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Adventskalender 2010

One-Shot Sammlung
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17. Dezember - Einen Tag mit meinem Feind - Teil 2 (Harry Potter)

Ein Tag mit meinem Feind Teil II
 

„Komm endlich, Wiesel“, zischte Malfoy neben mir verärgert, packte meinen Arm und zog mich hinter sich her. Darauf erwiderte ich nichts, verkniff mir eine entsprechende Antwort abzugeben und ging einfach mit gesenktem Kopf neben dem Frettchen her, seufzte schwer.

Mühsam unterdrückte ich den Reflex mich zu Hermine und Harry umzudrehen, die jeweils Professor McGonagall und Professor Snape gezogen hatten und sich regelrecht freuten, einen ganzen Tag mit ihnen verbringen zu dürfen. Warum hatte ich nur so ein Pech?, jammerte ich in Gedanken, während ich wortlos mit Malfoy das Hauptportal von Hogwarts passierte und wir uns auf den Weg nach Hogsmead machten, glaubte ich zumindest.
 

Still gingen die Schlange und ich nebeneinander her. Irgendwann löste das Frettchen auch seinen schmerzenden Griff um meinen Arm, den ich sofort aus dessen Reichweite brachte.

Schließlich brauchte ich den noch in der Zukunft. Malfoy warf mir einen scharfen Blick zu und bedeutete mir ihm zu folgen.

Stumm kam ich dieser Aufforderung nach, blickte gen Boden und vergrub meine behandschuhten Hände in den Taschen meiner Jacke. 10 Minuten vergingen so und langsam fragte ich mich, ob Slytherins ungekrönter Eisprinz heute Morgen etwas Falsches gegessen hatte.

Denn normalerweise ließ er nie eine Gelegenheit aus Hermine, Harry und mich fertigzumachen und schon gar nicht, wenn Malfoy einen von uns alleine zwischen die Finger bekam.

Höchstwahrscheinlich würde das große Donnerwetter noch kommen und ich sollte mit meiner Vermutung recht behalten.

Ohne, dass ich es bemerkte, blieb das Frettchen plötzlich stehen und da ich ja immer noch auf den Boden blickte, rasselte ich ungebremst in ihn hinein, was mich erschrocken auf keuchen ließ.
 

Darüber natürlich nicht erfreut, wirbelte Malfoy zu mir herum, griff nach meinen beiden Handgelenken und drückte mich nach hinten.

Da ich von dem Zusammenstoß mein Gleichgewicht noch nicht widererlangt hatte, kam, was kommen musste. Ich fiel direkt nach hinten in den weichen Pulverschnee und weil der Slytherin meine Handgelenke immer noch in einen unnachgiebigen Griff hielt, fiel dieser auf mich und presste mir durch sein Gewicht die Luft aus den Lungen.

Mir blieb nur ein kurzer Moment, um die Situation zu erfassen, bevor sich Malfoy auch schon mit funkelndem Blick über mich beugte. Mir dieser Nähe mehr als nur schwer bewusst sein, versuchte ich mich unter ihm hin durchzuwinden, was mir aber durch sein Gewicht nicht leicht gemacht wurde. Dem Frettchen passte das natürlich überhaupt nicht.

Er verstärkte den Griff um meine Handgelenke, die dieser über meinen Kopf in den Schnee drückte und mittlerweile wirklich wehtaten, presste mich zusätzlich mit seinem Becken runter.

„Verdammt, Malfoy. Lass endlich los“, schrie ich ihn lauthals an, weil auch langsam der Schnee durch meine Kleidung drang und mir kalt wurde. „Vergiss es, Wiesel.Wir beide werden uns jetzt mal ausführlich ohne deine Freunde unterhalten“, schnarrte der Slytherin kalt zurück. Ich dachte nicht im Entferntesten daran aufzugeben. Denn das würde bedeuten mich vollkommen auszuliefern.
 

Also rangen wir beide einige Minuten miteinander, in denen schnell klar wurde, wer diesen Kampf gewinnen würde.

Zu meinem Leidwesen war nicht ich derjenige. Schwer atmend gab ich meine Abwehr schließlich auf, löste meine Körperspannung und blickte einfach nur in das Gesicht meines Feindes.

An diesem war der Kampf allerdings auch nicht spurlos vorbeigegangen, weil er nun wirklich mit seinem ganzen Gewicht auf mir saß, wobei das Frettchen sich vorher zumindest noch ein bisschen auf den Boden abgestützt hatte. Meinen Blick erwidernd fielen ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht und ich stellte erst jetzt fest, dass seine Haare heute gar nicht zurück gegellt waren, wie es sonst der Fall ist.

„Wenn ich jetzt deine Handgelenke loslasse, wirst dann ruhig liegen bleiben?“, fragte mich Malfoy mit zusammengepressten Lippen.

Wortlos nickte ich, spürte im nächsten Moment, wie der unnachgiebige Griff gelöst wurde und das Blut wieder normal zirkulieren konnte.

Erleichtert zog ich meine Arme zurück und rieb mir die roten Handgelenke, während der ungekrönte Eisprinz von Slytherin sein Gewicht weiter nach hinten verlagerte.

Prompt stoppte ich meine Bewegungen, versteifte mich, da das Frettchen nun auf einer sehr prekären Stelle saß.
 

„Malfoy, könntest du bitte“, murmelte ich undeutlich vor mir hin. „Was könnte ich, Wiesel?“,, stellte sich dieser dumm, obwohl ich an seinen wissenden Ausdruck in den sturmgrauen Augen genau wusste, dass ihm durchaus bewusst war, was ich meinte.

„Du weißt genau, was ich mein!“, spuckte ich mit rotem Kopf aus und wollte mit meinen Händen nach ihm greifen, wenn er nicht spurten sollte.

Mit seinen schnellen Reflexen hatte ich jedoch nicht gerechnet. So schnell, wie das Frettchen meine Handgelenke wieder unter Kontrolle hatte, konnte ich gar nicht gucken.

„Nicht so schnell, Weasley“, bildete sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. Ich ahnte nichts Gutes.

„Wie hättest du es gerne, Ron?“, fragte Malfoy schelmisch und genoss förmlich meine Scham.

Die Tatsache, dass er meinen Vornamen benutzte, brachte mich so aus dem Konzept, dass ich nichts erwiderte und der Slytherin dies natürlich sofort ausnutzte, indem er sein Becken gegen meines kreisen ließ.
 

Ich keuchte erschrocken, wehrte mich instinktiv, was nur noch mehr Reibung erzeugte und ich langsam ein kleines Problem in meiner Hose bekam. Bei dieser Erkenntnis hielt ich sofort still, während die Schlange mit ihren Stößen fortfuhr und mich wirklich in Bedrängnis brachte.

„Stopp, Malfoy. Bitte, hör auf“, wimmerte ich verzweifelt, kniff meine Augen fest zusammen, in denen sich allmählich Tränen sammelten.

„Bitte“, hauchte ich, schluchzte auf, wobei die Tränen nun unaufhaltsam meine Wangen hinab liefen, sich im Schnee verloren.

Und tatsächlich stoppten die Bewegungen, das Becken des älteren Jungen an meines gepresst.

Da waren Hände, groß und warm, die sanft mit den Daumen meine Tränen wegwischten.

„Schhhh, Ron. Beruhige dich. Ich werde an dieser Stelle aufhören“, versicherte mir Draco.
 

Erleichterung überfiel mich und vor Dankbarkeit schlang ich meine Arme um seinen Nacken, zog ihn zu mir herunter und vergrub das Gesicht in der Halsbeuge. Malfoy ließ es wortlos geschehen, streichelte mir behutsam über den Rücken und wartete bis ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte. Doch bei mir wollte sich diese Ruhe nicht einstellen.

Dies bemerkte auch Draco und handelte umgehend. Er löste sich soweit von mir, dass der ältere Junge sich zu mir runter beugen konnte und mich mit einem für ihn geringen Kraftaufwand einfach so auf seine Arme hob. Wortlos ließ ich es geschehen, lehnte mich gegen ihn, wollte nur noch zurück in die Wärme und dieses ganze Erlebnis vergessen.

Den Wunsch mit der Nähe nach Wärme würde mir erfüllt werden, doch bei dem anderen Teil hatte ich so meine Bedenken. Darüber machte ich mir jetzt aber keine weiteren Gedanken, weil Draco gerade ansetzte zu sprechen. „Du bist durchgefroren und musst ins Warme.

Da ich noch ein paar Stunden habe, werden wir diese in meinem Zimmer verbringen. Dort kannst du dich ausruhen“, wandte sich Malfoy schon mit mir auf den Armen um und trat den Rückweg an.

„Danke, Draco“, murmelte ich schlaftrunken, suchte seine Nähe und Wärme. Die letzten Worte, die ich hörte, bevor ich ins Land der Träume rüber glitt, waren folgende: „Heute gehörst du ganz mir. Das ist ein Versprechen. Und Slytherins stehen zu ihren Versprechen.“



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