur Identifikation“, erklärte Daniel, nach einem Blick zu Sarah, die dankbar war, dass er das Gespräch übernahm.

Mr. Wasilenko zeigte sich einverstanden.

„Wann?“

„Sobald sie von der Gerichtsmedizin freigegeben wurde.“

„Gut. Gibt es außerdem noch Dinge zu besprechen?“

Diese Gleichgültigkeit ließ Daniel stutzen. Der Mann tat, als rede er vom Wetter, nicht über seine Tochter, die Opfer eines Verbrechens geworden war.

„Sie war schwanger. Wussten Sie das?“

Herausfordernd blickte Sarah den Eltern entgegen. Mrs. Wasilenkos Gesicht verzog sich zu einer entsetzten Mine.

„Nein, sie hatte nichts erzählt.“

„War sie oft allein zuhause?“

Die Mutter nickte.

„Wir versuchten es auf ein Minimum zu beschränken, in der Regel war einer von uns beiden zu Hause. Manchmal war es nicht zu vermeiden.“

„Hatte sie einen Freund?“

„Sie brachte vor einiger Zeit einen Jungen mit nach Hause. Ich glaube, er hieß David.“

„David und weiter?“

„Das weiß ich nicht mehr. Edwards oder so ähnlich.“

Daniel spürte wie sein Handy in seiner Hosentasche zu vibrieren begann und verließ mit einem entschuldigenden Blick den Raum. Im Flur angekommen, blickte er auf das Display und zog verwirrt die Stirn in Falten, als er sah wer anrief.

„Trish? Was gibt’s? Du weißt doch, dass du mich auf der Arbeit nur im Notfall anrufen sollst.“

Im Hintergrund war lautes Rauschen zu vernehmen, sodass er Mühe hatte seine Schwester richtig zu verstehen. Ihre Stimme, die sich vor Aufregung überschlug, machte es nicht besser.

„Wo seid ihr? Im Wald?“

Nervös lief er den Flur auf und ab. Irgendetwas schien nicht zu stimmen.

„Trish? Ich hör dich schlecht, du musst deutlicher reden.“

Sein Herz begann schneller zu schlagen und seine Fingerknöchel traten weiß unter seiner Haut hervor, so fest umklammerte er das kleine Telefon und presste es sich ans Ohr, um sie besser verstehen zu können.

„Was? Okay, ihr seht jetzt zu, dass ihr da raus kommt. Wir treffen uns bei Natasha, da seid ihr, oder?“

Das Adrenalin jagte durch seine Adern und versetzte seinen Körper in höchste Alarmbereitschaft.

„Okay. Dann bis gleich.“

Er beendete das Gespräch und ging hektisch ins Wohnzimmer zurück.

„Sarah, wir müssen gehen. Ich erklär es dir auf dem Weg. Mr. Und Mrs. Wasilenko? Sie entschuldigen uns. Wir melden uns, sobald Ihre Tochter von der Gerichtsmedizin freigegeben wurde.“

Sarah sah ihn verwundert an, doch er gab ihr mit einem kurzen Blick zu verstehen, dass sie darüber nicht hier sprechen würden. Sie verabschiedete sich von dem Ehepaar, da sie merkte, wie eilig es Daniel hatte und verließ mit ihm das Haus.
 


 

„Los beeilt euch, ich will raus hier.“

Natasha lief, Beauty hinter sich her ziehend, voran und drängte ihre Begleiterinnen zum schneller Gehen. Nicht nur, dass sie momentan Angst hatte nicht mehr heraus zu finden, es zog ein Gewitter auf und die hasste sie. Davor hatte sie sich als Kind gefürchtet und diese Angst nie überwunden.

Lena drehte den Kopf nervös nach hinten und zur Seite. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie jemand beobachtete. Das Grollen wurde lauter und der Wind nahm zu. Durch das Rauschen der Bäume war es unmöglich, einen vermeintlichen Verfolger zu hören, was Lena beunruhigte. Natasha kämpfte mehr mit ihrer Angst vor Gewittern, die sie daran hinderte, rational zu denken, Trish dagegen schien dasselbe wie sie selbst zu empfinden.

Die Tatsache, dass sie sich mitten im Wald befanden, abseits jeglichen Weges, machte es nicht besser. Lediglich ein kleiner Trampelpfad führte sie durch den Wald, der stark verwachsen und kaum erkennbar war. Die einkehrende Dämmerung erschwerte ihnen die Suche nach dem richtigen Weg zusätzlich. Durch das Gestrüpp und die dichten Baumkronen drang kaum noch Helligkeit in den Wald und außer dem schwachen Leuchten ihrer Handydisplays, besaßen sie keine Lichtquellen. Natasha folgte ihren beiden Freundinnen abwesend und versuchte ihre Angst zu unterdrücken, indem sie an etwas Schönes dachte. Dabei vergaß sie auf den Weg zu achten und stolperte über eine verdeckte Baumwurzel. Mit einem entsetzten Aufschrei fiel sie nach vorne und schrammte sich dabei das Knie auf dem unebenen Untergrund auf.

„So eine Scheiße!“, fluchte sie wütend, als Lena ihr auf die Beine half und sie sich den Dreck von den Klamotten klopfte.

„Alles okay?“

„Ob alles okay ist? Wir befinden uns hier in diesem beschissenen Wald und du fragst mich ob alles okay ist? Nein, gar nichts ist okay! Ich will raus hier bevor es anfängt zu regnen! Und endlich nach Hause in mein warmes Bett und meine Ruhe, verdammt!“ Zum Schluss wurde ihre Stimme immer lauter und hysterischer und Lena hörte deutlich die Angst in ihren Worten mitschwingen.

„Jetzt beruhig dich wieder. Glaubst du, uns macht es Spaß hier zu sein? Ich hasse Insekten und nicht richtig sehen zu können, wo sich welche befinden, freut mich auch nicht, aber du musst versuchen einen klaren Kopf zu bewahren.“

Lenas beruhigende Worte verfehlten ihre Wirkung weitgehend, trotzdem nickte Natasha einstimmend.

„So kommen wir nicht weiter, wir sollten uns erst einmal orientieren“, mischte sich Trish in das Gespräch der beiden und stemmte die Hände in die Hüften.

Natasha schüttelte entschieden den Kopf. Wenn sie etwas nicht wollte, dann noch länger in diesem Wald bleiben.

„Das ist nicht unser einziges Problem“, ergänzte Lena. „Ich habe die ganze Zeit schon das Gefühl, dass uns jemand beobachtet. Entweder wir bewegen uns im Kreis oder er folgt uns. Außerdem haben wir alle diesen Schrei gehört.“

„Geht mir genauso. Ich dachte erst, ich bilde es mir ein, aber Lena hat Recht. Lasst uns dem Pfad weiter folgen, ich denke er führt uns zurück auf den richtigen Weg, durch das Gestrüpp zu laufen bringt uns nicht weiter.“

Widerwillig gab Natasha den Argumenten ihrer Freundinnen nach und folgte ihnen weiter durch den verwachsenen Weg. Endlose Minuten vergingen bis sie sich auf einem festen Schotterweg befanden und wenig später am Waldende ankamen. Erleichtert atmeten sie auf, als sie sich auf der Straße befanden. Zu allem Überfluss begann es zu regnen, sodass sie nach kurzer Zeit durchnässt waren.
 


 

Als Daniel und Sarah wenig später im Wagen saßen hielt sie es nicht mehr aus.

„Was ist los?“

„Trish hat angerufen. Sie war mit zwei Freundinnen im Wald, mit dem Hund spazieren, als sie jemanden schreien hörten, es klang nach einer Mädchenstimme.“

„Was?“

Sarah war das Entsetzen darüber ins Gesicht geschrieben und Daniel wusste, dass sie in diesem Moment dasselbe dachte, wie er.

„Ja. Ich habe gesagt, sie sollen den Wald umgehend verlassen. Wir treffen uns bei Natasha daheim. Ich weiß, wo sie wohnt.“

„Denkst du…?“

Er unterbrach sie mitten im Satz: „Ich weiß es nicht, Sarah. Ausschließen können wir es nicht. Wichtig ist jetzt, dass die drei heil zurück kommen. Sobald wir mehr wissen, geben wir Alex Bescheid.“

„Willst du das nicht lieber gleich tun?“

„Nein, das kann jetzt warten.“

„Aber dann wird er sauer. Wie jedes Mal.“

Betrübt drehte sie den Kopf von ihm weg, in der Hoffnung, er erkannte ihren inneren Seelenschmerz nicht. Sie hatte es sich nicht ausgesucht, sich gerade in ihren Chef zu verlieben.

„Sarah, tu mir bitte den Gefallen und lass das nicht zu sehr an dich heran. Ich weiß, wie du fühlst, aber glaube mir, wenn ich sage, dass er diese Gefühle nicht erwidern wird. Du machst dich damit kaputt und das möchte ich nicht.“

Fest presste sie die Lippen aufeinander und nickte schwach. Sie wusste, dass er Recht hatte, auch wenn sie diese Tatsache verletzte. Umso dankbarer war sie, dass sie das Haus der Barikovs erreichten und das Gespräch damit endete. Daniel parkte den Wagen auf dem Hof, direkt hinter Keith’s und stieg hastig aus. Sarah wusste, wie wichtig ihm seine Schwester war und sie konnte verstehen, was momentan in ihm vor ging, obwohl sie keine Geschwister hatte.

Sie folgte ihm zur Haustüre, die kurz nach dem er geklingelt hatte von einem blondhaarigen Jungen geöffnet wurde.

Im Gegensatz zu Daniel, hatte Sarah keine Ahnung wer ihr gegenüber stand.

„Ivan, hallo. Ist Trish zurück?“

„Hallo. Nein, die sind bereits eine Weile weg, wieso?“

„Können wir das drinnen besprechen? Das ist meine Kollegin Sarah.“

Sie lächelte ihm entgegen und reichte ihm die Hand, die er kurz schüttelte.

„Klar, kommt rein“, fügte er hinzu und ließ die beiden eintreten.

Gemeinsam gingen sie durch das Innere des Hauses in den Garten und Sarah war überrascht, wie stilvoll die Räume eingerichtet waren. Im Garten saßen zwei weitere Jungen, die ihnen irritiert entgegenblickten, als sie auf die Terrasse traten. Darunter erkannte sie den schwarzhaarigen Jungen, der am Tatabend bei Trish gewesen war und vermutete, dass es sich um Keith handelte.

„Daniel? Was machst du hier?“

Seine Stimme klang verwundert, ansonsten normal. Sarah fragte sich, ob Daniel übertrieben hatte, als er davon erzählte, dass Keith ihn nicht sonderlich gut leiden konnte.

„Trish hat angerufen. Sie meinte, sie seien im Wald mit dem Hund und hätten jemanden schreien gehört. Es klang nach einem Mädchen. Sie sind auf dem Weg hier her“, erklärte er knapp und versuchte seine eigene Nervosität zu verbergen, während er sich auf den von Ivan angebotenen Stuhl setzte.

„Und da willst du jetzt hier rumsitzen und warten? Vergiss es, ich geh sie suchen.“

Keith erhob sich von seinem Stuhl und wollte bereits durch die Terrassentür verschwinden, als Sarah sich zu Wort meldete und ihn damit aufhielt.

„Hör auf mit dem Blödsinn. Jetzt blindlinks drauf loslaufen bringt überhaupt nichts. Damit hilfst du ihnen auch nicht.“

Er schien einen langen Moment über Sarahs Worte nachzudenken, schüttelte den Kopf und lief ins Haus.

Ivan seufzte genervt, erhob sich und folgte ihm mit schnellen Schritten.

„Keith, lass den Scheiß, Mann!“, brüllte er wütend.

„Wenn du meinst hier dumm rumsitzen zu können, dann ist das deine Sache, Ivan. Ich tue das mit Sicherheit nicht!“, schrie Keith hitzig zurück.

„Sie hat aber recht. Du kommst jetzt wieder mit raus, kapiert?“

Er stellte sich demonstrativ vor die Haustür, um Keith den Weg zu versperren. Dieser blickte grimmig zurück und machte keine Anstalten kehrt zu machen.

„Falls du es vergessen haben solltest, befinden sich meine Schwester und meine Freundin gerade in derselben Situation. Denkst du Patrick und mir ist das egal? Oder Daniel vielleicht? Hör doch nur einmal auf das, was andere sagen und versuch nicht immer direkt mit dem Kopf durch die Wand zu laufen.“

Keith blickte ihm zornig entgegen, gab dann aber nach und folgte Ivan zurück in den Garten.

Daniel sah die Wut in Keiths Augen und seufzte auf. Er konnte verstehen, dass er nicht tatenlos dasitzen wollte. Warten hatte noch nie zu seinen Stärken gehört. Ivan und Patrick schienen genauso wenig begeistert von der Idee zu sein und wenn er ehrlich war, passte es ihm selbst nicht, seine Schwester bei dem Regen draußen umher irren zu lassen.

„Ich rufe sie jetzt an und frage, wo sie sich befinden. Wenn sie noch zu weit weg sind, hole ich sie mit dem Auto, in Ordnung?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, suchte er in seiner Jackentasche nach seinem Handy und wählte die Nummer seiner Schwester. Es tutete einige Male, bis sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete.

„Trish? Ich bin’s. Wo seid ihr jetzt?“

Nervös spielte er mit dem Reißverschluss seiner Jacke.

„Wir sind aus dem Wald draußen und noch ungefähr einen Block entfernt.“

„Gut, dann bis gleich, beeilt euch.“ Er legte auf und steckte sein Handy zufrieden weg.

„Sie sind auf dem Weg, noch einen Block entfernt.“

„Sehr gut. Wir sollten uns vielleicht nach drinnen begeben, es fängt gleich an zu regnen“, nickte Sarah erleichtert und erhob sich von ihrem Platz. Gemeinsam verstauten sie die Polster und den Sonnenschirm im Haus und räumten den Tisch ab. Wenig später setzte ein starker Platzregen ein.
 


 

Keith folgte jeder von Daniels Bewegungen mit dem Auge. Es machte ihn nervös, wie er unruhig im Raum hin und her lief. Konnte er das nicht lassen und sich einfach setzen wie alle andern auch? Er machte sich schließlich auch Sorgen und musste sich deswegen nicht so aufführen. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, beobachtete Sarah, die nervös die Tischdecke zerpflückte, Ivan, der es bevorzugte Löcher in die Wand zu starren und seine Arme fest verschränkt hielt, um nicht wie Sarah an etwas herum zu spielen. Weiter zu Patrick der unruhig mit dem Fuß auf und ab wippte, was er immer tat, wenn er aufgewühlt war und gelangte letztendlich wieder zu Daniel, der noch immer seine Runden durch das Wohnzimmer drehte.

Es vergingen weitere Minuten, die Keith wie Stunden vorkamen, ehe das Drehen eines Schlüssels im Schloss zu vernehmen war und die drei wenig später triefend nass vor ihnen im Wohnzimmer standen. Alle Blickte richteten sich sofort auf sie und Daniel war der Erste, der reagierte.

„Da bist du ja!“ Keith beobachtete, wie Daniel seine Schwester in seine Arme zog und sie fest an sich drückte, dabei schien es ihm egal zu sein, ob ihre durchnässte Kleidung auch ihn nass machte. Er drückte sie ein Stück von sich und begutachtete sie. Keith tat es ihm vom Sofa aus gleich, doch außer ein paar Kratzern und der verschmutzten Kleidung waren keine Blessuren zu erkennen, was ihn beruhigte.

Sie drehte den Kopf zu ihm und warf ihm einen kurzen Blick zu, den er liebevoll erwiderte, bevor er sich erhob, auf sie zu ging und sie umarmte.

„Mach das bitte nie wieder. Ich hab mir Sorgen gemacht.“

„Tut mir leid, aber uns geht’s gut. Wir würden uns nur gerne erst einmal umziehen, wie du siehst, sind wir alle triefend nass“, erklärte sie, die Umarmung erwidernd.

Keith nickte zustimmend und löste seine Arme von ihren nassen Körper, dann verließ sie mit Natasha und Lena den Raum.

Er überlegte, ob er Daniel um ein Gespräch bitten sollte oder nicht. Sein schlechtes Gewissen begleitete ihn schon den ganzen Tag. Aus diesem Grund trat er auf den Älteren zu, der ihn fragend ansah.

„Kann ich kurz mit dir reden, bitte?“

Er rechnete mit einem ‚nein‘, doch Daniel erhob sich zustimmend und folgte ihm aus dem Raum. Leise schloss Keith die Küchentür und drehte sich dem Älteren zu, der in erwartungsvoll musterte. Musste er ihn so ansehen? Es war schon schwer genug für ihn, sich dazu zu überwinden.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Für gestern. Ich war sauer, weil du Trish das erzählt hast.“

„Und das ist ein Grund so zu reagieren?“

„Nein. Deswegen tut es mir leid.“

Beschämt blickte er zu Boden und wartete darauf, was Daniel sagen würde.

„Vergessen wir es. Aber überleg dir das in Zukunft, bevor du handelst. Irgendwann ist auch meine Geduld am Ende.“

Er sah überrascht auf. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Daniel die Sache so schnell vergessen würde.

„Ja, versprochen.“

„Gut.“ Daniel drehte sich um und ging zurück.

Keith sah ihm einen kurzen Augenblick hinterher, schüttelte über sich den Kopf und folgte ihm in das Wohnzimmer, in dem sich die Mädchen frisch umgezogen eingefunden hatten.

Er bemerkte, dass Trish ihn fragend ansah, als er hinter Daniel die Küche verließ. Er gab ihr zu verstehen, dass es sich erledigt hatte und setzte sich dann zu ihr auf das Ledersofa, wo er sie in seine Arme zog.

„Also, jetzt erzählt. Was ist vorgefallen?“

Daniel blickte durch die Runde, bis sein Augenmerk auf seiner Schwester haften blieb. Sie sah zurück und ihr Blick sprach Bände. Wenn sie die Möglichkeit hätte, würde sie schweigen, sein drängender Gesichtsausdruck ließ dies aber nicht zu und sie begann widerwillig zu erzählen. Immer wieder stockte sie dabei und nestelte nervös an ihrem Oberteil. Sie kam sich beinahe so vor wie bei dem Verhör vor zwei Tagen, mit dem einzigen Unterschied, hier mit vertrauten Personen zu reden. Fest umklammerte sie Keiths Hand, die auf ihrer Hüfte ruhte. Inständig hoffte sie, dass sie ihr glauben und sie nicht als verrückt abstempeln würden, weil sie sich verfolgt gefühlt hatte. Einige Male wurden ihre Aussagen von Lena ergänzt, was sie ein wenig entspannen ließ.

„Habt ihr jemanden gesehen?“, fragte Sarah, die einen kleinen Block und einen Stift in der Hand hielt, auf den sie sich Notizen schrieb, nachdem Trish ihre Erzählung beendet hatte.

Lena schüttelte den Kopf.

„Nein, aber wir hatten die ganze Zeit das Gefühl, dass uns jemand folgt, beziehungsweise uns beobachtet.“

„Bis ihr wieder hier gewesen seid?“

„Nein, nur im Wald, nachdem wir diesen verlassen hatten nicht mehr.“

„Und wo ihr euch ungefähr befunden habt, wisst ihr nicht?“

Erneut ein Kopfschütteln. Sarah seufzte resigniert auf.

„Denkt ihr, ihr würdet die Stelle wieder finden, wenn es nötig wäre?“

„Ja, ich denke schon. Wir sind vom geschotterten Weg abgekommen, aber es gab ein Pfad und wir sind an einem Forsthäuschen vorbei gekommen. Das war kurz bevor wir weiter entfernt Schritte gehört haben“, erklärte Natasha, die bis dahin still dagesessen und Beauty am Hals gekrault hatte, die zu ihren Füßen lag.

Sarah schrieb auf ihrem Block mit und warf Natasha einen zufriedenen Blick zu.

„Gut, wir werden jetzt unseren Chef darüber informieren.“

„Mehr geschieht nicht?“

Trish starrte ihrem Bruder ungläubig entgegen und wandte den Blick dann weiter zu Sarah, die zaghaft den Kopf schüttelte.

„Erst einmal nicht, davon gehe ich zumindest aus. Es könnte sich um Jugendliche handeln, die dort rumgealbert haben. Wegen eines vermeindlichen Mädchenschreis wird der Wald nicht durchsucht. Wenn sich jemand bei der Polizei meldet, werden wir uns der Sache genauer annehmen. Es wäre besser, ihr geht jetzt nach Hause und versucht zur Ruhe zu kommen. Für den Fall, dass sich etwas ergibt, werden wir es euch wissen lassen.“

Sarah klappte den kleinen Notizblock zu, schob ihn in ihre Jackentasche und erhob sich.

„Soll ich dich mit heim nehmen?“, fragte Daniel seine Schwester, die den Kopf schüttelte.

„Danke. Ich bleibe bei Keith. Wir gehen jetzt auch besser“, erklärte sie.

„Wir sehen uns die Tage.“

Sie verabschiedeten sich von einander und verließen gemeinsam das Haus.
 


 

Erschöpft stellte Trish ihre Tasche auf dem Boden ab, als sie Keiths Zimmer erreicht hatten und begann darin nach Schlafklamotten zu suchen.

Dabei spukten ihr immer wieder die gleichen Gedanken durch den Kopf. Hatte sie wirklich jemand beobachtet? Oder gar verfolgt? Oder hatten ihnen ihre Sinne einen Streich gespielt und das Erlebte war Einbildung? Und auch wenn sie es nicht wollte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass dieses Mädchen etwas mit Elenas Tod zu tun hatte. Was wenn sie die nächste war?

Als sie daran dachte wurde ihr kalt. Das durfte nicht sein.

Ergeben seufzte sie auf und entledigte sich ihrer Klamotten. Daniel würde die Sache aufklären, mit Sicherheit.

„An was denkst du?“

Keiths Stimme brachte sie zurück in die Realität.

„Ich habe mir gerade die Frage gestellt, ob Elena kein Einzelfall war. Ob das Mädchen ein potenzielles nächstes Opfer sein könnte.“

Keith schüttelte den Kopf und schloss sie in seine Arme. „Das ist Polizeisache. Belaste dich nicht unnötig mit solchen Fragen. Sarahs Vermutung ist die Wahrscheinlichste.“

„Und wenn nicht? Wenn Sarah nicht Recht hat und es längst zu spät ist, wenn sich die Polizei der Sache annimmt?“

„Trish, bitte. Sie wissen, was sie tun. Wenn es Zusammenhänge zwischen Elena und diesem Mädchen gibt, werden sie rechtzeitig einschreiten. Das sollte nicht deine Sorge sein, okay?“

Widerwillig stimmte sie zu und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Ich bin kurz im Bad.“

Als er das Zimmer verlassen hatte, wandte sie sich dem großen Fenster zu und blickte ratlos nach draußen. Das Gewitter hatte sich verzogen und der Himmel war sternenklar. Am Horizont sah man die letzten Strahlen der Sonne, die mittlerweile fast vollkommen von der Dunkelheit verschluckt wurden.

Sie erblickte eine Person auf der gegenüberliegenden Straßenseite, schenkte ihr aber keine größere Beachtung. Lediglich der Hut und die, in die Hosentaschen geschobenen, Hände, wirkten auffallend. Durch die groß gewachsene und korpulente Statur, vermutete Trish einen Mann mittleren Alters. Schnell wandte sie den Blick auf die Häuser, als der Mann zu ihr blickte. Es gehörte sich nicht, andere Leute so zu beobachten.

Nebenbei ließ sie den Tag in Gedanken Review spielen und schauderte leicht, als sie an den gehörten Schrei dachte. Heftig schüttelte sie den Kopf, um die unangenehmen Erinnerungen verschwinden zu lassen. Sie schloss die Arme um sich selbst und atmete tief durch, doch das beklemmende Gefühl verließ sie nicht. Als ihr bewusst wurde, wieso, begann sie zu frösteln. Sie fühlte sich beobachtet, das war der Grund. Sie blickte erneut zu dem Mann, der unter der Laterne auf der anderen Straßenseite stand und schnappte hörbar nach Luft.

Er starrte unentwegt zu ihr hinauf.
 


 

to be continued…

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  DieJESSYcA
2015-08-30T13:33:46+00:00 30.08.2015 15:33
Kapitel 4! Woop woop!
Ich muss mal versuchen, mich ein bisschen kürzer zu fassen o.o'
Irgendwie werden die Kommentare immer so lang^^' Ich hoffe mal, dass ich dich damit bisher noch nicht erschlagen habe >.< Sorry^^'

Also weiter gehts!
Jaa! Daniel und Sarah! ♥
Mich hätte zwar auch interessiert was das jetzt im Wald war, aber ich bin zufrieden, wenn ich weiter die Ermittlungen verfolgen darf^^

Oh ... ja Todesnachrichten überbringen ist sicher mit das Schlimmste an diesem Job ...

Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass diese Familie versuchte ein Bild nach außen zu wahren Hm ... was genau bringt sie dazu, das anzunehmen? Instinkt? Also, sie kennt die Eltern ja nicht, oder nimmt sie generell an, dass gepflegte Gärten nur ein Zeichen für überschminkte Probleme in der Familie sind? ;P Es soll ja Leute geben, deren Hobby die Gartenarbeit ist und die dementsprechend viel Zeit und Geld investieren, um einen perfekten Garten zu haben. (Ich gehöre nicht zu dieser Sorte, trotzdem wäre mir das jetzt eher weniger suspekt ... andererseits bin ich auch keine Ermittlerin xD)

Sarah fragte sich, ob sie sich keine Gedanken darüber machten, wieso ihre Tochter nicht anwesend war. Das weiß Sarah doch gar nicht o.o' Vielleicht sind die krank vor Sorge.

um die Röte, die sich auf ihre Wangen schlich, zu verbergen Erstaunlich, dass eine so selbstbewusste Frau so schnell errötet. Das lässt mich darauf schließen, dass sie doch was für Daniel übrig hat :P

Eine Frage zu den Umständen: Also im letzten Kapitel waren wir bei Mittwochabend, richtig?
Sind wir dann hier in einer parallelen Szene? Sprich: Ist es hier auch Mittwochabend? Wenn ja, dann müsste es dunkel sein und Sarah könnte den Garten gar nicht so genau erkennen, oder?
Also was die zeitliche Abfolge betrifft, würde ich bei solchen Szenenwechseln irgendwie noch ne kurze Info dazupacken, dann ist es leichter verständlich. Oder du könntest auch nochmal auf das Ende der letzten Szene mit Sarah und Daniel zurückgreifen (die Befragung des Hausmeisters) und z.B. sowas schreiben wie: "Nach der erfolglosen Befragung des Hausmeisters haben sie dies und das gemacht und sind danach zum Haus des Opfers gefahren." <-- Dann wüsste man wieder wo man war und wo man jetzt im zeitlichen Verlauf ist ;D Mir würde das jedenfalls sehr helfen^^'

Der ältere Mann nickte den beiden zur Begrüßung --> "Herr" statt "Mann", weil "Mann" steht schon in der Zeile drüber^^ Ich stelle mir hier gerade einen ca. 60-jährigen vor, vielleicht sogar älter, der sich ne jüngere Frau geangelt hat. Mrs. Wasilenko schätze ich auf höchstens 40 u.u
Offenbar haben die auch einiges an Kohle ... Russen xD Ist bissle Klischee, aber stört mich nicht, Russen haben nunmal Geld xD Ich denk im selben Klischee^^'

Oder sich Gedanken darüber gemacht, wo sich ihr Kind befinden könnte? Hier passt es wiederrum, dass Sarah sich diese Gedanken macht, schließlich sieht sie ja jetzt, dass die Eltern sich offenbar keine Gedanken machen.

Auch wenn er nicht zum ersten Mal eine Todesnachricht an Angehörige überbrachte, fiel es ihm schwer. Da bist du gerade mal kurzzeitig in Daniels Perspektive gesprungen. Ich würde aber bei Sarah bleiben, weil es danach ja gleich wieder mit ihr weitergeht. Würde vorschlagen, dass man den Satz dann eher aus Sarahs Sicht schreibt: Auch wenn er nicht zum ersten Mal eine Todesnachricht an Angehörige überbrachte, konnte sie sehen, dass es ihm schwer fiel.

Diese Gleichgültigkeit ließ Daniel stutzen. Wieder Daniels Perspektive. Ich würde entweder beide stutzen lassen, oder nur Sarah.

Daniel spürte wie sein Handy in seiner Hosentasche zu vibrieren begann und verließ mit einem entschuldigenden Blick den Raum. Jetzt bist du wieder in Daniels Perspektive, allerdings ist das hier nicht so schlimm, da er die Szene dann erstmal verlässt, um zu telefonieren.

Ich schreib mal ein paar Worte zum Thema Perspektive.
Hatte das ja schonmal erwähnt, dass ich in meiner ersten OF genau das gleiche Problem hatte und es überhaupt nicht verstehen konnte, daher hoffe ich, dass ich es irgendwie so erklären kann, dass es gut verständlich ist :D
Ich kann nicht genau sagen warum, aber es ist tatsächlich etwas irritierend, wenn innerhalb einer Szene oft die Perspektive gewechselt wird. Daher würde ich folgenden Vorschlag machen: Für jede Szene suchst du dir genau EINE Hauptfigur aus (in diesem Fall wäre es wohl Sarah) und du schreibst wirklich nur das, was sie auch wahrnehmen kann, was sie fühlt und denkt. Daniels Gedanken und Empfindungen sind dabei eher störend, weil sie einen von Sarah wegbringen, deswegen würde ich im Bezug auf Daniel wirklich nur die Sachen beschreiben, die Sarah auch sehen und hören kann. Also das was er sagt und was er tut. So kann man sich besser auf die Situation einlassen, weil man konsequent bei Sarah ist. Somit wäre das Ganze irgendwie "aufgeräumter". Momentan ist es etwas chaotisch. Chaos ist zwar grundsätzlich nichts schlechtes, aber ich bin dann doch eher Fan des geordneten Chaos :D
Verstehst du, was ich sagen will?^^' Falls nicht, kannst du mir auch gerne nochmal ne ENS schreiben oder so :)

Also weiter im Text:

machte es nicht besser. Diese Formulierung benutzt du recht häufig. Ich benutze die auch gerne ... haha^^' Aber versuch mal ein bisschen mehr Abwechslung reinzubringen oder es einfach wegzulassen: z.B. Ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung.

„Wo seid ihr? Im Wald?“ Hellseher oder was? xD Also wenn da ein Gewitter ist, dann glaub ich nicht, dass Daniel am Rauschen erkennen kann, dass Trish im Wald ist.

Wir treffen uns bei Natasha, da seid ihr, oder?“ Hm ... er scheint wirklich hellseherische Kräfte zu besitzen. Allerdings könnte man hier auch mutmaßen, dass Trish irgendwas am Telefon gesagt hat, was ihm das verraten hat :)

Sie verabschiedete sich von dem Ehepaar, da sie merkte, wie eilig es Daniel hatte und verließ mit ihm das Haus. Ich werde das jetzt nicht das ganze Kapitel hindurch so weiterführen, aber hier bist du wieder in Sarahs Perspektive gesprungen. Das Verabschieden ist noch neutral zu sehen, aber dass sie dann merkt, dass Daniel es eilig hat, dass ist definitiv ihr Blickwinkel, nicht Daniels. Da das der letzte Satz der Szene ist, würde ich hier bei Daniel bleiben.

besaßen sie keine Lichtquellen. Ich hab ne Taschenlampe in meinem Handy integriert ;D

er erkannte ihren inneren Seelenschmerz nicht. Okay, das ist mir jetzt ein bisschen too much für diese Szene. Ist ja gerade eher Action angesagt und Trish + Freundinnen sind evtl. in großer Gefahr. Ich finde es etwas unpassend, dass Sarah in dieser Situation so abdriftet. Würde sagen, es gibt gerade Wichtigeres als ihre privaten Probleme.
Dass Daniel danach so auf sie einredet ist zwar ganz süß von ihm, aber hier auch irgendwie komisch. Gerade er hat jetzt andere Dinge im Kopf. Ein "Alex ist und bleibt ein Mistkerl und jetzt reiß dich endlich zusammen! Konzentrier dich gefälligst!" hätte ich auch ganz gut gefunden xD

Vergiss es, ich geh sie suchen. Richtig so, das wäre auch mein erster Gedanke gewesen u.u

Dass die anderen allerdings so geschlossen dagegen sind, nach den Mädchen zu suchen, verstehe ich nicht. Was wäre denn, wenn da im Wald wirklich der Killer umherläuft und hinter den Mädchen her ist? Ich hätte vorgeschlagen, dass Ivan und Keith zu Hause bleiben und Daniel und Sarah zum Wald gehen. Zumindest entgegenlaufen könnten sie ihnen. Find ich ...

Denkst du Patrick und mir ist das egal? Wer is'n jetzt Patrick? o.o Ah, Nataschas Freund. Wäre vielleicht ganz gut gewesen, wenn du ihn gleich am Anfang der Szene vorgestellt hättest xD

passte es ihm selbst nicht, seine Schwester bei dem Regen draußen umher irren zu lassen Warum tut er das dann? o.o'

Alle Blickte richteten sich sofort auf sie und Daniel war der Erste, der reagierte. --> Blicke

Wir gehen jetzt auch besser ... Wohin? Ich dachte, sie wären bei Keith? ... Nee warte, dann wären Ivan und Patrick wohl nicht dort gewesen. @.@ Jetzt bin ich durcheinander. Wo waren die denn überhaupt? xD Bei Natascha? Würde jedenfalls Sinn ergeben, weil ihr Bruder ja auch dort war. Aber wieso war Patrick dort? @.@ Pyjamaparty? xD Hm ... also ich glaube du müsstest noch irgendwie eine Erklärung ergänzen wo Keith und Trish im letzten Kapitel hingefahren sind, obwohl sie zu ihm nach Hause wollten^^'

So so, ich seh schon, Trish hat eine ähnliche Vermutung wie ich ;D

Das Gewitter hatte sich verzogen und der Himmel war sternenklar. Am Horizont sah man die letzten Strahlen der Sonne Dass die Sonne noch scheint, hatte ich jetzt nicht erwartet o.o'
Hatte es nicht schon gedämmert, als die drei im Wald waren? Und sternenklar würde ich es auch nur nennen, wenn es schon dunkel ist und man die Sterne sieht. Wenn es noch dämmert, dann sind die Sterne wohl eher noch nicht sichtbar.

Lediglich der Hut und die, in die Hosentaschen geschobenen, Hände, wirkten auffallend. Oh ... dann bin ich wohl auch auffallend o.o' Lauf auch oft mit Händen in den Hosentaschen rum^^' Hut find ich jetzt nicht so überraschend, schließlich hats bis vor kurzem noch geregnet :D
Und dafür, dass sie ihm keine größere Beachtung schenkt, beschreibst du ihn ziemlich genau. Das klingt etwas unentschlossen. Also entweder interessiert er sie nicht und er wird nicht näher beschrieben, oder er weckt doch irgendwie ihr Interesse und sie sieht ihn sich genauer an.

Tja, der Typ scheint wohl was mit der Sache zu tun zu haben :D
Oder sie ist tatsächlich paranoid xD
Schließlich sind sie und Keith ja jetzt wo anders. Sind sie nochmal weggefahren, oder konnten sie Keiths Haus zu Fuß erreichen? Falls ja, hätten sie wieder tropfnass sein müssen, weil es ja noch geregnet hat, als sie gegangen sind. Wenn sie gefahren sind, dann wäre es kurios, wenn der Kerl sie bis dorthin verfolgt hätte.
Also, wie man's dreht und wendet, es fehlen hier ein paar Infos zur Wohnsituation deiner Charaktere.

Kommen wir nun zum Fazit:
Das mit dem "kürzer fassen" hat nicht so ganz geklappt^^'
Nun ja, es gab diesmal ein paar Stellen, die mir unlogisch erschienen, daher musste ich doch noch ein paar Worte dazu loswerden. Der Perspektivenwechsel ist auch ein größeres Thema, woran du noch arbeiten könntest. Und deine Figuren wissen manchmal mehr, als sie wissen dürfen, da müsstest du noch etwas aufpassen ;)
Insgesamt fand ich das Kapitel trotzdem interessant, weil es so viele Details gab, die möglicherweise etwas mit dem Fall zu tun haben könnten, man aber noch nicht weiß wie und was. Also im Hinweise streuen bist du sehr gut :D
Sprachlich auch sehr schön flüssig zu lesen, da gibts nicht viel zu kritisieren^^
Keith war mir in diesem Kapitel übrigens zum ersten Mal sympathisch xD Man hat mal ein bisschen Feuer bei ihm gesehen, das hatte ich in den vorangegangenen Kapiteln etwas vermisst.
Also Feuer im Bezug auf Trish, Leidenschaft und so u.u Das war sehr schön^^


Liebe Grüße

♪♫

Von:  LittleDYue
2012-05-24T16:43:23+00:00 24.05.2012 18:43
das warja zeitweise wirklich gruselig so wie in deisem wald wo man schritte hört o.o

die mutter des mädchen, was tot aufgefunden wurde, hat heftig geweint und das hat mich an sehr mit genommen, der vater hat fast gar keine reaktion gezeigt, das war schon sehr verdächtig und du schreibst total lebensecht, als on man das selbst erleben würde

mit freundlichen grüßen

ito
Von:  Saomi
2011-08-17T21:07:22+00:00 17.08.2011 23:07
Also ich fand das Kapitel schon ziehmlich gut und bin weiter hin gespant
Von:  TommyGunArts
2011-08-15T18:28:09+00:00 15.08.2011 20:28
Mein Hals ist zwar immer noch nicht wieder gut, aber dennoch habe ich Zeit gefunden, weiterzulesen. Und ich bin wiedereinmal erfreut darüber, dass ich es getan habe.
Toll finde ich, dass auch in diesem Kapitel oft von Daniel die Rede ist. Hach ich mag ihn einfach xD Er ist so schön... erwachsen und irgendwie hat er Stil. Ganz im Gegensatz zu Keith. Den kann ich ja gar nicht ausstehen. Also was Trish sich da für nen Typen angelacht hat O.o Schrecklich!
Und warum Daniel ihm verziehen hat, kann ich auch nicht verstehen. Aber na gut, vielleicht soll es ja einfach so sein^^
Sehr spannend ist es mal wieder, ganz besonders das Ende, wo da der Mann steht und Trish anstarrt.
Was weiß er alles über sie?
Was will er von ihr?
Ist er der Mörder von Elena?
Und vor allem, ist er ein Serienkiller, der auch das Mädchen aus dem Wald auf dem Gewissen hat?
Und ist Trish die nächste?
Und wenn ja, kann Daniel ihn finden, bevor er zuschlägt?
Oh Hilfe, zu viele Fragen auf einmal xD

Aber genau das finde ich gut. So bleibt man am Ball. Außerdem muss man sich da einfach Fragen bei stellen. Kann man das nicht, dann ist die Story grottig xD
Also keine Bange, ich liebe diese Geschichte! :)
Freue mich aufs nächste Kapitel.
lg
Schnorzel
Von: abgemeldet
2011-06-02T16:06:07+00:00 02.06.2011 18:06
Blub, da bin ich wieder :)

Okay, zuerst wieder einige Fehler:

- Mrs. Wasilenkos Gesicht verzog sich zu einer entsetzten Mine. --> Miene mit ie

- Dann wieder so eine Sache, die nicht falsch ist und nicht richtig: Wir treffen uns bei Natasha daheim --> schreib einfach zu Hause, Umgangssprache unterbricht einfach den Lesefluss

-Daniel parkte den Wagen auf dem Hof, direkt hinter Keith’s und stieg hastig aus
--> im Deutschen wird im Genitiv das s ohne Apostroph angehängt

- die Türe, die Türe ;)

-Nicht nur, dass sie momentan Angst hatte nicht mehr heraus zu finden --> herauszufinden zusammen

-um nicht wie Sarah an etwas herum zu spielen --> hier auch herumzuspielen zusammen

>>welches sie in keinster Weiße verkörperte.
Es müsste "Weise" heißen.
--> Genau genommen müsste es "in KEINER Weise" heißen, keinster Weise gibt es nicht ;)

- Nebenbei ließ sie den Tag in Gedanken Review spielen und schauderte leicht --> also ich weiß nicht, ob das falsch ist, aber Revue passieren klingt glaube ich besser...

Mehr als sunshishi noch genannt hat, ist mir auch nicht aufgefallen...

Zum Inhalt:

Die Sache mit Elenas Eltern finde ich sehr interessant, ich bin gespannt, welche Rolle ihr Vater im Folgenden noch spielen wird :)
Dann zum plötzlichen Aufbruch... Als sie ankommen und bemerken, dass die Mädchen noch nicht zurück sind, warum warten sie und gehen ihnen nicht entgegen, zumindest so eine ungefähre Richtung haben sie ja... die beiden sind ja außerdem immer noch Polizisten und ein Zusammenhang zum vorherigen Fall ist nicht ausgeschlossen, ganz abgesehen davon hat ein Mädchen geschrien, d.h. es muss etwas passiert sein... daher halte ich es für stimmiger, wenn sie zum Wald gehen und gleich nach dem Rechten sehen, das müssen sie ja ohnehin noch tun. Die spätere Erklärung rechtfertigt zwar, dass sie nicht den Wald durchkämmen und auf eine weitere Meldung warten, aber trotzdem sind sie mir ein bisschen zu geduldig, vor allem Keith ;)
Die Sache mit der Entschuldigung fand ich super. Es war gut, dass du sowas mit reingebracht hast, es verleiht ihm mehr Tiefe und verhindert, dass man ihn zum destruktiven Raufbold abstempelt (so wie ich).
Was mir diesmal ausgesprochen gut gefallen hat, ist, wie du Trishs Gefühle beschrieben hast, ihre Zweifel, ihre Unsicherheit. So stelle ich mir jemanden vor, der so etwas durchgemacht hat und anschließend gleich wieder mit der Situation im Wald konfrontiert wird.
Und wer ist wohl dieser Mann?
Könnte es Elenas Vater sein? Aber das wäre wohl zuuuuu einfach, im Mörderraten bei Krimis bin ich immer total schlecht ^^'''
Daher versuch ich es besser auch gar nicht und lass mich überraschen, das ruiniert wenigstens nicht die Spannung.

Bis zum nächsten Mal und weiter so!!

Whirl :)
Von:  sunshishi
2011-06-02T09:49:12+00:00 02.06.2011 11:49
Hallöchen,

mir persönlich gefällt das Kapitel und ich finde es auch spannend, weil sich mehrere, mögliche Täter anbieten bzw. einige Leute verdächtig verhalten.
Zum einen der Vater des ermordeten Mädchens - die ganze Familie ist irgendwie merkwürdig.
Alex finde ich auch irgendwie verdächtig, weil er so blöde Charaktereigenschaften hat. Und auch Daniel traut ihm anscheinend nicht ganz über den Weg - zumindest warnt er Sarah vor Alex.
Möchte wissen, wer dann am Ende der Mann auf der Straße ist. Ist es einer meiner Verdächtigen oder jemand anderes?
Am besten gefällt mir noch die Telefonszene, weil die so knapp gehalten wird, aber man genau weiß, was am anderen Ende der Leitung passiert. Ich finde es auch gut, dass du diese Szene über zwei Kapitel verteilt hast. Ist dir richtig gut gelungen.

Und obwohl ich ja schon mehrmals über den Text drüber geguckt hatte und auch einiges an Tippfehlern korrigiert habe, sind mir noch ein paar Sachen aufgefallen:
>welches sie in keinster Weiße verkörperte.
Es müsste "Weise" heißen.
>einen vermeidlichen Verfolger zu hören,
Das hat das Rechtschreibprogramm gar nicht erkennen können, weil es dieses Wort auch gibt. Du meintest aber sicherlich "vermeintlich".
>um nicht wie Sarah an etwas rum zu spielen.
Ich würde hier eher ein "herum" draus machen.
>türe/tür
Du wechselst gern zwischen beiden Varianten hin und her. Gibt es da eine Regel? Ich würde mich für eins entscheiden und dabei bleiben.
>Beschämt blickte er zu Boden und wartete darauf was Daniel sagen würde.
Komma zwischen "darauf was".
>Aber überleg dir das in Zukunft bevor du handelst.
Hier würde ich auch ein Komma setzen - zwischen "Zukunft bevor". Ist aber mehr Instikt, als Wissen.
>sein drängender Gesichtsausdruck lies dies aber nicht zu
Es heißt "ließ".
>Als sie daran dachte wurde ihr kalt.
Komma zwischen "dachte wurde".

Ansonsten ein sehr schönes Kapitel. Freu mich auf mehr^^

Liebe Grüße
SuShi
Von:  ryouChan
2011-05-29T20:40:38+00:00 29.05.2011 22:40
Hoi!
Also endlich krieg ich es mal auf die Reihe, die alle auseinander zu halten. Zumindest die Nebencharaktere. Sie waren bisher nicht sehr einprägsam, und über die doch längeren Zeiträume zwischen den Kapitel musste ich doch öfter mal nachsehen, wer wer ist.
Und ich muss sagen, und tut mir leid, wenn ich da jez nicht mit den anderen übereinstimmen kann, aber ich fand das Kapitel jetzt nicht sooo spannend. Klar. Die Reaktion des Vaters ist verwunderlich und das der Typ am Ende sie so beobachtet auch. Aber ansonsten habe ich nur das Gefühl von blabla. Entschuldige, wenn ich es so ausdrücke!!>___< Vlt habe ich auch gerade einfach zu viele anspruchsvolle Texte gelesen. Wirkte eher wie ein Zwischen-, aber kein Schlüsselkapitel. Aber das ist ja auch gut so=)
Aber es waren jez auch nicht Sachen, die ich nicht erwartet hätte.

Ich finde ja auch das Wort "Türe" sehr niedlich!=D
Das klingt wie aus alten Romanen oder Gedichten.
Ich muss aber auch DarknessFire zustimmen, dass das Kapitel ausgwogen und keinesfalls Dialoglastig war. Hätte mir sogar lieber noch etwas mehr Dialog gewünscht, der vlt. mehr über die Chara verrät. Oder einen Konflikt aufmacht.

Bin trotzdem gespannt auf das nächste Kap!=)
c ya!
Von:  Phoenix_
2011-05-28T14:49:14+00:00 28.05.2011 16:49
Hallo meine Süße :)

Ein wirklich tolles und spannendes Kapitel.
Ich durfte ja schon in den Anfang dieses Kapitels reinlesen, weswegen mir die Reaktion des Vaters nicht ganz unbekannt ist, aber ich finde es doch ziemlich seltsam, dass er so kalt und emotionslos bleibt, während man ihm berichtet, dass seine Tochter tot ist...
Was mich persönlich stört, ist die Tatsache, dass Daniel nur das hier zu den Mädchen sagt : „Da seid ihr ja. Gott sei Dank, aber zieht euch erst einmal um“, schlug Daniel erleichtert vor, nachdem er die Drei gemustert hatte.
Ich dachte, er macht sich sorgen? Da hätte ich angenommen, dass er aufspringt und seine Schwester zumindest umarmt oder sie fragt, wie es ihnen geht und ob etwas vorgefallen ist und nicht, dass er so ruhig bleibt, wo du vorher geschrieben hast, dass er nervös war und Geduld nicht seine Stärke sei.

Das Ende ist dir besonders gut gelungen, da muss ich dir zustimmen :D Ich finde es gar nicht Dialoglastig, sondern gut gemischt ^-^ Bin schon mal gespannt, was es mit diesem Mann auf sich hat und ob das der Mörder ist, zu erwarten ist es ja irgendwie. Noch mehr interessiert mich aber, was jetzt mit dem Mädchen ist, das sie da schreien gehört haben ^.^

hab dich lieb
Diana
Von:  Jhix
2011-05-28T07:34:32+00:00 28.05.2011 09:34
HUHU. So bin mal die erste mit meinem Kommi.
Also das Kapitel ist wirklich spannend, gerade der Schluss ist dir sehr gut gelungen.
Ich bin wirklich begeistert von deiner FF.
Sie ist spannend und ist wirklich toll geschrieben.
Dein Schreibstil ist super.
Das Kapitel ist wirklich gut. Ich fands schon seltsam wie der Vater von dem Mädchen reagiert hat. Bin mal auf die nächsten Kapitel gespannt.
Bye


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