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Snow Was Falling When Love Came Calling

von

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"Es tut mir so leid, Jared." Jensens Blick war auf den Teppich gerichtet und Jared brauchte einen Moment, um die Worte zu verstehen. Jensen war aber auch ein Idiot.
 

"Es ist ja nun wirklich nicht deine Schuld, dass wir eingeschneit sind." Jareds zog Jensen in eine leichte Umarmung.
 

"Bei dir zu Hause wärst du aber nicht eingeschneit. Jetzt verpasst du deinen Flug und… und… dein Weihnachten und…"
 

"Shh." Jared legte dem Andere einen Finger auf die Lippen. "Mein Flug geht bei diesem Wetter doch sowieso nicht."
 

Jensen seufzte leicht, sah aber noch nicht wirklich beruhigt aus. "Immerhin hättest du dann in deinem eigenen Zuhause feiern können. Ich hab nicht mal einen Baum oder irgendwelche weihnachtlichen Sachen."
 

"Das ist doch kein Problem. Wir finden schon irgendetwas womit wir schmücken können. Und wenn nicht ist das auch okay." Jared zog den Anderen mit sich zurück auf das Sofa. "Zu Hause wäre ich alleine gewesen."
 

Chad schlief zwar oft bei ihm, aber Weihnachten würde er bestimmt auf irgendeine seiner sinnlosen Partys gehen. Darauf konnte Jared gut verzichten. Aber alleine zu sein. An Weihnachten. Es gab wohl kaum etwas Schlimmeres.
 

Außer natürlich... wenn diese Anna oder wie auch immer sie hieß aufgetaucht wäre. Dann hätte Jared sie vielleicht mit nach Hause genommen. Nicht, dass er glaubte, sie wäre sein Typ gewesen. Nachdem was sie am letzten Abend veranstaltet hatte mit Sicherheit nicht. Aber das letzte Mal, das er irgendeine Art sexuellen Kontakt hatte, wäre einfach so verdammt lange her, er hätte wahrscheinlich zu jedem ja gesagt.
 

Sogar zu einem Kerl. Sagte eine kleine Stimme in seinem Kopf. Doch das stimmte nicht. Mit Jensen war das etwas anderes gewesen. Das musste es einfach.
 

"Redest du jetzt etwa nicht mehr mit mir?"
 

Jared zuckte bei diesen Worten zusammen. Er hatte nicht mitbekommen, dass der Andere mit ihm gesprochen hatte.
 

"Was? Sorry, ich war gerade in Gedanken. Was hast du gesagt?"
 

Jensen sah ihn leicht misstrauisch an, wiederholte sich dann aber.
 

"Ich hab nur gesagt, dass ich überhaupt nichts hier habe, um dir ein schönes Frühstück zu machen. Ich wollte eigentlich noch etwas einkaufen, aber..."
 

Verwirrt sah Jared sein Gegenüber an. "Du wolltest erst noch einkaufen? Wir sind hier mitten im Nirgendwo. Du wärst ewig weg gewesen." Das verstand er nun wirklich nicht.
 

Jensen biss sich auf die Unterlippe und es forderte Jared alle seine Selbstbeherrschung, nicht sofort über ihn herzufallen.
 

"Um ehrlich zu sein ist der Supermarkt gleich um die Ecke. Vielleicht fünf Minuten Fußweg."
 

"Also hast du nur gesagt wir wären mitten im Wald, damit ich hier bleibe? Das war ein Trick?"
 

Ein kleines Nicken von Jensen bestätigte seine Worte. Normalerweise hätte Jared ihn jetzt sicherlich aufgezogen, aber Jensens sah so schuldig aus, dass Jared ihm das einfach nicht antun konnte. Stattdessen griff er nach dem Kinn des Anderen und verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss.
 

Als sie sich wieder voneinander lösten, war das Lächeln auf Jensens Lippen zurückgekehrt.
 

"Wie sieht es denn jetzt mit dem Essen aus? So langsam bekomme ich richtig Hunger."
 

"Du wirst wohl mit Cornflakes vorlieb nehmen müssen."
 

"Im Moment würde ich alles essen." Sein Magen hatte schon angefangen sich zu beschweren, als sie noch im Bett lagen. Wenn er nicht bald etwas zwischen die Zähne bekam, konnte er für nichts mehr garantieren.
 

"Okay, bevor ich Zahnabdrücke in meinen Möbeln riskiere…" Mit diesen Worten verschwand Jensen in der Küche. Jared sah ihm einen Moment hinterher, und folgte ihm dann.
 

Die Küche war klein.
 

Das hätte Jared eigentlich nicht wundern dürfen, immerhin war das ganze Haus nicht besonders geräumig. Aber dieser Raum hier war einfach winzig.
 

An der einen Wand standen Herd, Spüle und Kühlschrank, an der Anderen stand ein kleiner Tisch, auf dem sich sorgsam gestapelt, ein Bündel Papiere befand.
 

Jensen hatte gerade Kaffee aufgesetzt und nun durchströmte ein wunderbarer Geruch das Zimmer. Jared lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete, wie der Andere ihr Frühstück zubereitete.
 

Schließlich fanden sie sich je mit einer Schüssel Cornflakes und einer Tasse heißen Kaffee auf dem Sofa wieder. Jared achtete mühsam darauf, langsam zu Essen, um sich nicht in seiner Tollpatschigkeit mit Milch zu begießen. Sein großer Hunger machte das jedoch relativ schwierig. Schon nach wenigen Minuten war seine Schüssel leer, doch zu seinem Glück hatte er nichts verschüttet. Gerade begann er, an seinem Kaffee zu nippen, der übrigens ausgezeichnet schmeckte, da ergriff Jensen das Wort.
 

"Es gibt leider nicht wirklich viel, was wir hier anstellen können. Ich hab einen Fernseher, aber meine Filmauswahl ist nicht besonders groß."
 

"Ja… klar… das können wir machen." Jared war ein wenig enttäuscht. Er hätte sich lieber daran gemacht, dass Haus etwas zu dekorieren. Irgendetwas hatte Jensen bestimmt hier, um eine Weihnachtliche Stimmung aufzubauen.
 

Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seinem Oberschenkel. "Wir können auch etwas anderes machen, wenn dir das lieber wäre." Jared wurde schlagartig heiß und er hätte beinahe seine Tasse fallengelassen.
 

"Schmü… Schmücken. Ich würde gerne… schmücken."
 

Ein kleiner Schatten huschte über Jensens Gesicht, so schnell, dass Jared sich nicht sicher war, ihn wirklich gesehen zu haben. Er war sich bewusst, dass er den Anderen gerade vor den Kopf gestoßen hatte. Aber erstens wollte er wirklich ein bisschen Weihnachtsstimmung hierein bringen und zweitens…
 

Zweiten war er sich nicht sicher, was er von Jensen wollte. Ob er überhaupt etwas von ihm wollte.
 

"Wir können es versuchen, aber ich hab keinen Weihnachtsschmuck hier."
 

"Das lass Mal meine Sorge sein." Mit diesen Worten stand Jared auf, stellte seine fast leere Tasse auf dem kleinen Beistelltisch ab und begann seinen Streifzug durch das Haus.
 

Als erstes durchstöberte er die Küche. Schon auf der Cornflakes Packung wurde er fündig. Ein paar kleine Sternenanhänger zierten die Rückseite. Eigentlich waren diese für Kinder gedacht, aber sie würden schon gehen. Des Weiteren fand er in der Ecke einen Besen und die Tischdecke nahm er einfach auch noch mit.
 

Wieder im Wohnzimmer begleiteten ihn Jensens argwöhnische Augen, während Jared seine Fundsachen vor dem Fenster ablegte. Dann holte er noch einen Topf aus der Küche, welchen er mit ein wenig Kaminholz und Zeitungspapier füllte. Schließlich steckte er den Besen verkehrtherum hinein und bedeckte das Ganze mit der grünen Tischdecke.
 

"Siehst du? Sieht doch fast schon aus wie ein Weihnachtsbaum." Okay, kein typischer Weihnachtsbaum, aber mit ein wenig Deko würde man ihn schon erkennen. Er reichte Jensen die Cornflakespackung und forderte ihn auf, die kleinen Anhänger auszuschneiden. In der Zwischenzeit setzte Jared seinen Streifzug fort. Er sammelte alles ein, was auch nur im Entferntesten an einem Baum hängen konnte und ein bisschen Farbe in das noch trostlose grün brachte. In der Küche fand er ein paar leere Konservendosen, eine orange Spülbürste und einige bunte Abwaschlappen.
 

Auch Jensen war nicht untätig geblieben und hatte ein paar Socken, Schals, Waschlappen und Gürtel herausgesucht. Gemeinsam behangen sie den unkonventionellen Baum. Am Anfang schien Jensen noch etwas zurückhaltend zu sein, doch spätestens als Jared zwei Kondome aus seiner Brieftasche zog, sie auspackte und ebenfalls an den Baum hing, konnte auch er sich das Lachen nicht mehr verkneifen.
 

Glücklich betrachteten sie ihr Werk. Der Weihnachtsbaum war zwar nicht das, was man als schön bezeichnen würde, aber er brachte zumindest ein wenig Weihnachtsstimmung.
 

Erst, als sie wieder auf der Couch platznahmen, wurde Jared bewusst, wie frei er sich eben in diesem Haus bewegt hatte. Er hatte Schubladen geöffnet und in Schränke gesehen, ohne dass Jensen ihm dieses erlaubt hatte.
 

Der Andere hatte aber auch gar nicht danach ausgesehen, als hätte ihm das etwas ausgemacht. Es war fast so, als wäre es normal. Als würden sie sich schon ewig kennen. Er beobachtete das Gesicht des Anderen in dem Schein des Kaminfeuers und schon im nächsten Moment beugte er sich leicht vor, legte seine Hand in Jensens Nacken und küsste ihn.
 

Es war kaum mehr als eine leichte Berührung ihrer Lippen und dennoch zogen sich kleine Stromstöße durch Jareds Körper. Er wollte sich gerade wieder von dem Anderen lösen, da krallten sich dessen Hände in seine Haare und hielten ihn fest.
 

Während Jensens Zunge sich langsam den Weg zwischen Jareds Lippen bahnte, presste er ihn behutsam zurück auf das Sofa. Jensens Hände waren plötzlich überall. Sie bahnten sich ihren Weg unter sein Shirt, über seine Brust. Doch gerade, als Jared Jensen von seinem Shirt befreien wollte, klingelte sein Handy.
 

Er war wirklich versucht es einfach klingeln zu lassen. Jensen von seinen Klamotten zu befreien, hatte nämlich definitiv Priorität. Allerdings hatte er keiner Menschenseele erzählt, wo er war und wahrscheinlich machte sich jetzt Chad oder seine Mutter Sorgen.
 

Jensen hatte schon von ihm abgelassen, ehe Jared etwas hatte sagen müssen. Schnell griff er nach dem Telefon und hob ab. Am anderen Ende der Leitung erwartete ihn ein wirklich schlecht gelaunter Chad.
 

"Wo zum Teufel hast du gesteckt? Erst wirst du versetzt und dann tauchst du einfach nicht zu Hause auf? Ich hab schon gedacht du hättest wieder irgendeine deiner Emo-Phasen und hättest dich von ner Brücke gestürzt."
 

Jared seufzte. Chad konnte manchmal wirklich etwas melodramatisch werden.
 

"Ich… ich hab jemanden kennengelernt." Sein Blick glitt zu Jensen, der noch immer auf der Couch saß und ihn anlächelte.
 

"Und das hättest du mir nicht mal eben in einer SMS mitteilen können? Ist ja auch egal. Hauptsache, du hast nach der Sache gestern trotzdem noch ein Mädel gefunden." Jared korrigierte ihn nicht. "Wann kommst du denn nach Hause? Dein Flug geht ja wohl nicht mehr, bei diesem Wetter nicht mehr. Das heißt du kannst morgen mit auf meine Weihnachstparty."
 

"Naja…. Um ehrlich zu sein gibt es da ein kleines Problem. Ich… wir sind hier eingeschneit. Ich werde wohl die nächsten paar Tage hier bleiben müssen."
 

"Oh fuck. Das tut mir leid. Ich hoffe, sie war wenigstens ein guter Fick. Nicht, dass du nachher mit irgendsoner prüden Tussi festsitzt."
 

"Bye Chad."
 

Jared machte sich nicht die Mühe auf die Worte seines Freundes zu reagieren. Er war es ja gewöhnt, dass Chad so daherredete. Sich aufregen brachte da gar nichts.
 

Er setzte sich wieder neben Jensen. "Das war nur ein Freund.", erklärte er.
 

"Der gleiche, der dich auf dein Blind Date geschickt hat?"
 

"Ja. Genau der. Er hat sich Sorgen gemacht. Oder so was in der Art." Jensen nickte nur leicht, während er sich zu einem erneuten Kuss vorbeugte. Nichts hätte Jared lieber getan, als sich wieder ihrem Zungenspiel hinzugeben. Aber er musste vorher noch etwas Wichtiges erledigen.
 

Ehe Jensen seinen Plan also in die Tat umsetzen konnte, legte Jared seinen Finger auf die Lippen des Anderen. Verwirrt blickte Jensen ihn an. Oh Gott, dieser Blick hätte Jared fast alles vergessen lassen. Er atmete tief ein.
 

"Sorry… Ich… meine Mom. Ich muss meiner Mom Bescheid sagen. Dass ich nicht… dass ich nicht kommen werde. Zu Weihnachten, meine ich." Es war einfach nicht fair. Vor ein paar Minuten hatte er sich doch noch fast ganz normal mit Jensen unterhalten. Aber ein Blick reichte aus, um ihn komplett aus der Fassung zu bringen. Unfair.
 

Jensen schien das Alles allerdings sehr zu amüsieren. Er küsste Jareds Finger kurz, ehe er sich grinsend zurücklehnte.
 

Als Jared die Nummer seiner Eltern wählte, zitterten seine Hände.
 

Seine Mom klang mehr als nur enttäuscht, dass sie Weihnachten ohne ihn verbringen musste und er war sich fast sicher, dass sie jeden Moment weinen würde. Er versprach, sie sofort zu besuchen, sobald das Wetter dies zuließ, was sie zumindest ein wenig milder stimmte.
 

"Ja Mom. Ich liebe dich auch. Ich melde mich an Weihnachten, versprochen." Er spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. Super, Jensen würde ihn jetzt bestimmt für ein Muttersöhnchen halten.
 

Er verabschiedete sich von ihr und legte auf.
 

"Das war ja niedlich. Redest du immer so mit deiner Mama?" Jareds Wangen röteten sich weiter, auch wenn in Jensens Worten kein bisschen Hohn steckte.
 

"Naja… ich…"
 

"Nein, nein.", winkte Jensen ab. "Ich finde das wirklich süß." Er griff nach Jareds Hand und drückte sie leicht. "Es tut mir wirklich leid, dass du jetzt nicht bei ihr sein kannst." Jensens Blick war starr auf Jareds Hand gerichtet.
 

"Hör auf doch zu entschuldigen. Die Welt wird schon nicht untergehen, wenn ich mal nicht mit meiner Familie feiere. Wir haben es doch auch schön hier. Lass uns einfach die Feiertage genießen, okay?"
 

Jensen nickte und presste einen kleinen Kuss auf Jareds Lippen. "Okay."
 

Jared kam sich mit einem Mal wie der letzte Idiot vor. Er wusste nicht, wieso ihm das gerade jetzt einfiel. Vielleicht lag es an der Art, wie Jensen sein letztes Wort ausgesprochen hatte. Er wirkte so verletzlich. Jared wurde klar, dass er sich noch kein einziges Mal Gedanken darüber gemacht hatte, dass auch Jensen hier festsaß. Auch Jensen konnte seine Familie nicht besuchen. Auch Jensen musste Weihnachten mit einem Fremden verbringen.
 

Stillschweigend zog Jared den Anderen in eine Umarmung. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wieso war er denn nur so ein Volltrottel?
 

"Hey, alles in Ordnung? Was ist denn los?" Jensen strich ihm beruhigend über den Rücken. Mist, eigentlich hatte Jared doch ihn trösten wollen. Nicht andersherum.
 

"Ich bin so ein Vollidiot. Ich hab überhaupt nicht daran gedacht, dass du auch hier festsitzt. Du kannst auch nicht mit deiner Familie feiern."
 

Noch bevor Jared zu Ende gesprochen hatte, verfestigte sich Jensens Griff um seinen Körper. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, etwas Falsches gesagt zu haben. Schon wieder.
 

Jensen erwiderte nichts auf Jareds Worte und so saßen sie eine Zeit nur stumm zusammen und hielten sich fest.
 


 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  brandzess
2011-08-26T17:24:23+00:00 26.08.2011 19:24
zucker *_*
Von:  Bananabeard
2011-07-31T22:39:26+00:00 01.08.2011 00:39
Common!
Schreib doch bitte mal weiter..
Ich hab jetzt schon keine fingernägel mehr weil ich sie vor ungeduld abkaue!!!
Von:  Bananabeard
2011-05-18T04:55:07+00:00 18.05.2011 06:55
Ich bewundere deine Kreativität. Die Story ist wundervoll!
Und meine Lieblingsstory <3
*kuchen und kekse für alle*


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