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Bittersweet

I don’t know what to do, ´cause I’ll never be with you
von

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Chapter 6: Bathroom

Hyde und ich tropften den Teppich vollkommen zu, als wir in Richtung Bad gingen. Ich öffnete mit meiner freien Hand die Badtür und trat ein. Hyde folgte mir. Er klammerte sich noch immer an mir fest. Wie sollte er da alleine aus den nassen Klamotten rauskommen und sich abtrocknen?? Ich würde ihm helfen müssen. Sofort machten sich hoffnungsvolle Vorstellungen in meinem Kopf breit, in denen Hyde und ich, beide nackt im Bad und – ‘Hyde braucht deine Hilfe und nicht deinen erregten Körper.’, erinnerte mich mein Verstand.

„Gakuto?“, riss der Kleinere mich aus meinen Gedanken.

„Mh..? Ja?“, fragte ich ihn noch leicht geistesabwesend.

„Was soll ich hier?“

„Uhm, also - “

„Gakuto, ich will nur ins Bett. Biittee…“, jammerte er wieder.

„Du kannst ja dann ins Bett,“, versuchte ich ihn zu beruhigen, „Aber zuerst musst du aus den nassen Sachen raus.“

„Nasse Sachen?“ Hyde klang verwirrt. „Bin ich nass?“

Ich zog ein wenig an seinem tropfenden Hemd und nickte.

„Hai. Kannst du dich alleine ausziehen?“ Auf einmal grinste Hyde.

„Gac-chan, du willst mich doch nur nackt sehen. Das ist gemein. Ich kann doch momentan gar nicht richtig denken.“ Schlagartig lief ich knallrot an.

„Bitte, du musst wirklich raus aus diesen Klamotten“, stammelte ich.

Hyde kicherte. „Schon klar, Gac-chan.“

„Bitte, Hyde.“ Meine Stimme klang schon beinahe flehend. Na gut, ich wollte ihn schon nackt sehen, aber eigentlich machte ich mir im Moment mehr Sorgen um seine Gesundheit. Ich wusste ja nicht, wie lange er dort draußen schon gewesen war.

Endlich begann Hyde, sich sein Hemd aufzuknöpfen. Währenddessen murmelte er leise:

„Du bist wirklich ein schlimmer Junge, Gac-chan. Einen unschuldigen, verheirateten Mann zwingen, sich nackt auszuziehen.“ Plötzlich bekam er Schluckauf. Das irritierte ihn so, dass er beinahe in die Badewanne fiel. Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn an seine inzwischen freigelegten Schultern packen und festhalten. Ich spürte seine kalte Haut unter meinen Händen und erschauderte ein wenig.

„Arigatou.“, murmelte Hyde. Ich musste mich nahezu zwingen, die Hände wieder von seinen Schultern zu nehmen.

Eigentlich sollte ich unsere Situation ja witzig finden: Zwei Männer, einer angetrunken, der andere sturzbetrunken, standen gemeinsam im Bad und einer war im Begriff, sich zu ausziehen. Wobei man noch hinzusetzen musste, dass der eine total scharf auf den anderen war.

Und eigentlich sollte ich diese Situation ausnutzen. Vielleicht würde sich Hyde ja morgen an nichts mehr erinnern. Aber ich konnte nicht. Der Kleine sah einfach zu verloren aus. Patschnass und total zu. Das konnte ich nicht. Und außerdem würde ich ihn sonst wahrscheinlich nie vergessen können.

Hyde hatte inzwischen begonnen, aus seiner Hose zu schlüpfen. Doch er hatte einige Schwierigkeiten: Ständig kippte er beinahe um und konnte sich nur in letzter Sekunde an irgendetwas festhalten.

„Warte, ich helfe dir.“, hauchte ich und ging dichter an Hyde heran. Mein Verstand hatte sich in dieser Sekunde verabschiedet. Hyde wehrte sich nicht, als ich den Bund seiner Hose umfasste und vorsichtig nach unten zog. Ich ging in die Knie und hob zuerst sein eines Bein hoch, um es aus der Hose zu holen, dann das andere. Nun war ich ihm so nah, wie ich es mir schon seit ein paar Monaten gewünscht hatte. Na gut, ich hatte es mir anders vorgestellt… Aber ich fühlte mich in diesem Moment einfach nur gut.

Schließlich erhob ich mich wieder und konnte nicht anders, als Hyde endlich ausführlich zu mustern. Himmel, sah sein kleiner, drahtiger Körper sexy aus!!! Er war einfach perfekt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich ihm noch mehr verfiele. Doch nun war es passiert. Ich stand hier und hatte alles vergessen außer Hydes herrlichem Anblick. ‘Genau das wolltest du doch verhindern, du baka!’, brüllte mein Verstand. Ich konnte an nichts anderes denken, als an ihn. Sämtliche andere Gedanken waren aus meinem Kopf verbannt worden. Etwas regte sich in meiner unteren Gegend. Ich begann mir vorzustellen, wie sich dieser Körper unter meinem anfühlen würde. Wie er erregt meinen Namen aussprechen würde und mich anflehen würde –

Da riss mich ein seltsames Geräusch aus meinen Träumereien.

Es war Hyde, der mit den Zähnen klapperte. Oh nein! Ich hatte völlig vergessen, dass er ja wirklich halbnackt und tropfnass in meinem Badezimmer stand. Schuldbewusst griff ich mir ein Handtuch und reichte es ihm, damit er sich abtrocknen konnte. Doch er sah mich nur verwirrt an und klapperte weiter mit den Zähnen.

Kurz zögerte ich, doch dann begann ich, ihn mit dem Handtuch abzurubbeln. So nah. Ich war ihm wieder so nah. Ein wohliger Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich wurde noch härter. So nah. Nun hatte sogar mein Verstand aufgehört, mich für meine Dummheit zu schimpfen.

So nah. Ich würde diesen Moment einfach genießen. Ich würde vergessen, dass Hyde völlig betrunken war und sich nur deshalb von mir anfassen ließ.

„Gackt, ich glaube, ich bin jetzt trocken.“, murmelte Hyde nach einer Weile. Ich schrak aus meinen Gedanken.

„Uhm, ja natürlich.“, stotterte ich und stoppte. Mit leicht zitternden Händen hängte ich das Handtuch über die Badewanne. War das noch normal? Dass jemand einen so verrückt machen konnte?

„Kann ich jetzt ins Bett?“, erkundigte sich Hyde hoffnungsvoll.

Ich lächelte ihn an. „Hai. Komm mit.“ Unbewusst hielt ich ihm meine Hand hin und - er ergriff sie. Mein Herz machte einen Hüpfer.

Vorsichtig ging ich mit Hyde Hand in Hand zu meinem Schlafzimmer. Ich fühlte mich einfach nur wieder gut. Ich genoss Hydes Nähe und seine harmlose Berührung in vollen Zügen. Was für ein Idiot ich doch war. Aber es war mir egal. Heute würde ich einfach nur genießen. Völlig egal, was morgen passieren würde.

Ich öffnete die Tür in mein Schlafzimmer und wir traten ein. Mit merklich schnelleren Schritten tapste Hyde in Richtung Bett. Lächelnd sah ich zu ihm herunter, nachdem er sich mit einem zufriedenen Seufzer in mein Bett plumpsen lassen hatte.

„O-yasuminasai.“ Sofort schloss Hyde seine Augen.

„Arigatou.“, murmelte er noch einmal leise.

Dann verließ ich mein Zimmer und eilte in das Wohnzimmer. Dort nahm ich auf meiner Couch platz. Lange schwirrten mir die Gedanken sinnlos durch meinen Kopf. Hyde lag in meinem Bett. Ich war ihm so nah gewesen. Langsam fuhr ich mir über die Wölbung in meiner Hose. Und es war auch kein Traum.

Eine große Dankbarkeit machte sich in mir breit. Das war unser letzter gemeinsamer Tag.
 

Comment: „O-yasuminasai.“ heißt frei übersetzt „Gute Nacht.“ Wörtlich ist es eher ein Befehl („Ruh dich aus.“)



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