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Spuren im Schnee

von

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Sind...

Der erste Eiskristall landete auf ihrer Nase. Leicht kräuselte sie die Nase, da von der kleinen Flocke eine unangenehme Kälte ausging. Ihr warmer Atem bildete kleine Wölkchen in der Luft. Unter ihren Schuhen knisterte der Schnee.
 

„Penny, beeil dich! Sonst schmilzt der Schnee, bevor wir einen Schneemann bauen können!“
 

Ihre Schritte beschleunigten sich, bis sie an dem kleinen grünen Gartenzaun angekommen war, der ihr Haus, wie ein typisches Vorstadthaus, von der Straße trennte. Unter dem Schnee schimmerte das Grün nur leicht hervor. Penelope hatte ihn zusammen mit ihrer Schwester vor vier Jahren im Winter gestrichen.
 

„So jetzt haben wir selbst im Winter ein bisschen Frühling!“
 

Immer wieder hörte sie die Stimme ihrer Schwester. Sie war klar und freundlich gewesen. Etwas an Clionas Stimme war einfach vollkommen gewesen.

Schnell holte Penelope noch die Post aus dem Briefkasten. Ihre Mutter vergaß es immer. Seit Cliona vor einem Jahr gegangen war, war sowieso alles verändert. Wie könnte es auch dasselbe sein?
 

„Ach Penny, man sortiert die Wäsche nach Farben und wenn du die Sachen später nicht bügelst, hast du hässliche Falten in deiner Kleidung...“
 

Nachdem Penelope die Tür hinter sich geschlossen hatte, hörte sie schon den Fernseher.

„Mom, ich bin wieder da und fange jetzt an zu kochen!“, rief Penelope deswegen nur in Richtung des Wohnzimmers.

Sie hätte nicht mit der Antwort ihrer Mutter gerechnet: „Clio hat angerufen, du sollst sie später zurück rufen.“
 

„Ich werde dich jeden Tag anrufen und vergiss nicht Mom ihre Medizin unter ihr Essen zu mischen. Ich hab dich lieb, kleine Schwester...“
 

Während Penelope im Topf mit der Suppe, die sie am Tag zuvor schon vorbereitet hatte, rührte, griff sie nach dem Telefon. Schnell wählte die neue Nummer ihrer großen Schwester.

„Hallo?“

„Hey, Clio! Ich sollte zurück rufen.“

„Ja, ich muss dir unbedingt erzählen, was ich bis jetzt in die Doktorarbeit hinein gebracht habe!“
 

„Wenn ich groß bin, finde ich eine Methode Mom endgültig zu heilen!“
 

Es war jedes Mal ein Kampf ihre Mutter zum Essen zu überreden. Cliona hatte das immer gekonnte. Sie hatte einfach ein Talent dafür gehabt Leute mit ihrer Stimme einzuwickeln, auch wenn sie davon nur selten Gebrauch machte. So fiel es ihr nie schwer andere von ihrer Meinung zu überzeugen.

Wie sehr sie Cliona vermisste, merkte sie jeden Morgen, wenn sie aufstand, wenn sie sich um ihre Mutter kümmerte, wenn sie in dem Café saß und statt die Leute zu bedienen aus dem Fenster guckte.

Die Erinnerung an fröhliche Momente mit Cliona waren wie Spuren im Schnee. Jetzt waren sie noch frisch und deutlich anzusehen, doch bald würden sie langsam verblassen.

Über den Gedanken schüttelte Penelope den Kopf. Sie würde niemals glückliche Erinnerungen an ihre Schwester vergessen.
 

„Komm schon! Penny! Wirf Tobi mit dem Schneeball ab! Er hat es verdient, schließlich hat er angefangen!“
 

An der Tür klingelte es und Penelope wusste genau, wer dort stehen würde. Wer da seit einer Woche immer stand. Seit ihre Mutter sich aus dem Haus geschlichen hatte und im Schnee herum gerannt war, ohne warme Kleidung, nur in einem Nachthemd. Penelope war ja dankbar für seine Hilfe, doch warum kam er immer wieder? War ihm nie aufgefallen dass es ihr unangenehm war, dass ihre Mutter eine psychische Krankheit hatte? „Hallo Tobi.“

Ohne auch nur auf ein „Herein“ zu warten, stapfte er in das Haus. Das hieß wohl, dass Penelope gleich auch noch putzen konnte.

„Und macht sie wieder Probleme?“, er klang nicht einfühlsam nur sachlich.

„Macht sie jemals keine Probleme?“, versuchte Penelope ihr Unbehagen mit einem Lächeln nichtig zu machen. Doch der Effekt blieb aus.

„Stimmt auch wieder, wie geht es eigentlich Clio?“, so unverfänglich die Frage klang, Penelope wusste doch was dahinter steckte. Tobi und Clio. Clio und Tobi. Das musste wohl schon in den Sternen gestanden haben, doch leider für Tobi, hatte Clio das nie bemerkt. Oder doch?
 

„Lass uns den Schneemann Tobi nennen!“
 

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Danke fürs lesen

Ich würde mich wie imme rüber Kritik jeder Art freuen

Und hoffe es gefällt dir Nine-chan ;)
 

lg

Suki



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