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Accept your past

and beginn to live
von

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Wiederkehrende Erinnerungen

Die Tage verstrichen und Athrun ging es langsam wieder besser. Zwar war es ihm noch immer nicht erlaubt, das Bett zu verlassen, aber wenigstens hing er nicht mehr die ganze Zeit über am Tropf und war die meiste Zeit über ansprechbar. Shinn besuchte ihn regelmäßig, auch wenn er sich von dem Schock darüber, dass sein ehemaliger Vorgesetzter Cagalli liebte, noch nicht so ganz wieder erholt hatte. Von der Verlobung hatte Kira vorsichtshalber noch nichts erwähnt, Athrun wäre nicht damit einverstanden gewesen. Auch dass Cagalli seine Gefühle erwiderte, verriet er nicht. Noch war nicht geklärt, wie es mit den beiden weitergehen würde und er wollte keine Gerüchte streuen. Das konnte seine Schwester im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Sie hatte schon genug Stress.

Seit Plants vorrübergehende Regierung erfahren hatte, dass Athrun noch lebte und sie seinen Tod nur vorgetäuscht hatten, waren sie nicht besonders gut auf die junge Frau zu sprechen. Es überraschte Freedoms Pilot, dass es noch nicht zu einer Kriegserklärung gekommen war. Das hatten sie nur Lacus zu verdanken. Sie versuchte ihr bestes, den Konflikt so schnell wie möglich zu lösen. Aber selbst sie hatte nicht genug Einfluss auf den Rat.

Plants Bevölkerung hatte man noch nicht darüber informiert. Die Regierung war der Meinung, dass sie es nicht wissen mussten und noch früh genug erfahren würden. Nur Yuri Amalfi hatte sich für sie eingesetzt, unter der Begründung, sie können nicht wegen einem einzigen Mann ewig miteinander streiten. Wenn Orb Athrun ihnen nicht auslieferte, müssten sie es eben dabei belassen, um den Frieden nicht zu gefährden.

Langsam wurde Kira dieser Mann sympathisch. Außerdem hatte Cagallis Bruder das Gefühl, dass er Athrun von früher kannte und ihm nicht feindlich gesinnt war. Das könnte ein Vorteil für sie sein.

Gerade war Freedoms Pilot auf dem Weg zu diesem Mann. Was er dort wollte, wusste er nicht so richtig. Er war gestern ganz plötzlich und ohne Vorwarnung gebeten worden, ihn zu besuchen. Und Lacus war nicht eingeladen worden, was das Ganze noch ungewöhnlicher machte, dafür aber Dearka und Yzak.

Kira, wie eigentlich immer trug er Zivilkleidung, drückte den Klingelknopf. Ein Läuten erklang und wenig später wurde ihm die Tür von einer Frau mittleren Alters mit Grünen Locken, die ihr bis über die Schultern fielen, geöffnet. Sie lächelte freundlich und bat ihn herein. „Sie sind Kira Yamato, richtig? Mein Mann hat viel von Ihnen erzählt.“

Freedoms Pilot wurde durch eine sehr modern, aber trotzdem mir Liebe eingerichtete Wohnung geführt. Bilder und kleine Dekorationsgegenstände verzierten Wände, Tische und Schränke und ließen jedes Zimmer lebendig wirken.

„Mein Mann ist in seinem Arbeitszimmer.“, erklärte die Frau während sie die Tür zu diesem öffnete.

Yuri sprang sofort auf und eilte auf Kira zu. „Du bist aber zeitig. Ich habe erst in einer halben Stunde mit dir gerechnet.“

Ach ja, fast hätte Kira es vergessen. Sie hatten sich daraufgeeinigt, sich zu duzen, wenn sie nicht in der Öffentlichkeit waren. Der Achtzehnjährige lächelte leicht verlegen. „Lacus meinte, ich solle lieber etwas früher losgehen, nicht dass ich mich noch verlaufe und dann zu spät komme. Danach hat sie mich eiskalt aus der Wohnung geworfen.“

Der Mann lachte. „Klingt als hätte sie es gar nicht erwarten können, endlich für ein paar Stunden allein zu sein. Du hast sie doch nicht etwa verärgert.“

Kira hob abwehrend seine Arme. „Nein, nicht doch.“ Aber auch er lächelte.

„Setzt dich doch.“, meinte der Mann und deutete auf eine an der Wand stehende Couch, während seine Frau das Zimmer wieder verließ, unter der Begründung, sie müsse noch ihre Hausarbeiten erledigen.

Zögerlich nahm Kira platz und einen Augenblick später setzte sich Yuri zu ihm. „Wie geht es Athrun?“, erkundigte sich das Ratsmitglied, „Darfst du irgendwelche Informationen weitergeben?“

„Ihm geht es den Umständen entsprechend.“, antwortete Freedoms Pilot ehrlich, „Das schlimmste hat er überstanden und er wird auch keine bleibenden Schäden davontragen. Aber es dauert noch, bis er wieder fit ist.“

„Verstehe…“, murmelte Yuri leise.

„Soll ich ihm etwas ausrichten?“, fragte Kira, der nicht so ganz wusste, woraus sein Gegenüber hinauswollte und langsam das Gefühl bekam, dass dessen Fragen einen bestimmten Zweck erfüllen sollten.

Der Mann nickte. „Ja, das wäre nett. Richte ihm aus, dass meine Frau und ich ihm eine gute Besserung wünschen und er nicht wieder so leichtsinnig handeln soll. Irgendwann bringt ihn das sonst wirklich noch um.“

„Das werde ich.“ Freedoms Pilot ließ seinen Blick ziellos durch das Arbeitszimmer schweifen. „Irre ich mich oder kennt ihr euch, du und Athrun.“

Yuri lächelte leicht verlegen. „Kennen würde ich es nicht gerade nennen, aber ich habe im ersten Krieg eng mit seinem Vater zusammengearbeitet und Athrun war ein guter Freund meines Sohnes, bevor dieser im Krieg gefallen ist.“

„Das tut mit leid.“, antwortete Freedoms Pilot schnell, doch der Mann winkte ab.

Einige Sekunden herrschte ein bedrückendes Schweigen und Kira bekam das Gefühl, einen wunden Nerv getroffen zu haben. Er hätte diese Frage nicht stellen dürfen. Aber woher hätte er wissen sollen, dass der Mann so auf ihn reagierte. Langsam erhob er sich und ging auf das Fenster zu, um einen Blick nach draußen zu werfen. Hoffentlich tauchten Dearka und Yzak bald hier auf. Doch bis jetzt konnte er nichts von ihnen erkennen. Sein ungutes Gefühl verdrängend ließ er seinen Blick ein weiteres Mal durch das Arbeitszimmer schweifen, auf der Suche nach einem Gesprächsthema. Seine Aufmerksamkeit fiel auf ein Foto, das Yuri in der hintersteh Ecke seines Schreibtisches platziert hatte. Vorsichtig nahm Kira es in die Hand und betrachtete es.

Auf dem Bild war ein Junge, zwei oder drei Jahre jünger als er, abgebildet. Er hatte kurze grüne Locken und seine braunen Augen strahlten Lebensfreude aus. In seinen Händen hielt er Notenblätter, woraus Freedoms Pilot schlussfolgerte, dass er ein Musikinstrument spielte. Doch irgendwie kam Kira dieser Junge bekannt vor. Er hatte das Gefühl, ihn schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Wenn er sich doch nur erinnern könnte, wo das gewesen war.

Angestrengt dachte Kira nach, durchsuchte sein gesamtes Gehirn. Dann plötzlich sah er den Jungen vor sich, wie er in einiger Entfernung mit noch drei anderen hinter einem Zaun stand. Sie trugen alle eine grüne Uniform, die aussah, als sei es die von Orbs Wartungsteam. Einer aus der Gruppe kam auf ihn zu, hatte einen grün-gelben Robotervogel auf seinem Handgelenk sitzen. Sein blaues Haar wehte im Wind und er starrte Freedoms Piloten aus geweiteten Augen heraus an.

Kira fuhr zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Beinahe hätte er das Foto fallen lassen. Er konnte es gerade noch wieder auffangen. Schnell legte er es wieder an seinen Platz zurück. Erst jetzt bemerkte er, dass Yuri aufgestanden und auf ihn zugegangen war.

„Ist alles bei dir in Ordnung?“, erkundigte er sich besorgt, „Du bist auf einmal so blass.“

In diesem Moment betraten Dearka und Yzak das Arbeitszimmer. Doch Freedoms Pilot ließ sich davon nicht stören. Er deutete auf das Bild des Jungen. „Ist das Ihr Sohn?“

Das Ratsmitglied nickte. „Er war ein liebenswerter Junge und liebte sein Klavier über alles.“

„Sein Name war Nicol, richtig?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, denn die Antwort darauf kannte Kira bereits.

„Ja…“, sagte Yuri mit schwacher Stimme, „Woher weißt du das? Kanntest du ihn? Oder hat dir jemand von ihm erzählt?“

Kira schüttelte seinen Kopf. „So war das nicht. Ich habe etwas vergessen, was ich noch heute erledigen muss. Entschuldigen Sie bitte, aber ich muss jetzt gehen.“, nuschelte er, bevor er zügig auf die Tür zuging, „Auf Wiedersehen.“

„Kira, warte!“, rief Dearka und als der Angesprochene nicht stehen blieb, rannte er ihm hinterher und packte ihn an der Schulter, „Jetzt warte doch mal!“

Freedoms Pilot riss sich los. „Was willst du?”, fuhr er den Blondhaarigen an.

Dearka packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. „Woher weißt du davon?! Wir haben die kein Wort darüber erzählt und Athrun sicher auch nicht, immerhin war er derjenige, der uns darum gebeten hat. Woher weißt du von Nicol und woher kennst du seinen Namen?“

Freedoms Pilot senkte seinen Blick. Er brachte es nicht länger fertig, seinem Gegenüber in die Augen zu sehen, so groß waren seine Schuldgefühle. „Ich habe es mir fast schon gedacht... Athrun kann sich nicht mehr daran erinnern.“

„Was genau meinst du damit?“ Yzak, der bis jetzt nur zugesehen hatte, mischte sich lautstark in das Gespräch ein.

„Wir sind uns in Orb über den Weg gelaufen.“, versuchte Kira zu erklären, „Ihr wisst schon... Als ihr euch eingeschmuggelt hattet um herauszufinden, wo sich die Archangel befand.“

Die Augen der ZAFT Soldaten weiteten sich und sie starrten Cagallis Bruder ungläubig an.

Kira nutzte diesen Augenblick der Unaufmerksamkeit, befreite sich aus Dearkas Griff und verließ den Raum. In der Tür blieb er noch einmal kurz stehen, um den Rest ihrer Frage zu beantworten. „Ich habe Athrun seinen Namen schreien hören, als Blitz explodierte.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angelstar91
2011-03-27T13:46:09+00:00 27.03.2011 15:46
oje oje oje
kaum haben die das eine Problem halbwegs gut überstanden, schon folgt das nächste
Ich bin gespannt auf die Reaktion Yuris, nachdem er erfahren hat, dass Kira seinen Sohn getötet hat
Freu mich schon drauf ^^


Von:  chrono87
2011-03-27T13:32:21+00:00 27.03.2011 15:32
oh je, es war wohl keine so gute idee zu diesem treffen zu gehen.
nun ja, wie werden die aderen wohl mit diesen informationen umgehen?
immerhin hat kira nun mehr oder weniger zugegeben, dass er den strike gesteuert hat - woher sonst sollte er den schrei von athrun gehört haben? na ob yuri ihn noch immer freundlich gesinnt ist wage ich zu bezweifeln.
ob athrun ihn da wieder raushelfen kann, denn normalerweise ist er es ja, der kira aus dem schlamassel zieht.


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