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Rayne - Tagebuch einer Fee

Auch im Regen
von

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Das sind keine Wolken...

Kapitel 97: Das sind keine Wolken…
 

Jareth hatte meine Hand fest in seine genommen, als wir durch die schön blühenden Tulpenfelder liefen. Ihr Duft hatte sich weit in der Luft verbreitet und verströmte dieses Gefühl von warmen Sommertagen, die am besten gar nicht vorbei gehen sollten. Trotz den kalten Novembermonats war es hier auf Mellony so warm wie an einem Julitag.

“Herrlich.” schwärmte ich. “Daran könnte ich mich gewöhnen.”

“Wenn wir auf Magia wenigstens auch so Wetter hätten.” sagte er ruhig.

“Da hast du recht.” gestand ich. “Ich würde mich am liebsten aufs Gras legen und den Wolken zu sehen, ohne an Morgen zu denken.”

Jareth lächelte neben mir. “Das kannst du auch mit mir.”

“Was meinst du?” fragte ich. Plötzlich blieb er stehen und nahm meine Hände in seine.

“Mein kleiner Engel, ich will dich mal was fragen.” setzte er an.

“Und das wäre?” fragend legte ich den Kopf schief.

“Das fragst du echt?” fragte er nun selbstsicher.

“Ja, tu ich.” entgegnete ich verwirrt.

“Meine Schöne, ich will dich heiraten. Willst du mich auch?” lächelte er.

Ich entzog ihm eine Hand und hob sie mir vor den Mund. “Gott, Jareth! Ist das dein Ernst?” fragte ich überrascht.

“Ernster war es mir noch nie, meine Schöne. Werde meine Frau.” sagte er selbstsicher.

“Gott, ja ich will!” rückte ich nun endlich mit der Sprache raus. Dass er mich jetzt fragen würde, ob ich seine Frau werde, daran hätte ich nicht gedacht. Die ganze Zeit sprachen wir von Hochzeiten. Und ich kam nicht mal auf die Idee, dass er um meine Hand anhält.

Überglücklich schlang ich meine Arme um ihn. “Mann, Jareth! Ich liebe dich! Du Spinner!”

“Ich dich doch auch, du Verrückte.” erwiderte er.

Ich war sprachlos. Mehr als “Ich liebe dich” brachte ich nicht zustande. Er hat um meine Hand angehalten! Er! Jareth! Der heiße, blonde Vampir, der eigentlich nur mein Freund hätte sein sollen. Gott! Ich kann mein Glück nicht mal in Worte fassen!

Ich löste mich von ihm, presste meine Lippen auf seine und riss ihn dabei fast von den Füßen. Für einen Moment hielt er inne, dann legte er aber doch seine Arme um mich.

Wir versanken so tief in unseren Kuss, dass mir erst später auffiel, dass sich dicke Wolken über den Himmel zogen.

Erst als wir uns von einander lösten, fiel mir die plötzliche Dunkelheit auf.

“Muss es sich gerade jetzt zuziehen?” ärgerte ich mich.

“Rayne, das sind keine Wolken…” verbesserte er mich, fast schon traumatisiert.

“Wie meinst du das?” fragte ich meinen Verlobten und folgte seinem Blick. Erst jetzt begriff ich, was er meinte. Vor uns hatte sich ein gut 3 Meter großes, pelziges Etwas aufgebaut, mit Krallen, so lang wie mein halber Arm und Stoßzähnen, die kaum ein Ende zu nehmen schienen. Seine Augen waren so dunkel, dass man nicht mal eine Iris darin erkennen konnte und seine Statur sagte sofort aus, dass er nur einmal zuschlagen musste, um ein ganzes Haus zu zertrümmern.

Mit großen Augen starrte ich das Biest an. Ich konnte mich nicht rühren. Selbst Jareth stand wie angewurzelt neben mir.

“Haut ab, ihr beiden!” schrie meine Schwester plötzlich.

Ohne zu zögern, packte Jareth meine Hand und zerrte mich von dem Riesen weg. Ich glaube, so schnell wie jetzt gerade, bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gerannt. Auch wenn mir rennen als sinnlos erschien. Das Biest folgte uns nämlich. Zwar mit kleinen Schritten, aber verdammt schnell.

“Raaaaah!” brüllte es und schlug so fest mit der Faust auf den Boden, der sofort zu beben anfing. Ich verlor den Halt, löste mich versehendlich von Jareth und geriet ins wanken. Auch Jareth ging es nicht anders. Sunny, die hinten am Schloss stand, hielt sich an etwas fest, um ja nicht umzukippen. Der Boden bebte noch immer und schien gar nicht mehr aufzuhören.

Auch unser pelziger Gast nutzte die Gelegenheit und holte erneut mit der Faust aus. Mit einem kraftvollen Schlag traf er Jareth in den Magen und schleuderte ihn über eines der Blumenfelder.

“JARETH!” schrie ich. Ohne auf das Beben zu achten, rannte ich zu ihm, als auch mich plötzlich die Faust des Monsters erwischte und mich mit voller Wucht nach hinten schleuderte.

Und das war auch das letzte, dass mir in diesem Leben passiert war. Alles was ich spürte, war wie ich mit dem Kopf gegen etwas so hartes knallte, dass mir sofort schwarz vor Augen wurde…



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