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Amor

Mikaru x Kei
von

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FÜNFTER AKT - WEIHNACHT

Kei hatte noch einige halbherzige Versuche unternommen, mir seinen Zuzug in meine Wohnung auszureden, aber letztendlich war mir doch das Strahlen, das er gar nicht unterdrücken konnte, nicht entgangen.

Dennoch, und darauf hatte er eisern bestanden, haben wir uns darauf geeinigt, dass er nur solange bei mir wohnen blieb, bis er eine eigene Wohnung gefunden hatte. Er sagte, dass er nicht den Eindruck in mir wecken wollte, dass er nur zu mir kam, um ein Dach über dem Kopf zu haben oder dass er nur bei mir blieb, damit er nicht auf die Straße musste.

Und dass er sich wie ein Parasit fühlte, der von einem gemachten Nest ins nächste sprang.

Irgendwie konnte ich das auch gut verstehen. Aber bereits jetzt vermisste ich ihn, wenn ich nur daran dachte, dass er bald wieder gehen würde.

Und dann hatte er mir noch gesagt, dass er sich schlecht dabei vorkam, seinen Freund über Nacht kommentarlos zu verlassen. Deswegen wollte er morgen zurückkehren und das Gespräch zu ihm suchen. Und auch, wenn mir dabei nicht ganz wohl war, verstand ich doch gut, dass er mich nicht direkt dabei haben wollte und dass er das klären wollte. Er war nun mal ein aufrechter Mensch. Und genau das bewunderte ich sehr.

Und wie hieß es immer so schön? Des einen Glück ist des anderen Pech.

Diese Erfahrung hatte ich schon oft gemacht – nur mit dem Unterschied, dass ich normalerweise derjenige war, von dem sich das Glück abgewandt hatte.
 

Doch ich nahm mir vor, lieber die Zeit, die wir hatten, auszukosten, statt über solche Dinge nachzudenken.
 

Ich schloss die Wohnungstür auf, woraufhin ich sogleich ein leises Knallen hörte, als Amor von dem Schrank auf den Boden sprang, um uns auf dem Flur entgegen zu kommen.

„Siehst du, Amor? Für Kei brauchte ich nicht mal ein Körbchen, der kam freiwillig mit!“, erzählte ich triumphierend grinsend, ehe ich in den Knie ging, um meinen Kater auf den Arm zu nehmen.

„Ich hätte dir aber auch Feuer gemacht, wenn du mich in einen Korb stecken wolltest!“, gab Kei zurück, ehe er seine Schuhe auszog und die große Reisetasche in den Wohnbereich brachte. Die andere Tasche ruhte noch halb auf meiner Schulter.

„Oha, das mit der Ordnung müssen wir noch mal üben, oder?“, fragte er dann provokant, ohne sein Grinsen zu verlieren.

Also wirklich! Dabei hatte ich doch extra noch vorher aufgeräumt, bevor ich ihn entführt hatte!

„Das war Amor!“, versicherte ich schnell, ehe ich den Kater auf meine Schulter nahm und dem Blonden ins Wohnzimmer folgte, wo dieser sich sogleich schwungvoll auf meinem Bett lang machte, sodass die Federn, die Amor zuvor aus ihrer Hülle befreit hatte, aufgewirbelt wurden und sich rings ums Bett verteilten.

„Oh Gott“, stieß Kei lachend aus und wie immer steckte mich dieses Lachen sofort an, sodass wir eine Weile so verharrten. Er auf meinem Bett, ich im Türrahmen. Gott, er war so süß!!

Doch dann trat ich grinsend auf ihn zu, setzte mich auf die Bettkante und beugte mich schließlich über ihn, wobei ich meine Arme links und rechts neben seinen Schultern abstützte und mein Gesicht zu seinem hinab sinken ließ. Zweimal hatte ich schon versucht, ihn heiß und leidenschaftlich zu küssen und NIE hatte es geklappt. Entweder störte Amor oder Kei fielen irgendwelche grundsätzlichen Dinge ein. Aber hey, aller guten Dinge waren drei, oder?

Und wenn man betrachtete, dass ich einen und Kei den anderen Kuss abgebrochen hatte, dann musste es doch jetzt eigentlich funktionieren. Schließlich war Amor auch damit beschäftigt, mit den herumfliegenden Federn zu spielen.

„So... gibt es noch etwas zu klären? Oder kann ich dich jetzt endlich küssen?“, fragte ich dennoch schmunzelnd.

„Hmm... nö, eigentlich nicht... und der Kater...“ Kei drehte seinen Kopf zur Seite, schaute zu dem schwarzen Fellbündel. „... jagt Federn.“

Dann schaute er mich wieder an, umschlang mit einem Arm meinen Nacken und zog mich zu sich hinab.

Wieder erwachte dieses Feuer in mir, als sich unsere Lippen trafen, sich gegenseitig langsam erforschten, wir uns dabei alle Zeit der Welt ließen. Erst dann öffnete ich meinen Mund einen spaltbreit, sodass ich vorsichtig mit der Zunge über seine Lippen streichen konnte, ehe sie ganz in Keis Mund eindrang.

Es schmeckte eindeutig nach mehr.

Und ich bekam auch mehr. Mehr, als ich zu träumen gewagt hatte. Alles, was Kei mir in dieser Nacht geben konnte.
 

Wir haben uns gegenseitig leicht gemacht.

Sitzen auf 'ner Wolke und stürzen nie ab.

Hier geht's uns gut, denn wir sind auf der Flucht,

bis die Sonne uns am Morgen wieder zurückholt.
 

Ich hab nur mit dir dieses Gefühl,

dass wir heut Nacht unsterblich sind.

Ich weiss, es kann uns nichts geschehen,

weil wir unsterblich sind, unsterblich sind.
 

„Fröhliche Weihnachten“, flüsterte er, kurz bevor wir beide einschliefen.

Und ich wusste, dass ich die haben würde... oder viel mehr bereits hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rukki
2010-12-19T12:57:53+00:00 19.12.2010 13:57
JA! *_* Sie kriegen sich endlich! XD
Und (hab ich vorher vergessen zu erwähnen) auch hier finde ich, dass die Auzüge aus dem Songtext gut reinpassen ^^
Dadurch wirkt es noch romantischer, weil es die gefühle von beiden auszudrücken scheint, die du nicht extra mit aufschreiben musstest.
Hmm.. verstehst du, wie ich das jetzt meine? oO


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