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Memento Mori

Remember that you must die
von

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Remember me

Unkontrolliert würde die Welt aus den Fugen geraten, wenn die Menschheit jederzeit das Totenreich verlassen könnte, um ins Diesseits zurückzukehren. Jemand, der sich lebendig unter Geistern befindet, darf dort genauso wenig existieren wie umgekehrt. Du, der das geistliche Wissen genutzt hat, um unter Fleisch und Blut zu wandeln, muss ebenfalls zu dem ihm bestimmten Ort zurück: Zum mnemonischen Abgrund.
 

Rauchschwaden, der stickige Geruch von Zigaretten, hüllte den unordentlichen Raum eines kleinen Apartments ein. Rin hustete laut, als sie eine Ladung ungewollt einatmete. Wieso musste ihr neuer Freund ein solcher Kettenraucher sein? „Dir ist doch sicherlich bewusst, dass Rauchen tödlich sein kann?!“ Rin federte einen Stapel Fotos zur Seite, sprang aus dem Bett, um schnellstens die Fenster zu öffnen. Kalte Luft strömte hinein, es war mitten in der Nacht.

„Keine Sorge. Ich bin nicht gezwungen daran zu sterben.“ Makoto machte von seinem Computer aus eine wegwerfende Geste; er saß mit dem Rücken zu ihr, denn sein Blick war fest auf den Monitor gebannt. Er ging zurzeit seiner Arbeit nach.

Nachdem die Braunhaarige mehrere Minuten die frische Luft eingesogen hatte, warf sie ihren Kopf zurück. „Man sollte darüber keine Witze machen“, tadelte sie besorgt, immerhin war Makoto dem Tod nur knapp entkommen.

„Das mache ich auch nicht. Aber ich will mir darüber keine Gedanken machen.“ Genervt rieb er sich die Schläfen, Kopfschmerzen plagten ihn. Warum musste es nur so schwer sein, einen geeigneten Journalisten zu finden? Zumindest einen, dem es nichts ausmachte, mit Menschen zu sprechen, die dem Wahnsinn fast nahe waren.

Seufzend fuhr Rin herum, auch der schwarzhaarige Verleger wirbelte auf seinem Drehstuhl in ihre Richtung. „Mach dir keine Gedanken. Sobald ich weniger gestresst bin, höre ich mit dem Rauchen auf.“ Er fiel in lautes Gelächter ein, kaum überzeugend, dass er dieses Versprechen ernst meinte. Sie musste schwer seufzen. Dieser Mann war so unverbesserlich.

Aber dieses Thema hatten sie so oft durchgekaut, es machte keinen Sinn, ihm leerreiche Anekdoten vorzutragen. Enttäuscht setzte sie sich auf das Bett zurück, nahm einige Fotos in die Hand. Sie starrte die Poloroid-Abzüge gedankenverloren an: Fotos für das Okkult-Heft Samsara, das gruselige Bilder von ungewöhnlichen Erscheinungen präsentierte. Für einige dieser Fotos musste man schon ziemlich fantasiereich sein, um überhaupt etwas erkennen zu können. Ein Großteil hätte ohnehin behauptet, diese Ungewöhnlichkeiten seien Fehler, die beim Fotografieren entstanden waren – und Rin würde es auch glauben, wenn sie nicht einst Zeuge geworden wäre.

Makoto wählte eines der Bilder und musterte es mit gerunzelter Stirn. „Ich kenne dieses Hotel…“

Ruckartig nahm sie es ihm aus der Hand, sie betrachtete es schmunzelnd. Etwas Weißes, Verschwommenes lehnte aus einem Fenster im dritten Stock. Wenn man sich das Ganze mit einer Lupe anschaute, sah das verdächtig nach einem Kind aus. „Wollen wir zusammen hinfahren und ein paar Nachforschungen anstellen?“ Sie lächelte etwas verlegen. „Natürlich erst morgen.“

Verwundert darüber beäugte Makoto sie mit einem fragenden Blick. Es war erstaunlich, aber Rin fühlte sich immer mehr zu übernatürlichen Mächten hingezogen, obwohl sie schon mehrmals das Opfer von Rachegeistern geworden wäre. Vielleicht reizte sie das Gefühl von Angst oder sie machte es aus dem gleichen Grund wie er: Man wollte mehr über diese Wesen wissen, zu denen man eines Tages werden würde. Allerdings verwarf er diesen Gedanken. In diesem Hotel war er bereits auf der mnemonischen Seite gewesen, eine Frau hatte das Zimmer 369 belegt und war ebenfalls auf die Schwarze Seite aufmerksam geworden. Dort waren seltsamerweise aber noch zwei weitere Geister erschienen; vielleicht waren sie einem Mord oder so etwas in der Art auf der Spur.

Herzhaft gähnend streckte Rin ihre eingeschlafenen Glieder. „Ich bin müde. Darf ich mich hinlegen?“

„Wieso fragst du das noch?“ Spielerisch grinste er, obwohl er keinerlei perverse Hintergedanken pflegte. „Aber ich muss noch etwas am PC erledigen, ich hoffe, dich stört das nicht.“

Sie sammelte die Utensilien ein, legte diese auf den ebenfalls chaotischen Tisch. Am Anfang hatte sie versucht aufzuräumen. Sie war von Grund auf ein sauberer Mensch, wenn es um ihr eigenes Zimmer ging, aber Makoto war ein Chaot der übelsten Sorte: Sobald er das Zimmer betrat, schien Ununordnung zu herrschen. Unbewusst nahm Makoto irgendwelche Sachen in die Hand, die er kurze Zeit später spontan abstellte – und das ununterbrochen. Aber seltsamerweise fand er sich zurecht. Dennoch hatte sie es aufgegeben, wenn sie eines Tages komplett einziehen würde, dann dürfte er ihr Zimmer unter gar keinen Umständen betreten!

Bettfertig hatte sie sich im Bad gemacht, schlüpfte unter die Decke, als Makoto sich seiner alltäglichen Arbeit widmete. Nur das Licht des Monitors flackerte, aber daran hatte sich Rin gewöhnt und konnte damit genauso gut einschlafen wie ohne. Selbst das Getippe seiner Tastatur hinterließ ein beruhigendes Gefühl: Sie war nicht allein.

Kaum war die Zeit vergangen hatte Makoto das Gefühl, nichts Sinnvolles am Computer getan zu haben. Gestresst wollte er sich eine Zigarette anzünden, aber aus Liebe zu Rin unterdrückte er dieses Bedürfnis. „Vielleicht sollte ich mich schlafen legen…“ Einen letzten Blick auf den Monitor werfend, betrachtete er die Internetseite, die er zuletzt besucht hatte: Die Homepage über das Hotel. Dort waren keine ihm nützlichen Informationen nachzulesen gewesen; selbst wenn dort etwas Ungewöhnliches passierte, würde doch jedes Hotel das zu vertuschen wissen. Er musste dieses Zimmer selbst besuchen, am besten würden Rin und er dieses für einen Tag mieten. Was sollte schon großartig passieren?

Kurz, bevor er den Computer herunterfahren wollte, klingelte es an der Tür. Fast schon schreckhaft wirbelte Makoto herum, sah hilfesuchend zu der schlafenden Rin rüber. Erstaunlich, dass sie bei diesem schrillen Klang seelenruhig weiterschlafen konnte. Zögernd machte er sich auf den Weg zur Haustür, spähte durch den Türspion. Seine Luft blieb ihm weg, für einen Augenblick hoffte er einfach nur zu träumen. Ein junges Mädchen stand mit gesenktem Kopf dort, ein kleiner Sommerhut thronte auf ihrem Schwarzkopf. Wie der Zufall es so will… heute hatte er so oft an dieses Hotel gedacht, dort, wo er sie zum ersten Mal gesehen hatte, und zwar als er ebenfalls durch den Türspion schaute. Aber auch jetzt löste sich ihr Körper in Nichts auf und es schien so, als wäre er nie vorhanden gewesen.

Erleichtert sank er etwas zurück, seine Knie gaben fast nach. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, vielleicht hatte er sich das alles eingebildet, da er sich soviel mit diesem merkwürdigen Hotel beschäftigt hatte. Egal, was es war, er würde sich sofort schlafen legen.

Geschmeidig machte er auf dem Absatz kehrt und es war reine Selbstbeherrschung gewesen, dass aus seinem Munde kein hysterischer Angstschrei gekommen war. Das Mädchen mit dem Hut stand direkt vor ihm!

Verzweiflung machte sich in seinem Körper breit, er wollte aus diesem Albtraum aufwachen. Obwohl er sich stark für Geister interessierte, konnte er es überhaupt nicht leiden, wenn diese ihn tyrannisierten und jetzt sogar in seiner eigenen Wohnung heimsuchten.

Langsam hob sie ihren Kopf an, kaum ihr Gesicht zeigend. Ihre Arme hingen schlaff herunter, während sie mit gemurmelter Stimme sagte: „Denk daran, dass du sterben musst.“

A Place to Return

Unsaft wurde Makoto aus seinem Schlaf gerissen, Rin hatte ihn konsequent geschüttelt. Wieso musste er auch am PC schlafen?

Verschlafen sah er sich um, der PC war angeschaltet, immer noch die Homepage des Hotels zeigend. Schlagartig wurde ihm bewusst, was letzte Nacht passiert war: Das Mädchen mit dem Sommerhut hatte an seiner Tür geklingelt und ihm ins Gedächtnis gerufen, dass es für ihn an der Zeit war zu sterben. War das alles nur ein Traum gewesen? Warum sollte man sich nach solchen Ereignissen wieder an den Computer setzen, bis die Müdigkeit einen übermannte? Es musste also ein Traum gewesen sein.

„Machst du mir Kaffee?“ fragte der Schwarzschopf schlaftrunken. Ein heißes Bad würde ihm gut tun, sie schien ja bereits unter der Dusche gestanden zu haben, denn sie strömte den Duft von Rosen aus.

„Damit du diese Nacht schon wieder nicht schlafen kannst?“

„Nein, weil ich Kopfschmerzen habe.“ Allmählich sollte er deswegen zum Arzt gehen, langsam wurden sie unerträglich. Noch immer verschlafen stellte er sich unter die Dusche, dachte dabei über das vergangene Ereignis nach. Es musste ein Traum sein, sprach er sich selbst zu, es wäre ja nur verdächtig merkwürdig gewesen, wenn ein Geist, den er auf mnemonischen Seite im Hotel gesehen hatte, darauf warten würde, dass er die Homepage des jeweiligen Hotels beträte. Er würde heute Nachmittag in dieses Hotel fahren und seiner Arbeit nachgehen, zu mehr war er gerade nicht fähig.
 

Sie hatten den ganzen Morgen gefrühstückt, über diesen seltsamen Traum hatte Makoto kein Wort verloren. Er wollte sie nicht beunruhigen, bei so etwas war Rin viel sensibler als er. Es sei denn…

„Hast du heute etwas Merkwürdiges geträumt?“ fragte der Verleger, während er in das neue Auto stieg. Seit seiner Abwesenheit hatte sich das Okkultheft besser verkauft denn je. Scheinbar stimmte es, dass sich etwas besser verkauft, sobald man denkt, der Erschaffer sei tot. Das würde er sich fürs nächste Mal merken, wenn das Interesse wieder schwinden sollte.

„Nicht wirklich. Wieso fragst du? Habe ich irgendwas im Schlaf gesagt?“ Rin schnallte sich an, sah ihren Sitzpartner misstrauisch an. Ihr Gesicht färbte sich rot, allein die Vorstellung, etwas Ungewolltes gesagt zu haben, war ziemlich peinlich.

Wenn er sie hätte ärgern wollen, würde er sich jetzt einen kleinen Spaß erlauben; aber ihm war absolut nicht danach. Also hatte sie keinen merkwürdigen Traum gehabt, scheinbar steckte doch nichts hinter diesem Nachtmahr. „Nein, ich frage nur. Du hast nichts Unanständiges getrieben.“ Grinsend drückte er auf das Gaspedal und fuhr los. Der Weg bis zum Hotel würde einige Stunden dauern, daher hatten sie auch den halben Kühlschrank leer geräumt. Rin kurbelte die Scheibe ein Stück herunter, ließ sich den kalten Wind im heißen Wetter ins Gesicht blasen. Fast schon verträumt lehnte sie sich ans Fenster und schloss erschöpft die Augen.

Ein plötzlicher Ruck zerrte sie aus dem Traumzustand. Makoto war stark damit beschäftigt, das Auto wieder geradeaus fahren zu lassen, während es hin und her schlidderte wie auf einer Eisbahn. „Makoto!“ Sie wollte noch etwas sagen, womöglich ihn belehren.

Aber bevor es dazu kommen konnte, rief der Verleger gereizt aus: „Kritisier nicht meinen Fahrstil! Ich bezahle immerhin deinen Führerschein!“ Nachdem er die Kontrolle über das Auto zurückgewonnen hatte, parkte er vorsichtig auf einem Bürgersteig.

Rin atmete heftig, für einen Moment hatte sie geglaubt, er würde einen Unfall verursachen… schon wieder.

Makoto stieß hektisch die Tür auf, untersuchte die Motorhaube nach einer Beule. Aber er fand nichts. Auch Rin stieg aus und eilte an seine Seite.

„Was suchst du?“

Er biss sich auf die Lippe, er hatte doch eine junge Frau überfahren! Wieso war hier nichts zu sehen. „Ich… da war eine Frau… glaub ich“

Sie sah ihn skeptisch an. Es war nicht der Umstand, dass er eine Frau schon wieder angefahren hatte, sondern die Tatsache, dass sie es hätte hören müssen. Eine Art Knall, wie jemand auf der Motorhaube landete. Aber da war nichts dergleichen passiert.

„Wenn das so weiter geht, solltest du vor dem Schlafengehen dich nicht mehr mit toten Menschen beschäftigen… das kann einen langsam beängstigen.“ Sanft klammerte sie sich an seinen Arm, ging mit ihm ins Innere des Autos zurück. Er sollte erstmal einen klaren Gedanken fassen und wieder zur Ruhe kommen.

„Du hast nicht viel geschlafen, glaube ich. Du bist müde.“

„Ich glaub auch.“ Er fuhr sich stöhnend über das Gesicht. Wieso musste er auch beim Autofahren halluzinieren. Es hätte Rin und ihm beinahe das Leben gekostet. Aber bis zu dem Hotel war es nicht weit und sein Auto hatte auch keinen bleibenden Schaden erhalten, weswegen er in die Werkstadt hätte fahren müssen.

„Gut, lass uns weiter.“ Sein Atem ging ruhig, sein Herzschlag regelmäßig langsam. Er würde sich das Leben nur noch schwerer machen, wenn er sich wegen optischen Täuschungen verrückt machte. Langsam fuhr er das Auto auf die Straße, dieses Mal war er vorsichtig – und auch Rin hing keinen Tagträumen mehr hinterher, sondern sah gebannt auf den vor ihnen liegende Pfad.

Sie erreichten das Hotel, von Außen her betrachtet wirkte es weniger luxuriös als es im Internet versprochen wurde. Egal, für eine Nacht reichte es. Aber Makoto sollte sich lieber von der Fahrt erholen, als sich wieder mit Gespenstergeschichten zu beschäftigen – ansonsten würde es keine ruhigen Tage mehr geben.

An der Rezeption angelangt erkundigte sich Makoto nach dem Zimmer 369. Die gut eingekleidete Frau am Tresen zögerte: „Sind Sie sich sicher, dass Sie dieses Zimmer belegen wollen? Es sind noch paar andere frei…“

Erwischt! In diesem Raum musste etwas passiert sein. Euphorie machte sich in seinem Körper breit, aber die Angst bändigte es gut genug, um nicht laut jubelnd aufzuschreien. „Nein egal. Wenn das Zimmer frei ist, dann nehmen wir es.“ Er zwinkerte Rin zu, scheinbar die letzten Angstzustände vergessend. „Wir haben keine Angst vor Geistern.“

Die Frau seufzte, ihr missfiel dieser Gedanke. Aber als der schlecht gelaunte Besitzer um die Ecke bog und sie keinen Streit mit ihm anfangen wollte, drückte sie dem Verleger die Schlüssel in die Hand. „Bitte zögern Sie nicht, hier an der Rezeption anzurufen, wenn etwas nicht stimmen sollte.“ Sie deutete eine Verbeugung an.

Das Zimmer war wie auf der mnemonischen Seite eingerichtet, Rin ließ sich erschöpft auf eines der Betten nieder und seufzte kaum hörbar. „Und jetzt?“ fragte sie etwas lauter, während sie sich in voller Größe aufrichtete. Sie waren immerhin hier nicht zum Übernachten gekommen.

Makoto sah durch den Türspion, auf der anderen Seite war nichts zu erkennen. „Wie gesagt, ich war auf der mnemonischen Seite hier. Schalte den Laptop an.“

Die Braunhaarige hockte sich auf das Bett, kam seinem Wunsch nach. Fragend schaute sie zu ihm herüber, ihr Freund ging auf- und abwärts, gedanklich woanders.

Wie viele Geister hatte er hier gesehen? Es waren ein kleiner Junge, ein in weißschwarz gekleidetes Mädchen, die Frau, die das Hotel belegt hatte, und das Mädchen mit dem Sommerhut gewesen.

„Hier lag ein kleiner Junge drin, keine zehn Jahre alt.“ Er zeigte auf eine Kommode. „Such mal in der Datenbank nach männlichen Kindern, die in einem Hotel gestorben sind.“ Er öffnete die Schranktür, auf der anderen Seite hatte „Fallen“ auf Japanisch gestanden. Jedoch stand ihm ein viel größerer Schock ins Gesicht geschrieben, als ein Junge mit verrenktem Körper ihm entgegenstarrte. Seine Lippen murmelten etwas unverständlich, er litt wahnsinnig große Schmerzen, zumindest zeichnete sich die Qual in seinem geisterhaften Gesicht ab.

„Makoto?“ Rin schaute auf, war verwundert, warum der andere zu sprechen aufgehört hatte. „Was ist los, Makoto?“

Falling

Das Bild des Jungen löste sich langsam in Nichts auf. Verstört zeigte er in den Schrank hinein, aber Rin war zu spät an seine Seite geeilt, um noch etwas Verdächtiges sehen zu können.

„Was ist passiert?“ Ihre Stimme war mit Sorgen gekennzeichnet. „Bitte ruh dich aus. Du machst gerade echt viel durch.“ Ohne Widerworte schloss sie die Kommodentür, ansonsten hätte er weiterhin wie eine Statur darauf gezeigt.

Seufzend ließ sich Makoto auf eines der Betten fallen. Hatte ihn seine Sinneserfahrung wieder getäuscht? Er hoffte es zumindest. Plötzlich spürte er, wie Rin ihm die Schuhe von den Füßen streifte. Es war nur zu deutlich, dass sie von ihm einige Stunden Schlaf forderte. Aber das war vielleicht keine schlechte Idee, womöglich würde er sonst dem Wahnsinn verfallen. „Danke.“ Er schirmte sich die Augen ab, er versank sofort in einen festen Schlaf.

In der Nacht hatte er sich die Weste entledigt, das Hemd ganz aufgeköpft. Er war dankbar, dass Rin in dem gleichen Bett ruhte, ansonsten hätte er sich einsam gefühlt – und wie ein Kind im Stich gelassen. Sie lag seitlich mit dem Rücken zu ihm, ihr regelmäßiger Atem deutete an, dass sie ebenfalls tief und fest schlief.

Um sie nicht zu wecken, klappte er sein Handy auf. 2 Uhr 32, stellte er seufzend fest. Der Bildschirm strahlte ihm entgegen, er musste sich erst einmal an die schwachen Lichtverhältnisse gewöhnen.

Es war so ruhig in diesem Zimmer, dass Makoto plötzlich ein sonderbares Geräusch vernehmen konnte. Er hörte, wie etwas auf glitt. Es klang wie eine Schiebetür, aber in diesem Zimmer gab es nur moderne Türen zum Öffnen. Von einer verzweifelten Vorahnung gepackt, leuchtete er mit dem Handy in Richtung Schrank, der aus dieser Sicht nur seitlich zu erkennen war. Die linke Seite war einen Spaltbreit geöffnet. Ob es ein defekter Fehler war wie bei den Toilettentüren in den Zügen? Zumindest hätte er sich das gewünscht, ein weißer Arm krallte sich raus. Quälend langsam spähte etwas Weißes aus dem Schrank hervor. Erst jetzt erkannte Makoto, dass es ein Mädchen mit langen weißen Haaren war – sie hatte er in diesem Raum völlig vergessen. Auf der mnemonischen Seite hatte er den Wandschrank geöffnet und sie war einfach auf die andere Seite gefallen.

Sie zog sich mit aller Kraft hinaus, dabei starrte sie den Verleger mit toten Augen an. Es wirkte zu bewusst als das man es hätte Zufall nennen können. Makoto spürte die Angst in sich aufsteigen, rüttelte panisch Rins Schulter. „Wach auf!“

Der weißhaarige Geist rappelte sich auf, jetzt sah es wie eine gestellte Puppe aus. Mit langsamen Schritten ging sie in Richtung Fenster, dafür musste sie aber an das Bett der beiden vorbei. Sie ließ die zwei nicht aus den Augen, während sie sich dem Schrank immer mehr entfernte.

Rin setzte sich verschlafen auf. „Was ist los?“ Dabei einen Blick zu Makoto werfend, der wie in Trance die Wand gegenüber anstarrte. Verständlicherweise folgte sie seinem Blick und sah… nichts.

Schluckend bemerkte der mit Schweiß gebadete Verleger nicht, wie seine Freundin aufgewacht war. Er sah nur dem Geist hinterher, der endlich an dem Bett vorbeigezogen war und sich kopfüber aus dem Fenster fallen ließ. Entsetzt schrie er auf.

„Makoto!“ Verzweifelt umarmte sie ihn, langsam machte er ihr mit seiner Art Angst. „Bitte sag mir endlich, was los ist!? So kann ich dir nicht helfen!“

Mit dieser Berührung riss sie ihn aus dem beängstigen Zustand wieder zurück in die Realität. Verwirrt sah er zu ihrem Braunschopf, der sich verspielt an seiner Brust schmiegte. Ihr Haar kitzelte seinen Oberkörper, aber das ließ ihn für einen Augenblick das schreckliche Szenario vergessen. „Rin…“ flüsterte er kaum hörbar, erleichtert, sie bei sich zu haben. Sie sah ihn mit vertränten Augen an. Sie weinte? Das war das erste Mal in seiner Gegenwart.

„Bitte sag mir doch endlich, was los ist!“

Seufzend musste er zugeben, dass sie vermutlich der einzige Mensch auf dieser Welt war, dem er davon erzählen konnte – sie hatte all diese schlimmen Dinge mitgemacht, sie würde ihm Glauben schenken. „Ich sehe… Geister.“

„Geister?“ Sie hörte auf zu weinen, die Tränen trockneten auf ihren Wangen. „Wo siehst du Geister?“

„Gerade eben… vorhin…“ Langsam glaubte er nicht mehr daran, dass alles mit einem Traum begonnen hatte, daher musste er ihr vom Mädchen mit dem Sommerhut erzählen. Sie selbst schien keinen blassen Schimmer zu haben, aber in ihrem Gesicht spiegelte sich Verständnis wider.

„Glaubst du, sie sind hinter dir her, weil du als erster Mensch die andere Seite verlassen konntest.“

„Das ist naheliegend. Aber anderseits dürfen Geister auch nicht das Leben eines Menschen bestimmen… und ich bin durch die Hand eines Geistes gestorben.“ Schmerzende Erinnerungen wurden wach, wenn er an die dunkle Aura seines angeblich guten Kollegen zurückdachte. „Gut, das ist aber ein anderer Teil auch…“

Rin löste sich aus der Umarmung, geschwind griff sie nach dem Laptop, den sie unter das Bett geschoben hatte. Im Schneidersitz kauernd legte sie sich das moderne Gerät auf den Schoß und schaltete es ein. „Ich denke, wir müssen wohl oder übel einem Geheimnis nachgehen. Wenn sie dich zurück auf die andere Seite geholt hätte wollen, so wärst du jetzt sicherlich schon tot.“

Seine Miene hellte sich auf, das machte Sinn. Aber vielleicht waren Geister auf dieser Seite nicht in der Lage, Menschen zu töten. Scheinbar sollten diese Erscheinungen ihn zum Selbstmord treiben. Dieses Hotel war ein Anhaltspunkt, ab hier würden sie der Sache auf den Grund gehen.

„Zwei Kinder, die in diesem Hotel gestorben sind.“ Sie suchte in seinem Archiv nach, da Makoto als Verleger Zugriff auf allerlei Zeitungen dieser Welt hatte. Und sie wurden tatsächlich fündig. Beide sahen sich verwirrt in die Augen, den das scheinbar vor ihn liegende Thema war im Vergleich zu Reikos Schicksal weitaus herzzerreißender. Es handelte von einer Rabenmutter, die ihre Kinder regelmäßig misshandelt hatte.

Rin schaute mit traurigen Augen auf die Tastatur, am liebsten hätte sie den Bildschirm runtergeklappt, selbst wenn nur die Fotos der Personen zu erkennen war.

„Sie hatte scheinbar drei Kinder… scheinbar soll der Tod des ersten Kindes zu diesen beiden anderen Verbrechen geführt haben.“ Er überflog die einzelnen von dem Thema berichtenden Artikeln schnell.

Erneut sah sie auf den Bildschirm und schlagartig wich ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht. „Ich habe sie schon einmal gesehen!“ Ihr Finger zeigte auf die Fotos, allerdings tippte sie nur drei von den vier gezeigten an. „Alle im Haus der Kishibes!“

„Was? Ist das Haus etwa der Treff der verlorenen Seelen?“ spottete Makoto und betrachtete das Foto der Mutter, die in einem hellroten Kleid eingehüllt war. Danach sah er auf das Foto des Jungen, es war eindeutig der gleiche wie hier in der Kommode. Und das letzte… sein Herz setzte für einen Augenblick aus. „Sie sieht genauso aus wie das Mädchen im roten Kleid.“

Das hatte auch Rin gedacht, aber zumindest wusste sie nun, dass die heimliche Spannerin auf der Toilette eine andere war. „Das macht Sinn…“ flüsterte sie leise und las den Zeitungsartikel durch, wo berichtet wurde, dass das schwarzhaarige Mädchen in der Badewanne ertrunken war. So hatte sie es auch damals gesehen, ein Schwarzkopf der immer tiefer ins Wasser sank. Vielleicht hatte sie das Mädchen aus diesem Grund in der Schultoilette und nirgendwo anders gefunden.

Seufzend lehnte sie sich an Makoto, der einen Arm um ihre Hüfte legte und sie fest umklammert hielt. Zusammen fingen sie an die tragische Story einer Mutter zu lesen, die den Tod ihres ersten Kindes nicht verkraftet hatte und in ihrer verzweifelten Lage die Kinder täglich in Schränke einsperrte, wenn sie mit ihren Nerven total überfordert war. Im Hotel hatten sich die beiden Kinder das Leben genommen – genau wie es Reiko damals im Krankenhaus getan hatte.

Haunted

Diese Nacht hatte Makoto äußerlich gut geschlafen. Es war einfach erleichtert gewesen, Rin von diesen mysteriösen Ereignissen in Kenntnis zu setzen. Obwohl sie keine Geister so wie er sehen konnte, schenkte sie ihm Glauben und das beruhigte seine Seele ungemein.

„Unter welchen Vorwand sollen wir zu den Kishibes fahren?“ fragte der Verleger stirnrunzelnd. „Entschuldigen Sie, wenn wir stören. Aber ich kann tote Geister sehen und vielleicht ist Ihr Haus der Grund dafür.“

Lachend stieg sie in das Auto. „Mir wird schon was einfallen. Vielleicht frage ich Take über seine Universität oder so aus.“ Seufzend schnallte sie sich an und betete, Makoto würde beim Fahren keinem Wahn unterliegen. Wenn sie der Führerschein bereits in der Tasche gehabt hätte, dann würde sie darauf bestehen, den Wagen zu steuern. „Hoffentlich überleben wir das…“

„Wenn einer sterben wird, dann bin ich es.“ Startbereit drückte er auf das Gaspedal und fuhr los. Äußerlich wirkte er zwar gelassen, doch im Inneren war er sogar besorgter als Rin. Hoffentlich würden die Geister mit fairen Karten spielen und ihn nicht während der Autofahrt erschrecken und damit auch Rins Leben gefährden.

Erschreckend unversehrt kamen sie tatsächlich bei den Kishibes an. Makoto seufzte erleichtert auf, das in Schweiß gebadete Gesicht dabei abtrocknend. „Überlebt, welch ein Wunder.“

„Ich mache mir wegen da drinnen eher Sorgen… insgesamt sind mir dort fünf Geister auf der mnemonischen Seite begegnet.“

Er stieg aus dem Auto und beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue. „Wenn wir Pech haben, sind es bald sechs.“

Mit den Augen rollend wandte sich die Studentin vom Auto ab und ging schweigend auf das Haus der Familie Kishibe zu. Take öffnete nach dem zweiten Klingeln die Tür, schaute die beiden mit einem überraschten, aber dennoch freundlich schauenden Gesichtsausdruck an.

„Was für eine Überraschung, mit dir habe ich gar nicht gerechnet, Rin Kagura.“

Sie nickte etwas verlegen. „Stören wir?“

„Nein, nein. Kommt nur rein.“ Erfreut schwang er die Tür ganz auf. „Allerdings ist meine Großmutter nicht da. Sie ist im Krankenhaus und wird erst am Wochenende aus der Klinik entlassen.“

„Das ist ja furchtbar!“ sagte die Braunhaarige wehleidig und war wirklich über den Zustand der alten Frau besorgt.

Take führte sie in die Küche, deutete auf die freien Plätze am Tisch. „Es ist nichts Schlimmes. Kann ich euch beiden Kaffee oder Tee anbieten?“

Makoto räusperte sich, während er die jungen Erwachsenen beobachtete.

„Entschuldigt, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Takeshi Kishibe und Ihr müsst Makoto Shirae sein, ich habe Euch im Fernseher gesehen.“ Er reichte dem schwarzhaarigen Verleger die Hand, der den Händedruck lächelnd erwiderte.

„Freut mich, dich kennenzulernen. Nenn mich einfach Makoto.“ Sich auf einen Stuhl setzend flötete er noch amüsiert: „Ach ja! Kaffee wäre gut!“

Nickend kochte Take den beiden Gästen Kaffee und tischte ihnen zusätzlich gekauftes Knabberzeug auf. „Warum seid ihr hier?“

Rin und Makoto warfen sich fragende Blicke zu. Jetzt war es wohl allerhöchste Zeit, den Studenten anzulügen. „Also ehrlich gesagt… ähm, ich wollte dich was wegen deiner Universität fragen.“ meinte Rin gespielt lächelnd und ließ auf ihren Freund einen Blick gelten, unter dem er am liebsten gestorben wäre.

Das Gespräch war so eintönig langweilig. Makoto nippte desinteressiert an seinem Kaffee, während die beiden Studenten euphorisch über ihre Fächer sprachen. Wenn das so weiter ging, dann würde er lautschreiend aus dem Haus rennen. Außerdem waren sie hier, um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Er brauchte einen Aufwand, um die Küche für längere Zeit verlassen zu können. „Wo ist das Bad?“ fragte er nach der Zeit und rückte seinen Stuhl ein Stückchen nach hinten. Als sein Blick auf seinen Schoß fiel, wurde er leichenblass. Schreckhaft richtete er sich auf, dabei die noch halb gefüllte Tasse auf seinen Schoß schüttelnd. Der dampfende Kaffee breitete sich auf seiner Hose aus, jetzt hatte er wirklich einen guten Grund, die Küche zu verlassen, trotz seiner in Kreis drehenden Gedanken.

„Alles in Ordnung?“ fragte Rin besorgt und schaute mit geneigtem Kopf unter dem Tisch.

„Ich dachte, etwas gesehen zu haben. Fehlalarm.“ Lachend versuchte er seine Angst zu überspielen, er wollte sich vor Rin und Take nicht rechtfertigen. Zumal der andere ihn sowieso schief angesehen hätte.

Fast schon stürmisch verließ er die Küche, lehnte sich im Flur angekommen gegen die Wand. Als er unter den Tisch geschaut hatte, war der Kopf eines jungen Kindes auf seinem Schoß eingebettet. Es war der gleiche Junge, den er einen Tag zuvor im Hotel gesehen hatte. Sie waren hier richtig, aber nicht grundlos machte sich Angst in ihm breit. Neben Reiko und dem Mädchen in Rot waren hier noch drei weitere Geister und eine davon war in diesem Haus gestorben.

Schluckend suchte er das Badezimmer auf, die Stelle, wo eine Kaffeelache sich gebildet hatte, brannte schmerzend. Er versuchte mit einem kühlen Lappen die Stelle trocken zu rubbeln. „Wieso muss mir so etwas nur passieren?“

Gedankenverloren beobachtete er sich selbst dabei, wie er die Hose zu reinigen versuchte. Zum Glück war sie dunkel, aber zurzeit war das seine kleinste Sorge.

Als er sich aufrichten und zurück in die Küche gehen wollte, wurde er plötzlich in die Wanne gerissen. Seine Lungen füllten sich augenblicklich mit Wasser. Panisch ruderte er mit den Armen, verzweifelt suchte er Halt. Er war erleichtert, als er den Rand der Wanne zu fassen bekam und sich endlich aufrichten konnte. Sein Blick fiel sofort auf den Schwarzschopf ihm gegenüber. Dunkle Haare umrahmten das Gesicht des weiblichen Geistes, der ihn mit roten, fast schon todbringenden Augen musterte.

Hatte sie ihn in die Wanne gezerrt? Oder war er einfach ausgerutscht? Zumindest war sich Makoto sicher, dass das Becken leer gewesen war, als er sich am Rand gesetzt und die Hose gesäubert hatte.

„Was willst du von mir?“ Wut und Angst mischten sich in seine Stimme, langsam wurde ihm alles zuviel. Wie lange sollte das noch weitergehen?

Wie erwartet antwortete sie nicht, sondern starrte ihn schweigend an. Die knochenartigen Finger gruben sich in ihr Gesicht und mit einem Murmeln sank sie langsam ins Wasser, bis der Kopf nicht mehr zu sehen war. Der Geist war weg.

„Makoto?“

Die plötzlich erscheinende Stimme an der Tür riss ihn aus dem albtraumhaften Zustand.

Rin klopfte an, während sie seinen Namen erneut sagte: „Makoto? Was ist los?“

Er seufzte schwer, am liebsten hätte er sich in dieser Wanne ertränkt. „Du kannst reinkommen…“

Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit, spähte zögernd hinein. „Alles in Ordnung?“

„Wohl kaum…“ Er stieg aus dem Becken, zeigte ihr damit seine unangenehme Situation. „Denk jetzt nichts Falsches…“ Normalerweise war er immer gutgelaunt, aber dieses Mal deprimierte ihn die Tatsache, dass er von Geistern verfolgt und gequält wurde.

„Was ist passiert… und in der Küche? Hast du sie… gesehen?“ Rin schloss hinter sich die Tür, bevor Take von dieser ungünstigen Situation Wind bekommen würde.

„Ja, ich habe den Jungen und das schwarzhaarige Mädchen gesehen… sie tauchten plötzlich und ohne Grund auf.“ Er schälte sich aus seinem nassen, klebrigen Oberteil und legte dieses auf Seite. Er spielte mit dem Gedanken, den Ort zu verlassen, während er nach dem Handtuch greifen wollte. Doch seine Freundin kam ihm zuvor, sie stellte sich vor ihm hin und schmiegte sich an seine feuchte Brust.

„Makoto… du darfst nicht aufgeben…“

„Ich habe doch gar nichts gesagt, ich wollte mich nur abtrocknen.“ Seufzend rollte er mit den Augen, er hatte zwar schon an Selbstmord gedacht, aber in ihrer Gegenwart waren sie wieder verflogen. Sanft legte er einen Arm um ihre Schultern und wollte sie am liebsten nie wieder loslassen.

Dollhouse

Auf dem Haustreppenabsatz sitzend rauchte Makoto seine bereits dritte angezündete Zigarette. Rin sollte sich um ihn keine Sorge machen, aber gerade wollte er nur allein sein, seine Gedanken in Rauch auflösen lassen. Es war das erste Mal gewesen, dass ihn etwas so aus der Ruhe brachte. Selbst auf der mnemonischen Seite hatte er alles viel zu locker gesehen.

Seufzend fuhr er mit einer Hand über die gerunzelte Stirn. Wo sollten sie mit der Suche beginnen? Bislang waren sie nicht sonderlich weit gekommen und vielleicht hatte das eine mit dem anderen nichts zutun. Scheinbar hat das Mädchen mit dem Sommerhut ihn auf Ewigkeiten verdammt, verlorenen Seelen beim Sterben zuzuschauen. Er warf einen wehleidigen Blick auf seinen frisch polierten Sportwagen. Die plötzlich am Beifahrersitz erschienene Frau ließ ihn die Augenbraue fragend heben. „Wer ist das…?“

Er konnte nur einen Schwarzschopf sehen, der wild und widerspenstig das Gesicht der scheinbar jungen Frau umrahmte. Mit jedem Schritt, den er näher an sie herantrat, stellte er pikiert fest, dass es das Mädchen im roten Kleid war. Das hatte ihm gerade noch gefehlt…

Sie schien ihn nicht zu beachten, sondern starrte gebannt auf den Bildschirm des aufgeklappten Laptops. Erst, als Makoto an der Tür des Autos stand, löste sich die Frau in Nichts auf. „Was sollte das…“

Sein Herz beruhigte sich allmählich wieder, mit diesem Geist hatte er heute am wenigsten gerechnet. Aber war das eine hilfsbereite Geste gewesen? Er öffnete die abgeschlossene Beifahrertür und holte den tragbaren Computer zutage. Sein Postfach war zu erkennen, ein roter Brief war deutlich zu sehen. Schluckend zeigte er den Inhalt an, aber statt Morddrohungen oder irgendwelchen Kindergartenkritzeleien war ein Foto von Shinichi Suzutani zu sehen, der in Lebzeiten munter in die Webcam geschaut hatte. Was sollte dieses Foto? Als der Verleger es näher betrachtete, konnte er in dem Hintergrund von Shins Zimmer etwas Weißes erkennen, das Mädchen aus dem Schrank. Ob er Rin dieses Foto zeigen sollte? Er war sich unsicher, seinetwegen hatte sie genug leiden müssen.

Einen verzweifelten Blick auf das Gebäude der Kishibes werfend entschied sich Makoto für das einzig Richtige: Er musste diesen Weg allein bestreiten, zumal sie im Gegensatz zu ihm keine Geister sehen konnte und damit sich eher wegen seiner schreckhaften Art sorgte. Seufzend rutschte er auf den Fahrersitz und startete ohne zu zögern den Wagen. Bevor Rin bestürzt aus dem Haus und nach ihm rufen würde, fuhr er mit zusammengebissenen Zähnen los.

Nachdem er eine kurze Strecke gefahren war, durchforste er das Internet nach einem Haus: Ein sogenanntes Puppenhaus, zumindest war der Eigentümer ein leidenschaftlicher Sammler gewesen. Da Shin hier gestorben war, musste er dort sicherlich zu finden sein. Das leerstehende Haus fand sich schnell und auf das Gaspedal tretend fuhr er zielsicher in die im Internet angezeigte Straße.

Makoto blieb vor dem schäbig aussehenden Haus stehen. Seufzend zündete er sich eine Zigarette an. Während der Fahrt hatte Rin mehrmals versucht, ihn zu kontaktieren. Aber er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen.

„Warum kannst du nicht akzeptieren, dass du in diese Welt nicht mehr gehörst?“ fragte die aus dem scheinbar Nichts kommende Stimme. Verschwommen materialisierte sich das Bild von dem Mädchen im Sommerhut auf dem Beifahrersitz.

Er war an diese plötzlichen Erscheinungen langsam so sehr gewöhnt, dass er sich nicht mehr erschrocken abwandte. Stattdessen schnaubte er: „Weil sich die Geister zuerst in unsere Welt eingemischt haben!“

Das Mädchen senkte ihr Haupt, der Hut verbarg ohnehin ihr komplettes Gesicht. „Aber wir akzeptieren die Menschen, sie uns aber nicht.“ So schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch dementsprechend wieder.

Was sie wohl damit sagen wollte? War er ein Versuchsobjekt, wie Menschen in der Gegenwart von Geistern reagierten? Wenn es wenigstens ein Dutzend anderer noch treffen sollte, dann war er sogar bereit mit den Konsequenzen zu leben.

Erneut läutete das Telefon, dieses Mal hob er sogar ab. „Rin… es tut mir leid.“

„Wo bist du denn? Wieso hast du mir nichts gesagt?“ hörte er die verzweifelt klingende Stimme seiner Freundin sagen. „Aber du kommst doch wieder, oder?“

„Natürlich, ich habe aber noch etwas zu erledigen. Bitte versprich mir, nicht anzurufen, ehe ich mich zurückgemeldet habe.“ Ehe sie irgendein Versprechen ablegen konnte, weil sie ohnehin es nicht hätte halten können, legte er laut seufzend auf. Er musste hier und jetzt über seinen Schatten springen. Außerdem konnten diese Geister ihn nur erschrecken, mit Berührungen würden sie ihn nicht töten können.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stieg er aus dem Auto aus und machte sich auf den Weg in das Haus von Jun Kondo. Das Haus war im Inneren dunkel, die Fenster waren verdreckt. Überall lag Gerümpel, den nur ein wahrer Messie hätte sammeln können. Das einzig anständig aufgeräumte Zimmer war das mit Jun Kondos Puppensammlung. Er tastete die Figuren einzeln ab, bis sein Blick auf eine hellhaarige Puppe fiel, die leichte Ähnlichkeit mit dem Mädchen auf dem Foto hatte. Kaum hatte er sie in beide Hände genommen, hörte er eine Stimme exzentrisch wispern:

„Das ist meine Puppe!“

Genervt mit den Augen rollend beobachtete er den Geist von Jun, der ihn hasserfüllt anzugreifen versuchte, allerdings nichts von Makoto zu fassen bekam. „Und ich nehme sie dir nicht weg.“

Mit eiligen Schritten ging er in das Nebenzimmer, das voll mit Ramsch gefüllt war und das Gehen fast unmöglich machte. Als er sich endlich einen Weg aus dem Müll gebannt hatte und in den düsteren Flur getreten war, hörte er die Hilferufe eines für ihn bekannten Geistes. „Shin…“

Der Verleger bemerkte kaum, wie er in das kleine Schlafzimmer sprintete, in dem der Mangafreak gestorben war. Sofort fiel sein Blick auf die Stelle, wo sich auf der mnemonischen Seite die von Shin liegende Brille befand. Aus einem Reflex heraus griff er danach, nur um eine nach ihm schnappende Hand zu sehen, die unter dem Bett hervor gekommen war. Aber wie auch bei Jun, bekam auch sie nichts zu fassen. Enttäuscht wimmerte Shin, der sich verängstigt unter dem Bett verkrochen hatte. Ob er in diesem Zustand überhaupt eine Hilfe war? Er schien im Gegensatz zu den Geistern nicht klar bei Verstand zu sein, aber er merkte schnell, wie sehr sich Makoto mit seiner Vermutung täuschte.

Der Geist des Jungen schien sich allmählich beruhigt zu haben und sah über den Rand seiner Brille den Verleger interessiert an. „Herr Shirae…“

„Hm?“ Als er damals im Raum des Freaks gewesen war, hatte er die Leidenschaft in dem von Shin gestaltendem Zimmer allein an den ganzen Merchandises gesehen: Animierte Figuren und Übernatürliches. Neben dem Mädchen in Rot war das scheinbar sein größter Fan zu Lebzeiten gewesen. Aber wieso hatte er ihn erkannt? Ob er sich bereits am Leben eines Geistes gewöhnt hatte? Immerhin gab es viele Geister, die es irgendwann akzeptierten und einem gewohnten Alltag gingen.

„Kennst du ein Mädchen, das genauso aussieht wie sie?“ fragte Makoto leicht verzweifelt, weil er im Vornherein nicht wusste, was ihm die Antwort letztendlich bringen würde. Sollten alle Versuche umsonst gewesen sein, dann hätte er wenigstens eine tragisch lange Geschichte zu erzählen, die ihm viel Geld und damit Sicherheit für Rins weiteres Leben brachte.

Shin murmelte einen Namen und sagte dann kaum hörbar: „Die Schwarze Seite…“

Helping Hand

„Die Schwarze Seite…“ wiederholte Makoto überflüssigerweise. Was hatte das zu bedeuten? Seufzend schüttelte er den Kopf, er war seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen.

Shin zog sich und seinen ausgestreckten Arm zurück, verweilte laut wimmernd unter dem Bett. Aus ihm würde der Verleger keine weiteren Informationen bekommen.

Fast schon enttäuscht trat er ins Freie. „Es ist spät geworden…“ Er war sich nicht sicher, ob er noch in der Nacht Autofahren sollte. Doch in diesem unheimlichen Haus würde er keine Nacht verbringen, selbst wenn das dreckig bezogene Bett so einladend gewirkt hatte. „Vielleicht hilft ein kleiner Spaziergang…“

Er wusste, wie gefährlich es war, um diese Zeit in den Wald spazieren zu gehen. Aber egal wo, er war nirgends mehr allein und sicher.

Makoto war keine viertel Stunde umhergewandert, als er plötzlich Sutra-Gesänge hörte. Er horchte auf, es mussten mehrere Personen im Wald sein. Wie durch Geisterhand geführt, folgte er dem Gesang und kam plötzlich vor einem brüchigen, alten Tempel zum Stehen. Ihm war das Entsetzen im Gesicht geschrieben, als er mehrere Kinder im Kreis sitzend sah. Es waren keine Menschen mehr, das stellte er sofort fest.

Die Geister schauten in seine Richtung, die Mimik war ausdruckslos und kaum zu deuten. Sie zeigten mit dem Finger auf ihn und sprachen verwirrende Worte. Er wusste nicht einmal, was sie damit sagen wollten.

„Warum seid Ihr zu solch einer späten Stunde hier? Möchtet Ihr etwa auch beten?“ fragte eine schneidende, dennoch menschliche Stimme.

Makoto schaute sich verwirrt um, er sah einen Mann mittleren Alters, der den alten Kleidungsstil Japans bevorzugte. „Nicht wirklich… ich weiß nicht einmal, wo ich hier bin.“

„Das hier alles ist ein sogenannter Friedwald. Der Tempel wurde damals für Waisenkinder gebaut, aber heutzutage wird dieser Ort nur noch als Grabstädte für obdachlose Kinder genutzt.“

„Das wusste ich nicht…“ flüsterte er leise und beobachtete die Geisterkinder, die wieder zu beten begonnen hatten.

„Könnt Ihr sie auch spüren? Ich meine, die Präsenz der verlorenen Seelen?“

Er warf verständnislos eine Augenbraue in die Höhe, weil er nicht glauben konnte, jemand gefunden zu haben, der seinen Schmerz hätte nachvollziehen können. „Ich sehe sie sogar.“

„Wirklich? Man sagt: Nur ein Geist kann einen Geist sehen und ein Mensch nur einen Menschen. Entschuldigt… ich rede wirres Zeug.“ Verlegen fegte er seine Worte beiseite, als wenn es sie nie gegeben hätten.

Makoto ließ seine Worte noch einmal auf der Zunge zergehen. Seit sie hier standen, war ihm aufgefallen, dass die Kinder nur in seine Richtung starrten, fast so, als würden sie den anderen nicht bemerken. „Danke, ich muss aber weiter.“ Kaum hatte er sich abgewandt, tauchte eines der Geisterkinder vor ihm auf. Es war das Mädchen mit dem Sommerhut.

„Du bist einer von uns. Es gibt kein Entkommen mehr. Das musst du endlich begreifen.“ Ihre Stimme klang so kleinlaut, verlegen zog sie den Hut tiefer ins Gesicht. Sie sah wie ein gewöhnliches Mädchen aus, anders als die Obdachlosen hier. Wie auch die letzten Male verschwand sie spurlos.

Seufzend machte er sich auf den Weg zurück, diese Nacht würde er im Auto schlafen. Vom Weiten konnte der Verleger sehen, das irgendwas nicht stimmte: Etwas Helles leuchtete im Auto, fast, als hätte er vergessen den Laptop auszuschalten. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, hätte spätestens der verbrauchte Akku nicht lange mitgehalten.

Als er das Auto erreichte und einen Blick ins Innere erspähte, sah er den tragbaren Computer auf dem Beifahrersitz liegen. Panisch blickte er sich um, aber es war weit und breit kein Geist in Sicht. Geschwind stieg er in den Wagen und setzte den Laptop auf seinen Schoß ab. Erneut war das Foto von Shin zu sehen, was Makoto letztendlich zum Schmunzeln brachte. Was sollte so toll an diesem Foto sein?

„Sie sind anders…“ hörte er hinter sich eine ihm bekannte, aber seit neustem verhasste Stimme sagen. Der Verleger musste keinen Blick über seine Schulter werfen, um die Präsenz von seinem Ex-Mitarbeiter zu bemerken: Sadao.

„Was willst du hier? Bist du gekommen, um mich ein weiteres Mal zu töten?“ fragte Makoto pikiert und hätte dem anderen am liebsten den Kopf dafür umgedreht, wenn dieser nicht bereits tot gewesen wäre. Immerhin war es seine Schuld, dass der Schwarzhaarige nun in dieser unangenehmen Situation feststeckte.

„Es war ein Fehler damals…“ gab der Journalist peinlich berührt wieder. „Ich habe so viele Fehler gemacht.“

Genervt mit den Augen rollend stellte Makoto überflüssigerweise fest, dass sein besagter Freund mehr als nur einen Fehler gemacht hatte – wegen ihm war auch das Mädchen im roten Kleid hinter dem Verleger her gewesen. „Warum bist du hier? Für eine Entschuldigung ist es zu spät!“

„Deswegen bin ich nicht hier.“ Er schüttelte träge mit dem Kopf und sah ihn über den Rand seiner Brille hinweg an. „Ich will dir helfen.“

„Jaja, wer’s glaubt, wird selig.“ Seufzend fuhr sich der Verleger über das Gesicht. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, zumal die Müdigkeit ihn zu übermannen drohte.

Es herrschte langes Schweigen. Makoto hoffte sogar, Sadao hätte es endlich aufgegeben und wäre wie die anderen Geister spurlos verschwunden. Dem war aber nicht so, als er seitlich schauend seinen Mitarbeiter mit gesenkten Haupt sitzen sehen konnte. „Gut, wie willst du mir helfen?“ Er musste seinem Rat nicht befolgen, aber in erster Linie war er sich sicher, dass der andere nur eine Möglichkeit suchte, ihn erneut ins Totenreich zu schicken.

„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du bist von deinem Geist besessen und suchst einen Exorzisten auf oder…“ Sadao hielt lange inne. „Du musst herausfinden, wie du dein geisterhaftes Ich im Mnemonischen Abgrund sterben lässt.“

Fragend schaute er ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Was soll das Zweite heißen?“

„Du solltest mit Reiko Asagiri Kontakt aufnehmen und dich auf die andere Seite telepotieren. Während dein realer Körper im Diesseits schlummert, wird dein Geisterkörper auf der anderen Seite umherwandern.“

Makotos Augen verfinsterten sich, abwertend betrachtete er den Verräter von Freund. „Menschen, die sich in den Mnemonischen Abgrund gestürzt haben, sind gestorben. Warum sollte es bei mir anders sein?“

„Weil du halb tot, halb lebendig bist. Es ist deine Entscheidung, Makoto Shirae.“ Sadao richtete gekränkt seinen Kopf in Richtung Boden und sein geisterhafter Körper löste sich auf, als wäre er nie dort gewesen.

Verzweifelt biss sich Makoto auf die Lippen. Um sich selbst ins Leben zurückzuholen, hatte er seinen Geist gebraucht. Was wohl passieren würde, wenn er tatsächlich sein Geister-Ich auf der anderen Seite zurückließe?

Sleepwalker

Er war viel zu müde gewesen, um klar eine Entscheidung treffen zu können. Ein starker Muskelkater weckte ihn am Morgen, und er seufzte schwer, während er die verspannten Glieder streckte.

Makoto klagte laut, weil er wegen Rin ein schlechtes Gewissen hatte. Um ungestört schlafen zu können, hatte er das Handy über Nacht ausgeschaltet. Vermutlich war sie schon krank vor Sorge.

Verschlafen wählte er ihre Nummer, aber es schien besetzt zu sein. Er versuchte es mehrere Male, aber erfolglos. Seit wann war Rin eine solche Quasselstrippe? Es nützte alles nichts, er musste das noch zwischen ihnen klärende Gespräch auf später verlegen.

Während er in die Frontscheibe seines Wagens starrte, dachte er an den gestrigen Tag zurück: Kaum hatte er sich in diesem ungemütlichen Wagen schlafen gelegt, stand seine Entscheidung bereits fest: Er würde mit Rin Asagiri Kontakt aufnehmen.

Erneut klappte er das Handy auf, dieses Mal die Nummer des verstorbenen Mädchens wählend. „Hm?“ machte er leise und lauschte, auf der anderen Seite des Hörers war ein Rauschen zu vernehmen. Erst nach Sekunden des Wartens hörte er eine verzerrte Stimme sagen: „Hallo… Makoto?“

„Rin?“ Der Verleger hatte das Mädchen bereits im Diesseits kennengelernt, zumindest kannte er ihre Stimme, wenn sie drohend mit ausgestreckten Armen nach ihm gegriffen hatte. Doch diese Stimme hier… klang anders.

„Makoto! Im Krankenhaus befindet sich ein Eingang zum Mnemonischen Abgrund! Es ist der einzige Weg, sich deinem geisterhaften Körper zu entledigen! Im zweiten Stock… der Fahrstuhl.“

Er musste schwer schlucken, genau dort war das Mädchen in Rot erschienen, dort hatten sie sich bereits den letzten Kampf geliefert. War das ein Zeichen? „Bist du dir… sicher?“ fragte er zögernd nach.

„Ja… ich werde dir etwas per Handy schicken, öffne es vor dem Krankenhaus.“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, unterbrach ein Freiton das nicht gerade informative Gespräch.

Seufzend lehnte er sich zurück, sie hatte keinen Grund, ihn in den Tod zu schicken. Trotz allem überkam ihm das ungute Gefühl, einen vielleicht unverzeihlichen Fehler zu begehen – aber das konnte er erst herausfinden, wenn er der Sache auf den Grund ging.
 

Er hatte Stunden gebraucht, um das bereits seit mehreren Monaten verlassene Krankhaus zu erreichen. Es war spät geworden, letztendlich war er den ganzen Tag auf den Weg hierhin gewesen und er bemerkte die Müdigkeit, die ihn schier erdrücken und in den Schlaf zwingen wollte. Mit einem wehleidigen Blick sah er zum Eingang, dann auf das Handy. Kurz, bevor er zum Stehen gekommen war, hatte er eine Kurzmitteilung erhalten. Doch die ließ er vorerst ungeöffnet, stattdessen versuchte er Rin zu kontaktieren.

„Makoto! Meine Güte, wo bist du nur? Ich habe heute all meine Freunde angerufen, ich mache mir große Sorgen!“ tadelte ihre Stimme, die allerdings auch mit Erleichterung und Freude gekennzeichnet war.

Ein kleines Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. „Ich werde die Sache beenden… wenn ich dabei mein Leben verlieren sollte…“

„Du darfst dir nichts tun, bitte!“

„… solltest du wissen, dass ich dich liebe.“ Es war das erste, richtige Mal, dass er dies zu ihr sagte. In all den Wochen war es schwer gewesen, zwar hatten sie zusammen gelebt, sogar das Bett geteilt, aber keiner von beiden war auf die Idee gekommen, dem jeweils anderen die Liebe zu gestehen.

„Makoto… ich dich doch auch… und deswegen darfst du nicht aufgeben!“ sagte sie schlunzend, scheinbar war sie den Tränen sehr nahe.

Am liebsten hätte der Verleger sie in den Arm genommen, tröstend ihren Kopf gestreichelt. Aber sie war weit von ihm entfernt und es war vielleicht das letzte Wort gewesen, das sie miteinander wechselten. Auf die Lippen beißend drückte er sie weg, bereute diese Handlung zutiefst, denn früher oder später hätte er nachgegeben und wäre weiterhin durch diese elende, mit Plagegeister besetzte Welt gewandert.

Bevor Rin auf die Idee kommen würde, ihn telefonisch zu erreichen, bestätigte er das SMS-Symbol, um plötzlich von einem Nebelschleier umhüllt zu werden, der ihn trostlos ins Land der Träume schickte – aber es würde sich früh genug herausstellen, dass es eher einem Albtraum glich.

Unendliche Schwerelosigkeit nahm von seinem Körper Besitz. Kaum hatte er die Augen geöffnet, befand er sich im Inneren des Krankenhauses, dessen verlassenen Zustand er bereits aus der Vergangenheit kannte. Er warf einen Blick zurück, die Tür zum Ein- und Ausgang war fest verschlossen, Frost hatte sich über die Fensterscheibe gelegt, weswegen er sein geparktes Auto auf der anderen Seite nicht erkennen konnte. Er warf den Kopf hin und her, fast, als würde er seine Bedenken von sich abschütteln wollen. „Ich muss mich beeilen...“ sprach er sich selbst zu und schnellte die Treppen empor.

Das zweite Stockwerk war nach wenigen Minuten erreicht und Freude zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, weil er problemlos angekommen war – er hatte schon mit Zwischenfällen gerechnet. Während er leise keuchend den Flur entlang rannte, überkam ihm das seltsame, fast schon unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden. Er musste nur noch um die Ecke und dann… trat schon das Mädchen im Sommerhut auf ihn zu.

„Ich habe auf dich gewartet, Makoto Shirae.“

Schliddernd blieb er vor ihr stehen, einen kleinen Fluch dabei unterdrückend. „Was soll das heißen?“

„Dass du jetzt sterben musst und dieses Mal gibt es kein Entkommen.“ Sie hielt den Kopf gesenkt und schien nicht auf die Geister zu achten, die um sie beide herum erschienen. Es waren welche, die Makoto auf der mnemonischen Seite gesehen hatte – aber es waren eindeutig nicht die Opfer von Rin, aber das Gegenteil würde sich noch herausstellen.

Der Verleger knurrte wütend. „Das war eine Falle?!“

„Du musst sterben… du musst das gleiche Schicksal wie wir erleiden.“ Mit ausgestreckten Armen griff sie nach seinem Körper, der unter ihrer Berührung erzitterte.

Unendliche Schmerzen machten sich in ihm breit, schlimmste Pein musste er trotz seiner verstorbenen Seele über sich ergehen lassen. Er wusste nicht einmal, ob das Teil einer Einbildung war oder nicht, aber erleichtert trat er einen Schritt zurück, als sie endlich von ihm abgelassen hatte.

„Ein Geist kann keinen Geist töten… aber dein menschlicher Körper ist dem Tode nahe!“

Schrilles Gelächter erklang im Flur, es dröhnte fast schmerzend in seinen Ohren. Was hatte das zu bedeuten? Er lag doch im Auto und schlief, oder?

„Ich bin der Tod persönlich… und der Tod hat viele Gesichter und was wirkt unschuldiger als das liebreizende Gesicht eines verstorbenen Kindes?“
 

Da sich ihre Vermutung bestätigt hatte, sprach sich Rin neuerdings einen sechsten Sinn zu. „Du bleibst hier!“ sagte sie zu Take, der gerade aus seinem Wagen steigen wollte.

„Aber wieso?“ Leicht pikiert beobachtete er die junge Studentin, die winkend auf dem Absatz kehrt machte und zur Eingangstür des Krankenhauses lief, die seltsamerweise einen Spaltbreit geöffnet war.

„Das erzähle ich dir später!“ Ihr Herzschlag wurde schneller, fast schon schmerzhaft pulsierte es gegen ihre Brust. Makotos Wagen stand verlassen vor dem Eingang, Take hatte direkt dahinter geparkt und war ohnehin sichtlich verwirrt gewesen, wieso dieser Mann ein leer stehendes Krankenhaus aufsuchte. Aber Rin hatte das Gefühl, ihre schlimmsten Befürchtungen würden Realität werden, besonders als sie vom weiten Schritte erklingen hörte, die den Weg nach oben suchten. War es Makoto? Was wollte er nur an diesem Ort und warum ging er in das oberste Stockwerk, wollte er etwa…? Nein, so durfte sie nicht denken! Aber die immer schneller werdenden Schritte ihrerseits bestätigten indirekt, wie besorgt sie um Makotos Leben war, der es vielleicht heute Nacht beenden würde.

Ghost of you

Makoto konnte nicht sagen, ob irgendwas Irdisches einem Menschen ansatzweise soviel Pein zufügen konnte, als das, was er hier erdulden musste. Immer wieder griffen die Geister ihn lachend an und er verstand nicht einmal warum, denn sie waren nicht imstande, ihn zu töten – zumal sie sich mit seiner verstorbenen Seele begnügen mussten. Alles drehte sich um ihn, normalerweise hätte er sich schon längst übergeben, aber sein Geist schien immun gegen alles zu sein, nur nicht gegen ihre Schmerz zufügenden Berührungen. Er sackte gequält auf die Knie, er wünschte sich nur noch den Tod, die seelenfriedliche Ruhe herbei.

„Kannst du dir jetzt ansatzweise vorstellen, was wir in all der Zeit erdulden mussten?“ fragte das Sommerhut-Mädchen mit verzerrter Stimme. „Die Schwarze Seite war unser Fluch… wir waren bereits tot, aber ein Blick in diese Verdammnis bringende Seite sperrte uns auf alle Ewigkeit hier ein… im Mnemonischen Abgrund.“

Wie von einem Blitz getroffen sah Makoto in ihre Richtung. Erst jetzt verstand er die Bedeutung des Fotos, das Shin und das Mädchen in Weiß zeigte. Während der Freak auf der Schwarzen Seite gechattet hatte, schien die Weißhaarige ihn dabei beobachtet zu haben und registrierte nicht, dass sie sich damit ins größte Unglück stürzen würde.

„Keine Sorge, gleich bist du einer von uns. Dein menschlicher Körper macht sich auf den Weg ins oberste Stock und wird sich in wenigen Minuten hinunterstürzen lassen.“

Makoto hielt sich die Brust, ihm überkam das Gefühl, sein eigenes Herz schlagen zu hören. Plötzlich weiteten sich seine Augen, etwas weiter hinten tauchte eine rötlich schimmernde Gestalt auf, die unbeirrt in Richtung Fahrstuhl zeigte. Was hatte das zu bedeuten, war das vielleicht eine Anspielung? Schmunzelnd wollte er es auf einen Versuch ankommen lassen, vielleicht würden sich diese Geister selbst verraten.

„Und wieso ich? Was habe ich euch getan?“ fragte er mit der Zunge schnalzend, sich innerlich bereit machend, augenblicklich nach vorne zu sprinten.

„Du solltest tot sein… du warst einer von uns. Du solltest die ewige Qual mit uns teilen, nicht wahr?“

„Ich denk nicht dran!“ sagte er schnippisch und schnellte unangekündigt geradeaus. Das Mädchen in Rot war schon längst verschwunden, zumindest wurde es ihm bewusst, als er sich dem Fahrstuhl näherte.

Plötzlich wurde er zurückgerissen, sein ganzer Körper landete auf den Boden. Der Sturz machte ihm nicht schwer zu schaffen, sondern das Festhalten seiner Füße, denn die Berührung brannte wie Feuer.

„Nein! Dein menschlicher Körper muss erst sterben!“ Ihre Stimme klang leblos wie eh und je, obwohl sie innerlich vor Wut hätte kochen müssen. „In paar Minuten wird alles vorbei sein!“
 

Atemlos erreichte sie die Stelle, an der Makoto sein Leben beenden wollte. Er stand auf einer kleinen Anhöhe des Daches und schaute mit geschlossenen Augen in die Tiefe, in die er sich fallen lassen wollte. Er breitete seine Arme aus, die pechschwarze Dunkelheit willkommen heißend.

„Makoto!“ kreischte Rin verzweifelt, während sie die letzte Kraft aufbrachte und in seine Richtung eilte. Es erinnerte sie an etwas, all die schlimmen Erinnerungen benebelten ihren Verstand.

Der schwarzhaarige Verleger reagierte nicht auf ihren Ruf, stattdessen ließ er sich nach vorne fallen.
 

Verzweifelt lehnte der Verleger an der Tür, nach und nach schaute er die grinsenden, von Triumph beglückten Geister an. Er hatte sich aufgegeben, sein Körper war bestimmt eine blutige, undefinierbare Masse auf dem Straßenasphalt geworden.

„Und? Wie sieht die Hölle so aus?“ wollte er wissen und versuchte, ein freudloses Lächeln zustande zu bringen.

„Auf alle Ewigkeit dein und das Leid anderer zu ertragen.“ Sie richtete sich ihren Sommerhut, der durch den Kampf einwenig verrutscht war. Aber schnell stellte sie fest, dass diese kleine Unaufmerksamkeit ihren ganzen Plan zunichte machte: Die Tür, an der Makoto lehnte, wurde aufgerissen, ein Gemisch aus dunklen Farben machte sich hinter ihm breit: Der Mnemonische Abgrund.

„Nein!“ Zum Glück wurde er von zwei plötzlich erscheinen Armen festgehalten, die ihn daran hinderten, rückwärts in die Verdammnis zu stürzen – anderseits konnte das jetzt egal sein, da sein Körper bereits blutüberströmt auf der Straße lag. Aber wieso sonst hatte sich die Tür geöffnet und einen anderen Weg frei gemacht? Die Antwort tauchte in der Gestalt von Reiko Asagiri auf.

„Ihr seid wütend auf mich… also lasst ihn frei… er hat damit nichts zutun.“ sagte sie leicht warnend, während sie ihren Schwarzschopf auf den Boden neigte, als fürchte sie den Anblick ihrer Kontrahenten.

„Wir hatten auch nichts mit der Schwarzen Seite zu schaffen und nun sind wir auf Ewigkeit hier eingesperrt!“ Die Weißhaarige hatte bislang geschwiegen, aber sie konnte das wiederkehrende Leiden nicht länger ertragen, besonders nicht in der Gegenwart ihrer Geschwister, die ebenfalls auf die Schwarze Seite aufmerksam gemacht wurden.

„Gut, aber das müssen wir unter uns regeln.“ Reiko wandte sich an Makoto, der seinen Körper aus den Griffen der Hände befreien wollte. „Das ist meine Welt…“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, nahm die Welt eine verschleierte, schwarzrote Sicht an, zitternd lösten sich die Hände um sein Gelenk, ängstlich wegen Reiko Zorn zogen sie sich zurück.

Ein zarter Körper umschlang ihn, er stolperte nach hinten, fiel mit geweiteten Augen in die scheinbar endlose Verdammnis. Der Sturz schien kein Ende zu nehmen, aber er bemerkte die immer stärker werdende Umarmung von Reiko.

„Es ist mein Verschulden, ich muss mich dem allein stellen.“ flüsterte sie leise. „Verzeih mir, bitte.“
 

„Makoto…“ sagte Rin mit Tränen in den Augen. „Warum nur…?“ Sie hielt seine Kleidung fest umklammert, zog ihn mit Leichtigkeit zurück. Beinahe wäre sein zurzeit schlafender Körper auf sie gefallen, aber geschickt fing sie ihn auf. „Bitte wach doch endlich auf!“

Wie in Zeitlupe öffnete er seine Augen, die Lider flatterten mehrmals. „Rin?“ fragte der Verleger verwirrt und sog hastig die kühle Abendluft ein. „Ich lebe?“

„Was ist das nur für eine Frage!?“ Wütend stemmte sie ihn auf beide Beine, betrachtete sein verschlafendes, aber auch nachdenkliches Gesicht. „Seit wann bist du ein Schlafwandler?“

„Ich?“ Aber dann erinnerte er sich an die Worte von dem Sommerhut-Mädchen, dass sein Körper bereits auf dem Weg hierhin gewesen war, um sich das Leben zu nehmen. „Mich würde es vielmehr interessieren, woher du wusstest, dass ich im Krankenhaus bin?“

Sie verdrehte die Augen, damit versuchte sie nur ihr weinendes Gesicht zu verbergen, denn sie war wirklich krank vor Sorge um ihn gewesen und tat es lächelnd ab.

„Weil unser gemeinsames Unheil immer dieses Krankenhaus ist und nun komm!“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und unterdrückte die noch kommen wollenden Tränen, immerhin hatte sie ihren Freund davon abgehalten, in den Tod zu springen. Kaum war sie einen Schritt weitergegangen, umarmte sie Makoto von hinten.

„Du bist der Grund, wofür es sich lohnt zu leben.“ hauchte er leise und bemerkte nicht, wie Rin wegen der Worte errötete.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Dabi
2011-03-13T08:19:24+00:00 13.03.2011 09:19
Sinnlosestes Kommi ever ~.~°
(Ich liebe die Einstellung bei Kommis dick und kursiv zu machen XD
*es erst jetzt lernte*)

Irgendwie habe ich das gefühl das geister wenn sie sterben automatisch ein bissen verrückt werden o_o°
Sie lachen wirklich immer.

Also soll das Mädchen bei Shin auch in die Seite gezogen worden.
Und die anderen Geister auch o.o
Ich finde diese Idee echt klasse, auf sowas würd ich nie kommen

Ahso, jetzt verstehe ich o.o
Und ich dachte einfach der Körper sei sonst wo, jetzt ergibt es sinn

Ich kann mir nicht vorstellen das ein makoto Shirae schnippisch sein kann XD°

Ich finde das mit Raiko irgendwie oll süß das sie Makoto hilft
Ich mag sie eh voll ^^
Sie ist einfach sweet
Ich weiß nicht, aber wie du Raiko so darstellst mag ich sie nochmehr >.<

Boa das Ende ist so schön Q////Q
Ich finde das so süß was Makoto sagt, naja er lebt ja auch nur wegen ihr XD
Aber ich fand es toll, das ende, so ein richtig schönes Happy End~

Vielen dank für diese FF, es freut mich wirklich und ich fand sie sehr schön >////<
Von:  Dabi
2011-03-13T07:54:25+00:00 13.03.2011 08:54
Hinweiß: Es ist ein total insinniges konstruktives Kritik loses Kommentar o.o°

Also das gespräch mit Raiko würde ich nun nicht als "nicht informatives Gespräch bezeichen" Sie gab makoto alles was er wissen musste, der typ ist undankbar XD

Rin ruft all ihre Freunde an um makoto zu finde o.O?
Wieso?
Da kommt man doch nicht weit o_o°
(außer sie haben schon gemeinsame Freunde *///*)

Ich fand das so traurig mit Rin und makoto ~.~
Aber romantisch~

Irgendwie war die stelle eigen als Makoto sich freute: Da denkt man "Wow er hat was gefunden" nein, er freut sich weil nichts passiert ist XD°
Erinnert mich daran wenn man spielt, da freut man sich auch wenn man einfach in ruhe gelassen wird XD

"Schliddernd blieb er vor ihr stehen,...." du kannst dir nicht vorstellen was das für ein Bild in meinem kopf gab XD

Ich mag dass das Mädchen mit Sommerhut der Tod sein soll o.o
Aber echt mal, auch wenn ich ihr gelache ein bissen Psycho fand o.o°

Ich mag Take o.o
Der ist voll sweet XD
Mir kommt es vor als würde er auf Rin stehen XD
Ich mag das Pairing XD°
Ich hab nur Mist im Kopf DX

Okay
das Kapitel moche ich mal wieder sehr XD
Und meine Kommis werden von Kapitel zu Kapitel immer schlimmer XD°
Von:  Dabi
2011-03-13T07:37:36+00:00 13.03.2011 08:37
Ich fands gut nur Sadao nervt XD
Ich mag dabei Makotos reaktion, so abweisen *~*

Hach, ich hab nix zu meckern, dann sind die kommis immer so kurz XD°
Von:  Dabi
2011-02-27T09:19:43+00:00 27.02.2011 10:19
Ich weiß nicht warum, aber gerade wird mir Shin sympathisch XD°
Irgendwie seltsam.
Aber fand es gut, es ließ sich gut lesen und es passierte irgendwie viel.

Ehrlich gesagt, gibt es sonst nichts zu schreiben, es gefiel mir gut und wirklich was auszusetzten hab ich nicht.
Von: abgemeldet
2011-02-15T14:32:07+00:00 15.02.2011 15:32
ich komm nun auch mal wieder zum schreiben xD
also..ich hab noch nie viel schreiben können, dazu bin ich zu unkreativ..^^'
Aber das hast du mal wieder gut gemacht *-*~
Freu mich schon wenns weitergeht^^(So wie immer halt :D)
Von:  Dabi
2011-02-06T09:04:53+00:00 06.02.2011 10:04
Makoto tut einem richtig leid o.o
Du bist böse zu ihm XD
Aber mir gefiel es, und ich hab igentlich nichts auszusetzten,
außer, warum war wasser in der Wanne O_o?
Oder kam das weil das Mädchen drin war?

Aber ansonsten toll und Takes gastfreundschafst grenzt schon an naivität XD
Von:  Dabi
2011-01-12T12:56:24+00:00 12.01.2011 13:56
Das Kapitel gefiel mir sehr gut, es zeigte von Makoto mal eine andere Seite als dieses Starke und bedachte.
Und ich fand es auch sehr interessant wegen den Kindern der Frau und diesen seltsamen zusammenhängen.
Ich hoffe das es schnell weiter geht, weil ich wirklich schon gespannt bin und das lesen mir richtig viel spaß macht ^^
Von: abgemeldet
2011-01-09T14:08:01+00:00 09.01.2011 15:08
endlich ein neues Kapitel :3
wie immer schön geschrieben~ ^^
..immer wenns spannend wird ist es zu ende T-T
ich freu mich auf weiteres~
Von: abgemeldet
2010-12-28T17:49:32+00:00 28.12.2010 18:49
Also irgendwie kann ich nicht viel dazu sagen T-T
naja außer Wow!!
das ist richtig klasse geworden :D
Von:  Dabi
2010-12-28T16:15:33+00:00 28.12.2010 17:15
Das Kapitel gefiel mir auch sehr gut ^^
War irgendwie schön spannend >.<

- "...geklingelt und gedroht, dass es für ihn an der Zeit..."
Ich finde das "Gedroht" das Falsche wort dafür ist, er innern wäre eher treffend, da sie ihn ja nicht sagte sie würde ihn umbringen, sondern ihn erinnerte das er sterben sollte.
- Leider muss ich sagen das ich die Logik mit dem Kaffee und den Kopfschmerzen nicht ganz begreife. Kaffe trinken hilft nicht bei Kopfschmerzen.
- "In diesem Raum musste etwas passiert gewesen sein."
Ich weiß nicht genau ob es richtig ist, aber ich glaube entweder muss das Wort "gewesen" weg.
- Für eine frag an der Rezeption, hat sie einen zu vertrauen Ton, vielleicht sollte was mehr höffliche Worte benutz werden, also mehr Siezen statt duzen.


Wie Makoto reagierte als Rin beim Autofahren was sagen wollte, war einfach geil. Typisch Mann XD
Und ich finde es erstaunlich wie er und Rin von Unfällen verfolgt werden (daswerden hohe Versicherungskosten irgendwann für Makoto XD).
Aber ich fand das Toll~
Und ich bin gespannt wie es weiter Geht *w*
Will echt wissen Was Makoto dort hat o.O


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