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Die Zukunft in deiner Hand

Harrys Weg ins Glück
von

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Rückkehr


 

Kapitel 3: Vorwärtsschritte
 

Teil 1: Rückkehr
 

Der Kraken setzte Harry am Ufer genau dort, wo er ihn ins Wasser gezogen hatte, ab. Während ihn der Tentakel losließ, sah er schon den Schulleiter vor sich stehen. „Professor Dumbledore.“, grüßte er zögernd und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Immerhin würde er dem Mann in zwei Jahren die Stelle entreißen.

„Harry.“ Dumbledore lächelte und beobachtete mit seinen funkelnden Augen den Jungen, der aus dem knöcheltiefen Wasser trat. „Wo warst du?“

„Im See.“ Harry sah seinen Schulleiter mit leuchtenden Augen an. „Da unten gibt es so viele wunderschöne Pflanzen.“

„Hat der Kraken Sie dir gezeigt?“ Dumbledore zog die Augenbrauen hoch.

„Ja.“ Harry strahlte naiv. „Er hat mir Dianthuskraut gegeben, damit ich atmen konnte. Es war wirklich wunderschön.“ Der Junge wusste, dass er log, aber er hatte das Gefühl, dass ein Fehler wäre, Dumbledore zu erzählen, was da unten wirklich passiert war.

„Du hast uns einen ziemlichen Schrecken eingejagt, Harry.“ Dumbledore sah ihn über seine Brille hinweg mit funkelnden Augen an. „Aber ich bin froh, dass es dir gut geht.“

Harry lächelte und war überrascht, wie leicht es ihm fiel, das alles nur vorzuspielen. „Danke, Sir.“

„Ich bin sicher, das war sehr anstrengend für dich. Die Sperrstunde ist bald erreicht. Ich schlage vor, du kehrst in den Griffindorturm zurück.“

„Natürlich, Sir. Gute Nacht.“ Harry ging zügig zurück in den Griffindorturm. Unterwegs begegnete er niemandem, worüber er erleichtert war.

Der Gemeinschaftsraum war fast leer, als er ihn betrat. Nur seine neuen, alten Freunde saßen in einer Ecke und schwiegen sich an. Harry ging zu ihnen. „Hey.“, sagte er vorsichtig.

„Oh Harry!“ Loona sprang auf und umarmte ihn stürmisch. „Du warst.. weg.“

„Ich weiß.“ Der Junge lächelte und fuhr ihr sanft durch die langen, blonden Haare.

„Was ist mit dem Kraken?“ „Wie hast du es geschafft, dich wieder frei zu kämpfen?“, fragten Fred und George nacheinander.

„Ich musste nicht fliehen. Der Kraken hat mich wohin gebracht.“ Harry lenkte Loona zum Sofa, drückte sie auf dieses und setzte sich neben sie. Er zog seinen Zauberstab und murmelte einen Anti-Abhörzauber. „Das, was ich euch jetzt erzähle, muss streng geheim bleiben.“, sagte er mit ernster Stimme. Alle nickten und dann erzählte er ihnen von dem Kraken, von dem Unterwasserschloss, von Salazar, von der Bibliothek und von seinem Erbe. „Der Kraken hat mich hochgebracht, da stand Dumbledore vor mir und ich musste ihn anlügen.“

„Wieso?“, fragte Neville und runzelte die Stirn.

„Ich hab so ein Gefühl, dass es keine gute Idee wäre, ihm die Wahrheit zu sagen.“ Harry lehnte sich zurück. „Das Schloss.. wie soll ich es sagen? Es hat sich, irgendwie, nach mir gerichtet oder so etwas. Ich hab das Gefühl, als würden die Wände mit mir flüstern, aber nicht unangenehm.“ Er runzelte die Stirn. „Klingt das verrückt?“

„Wir haben schon viel verrücktere Dinge gehört“ „glaub uns.“, antworteten Fred und George. „Du wirst also, sobald du das siebte Jahr beendet hast, Schulleiter.“

„So ist es.“ Harry nickte. „Und ich habe vor, hier einiges zu verändern.“

„Uh, Harry, also“ „wir sind auf jeden Fall gespannt.“ „Ja, auf jeden Fall.“

Harry lächelte und schloss die Augen. Das Sofa hinter ihm schien sich ihm anzupassen, umarmte ihn, schenkte ihm Wärme. Ihm wurde klar, dass seine Entscheidung, sein Erbe anzunehmen, richtig gewesen war. „Wir müssen irgendwann mal herausfinden, wie es sein kann, dass ich mit allen Gründern verwandt bin.“, murmelte er schläfrig.

„Das hat bis später Zeit.“ Neville legte eine Decke um ihn.
 

Teil 2: erste Schritte aufeinander zu
 

Severus starrte auf die Uhr, die ohne dass es die meisten Schüler wussten, über die Tür zum Klassenraum hing. 4.. 3.. 2.. 1.. Zweimal diskretes Klopfen ertönte und Snape grinste. Potter war doch tatsächlich pünktlich. „Herein.“, blaffte er in seiner typischen Manier und wartete, bis der Junge, der lebt, das Klassenzimmer betreten hatte. „Setzen Sie sich, Potter.“, ordnete er an. Harry zögerte einen Moment und setzte sich dann vor seinen Schreibtisch.

„Sir.“, grüßte er leise, verwirrt.

Severus wartete einen Moment, ehe er zu sprechen begann: „Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen, Mr Potter.“ Harry starrte ihn überrascht an. „Es ist wahr, dass ich ihren Vater hasse und sie nicht ausstehen kann, aber das ist noch lange kein Grund, Sie anzuschreien. Sie sind mein Schüler, selbst wenn ich diese Tatsache verabscheue, aber Sie sind dennoch mein Schüler. Ich habe Sie zu unterrichten und nicht Sie anzuschreien.“

Harry sah auf seine Hände und zu seinem Lehrer. „Ich akzeptiere ihre Entschuldigung, auch wenn ich nicht verstehe, was Sie gegen mich oder meinen Vater haben.“

„Das werden Sie auch nicht erfahren, Potter.“, knurrte Snape zurück und Harry nickte knapp. Sie schwiegen kurz, es war unangenehm. Dann räusperte sich Snape. „Was ich noch mit ihnen besprechen wollte, Potter“, Harry sah von seinen Händen auf, „wie kommt es, dass sich ihre Noten in letzter Zeit so verbessert haben?“

Wie kam Snape auf die Idee, die Wahrheit von ihm zu erfahren, wenn er von diesem keine Antworten bekam? „Ich habe in den Ferien viel nachgedacht.“, sagte er kryptisch: „Dabei ist mir aufgefallen, dass Schule doch recht wichtig ist.“ Harry verkniff sich ein Grinsen, als er Snapes erzürntes Gesicht sah. Ihm war klar gewesen, dass dieser seine Lüge erkannte und einen Moment überlegte er, ob es eine gute Idee war, den Lehrer anzulügen.

„Potter, Sie respektloser, arroganter Bengel.“ Snape lehnte sich vor und wollte sicherlich noch mehrere Beleidigungen loslassen, als Harry ihn abrupt unterbrach.

„Mit Verlaub, Sir, ich respektiere, dass Sie mir nicht erzählen wollen, warum Sie mich und meinen Vater hassen, aber ich bitte Sie, genauso zu respektieren, dass ich ihnen nichts aus meinem Privatleben erzählen werde.“ Snape schnalzte missbilligend mit der Zunge und wollte wieder zu Sprechen ansetzen, wurde jedoch wieder unterbrochen. „Ich kann ihnen nur sagen, ich verspreche es ihnen sogar bei meiner Griffindorseele, dass ich nicht schummle.“

„Gut, Potter.“ Snape nickte ärgerlich. „Dann haben Sie sicher nichts dagegen, dass ich Sie einmal teste?“

„Natürlich nicht, Sir.“ Harry lächelte entwaffnend.

Snape dachte einen Moment nach. „In was für Tränken ist der Billywig-Stachel hauptsächlich enthalten?“

„In Liebestränken, Sir.“

„Und Feuersalamander?“

„In Heiltränken.“

„Warum gibt es Tränke, in denen Feuersalamander nach Hüpfenden Giftpilzen hinzugefügt wird?“

„Der Feuersalamander neutralisiert die giftige Wirkung der Giftpilze, aber nicht die, um eine Pilzbasis für zum Beispiel übel riechende Tränke oder Qualmbomben zu schaffen.“

„Drei Zutaten von Veritaserum.“

„Jobberknoll-Federn, Snargaluff, Aalaugen.”

„Was für eine Basis hat der Vielsafttrank?“

„Meistens eine Mohnbasis, Schwarzmagier bevorzugen eine Pilzbasis, weil sich dann der Trank länger halten lässt.“

„Ich wusste nicht, dass Sie sich mit schwarzer Magie auskennen, Potter.“

„Nur Glück, Sir.“ Harry lächelte ertappt. Er hatte sich so ins Antworten hineingesteigert, dass er zu viel seines Wissens preisgegeben hatte. Aber es war seine erste Chance seit langem gewesen, nachdem Ron und Hermine ihn immer nur runtergezogen hatten.

„Wie Glück hat sich das nicht angehört, Mr Potter. 10 Punkte für Griffindor. Sie können gehen.“

Harry starrte ihn mit großen Augen an. „Danke, Sir.“ Es war das erste Mal, dass er Snape jemals Griffindor Punkte geben sah und fühlte sich geehrt, dass er diese für sein Haus geholt hatte. Dafür verließ er das Büro auch entsprechend schnell, bevor es sich sein Lehrer noch einmal anders überlegen konnte.
 

Teil 3: Verärgerung
 

Voldemort saß auf seinem Thron, verärgert. Diese elenden, nichtsnutzigen, dummen, faulen, oberflächigen Idioten, die sich seine Todesser schimpften, brachten ohne ihn nichts auf die Reihe. Eigentlich hatte er angeordnet, Remus Lupin schnappen zu lassen, aber seine ach so schlauen Todesser waren in einer Vollmondnacht losgezogen. Greyback hatte, als er das erfahren hatte, mitten in der Versammlung angefangen zu lachen, aber Voldemort ließ ihn. Hätte er nicht einen Ruf zu verlieren, hätte er selbst ebenfalls gelacht. Stattdessen zog er schwungvoll seinen Zauberstab. „Crucio.“, spie er und die Todesser fielen schreiend zu Boden, zuckten vor Schmerzen. Erst als sie nur noch wimmerten, ließ er den Fluch fallen. „Ihr seid ein nichtsnutziges Pack. Ich gebe euch eine Aufgabe und erwarte, dass diese erfüllt wird. Ihr wart vier Mann und habt es nicht geschafft, einen einzigen zu fangen. Werwolf hin oder her. Zu viert kann man einen Werwolf erlegen.“, zischte er gefährlich leise: „Sperrte Sie für zwei Tage weg.“ Einige Todesser traten vor und brachten die Männer weg. „Bellatrix, meine Teuerste.“, raunte er dann. Es war nicht so, als würde er sie lieben, aber sie war ein netter Zeitvertreib. Die Frau, trat vor und fiel auf die Knie. „Mylord.“, flüsterte sie ehrfürchtig und kicherte dann irre. Es war schade um sie, dass Askaban sie so verrückt gemacht hatte. Er hätte sie irgendwann sicher zu seiner Frau genommen. Sie war seine loyalste, seine Sklavin, die für ihn alles tun würde. Dazu war sie auch noch gehorsam und intelligent. Würde es nur mehr Todesser geben wie sie.. „Nimm dir doch Greyback und holt euch Lupin, Schönheit.“ Er traute den beiden Mitgliedern aus dem inneren Kreis zu, dass sie nicht die gleichen Fehler wie ihre Vorgänger machen würden. Doch der andere Werwolf heulte auf.

„Mylord, ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, mich mit ihr zu schicken.“ Greyback trat vor und verneigte sich schnell.

„Habe ich dir erlaubt zu sprechen?!“, schrie der Lord verärgert.

„Nein, Mylord.“ Bernsteinfarbene Augen suchten seine roten und er erlaubte ihm einen Moment den Blickkontakt. Eine stille Bitte, ihn nicht zu schicken.

„Augustus.“ Ein anderer Todesser trat hervor und verneigte sich.

„Mylord.“, flüsterte er. Voldemort war schon immer überzeugt von Rookwood gewesen. Allein damals als er noch im Ministerium gearbeitet hatte, bevor Karkaroff ihn und andere seiner Todesser mit einem Geständnis nach Askaban brachte, war er immer seine zuverlässigste Quelle gewesen. Heute nahm Severus Snape den Platz des ehemaligen Spions ein.

„Du wirst mit Bellatrix mitgehen.“ Die Frau kicherte wie wild und einen Moment zögerte Voldemort. War es eine gute Idee, zwei verrückte, denn das waren sie definitiv, auf solch eine wichtige Mission zu schicken?

„Jawohl, Mylord.“ Rookwood neigte den Kopf verstehend nach vorne.

„Ich hoffe für dich, Greyback, dass du eine gute Erklärung dafür hast.“, knurrte er den Werwolf an. „In den Salon, in einer Stunde.“
 

Teil 4: Neue Pläne
 

Voldemort starrte auf die Tür. Er fühlte einen Blick auf sich liegen, konnte aber weder sagen woher, noch von wem. Es war ihm schon bei der Versammlung so vorgekommen, aber dort hatte er alle Blicke auf sich zu liegen. Doch nun war es anders. Dann klopfte es dreimal.

„Herein.“, sagte er kalt. Ein Todesser, vermummt durch Umhang und Maske, trat in den Raum. „Severus.“ Eine Hand glitt zur Maske und nahm sie ab. Die Kapuze wurde vom Kopf gezogen. Severus Snape neigte den Kopf leicht nach vorn.

„Mylord.“

„Setz dich.“ Voldemort klang für seine Verhältnisse freundlich. Er mochte Severus, wusste um die Dinge, die dieser für ihn geopfert hatte und war sich der Stärke bewusst; ein Anhänger, den man nicht verlieren wollte. Snape setzte sich elegant in das grüne Sofa. Der Salon war ein gemütlicher Ort, so fand Voldemort. An den Wänden standen überall außer dort, wo Tür und Kamin waren, Regale aus dunklem Holz, über und über gefüllt mit Büchern. In der Mitte gab es eine grüne Sitzecke und der Teppich im Raum war braun. Die einzige Lichtquelle des Raumes war das Feuer im Kamin, was fröhlich vor sich hinflackerte.

Voldemort nahm einen Schluck aus dem Rotweinglas, welches er in seiner Hand hielt und stellte es dann auf den Couchtisch vor ihm. „Erzähl mir, was der alte Sack so macht.“

Snape sah ihn einen Moment an, brachte die gut zurechtgelegten Wort zurück in sein Gedächtnis. „Nun, Mylord.“, begann es dann: „Er ist in seiner Arbeit vertieft, es gab kaum noch Ordenstreffen. Er scheint etwas vorzuhaben, auch wenn ich nicht weiß was. Manchmal fragt er mich Dinge, die tief in die schwarze Magie hineingehen, über Bindungszauber und dergleichen.“

„Möchte er einen Menschen an sich binden?“ Voldemort lachte verächtlich. „Will ihn keiner?“

Snape grinste kurz, schüttelte dann aber den Kopf. „Es sind nicht solche Bindungszauber, nicht für Menschen. Es geht um Gegenstände und Häuser.“

„Wie der Fidelius?“, fragte Voldemort nach. Was kaum einer wusste war, dass der Fidelius das Haus nicht nur schützte, sondern auch auf diese Personen anpasste.

„Viel stärker.“ Voldemort sah in den Kamin. Wollte Dumbledore das Hauptquartier sicherer machen oder andere Häuser? Vielleicht wollte er Potter in Sicherheit wissen.

„Kann das was mit Potter oder einer anderen Person, die er schützen will, zu tun haben?“, fragte er.

Snape starrte ihn an. „Möglich.“, sagte er nach einer Weile: „Vielleicht wird der Junge von Dumbledore trainiert. Seine Schulnoten haben sich in allen Fächern verbessert.“ Er sah sich einen Moment um. „Mylord, ich fühle mich beobachtet.“, sagte er zögerlich. Seine Augen huschten durch den Raum, ohne den Körper dabei zu bewegen.

„Ich mich ebenfalls, Severus. Jedoch ist hier niemand.“ Voldemort sah seinem Todesser dabei zu, wie sich dessen Pupillen in Schock weiteten.

„Potter.“, flüsterte er und Voldemort erstarrte. Er lenkte sei Bewusstsein durch seinen Geist, bis er eine andere, fremde Präsenz spürte und wusste, dass Severus recht hatte. Er spürte, wie Potter ihn begann zu ziehen und folgte dem Anderen in dessen Geist. Dann tauchten sie beide in eine Erinnerung ein. Voldemort beobachtete wie Harry vom Kraken unter Wasser gezogen wurde, Salazar traf und die Wahrheit erfuhr. Dann brach die Erinnerung ab und er fand sich erneut in seinem Salon wieder, der Präsenz nun bewusst.

Er lachte laut. „Du hattest mit deiner Vermutung recht, Severus. Potter belauscht uns schon die ganze Zeit.“ Der Dunkle Lord konzentrierte sich und eine geisterhafte Gestalt tauchte vor dem Kamin auf. „Da haben wir den Übertäter.“

„Potter.“ Severus starrte seinen Schüler an. Der Lehrer hatte nicht gewusst, dass sein Lord ihn für alle sichtbar machen konnte.

„Sir.“ Harry sah ihn an, dann den Dunklen Lord. „Voldemort.“, grüßte er.

„Willst du dich nicht zu uns setzen, Harry Potter?“ Voldemort grinste und sah dabei zu, wie der Junge sich mit einem gewissen Abstand neben Snape setzte. Dann wurde er ernst, seine Augen funkelten wissbegierig. „Kannst du beweisen, dass deine Erinnerung richtig ist?“, fragte er interessiert.

Harry verkniff sich ein Grinsen. Voldemort so zu sehen war lustig. „Die Magiewelle.“, sagte er: „Snape wird sie auch gespürt haben.“

„Professor Snape für dich, Potter.“ Ein Blickaustausch zwischen amüsierten grünen und verärgerten schwarzen Augen fand statt, den Voldemort mit Interesse und Belustigung verfolgte. Er sollte Potter für seine Todesser öfter sichtbar machen. Das würde lustig werden.

„Und Severus? Hast du in letzter Zeit eine Magiewelle in Hogwarts gespürt?“

„Vor zwei Wochen.“, nickte sein Todesser. „Als Potter im See verschwunden ist.“ Eine Weile herrschte Stille.

„Warum bist du hier, Harry Potter?“, fragte Voldemort dann.

„Dumbledore will das Schloss an sich binden, damit ich nicht seine Position übernehmen kann.“, erklärte Harry: „Ich wusste bis vor wenigen Minuten auch nichts davon, nicht einmal, dass er weiß, dass das Schloss ihm nicht mehr lange zur Verfügung stehen wird.“

„Bis du uns belauscht hast.“ Voldemort wirkte beinahe großzügig, aber das war nur Fassade.

Harry nickte. „Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich das tun sollte.“

„Das Bauchgefühl, das dir sagte, dass du ins Ministerium gehen sollst, wo dein auch so geliebter Pate gestorben bist?“, grinste Snape.

Harry sah ihn kurz an, in seinen Augen schimmerte Schmerz, schwieg jedoch dazu. „Ich kann nicht zulassen, dass Dumbledore diese Bindung durchzieht, wie auch immer er es vorhat. Deswegen schlage ich einen Pakt vor.“

Voldemort und Snape zogen beide die Augenbrauen hoch. „Wieso sollte ich mit dir einen Pakt eingehen?“, fragte der Lord.

„Ich will, dass du Dumbledore aufhältst, dafür enthebe ich ihn in zwei Jahren seines Amtes. Die Zauberergesellschaft wird nicht auf ihn hören, wenn er nicht mehr seine Machtposition hat.“

„Dann habe ich den nächsten Gegner, nämlich dich.“

„Ich habe nicht mehr vor, gegen dich vorzugehen und selbst wenn, würdest du lieber gegen einen 17-jährigen kleinen Jungen kämpfen oder gegen einen alten Greis?“

Snape grinste, unterdrückte ein Lachen. „Warum solltest du dich für den Lord einsetzen, wo er doch deine Eltern getötet hat?“

„Weil seine Ziele richtig sind.“, erklärte Harry geduldig: „Ich war öfters in der Bibliothek und habe mir die Geschichte Hogwarts’ genauer angesehen. Wussten Sie, dass schwarze Magie unterrichtet wurde, bis Dumbledore Schulleiter war oder dass Vampire, Werwölfe, Veelen, Elfen und noch viele andere menschenähnliche Wesen eigentlich nicht zur Schüle gehen dürfen, seit er da ist?“

„Woher weißt du das?“, knurrte Snape: „Das kann nicht richtig sein, was ist mit Lupin?“

„Er dreht und wendet alles so, wie es ihm passt. Niemand außer mir hat einen genauen Überblick über die Schulregeln. Er kann Schüler annehmen und ablehnen wie er will, genauso Lehrer.“

„Das ist interessant.“ Voldemort nahm wieder sein Weinglas in die Hand und nippte daran. „Wie genau stellst du dir diesen Deal vor?“

„Ein unbrechbarer Schwur.“, sagte Harry und sah Snapes Kopf zu ihm rucken. „Du schwörst, dass du Dumbledore dabei aufhältst, das Schloss an sich zu binden. Du garantierst für die Sicherheit der Schüler und des Schlosses, der Lehrer und auch meiner eigenen, sobald ich Schulleiter bin. Ich schwöre, dass ich ihn enthebe und mich nicht mehr gegen dich äußern werde. Des weiteren schwöre ich, dass ich, sobald schwarze Magie wieder erlaubt ist, es als Unterrichtsfach zuzulassen.“

„Du weißt, dass wir beide zu der Schließung anwesend sein müssen?“

„Dessen bin ich mir bewusst. Nächstes Wochenende ist Hogsmeade - Wochenende. Ich bin mir sicher, du findest deinen Weg in die Heulende Hütte?“ Er begann sich aufzulösen und war nach kurzer Zeit verschwunden. Voldemort nippte erneut an seinem Glas.

„Das ist interessant.“, sagte er.

„Mylord, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.“ Severus sah ihn ernst an. „Wie will Potter Dumbledore seinen Posten wegnehmen?“

„Er hat Mittel und Wege.“ Voldemort sah ihn eine Weile an. „Das muss geheim bleiben.“

„Ich verstehe.“ Severus beugte seinen Kopf demütigend nach vorn.

„Gut, dann kannst du gehen. Immerhin erwarte ich noch Greyback.“
 

Teil 5: Der Pakt
 

Harry hatte niemandem erzählt, dass er vorhatte, einen Pakt mit Voldemort zu schließen. Er hatte wirklich Angst vor Beobachtern. Dumbledore hätte ihn umgebracht, wenn er etwas herausgefunden hätte. Vieles hatte sich für ihn in Hogwarts geändert, zwar immer nur Kleinigkeiten, aber alles zusammen war wirklich verrückt. Angefangen bei dem heimischen Gefühl, welches er im Schloss hatte. Jeder Sitz, jede Wand, jeder Baum im Wald, sogar Grashalme gaben ihm ein Gefühl der Wärme. Wenn Gefahr drohte, wurde er vom Schloss gewarnt. Die Treppen bewegten sich nicht mehr so wie sie wollten, sondern so wie er es wollte und brauchte. Sein Alltag im Schloss war dadurch einfacher und er bedankte sich oft bei jeder Treppe leise.

Dennoch, irgendwem außer seinen Freunden davon etwas zu erzählen, wagte er nicht. Als er in der Vision Voldemort und Snape reden hörte, war er so enttäuscht und wütend gewesen, dass er dem Lord erlaubte hatte, die Erinnerung zu sehen. Bereuen tat er dies nicht. Sicherheit von Lord Voldemort konnte nicht schlecht sein und seine Ziele waren sogar die gleich wie die des dunklen Lords. Ein Pakt war durchaus logisch, vor allem weil er nicht unter Voldemort stehen wollte.

Sogar die peitschende Weide macht mir Platz, dachte er, als er durch den Geheimgang zur Heulenden Hütte lief. Er erwartete nicht wirklich Voldemort dort, sondern irgendeinen Todesser, der ihn zum Dunklen Lord bringen würde. Bevor er in die Heulende Hütte ging, zog er seinen Tarnumhang über und stieg dann durch die Luke. Keiner erwartete ihn. Er setzte sich eine Weile auf das Bett, bis ihm eine Ratte an der Wand entlang durch das Blickfeld lief. „Pettigrew.“, flüsterte er. Das war doch ein Scherz! Voldemort schickte nicht wirklich Pettigrew vor, oder? Die Ratte blieb stehen und sah sich um. Harry ging auf ihn zu, nahm ihn auf den Arm und dann unter den Umhang. „Wenn du mich beißt, ist dein Schwanz ab.“, drohte er und die Ratte quietschte. Auf einmal hörte Harry ein Geräusch und dann Gekicher. Er stellte sich an die Wand und beobachtete, wie Ron und Hermine den Raum betraten und anfingen wie wild rumzuknutschen. „Och ne.“, flüsterte Harry. Er wartete, bis Ron Hermine zum Bett dirigiert hatte und verschwand dann aus dem Raum, zurück in den Geheimgang. Dann nahm er den Tarnumhang ab und setzte Pettigrew auf den Boden, sodass dieser sich zurückverwandeln konnte. „Ich bin hier, um dich zum Dunklen Lord zu bringen, Potter.“, erklärte die Ratte.

„Dessen bin ich mir bewusst.“, antwortete Harry kalt. Er ekelte sich, als sich eine Hand um seinen Arm schloss und Pettigrew auf sein Mal am Oberschenkel drückte. Sobald sie in einer großen Halle angekommen waren, schüttelte Harry den Arm ab und sah sich um. „Slytherin Manor.“, stellte er anhand der ganzen Schlangen und der Eingangshalle fest.

„Sehr richtig erkannt, Harry Potter.“ Tom Riddle oder besser Lord Voldemort stand in Menschengestalt oben an der Treppe und beobachtete ihn.

Harry grinste und sagte in Parsel: „Du hättest dich nicht für mich aufmotzen müssen, Tommie.“

Der Dunkle Lord verzog das Gesicht, antwortete ebenfalls in Parsel: „Wir sind in wenigen Minuten ebenbürtige Partner, du kannst bald mit einem Schloss protzen. Da dachte ich, ich muss das auch können.“ Harry lachte. Seit wann hatte Lord Voldemort Humor? Voldemort sah ihn kurz an. „Severus wird den Schwur sprechen. Ihm vertraust du am ehesten von meinen Todessern. Folge mir, Harry Potter. Pettigrew, du kannst gehen.“

Der Hausherr wartete einen Moment, bis Harry die Treppe erklimmt hatte und sie gingen dann schweigend einen Gang entlang, bogen einmal, zweimal, dreimal ab, bis Harry keine Orientierung mehr hatte. „Das machst du mit Absicht.“, stellte er fest.

Voldemort sah ihn nicht einmal an. „Was?“, fragte er zischend.

„Mich in die Irre führen.“

„Mein Manor ist so groß.“

Harry verkniff sich ein Lachen, grinste nur grimmig. Dann wurde eine Tür geöffnet und er wurde in einen Salon, der so ganz ähnlich wie der von der Vision aussah, geführt. „Sir.“, grüßte er seinen Lehrer, der mit einem Nicken antwortete.

Voldemort setzte sich auf die eine Couch und Harry ebenfalls, nur wieder neben Snape. „Es war ziemlich leichtfertig von dir, hier her zu kommen, Harry Potter.“, sagte Voldemort.

„War es nicht.“ Harry setzte sich anders hin, aber das hatte keinen Effekt. Das Sofa war nicht einmal annährend so bequem wie das in Hogwarts. „Ich stimme diesem Pakt zu.“

„Und was wäre, wenn ich es nicht tu?“ Voldemort zog beide Augenbrauen hoch.

„Dann bist du ein dummer, dunkler Lord, Voldemort.“ Harry grinste. „Ich biete dir die einmalige Chance, Dumbledore Macht zu entreißen.“

Voldemort antwortete nicht. „Du weißt, dass du stirbst, wenn du den Schwur brichst?“, fragte er grinsend.

„Du weißt, dass es dir genauso ergehen kann?“, fragte Harry zurück: „Können wir endlich? Ich bin nicht zum Kaffeeklatsch da.“

„Über deine Art mit mir zu sprechen müssen wir noch verhandeln, Harry Potter.“ Voldemort grinste und stand auf. Das war das Zeichen für die anderen beiden ebenfalls aufzustehen. Harry reichte Voldemort die Hand und sie verschränkten sie ineinander. Snape nahm seinen Zauberstab und tippte mit ihm auf ihre Hände. Dann begann Harry zu sprechen: „Wirst du, Tom Riddle, Albus Dumbledore aufhalten, wenn dieser versucht, das Schloss Hogwarts und alle damit verbundenen Gegenständen an sich zu binden?“ Harry sah Voldemort in die Augen und versank in ihnen. Er fühlte wie warme Schauer über seinen Rücken liefen.

Voldemort überlegte nicht lange: „Ich schwöre.“ Eine erste leuchtende, grüne Flamme schlang sich um ihre Hände.

„Schwörst du, dass du keine Pläne umsetzt, um mir und meinen Freunden zu schaden und uns kein Leid mehr zufügst?“

„Ich schwöre.“ Eine weitere Flamme schlang sich um ihre Arme.

„Schwörst du, dass meine Angestellten, mein Schloss und meine Schüler sicher vor dir und deine Todesser sind, sobald ich Schulleiter bin und sie sich auf meinem Land befinden?“

„Ich schwöre.“ Eine dritte Flamme schlang sich um ihre Arme. Harry nickte knapp, erlaubte somit Voldemort, dass er seine Bedingungen stellen konnte.

„Schwörst du, Harry Potter, dass du Dumbledore, sobald du deine Schullaufbahn beendet hast, seiner Position als Schulleiter enthebst und selbst diese einnimmst?“

„Ich schwöre.“ Severus beobachtete, wie anstatt eines grünen Strahls ein silberner aus seinem Zauberstab trat.

„Schwörst du, dass du schwarze Magie an deiner Schule unterrichten lässt, sobald diese legalisiert ist und magische Wesen an die Schule lässt?“

„Ich schwöre.“

„Schwörst du, dass du dich nicht mehr gegen mich und meine Taten äußern und nichts mehr gegen diese unternehmen wirst?“

„Ich schwöre.“

Die Flammen fingen an sich ineinander zu spinnen und leuchteten, sodass Severus wegsehen musste, während Harry und Voldemort sich weiter in die Augen sahen.

„Gut, Harry Potter.“ Voldemort grinste. „Severus wird dich zurück nach Hogwarts bringen und dort ab jetzt auch ein Auge auf dich haben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Stoff
2010-11-21T18:45:41+00:00 21.11.2010 19:45
Eine schöne Geschichte, auch wenn es manchmal verwirrend ist, wann was passiert wegen den zeitsprüngen. Doch es ist auch interessant zu lesen, wei verschiedene Personen die Ereignisse erleben.
Ich finde zwar, dass kein 17jähriger eine Schule leiten kann und ihm sicher ein paar Monate/Jahre in der "weiten Welt" gut tun würden um Erfahrungen zu sammeln, doch ich bin gespannt, wie du diese Idee umsetzt.

Ich freue mich auf die Fortsetzung und die Geschichte kommt zu meinen Favoriten.
LG Stoff
Von:  Ageha-san
2010-11-21T10:47:05+00:00 21.11.2010 11:47
Tolle ff. Bekommt 'nen Favo-Eintrag.
Freue mich schon auf das nächste Kap.
Bin gespannt, wie Voldi den Alten von seinem Vorhaben abhält.

Von:  sasa56
2010-11-21T08:07:57+00:00 21.11.2010 09:07
super kapitel.
freu mich aufs neue kapitel.
lg
sasa56


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