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Esralon - Die Kindheit der Königskinder

Weihnachtsgeschenk an meine fleißigen Mitplayer^^
von

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Kein Leid wehrt ewig…oder doch?

Die Nachricht über den Tod der von allen Waldelfen geliebten Königin, verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Nicht nur im Palast und in dessen engstem Umkreis wurde getrauert nein, das ganze Volk schien Trauer zu tragen und ehrte somit seine über alles geliebte Königin, die nun bei den Göttern weilte und von dort über sie alle wachen würde.

Die Kunde über die Geburt des jüngsten Prinzen, ging mit der Nachricht über Chandaris Tod Hand in Hand, und niemand wagte es das neue Leben so zu ehren wie es eigentlich der Brauch war. Zu tief war die Wunde des Verlustes ihrer Königin, aber dennoch erreichten auch Geschenke zu Ehren des jungen Prinzen den Palast. Zusammen mit Blumen und Gaben für die verstorbene Gemahlin des Königs. Der wohl von allen Waldelfen am stärksten trauerte. Aber es gab auch einen Mondelf, den die Nachricht über Chandaris Tod in scheinbar unendliche Trauer stürzte.

Für beide brach eine Welt zusammen. Sie hatten diese Frau mehr als alles andere geliebt in ihrem Leben. Doch für Endriel war es schlimmer. Sie war seine Gefährtin, Mutter seiner geliebten Kinder, Beraterin gewesen. Sie spendete ihm Trost und Zuversicht wenn ihn die Schlachten mit den Schattenelfen oder anderen Feinden auszehrten. Versuchte zu vermitteln, um ihm zu helfen. Jetzt war sie tot…hatte ihn verlassen.

Seit seiner Kindheit hatte er nicht mehr so gefühlt. Nicht seit er seinen besten Freund verloren hatte. Nun war es so, als hätte sich die Geschichte wiederholt. An seiner Seite konnte man nicht auf ewig glücklich sein wie es aussah.

Die Beerdigung der Königin fand nachts statt. Des Mondes wegen, der Teil von ihr gewesen war, und der strahlend am Himmelszelt stand als man Chandari zu Grade trug.

Der ganze Palast hatte sich versammelt, und auch viele Bewohner des Reiches waren von weither angereist um Abschied nehmen zu können. Überall waren Elfen in reinweißer, oder silbernen Kleidung zu sehen, denn dies waren die Farben des Todes im Land der Waldelfen, das ansonsten von bunten Farben regiert wurde. Bunt wie der Wald und die Natur in der sie lebten.

Auch der Mondelfenkönig war gekommen. Sein Sohn nicht. Was Endriel verstand, dachte er immerhin das es mit dem Versprechen zu tun hatte das er seiner Frau gegeben hatte. Eflusa sollte ihren zukünftigen Gemahl nicht sehen bevor sie wusste dass er dies war. Deswegen –so dachte der Waldelfenkönig- war Tendaí nicht erschienen.

Jedoch schickte der Prinz der Mondelfen einen prächtigen Kranz unbekannter Blumen und Gewächse, die im Mondlicht in den wundervollsten Farben schimmerten. Sowie eine steinerne Platte für Chandaris Grab aus den Höhlen die nur er und seine große Liebe gekannt hatten, und auf diesem Stein sollten die Blumen abgelegt werden. Sie würden darauf erneut zu wachsen beginnen und bei Mondlicht erblühen. Es war sein Geschenk an sie. Seine letztes Geschenk und Geste bei ihr sein zu können, da er selbst es nie gekonnt hatte, und er es nicht übers Herz brachte an ihrem Grab zu stehen. Auch wenn er sonst seine Gefühle perfekt beherrschte, so traute er ihnen nicht wenn er dort in diesem fremden Land an ihrem Grabe stehen würde und er dadurch endgültig dazu gezwungen war, einzusehen das sie verloren war, oder zumindest nicht mehr zu erreichen war, bis er selbst sterben würde.

Enmouen ließ mit ihrer Naturmagie Blumen um das Grab ihrer Mutter wachsen und erblühen, indem sie das Erdreich mit ihren Händen berührte und die magische Energie in den Boden leitete, als die Zeremonie endete. Ihre Geschwister standen hinter ihr. Auch Emraen war zum Palast zurückgekehrt, doch sein Gesicht zeigte nur die steinerne Maske seiner Erziehung während der Beisetzung. Nur wer ihm in die Augen sah, konnte erkennen dass er litt und trauerte um den Verlust seiner Mutter. Ansonsten wirkte er hart und unnahbar, wie man es von klein auf von ihm verlangt hatte.

Erst nachdem alle Trauernden die Grabstelle verlassen hatten, bewegte sich Emraen, kniete vor dem Grabe nieder und berührte den Fuß der weißen Marmorstatue die seine Mutter darstellte. Erst jetzt konnte er seiner Trauer Ausdruck verleihen und ihren Tod beweinen. Allein und ungestört.

Nun ja. Fast allein. Eflusa war in der Nähe. Hielt aber Abstand. Sie war die einzige die wusste dass er zu Gefühlen fähig war. Erinnerte sie sich noch gut an die Nacht in der er ihre Mutter aus den Klauen ihrer Peiniger gerettet hatte.

In jener Nacht hatte er schon einmal Gefühle gezeigt und sie hatte ihn getröstet. Nun war sie zumindest in der Nähe falls er dies erneut benötigte, ansonsten würde sie nur hier stehen bleiben und bei ihm bleiben, um ihm zu zeigen das er nicht so alleine war, wie er immer annahm.
 

„Ich will ihn sehen“, sprach der älteste Prinz schließlich als er später wieder hinter seiner Maske verborgen war und an seine Schwester herantrat.

Sie wusste wen er meinte. Er wollte Efrael sehen. Seid er in den Palast zurückgekehrt war, hatte er sich nicht einmal darum bemüht. Nicht das er schon früher Interesse an seinen Geschwistern gezeigt hatte doch, diesmal schien es noch schlimmer zu sein.

Dennoch konnte Eflusa ihm diesen Wunsch nicht verwehren, und so gingen sie in den Palast zurück, nahmen Kurs auf ihre Gemächer, da sie angeordnet hatte die Wiege des Prinzen in eins ihrer Zimmer zu bringen. Eine Amme war ständig bei ihm wenn sie es nicht sein konnte, und Eflusa hatte ihn seit seiner Geburt nicht oft aus den Augen gelassen.

Die Amme verneigte sich tief als sie den Kronprinzen sah, wurde dann jedoch von seiner Schwester hinausgeschickt, nachdem sie sich bestätigen hatte lassen das der kleine Prinz getrunken hatte und wohlauf war.

Eflusa nahm den Spitzenschleier ab der ihr trauerndes Gesicht verdeckt hatte während der Beisetzung und trat an die Wiege heran in der das kleine Bündel lag und vor sich hin strampelte. Er hatte in den letzten Tagen gut an Gewicht zugelegt und Mirdels Befürchtungen das seine –noch- geringe Größe vielleicht seinen Lebensmut zügelte, waren völlig umsonst gewesen. Efrael strotze nur so vor Lebenskraft. Besah sich alles um sich herum mit großen, neugierigen Augen, als wollte er endlich alles sehen wovon seine Mutter ihm während der Schwangerschaft so erzählt hatte, wie Eflusa nur zu gut wusste, war sie schließlich oft dabei gewesen wenn sie mit ihm in ihrem Bauch gesprochen hatte.

Der traurige Ausdruck im Gesicht der Prinzessin verlor sich in dem Moment als sie den Säugling ansah, und er zu ihr aufsah. Die silberfarbigen Augen und das schwarze Haar. Er würde eines Tages ein unverschämt gut aussehender junger Elf werden. Soviel stand fest. Wie auch der König und seine anderen Söhne es waren.

Sie hob ihn vorsichtig heraus, küsste seine Stirn und wiegte ihn sanft in ihren Armen. Dann wand sie sich an Emraen, der immer noch schweigend und ruhig dort stand, wo er seit dem eintreten in diese Gemächer gestanden hatte.

„Hier ist er. Dein jüngster Bruder. Möchtest du ihn halten?“, fragte sie behutsam, wusste sie jedoch das er letzteres wahrscheinlich ablehnen würde. Doch sie sollte sich irren. Er streckte die Arme aus und Eflusa legte das Kind in die starken Hände, trat neben Emraen und besah sich den Winzling den er hielt mit liebevollem Blick.

„Du sollst also die große Hoffnung sein?“, meinte Emraen mit rauer Stimme und besah sich das Kind in seinen Armen. „Er ist sehr klein.“

„Er wird wachsen“, antwortete Eflusa voller Überzeugung. „Auch ein mächtiger Baum entspringt nur einem Samenkorn und wächst dennoch heran.“

„Solange es niemand ausreißt“ Emraens Worte erschraken die Prinzessin und sie musterte ihren älteren Bruder argwöhnisch. „Was meinst du damit?“

„Seinetwegen ist Mutter tot oder nicht? Sollte er dann nicht besser auch tot sein?“

Eflusa wurde kreidebleich. „Wie kannst du so etwas auch nur denken? Mutter starb damit er leben konnte.“

„Also wusste sie dass sie sterben wird wenn sie ihn austrägt“, stellte der Thronerbe fest und seine Schwester schwieg betroffen. „Wusstest du es auch?“

„Nein“, flüsterte sie. „Ich weiß nur dass sie ihn nicht verlieren wollte. Sie sagte immer dass sie für uns alle gestorben wäre wenn dies bei der Geburt möglich gewesen wäre, und dasselbe würde sie auch für das Neugeborene tun.“

„Was sie –wie man sieht- wohl getan hat.“ Emraens Stimme war kalt wie Eis.

„Sie wollte nicht noch ein Kind verlieren. Kannst du das nicht verstehen?“

Er schüttelte den Kopf. „Nein. Das kann ich nicht. Sie hatte bereits 4 gesunde Kinder. Sie hätte das nicht tun dürfen. Vater hätte es nicht erlauben sollen.“

„Was hätte er denn tun sollen? Das Kind noch im Mutterleib töten? Weißt du wovon du da sprichst?“. Fragte die Prinzessin aufgebracht, doch ihr Bruder sah sie nun ernst an. „Ich weiß dass er als Mörder der Königin aufwachsen wird. DAS und nichts anderes wird man über ihn sagen. So wird man ihn hinter seinem Rücken nennen. Oder vielleicht sagt man ihm dies auch ins Gesicht. Wer weiß? Meinst du dass das ein Leben ist das er führen sollte?“ Er gab ihn ihr wieder und sie schloss ihn in ihre Arme. Drückte ihn an sich. „Ich weiß dass er lebt. Dass dies Mutters größter Wunsch war. Er ist ein gesundes Kind und niemand wird ihn für den Tod an seiner Mutter verantwortlich machen, denn es war IHR größter und letzter Wunsch dass er lebt. Willst du ihr diesen Wunsch etwa verwehren Emraen?“

Die blauen Augen ihres Bruders ruhten auf ihr. Er sah sie und das Kind in ihren Armen einen Moment lang schweigend an. Dann meinte er: „Ich sage dir nur was sein wird. Für mich, den König und den Großteil des Volkes wird es so sein wie ich eben sagte. Man wird ihn Mörder nennen, und du wirst nichts dagegen tun können Eflusa.“

„Vater wird das nicht denken. Niemals!“, wiedersprach sie ihm. Emraens Blick wurde beinahe spöttisch. „Denkst du? Dann hast du ihn in den letzten Tagen nicht wirklich gesehen. Aber ich habe andere Probleme als ein Kind und seinen Ruf. Tu was du nicht lassen kannst, aber sage nicht ich hätte dich nicht vorher gewarnt!“ Damit wand er sich ab und verließ die Gemächer seiner Schwester, die mit dem Säugling in ihren Armen zurückblieb und ihn an ihre Schulter legte, wo sie sein kleines Herz an ihrer Brust spüren konnte und flüsterte ihm mit zitternder Stimme zu: „Es spielt keine Rolle was sie sagen oder denken. Ich weiß dass es nicht so ist und ich werde dich lehren das Mutter dich liebte bis zu ihrem Tod und mit Sicherheit darüber hinaus. So wie ich dich liebe, und der Rest deiner Familie kleiner Bruder.“
 

Doch Emraen sollte mit seiner schrecklichen Vermutung Recht behalten. Nur das es beinahe schlimmer war als er vorausgesagt hatte.

Es waren nicht die flüsternden Stimmen des Palastes die der Prinzessin Kummer bereiteten. Es war ihr Vater der dies tat.

Er hatte seinen jüngsten Sohn bei dessen Geburt gesehen. Danach nicht wieder, und diese war nun schon über 6 Wochen her. Der König trauerte. Das wusste das ganze Reich, aber es war mehr als das. Er schien durch den Tod seiner Gemahlin irgendwie gebrochen zu sein. Nicht was seine Fähigkeiten als Herrscher betraf. Diese erfüllte er wie eh und je, und ohne einen Grund des Tadels hervorzubringen.

Nein!

Es war etwas anderes. Er zog sich von seinen Söhnen zurück. Zumindest vor Emdoa und Efrael. Letzteren besuchte er gar nicht und Emdoa…er wich ihm aus. Ohne einen Grund zu nennen. Zwar tat er dies auch schon einige Jahre davor. Nur schien es nun schlimmer zu werden.

Auch Eflusas Gesellschaft ertrug er kaum. Aber dies hatte einen anderen Grund. Nämlich die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter.

Die ältere Prinzessin aber suchte dennoch das Gespräch mit ihrem Vater. Er musste aufhören seine Kinder zu ignorieren. Er musste wieder zu sich finden. Trotz der Trauer und des schmerzenden Verlustes seiner geliebten Frau. Er musste weiterleben. Das hatte sie sich doch so sehr gewünscht.

So besuchte sie ihn am Anfang der nun siebenten Woche nach Efraels Geburt um mit ihm darüber zu reden. Doch als sie endlich zu ihm durchgelassen wurde, starrte sie der König einige Augenblicke nur stumm an. Mit einem Blick so voller Schmerz, ehe er sich abwand und fragte was sie von ihm wollte.

„Du hast Efrael noch kein einziges Mal besucht seid…“, begann sie, wurde aber von ihrem Vater unterbrochen: „Seid er eure Mutter getötet hat. Ja…ich weiß! Bist du deswegen hier Kind?“

Fassungslos stand die Prinzessin hinter ihm. „Das kannst du doch nicht ernst meinen Vater. Er hat sie nicht getötet. Er ist ein Kind. Ein unschuldiges Kind!“

„Unschuldig?“ der König lachte bitter auf. „Wäre er nicht, würde deine Mutter noch leben.“

Es war wie ein Schlag für die junge Elfin und sie versuchte um ihren Vater herumzugehen, ihn anzusehen. Doch er wich ihrem Blick aus, wand sich ab.

„Wie kannst du so etwas sagen? Sie liebte ihn. Sie war wieder glücklich. So glücklich seid…“, sie schluckte, wagte es nicht auszusprechen, doch ihr Vater verstand schon und sprach für sie weiter: „…seit dem Tag an dem die Dämonen sie überfallen und geschändet haben.“

Eflusa schwieg betroffen, doch Endriel sprach weiter: „Und wäre Emdoa nicht gewesen, hätten diese verfluchten Schweine sie nicht überfallen. Sie wollten ihn und nicht sie. Ohne ihn…wäre das nie passiert.“

Eflusa wich einen Schritt zurück. Zu stark war das Entsetzten das nun von ihr Besitz ergriff. Das also waren die Gründe für sein Verhalten? Er gab den beiden die Schuld an dem was passiert war? Wie konnte er nur?

„Du weißt nicht was du da sagst Vater“, flüsterte sie erstickt. „Du sprichst in Trauer. Du meinst das doch nicht ernst oder?“

Nun drehte er sich um und sah sie an. Seine dunklen Augen waren voller Tränen und voller Wut. „Ich meine IMMER was ich sage Kind. Ja! Sie sind meine Söhne. Das streite ich nicht ab, und sie haben alle Rechte eines solchen aber…im meine es so wenn ich sage: Ich wünschte sie wären tot an der Stelle deiner Mutter.“

Eflusa wich einen Schritt vor ihrem geliebten Vater zurück. Das war gelogen. Sie kannte ihn…wusste wie er mit Emdoa gespielt hatte, wie er ihn liebte. Er würde ihm das nicht wünschen. Es musste die Trauer sein die ihn so verändert hatte.

„Doch sie leben“, fuhr Endriel fort. „Ich werde auch den letzten Wunsch deiner Mutter respektieren Eflusa. Zieh den Jungen auf wenn du es willst, oder übergib in den Ammen. Er wird als mein Sohn aufwachsen doch… er wird immer der Mörder seiner Mutter bleiben. Daran ändert es nichts dass sie ihn geliebt hat. Denn ihre Liebe zu ihm, nahm sie mir. Wie kann ich es ihm da je verzeihen?“

„Wie kannst du nur“, fuhr sie ihren Vater nun an so dass dieser über ihre Heftigkeit überrascht war. „Gibst einem Säugling und einem Kleinkind die Schuld an dem was passiert ist. Ich schäme mich für dich Vater. Wenn es wirklich stimmt was du sagst, dass du sie nicht hättest haben wollen, dann hättest du nicht bei ihr liegen dürfen. Dann wäre das vielleicht wirklich nicht passiert.“

Das klatschen seiner Hand auf ihrer Wange schallte durch den hohen Raum. Eflusa spürte das brennen in ihrem Gesicht. Der Schlag war hart gewesen, sah dennoch zu ihrem Vater auf der sie zum ersten Mal in ihrem Leben geschlagen hatte.

„Wage es nicht noch einmal so mit mir zu sprechen. Ich bin dein Vater. Vergiss das niemals.“, entrüstete sich der König, doch Eflusa sah ihn ernst an. Hielt seinem Blick stand. „Das ändert nichts daran“, flüsterte sie, „dass ich nicht akzeptieren werde was du eben gesagt hast. Denn wenn es wirklich so ist wie du sagtest, dann wäre ich wohl besser auch nie geboren worden oder?“ Sie drehte sich um und lief aus dem Raum, den Flur hinunter und in ihre Gemächer. Sie konnte nicht fassen was sie eben gehört hatte, und sie würde das nicht so einfach hinnehmen.

Enmouen die bei Efrael gewesen war, wollte wissen was los war, besah sich die gerötete Wange ihrer Schwester und versuchte sie zu trösten. Eflusa erzählte ihm was ihr Vater gesagt hatte, nahm ihr aber auch das Versprechen ab es niemals Emdoa aber Efrael zu erzählen.

Enmouen versprach es ihr, meinte aber das es sicher nur eine Weile dauern würde bis ihr Vater sich wieder beruhigen würde und alles wieder in Ordnung kommen würde.

Sie sollte sich irren…
 

Endriel fing sich nicht wieder. Im Gegenteil...

Er verstärkte die Grenzposten an den Grenzen zum Dämonenreich, schickte Falken nach Kantara zum Palast Myrions und erklärte ihm das es zum Wohle seines Volkes sei, wenn er dafür sorgte das dieses das Waldelfenland nie wieder betrat, da er sonst nicht für deren Leben garantieren konnte.

Der Fürst der Dämonen nahm es zur Kenntnis, und die Handelsabkommen zwischen Waldelfen und Dämonen wurden aufgelöst. Krieg erklärten sie sich nicht. Das Dämonenland war größer und seine Einwohner zahlreicher. Endriel war kein Narr. Er griff kein Land an dem er nicht gewachsen war. Zumal er immer noch mit den Schattenelfen an der anderen Grenze zu kämpfen hatte und sich voll und ganz auf deren Vernichtung konzentrierte. Immer ein Feind nach dem anderen. Aber er verhinderte auch nicht dass es an den Grenzen zum Dämonenreich zu Übergriffen kam und Dörfer ausgelöscht wurden von Waldelfen die den Hass ihres Königs auf das verfluchte Volk der Dämonen teilten.

Emraen wurde weiterhin zu Schlachten ausgeschickt gegen Schattenelfen und Orks die auch immer wieder die reichen Länder zu überfallen drohten und in ihre Schranken gewiesen werden mussten, und Endriel kümmerte sich vermehrt um seine Schlachten und Pläne für sein Volk, jedoch so gut wie gar nicht mehr, oder –in Efraels Fall- gar nicht um seine Familie.

Enmouen, seine Lieblingstochter war die einzige deren Gesellschaft er gerne genoss, aber auch sie vermochte es nicht ihren Vater umzustimmen, so sehr sie es auch versuchte. Er tat was er Eflusa gesagt hatte, die er nun übrigens dazu zwang in seiner Gegenwart einen Schleier zu tragen der ihr Gesicht und speziell ihre Augen verhüllte, da diese und deren Blick durch ihre Ähnlichkeit zu ihrer verstorbenen Mutter, für den König nicht mehr zu ertragen waren.

Er mochte drei Söhne haben, aber in Wahrheit hatte er nur noch einen, und dieser war Emraen. Sein ganzer Stolz.

Endriel verlor sich in Erinnerungen an vergangene Tage. Tage an denen er glücklich war mit seiner Familie. Mit seiner Gemahlin… den Kindern…und an diesen Erinnerungen hielt er fest, und niemand. Wirklich niemand konnte ihn davon abbringen sein Leid zu verarbeiten und damit weiterzuleben. Stattdessen…verlor er sich immer mehr darin….bis es unmöglich schien das er jemals wieder daraus gerettet werden konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  xXKikiXx
2012-01-17T11:17:26+00:00 17.01.2012 12:17
Ach es freut mich sehr das ihr alle das gelesen habt^^
Ich kann gar nicht sagen wie sehr *strahl*

Es war leider wieder ein düsteres Kapitel, aber die Tage und das Handeln war auch düster und es musste eben erklärt werden wie alles dazu kam wie es eben jetzt (im Play) ist.

Caty hat Recht. Endriel muss nicht sympathisch sein. Ich will nur dass man begreift WAS ihn so hart gemacht hat wie er eben jetzt ist. Ob das nachvollziehbar ist oder nicht, spielt dabei weniger eine Rolle denn, auch in unserer (realen) Welt, passiert es das freundliche, liebenswerte Menschen durch ein schreckliches Erlebnis völlig anders werden. Durch Schmerz, Verlust oder ähnlichem.
Endriel ist eine Figur der innerhalb so kurzer Zeit sehr viel erlebt hat, und er hat auch noch eine Vergangenheit die bisher unbeschrieben war, womit Caty also Recht hat wenn sie sagt es wirkt als würde er eine Schuld tragen die er nicht verarbeiten kann. Dazu aber später einmal mehr.
Es mag für andere irrational sein wie Endriel handelt, aber für ihn ist DAS eben der einzige Weg mit seinem Verlust und dem Schmerz klarzukommen.
Eigentlich gibt er auch sich selbst die Schuld. Hätte er Chandari nicht geheiratet, wäre ihr das alles erspart geblieben, und dabei übersieht er aber das es auch für sie wundervolle Zeiten gab. Allein der Kinder wegen, und schließlich auch wegen ihm. Weil er ein guter Vater und liebevoller Mann war. All das vergisst er jetzt aber durch seinen Schmerz, und es gelingt ihm nicht sich daran zu erinnern.
Er muss niemand leidtun. Er ist wie er ist. Ein gebrochener, teilweise geisteskranker Mann, aber ein starker König, dem man sich nicht wiedersetzten sollte. Und ein König der von seinem Volk bedingungslos geliebt und verehrt wird, weil er gut zu ihm ist. Weswegen die Waldelfen auch so hinter ihm stehen.

Emraen wurde jedoch denk ich etwas falsch verstanden, oder aber, ich hab es falsch geschrieben^^
Man bedenke das Emraen zu dieser Zeit keine Gefühle kennt. Er sie nie wirklich kennengelernt hat außer als Kind. Er wurde in jungen Jahren streng erzogen, abgeschieden von der Liebe die seine anderen Geschwister erleben durften, und stand später abseits und beobachtete dies, was ihn durchaus auch verbittert hat.
So wie wir ihn jetzt kennen, den Thronfolger. Wo er gerade lernt was Zuneigung, Liebe, Aufopferung wirklich bedeutet…
So war er damals noch nicht.
Sein Leben besteht zu der Zeit um Efraels Geburt nur aus Schlachten, Taktik, Kriegsführung, Verwundeten, Toten, Blut und Hass gegen jeden Feind seines Landes. Er ist zu dieser Zeit nicht fähig Gefühle zu empfinden. Die wurden ihm abtrainiert.
Das was er über Efrael zu Eflusa sagt, ist eigentlich ein gut gemeinter Rat. Keine Worte des Hasses. Er sieht eben was kommen wird.
Er war nicht dabei als Chandari im Sterbebett sagte das sie wollte das Efrael lebt. Auch wenn sie dabei stirbt. Dass sie alle leben und sie über sie wachen würde von dem Ort aus zu dem sie nun gehen würde.
Wäre er dabei gewesen…vielleicht wäre es dann anders gekommen. Aber es geschah nunmal so. Er war nicht dabei. War auf einem Schlachtfeld. Umgeben von Tod und Zerstörung, von grenzenlosen Hass auf die Schattenelfen, und da bekommt er die Nachricht das seine Mutter –das einzige Wesen das er bisher „geliebt“ hatte- tot ist. Tot wegen eines kleinen Kindes das er nicht kennt, das er –wie seine anderen Geschwister- eigentlich nicht kennen lernen will, denn sie alle hatten bis zu diesem Zeitpunkt, etwas er nie hatte. Ein anderes –leichteres- Leben.
Jetzt ist Emraen zurück im Palast. Sieht was aus seinem Vater geworden ist. Seinem sonst so starken König, und er sieht was Gefühle wie Liebe anrichten können. Er sieht seinen jüngsten Bruder, der gesund ist und am Leben, während seine Mutter tot ist, und er sieht in den Augen seiner Schwester das dieses Kind. Selbst dieses Kind besser aufwachsen würde als er es hatte tun dürfen. (hierbei sei erklärt dass ich auch noch einmal erklären werde, warum Emraen so erzogen wurde).
Aber trotz allem erkennt Emraen das Efraels Leben nicht einfach sein wird. Dass er eben als Königinnenmörder bereits einen Ruf hatte. Das sein Vater es so sah, und dass das Volk es auch so sehen würde.
Deshalb warnt er Eflusa davor und stellt sogleich die Frage „Ist es denn wert SO ein Leben zu führen?“
Für ihn ist es das nicht, aber er hält auch sein eigenes Leben nicht für lebenswert. Er weiß dass er eigentlich nur eine Schachfigur des Krieges ist. Eine Marionette. Er lebt weil er eine Aufgabe hat. Die erfüllt er. Wenn er dabei sterben sollte, so sei es denn.
Erst wenn man also versteht wie Emraen selbst lebt und fühlt hinter seiner Mauer aus Eis, kann man vielleicht verstehen das er mit seinem schroffen, kalten Worten, eigentlich seinen jüngsten Bruder nur vor der Demütigung retten wollte, die ihm bevorstand.

Aber bedenken wir das Emraen inzwischen Gefühle hat. Zwar kann er noch nicht gut damit umgehen, aber es gibt vielleicht noch Hoffnung für ihn. „Hoffnung“, was auf elfisch ja „Efrael“ heißt.

Danke nochmal dass ihr alle so brav und voller Freude und Spannung meine Geschichte der Königskinder lest. Das macht mich total stolz und glücklich.
Fühlt euch also alle gaaaaanz toll von mir gekuschelt, geküsst und gedrückt

*megaknuddel*
Hab euch lieb ♥

Von:  caty
2012-01-16T22:58:33+00:00 16.01.2012 23:58
yay ein neues kapitel
wie immer toll geworden *___*

endriel ist ein egoistisches, kindisches, verantwortungsloses atrschloch xDD
sry, wenn das zu grob klingt, aber obgleich er einem natürlich leid tun kann, da er die liebe seines lebens verloren hat, kann er einem oder zumindest mir einfach nicht sympathisch sein (und ich nehme an, dass soll er auch nicht^^)
allerdings hat man ein bisschen den eindruck, dass er dadurch, dass er alles und jedem auf irrationale weise die schuld an chandaris tod geben will, er in wahrheit selbst mit einer schuld zu kämpfen hat die er alleine nicht tragen kann
(zumindest kommt es mir so vor, da ich ein-zwei rpg-charas hab, die auf diese weise ticken)
vll also fühlt er sich selbst schuldig, sie nicht besser beschützt zu haben und weil er zu schwach ist, sich damit auseinanderzusetzen gibt er die schuld einfach anderen
oder er brauch einfach personen auf die er seine trauer begleitet mit der ungerechtigkeit und der unkontrollierten wut projizieren kann
und da kommen ihm seine kinder und die dämonen natürlich gerade recht
so oder so, er ist nicht mehr bei verstand und dass er noch so lange auf dem thron sitzt hätte wohl am besten verhindert ewrden sollen xDD

auch emraens reaktion war erschreckend zu lesen und ich frage mich, wie efrael sich fühlen würde, wenn er davon weiß... wobei er es vermutlich weiß und... naja, man sieht ja die folgen xDD
aber ich bin zuversichtlich dass sich zumindest die beziehung zwischen efrael und emraen noch retten lässt und ich hoffe, dass ich irgndwann nochmal dazu komme mit efrael ein gespräch mit endriel zu haben
(so viele ideen in meinem kopf :D)

hach, ich bin ganz begeistert und vor allem eflusa tut mir so leid und zugleich mag ich sie immer mehr
da verliert sie gerade ihre mutter und beste freundin und statt dass sie trauern darf und trost bekommt, wird sie von ihrem vater nahezu abgelehnt und muss bereits schon so kurz nach efraels geburt um dessen lebensberechtigung kämpfen
ein glück, dass er sie hatte ^.^
ohne eflusa, enmouen und emdoa wäre efrael wohl wirklich sofort gestorben oder gleich vom könig oder emraen hingerichtet worden

großes kompliment auf jeden fall und ich freue mich schon aufs nächste kapitel :D
*knuddel*
Von:  elesie
2012-01-16T22:51:13+00:00 16.01.2012 23:51
*seufz*
Da weiß man gar nicht, wer einem mehr leid tun soll. Die Kinder oder der König, wobei mir im Endeffekt die Kinder doch mehr leid tun. Es ist traurig dass Endriel sich so von ihnen abgewandt hat und so blind vor Trauer ist und gar nicht sieht, dass auch seine Kinder leiden. Traurig ist es aber vor allem, dass er sie so ablehnt und sich dadurch selbst um vieles bringt.
Bleibt nur zu hoffen, dass er irgendwann zur Besinnung kommt und erkennt, dass er den falschen Weg gewählt hat und einsieht, was für großes Unrecht und Leid er ihnen mit seiner Haltung zugefügt hat.
Nichts desto trotz, tut er mir ebenfalls sehr leid der Arme und ich hoffe sehr, dass sich seine Einstellung bald ändern wird und sie alle wieder eine richtige Familie sein können, die füreinander einsteht und sich liebt, so wie es sein sollte!
Wieder mal ein schönes, wenngleich auch trauriges Kapitel!
Von:  Schattenelf
2012-01-16T22:30:45+00:00 16.01.2012 23:30
mal wieder: OMFG!!!!

Ich hab die Tränen in den Augen stehen. Armer Endriel, aber noch viel schlimmer sind die Kinder dran. Er hat Eflusa geschlagen! Man, wenn ich den in die Finger bekomme.

Also im Prinzip weiß man ja, was ungefähr vorgefallen sein muss, aber es so zu lesen und dann die Heftigkeit der Emotionen zu erleben ist noch einmal etwas ganz anderes. Ich bin ziemlich durch den Wind und wenn er Emdoa das mal ins Gesicht schleudert, was ich mir bei Emdoas Vorhaben seinen Vater zu stellen, gut vorstellen kann, wird dieser vermutlich halb wahnsinnig werden und sich tatsächlich die Schuld geben. (Ideal für Nagár, um ihn endgültig für seine Sache zu gewinnen ^^)
Ich kann Endriel schon irgendwo verstehen. Die Trauer muss für ihn übermächtig sein und er ist ganz allein. Zumindest glaubt er es. Er ist auch etwas egozentrisch, wenn er nicht sieht, wie sehr seine Kinder leiden und sich selbst über diese stellt, dem seine Familie plötzlich nichts mehr bedeutet, so scheint es. Oh man und ich hoffe so sehr, dass er sich noch mal fangen wird. Ich kenne jemanden, der das sehr gerne unterstützen will.

EIn wirklich äußerst gelungenes Kapitel und ich muss sagen, dass ich sehr neugierig bin, was jetzt kommt. Du sagtest ja, dass du noch nicht fertig bist. Vielleicht werden es Erinnerungen sein, dann vermutlich nur an Emraen und die beiden Mädchen. Von Emdoa und Efrael will er ja nichts mehr wissen. Ich muss gestehen, dass ich auch sehr neugierig bin, wie er auf Emdoas Verschlechterung reagiert, denn der dürfte auch nicht mehr allzu lange auf den Beinen sein. Hach, so viel Möglichkeiten.

Ich danke dir für dieses wunderbare Kapitel und den Einblick in das Leben direkt nach Chandaris Ableben. Ich liebe diese FF und muss sagen, dass du mich auch immer wieder überraschst. Zum Beispiel hätte ich nicht gedacht, dass Emraen diese Auffassung wirklich teilt. Und für den (nicht böse gemeint) will Efrael sein Leben opfern *grummel* Gut, er hat sich ja etwas an seinen jüngsten Bruder angenähert. Es besteht also noch Chance auf Rettung ^^

Vielmals Danke, danke, danke ...

Bis zum nächsten Mal
Schatti


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