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Accept your past

and beginn to live
von

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Alte Bekannte

„Allerdings interessieren mich die Fakten, die Mister Elthman eben genannt hat. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, sind Sie Freedoms Pilot.“

Kira schluckte. So war das nicht geplant gewesen. Er hatte nie vorgehabt, Plants Regierung davon erfahren zu lassen. Sie würden seine Fähigkeiten nur für ihre Zwecke ausnutzen wollen. So war es schon immer gewesen. Und nach dem, was der letzte Ratsvorsitzende Dulliandel getan hatte, konnte er ihnen nicht mehr vertrauen. Aber jetzt, wo er darauf angesprochen wurde, schaffte er nicht zu lügen. Ihm blieb nichts anderes übrig als die Wahrheit zu sagen. „Ja…“

Cagalli starrte ihn erschrocken an. Ihre tiefbraunen Augen waren geweitet und sie hatte den Mund ein Stück geöffnet. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er es einfach so zugab, und musste deshalb erst einmal das Geschehene verarbeiten. „Kira, du…“

Einige Sekunden war es still in dem Raum. Sämtliche Blicke waren auf Freedoms Piloten gerichtet und die Leute starrten ihn mit einer Mischung aus Erstaunen und Skepsis an. Jedoch erwiderte keiner etwas. Ihnen schien es ähnlich zu gehen wie Orbs Repräsentantin, doch hatten sie sich schneller wieder gefasst.

„Sie haben Mut.“, sagte Yuri Amalfi und für einen Augenblick glaubte Kira ernsthaft, dass dieser Mann es noch nicht wusste. Wäre da nicht die Kleinigkeit gewesen, dass er dem Streit mit Shinn und die Sache mit den Seirans mitbekommen hatte, hätte Orbs Ex-Admiral es ihm sicher sofort abgekauft. Der Mann wusste, wie man vorgab, nichts zu wissen. „Aber ich verstehe nicht, warum Sie sich als jemand anderes ausgeben. Sie sind eine Kriegslegende und ihr Einfluss auf die Bevölkerung ist enorm, nicht nur in Orb. Auch in Plant gibt es viele Menschen, sie sehr hoch von Ihnen denken.“

„Ich habe keinerlei Interesse an dieser Macht.“, entgegnete Kira trocken, „Was meinen Identität betrifft: Ich habe sie nicht geändert. Ich habe lediglich nicht erwähnt, dass ich derjenige war, der in den letzten beiden Kriegen den Freedom gesteuert hat.“

Orbs Repräsentantin griff sich leise seufzend an den Kopf. „Sie brauchen sich keine Mühe zu geben, wenn Kira sich einmal für etwas entschieden hat, lässt er sich nur selten wieder davon abbringen. Es wäre vergeudete Zeit.“ Sie warf ihrem Bruder einen vielsagenden Blick zu. „Ich habe es zwar geschafft, ihn zu überreden, den Rat zu infiltrieren, aber wie es scheint, habe ich es zu weit getrieben. Von einem Tag zum anderen hatte ich die Kündigung auf dem Tisch liegen und er hat nicht mehr mit sich reden lassen.“

Dearka lachte. „Warum wundert mich das kein Bisschen.“ Er klopfte Cagallis Bruder auf die Schulter. „Allerdings habe ich das Gefühl, dass es noch einen weiteren Grund für seinen Rücktritt gab. Es kann aber auch sein, dass ich zu viel in die Situation hineininterpretiere.“

„Bin ich so leicht durchschaubar?“ Kira ging, gefolgt von Lacus, zurück zu seinem Platz. „Du hast recht. Es gab mehrere Gründe dafür. Einer war, wie Cagalli eben gesagt hat: Ich wollte diese Rolle nicht länger spielen. Der Auslöser war allerdings ein ganz anderer.“

„Ich weiß.“ Dearka ließ seine Hände in den Hosentaschen verschwinden. „Um so einen Job aus einer Laune heraus zu kündigen, bist du zu zuverlässig.“

„Würde es Sie stören, Ihre privaten Konversationen auf später zu verschieben?“, wurde der blondhaarige Chaot von Ezalia unterbrochen.

„Geht klar.“ Grinsend schlenderte Dearka zurück auf seine Position.

Worüber der Rat, Cagalli und Lacus sich danach unterhielten, bekam Kira nicht mit. Anfangs hatte er noch versucht, den Gesprächen zu folgen, doch nach und nach war er in Gedanken immer weiter abgedriftet. Zwar war es nicht seine Absicht, durch dieses Verhalten in irgendeiner Weise unhöflich zu wirken, aber er konnte sich einfach auf nichts mehr konzentrieren. Die Sorge um seinen besten Freund war einfach zu groß. Er hatte Athruns Verletzungen gesehen und wusste, wie es um ihn stand. Auch wenn er nicht in Lebensgefahr schwebte, war er dennoch schwer verletzt und es würde dauern, bis er wieder fit war. Außerdem hatten sie ihn zu seiner eigenen Sicherheit nicht in ein Krankenhaus gebracht, sondern einen Raum in Kiras und Lacus Hotelwohnung in ein Krankenzimmer mit sämtlichen medizinischen Geräten umgebaut. Anders wäre es nicht möglich gewesen, Athrun richtig zu behandeln, da sich ein Großteil der Ärzte weigern würde, wenn sie nicht sogar versuchten, ihm etwas anzutun.

„Kira?“ Die Stimme seiner Freundin riss ihn aus seinen Gedanken.

Verwundert hob er seinen Blick und ließ ihn durch den Raum schweifen. Alle anwesenden waren aufgestanden und hatten begonnen, ihre Unterlage einzupacken.

„Das Treffen ist vorbei.“, erklärte Lacus mit leiser Stimme.

„Oh!“ Sofort sprang Freedoms Pilot auf. Dabei ignorierte er die Verletzung an seiner Seite, die aufgrund dieser unüberlegten Bewegung durch einen stechenden Schmerz auf sich aufmerksam machte. Er verzog das Gesicht. „Autsch.“

Dir rosahaarige Sängerin blickte ihn erschrocken an. „Hast du Schmerzen, Kira?“

Langsam schüttelte der Angesprochene seinen Kopf. „Nein, es geht schon. Ich habe mich nur eben etwas ungünstig bewegt.“

Dearka und Yzak öffneten die Tür des Raumes, damit Cagalli ihn verlassen konnte. Weit kann sie nicht, denn durch die geöffnete Tür fiel eine Person in einer roten ZAFT Uniform herein. Augenblicklich verstummten alle Gespräche und sämtliche Augenpaare wanderten zu der Person, die eben unbefugt den Raum betreten hatte. Diese sprang wieder auf und griff sich verlegen an den Hinterkopf. „Ich.. also… Es ist nicht so, dass ich gelauscht habe, ich wollte nur…“

Kira stockte, als er erkannte, um wen es sich bei dem Eindringling handelte. „Shinn?“, fragte er ungläubig und auch etwas überrascht, „Was machst du hier.“

Der Junge ZAFT Pilot senkte verlegen seinen Blick. „Ich… ehm…“ Er brach ab.

„Alex geht es gut.“, sagte Freedoms Pilot. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Junge sich Sorgen um Athrun machte und hier war um dich nach dessen Zustand zu erkundigen. „Er hat keine lebensgefährlichen Verletzungen. Nach ein paar Wochen Krankenhausaufenthalt ist er wieder so gut wie neu.“

Erleichtert atmete Shinn aus. „Zum Glück…“ Kurz hielt er inne. Es schien als sei er sich nicht sicher, was er als nächstes tun sollte oder er wollte noch etwas erwidern. Erst nachdem einige Sekunden verstrichen waren, fuhr er fort. „Ich... Darf ich ihn besuchen?“

Zuerst wusste Kira nicht, was er auf diese Frage antworten sollte. Eigentlich war es ihm verboten, irgendwem genaue Informationen über den Ort, an den sie Athrun gebracht hatten, zu geben. Diese Sicherheitsmaßnahme diente dazu, dass sich Unbefugte nicht einfach Zutritt verschaffen konnten. Aber Shinn würde Athrun nichts tun, das wusste er. So wie der Junge ihn vor wenigen Stunden beschimpft hatte, weil er glaubte, Kira hätte Athrun umbringen lassen. Freedoms Pilot seufzte. Wenn jemand das herausfand, würde er eine Menge Ärger bekommen. „Du weißt, dass ich dich nicht einfach hinbringen darf… Ich habe Regeln, an die ich mich halten muss, deshalb kann ich noch keine Zusage geben. Was hältst du davon, wenn du erst einmal mit ins Hotel kommst und ich von dort aus anfrage, ob ich dich mitbringen darf? Mach dir aber nicht zu große Hoffnungen. Sie werden es wahrscheinlich nicht erlauben…“

Shinn nickte. Mit einem vorfreudigen Ausdruck im Gesicht sah er Cagallis Bruder an. „Danke, Kira.“

Lacus trat neben ihren Freund und lächelte freundlich. „Es ist immer schön, jemanden zu treffen, den man kennt. Nicht wahr?“

Freedoms Pilot erwiderte ihren freundlichen Blick. „Ja…“

Die zwei gingen, gemeinsam mit Shinn, der sich zur Überraschung aller nicht für seine Handlung eben verantworten musste, zum Ausgang. Doch kurz nachdem Orbs Ex-Admiral die Tür durchquert hatte, wurde er aufgehalten.

„Kira!“, rief eine unbekannte Stimme seinen Namen, „Kira Yamato.“

Verwundert blieb der Angesprochene stehen und wandte sich in die Richtung, aus der er gerufen worden war. Der ZAFT Soldat, der vorhin gemeinsam mit Yzak und Dearka die Tür bewacht hatte, rannte auf ihn zu. „Du bist es also wirklich.“

Freedoms Pilot sah den Soldaten mit einem fragenden Blick an. „Kenne ich Sie?“

„Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ Sein Gegenüber verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn beleidigt an. „Kannst du dich wirklich nicht an mich erinnern? Ich bin es, John. John Winter. Wir waren in der Grundschule in einer Klasse!“

Kira stockte. „Jetzt, wo du es sagst… Irgendwie kommst du mir schon bekannt vor.“

John grinste. „Aber jetzt mal ehrlich. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Heulsuse wie du zum Militär gehen würde. Es ist wirklich eine Menge geschehen, nicht?“

„Kann man so sagen.“, erwiderte Freedoms Pilot ruhig.

„Und?“, plapperte der ZAFT Soldat weiter, „Hast du noch Kontakt zu den anderen?“

Kira schüttelte seinen Kopf. „Leider nein. Ich habe sie nach und nach verloren. Selbst von Athrun habe ich nichts mehr gehört, nachdem er auf Wunsch seines Vaters nach Plant zurückgekehrt ist. Wir sind uns vor drei Jahren zufällig über den Weg gelaufen. Seitdem haben wir wieder Kontakt zueinander.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angelstar91
2011-03-15T10:33:54+00:00 15.03.2011 11:33
Schönes Kap ^^
Ich glaub ich kann mir denken, was Dearka gemeint hat
Hoffentlich geht es Athrun gut
Und schon wieder ein ehemaliger Bekannter Kiras. Aber ich glaub, er ist der Erste der nicht gleich auf Kira losgegangen ist (an Dearka und Shinn denk xD)
Bin ja mal gespannt, was das für einer ist
Von:  chrono87
2011-03-14T20:06:53+00:00 14.03.2011 21:06
ein tolles kapitel.
dearka ist echt scharfsinnig. ich bin gespannt, was er als grund sieht so zu handeln.
kiras sorge kann man nur zu gut verstehen. ich würde auch die ganze zeit an meinen besten freund denken, wenn er so schwer verletzt ist.
ich bin auf den weiteren verlauf der ff gespannt.


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