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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich geht es weiter!
Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber einiges an Stress in der Arbeit und damit verbundene zwischenzeitliche Aussichtslosigkeit haben sich sehr auf die Motivation ausgewirkt.
Aber alles wird besser.

Wer übrigen das letzte Kapitel vor dem 21.1. gelesen hat, sollte noch einmal einen Blick in dieses werfen, ab *) gibt es Änderungen.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim nächsten Kapitel, es wird ein Zweiteiler ;) Komplett anzeigen

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Das Lächeln der Prinzessin Teil 1

Nichts machte mehr Sinn in Koris Kopf. Immer und immer wieder ging sie das Gespräch durch, das sie vor einigen Abenden mit Vince hatte. Wie kam er darauf, dass sie vielleicht nicht ihren eigenen Weg ging? Sie ging schnurstracks zur Marine und versetzte die Welt der Piraten in Angst und Schrecken, sie war in ihrem Element, auch wenn sie – und das gestand sie sich nur sehr widerwillig ein – einen dezenten Aussetzer hatte, an dem sie von ihrem Pfad abgekommen war.

Aber Schuld war der Verlust eines sehr guten Freundes, mehr nicht – oder etwa doch?
 

Genervt blies sie eine Strähne aus ihrem Gesicht, die ihr in letzter Zeit immer wieder im weg war. Noch mehr als diese grundlose Vermutung, sie sei nicht auf ihrem Weg störte sie diese Gleichgültigkeit, die Vince ihren Grenzen schenkte. Glaubte er wirklich, sie könnten ganz normal Freunde sein, wenn er die Weltmeere unsicher machte und sie hinter ihm herräumte?
 

Angestrengt fuhr sie sich mit der flachen Hand übers Gesicht und schnaufte abfällig, dann stand sie auf. Bis eben saß sie im Schneidersitz am Heck an der Reling und versuchte, sich einen klaren Kopf für die nächste Mission zu machen, doch es klappte nicht. Der Blauhaarige und die Situation zwischen den Beiden ließ ihr einfach keine Ruhe.
 

„Wie siehts aus?“, fragte Kori als sie ans Vorderdeck kam und Mushroom, welche mit Lakritz im Krähennest Ausschau hielt rief hinunter: „Eben wurde Land gesichtet und ein riesiges Schiff liegt vor Anker!“
 

„Das wird es schon sein“, sagte Kori und winkte Mushroom ab ehe sie in die Kombüse ging.
 

„Raus hier und nehmt die Seile in die Hände“, befahl sie den hier Versammelten und ließ die Tür mit einem Knallen hinter sich zufallen, als sie wieder ging.
 

„Oh, da hat jemand mal wieder ne Hammer Laune“, murmelte Jade, der sich sofort von Sapphire und Eddie einen finsteren Blick einfing.
 

„So spricht man nicht über eine Dame“, tadelte Eddie und Sapphire stimmte sogleich ein: „Wie würdest du reagieren, wenn dir die Liebe deines Lebens klar macht, dass du nur seine beste Freundin bist?“
 

Jade verdrehte die Augen. „Ich würde ihm die Levitten lesen und ihm klar machen, dass ich die einzige für ihn bin“, erkläre Jade, als wäre es Sonnenklar und leistete dann Gehorsam indem er Kori nach draußen folgte und mit einem gekonnten Sprung und der taktisch gut gewälten Verwendung eines Taus am Hauptmast landetete. In der Zwischenzeit war der Hafen bereits mit bloßem Auge erkennbar, dass die Vorbereitung des Segels höchste Zeit wurde, doch durch die einwandfreie Zusammenarbeit des Teams, war das Segel eingezogen so wie die Archimedes vor Anker ging.
 

Eine angenehme Briese zog über den Vorplatz. Die Crew verließ allesamt schwer bepackt das Schiff, denn diese Mission sollte sie eine Weile nicht mehr zurück an Bord kommen lassen.
 

„Wow, das ist das Schiff von Konteradmirälin Hina“, sagte Eddie mit leicht gedrückter Stimme. Er wusste genau, wie der Kampf zwischen ihr und Kori abgelaufen ist und, dass die beiden einander nichts geschenkt haben. Als die Crew, angeführt von Kori, über den Steg ging, fiel ihnen sofort auf, dass sich wohl das gesamte Land hier versammelt hatte, nicht etwa um sie zu begrüßen, aber dennoch der Mission wegen.
 

Während die Aufmerksamkeit des Volkes an der Karavelle neben Hinas Schiff lag, schritt Koris Mannschat auf eben dieses zu.
 

Konteradmirälin Hina stand bereits an ihrer Zigarette ziehend am Dock und fixierte Kori mit einem ernsten Blick.
 

„Konteramirälin Hina“, Kori nickte ihr knapp zu, da sie den selben Rang hatten, unterließ sie es, zu salutieren, auch wenn sie es in ihrem tiefsten Inneren unterdrücken musste.
 

„Es ist mir eine Ehre, im Fall des Falles mit und nicht gegen euch zu kämpfen“, sprach Kori weiter und es folgte Stille. Einzig das Gejubel der Leute am Hafen war zu hören, doch kein gesprochenes Wort.
 

Eine Weile besah sich Hina die Situation, ehe sie tief an der Zigarette zog und Kori den Rauch über den Kopf hinwegbließ.
 

„Hina ist es ebenso eine Ehre, Kori hat beim letzten Treffen gezeigt, dass sie das Zeug hat, an Hinas Seite zu kämpfen“, sagte die Frau mit den blassrosa Haaren und schnippte den Stümmel der Zigarette an der Crew vorbei ins Wasser. Auf Koris Lippen bildete sich ein sanftes Lächeln. 
 

„Ich bin froh, dass wir das so sehen“, sagte sie erleichtert und ging an der Kammeradin vorbei um das Schiff zu betreten, direkt gefolgt von Hina und anschließend der Crew.
 

„Ich bin doch nicht der Einzige, dem das komisch vorkommt oder?“, flüsterte Bong und alle anderen aus der Crew nickten, abgesehen von Lakritz, diese zuckte mit den Schultern.
 

„Es muss nicht immer alles dramatisch sein“, sagte diese nur ruhig und schwang sich galant über die Reling an Bord.
 

„Dass die Alte immer nen coolen Auftritt hinlegen muss“, Mushroom zischte Luft zwischen den Zähnen hervor und sah sich rasch um, um vielleicht eine ähnliche Aktion zu starten, da klopfte ihr Sapphire auf die Schulter. Schnell drehte sie sich zu ihm um und erkannte, dass er ihr eine Räuberleiter machte. „Ich schmeiß dich, cool musst du alleine aussehen“, flüsterte er und Mushroom legte ein freches Grinsen auf.
 

Gesagt, getan. Mit Schwung wurde die Dunkelhäutige über den Köpfen der Crew hinweg über die Reling beinahe ins Hauptsegel geschleudert, dass sich Sapphire nur vor Schreck die Hände auf den Mund schlug und sich ein Kopfschütteln seines Bruders einheimste.
 

Mushroom konnte den ungeschickten Winkel gerade noch so für sich umlenken, in dem sie gekonnte einen Salto schlug und beim Sinken geschmeidig im Hauptsegel herabrutschte, mit einem eleganten Sprung an Deck und einer Verneigung kassierte sie tatsächlich tobenden Applaus. Stolz und mit einem breiten Grinsen wartete sie darauf, dass der Rest der Crew und ihre Vorgesetzte an Deck kamen.
 

„Da hat Kori aber eine abenteuerliche Crew“, sagte Hina, während Kori ihnen tatsächlich am liebsten gesagt hätte, sie sollten sich etwas zusammenreißen, auf der anderen Seite wusste sie, dass sie die beste Crew waren, die sie haben konnte und somit wollte sie ihnen alles… naja, fast alles durchgehen lassen.
 

„Die Beste“, sagte sie somit und bat einen der Matrosen, ihr ihre Kajüte zu zeigen.
 

„Sehr gerne, verehrte Kori, Djacko stets zu Ihren Diensten“, sagte dieser, dass Kori skeptisch die Augenbrauen hob und den Mann genauer betrachtete. Die aschblonden Haare ließen ihn noch recht normal wirken, doch der langezogene gestreifte Bart und die rote Sonnenbrille in Herzchenform ließen Kori daran zweifeln. Dennoch folgte sie ihm, immerhin war er Mitglied der Marine und diente unter Hina.
 

„Ihr braucht euch keine Sorgen machen, Hina-sama, meine Treue gehört einzigst euch.“ Djacko drehte sich gerade noch um, bevor er mit Kori unter Deck ging, um ihr die Räumlichkeiten zu zeigen. „Niemand ist so glorreich wie unsere Konteradmirälin, ihr braucht euch nichts auf euren Sieg einbilden“, erklärte Djacko und schritt mit der Weißhaarigen voran.
 

„Ich bilde mir nichts ein“, sagte Kori streng. „Ich weiß, dass ich besser bin“, kam es selbstbewusst weiters über ihre Lippen und Djacko schreckte hoch. „Wie könnt ihr sowas sagen? Auf Hinas Schiff?“ Diesen Vorwurf winkte die Admiralsanwärterin mit der einfachen Erklärung ab, dass Hina das selbst wüsste und es eigentlich niemand sagen müsste.
 

„Hina ist trotzdem meine Nummer eins“, sagte Djacko noch als sie vor Koris vorübergehenden Kajüte stehen blieben.
 

„Ich will auch gar nicht deine Nummer eins sein“, sagte Kori abfällig, betrat den Raum und knallte die Tür hinter sich zu, dass Djacko verstummte.
 

„Was bilden sich diese Leute ein, dass sie einem immer gleich ihre Meinung aufbinden müssen“, fauchte Kori vor sich hin und ließ sich genervt ins Bett hinab.
 

Die Kajüte war sehr schlicht eingerichtet. Ein Bett, eine kleine Dusche dahinter, ein Schreibtisch und ein Schrank fanden Platz darin, ebenso wie ein kleiner Klappstuhl der für den Schreibtisch gedacht war. Kori konnte sich nicht vorstellen, dass sie viel Zeit hier drinnen verbrachte und so kickte sie ihren Seesack einfach einmal in den Schrank und nahm ein paar tiefe Züge Luft. Dieser Ort weckte Erinnerungen, die Kori sofort zu verdrängen versuchte. Einen weiteren tiefen Luftzug später stand sie schwungvoll auf und verließ die Kajüte wieder, nur um davor den verdutzten Djacko wieder zu sehen.
 

„Du stehst ja immer noch da, brauchst du was?“, fragte sie, wartete aber nicht auf eine Antwort und stolzierte geradewegs zurück an Deck, wo sich ihre Crew bereits unter die Mannschaft gemischt hatte. Sapphire und Jade führten bereits einen Armdrückwettkampf an und erwartete neue Gegner während Bing und Bong wild gestikulierend zu erklären versuchten, dass Bing eigentlich einmal ein Mann war. „Diese schöne Frau kann unmöglich ein Mann gewesen sein“ - „Und wenn ichs dir doch sage, der Tuntenkönig hat seine Fingernägel in ihn reinbeohrt und wumms“ bei dem Wort Wumms deutete Bong auf seine imaginären riesigen Brüste. Lakritz war bereits nach Betreten des Schiffes im Krähennest verschwunden und Mushroom wurde sofort von vielen der Matrosen angehimmelt.
 

„Ihr braucht nicht glauben, nur weil ich hübsch bin, hätte ich nichts in der Birne“, sagte sie und deutete auf ihren Kopf. „Und schmalz hab ich auch“ - „Das musst du uns erstmal zeigen, Süße“, wurde sie heraufgefordert, was derjenige sofort bereute, denn bereits im nächsten Augenblick lag dieser mit Mushrooms Knie im Nacken mit dem Gesicht am Boden. „Sonst noch jemand, der das austesten möchte?“, fragte Mushroom und baute so Abstand auf.
 

„Kori, Kori! Die haben hier einen Raum voll mit Holz und mindestens dreimal so viel Werkzeug wie bei uns und hier kümmert sich eine ganze Einheit um das Schiff“, June kam ganz aufgeregt auf Kori zu. Das Funkeln stand ihr förmlich in den Augen und beinahe als würde sie um all das bitten antwortete Kori: „Unser Schiff ist auch um einiges kleiner, außerdem habe ich dich, was brauch ich da mehr?“
 

June neigte den Kopf zu Boden und zog mit dem rechten Fuß kleine Kreise am Holzboden.
 

„Aber Kori, solch ein Lob hab ich doch gar nicht verdient“, murmelte sie, doch Kori sah das anders. Was June alleine auf ihrem Schiff schaffte, würde sie bestimmt auf einem so großen Karren auch schaffen, aber das lag daran, dass sie die beste Ausbildung genossen hatte, die Einheit hier kam direkt von der Marine, June war auf Water 7 und lernte von den Besten.
 

„Wenn dir Werkzeug fehlt, können wir dieses gerne aufstocken, aber was hälst du davon, wenn du diesen halben Portionen mal zeigst, wie das auf unserem Schiff gehandhabt wird?“, fragte sie und June verschwand sofort wieder in der Werkstatt.
 

„Die Küche scheint ganz anständig zu sein“, sagte Eddie plötzlich hinter der Soldatin, welche dies mit einem sanften Lächeln annahm. „Wie ich dich kenne, wirst du dennoch den ein oder anderen Tipp haben nicht wahr?“ Mit dieser Frage traf sie direkt ins Schwarze, doch bevor sie näher darauf eingehen konnten, wurden sie vom Gejubel des Volkes unterbrochen.
 

„Prinzessin Vivi-sama!“
 

Sofort drehten sich Kori und Eddie um und erkannten die Prinzessin mit den hellblauen Haaren am Krähennest des zweiten Schiffes.
 

„Eine Augenweide“, hauchte Eddie und Kori musste nicken. „Sie ist wirklich eine hübsche Prinzessin.
 

„Ja, man hat uns nicht zu viel versprochen“, meinte Eddie, dem aus dem Augenwinkel sofort eine Frau in Nöten auffiel. „Wenn du mich entschuldigst“, sagte er noch schnell und eilte sofort zu Hina, die wohl Probleme mit ihrem Feuerzeug hatte, denn ihre frische Zigarette wollte einfach nicht zu glühen beginnen.
 

„Darf ich einen Funken springen lassen?“, fragte Eddie und der Konteradmirälin ein brennendes Streichholz hin.
 

„Hina muss gestehen, der Koch der Kameradin ist um einiges schöner zu betrachten als die Prinzessin“, nahm sie dankend das Feuer an und im Hintergrund wurden Fullbody und Djacko mit imaginäre Pfeilen angeschossen und niedergestreckt.
 

Doch so schnell, wie sie gefallen waren, standen sie auch wieder auf - „Das wird er uns büßen“ und die Energie um die Beiden begann zu steigen.
 

„Was ist denn in euch gefahren?“, fragte Mushroom, als sie soeben schnellen Schrittes an ihnen vorbeiging. So schnell war der Groll vergangen.
 

„Eure Schönheit, wie können wir euch den Aufenthalt auf unserem edlen Schiffchen so angenehm wie möglich machen?“, fragten sie im Gleichklang und rutschten Mushroom auf Knien hinterher, da sie einfach weiterging, mussten sie sich ganz schön sputen ihr nachzukommen.
 

„Das sein lassen, wäre schon toll“, sagte Mushroom und versteckte sich rasch hinter einem Turm von Fässern in denen Wasser gelagert wurde. An die Fässer gelehnt rutschte sie daran entlang zum Boden und fasste sich überrascht und überwältigt zugleich an den Brustkorb. Ihr Herz raste und die Luft blieb ihr weg. Gerade noch konnte sie sich in den Hintergrund begeben, ohne, dass jemanden etwas auffiel, nicht einmal Fullbody und Djacko hatten etwas bemerkt.
 

„Anker lichten! Segel setzen!“, Hina gab den Befehl und sowohl das Marineschiff als auch das Schiff, auf dem sich die Wüstenprinzessin und König Cobra befanden, setzten sich in Bewegung. Mit tobenden Gejubel wurde die Prinzessin verabschiedet und die Reise begann.
 

Während Kori darauf achtete, dass sich ihre Crew einbrachte und mitanpackte, wo es ging, meldete sich Hina über eine Teleschnecke beim Hauptquartier um mitzuteilen, dass sie die Nefaltari Familie sicher nach Mary-Joa bringen würden.
 

„Kori?!“, das nächste Wort wurde von Hina an die Gleichrangige gewandt, welche sofort reagiert.
 

„Hina kann diesen Smalltalk nicht leiden, leiste der Prinzessin Gesellschaft und erkläre ihr, was sie zu tun hat, sollten wir angegriffen werden“, verlangte Hina und erst etwas stutzig, doch erfreut über die Aufgabe, machte sich Kori drauf und dran mit einem Tau auf das benachbarte Schiff zu schwingen.
 

Zu allererst trat sie natürlich vor den König.
 

„Konteradmirälin Chuck Kori, stets zu Diensten, ich komme, um Ihre Tochter in die Notfallpläne einzuweihen, Sie sind wie Konteradmirälin Hina mir bereits erklärt hat, bereits informiert“, sagte Kori und salutierte dabei übertrieben. Als sie einem König das letzte Mal gegenüber stand, war dies ein Bekannter ihres Vaters und die Situation war lange nicht so ernst wie jetzt.
 

König Cobra nickte zufrieden.
 

„So ist es, mein Kind, aber sag, bist du nicht etwas jung für diesen Rang? Du kannst nicht viel älter als meine Tochter sein und doch trägst du einen Titel, der viel Erfahrung und Macht mit sich bringt“, konterte er und deutete ihr, den Salut zu lösen, was sie auch prompt tat.
 

„Sir, ich habe Konteradmirälin Hina im Kampf geschlagen und einen beachtlichen Anteil der in Impel Down sitzenden dort hin gebracht“, sagte sie um ihren Rang rechtzufertigen.
 

„Ich sehe… dann, ich bitte dich“, sagte er und geleitete sie zur Gallionsfigur auch welcher die Prinzessin Platz genommen hatte.
 

„Vivi, diese nette Soldatin ist gekommen, um dir zu erklären, was im Ernstfall zu tun ist!“, rief er seiner Tochter zu, welche sich nur langsam zu ihnen umdrehte.
 

„Im Ernstfall werde ich kämpfen, Vater“, sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln und Cobra holte schon aus um ihr dies zu untersagen, doch Kori hob die Hand. „Lassen Sie mich ruhig, Sir“, sagte sie und sprang auf die Reling. Zwei weitere Sätze und sie stand direkt neben der Prinzessin.
 

„Was dagegen, wenn ich neben euch Platz nehme, Majestät?“, fragte sie und Vivi deutete ihr, sich zu setzen.
 

„Aber bitte sagt doch Vivi“, verlangte sie und die Weißhaarige sollte damit kein Problem haben.
 

„Kori“, sagte sie knapp als sie sich hinsetzte und plötzlich hatte sie die volle Aufmerksamkeit der Prinzessin. Diese starrte sie regelrecht an, was der Soldatin direkt unangenehm wurde.
 

„Du bist Ace‘ Freundin von der Marine“, sagte Vivi mit einem breiten fröhlichen Grinsen und Kori versetzte es einen Stich ins Herz, zudem sie stockte und erstmals reagieren musste. „Ähm… nein, ich glaube, du verwechselst mich“, sagte sie dann nur und blickte abrupt weg. Weit übers Meer lenkte sie ihren Blick und fragte sich, woher die Prinzessin von ihr wusste. Aber sie brauchte auch nicht nachzufragen, denn Vivi war gesprächiger als Kori erwarten konnte.
 

„Oh, ich glaube nicht, Ace hat von einer weißhaarigen Soldatin erzählt, die zwar nicht besonders groß war, dafür aber eine Augenweide und hey, du bist schon recht klein, das ist bestimmt auch ein Vorteil, weil du besser ausweichen kannst, aber du hast auch weiße Haare und… naja, du bist wirklich sehr hübsch“, sagte die Prinzessin und entlockte Koris blasser Haut eine deckende Röte um die Wangen.
 

„Sowas hat Ace nicht gesagt“, stritt sie ab und schüttelte dabei den Kopf.
 

„Doch doch, und er mochte dich wirklich gerne“, sagte sie noch und Kori biss fest auf die Lippen, abermals schüttelte sie den Kopf, schwieg aber. Das hatte sie sich ganz anders vorgestellt.

„Er hat sehr glücklich ausgesehen, als er von dir sprach, du bist ganz schön weit gekommen bei der Marine, dafür, dass du erst so jung bist“, Vivi sprach sogleich weiter und mit jedem Wort war Kori den Tränen näher.
 

„Ich habe eben ein Ziel“, sagte die Weißhaarige während sie den Groll runterschluckte, der sich gerade breit machen wollte. Sie hatte mit diesem Thema abgeschlossen.
 

Neugierig sah Vivi zu der Soldatin.
 

„Das Nyagumi? Aber warum muss man dafür bei der Marine so einen hohen Rang haben und so stark sein?“, fragte die Prinzessin und Kori stockte. Das Nyagumi, daran hatte sie so lange schon nicht mehr gedacht. Deswegen schüttelte sie den Kopf.  
 

„Die Welt von diesem Abschaum von Piraten zu befreien, deswegen muss ich weit kommen und stärker sein als alle anderen“, erklärte Kori rasch und Vivi sah sie traurig an.
 

„Hmm… vielleicht irre ich mich doch… das Mädchen von dem Ace erzählte wollte unbedingt dieses Nyagumi sehen, es soll total selten sein und außerdem schien sie so lebensfroh und nett…“, als sie das hörte, dachte Kori an früher, als ihr ihr Vater noch die verschiedensten Sternenbilder zeigte und ihr Hinweise zu dem einmaligen Phänomen gab. Dann dachte sie daran, als sie Ace das erste mal davon erzählte und wie viel Freude es ihr bereitete, doch dann kam ihr die Ungerechtigkeit wieder in den Sinn.
 

„Sagte ich doch“, bekräftigte sie Vivis Satz und begann dann auch schon über den Ernstfall zu reden und, dass sie unter Deck zu gehen hatte, dass es eigene Räume dafür gab, doch die Prinzessin hörte nicht zu.
 

„Was hast du gegen Piraten?“, fragte diese inmitten von Koris Ausführungen. Die Soldatin seufzte.
 

„Piraten sind böse Menschen und das sollten alle Menschen gegen sie haben“, sagte Kori, als sei es das klarste der Welt, doch Vivi schüttelte den Kopf.
 

„Nicht alle“, sagte sie und Kori ahnte schon, dass diese Frau sie wohl noch zur Weißglut bringen würde.
 

„Warum denn?“, fragte sie einfach naiv und war schon richtig gespannt auf die Erklärung.
 

„Manche Piraten wollen nur Abenteuer erleben und setzen sich für Gerechtigkeit ein, sie retten Menschen und sind fair“, erklärte sie und Kori begann zu lachen. Das war zu viel für sie.
 

„Vivi, das sind Marinesoldaten, wir kämpfen ür die Gerechtigkeit und wir retten die Menschen vor Piraten und anderen bösen Menschen“, sagte sie gleich und Vivi nickte kurz.
 

„Ja, das seid ihr, aber wie es bei der Marine schwarze Schafe gibt, so gibt es gute Piraten, das weißt du doch, du kanntest doch Ace“, sagte die Prinzessin. Natürlich glaubte sie kein bisschen daran, sich getäuscht zu haben, dass Kori das Mädchen war, von dem Ace damals sprach.
 

Kori sagte nichts. Sie war einfach zu stur um so etwas einzugestehen.
 

„Bei der Marine gibt es keine schwarze und wenn doch, sind es Betrüger mit denen wir nichts zu tun haben“, sagte sie dann trotzig und Vivi lächelte.
 

„Du brauchst die Marine nicht zu verteidigen, aber ich bitte dich…, dass du das mit den Piraten nicht so engstirnig siehst, es gibt auch nette Piraten, komm schon, gib dir nen Ruck, für mich, wir sind doch jetzt Freundinnen“, sagte Vivi mit einem Lächeln, dem man kaum wiederstehen konnte.
 

„Nur weil wir beide Ace kannten und...“, nun kämpte sie sich sehr zu dem nächsten Wort durch „mochten, heißt das doch nicht, dass wir Freundinnen sind“, sagte Kori, ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern. „Das stimmt, aber ich will, dass wir Freundinnen sind“, sagte Vivi und Kori konnte nicht anders, sie lächelte, die gute Laune der Prinzessin war einfach zu ansteckend.
 

„Und? Gibt es nette Piraten?“, fragte Vivi als wolle sie Kori eine Lektion erteilen und diese verdrehte die Augen.
 

„Vielleich, ist das genug?“, fragte Kori und Vivi nickte rasch. „Für den Anfang“, gab sie sich zufrieden und lehnte sich auf der Gallionsfigur zurück um die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht zu genießen.
 

„Sitze hier ein bisschen mit mir und dann erklärst du mir, wo ich mich verstecken soll, es aber nicht tun werde, weil ich taffer bin, als du vermuten magst“, sagte Vivi und Kori lachte kurz auf. 
 

„Ok“, sagte sie sanft und so genossen die beiden Frauen für einen Moment die Sonne, die leichte Brise, die übers Meer zog und den salzigen Geruch der See.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich konnte ich Vivi einbauen <3 sie ist mein absoluter Lieblingscharakter unter den Damen und eigentlich wollte ich, dass sie und Kori schon viel früher Freundinnen sind, aber es hat sich logisch nicht ganz gegeben - Gott bin ich froh über das Riverie. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Runenmagierin
2019-01-29T11:35:54+00:00 29.01.2019 12:35
yay, es geht weiter^^
Hatte, wie immer, viel Spaß mit dem Kapitel und klar, Kori hat de beste Marine Crew überhaupt XD
Bin jetzt nur gespannt darauf, was mit Mushroom los ist und was aus Eddie und Hina wird^^

Kori und Vivi sind auch super zusammen, Vivi lässt einfach nicht locker und sich stören schon mal gar nicht und Kori ist dem mehr oder weniger Hilflos ausgeliefer XD
Antwort von:  Hypsilon
29.01.2019 13:17
Tja, wer weiß, wer weiß, es wird Frühling ;)
Freut mich auch, dass das Gespann Kori und Vivi gut ankommt. Ganz am Anfang, da kannte ich euch alle noch gar nicht, wollte ich, dass Kori mit Vivi zur Marine geht - vielleicht hat Jhu ja auch deswegen blaue Haare hihihi, aber die zwei sind sich ja vom Charakter viel zu unähnlich.
Mal sehen, was vivi noch so aus Kori rauskitzelt.

Danke für deinen Kommentar <3


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