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Ein besonderes Geschenk

Sailor Moon-Weihnachts-Challenge
von

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Ein besonderes Geschenk

Sie war noch nie ein Freund von Orten, an denen viele Menschen zusammentrafen, und genau aus diesem Grund hatte sie auch Weihnachtsmärkte immer mit ein wenig Argwohn betrachtet. Doch heute lagen die Dinge etwas anders.

Mit einen Lächeln auf dem Lippen schritt sie langsam zwischen den hölzernen Buden umher, knabberte gelegentlich an ihrem karamellisierten Apfel und genoss all die herrlichen Düfte, darunter Zimt, gebrannte Mandeln und Süßigkeiten aller Art, die von allen Seiten auf sie eindrangen und ihren Widerstand gegen weihnachtliche Stimmung im Nu zusammenbrechen ließen.

Rei mochte außerdem das Gefühl wie der noch frische Schnee unter jedem ihrer Schritte knackte und auch die eisige Kälte in ihrem Gesicht konnte sie heute nicht schrecken.

Eigentlich hatte sie nicht geplant den Weg über den Weihnachtsmarkt zu nehmen und sie war sich sehr wohl darüber im Klaren , dass all die verlockenden Gerüche und die vorweihnachtliche Atmosphäre, die sie dazu verleitet hatten einem Umweg zu gehen einzig und allein eine Ausrede dafür waren, dass sie die folgende Begegnung mit Usagi so weit wie nur irgendwie möglich hinauszögern wollte, auch wenn sie wusste, dass sie letzten Endes nicht um dieses Gespräch herumkommen würde.

Am Ende des Marktes war eine große Eisbahn aufgebaut. Von der Bande aus beobachtete Rei neugierig Pärchen, die Hand in Hand über das Eis glitten, kleinere Gruppen in denen jeder seine Künste im Eislaufen vor den Augen der Freunde unter Beweis stellen wollte und kleine Kinder, die ihre ersten zaghaften Gehversuche auf dem Eis unternahmen. Rei wusste, dass sie außerhalb der Eisfläche bedeutend besser aufgehoben war und hier auch keine Gefahr für sich oder andere in ihrer unmittelbaren Umgebung darstellte.

Aus dem Lautsprecher tönte inzwischen zum wiederholten Male „Last Christmas“ und sie war sich sehr sicher, dass sie dieses Lied bereits in einigen Tagen überdrüssig sein würde. Noch aber konnte sie sich daran erfreuen. Als der Song geendet hatte und glücklicherweise nicht von vorne begann sondern das Feld für „Jingle Bell Rock“ räumte, schaute Rei nachdenklich auf die Uhr. Usagis Pause war nun beinahe vorbei, also genau richtig um ihr nun einen Besuch abzustatten. Sie würden noch genug Zeit haben miteinander zu reden, aber falls sie sich zu sehr aufregen sollte, müsste Rei ihre Laune zumindest nicht lange ertragen.

Nachdem sie den Holzstiel mit den Resten ihres Apfels in einem der herumstehenden Abfallbehältern entsorgt hatte, machte Rei sich nun auf dem Weg zu Usagi. Nur wenige Minuten später war sie durch den Personaleingang in die große Halle gelangt, begrüßte einige der Mitarbeiter, die sie zwar noch nicht mit Namen kannte, aber bei früheren Besuchen schon häufiger gesehen hatte. Bei Fragen nach Usagi halfen ihr alle freundlich weiter und schickten sie weiter bis zur Bühne.

Sie fand schließlich Usagi hinter der Dekoration auf einem kleinen Kissen sitzen, wie sie verzweifelt versuchte sich auf ihren Text zu konzentrieren. Obwohl Rei und die anderen Mädchen sie schon oft während der Proben besucht hatten, war es das erste Mal, dass sie sie in ihrem Kostüm sah.

Vorsichtig klopfte sie an die Kulisse und befürchtete schon, sie würde in sich zusammenfallen, da das Gebäude aus Sperrholz bedrohlich schwankte. Erschrocken riss Usagi den Kopf hoch, aber sobald sie Rei erkannte, begann sie zu strahlen und sprang augenblicklich auf.

„Rei, schön dass du da bist!“

„Sag bloß, du kannst deinen Text noch immer nicht? In zwei Tagen ist doch eure Premiere.“

„Ich weiß“, grummelte Usagi und zog dabei eine Mitleid erregende Schnute. „Aber ich komme immer durcheinander. Es ist einfach schrecklich.“

„Ist es wegen der Aufregung?“

Usagi zuckte mit den Schultern und lächelte verlegen.

„Ja, auch“, sagte sie und schaute auf den Boden während sie unbewusst an ihrer Unterlippe nagte.

Rei hob mit einem schiefen Grinsen eine Augenbraue. Sie kannte Usagi jetzt bereits lange genug um dieses Verhalten deuten zu können.

„Raus mit der Sprache, kenne ich ihn?“, fragte sie einfach frech drauf los.

Usagi blickte erschrocken auf und starrte Rei aus großen Augen an, während ihre Wangen zuerst rosa schimmerten und dann begannen rot zu leuchten.

„Das geht dich gar nichts an, und man fragt auch nicht so direkt“, rief Usagi mit gespielter Erbostheit. „Und außerdem sage ich ja gar nicht, dass es da jemanden gibt. Das tut es nämlich nicht. Nein, ganz und gar nicht.“

„Du hast dich wieder mal nicht getraut etwas zu sagen, nicht wahr?“, fragte Rei schmunzelnd. Zumindest soweit kannte sie Usagi schon recht gut.

„Nein“, antwortete diese und ließ die Schultern hängen. Selbst die Hasenohren auf ihrem Kopf schienen sich anzupassen und nun schlapp herunterzuhängen.

„Was zum Teufel ist das überhaupt?“, fragte Rei und griff nach Usagis eigentümlichen Kopfschmuck.

„Nicht, lass das!“ Ängstlich wich Usagi vor Rei zurück und brachte die künstlichen Ohren in Sicherheit. „Du machst sie kaputt!“

„Ich mache gar nichts, und nun stell dich deswegen nicht so an! Warum trägst du so was überhaupt?“

„Das gehört doch zu meinem Kostüm“, erwiderte Usagi.

„Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass der Geist der gegenwärtigen Weihnacht Hasenohren trägt“, sagte Rei lachend und amüsierte sich noch mehr, als Usagi schmollend das Gesicht verzog.

„Ja, ich weiß“, sagte sie ein wenig schmollend und zupfte kurz am Saum ihres kurzen Röckchens. „Und dieses rot-weiße Röckchen ist auch untypisch, aber der Regisseur wollte es so haben. Er meinte, es symbolisiert die modernen Werte von Weihnachten.“

„Sieht eher aus, als wärst du von einer Weihnachtsfeier in Hugh Hefners Haus geflüchtet.“

„Ja, ich weiß“, meinte Usagi betroffen und schob ihre Unterlippe vor.

„Hör mal“, begann Rei als sie bemerkte, dass sie drauf und dran war den eigentlichen Grund ihres Besuchs zu vergessen und sich stattdessen mit Usagi in Unterhaltungen über deren Kostüm während ihrer großen Aufführung zu verlieren.

„Ich muss dir da etwas sagen. Es geht um unser gemeinsames Weihnachtsfest.“

Rei lenkte sofort ein, als sie sah, wie sich Usagis Augen bereits ängstlich weiteten.

„Nein, keine Sorge. Es ist nicht, was du denkst, ich werde auf jeden Fall da sein, aber ich wollte fragen, ob ich noch jemanden mitbringen kann.“

Usagi riss erstaunt die Augen auf.

„Jemanden mitbringen? Das heißt, du hast jemanden kennen gelernt? Das ist ja toll.“

Freudestrahlend warf sie sich Rei an den Hals und drückte sie derart fest an sich, dass ihr für einen Moment die Luft wegblieb.

„Siehst du, sogar ein Griesgram wie du findet jemanden. Pass nur auf, dass er nicht gleich wieder Reißaus nimmt, sobald er eine deiner Launen erlebt.“

Rei zwang sich zu einem halbherzigen Lächeln und sah dann die Enttäuschung in Usagis Augen, als sie nicht auf deren absichtliche Provokation ansprang und irgend eine Gemeinheit erwiderte.

„Ich fürchte, es geht aber noch weiter“, sagte Rei vorsichtig und achtete sorgsam auf Usagis Reaktion. „Du musst mir versprechen, nicht böse zu sein.“

„Wieso sollte ich denn böse sein?“, fragte Usagi ehrlich erstaunt.

Rei überlegte, wie sie es Usagi am besten sagen konnte, damit der Schaden so gering wie nur irgendwie möglich ausfallen würde.

„Also... versprichst du mich nicht anzuschreien? Auch wenn ich vielleicht was Blödes gemacht habe?“

„Ja Rei.“ Usagi seufzte.

„Also gut.“ Rei atmete noch einmal tief durch, bis sie den Mut fand weiterzusprechen. „Es ist dieser Typ, mit dem du dich immer wieder in die Haare kriegst und ihn immer als Widerling beschimpfst. Mamoru Chiba.“

Rei Kniff die Augen zusammen, verzog das Gesicht und wartete auf das Donnerwetter, das nun jede Sekunde unweigerlich beginnen würde. Als es aber auch die nächsten Sekunden ruhig blieb, riskierte sie es vorsichtig ein Auge zu öffnen. Zu ihrer Überraschung war Usagi nicht hochrot angelaufen und es stiegen auch keine Rauchwolken von ihrem Kopf auf, wie sie es vorhin noch vermutet hätte. Stattdessen stand Usagi nur ruhig da und starrte nachdenklich vor sich her. Auch darauf ging sie nicht auf Rei los, sondern drehte nur ihren Kopf und schaute sie fragend an.

„Du hast Mamoru gefragt?“

„Ja, und es tut mir leid. Ich weiß ja, dass du ihn nicht ausstehen kannst, und wenn es dich wirklich stört, wenn du es absolut nicht willst, dass er kommt, dann werde ich ihn wieder ausladen.“

Usagi schloss ihre Augen und lächelte zaghaft, während sie ganz sachte ihren Kopf schüttelte.

„Magst du ihn?“, fragte sie leise als sie ihre Augen wieder geöffnet hatte.

„Ja, schon. Ich finde ihn echt toll“, erwiderte Rei.

„Du brauchst ihn nur wegen mir doch nicht absagen. Bring ihn einfach zu unserem Weihnachtsfest mit.“

Usagi schniefte leise und wendete ihren Blick ab, als sie sich mit der Hand über ihr Auge rieb.

„Ganz ehrlich, wenn es dich stört, dann sage ich Mamoru ab. Ich will nun auch nicht, dass du dich wegen seiner Gegenwart unwohl fühlst.“

Bevor Rei reagieren konnte, war Usagi auf sie zugekommen und hatte sie in die Arme geschlossen und drückte Rei nun fest an sich.

„Nein, du musst ihn mitbringen. Wenn man jemanden mag, darf man nicht zu lange warten, denn sonst kommt womöglich noch jemand anderes einem zuvor. Und dann würdest du dich nur ärgern, weil du so lange gewartet hast“, flüsterte Usagi Rei schniefend ins Ohr.

„Sag mal, heulst du etwa?“

Sachte schob Rei Usagi von sich und betrachtete ihre Freundin eindringlich. Usagi sah sie aus geröteten Augen an, wich ihrem Blick aber sofort beschämt aus.

„Doch nur, weil ich mich so für dich freue“, sagte sie und verzog den Mund zu einem Grinsen, während ihr die Theaterschminke zusammen mit ihren Tränen über das Gesicht lief. Vergeblich versuchte sie sich die Tränen fort zu wischen und machte den Schaden dadurch nur noch größer.

„Ich glaub, ich muss dich jetzt rausschmeißen, es geht hier gleich weiter“, sagte Usagi schniefend und deutete mit dem Daumen zum vorderen Teil der Bühne, wo bereits die übrigen Darsteller wieder ihre Positionen einnahmen.

Mit einer letzten Umarmung verabschiedete sich Rei von Usagi und nahm denselben Weg hinaus, durch den sie auch schon hineingelangt war. Draußen atmete sie die angenehm kalte Luft ein. Die Begegnung mit Usagi war gänzlich anders verlaufen als sie erwartet hatte und Rei war froh darüber, dass Usagi nicht wütend geworden war, wie sie eigentlich befürchtet hatte. Nun musste Rei nur noch den übrigen Mädchen davon erzählen, dass sie in Begleitung von Mamoru kommen würde. Aber es war die Reaktion von Usagi, die sie am meisten gefürchtet hatte. Da diese nun hinter ihr lag, was sollte nun noch schlimmes passieren?
 

„Rei, du bist echt ein Esel!“

Wutentbrannt fuhr Rei herum, doch ihr Zorn verflog in dem Augenblick, als sie sah, wer ihr soeben diese Bemerkung an den Kopf geworfen hatte. Sprachlos schluckte sie und drehte sich dann zu den anderen Mädchen, die Ami mit ebenso großen Augen und offen stehenden Mund anstarrten um.

Ami versuchte sich an einem entschuldigenden Lächeln, während sie ganz deutlich rot anlief.

„Ami... so kenne ich dich ja gar nicht“, war alles, was Rei zustande brachte, nachdem sie Ami alle gemeinsam angestarrt hatten.

„Aber so unrecht hat sie da gar nicht“, meinte Minako und zog somit gleich Reis Aufmerksamkeit auf sich. Glücklicherweise war Rei von Amis Äußerung noch derart überrumpelt, dass sie Minako nur fragend anschaute, anstatt gleich auf sie loszugehen.

„Was soll das nun schon wieder heißen? Was habe ich denn schon großartig gemacht?“

„Na hör mal, du kommst einfach zu uns und sagst, du hättest Mamoru eingeladen. Und da fragst du noch, was du getan hast?“

Genervt ließ Rei den Kopf hängen, seufzte theatralisch und stemmte nachdenklich die Hände in die Hüften.

„Bitte, mir ist gerade wirklich nicht danach. Sagt mir doch ganz einfach, was los ist.“

Zuerst tauschten die drei Mädchen nur Blicke untereinander aus dann schließlich trat Makoto einen Schritt vor und verschränkte Arme vor der Brust.

„Hast du auch daran gedacht, was es für die arme Usagi bedeutet? Wie kannst du ihr das nur antun? Sie ist doch deine beste Freundin.“

Erleichtert atmete Rei auf und schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf.

„Ach das ist es? Darüber macht Ihr euch Gedanken? Seid unbesorgt, das habe ich bereits geklärt.“

Minako schaute zu Makoto und erkannte, dass diese derzeit ebenso ratlos war wie sie selbst. Makoto selbst warf dann einen Blick zu Ami, die Rei wortlos mit zusammengekniffenen Lippen anstarrte und dabei ihren Schreibblock fest umklammerte. Makoto trat an sie heran und zog ihr den Block vorsichtig aus den Fingern, da sie befürchtete, Ami könnte damit in den nächsten Sekunden etwas Dummes anstellen. Zur selben Zeit richtete Minako ihre Aufmerksamkeit auf Rei, die aufgrund des seltsamen Verhaltens ihrer Freundinnen noch immer verwirrt war.

„Rei, was meinst du damit, du hättest es bereits geklärt?“

„Na ich war bei ihr und habe ihr alles erzählt. Sie weiß, dass Mamoru mit mir kommen wird.“

Ami gab einen kurzen zornigen Ton von sich und Rei befürchtete schon, sie wäre drauf und dran sie zu schlagen. Nun war sie wirklich froh, dass Makoto ihr den Schreibblock abgenommen hatte, denn solange sich Ami in diesem Zustand befand, war es Rei ganz Recht, wenn diese keine Gegenstände in Händen hielt, die zu potentiellen Schlagwaffen werden können.

„Ami, was um alles in der Welt ist mit dir los?“

„Was mit mir los ist? Was ist mit dir los? Wieso tust du Usagi so etwas an?“

Rei ließ wieder seufzend den Kopf hängen. „Ich weiß dass sie Mamoru nicht ausstehen kann, und dass sie immer Streit mit ihm anfängt. Aber genau deshalb habe ich ja mit ihr geredet. Wenn sie seine Anwesenheit stören würde, dann hätte ich ihm gesagt, er kann doch nicht mitkommen.“

Langsam schritt Minako auf Rei zu und trat an ihre Seite.

„Sag mal Rei, bist du in Mamoru verliebt?“

Sie antwortete nicht sofort, zu sehr hatte sie Minakos Frage nun überrascht. Zwar setzte sie zu einer Antwort an, doch statt etwas zu sagen, schwieg sie und ging kurz nachdenklich in sich.

„Ich finde ihn echt toll“, sagte sie stattdessen.

„Das meine ich nicht. Hast du in seiner Nähe Herzklopfen? Denkst du oft an ihn?“

„Also ich schwebe seinetwegen nicht gerade auf Wolken, wenn du das meinst. Aber ich finde ihn wirklich gutaussehend und mag ihn.“

Makoto legte mit einem kummervollen Seufzen ihre Hand auf die Stirn und verzog traurig das Gesicht.

„Ach Rei, diesmal hast du aber wirklich Mist gebaut.“

„Was ist denn nur los?“, fragte Rei noch immer ratlos und blickte in die Runde, während die Mädchen sie alle mit dem selben traurigen Gesichtsausdruck bedachten.

„Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff“, sagte Makoto schließlich.

„Hast du es denn wirklich nie mitbekommen?“, schloss sich Minako an.

Rei bekam ein Gefühl in der Magengegend, das ihr ganz und gar nicht gefiel. Sie hatte eine gewisse Ahnung worauf das Ganze hinauslaufen würde und hoffte gerade inständig, dass sie sich irrte.

„Unsere Usagi ist doch schon eine ganze Zeit verliebt. Hast du das tatsächlich nie gemerkt?“

Amis Worte trafen Rei wie eine eisige Lanze, die ihre Brust durchstieß. Sie hatte es befürchtet, und mit einem Mal wurde ihr erst das gesamte Ausmaß ihrer letzten Unterhaltung mit Usagi bewusst. Erst jetzt begriff sie, was sie eigentlich getan hatte und nie zuvor hatte Rei sich schlechter gefühlt als zu diesem Zeitpunkt. Traurig sah sie zu ihren Freundinnen und atmete langsam aus, während sie mit den Händen durch ihre Haare fuhr und versuchte das Chaos der Gefühle in ihr unter Kontrolle zu bringen.

„Ihr habt ja so recht, ich bin ein Esel. Und was für ein Esel! Warum um alles in der Welt habe ich es nicht gesehen? Und wisst ihr, was das Schlimmste an der Geschichte ist?“

Hektisch hob sie den Kopf und sah Minako stellvertretend für alle an.

„Sie hat es mir gesagt. Oder besser gesagt, sie wollte es mir sagen, doch dann habe ich ihr von Mamoru erzählt. Sie wurde so anders, schon da hätte ich es wissen müssen, aber ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt.“

Mit forschen Schritten ging sie auf Makoto zu, nahm ihr den dicken Schreibblock wieder ab und reichte ihn an Ami zurück, welche ihn verwirrt entgegen nahm. Sie beugte sich leicht nach vorne und deutete dann mit der Hand auf ihren Kopf.

„Na los, schlag schon zu. Ich habe es mehr als verdient.“

„Glaube mir, im Augenblick würde ich das tatsächlich gerne“ ,begann Ami, ließ aber zugleich die Hand, die den Block hielt, sinken und schaute zu Minako. „Aber ich denke, das würde jetzt auch nicht mehr helfen.“

„Und du sagtest, Usagi hätte nichts dagegen gehabt, dass du in Begleitung von Mamoru erscheinst?“, meinte Minako nachdenklich.

Rei hob langsam den Kopf und schaute Minako gequält an.

„Sie hat mir gesagt, ich solle diese Chance ergreifen, sonst würde mir noch jemand zuvor kommen, und dabei hatte sie geweint.“

„Oh nein“, war alles, was Makoto hervorbrachte als sie Reis Erzählung lauschte.

„Dir ist doch klar, was Usagi für dich getan hat, oder?“

Rei nickte nachdenklich während sie zu Boden starrte. Dann fuhr sie auf und sah dann während sie Sprach den Mädchen der Reihe nach in die Augen.

„Und ich weiß auch, was ich nun tun werde.“
 

Zwar wusste Rei ganz genau, was sie zu tu gedachte, aber wie sie ihr Vorhaben nun genau umsetzen wollte, konnte sie nicht sagen. Aus diesem Grund wusste sie auch absolut nicht, was sie zu Mamoru sagen würde, als sie am nächsten Tag unsicher vor seiner Wohnung stand und klingelte. Als sich nichts regte, glaubte sie bereit er wäre nicht daheim und war kurz davor erleichtert aufzuatmen, doch dann vernahm sie deutlich ein Poltern aus der Wohnung, gefolgt vom Geräusch einer zuschlagenden Tür und einem deutlichen Schimpfen.

Rei schluckte und war drauf und dran auf dem Absatz kehrt zu machen, als vor ihr die Haustür aufgerissen wurde und Mamoru genervt hinaus spähte. In dem Augenblick als er Rei erkannte, verflog seine Wut jedoch und machte einem überraschten Gesichtsausdruck Platz.

„Was... was willst du denn hier?“, fragte er in einem Tonfall, der selbst mit viel Wohlwollen nicht als höflich durchgegangen wäre.

„Mamoru, wir müssen uns mal unterhalten. Darf ich reinkommen?“

Mamoru zögerte, warf dann einen nachdenklichen Blick zurück in die Wohnung und wandte sich dann wieder an Rei. Mit einem Nicken öffnete er die Tür dann ganz und ließ sie eintreten.

„Ja, komm herein. Aber Vorsicht, ich habe nicht aufgeräumt.“

„Ach, diesbezüglich kann mich nichts so leicht schocken“, sagte Rei lächelnd, während sie an Mamoru vorbei in den Flur trat. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und ging weiter. Als sie ihren Fuß ins Wohnzimmer setzte, blieb sie für einige Sekunden überrascht stehen und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Als Mamoru meinte, es sei bei ihm nicht aufgeräumt, hatte sie mit Vvielem gerechnet, aber nicht damit. Zuvor war sie nur einmal hier gewesen, und zwar als sie ihn fragte, ob er sie bei ihrem gemeinsamen Weihnachtsfest begleiten würde. Seitdem hatte sich nicht viel verändert. Der einzige Unterschied war eine leere Packung, die früher einmal Schokoladen-Weihnachtsmänner beinhaltet hatte und eine angebrochene Cola-Flasche auf dem Tisch. Wenn das Mamorus Auffassung von Unordnung war, dürfte er niemals sehen, wie es bei ihr daheim aussah, dachte Rei, während sie sich weiter das beinahe schon sterile Zimmer anschaute. Beim letzten Mal war es ihr überhaupt nicht aufgefallen, aber Mamorus Wohnung wirkte auf sie einfach kalt. Alles war viel zu ordentlich und sauber, es fehlte einfach Leben. Die dürftige Weihnachtsdekoration, die Mamoru aufgestellt hatte, unterstrich diesen Eindruck sogar noch. Auf dem Tisch stand eine vereinzelte Kerze, verziert mit einigen Tannenzweigen und einer roten Schleife. Mehr nicht, und diese hatte er ganz offensichtlich noch nicht ein einziges Mal angezündet.

„Also, was ist los?“, hörte Rei ihn hinter sich sagen.

Sie drehte sich um und wusste nicht, was sie ihm nun sagen sollte. Mamoru stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und schaute sie auffordernd an, und mit einem Mal hatte Rei eine sehr genaue Vorstellung davon, weshalb Usagi so oft über sein Benehmen schimpfte. Anstatt sofort zu antworten, drehte Rei den Kopf von der einen zur anderen Seite und betrachtete demonstrativ den gesamten Raum, bevor sie sich an Mamoru wandte.

„Ich bin hier, weil ich mit dir über das Weihnachtsfest reden muss.“

Zum ersten Mal schien ein wenig Leben in Mamorus Augen zu kommen, und Rei merkte sofort, wie sich seine Haltung veränderte und er aufmerksam aufhorchte. Fast glaubte sie zu erleben, dass er auch mal eine Gefühlsregung zeigen würde, die gänzlich von dem Bild des unsympathischen Griesgrams, das man von ihm hatte, abwich. Gerade eben war sie noch voller Zuversicht gewesen, doch diese schwand zusehends. Wenn sie ihm jetzt nicht sagte, was sie ihm mitzuteilen hatte, würde sie es vielleicht nie wieder übers Herz bringen.

„Es tut mir leid, aber ich kann nicht“, sagte sie vorsichtig und wartete sorgsam Mamorus Reaktion ab. Diese viel gänzlich anders aus als sie angenommen hatte. Als er den Kopf senkte und schwieg, sprach sie vorsichtig weiter.

„Es liegt nicht an dir, aber ich habe zu voreilig gehandelt.“ Rei trat einen Schritt vor und versuchte Mamorus nachdenklichen Blick zu deuten. „Ich würde jemanden, eine gute Freundin, sehr verletzen, wenn du mich begleitest. Und das möchte ich ihr nicht antun. Sie ist mir sehr wichtig, auch wenn ich es ihr nie wirklich zeige. Du verstehst das doch, oder?“

Mamoru stand weiter mit vor der Brust verschränkten Armen da, den Oberkörper an die Wand gelehnt, den Kopf gesenkt und seinen Blick ins Leere gerichtet.

„Und... diese Freundin... es ist ihr unangenehm, wenn ich dabei bin? Sie kann mich nicht leiden, oder?“

Rei hatte das Gefühl, dass diese Unterhaltung in eine gänzlich falsche Richtung verlief, aber gleichzeitig kam ihr ein Gedanke, bei dem sie nicht wusste, ob sie beunruhigt oder erfreut sein sollte.

„Sag mal Mamoru, als ich dich gefragt habe, ob du gemeinsam mit uns feiern möchtest...“

Rei schluckte, weil sie einige Momente brauchte um sich zu sammeln. Ihr Herz schlug wild, als sie den Satz mit einem leichten Zittern in der Stimme beendete.

„Hast du wegen mir zugesagt, oder...“

„Natürlich“, antwortete Mamoru viel zu schnell und eine Spur zu hoch. „Weswegen denn sonst? Aber du hast ja deutlich gemacht, dass es nicht geht. Ich danke dir, dass du die Angelegenheit rechtzeitig geklärt hast.“

Mamoru stieß sich nun von der Wand ab und trat auf Rei zu, ohne sie jedoch direkt anzusehen.

„Ich glaube, du solltest nun auch gehen.“

Mit einem leichten Schnauben starrte sie zu Mamoru hinauf, als sie merkte, wie ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber schwand und Wut in ihr aufstieg. Mit einem Mal wusste sie nicht mehr, was sie noch vor kurzem dazu bewegt hatte sich ernsthaft für ihn zu interessieren.

„Nun verstehe ich auch, warum Usagi immer über dich schimpfte“, sagte sie giftig und stierte Mamoru böse an, während sie an ihm vorbei ging. „Sie hat absolut recht, dein Benehmen ist echt widerlich, und ich kann absolut nicht verstehen, was sie-“

Rei brach brach mitten im Satz ab, als sie erschrocken feststellte, dass sie sich beinahe dazu hatte hinreißen lassen zu viel zu sagen. Stattdessen fuhr sie hektisch herum ohne jedoch den Blick von ihm zu lassen. Als sie mit dem Rücken gegen eine Tür stieß, griff sie wie von selbst nach der Klinke und drückte diese versehentlich herunter. Sie sah nur noch wie Mamoru in Panik die Augen aufriss und nach ihr griff, doch die Tür schwang nach hinten auf und Rei stolperte rückwärts in sein Arbeitszimmer. Mamoru stürmte augenblicklich vor, blieb dann jedoch wie erstarrt im Türrahmen stehen. Rei glaubte zu erkennen, wie sich Panik in seinen Augen widerspiegelte und drehte ihren Kopf dann zu seinem Schreibtisch. Die folgende Stille schien eine Ewigkeit zu dauern.

„Ich will, dass du gehst. Du solltest nicht hier sein“

„Oh mein Gott, ich bin ja so ein Esel...“, murmelte Rei leise vor sich her ohne Mamoru dabei anzusehen oder ihm überhaupt Beachtung zu schenken.

„Hast du gehört. Geh jetzt, und zwar sofort.“

„Nein!“, meinte Rei harsch und drehte sich ruckartig zu Mamoru. „Nicht ich bin hier der Esel, DU bist es!“

Wütend zeigte sie mit dem Finger auf Mamoru und riss noch bevor er etwas erwidern konnte die Arme nach oben.

„Warum um alles in der Welt hast du niemals etwas gesagt? Wie lange...?“ Rei ließ den Satz auslaufen als fehlten ihr einfach die Worte. Verständnislos sah sie immer wieder von Mamoru zu seinem Schreibtisch und dann durch den ganzen Raum. Ratlos schüttelte sie ihren Kopf.

„Warum bist du nur so? Warum behandelst du sie derart taktlos?“

Mamoru schnaubte verächtlich und wich Reis Blick aus, da es ihm ganz offensichtlich unangenehm war.

„Das ist meine Sache, und es geht dich auch nichts an.“

Wieder hatte sich Mamorus Tonfall grundlegend geändert. Er war bemüht ebenso schroff und abweisend zu klingen wie noch kurz zuvor, doch diesmal war da noch etwas anderes in seiner Stimme, was Rei das Herz schwer werden ließ. Ihr Zorn war längst verraucht.

„Oh Mamoru... ich glaube, ich fange an zu verstehen.“

„Bitte geh doch endlich!“

„Ja, ich werde gleich gehen. Aber vorher will ich dir noch etwas sagen.“

Sie schritt langsam auf ihn zu und sah mit dem Anflug eines Lächelns zu ihm hinauf.

„Du allein entscheidest, welchen Weg du in deinem Leben einschlagen wirst, aber wir wissen beide, dass das hier eindeutig der Falsche ist. Vielleicht führt dich der andere Weg auch nicht ins Ziel, das weiß niemand, aber ich weiß, dass der Weg, auf dem du dich jetzt befindest ins Nichts führt. Das ist alles.“

Schweigend ging sie an Mamoru vorbei in den Flur und zog sowohl ihre Schuhe wie auch ihre Jacke wieder an.

„Rei, warte“., sagte Mamoru leise und folgte ihr. Sie blickte auf und schenkte ihm ein aufbauendes Lächeln, als sie sah, wie er unsicher mit sich rang und nach Worten suchte.
 

Dieses Mal war es bedeutend schwieriger ins Gebäude zu gelangen. Zwar hatte Rei damit gerechnet, dass am Tag der Premiere des Stückes ein großer Andrang herrschen würde, aber sie hätte sich nicht im Traum vorgestellt, wie chaotisch das Ganze letztendlich ablaufen würde. Zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass der Personaleingang fest verschlossen war. Vermutlich weil man befürchtete, es könnte jemand versuchen sich ohne Eintrittskarte in das Gebäude zu schleichen. Rei blieb also nichts anderes übrig, als sich nach einer anderen Möglichkeit umzusehen. Eigentlich hatte sie vorgehabt sich das Stück gemeinsam mit den anderen Mädchen anzusehen und Usagi später stehende Ovationen zu bieten, aber die besonderen Umstände machten es leider nötig sich von ihrer Karte zu trennen.

Während sie nun durch den Heizungskeller schlich und verzweifelt einen Weg nach oben suchte, der sie hinter die Bühne zu Usagi führen würde, konnte sie deutlich vernehmen, wie das Publikum innerhalb weniger Momente verstummte, als der Vorhang sich hob und die Vorstellung begann. Wie sehr wünschte sie sich das Stück sehen zu können, insbesondere auf Usagis Auftritt hatte sie sich gefreut, aber so wie die Dinge gerade standen, würde sie vielleicht noch nicht mal in die Nähe der Bühne kommen.

Beiläufig wischte sie sich die Schweißperlen von ihrer Stirn und zog dann ihre Jacke aus. Geknickt betrachtete sie den langen Riss am Rücken, den sie sich zugezogen hatte, als sie sich durch ein halb geöffnetes und viel zu kleines Kellerfenster gezwängt hatte und dabei am Verschluss hängengeblieben war. Im Augenblick war ihre Jacke, auch wenn sie noch so sehr daran hing, eher von geringer Bedeutung, denn erstmal galt es einen Weg nach oben zu finden. Dabei hoffte Rei inständig, dass sie nicht am Ende noch wie in einem schlechten Film durch Luftschächte klettern musste.

Zunächst hatte sie auch wirklich Glück, als sie hinter einem kleinen Treppenaufgang zu einer schweren eisernen Tür gelangte, die nicht verschlossen war, und danach ein Treppenhaus vorfand. Hier endete ihr Glück jedoch zunächst, denn keine der Türen ließ sich öffnen ohne zuvor einen Zahlencode in ein Tastenfeld rechts neben den Türen einzugeben. Obwohl sie wusste, dass es sinnlos war, begann sie wahllos Zahlenkombinationen einzugeben, natürlich ohne jeglichen Erfolg. Während sie hörte, wie das Publikum immer wieder Beifall klatschte und ihr langsam gewahr wurde, dass ihr die Zeit davonlief, weil sich Usagis Auftritt unweigerlich näherte, wurde sie zusehends nervöser. In einer verzweifelten Aktion warf sie sich schließlich mit ihrer ganzen Kraft gegen die massive Tür, aber auch wenn Bruce Willis dabei vielleicht Erfolg gehabt hätte, scheiterte Rei kläglich. Während sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter rieb, ließ sie sich langsam an der Wand neben der Tür hinunterrutschen und saß dann resigniert auf dem kalten Boden.

Unruhig ging sie erneut ihre Möglichkeiten durch und überlegte, welche Wege es noch hinter die Bühne gab. Vielleicht wäre es doch besser gewesen draußen am Personaleingang zu bleiben, dachte sie, um dort auf eine Gelegenheit zu warten ins Gebäude zu kommen. Inzwischen war es dafür zu spät, denn Rei war sich sicher, dass sie es niemals schaffen würde ohne Hilfe wieder durch dieses kleine Fenster zu klettern, durch das sie gekommen war. Die andere Möglichkeit wäre durch einen Notausgang ins Freie zu gelangen, aber auch dieses Vorhaben verwarf Rei beinahe augenblicklich, denn höchstwahrscheinlich würde dadurch der Alarm ausgelöst, und es half ihr absolut nicht, wenn alle dadurch fluchtartig das Gebäude verließen.

Die Tür wurde aufgestoßen und Rei schreckte aus ihren Gedanken auf. Jemand vom Sicherheitspersonal war hinausgestürmt und in höchster Eile an ihr vorbei gerannt ohne sie zu registrieren. Noch als er die Treppe hinauf lief, sah Rei auf die Tür, die gerade langsam wieder zufiel. In letzter Sekunde streckte sie ihr Bein aus und klemmte ihren Fuß zwischen die Tür. Es war die Chance, auf die sie gewartet hatte. Innerhalb weniger Sekunden war sie aufgesprungen und durch die Tür geschlüpft.

Obwohl es hier vor Menschen nur so wimmelte, und alle aufgeregt umher liefen, nahm scheinbar niemand Notiz von ihr. Viel zu sehr waren sie alle auf ihre jeweiligen Aufgaben beschäftigt um auf Rei zu achten. So konnte sie sich zumindest einigermaßen frei bewegen, zumindest solange sie sich nicht zu auffällig verhielt. Durch ihre früheren Besuche kannte sie sich hier hinter der Bühne bereits einigermaßen aus und wusste auch genau, wo sie Usagi hoffentlich finden würde.

Als sie endlich die Maske erreichte und Usagi nicht dort vorfand, schwanden ihre Hoffnungen erneut. Wo könnte sie Usagi stattdessen finden? Wie lange hätte sie noch Zeit, bis zu ihren großen Auftritt? Oder war sie bereits auf der Bühne?

Als sie umdrehte und Usagi plötzlich vor ihr stand, wusste sie plötzlich nicht mehr, was sie nun eigentlich sagen wollte.

„Rei?“ Überrascht schaute Usagi sie an. Wahrscheinlich war Rei die Letzte, mit der sie jetzt gerechnet hatte. „Was machst du denn hier? Warum bist du nicht im Publikum?“

Sie wirkte noch immer furchtbar traurig, aber nun huschte ein kleines zartes Lächeln über ihr Gesicht. Auch wenn sie nicht damit gerechnet hatte sie hier zu sehen, freute sie doch ganz offensichtlich über Reis Anwesenheit.

Ohne es zu wollen, ließ Rei ihren Blick nach oben zu dem Plüsch-Rentier-Geweih wandern, dass nun Usagis Haupt zierte.

„Was trägst du denn da?“, fragte sie völlig überrascht.

„Ach die.“ Usagi griff nach oben und berührte das Geweih aus Plüsch. „Der Regisseur meinte, die Hasenohren wären nicht weihnachtlich genug. Wie hast du es geschafft hier hinter die Bühne zu kommen?“

„Das ist eine furchtbar lange Geschichte und ich habe nicht die Zeit sie dir zu erzählen“, begann Rei hektisch und musste aufpassen, damit sich ihre Stimme nicht überschlug. „Hör zu, ich habe furchtbaren Mist gebaut.“

„Ich verstehe nicht...“

Rei ergriff Usagis Hände und drückte sie fest. Sie holte tief Luft und schaute nochmal in Usagis traurigen Augen.

„Ich weiß, was du getan hast. Warum hast du Dummkopf nur nichts gesagt?“

Mit einem besorgten Lächeln gab Rei ihr eine leichte Kopfnuss und schaffte es so Usagi zumindest den Anflug eines Lächelns zu entlocken, bevor diese wieder die Lippen aufeinander presste und betroffen zu Boden sah.

„Usagi, dass du bereit warst das für mich zu tun bedeutet mir so viel. Vielleicht ist es das Schönste, was jemals jemand bereit war für mich zu tun, aber ich kann es nicht annehmen.“

Rei hasste nichts so sehr, wie wenn jemand Zeuge war, wenn sie sentimental wurde. Aber genau das war jetzt der Fall. Immer wieder schniefte sie leise und spürte wie sich ihr Hals langsam zuzog und ihre Augen feucht wurden. Als Usagi sie wieder anblickte, erkannte Rei, dass es ihr gerade nicht anders ging.

„Rei, wieso kannst du es nicht? Ich will dass du glücklich wirst.“

„Das kann ich aber nicht, wenn es dich unglücklich macht, Usagi.“ Rei schniefte und wischte sich mit einer Hand über die Augen. „Und außerdem bin ich nicht die Richtige für ihn. Ich gehöre einfach nicht an seine Seite. Und du bist mir zu wichtig, als dass ich zwischen euch stehen will.“

Rei bemerkte gar nicht, wie ihr mittlerweile die Tränen ungehindert über die Wangen liefen, als Usagi sie plötzlich weinend in die Arme schloss und fest an sich drückte, und nun ließen sie beide den Gefühlen völlig freien Lauf. Minutenlang standen sie einfach nur in der Umkleide und lagen sich gegenseitig heulend in den Armen.

„Es tut mir leid, dass es mit euch nicht geklappt hat“, sagte Usagi noch immer mit leiser brüchiger Stimme.

„Ach, nun hör schon auf! Das ist das Mindeste, was ich für dich tun konnte.“

„Aber es ist dennoch egal“, meinte Usagi wieder traurig. „Er kann mich ohnehin nicht ausstehen.“

„Tsukino! Dreißig Sekunden!“

Beide schreckten sie auf, als der Regieassistent wie aus dem Nichts auftauchte und plötzlich neben ihnen stand. Er warf zunächst einen verwirrten Blick auf Rei und sah dann erschrocken zu Usagi.

„Auf die Bühne mit dir!“, sagte er mit strenger Miene bevor er sich dann an Rei wandte. “Wer zum Teufel bist du überhaupt? Was machst du hier?“

Anstatt zu antworten ignorierte Rei ihn und komplett und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit an Usagi.

„Hör zu, du muss jetzt raus, aber wenn du nachher fertig bist, musst du unbedingt nach vorne zum Haupteingang kommen. Ich erkläre dir alles später, aber bitte vertrau mir.“

„Ist gut“, sagte Usagi und lächelte Rei noch einmal zaghaft zu, bevor sie sich umdrehte und in Richtung Bühne verschwand.

„Raus mit der Sprache, wer bist du und wie kommst du hier rein?“

Schlagartig wurde sich Rei der Gegenwart des Regieassistenten bewusst, der sie noch immer wütend anstarrte und nun auch eine ungesund rote Gesichtsfärbung annahm. Mit einem verlegenen Grinsen wich Rei einen Schritt zurück.
 

Sie hatten bis zuletzt gewartet, und wacker den freien Platz neben sich gegen jeden Besucher verteidigt, der auch nur daran dachte sich dort niederzulassen, ganz wie sie es Rei versprochen hatten. Doch spätestens als das Licht gedämmt und der Vorhang aufgezogen wurde, wurden sie ein wenig nervös, da Rei noch immer nicht eingetroffen war.

Als später dann Usagi die Bühne betrat wurde das Publikum im Saal noch stiller, als es ohnehin schon war. Jegliches Murmeln und jedes noch so leise Flüstern wurde eingestellt, und das Publikum verfolgte ergriffen ihre Darbietung. Nur Minako tanzte aus der Reihe und konnte nur durch Makotos beherztes Eingreifen daran gehindert werden vor Freude laut zu applaudieren. Während die Leute um sie herum ihnen giftige Blicke oder auch ein scharfes „Psst!“ zuwarfen, schenkte Minako ihnen meist ein entschuldigendes Grinsen, um ihnen zu signalisieren, dass sie sich von nun an besser unter Kontrolle halten würde, Makoto verschränkte einfach die Arme vor der Brust und Ami ließ sich immer weiter in den Stuhl sinken und lief dabei rot an, was in der Dunkelheit zum Glück niemand zur Kenntnis nahm.

„Ihr seid unmöglich“, flüsterte sie Makoto und Minako zu, nur um dann ebenfalls ein aufforderndes Räuspern aus der Reihe hinter ihnen zu vernehmen.

„Wo Rei nur bleibt? Sie verpasst doch Usagis Auftritt“, meinte Makoto ohne auf Amis Kommentar einzugehen, während sie gebannt das Geschehen auf der Bühne verfolgte.

„Sie hätte längst hier sein müssen. Ob ihr etwas dazwischen gekommen ist?“

„Vielleicht sitzt sie aber auch hier irgendwo im Publikum, weil sie uns nicht gefunden hat.“

Minako reckte ihren Hals um sich umzusehen, was einige Zuschauer hinter ihr dazu veranlasste genervt aufzuseufzen. Minako ignorierte sie, entdeckte dann jedoch etwas anderes. Aufgeregt stieß sie Makoto an und deutete ihr sich umzudrehen. Zuerst war diese irritiert, tat aber wie ihr geheißen, nur um dann überrascht innezuhalten und in eine der Reihen hinter ihnen zu starren.

„Was soll das? Könnt ihr nicht wenigstens ruhig sein, solange Usagi auf der Bühne ist?“, fragte Ami und drehte sich gleichzeitig nach hinten, um ihre eigene Neugier zu befriedigen.

„Oh“, sagte sie überrascht und legte die Stirn in Falten. „Was will der denn hier?“

„Ganz offensichtlich will er sich das Stück ansehen“, meinte Minako knochentrocken.

„Irgendwie sieht er heute anders aus, findet ihr nicht?“

Die drei Mädchen legten die Köpfe schief und betrachteten alles andere als unauffällig Mamoru, der etwa drei Reihen und schräg versetzt hinter ihnen saß und sie trotz ihres mehr als auffälligen Verhaltens noch nicht bemerkt hatte.

„Ich kann mich irren, aber ich glaube er lächelt“, flüsterte Makoto überrascht.

„Ich glaub, ich weiß wieso er das Stück sehen will.“ Ein freches Grinsen zierte Minakos Gesicht. „Wer von euch glaubt es auch zu wissen?“

Beinahe zeitgleich hoben Makoto und Minako ihre Hand, Ami seufzte einfach nur genervt, bevor sie sich den beiden nach einigem Zögern dann doch zaghaft anschloss. Im Grunde war es so gut wie unmöglich nicht auf die drei aufmerksam zu werden, und dennoch quiekte Minako kurz erschrocken auf, als Mamoru zufällig in ihre Richtung sah. Ruckartig drehten sie alle sich gleichzeitig wieder nach vorne und hielten sich an ihren Stuhllehnen fest.

„Ob er uns gesehen hat?“

„Das fragst du noch? Er müsste blind und taub sein, wenn er uns nicht bemerkt hätte.“

Minako verzog nachdenklich das Gesicht.

„Ob er noch immer zu uns rüberschaut?“

Makoto zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, schau doch nach.“

„Nein, schau du lieber.“

Nach einem kurzen Zögern wandten sie sich beide zur selben Zeit an Ami.

„Nein!“, flüsterte diese, noch bevor Minako und Makoto etwas hatten sagen können. „Ich will Usagis Auftritt sehen. Wir haben sowieso schon die Hälfte verpasst. Schaut, sie führt den fiesen Ebenezer gerade zum kleinen Timmy.“

„Hm...“, machte Makoto und legte den Kopf schief. „Meint ihr, das gehört zu ihrer Rolle? Kann es sein, dass sie weint?“

„Du hast recht“, sagte Minako leise und ließ ihren Blick durch das Publikum wandern. Die Leute saßen ruhig auf ihren Plätzen und schienen ganz ergriffen von der Szene. Einige rieben sich heimlich die Augen, andere zogen Taschentücher hervor. „Ich glaube nicht, dass das Absicht ist, aber den Leuten scheint es zu gefallen. Meint ihr, wir sollten bei Gelegenheit nach Usagi sehen?“

„Ja“, meinte Ami kaum hörbar. „Irgendwas stimmt mit ihr nicht. Aber lange kann ihre Szene nicht mehr sein. Sobald sie von der Bühne ist, sollten wir zu ihr.“

„Meinst du, man wird uns so einfach durchlassen?“

„Ach, da wird uns bestimmt etwas einfallen, wenn es soweit ist.“

„Deine Zuversicht möchte ich haben, Minako“, meinte Makoto skeptisch bevor sie wieder zur Bühne schaute und sah wie Usagi mehr als verzweifelt versuchte ihre letzten Zeilen aufzusagen, doch immer wieder brach ihre Stimme. Danach schien sie die Bühne geradezu fluchtartig zu verlassen. Ob sie noch mitbekam, wie die Zuschauer anfingen zu applaudieren, konnten die drei Mädchen nicht sagen, aber sie beschlossen, dass es die beste Gelegenheit war den Zuschauersaal zu verlassen und standen auf um sich durch die Reihen zum Ausgang vorzukämpfen. Minako preschte als Erste voran, und entschuldigte sich jedes Mal, wenn jemand für sie aufstand oder sie einem der anderen Besuchern auf die Füße trat. Makoto folgte ihr dichtauf, verhielt sich dabei jedoch wesentlich ruhiger und richtete auch weniger Schaden an. Nur Ami war zurückgefallen, als sie zufällig einen Blick zurückgeworfen hatte. Dabei sah sie, dass der Platz, an dem Mamoru gesessen hatte nun ebenfalls frei war. Sie sah gerade noch, wie jemand mit Mamorus Statur durch den Ausgang verschwand, bis sie bemerkte, dass Makoto und Minako beinahe das Ende der Sitzreihe erreicht hatten und eilte dann mit schnellen Schritten hinterher.
 

Alles, was sie wollte, war von der Bühne runterkommen. Halb blind, weil Tränen und Theaterschminke ihr in den Augen brannten, taumelte sie nach hinten, ohne die Vielzahl von Stimmen zu hören, die nun von allen Seiten auf sie eindrangen. Dann und wann spürte sie wie jemand sie berührte, ihr auf die Schulter klopfte, eine Frau kam auf sie zu und sagte etwas unverständliches, bevor plötzlich der Regisseur vor ihr stand. Obwohl er laut sprach und dabei wild gestikulierte, konnte sie den Sinn seiner Worte nicht erfassen, da ihre Gedanken ganz woanders waren. Während er aufgeregt auf sie einredete, stützte sie sich am ganzen Körper zitternd an der Wand ab. Wie aus weiter Ferne, bemerkte sie, wie sie jemand vorsichtig an den Schultern berührte und sah auf. Als sie blinzelte, sah sie den besorgten Blick des Regisseurs auf sich gerichtet.

„Ist alles in Ordnung?“

Noch immer leicht abwesend schüttelte sie schniefend den Kopf.

„Mir geht es irgendwie nicht gut. Ich glaube, ich muss hier einmal kurz raus...“

Für jemanden, der sie vermutlich gerade eben gefeuert hatte, so dachte Usagi, kümmerte sich der Regisseur recht fürsorglich um sie. Vielleicht befürchtete er aber auch, sie würde jeden Augenblick völlig zusammenbrechen. Während er sie in den hinteren Bereich geleitete und einen der Praktikanten dazu anhielt ihr ein Glas Wasser zu besorgen, schaute sich Usagi suchend nach Rei um. Noch immer hallten deren Worte in ihren Ohren, und gerade in diesem Augenblick hatte sie das dringende Bedürfnis sie fest an sich zu drücken. Auch wenn sie sich oft in den Haaren lagen, war Rei vielleicht diejenige, die sie immer am Besten verstand und wohl auch ihre beste Freundin. Doch ausgerechnet jetzt war sie nirgendwo zu sehen.

Sie fühlte sich einfach furchtbar, ihre Augen tränten noch immer, sie zitterte am ganzen Leib und die stickige Luft tat auch nichts um ihren Zustand zu verbessern. Langsam ging sie zum Hintereingang der für die Crew bestimmt war, damit sie schnell und ungehindert zur Bühne gelangen konnten. Sie öffnete die schwere Tür und schritt nach draußen ins Freie.

Zunächst spürte sie die Kälte nicht, sondern atmete einfach nur dankbar die Kühle Luft und genoss diesen Moment der Stille, während die Tür hinter ihr wieder zufiel.

Erst jetzt kamen die Eindrücke der letzten Minuten langsam wieder zurück. Sie erinnerte sich, wie sie direkt nach dem Gespräch mit Rei auf die Bühne gegangen war, aber was dann geschah, entzog sich ihr beinahe völlig und bestand nur noch aus einem diffusen Haufen von zusammenhanglosen Bildern und Eindrücken. Wie schlimm mochte ihre Darbietung wohl gewesen sein? Usagi wusste, dass sie kaum etwas sehen konnte und betete, dass sie keine Teile der Kulisse umgeworfen hatte. Leise stöhnend wischte sie sich die Tränen aus den Augen und dachte daran, welche Zumutung es für die Zuschauer wohl gewesen sein musste, als sie auf der Bühne kaum ein Wort verständlich hatte herausbringen können.

Sie schlang die Arme um sich, da ihr die Eiseskälte nun doch langsam bewusst wurde, und rieb sich über die Haut, die allmählich zu schmerzen begann. Obwohl sie lieber noch länger die Stille hier draußen genossen hätte, ging sie zurück und versuchte die Tür zu öffnen. Als ihr dies misslang, viel ihr die Warnung vom Vormittag wieder ein, als es hieß, man würde während der Vorstellung die Tür zwar von innen nicht aber von außen öffnen können. Verärgert über ihre eigene Nachlässigkeit schimpfte sie still vor sich her und versuchte dann mit Klopfen auf sich aufmerksam zu machen, hatte jedoch wenig Hoffnung, dass sie damit Erfolg haben würde. Nach einigen Minuten, nachdem ihre Finger bereits schmerzten und ihre Beine taub geworden waren, stellte sie dieses Vorhaben wieder ein. Vor Kälte zitternd führte sie ihre Hände zum Mund und hauchte ihre kalten Finger an, was jedoch nicht wirklich half.

Um nicht innerhalb weniger Minuten hier in diesem Hinterhof stocksteif zu gefrieren, tapste sie vorsichtig durch den Schnee zur vorderen Seite des Gebäudes um dort durch den Haupteingang wieder ins Innere zu gelangen. Sie konnte sich bereits vorstellen, wie sie die anderen damit aufziehen würden, wenn sie erfahren, dass sie sich ausgesperrt hatte.

Obwohl sie ihre Finger weh taten, wollte sie ihren Ärger ein wenig Luft machen und nahm sich etwas Schnee, um daraus eine kleine aber feste Kugel zu formen. Diese warf sie dann mit aller Kraft in Richtung eines Schildes, verfehlte dieses jedoch weit. Stattdessen landete der Schneeball direkt in einer überhängenden Schneewehe, an der Ecke des Gebäudes, zum Glück ohne Schaden anzurichten. Erst jetzt bemerkte sie den Schatten direkt am Eingang der kleinen Gasse. Vorsichtig schritt sie näher, und erkannte, dass der Fremde ein kleines Päckchen in Geschenkpapier in den Händen hielt und nachdenklich betrachtete.

Ein seltsames Geräusch, einem Knirschen nicht unähnlich riss den Fremden schließlich aus seinen Gedanken, und auch Usagi musste feststellen, dass der von ihr geworfene Schneeball nicht ohne Folgen blieb. Der Mann an der Ecke hob langsam den Kopf und sah gerade noch rechtzeitig nach oben, um zu sehen, wie sich direkt über ihn eben jene Schneewehe gelöst hatte, die Usagi getroffen hatte, und nun direkt auf ihn hinunterstürzte. Das war eindeutig einer dieser Tage, an denen einfach alles schiefgehen musste, dachte sich Usagi, als sie mit ansah, wie er beinahe von den Schneemassen verschüttet wurde, sich dann jedoch im letzten Moment mit einem wenig eleganten Sprung in Sicherheit brachte. Usagi stöhnte laut auf, als sie nun sein Gesicht sah und Mamoru endlich erkannte.

„Ich hätte mir denken können, dass nur du dafür verantwortlich sein kannst“, sagte Mamoru, dessen Stimme man noch deutlich den Schrecken anhörte.

Abermals stöhnte Usagi auf und verzog gequält das Gesicht, während Mamoru durch den Schnee langsam auf sie zukam, und wich zurück.

„Mir ist heute wirklich nicht nach Streit. Ja, die Schneelawine war meine Schuld und es tut mir leid, aber heute ist einfach ein furchtbarer Tag, an dem wohl alles schief geht. Eben habe ich sogar meinen Auftritt versaut und mich ausgesperrt. Ich kann verstehen, wenn du jetzt wegen des Schnees verärgert bist, aber ich kann mich jetzt einfach nicht streiten.“

Zu ihrer Verwunderung erwiderte Mamoru zunächst nichts sondern kam einfach weiter auf sie zu. Dann zog er seinen Mantel aus und legte ihn ihr um die Schultern.

„Du siehst aus, als würdest du frieren“, sagte er und blickte an ihr hinab. „Was in diesem Aufzug auch nicht weiter verwunderlich ist.“

„Das ist mein Kostüm für das Stück“, sagte sie ein wenig trotzig, zog den Mantel dann aber nach kurzem Zögern zu. „Danke“, sagte sie leise. Und war erleichtert nun wenigstens einen Teil der Kälte von sich fernhalten zu können. Dafür machte ihr aber die unangenehme Stille Sorgen, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte.

„Du bist eigentlich gar kein so fieser Typ, oder?“, fragte Usagi, und wusste selbst nicht, wieso sie ausgerechnet darauf kam. Zumindest spürte sie wieder etwas Wärme, als ihr das Blut ins Gesicht schoss und sie rot werden ließ. Mamoru schien zu schmunzeln.

„Nein, ich bin eigentlich nur zu dir so.“

„Oh“, machte Usagi und schob ihre Unterlippe vor. „Das klingt nicht unbedingt nach etwas, auf das man stolz sein sollte.“

„Nein, so meine ich das nicht. Genau genommen... doch, genau so ist es eigentlich. Ich gerate nur mit dir immer derart aneinander.“

„Du bist nicht zu jedem so schroff wie zu mir?“, fragte Usagi ein klein wenig vorwurfsvoll.

Mamoru schüttelte leicht seinen Kopf. Verlegen fuhr er sich durch das Haar und richtete den Blick kurz gen Himmel, einzig und allein nur aus dem Grund ein wenig Zeit zu schinden.

„Vielleicht bin ich nicht gerade ein wahrer Sonnenschein, aber so wie bei dir benehme ich mich bei anderen nicht.“

„Na großartig. Du musst mich für einen furchtbaren Menschen halten. Bin ich dir denn so zuwider?“

Mamoru setzte zu einer Antwort an, brachte aber keinen Ton über seine Lippen. Nervös fuhr er sich mit seiner Zunge über die Lippen und stellte fest, dass sein Gesicht langsam taub wurde. Nachdenklich ließ er seine Hand nach unten gleiten, als ihm bewusst wurde, dass er seinen Mantel gar nicht mehr trug, sondern ihn Usagi gegeben hatte. Resigniert ließ er seinen Kopf hängen.

„Ich wusste, ich kann sowas nicht“, sagte er und machte ein gequältes Gesicht. Die ganze Situation schien ihn nicht zu behagen, und gerade in dem Augenblick als Usagi etwas sagen wollte, hob er plötzlich seinen Kopf.

„Ich... ich habe da etwas in meiner Manteltasche...“, sagte er und deutete auf eben jene Tasche.

Usagi war zwar irritiert, schob aber neugierig ihre Hand hinein und umfasste dann ein kleines Päckchen. Sie zog es heraus und erkannte darin das Geschenk, dass Mamoru in Händen hielt, als sie ihn an der Ecke hatte stehen sehen. Es war vielleicht ein wenig größer als ein Taschenbuch, jedoch bedeutend flacher und auch härter. Fragend schaute sie zu ihm auf.

„Öffne es ruhig, es ist... es ist eh für dich.“ Mamoru wurde immer leiser und die letzten Worte hatte Usagi kaum verstanden.

„Du macht mir ein Geschenk?“, fragte sie überrascht und unsicher. „Es explodiert doch nicht, wenn ich es öffne?“

„Nein, sei unbesorgt“, sagte er noch immer leise, nun aber wenigstens mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Da ihre Finger beinahe völlig taub waren und sie immer wieder abrutschte und aufpassen musste, dass ihr das kleine Päckchen nicht aus der Hand viel, dauerte es seine Zeit, bis sie Mamorus Geschenk ausgepackt hatte. Neugierig betrachtete sie den Bilderrahmen und musste ihn in das Licht des Scheinwerfers am Hauseingang halten um das Bild darin sehen zu können. Als das Motiv erkannte, glaubte sie, für einen Moment würde ihr Herz einen Schlag aussetzen.

„Es ist wunderschön. Woher hast du es?“

„Es ist von mir. Ich habe es gemalt.“

„So etwas kannst du?“, fragte sie, während sie voller Verwunderung das Bild betrachtete. Es zeigte eine anmutige Gestalt, vielleicht eine Prinzessin, wie einem Märchen entstiegen, vor einem prachtvollen Palast. Was Usagi jedoch so faszinierte war die Tatsache, dass ihr die Prinzessin sehr bekannt vorkam, besonders weil sie ganz eindeutig dieselbe charakteristische Frisur trug wie Usagi selbst.

Erschrocken blickte Usagi auf, es war einer jener seltenen Momente, in denen ihr völlig die Worte fehlten. Sie wünschte, sie hätte etwas sagen können, besonders als sie sah, wie Mamoru sie nervös anschaute und an seiner Unterlippe nagte.

„Bin ich das?“, fragte sie schließlich und war froh, dass sie überhaupt einen Ton hatte hervorbringen können. Mamoru nickte stumm. Usagi senkte wieder ihren Kopf und schaute auf das Bild, das Mamoru von ihr gemacht hatte.

„Du hast mich nicht mit Hörnern und Teufelsschwanz gemalt? Ich dachte, du würdest mich als Drachen oder so sehen.“

Mamoru schüttelte wieder seinen Kopf und kam unsicher einen Schritt näher. „Dazu gab es keinen Anlass“, sagte er leise.

Das Bild vor Usagis Augen verschwamm, als ihr erneut die Tränen in die Augen traten.

„Und auf diese Weise siehst du mich?“

„Ja, das tue ich...“

„Aber warum bist du dann immer so gemein zu mir?“

Noch während sie mit brüchiger Stimme sprach, hob Usagi ruckartig den Kopf und wusste, dass sie einen furchtbaren Anblick bieten musste. Ihre Unterlippe zitterte und ihr Atem ging stockend, während ihr die Tränen über die Wangen liefen und schon nach wenigen Sekunden zu Eis zu gefrieren schienen. Noch schlimmer jedoch war, dass Mamoru ihr nicht antwortete, sondern sie nur hilflos anstarrte.

„Bis vor kurzem wusste ich es selbst nicht“, sagte er dann nach einer gefühlten Ewigkeit

„Was meinst du?“

„Ich hatte Besuch von einem Weihnachtsgeist, der mir quasi die Augen geöffnet hat.“

Usagi wusste sofort, wen er damit meinte. Rei hatte ihr vorhin erzählt, dass sie bei ihm gewesen war, aber was bei ihrem Besuch genau geschehen war, hatte sie für sich behalten. Erst jetzt wurde ihr das Ganze Ausmaß dessen bewusst, was Rei für sie getan hatte.

„Sie sagte, dass man manchmal genau die Menschen, die einen wichtig sind, von sich stößt. Ich bin alleine aufgewachsen und habe nie erfahren, wie es ist jemanden nahe zu sein. Ich weiß nicht, wie ich in Worte fassen kann was ich empfinde, aber wenn ich alleine bin, kann ich alles davon in meinen Bildern zum Ausdruck bringen. Darum wollte ich, dass du es siehst. Und ich bin wohl immer so gemein zu dir, weil ich immer davor zurückgeschreckt bin jemanden an mich heranzulassen, der mir etwas bedeutet. Aber ich will das nicht, ich möchte dich so behandeln, wie du es verdienst und dich nicht weiter beleidigen.“

Sanft lächelnd ließ Usagi das Bild in die Manteltasche gleiten und ging auf Mamoru zu. Sie nahm vorsichtig seine inzwischen eiskalten Hände in die ihre und drückte sie behutsam.

„Du musst nicht alleine sein“, sagte sie zaghaft aber noch immer lächelnd. „Wenn du es zulässt, will ich für dich da sein.“

„Vielleicht musst du ein wenig Geduld mit mir haben“, sagte Mamoru mit zittriger Stimme. „Aber ich werde mich bemühen um für dich zu dem Menschen zu werden, den du verdienst.“

Usagi antwortete nicht, stattdessen trat sie an Mamoru heran und streckte ihre Arme nach ihm aus. Als er auch auf sie zukam, schlang sie ihre Arme um ihn und drückte Mamoru fest an sich.

„Du wirst sehen, es tut nicht weh, jemanden zu haben, nicht mal wenn ich es bin.“

Lächelnd legte Mamoru seine Arme um sie.

„Du zitterst. Wollen wir nicht lieber wieder reingehen? Du wirst dir noch den Tod holen.“

Usagi nickte, und zog Mamorus Mantel ein wenig enger.

„Ja, aber kann ich deinen Mantel noch ein wenig anbehalten? Ich will nicht, dass jeder mich sofort erkennt, wenn wir vorne reingehen. Alle werden über die Verrückte lachen, die das Stück verdorben hat.“

„Was meinst du?“ fragte Mamoru, während er Usagi aus der kleinen Straße nach vorne führte. „Die Leute waren von deiner Darbietung ergriffen. Der Weihnachtgeist, der unter Tränen Ebenezer Scrooge zeigt, wie seine Mitmenschen sich trotz widrigster Umstände ein schönes Weihnachtsfest machen, hat das Publikum gerührt. Sie waren ganz aus dem Häuschen.“

„Es hat also niemand bemerkt, dass es nicht zur Rolle gehörte?“

„Ich glaube nicht. Sie waren alle hin und weg von dir. Aber heißt es, es war nicht so geplant? Weshalb hattest du geweint?“

Usagi gab einen Ton des Unbehagens von sich, und druckste ein wenig herum, weshalb Mamoru auch nicht weiter nachhakte. Es dauert jedoch auch nicht lange, bis sie von alleine weitersprach.

„Es war, wegen Rei“, begann Usagi. „Ich war einerseits so gerührt, dass sie wegen mir mit dir gesprochen hatte. Und dann, weil ich auch dachte, es gäbe jemand anderen in deinem Leben.“

Mamoru zog überrascht die Augenbrauen hoch.

„Wie kommst du darauf?“

„Weil Rei sagte, sie sei nicht die Richtige für dich. Darum dachte ich, es gäbe noch jemand anderen.“ Plötzlich schreckte Usagi hoch. „Ich glaube sie wollte mir alles sagen. Ich sollte mich nach der Vorstellung mit ihr am Eingang treffen.“

„Ich weiß“, sagte Mamoru und versetzte Usagi einmal mehr in Erstaunen.

„Aber woher?“

„Weißt du, wieso ich dort an der Ecke stand? Rei gab mir ihre Karte damit ich dich sehen und dich am Ende der Vorstellung ansprechen konnte. Nach deinem großen Auftritt bin ich raus und habe mir immer wieder überlegt, was ich sagen soll, wenn ich dich heute Abend sehen würde. Rei sagte mir nur, ich solle einfach am Eingang warten, und sie würde dafür sorgen, dass du da bist.“

„Und nun habe ich deine Pläne durcheinander gebracht?“

„So kann man das sagen“, sagte Mamoru und grinste zum ersten Mal an diesem Abend ausgiebig und legte nun seinen Arm um ihre Taille, während sie um die Ecke bogen und auf den Eingang zusteuerten.

Mamoru hatte erwartet Rei dort vorzufinden, Usagi hingegen überraschte es nicht weiter dort direkt vor der Tür ihre drei Freundinnen zu sehen sowie einen dicken Schneemann, der sofort vor Freude anfing zu tanzen, als dieser sie in Begleitung von Mamoru sah.
 

„Minako, bitte zieh das aus! Du reißt damit noch alles um!“, rief Rei ihrer Freundin zu, die sichtlich Spaß daran hatte ausgerechnet in dem Schneemann-Kostüm, das Rei zu ihrer Flucht aus dem Theater genutzt hatte, nun durch das Zimmer zu stapfen so zu tun als sei sie der Marshmallow-Mann persönlich. Auch die Katzen Luna und Artemis waren vor ihr geflüchtet und achteten nun von ihrem Versteck aus auf jede Bewegung, die Minako machte.

„Nein wie süß!“, rief Ami, als ihr die beiden Katzen auffielen. „Wer hat euch denn diese schicken Mützen aufgesetzt?“

Zwar antworteten die beiden nicht, quittierten es aber mit einem zufriedenen Schnurren, als Ami sie beide amüsiert hinter den Ohren kraulte.

„Das war Minakos Idee“, unterbrach Rei und öffnete sogleich den Reißverschluss des Schneemann-Kostüms um ihrer Freundin herauszuhelfen. Verschwitzt und schwer atmend aber dafür auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Minako dann zum Vorschein.

„Meine Güte, wie hast du es darin nur so lange ausgehalten? Darin erstickt man ja.“

Noch bevor Gelegenheit hatte zu antworten, erschien Makoto mit einem großen dampfen Blech voll lecker duftender Weihnachtsplätzchen.

„Oh, riecht das Lecker!“, rief Minako und hob schnuppernd ihre Nase kurz bevor sie auch schon ihre Hand danach ausstreckte.

„Vorsicht! Noch nicht, die sind doch noch viel zu-“

„Heiß!“, schrie Minako, als sie sich die Finger verbrannte und das Plätzchen in Form eines Tannenbaums in einem hohen Bogen durch das Zimmer flog. Es landete nicht weit von dem Versteck der Katzen, und so war es auch kein Wunder, dass plötzlich ein schwarzes haariges Ungetüm mit einer rot-weißen Weihnachtsmütze bekleidet unter dem Schrank hervorschoss, sich das Plätzchen schnappte und damit zur Tür hinausrannte. Ami, die das Spektakel staunend beobachtet hatte, starrte der Katze noch immer mit offenem Mund hinterher.

„Mag Luna Kekse?“

„Scheint ja so. Das hat sie sich bestimmt von ihrem Frauchen abgeguckt. Die ist auch so verfressen.“

„Rei, das war jetzt aber gemein.“

„Wieso das?“ Rei zuckte unschuldig mit den Schultern. „Das war keine Beleidigung, sondern eine Tatsache.“

„Weiß eigentlich jemand, wie lange Usagi bereits weg ist?“

Am Tag ihres gemeinsamen Weihnachtsfestes war Usagi schon kurz nach dem Aufstehen ganz aus dem Häuschen gewesen. Nachdem Makoto sie genervt aus der Küche rausgeworfen hatte, weil Usagi mit ihrer Hilfe leider mehr Schaden anrichtete als sie von Nutzen war, half sie Rei und Ami dabei den Baum zu schmücken während Minako Spaß mit dem Schneemann-Kostüm hatte. Da sie jedoch vor lauter Unruhe, weil sie nicht wusste, wann Mamoru eintreffen würde, für ein heilloses Durcheinander gesorgt hatte, war Rei irgendwann der Kragen geplatzt und sie hatte Usagi aufgetragen, wenn sie es nicht abwarten konnte, dann solle sie Mamoru doch einfach von daheim abholen. Danach gingen die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten trotz Minakos Eskapaden bedeutend schneller voran.

Nachdem alles soweit erledigt, der Baum geschmückt, der Tisch gedeckt und die Kerzen angezündet waren, legte Ami eine passende Musik auf und schaute dann aus dem Fenster, von wo aus die direkt auf den zugeschneiten Weg direkt vor dem Haus sehen konnte. Als Makoto vorbei kam, stupste sie diese kurz an und bedeutete ihr sich zu ihr zu gesellen. Makoto kniete sich neben Ami und ein breites Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie dann sah, was Ami ihr hatte zeigen wollen. Nicht lange und auch Minako wurde neugierig. Sie stellte sich hinter Ami und Makoto und schlug augenblicklich strahlend die Hände zusammen, als sie ebenfalls einen Blick aus dem Fenster erhaschen konnte.

„Was macht ihr da?“, fragte Rei, die anderen am Fenster versammelt sah, während sie selbst Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilte.

„Komm her, das musst du sehen“, rief ihr Minako zu und winkte Rei zu sich heran, doch diese lehnte ab.

„Wir sind doch noch gar nicht fertig, Usagi könnte jede Sekunde zurück kommen und ich finde ihr verdammtes Geschenk nicht!“

„Rei, komm bitte einfach her“, sagte Makoto in einem bedeutend angenehmeren Tonfalls als Minako, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. „Wir müssen dir etwas zeigen.“

Seufzend stand Rei auf.

„Aber dann muss mir jemand bei der Suche nach Usagis Geschenk helfen.“

„Mach dir deshalb nur mal keine Sorgen“, sagte Makoto und deutete aus dem Fenster. „Siehst du?“

Ami drehte sich um und machte Rei lächelnd Platz, damit diese bequem hinaussehen konnte.

„Usagi hat dein Geschenk schon längst erhalten“, sagte Ami und nahm die Gardine beiseite, damit Rei besser sehen konnte. Lächelnd sah sie zu, wie Usagi und Mamoru nicht weit von ihnen im Schein einer Laterne standen. Usagi hatte die Arme um Mamorus Hals geschlungen und sich auf die Zehenspitzen gestellt, damit sie ihn erreichen konnte, und beide waren in einen tiefen innigen Kuss versunken und nur der Mond, so wie die Sterne am Abendhimmel konnten voraussehen, was die Zukunft den beiden nicht nur am Weihnachtsabend bescheren würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  bebi
2011-01-04T12:42:07+00:00 04.01.2011 13:42
Ein Frohes neues Jahr! :D

So etwas verspätet kommt mein Kommentar, ich musste erstmal einen Rechner mit Internetzugang finden. ;)

Also zuerst, vielen dank, dass du Teilgenommen hast, es hat mir sehr viel Freude gemacht, deine FF zu lesen. :D

So, gehenw ir einfach mal die einzelnen Kriterien durch. :)

Rahmenbedingungen:

Logik 8 Punkte (von 10)

Anfang/Ende 10 Punkte (von 10)
Die Geschichte fing schon direkt spannend an, das ist klasse. Man denkt sofort 'Oh Mein Gott, Oh mein GOTT, OH MEIN GOTT!' Eigentlich hasse ich ja Dreiecksgeschichten total, weil da immer jemand leidet, aber das hast du super gelöst, da war ich echt erleichtert. ;D Das Ende mit diesem schönen Abspann sag ich mal, war auch Klasse. Die Story ist so richtig schön ausgelaufen, ich konnte das alles genau vor meinem Geistigen Auge sehen.

Rechtschreibung...usw. 14 Punkte (von 15)
Da gibts nichts zu bemängeln. Nicht sehr viele Flüchtigkeitsfehler, genügend Absätze, alles klar strukturiert und ein absolut guter Stil, der es angenehm macht deine Story zu lesen. :)

Romantik 14 Punkte (von 15)
Super schön, ein verschlossener Mamoru, eine schüchterne Bunny und eine Rei, die erstmal nix peilt. Mamorus Geheimniskrämereien sind wunderbar passend und dass er auf seine Gefühle nicht klar kommt ist so passend wie süß. ;)

So dann zum Challengeteil:

Kostüm 8 Punkte (von 10)
Bunny mit Geweih...Göttlich! Auch mit Hasenohren. Da geht man ja ein vor Niedlichkeit. XD Konnte ich mir absolut gut votstellen. Und als Bonus der Schneemann, mein Gott der Schneemann, den fand ich super Klasse. ^O^b

Esel 14 Punkte (von 15)
Rei ist der Esel. Geil! Super toll gemacht, immer wieder eingeflochten, sehr sehr schön. Dass der Esel mal kurz zu Mamoru gewandert ist, fand ich passend zur Story, wobei Rei als Esel besser ankommt. ;) Super schön gemacht!

Liebeserklärung 22 Punkte (von 25)
Die höchsten Punkte der Liebeserklärung bei dem Wettbewerb. Wirklich toll gemacht. Man konnte ganz klar rauslesen, dass das Bild eindeutig für seine Liebeserklärung steht und es gab auch wikrlich einen Grund, denn wie Mamoru sagte, kann er nicht so gut mit Gefühlen. Das passt sehr gut und ist eine sehr klare Liebeserklärung. Schön gelöst und einfach Romantisch. ;D

Mit 90 Punkten insgesamt also auf dem ersten Platz. Verdient, denn deine Geschichte hatte wirklich alles. Ich hoffe du machst auch weiterhin mit bei den Challenges. ;)

Viele Liebe Grüße
bebi
Von:  xxLeilaxx
2010-12-27T13:26:10+00:00 27.12.2010 14:26
Ich fand diesen OneShot sehr gut. Ich mag ichn total gern. Rei als Esel - ich dachte immer, dass Rei nicht so begriffstutzig ist.

Es hat mir große Freude bereitet, sie zu lesen. Die Aussprache von Usagi und Mamoru fand ich sehr schön. Ich habe nichts auszusetzen und hoffe noch viele solche gefühlvolle und schöne Geschichten zu lesen.

Ganz liebe Grüße

Leila
Von: abgemeldet
2010-12-25T10:00:51+00:00 25.12.2010 11:00
Wirklich wunderschön und rührend. Teilweise hatte ich Tränen in den Augen, da du deine Geschichte wirklich so gefühlvoll geschrieben hast.

Du hast in deiner Geschichte verdeutlicht, wie wichtig Usagi für die Mädchen und insbesondere für Rei ist und andersherum. Usagi erst als Hase und anschließend mit Geweih? Muss ja ein sehr exentrischer Regisseur gewesen sein :-) Ich konnte sie mir sehr gut als Geist der Gegenwärtigen Weihnacht in dieser typischen Weihnachtsgeschichte vorstellen, die Selbstzweifel auf Grund ihrer Tränen, an sich in diesem Stück waren wirklich sehr Usagilike.

Rei wurde in ihrer Rolle als Esel vollkommen gerecht, sonst war sie doch nie so schwer von kapé. Wie gut das sie den Esel Mamoru aufbrummen konnte, denn der war durch sein Benehmen auch einer.

Mamoru als Künstler, der seine Gefühle in seinen Bildern zum Ausdruck bringt ist dir prima gelungen. Das Geschenk, das er Usagi macht ist wirklich etwas besonderes. Und dank Rei hatte er auch den Mut mal in die Offensive zu gehen.

Das mit dem Schneeball und der Schneewehe, war auch wieder diese typische verkettung von Zufall und Unglück, wie in der Serie auch. Herrlich beschrieben.

Ich wünsche dir frohe Weihnachten!

Ich hoffe das du noch viele weitere wunderschöne Geschichten schreiben wirst, denn deine Schreibweise und die Gefühle die du in deinen Geschichten zu Ausdruck bringst sind wundervoll.


Von:  stefanie22
2010-12-25T01:13:20+00:00 25.12.2010 02:13
das war sehr sehr schon geschrieben von dir

besonders das gesprach mit mamoru und usagi

was rei in mamoru arbeitszimmer wohl endeckt hat ich denke mal das es das bild ist was mamoru usagi geschenkt hat oder das sie im ganzen raum selbst gemachte portreis (oder wie es geschrieben wird)gefunden hat wo nur usagi drauf ist

lg stefanie22
Von:  Dragonohzora
2010-12-24T10:52:38+00:00 24.12.2010 11:52
Einfach nur Wow!! Und ja ein wirklich besonderes Geschenk, was der liebe Mamoru da unserer Usagi da gemalt hat.

Rei war aber auch wirklich der EselXD Und unsere Usagi/ als Playboyhäschen unterwegsXD Zumindest am Anfang hatte ich genau diese Vorstellung gehabtXD

Wollen wir noch einmal zum Esel zurück kommenXD Wie konnte ausgerechnet Rei nur so Begriffsstutzig sein, aber Gott sei Dank hat Rei das alles noch gerade biegen können und im Grunde hat sie ja denn auch Amor gespielt oder eher einen Weihnachtsesel?;)

Du hast die Charaktere sehr Originalgetreu beschrieben, wobei Usagi ja recht schnell alles betriffen hatteXD Eine tolle Geschichte und ich hab richtig mit Mamoru mitgelitten, weil er ja wie du schon sagtest nie wirklich gelernt hat, wie man seine Gefühle richtig zum Ausdruck bringen kann. Aber nun hat er Usagi, eine Liebe die halten wird, seine Prinzessin der Herzen.

Ein wunderschöne FF, bitte mehr davon;) Wie immer ist dein Ausdruck einfach genial!!

Liebe Grüße und eine frohe Weihnacht!!

PS: Die Stelle wo Usagi sich ausgeschlossen hat, genau das wäre mir wohl auch passiertXD *gg*
*wink*


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