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Let me free

But don't leave me
von

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Old Acquaintances

So ganz konnte Sasuke immer noch nicht fassen, wie er so schnell auffliegen konnte. Wie lange würde es noch dauern, bis alles schief lief? Sicher er hatte damit gerechnet, aber dass es so früh war, daran hatte er nicht gedacht.

Und dabei hatte er sich wirklich Gedanken gemacht. Er hatte doch einen Plan gehabt. Oder? Wenn er ehrlich war musste er zugeben, dass er keinen hatte. Jedenfalls keinen richtigen. Es war ihm erst einmal nur darum gegangen hier her zukommen. Sich um alles andere zu kümmern, hatte er aufgeschoben. Gehofft, dass es sich schon irgendwie ergeben würde. Vielleicht war das alles doch zu spontan gewesen. Aber der Moment war einfach günstig. Itachi würde so schnell nicht merken, dass er weg war. Im blieben ein paar Wochen. Und dann würde er weiter sehen müssen. Ja das war sein Plan gewesen. Ein toller Plan. Er hatte es verbockt. Naruto war wütend auf ihn. Nicht weil er heimlich hier war. Nein, weil er gelogen und ihm nichts gesagt hatte. Der Blonde hatte gestern versucht noch einmal mit ihm zu reden. Sasuke hatte abgeblockt. Jetzt lief er stumm neben Naruto her. Sie hatten seit gestern Abend nicht mehr miteinander geredet. Selbst heute morgen, als Naruto ihn nur mit Mühe und Not aus dem Bett bekommen hatte, hatten sie nicht viele Worte gewechselt.

Nun waren sie auf dem weg zu Schule. Sicher, Sasuke hatte versucht sich zu entschuldigen, aber Naruto war sauer. Wirklich sauer. Dabei hätte Sasuke ein Gespräch mit ihm jetzt wirklich gebraucht. Er war furchtbar nervös. Und je näher sie der Schule kamen, umso schlimmer wurde es. Er war über ein Jahr weggewesen und er hatte keine Ahnung, wie die anderen auf ihn reagieren würden. Und wie er ihnen erklären sollte, dass er wieder da war erst recht nicht. Und dann die ganzen Fragen, die sie ihm stellen würden. Er wollte gar nicht daran denken. Doch so langsam glaubte der Uchiha, Naruto hatte Recht gehabt. Wie konnte er nur so blöd sein und sich freiwillig wieder in die Schule bewegen? Ach ja, das hatte ja auch zu seinem tollen Plan gehört. Er fiel nicht so auf, wenn er wieder in die Schule ging. Naja eigentlich schon, aber es wirkte normaler. Außerdem wollte er eine Aufgabe haben und nicht den ganzen Tag alleine mit seinen Gedanken verbringen. Und zudem konnte er so seine Freunde sehen.

Seine Freunde. Hoffentlich würde Naruto ihnen nichts davon erzählen. Er hatte ganz vergessen ihn darum zu bitten. Und dummerweise blieb ihm dazu auch keine Gelegenheit mehr. Sie hatten die Schule bereits erreicht und Ino winkte ihnen fröhlich zu.
 

Wenig später saß Sasuke auch schon in seinem alten Klassenzimmer auf seinem alten Platz. Das alles kam ihm so fruchtbar vertraut vor, dass er für einen Moment das Gefühl bekam, als wäre er nie weggewesen. Aber das wurde schnell zunichte gemacht. Er wurde von allen angestarrt und alle hatten sich auf ihn gestürzt um ihm irgendwelche Fragen zu stellen. Kiba und Shikamaru versuchte sie zwar von ihm fern zu halten, aber so ganz gelingen wollte ihnen das nicht.

Während sie also auf ihren Lehrer warteten - zum Glück stand Mathe auf dem Plan, also würde Sasuke wenigstens die erste Stunde bei einem Verbündeten haben - klärten Ino und Sakura ihn gerade über alles auf, was er verpasst hatte.

“Ach ja und Neji hat ne Neue”, berichtete Ino gerade, dann sah sie sich im Raum um, “scheint heute allerdings nicht hier zu sein.” Sasuke nickte nur. Das Mädchen tat ihm leid. Ansonsten war es ihm reichlich egal, ob Neji eine neue Freundin hatte oder nicht.

“Dann haben wir einen neuen Lehrer”, stellte Sakura fest, “in Chemie und Biologie. Naja er ist ein bisschen komisch.” “Komisch? Der ist total unheimlich”, korrigierte Ino ihn. “Und er besteht darauf uns zu siezen und mit dem Nachnamen anzusprechen”, erklärte Naruto, der sich langsam zu beruhigen schien, und schenkte dem Uchiha ein aufmunterndes Lächeln. Doch dieser erwiderte es nicht. “Chemie und Biologie, sagst du?”, fragte er an Sakura gewandt. Diese nickte. Sie verstand seine Aufregung nicht ganz.

Der Uchiha wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Auf seiner anderen Schule, hatte er auch so einen Lehrer gehabt. Die Beschreibung passte perfekt. Aber seine andere Schule war über 300 Kilometer von hier entfernt. Es war unmöglich, dass es die selbe Person war. Wahrscheinlich lag es an den Fächern. Vielleicht waren alle Naturwissenschaftler so. Ja das musste es sein, ganz bestimmt.

“Stimmt was nicht?”, fragte Naruto und musterte den Schwarzhaarigen mit einem besorgten Blick. Dieser schüttelte den Kopf. “Nein, alles okay”, versicherte er dann und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. “Wie heißt der neue denn?”, fragte er dann. Doch noch bevor er eine Antwort bekam, betrat Kakashi auch schon den Raum. Er war zu spät. Wie sollte es auch anders sein. Und als Sasuke auf seinem Platz sah und die lächerliche Entschuldigung seines Lehrers hörte, fühlte er sich auf eine eigenartige Weise wieder zu Hause.
 

“Ah Sasuke du hast es also geschafft”, begrüßte er den Uchiha. Dieser nickte nur. Er hasste diese ganze Aufmerksamkeit. Alle starrten ihn an und wollten, dass er etwas erzählte. Darüber, wo er war, wie es war und wieso er wieder hier war. Sasuke hasste so was. Deshalb taten ihm auch die neuen Schüler immer furchtbar leid, die es sowieso schon nicht einfach hatten.

“Also Leute, Sasuke gehört ab heute wieder zu euch, wie ihr sicher schon bemerkt habt”, sagte er und schenkte dem Uchiha ein aufmunterndes Lächeln, so wie Naruto eben. Er ersparte ihm also etwas zu erzählen. Und Sasuke konnte ihm gar nicht sagen, wie dankbar er dafür war. Aber nicht nur dafür. Kakashi war ihm eine große Hilfe. Er hatte das mit der Schulanmeldung innerhalb eines Tages geschafft. Hatte keine Fragen gestellt und ihn nicht gedrängt, ihm zu erzählen, was passiert war. Und vor allem hatte er versprochen, dass er niemandem etwas sagen würde. Und das war viel mehr als sich der Uchiha erhofft hatte. Und so brachte er die Stunde dann auch irgendwie hinter sich. Vom Stoff her, war es kein Problem, das hatte er auf seiner alten Schule schon durchgenommen. Aber es machte ihn ein wenig nervös, dass die anderen ihn so anstarrte. Sicher er hatte damit gerechnet, aber er hasste es einfach so im Mittelpunkt zu stehen. Das war auch der Grund, weshalb er sich in der Pause in den hintersten Winkel, zurückzog und dort im Schatten eines Baumes saß und einfach nur froh war wieder hier zu sein. Er hatte es geschafft. Er war wieder zu hause, hatte seine Freunde wieder und auch sein altes Leben. Und in Momenten, in denen sie einfach nur so zusammen saßen wie früher, da wurde ihm das immer richtig bewusst.
 

Viel zu früh war diese Ruhe allerdings vorbei und er saß wieder auf seinem Platz im Klassenzimmer und wartete auf seinen neuen Lehrer. Dieser neue Lehrer, der seinem alten verhassten so ähnlich war.

Er nahm einen Bleistift und kritzelte auf seinem Block herum. So ganz konnte er sich das nicht erklären, es war völlig absurd, aber er war nervös. Und das würde sich wohl erst legen, wenn er wirklich die Gewissheit hatte, dass es zwei verschiedene Personen war. Sicher, er wusste es, aber da war trotzdem noch diese böse Vorahnung.

„Ah, wen sehe ich denn da“, ertönte plötzlich eine Stimme von vorne, die dem Uchiha sofort eine Gänsehaut verlieh, „Mr Uchiha.“ Unwillkürlich verstärkte Sasuke den Druck auf den Bleistift, dessen Miene prompt abbrach. Widerwillig blickte er nach vorne. Und diese Gewissheit, traf ihn wie einen Schlag. Seine Befürchtung war, also doch wahr geworden. Vor ihm stand kein geringerer, als sein alter verhasster Lehrer Orochimaru Oto.

„Wie schön, dass wir uns noch einmal begegnen, nicht wahr?“, sprach Orochimaru weiter mit diesem gespielt freundlichen Ton, bei dem Sasuke jedes Mal schlecht wurde. Er nickte nur. War immer noch zu geschockt, um einen Ton herauszubringen. Erst jetzt bemerkte er, wie alle anderen um ihn herum still geworden waren und ihn wieder anstarrten. Auch spürte er Narutos besorgten Blick auf sich, aber er schaffte es nicht seinen von seinem Lehrer abzuwenden. Er war viel zu angespannt. Was wenn er Itachi etwas sagte? Natürlich war das Schwachsinn, aber die Möglichkeit bestand.

„Dass ich Sie hier wiedersehe heißt also, dass Sie vollständig genesen sind, nicht wahr?“, fragte er und grinste weiter. Wieder nickte der Uchiha nur. Das war fast noch schlimmer, als sich mit Itachi zu verbünden.

Naruto stieß ihm leicht gegen das Bein, doch Sasuke ignorierte ihn. Selbst als Naruto wild etwas auf einen Zettel schrieb, schenkte Sasuke ihm keine Aufmerksamkeit. Er konnte und wollte ihm jetzt nichts erklären.

„Möchten Sie uns nicht erzählen, was Sie hierher verschlagen hat?“, fragte er weiter und leckte sich über die Lippen. Noch etwas, dass Sasuke von Anfang an, an ihm gehasst hatte. In seiner anderen Klasse, hatten dann jedes Mal alle gelacht. Jetzt war es ganz still. Und Sasuke wusste nicht recht, was er antworten sollte. Eigentlich wollte er gar nichts antworten. Aber der Typ hasste ihn sowieso schon und dieser herausfordernde Blick mit dem er ihn ansah, machte Sasuke wütend. Welche Fächer waren es noch mal? Biologie und Chemie. Die letzten Male, hatte er immer nachgegeben, hatte immer eingesteckt. Aber er wollte sich nicht wieder von ihm fertig machen lassen. Er war wieder zu Hause, war wieder glücklich, das wollte er sich nicht von ihm kaputt machen lassen. Ihm gingen tausend Beleidigungen durch den Kopf und am liebsten hätte er ihm alle davon an den Kopf geworfen, stattdessen sagte er nur: „Nein.“ Keine Beleidigung, aber es reichte. Damit hatte Orochimaru nicht gerechnet. Sein Ausdruck war für einen Moment verwirrt. Jedoch fasste er sich schnell wieder.

„Gut, dann sollten wir jetzt vielleicht mit dem Unterricht anfangen, möchte jemand freiwillig seine Aufgaben vortragen?“, fragte er in die Runde, und Sasuke war froh, es für‘s erste überstanden zu haben.

Irgendjemand hinter ihm trug seine Aufgaben eher unfreiwillig vor. Der Uchiha hörte ihm nicht zu, er hatte seine Gedanken immer noch nicht geordnet. Kurz sah er zu Naruto, der ihn fragend ansah. Klar, er wollte wissen, was hier los war.

„Später“ ,flüsterte Sasuke nur. Er hatte jetzt wirklich nicht die Nerven dafür, ihm das zu erklären. Zumal er gar nicht wusste, wo er anfangen sollte.

Sakura drehte sich ebenfalls zu dem Uchiha um und sah ihn fragend an. Sasuke schüttelte nur den Kopf. „Alles okay?“, fragte Sakura stumm. Sasuke nickte und wollte ihr zu verstehen geben, dass sie sich wieder umdrehen sollte, doch es war zu spät. „Miss Haruno, möchten Sie uns vielleicht weiterhelfen?“, fragte da auch schon dieser schleimige Typ und grinste. Sakura schloss kurz die Augen - sie hasste diesen Typen also auch - drehte sich dann wieder um und blickte auf die Tafel. An der in den letzten zwei Minuten irgendein komisches Schaubild entstanden war, das sie überhaupt nicht verstand.

„Wären Sie wohl so freundlich und würden die Plastiden mit ihrem jeweiligen Farbstoff und den dazugehörigen Pflanzen verbinden?“ Sie nickte, stand langsam auf und suchte fieberhaft nach der Lösung. Aber sie hatte keine Ahnung. Chloroplasten waren grün. Mehr wusste sie nicht. Und so scheiterte sie dann auch und musste sich wenige Minuten später geschlagen geben. Sie legte die Kreide zur Seite, machte sich schon auf das schlimmste gefasst und wollte zu einer Erklärung ansetzten. Aber diesmal wurde sie verschont.

„Das sollten Sie vielleicht noch einmal wiederholen“, sagte Orochimaru und setzte wieder sein abartiges Grinsen auf, „Vielleicht können Sie ja weiterhelfen Mr Uchiha. Sie dürften über das Thema noch bestens informiert sein.“

Genauso müsste dieser Kerl darüber informiert sein, dass Sasuke das Thema noch nie geblickt hatte. Schließlich hatte er ihm persönlich eine sechs in der Klausur gegeben. Mit nullkommazweifünf Punkten. So hatte er doch immerhin seinen Vornamen auf den Zettel geschrieben. Aber das hätte er ja wohl kaum sagen können. Hätte er schon, aber was hätte es gebracht. Stattdessen sagte er nur: „Nein, tut mir leid.“

Orochimaru lachte. „Können Sie denn gar nichts anderes mehr als nein sagen?“, fragte er, „Naja wie auch immer, wollen sie also abstreiten, dass wir zwei das Thema schon hatten?“ „Nein, möchte ich nicht.“ „Da, schon wieder“, rief er plötzlich, „ein nein.“
 

Der Uchiha ließ den Kopf auf den Tisch fallen und schlug seine Hände darüber zusammen. Endlich war diese schreckliche Stunde überstanden.

„Bio und Chemie?“, fragte er und klang dabei flehend. „Ja, Bio und Chemie“, bestätigte Naruto und Sakura strich ihm tröstend über die Schulter. „Kann es sein, dass er dich nicht allzu sehr mag?“, fragte Ino dann. „Oh er hat mich schon von Anfang an gehasst“, gab Sasuke nur zurück. „Wieso? Hast du ihm immer nur mit nein geantwortet?“, fragte Kiba lachend. Sasuke hob den Kopf an und blickte ihn böse an: „Nein“, zischte er dann. Woraufhin diesmal die anderen lachen musste.

„Heute Chemie?“, fragte Sasuke dann. „Nein, keine Sorge erst morgen“, erklärte Shikamaru ihm. Und der Uchiha atmete tief aus. Wenigstens eine gute Nachricht.

„Sag mal Sasuke?“, fragte Hinata dann. „Hm?“ „Was meinte er damit, dass du wieder vollständig genesen bist?“ Der Uchiha zögerte einen Moment. Er wusste, dass das kommen würde.

„An seinem letzten Tag, haben wir genau das da gemacht“, begann er und zeigte blind auf das, inzwischen vollständige, Schaubild an der Tafel, „Ich war an dem Tag ziemlich krank-“ „Ziemlich krank?“, unterbrach Ino ihn. Sasuke nickte. „Ja, ich hatte Fieber und es ging mir ziemlich beschissen. Naja er hat mich dann dran genommen. Weil er genau wusste, dass ich es nicht konnte und, dass es mir dreckig ging. Und“, er zuckte kurz mit den Schultern, „mir wurde schwindelig und ich bin beinahe umgekippt. Er hat mich dann nach hause geschickt.“

„Du hattest so hohes Fieber, dass du fast umgekippt wärst und gehst trotzdem zur Schule?“, schrie ihn Ino auch schon von der Seite an. Er nickte nur. Er wäre immer zu Schule gegangen, solange er sich bewegen konnte. Nie hätte er auch nur eine Sekunde länger in diesem Apartment verbracht als nötig. Es hatte sich einfach völlig falsch angefühlt und ihn an zu hause erinnert. Zudem war Itachi so gut wie nie dagewesen. Das hatte ihm das Gefühl gegeben, ganz alleine zu sein und alles noch schlimmer gemacht.
 

„Sasuke?!“, hörte er dann plötzlich jemanden völlig hysterisch rufen und hob sofort den Kopf. Das war unmöglich. Ororchimaru war hier. Und das war schon völlig unwahrscheinlich und richtig glauben konnte er das immer noch nicht. Aber das? Das war zu viel. Unmöglich. Das konnte nicht wahr sein. Er drehte durch. Ganz einfach. Ja, das würde alles erklären. Alles.

„Was machst du hier? Und wieso kennen die dich alle? Und-“, sie blieb direkt vor seiner Nase stehen und sah ihn einen Moment besorgt an, „ist alles okay bei dir?“

Sasuke starrte sie immer noch fassungslos an. Vor ihm stand tatsächlich Kin Tsuchi. Dieses nervige, hysterische, aufdringliche Mädchen. Sie war hier, direkt vor seiner Nase. Womit hatte er das nur verdient?

„Du kennst sie?“, fragte Naruto schließlich und sah fragend von Kin zu Sasuke. Dieser nickte nur. „Natürlich kennt er mich. Wir waren unzertrennlich“, erklärte Kin sofort und setzte sich zu Sasuke auf die Tischkante. Ja sie waren unzertrennlich gewesen, aber auch nur weil sie ihm die ganze Zeit hinterher gerannt war. „Unzertrennlich?“, fragte Ino ungläubig. Kin erzählte sofort drauf los und berichtete von all ihren - angeblichen - gemeinsamen Aktivitäten. Sasuke sah nur kurz zu Sakura, die ihn ebenfalls fragend ansah, und schüttelte dann den Kopf. Das was Kin da erzählte war völliger Unsinn. Sakura nickte und musste dann grinsen. Sasukes genervter Gesichtsausdruck war wirklich zu komisch.

„Kin?“, sagte er dann als ihm das zu viel wurde. „Ja?“, fragte sie und grinste dann übers ganze Gesicht. „Halt die Klappe, ja?“ Kiba lachte doch Kin blickte den Uchiha nur empört an. Dann blickte sie kurz zur Tafel. „Tja da werden alte Erinnerungen wach, hm?“, sagte sie dann und blickte wieder zu Sasuke, „Ich bin mir sicher er hat sich wahnsinnig gefreut dich zu sehen.“ Wenn sie kein Mädchen und er ein Schläger gewesen wäre, dann hätte er ihr in ihr arrogantes Grinsen geschlagen. Stattdessen versuchte er nur sie zu ignorieren.

„Kin, was machst du da?“, fragte plötzlich eine weitere bekannte Stimme. Neji stand in der Tür. „Ah Uchiha. Du bist wieder da“, stellte er überrascht fest, als Kin auf ihn zugestürmt kam und ihre Arme um seinen Hals schlang. Jetzt wurde dem Uchiha alles klar. Kin war also Nejis neue Freundin. Sie passten wenigstens zusammen. Trotzdem musste er bei seinem Anblick Sakura auf seinen Schoß ziehen. Er hatte das Bedürfnis sie ganz fest zu halten.

Kin berichtete Neji gerade auf ihre hysterische Art und Weise, dass sie Sasuke kannte. Dann sah sie eine weile von Sasuke zu Sakura. „Dann ist Pinky also deine Sakura?“, stellte sie dann fest.

„Pinky?“, fragte Sasuke irritiert an Sakura gewandt. Diese zuckte nur mit den Schultern. So hatte Kin sie vom ersten Tag an genannt. Und es war ihr relativ egal gewesen. Sie hasste Kin, Kin hasste sie. Das wars.

„Tja, dann gibt es wohl doch nichts neues hier“, sagte Kiba schließlich lachend. Sasuke wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Er hatte dieses furchtbare Jahr hinter sich lassen wollen. Hatte versucht es zu verdrängen, so zu tun als hätte es dieses Jahr gar nicht gegeben. Er wollte die Zeit genießen, die ihm hier in Ruhe ohne Itachi blieben. Aber mit Kin und Orochimaru, ging das nicht mehr. Zum einen waren sie eine Verbindung zu Itachi und zum anderen würden sie ihn jede Minute daran erinnern, dass es dieses Jahr gegeben hatte, dass er gar nicht hier sein dürfte, dass er nicht frei war.
 


 

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du die beiden kennst“, meinte Naruto irgendwann, als er neben Sasuke auf seinem Bett saß. Es war Abend. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und sie sahen ein wenig fern. „Mhm“, gab Sasuke nur von sich. Ihm gefiel das Thema einfach nicht. Und mit jeder Minute die er darüber nachdachte gefiel ihm das weniger. Er wollte seine Ruhe haben und die würde er mit den beiden niemals haben.

„Darf ich dich mal was fragen?“, fragte der Blonde dann vorsichtig. „Hm?“

„Wieso hast du mir damals nicht erzählt, dass Itachi dich schlägt?“ Sasuke zuckte unwillkürlich zusammen. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er wandte seinen Blick von dem Fernseher ab und sah zu Naruto. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, sagte dieser sofort. Er kannte den Schwarzhaarigen mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er nicht gerne über so was sprach. Und er wollte ihn nicht drängen.

Doch Sasuke schüttelte schon den Kopf, dann blickte er wieder auf den Fernseher.

„Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst oder mich… abstoßend findest.“ „Wieso sollte ich dich abstoßend finden?“, fragte Naruto und klang verwirrt. Weil ich mich abstoßend gefunden habe, ging es dem Uchiha durch den Kopf. Doch er sprach es nicht aus.

„Ich wollte nicht, dass du mich für schwach hältst. Weißt du, am Anfang war es nur eine Ohrfeige. Dann wurden es immer mehr. Ich hab mich gewehrt, naja ich hab‘s versucht. Aber es war sinnlos. Ich, ich hab gedacht, es wäre meine Schuld. Und dass er bestimmt aufhört, wenn ich alles richtig mache. Aber ich hab alles falsch gemacht. Es wurde immer schlimmer. Ich hab versucht mir einzureden, dass das nicht schlimm ist, dass das normal ist. Er ist mein Bruder, die einzige Familie, die ich noch hab“, er zögerte kurz, „Hätte ich dir davon erzählt, dann hätte ich mir eingestehen müssen, dass etwas falsch lief. Und das wollte ich nicht. Und ich wollte auch nicht von dir hören, dass das falsch ist. Außerdem wollte ich nicht, dass du mich so sehen musst oder, dass du dir Sorgen machst.“

Naruto nickte, dann lehnte er seinen Kopf auf Sasukes Schulter und sah zu diesem hoch. Doch Sasuke hatte seinen Blick starr auf den Fernseher gerichtet. Naruto folgte seinem Blick. Er hatte sich so etwas gedacht. Er hatte gewusst, dass Sasuke ihn schützen wollte und, dass er das alles nicht wahrhaben wollte, das hatte er sich auch gedacht. Aber trotzdem hatte er das Gefühl nicht verdrängen können, dass Sasuke ihm nicht vertraute.

„Du hast gelogen oder?“, fragte der Blonde vorsichtig nach einer kurzen Pause. „Die Geschichte mit Orochimaru, dass du krank warst und er dich nach hause geschickt hat, das war gelogen, oder?“ Der Uchiha sagte nichts dazu er starrte nur weiter auf den Bildschirm. Und Naruto wusste, er würde keine Antwort darauf bekommen. Er hatte sowieso schon Glück gehabt, dass Sasuke so offen gewesen war. Er war zu weit gegangen.

„Ja und nein“, sagte Sasuke dann. Naruto sah zu ihm auf. Der Schwarzhaarige grinste. Was war so lustig? „Ich war krank, ja. Und er hat mich auch nach hause geschickt. Aber das war nicht an seinem letzten Tag“, jetzt lachte er kurz und klang dabei furchtbar verletzlich, „Ich hab keine Ahnung wann sein letzter Tag war.“
 

Der Blonde wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. Oder was ihm das sagen sollte. Irgendetwas stimmte da nicht. Die ganze Geschichte war total komisch. Er war wieder hier. Itachi wusste nichts davon. Wie hatte Sasuke dann einen Bekannten dazu überreden können, ihn zu fahren? Dann war er sich ganz sicher, dass Itachi so schnell nichts merken würde. Wieso? War Itachi auf Geschäftsreise? Oder war er im Krankenhaus? Oder schlimmeres? Und dann die Sache mit ihrem Lehrer. Was hatte er gemeint, warum hatte Sasuke gelogen und warum wusste er nicht, wann der letzte Tag gewesen war? Hatte er die Schule geschwänzt? Mehr als ein paar Wochen lang? Und Orochimaru hatte ihn nur aufziehen wollen? Aber warum hatte er sich dann nicht gemeldet? Oder hatte das auch irgendetwas mit Itachi zutun? Was wenn- „Hast du Itachi umgebracht?!“, platze es plötzlich aus dem Blonden heraus. Jetzt hatte er Sasukes Aufmerksamkeit auf sich. Der Schwrazhaarige sah ihn mit einer Mischung aus Belustigung, tödlichem Ernst und purer Verzweiflung an. Das machte den Blonden nervös. Er fing an auf seine Unterlippe zu beißen.

Der Uchiha schüttelte den Kopf. „Traust du mir wirklich zu, dass ich meinen Bruder umbringe?“, fragte er ganz ruhig. Naruto zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht was er ihm zutrauen sollte und was nicht. Er wusste nur, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte.

„Ich habe ihn in Schutz genommen, als er mich geschlagen hat und dann soll ich ihn umbringen?“, fragte er gequält. Der Blonde schüttelte hastig den Kopf. „Tut mir leid“, murmelte er, „aber ich versteh das einfach alles nicht. Du bist hier und Itachi weiß nichts davon. Wie kannst du dir denn so sicher sein, dass er nichts davon mitbekommt? Ist er auf Geschäftsreise oder wie? Und was ist das mit Orochimaru? Sasuke das macht doch alles keinen Sinn!“

Wieder sah Sasuke ihn einfach nur an. Vor ihm saß sein bester Freund. Er war beinahe, wie ein Bruder für ihn gewesen. Und jetzt? Jetzt verheimlichte er alles vor ihm. Wollte verhindern, dass er es herausfand und tat ihm damit unheimlich weh. Wieder einmal.

Seufzend zog er den Blonden fest an sich. „Naruto, ich hab ihn nicht umgebracht. Und er ist auch nicht krank oder so und…“, er schüttelte den Kopf, „Ich kann dir das nicht erzählen, Naruto. Es… es tut mir leid.“

„Wieso nicht?“, fragte Naruto ganz vorsichtig und versuchte dieses Gefühl zu verdrängen. Er fühlte sich verraten und war enttäuscht. Es war falsch, das wusste er. Aber sie waren beste Freunde. Warum konnte er ihm nicht erzählen was los war?

„Es geht einfach nicht.“

„Du vertraust mir nicht“, flüsterte Naruto und der Uchiha zuckte zusammen, „deshalb hast du mir auch damals nicht erzählt was los ist.“

Diesmal war es der Schwarzhaarige der hastig den Kopf schüttelte. „Nein. Naruto du bist mein bester Freund. Du bist immer für mich da. Natürlich vertrau ich dir-“ „Und wieso erzählst du mir dann nie was? Wieso machst du immer alles mit dir alleine aus?“, rief er aufgebracht, drückte sie von Sasuke weg und sprang auf.

„Naruto…“, sagte Sasuke und in seinen Blick schlich sich wieder ein gequälter Ausdruck. „Was?!“, fauchte dieser. Seufzend stand Sasuke auf, ging vorsichtig auf den Blonden zu und zog ihn in seine Arme. Dieser protestierte und schlug um sich, doch Sasuke hielt ihn einfach nur fest.

„Ich kann dir das nicht sagen, weil ich weiß, dass du dir unendliche Sorgen machen würdest. Du würdest weinen, wärst verzweifelt, würdest Itachi verfluchen… Es würde dir einfach weh tun. Und das will ich nicht“, er machte eine kurze Pause, dann fügte er leise hinzu, „Ich hab versagt. Dich enttäuscht und das wollte ich dir ersparen.“

„Versagt?“, fragte Naruto verwirrt. Er verstand nicht worauf der Uchiha hinauswollte. „Erinnerst du dich noch daran, was ich dir versprochen hab?“

Naruto überlegte kurz. Welches Versprechen meinte Sasuke?

Und dann wurde ihm alles klar. Sasuke hatte versprochen, sich zu wehren. Sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Zu kämpfen. Gegen seinen Bruder. Er hatte versprochen stark zu sein. Und er hatte es nicht geschafft. Er hatte versagt.

Ganz langsam kroch eine böse Vorahnung in dem Blonden hoch. Das durfte nicht sein.

„Zieh dich aus“, befahl er.
 

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So das neue Kapi.. es ist wieder etwas länger, dafür echt schrecklich >.<

Ich bin einfach unfähig schulszenen zu schreiben ._.
 

Naja, ich glaub es gibt euch viel zum nachdenken :D

oh und falls ihr mit Kin nichts anfangen könnt, dass ist die von der Chunin-prüfung aus Oto ;)
 

Frohes neues Jahr ;)

und sonnige grüße

eure sun^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fantasylilie
2011-01-09T16:07:49+00:00 09.01.2011 17:07
Spannender geht es wohl kaum. Vorallem da wir wissen das Oro SCHWUL ist, OMG der hat eine Auge auf Sasuke geworfen-.-!!!!!
Bitte lass diesen Typen so schnell wie möglich verschwinden.

LG
Fantasylilie
Von:  Sakura-Jeanne
2011-01-06T13:05:13+00:00 06.01.2011 14:05
hamme kapitel
bin gespannt wie es weiter geht
Von:  BlackPeaches
2011-01-05T22:17:09+00:00 05.01.2011 23:17
OMG was hat Sasuke?!
und was ist denn nun genau vorgefallen?!
och mensch dass is alles so spannend ..

ich mag kin nich...und ich hoffe sie und oro machen keinen ärger...

Also auch ein frohes neues :)
Von:  Kruemel_x3
2011-01-05T18:28:11+00:00 05.01.2011 19:28
Erste! JAAAA! *_*
OMG! Der Arme Sasu wird verfolgt! >_> Das geht ja mal gar nicht xD
Und dann auch noch Oro, autsch! Der hasst Sasu ja echt! -.-
Bitte schreib schnell weiter !Ich mach mir Sorgen um Sasu! Wie sieht er den nun aus?
UNd was ist mit Itachi?


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