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Childhood Dream

von

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Superdad

„Wo ist Harry?“, fragte Sirius verwirrt, als er in die Wohnung seines ältesten Freundes kam, in der sich aber gerade nur Severus befand. Erst vor zwei Wochen hatte er Mary einen Antrag gemacht, dem sie begeistert zugestimmt hatte, seither sah er seinen Sohn eher selten. Mehrfach hatte er ihn dann bei den Drachengehegen gefunden oder woanders in den großen Anlagen der Schule.
 

„Wo schon?“, fragte Severus entnervt, der einfach nicht verstand, warum Black die Beiden bis jetzt noch nicht beim Knutschen erwischt hatte, dabei machten sie doch kaum was Anderes! Denn jedes Mal, wenn er die Beiden aus irgendwelchen dunklen Ecken aufschreckte, waren sie beim Zungenmarathon. Und das waren Dinge, die wollte er nicht sehen, es reichte ihm vollkommen, es zu wissen! Aber nein, er musste sie dauernd in Flagranti ertappen!
 

Merlin, war er froh, dass Charlie ihm hoch und heilig versprochen hatte, nicht weiter zu gehen, als zu knutschen, bevor er sich Black gestellt haben würde. Und das Geschrei hörte er jetzt schon bis hierher. Nun... er blickte zu dem Anderen und beschloss, es hinter sich zu bringen. Auch, weil er genau wusste, dass Mary heut frei hatte und Lucius sich im Schloss befand. Bessere Umstände konnte es in dem Moment und für diese Aufgabe nicht geben. Ohne auf den Wer zu achten, der sichtlich versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen, deutete er aus dem Fenster. „Er scheint gut beschäftigt.“
 

„Bist du wahnsinnig?, zischte Remus aufgebracht. „Willst du...?!“
 

„Er muss es erfahren,“ flüsterte der Tränkemeister nur zurück. „Und heute sind alle da, die ihn beruhigen können – und er kann sehen, dass der Junge es nicht nur freiwillig tut, sondern auch glücklich dabei ist.“
 

Sirius runzelte die Stirn, was war denn nun los? Warum hampelte Moony so rum? Und was bitte flüsterten die Beiden schon wieder? Das taten sie in letzter Zeit verdammt oft und immer hinter seinem Rücken hatte er so den Eindruck. Meistens dann, wenn es um Harry ging. Nun, das würde er schon noch raus finden. Und er würde den Jungen bitten, dass er, Freundschaft hin oder her, nicht ganz so viel Zeit mit Weasley verbringen sollte. Er sah zu dem Fenster, auf das Snape deutete – starrte raus – und wollte losrennen.
 

Das konnte es doch wohl nicht sein! Das sah er gerade nicht! Oh, er würde dieses Weasley umbringen! Das war....! Harry war ein Kind! Er war ein verdammtes Kind! Und dieser schwachsinnige Rotschopf knutschte mit seinem Jungen! Oh, Lucius hatte wirklich recht! Diese Familie war zu nichts, aber auch zu gar nichts zu gebrachten! Er würde eine Blutvendetta...! „Lass mich los!“, brüllte er, strampelte gegen den eisernen Griff des Werwolfes an, obwohl er eigentlich wusste, wie sinnlos es war. Remus war nun mal Alpha und schon in der Schulzeit war er nicht in der Lage gewesen, den Anderen zu schlagen. Oder ihn auch nur ernsthaft zu verletzen.
 

„Nicht, bevor du nicht anfängst, dich zu beruhigen,“ gab Remus zurück. „Du bist in der Lage und machst wieder was Dummes. Nur weil das damals mit der Blutadoption nicht nach hinten losging, heißt das nicht, dass das, was dir nun im Kopf rum spukt gut ausgeht,“ erklärte er ruhig, starrte aber böse zu Severus, der in dem Moment das Zimmer verließ, fraglos um Lucius auch noch zur Verstärkung hierher zu holen. „Und niemand hat was von einer Blutvendetta oder einem Mord, ich dachte so gut hätte Askaban dir nicht gefallen!“
 

Sirius wusste, er hatte keine Chance. Er musste – vorerst – nachgeben. Oh, er würde Weasley packen! Und er würde sich sicher nicht erwischen lassen! Das blieb ganz sich er nicht ungestraft!
 

Remus merkte, wie das Toben nachließ, sein Griff wurde etwas lockerer, er zerrte den Andere zu einem Sessel, ließ ihn rein fallen, baute sich aber zeitgleich vor ihm auf, nur um sicher zu gehen, dass der nicht flüchten würde in was für einer Form auch immer, denn auch, wenn er immer stärker war, als Sirius, rennen konnte er außerhalb seiner Wolfsform nicht so schnell wie ein Grimm.
 

„Mein Junge! Er.... er ist .. er hat...!“
 

„Sirius, er hat nichts getan, was Harry nicht auch gewollt hätte,“ sprach Remus ruhig.
 

„Wie.. kannst du so was sagen? Harry ist vierzehn! Er kann gar nicht wissen, was er da tut, er ist ein Kind! Und wenn du es wusstest, warum habt ihr es dann nicht unterbunden, verdammt noch mal?! Ich dachte, ich kann mich auf euch verlassen!“
 

„Wir haben uns das lang angesehen und es war für einen Blinden sichtbar,“ entgegnete in dem Moment Severus, der in Begleitung des Blonden wieder ins Zimmer gekommen war. „Wir hätten es nicht zugelassen, hätten wir nicht gesehen, wie ernst es Weasley zu sein scheint. Sagt es dir denn nichts, dass dein Sohn vor ihn gesprungen ist, um diesen verdammten Zauber abzufangen?“, bohrte der Tränkemeister. „Und dass er das erste Mal gesprochen hat, um Weasley zu warnen? Wo nicht mal wir ihn dazu bekommen konnten, ein Wort zu reden? Und du bist es immer, der betont, dass Harry in einigen Dingen seinen Gleichaltrigen weit voraus ist. Er weiß sehr gut, auf was er sich da einlässt.“
 

„Das... das weiß er nicht! Er ist...!“
 

„Verdammt, Black!“, knurrte Lucius, er hob einen Spiegel, sprach einen Zauber, so, dass man die Beiden sehen konnte, die gerade in der Nähe des verbotenen Waldes etwas rangelten, wobei Charlie sich in dem Moment mit Harry umdrehte, so, dass er über Diesem lag, ihn ansah und ihn leicht küsste, sie so rollte, dass der Grünäugige auf ihm lag und den Jüngeren einfach drückte, Beide mit seligem Lächeln auf dem Rücken. „Wann hast du ihn in diesem Schuljahr so glücklich gesehen?“, fragte er den aufgebrachten Mann, der immer noch von Lupin in Schach gehalten werden musste. „Solltest du Charlie, so ungern ich irgendeinen Weasley als gut hinstelle, nicht dankbar sein, dass er Harry so glücklich macht? Und ich kann versichern, dass zwischen den Beiden außer einigen Knutschereien noch nichts gelaufen ist. Er kommt aus einer alten Familie, er würde dich zuerst fragen, bevor er einen weiteren Schritt macht.“
 

„Mein... mein Baby,“ flüsterte Sirius getroffen, bevor er endgültig in den Sessel zurücksackte. Er beobachtete, wie Harry mit Weasley rangelte, sah dieses blendende Lächeln, dass früher nur er bekommen hatte. Diese ehrliche Freude und Liebe in den tiefgrünen Augen. Die von dem Anderen offensichtlich mit selber Stärke erwidert zu werden schien. Denn er sah, wie vorsichtig der Ältere war, immer darauf bedacht, dass Harry sich nicht verletzen konnte oder auf der immer noch wunden Schulter landete, die zwar verheilt war, aber immer noch Probleme machte.
 

„Dein Baby ist vierzehn Jahre alt,“ gab Lucius trocken zurück. „Und nur um es gesagt zu haben, ich habe dich in dem Alter oft genug – und jedes Mal mit einem anderen Mädchen – in irgendwelchen Ecken knutschen gesehen und den Gerüchten zufolge ist es dabei in der Regel nicht geblieben.“
 

„Ist es auch nicht,“ antwortete Remus, der jedes Mal sofort den Geruch von Sex und einer anderen Person als Sirius in der Nase gehabt hatte. Ja, eine Zeit lang hatte er den Anderen durchaus für eine Art männliche Hure gehalten, bis er gesehen hatte, dass sein bester Freund nur etwas suchte, das er einfach nicht finden konnte, bei keiner seiner Eroberungen. Weswegen ihm bald Sirius mehr Leid getan hatte, als die Anderen. Na ja, jetzt hatte er Mary und das ging ja schon überraschend lange gut.
 

Sirius wurde feuerrot. „Ich bin aber nicht er! Ich war...!“
 

„Ich hoffe, du beendest diesen Satz nicht,“ gab Severus kühl zurück. „Harry ist in der Hinsicht nämlich verantwortungsbewusster als du,“ er sah zu dem Spiegel, wo Harry sich gerade aufsetzte und an den Älteren kuschelte und auch wenn sie keinen Ton hatten, was seine Lippen formten, war für Jeden zu verstehen. Er sah, wie Charlies Augen leuchteten, er den Jüngeren an sich drückte und dasselbe sagte. „Harry ist, wie du selbst oft genug festgestellt hast, verantwortungsbewusster und erwachsener, als die meisten Anderen, die zehn Jahre älter sind. Er weiß, was er tut, zumindest in diesem Fall.“
 

Erneut sackte Sirius im Sessel zusammen. Er wusste, die Anderen hatten Recht. Er war damals schlimm gewesen und er wusste, Remus hatte ihn im Streit mal eine männliche Hure genannt. Und er wusste, wie ernst Harry jegliche Form von Zuneigung zu nehmen pflegte. Es war seine Art. Und der Junge brauchte lange, um zu vertrauen. Er gab seine Liebe nicht leichtfertig. Severus und Remus, selbst Lucius und Draco hatten lang gebraucht, sie zu gewinnen. Er war der Einzige, auf den Harry sofort zugegangen war.
 

Und nun saß sein Kleiner da, sagte einem anderen Mann, dass er diesen liebte, kuschelte sich in dessen starke Arme. Und er sah so glücklich dabei aus, wie in diesem gesamten Schuljahr noch nicht. Wie eigentlich generell schon lang nicht mehr. Er beobachtete, wie Weasley Harry eine Strähne aus dem Gesicht strich, ihn küsste, ihm etwas ins Ohr flüsterte, dass den Jüngeren zum Lachen brachte. Die Anderen hatten Recht. Es sah nicht aus, als würde der Ältere die Situation ausnutzen. Eher, als sei er es, der etwas bremste. Wohl doch schlechtes Gewissen, hämte etwas in ihm.
 

Erst jetzt trat Remus einen Schritt zurück, ließ den Spiegel erlöschen. Er wusste, die erste Gefahr war gebannt. Es würde zu keinem weiteren Versuch kommen, was Dummes zu tun. Sirius hatte begonnen, nachzudenken. Das war das Problem. Der Andere handelte immer noch oft, bevor er sein Hirn einschaltete und wer wusste, was er in dem Fall wohl getan hätte. Etwas Dummes, dass sich nicht rückgängig machen würde bei ihrer aller Glück. Etwas, dass die Blutadoption von damals wie einen kleinen Kinderstreich aussehen lassen würde. „Und nun, wo du dich beruhigt hast,“ meinte er nur. „Kannst du was tun, das dich als den tollsten Dad der Welt wirken lässt – indem du den Beiden deinen Segen gibst – nachdem du Charlie nach allen Regeln der Kunst entsprechend bedroht hast, um Frust abzubauen, versteht sich,“ fügte der Wolf amüsiert hinzu, sah noch mal zum Fenster raus. „Denn sei ehrlich – wann hast du ihn das letzte Mal so glücklich gesehen?“
 

Sirius stand auf, ging zum Fenster, beobachtete die Beiden aus der Ferne und selbst von hier aus sah sein Kleiner einfach nur glücklich aus, auch, wenn er nicht genau sehen konnte, was die Beiden nun schon wieder taten. Er war nicht dumm, er kannte sich selbst zu gut, er wusste, er hätte das hier fast zerstört. Die Anderen dagegen hatten ihm die Gelegenheit gegeben, selbst als Superdad dazustehen. Mal wieder. Er rieb sich die Stirn. „Ist das der Grund, warum er nach Rumänien will?“, fragte Sirius traurig. „Um von mir weg zu sein?“
 

„So ein Unsinn!“, knurrte Severus unwillig. „Der Bengel hat hier in England einfach kein Leben! Das weiß er! So, wie er weiß, dass du dieses Land liebst und es nicht verlassen willst! Und er sucht etwas, wo er mit Tieren arbeiten kann! Mit Tieren, die er versteht! Weasley ist nur sein persönlicher Bonus! Und deiner auch. Dann hast du Jemanden, dem du ihn anvertrauen und den du für Alles verantwortlich machen kannst. Er wäre so oder so gegangen, nur traut er sich jetzt etwas eher zu gehen. So ungern ich es sage, Weasley hat ihm eine Perspektive gegeben.“
 

Erneut sah Sirius aus dem Fenster, wohl wissend, dass es stimmte. Harry hatte nur schlechte Erfahrungen mit der Außenwelt gemacht, die erst überfordert gewesen war, als sie erfahren hatte, dass ihr Retter stumm war, dann enttäuscht, dass er sich nicht als schwach erwies. Jedes Mal wenn er draußen gewesen war, war irgendwas schief gegangen. In einem fremden Land hätte er die Chance, dass sich das ändern könnte. Irgendwie.
 

„Harry hat gewartet, bis er sicher war, dass du hier Jemanden hast, den du lieben kannst...“, sprach Lucius schließlich ruhig. „Du bist nicht allein und er auch nicht...“
 

„Ich hab es verstanden!“, knurrte Sirius, beobachtete seinen Sohn, der nun aufstand und an der Hand des Anderen langsam und wohl doch eher unwillig zurück in Richtung Schloss lief. Er würde sicher gleich hoch kommen. Hoffentlich mit Weasley. Er mochte nicht mehr stocksauer sein, doch einige Regeln wollte er aufstellen – und sei es nur vorerst zumindest eine Verlobung! Denn das würde zumindest die Ehre seines Kleinen hoch halten. Er wusste, viele Magier bestanden auf die alten Regeln, darum geschahen erste Lieben meist im Stillen, außer man meinte es wirklich ernst – dann folgte nun mal eine Verlobung. Die man auch wieder lösen konnte, wenn es gar nicht mehr anders ging. Aber gerade, wenn Harry, wie er fürchtete, darauf bestehen würde, mit Weasley ein Zimmer zu teilen, wollte er, dass der Junge wenigstens vor dummen Gerüchten beschützt sein würde. Toll – wirklich. Musste sein Kleiner sich gerade in die Person verlieben, aus deren Familie der Bengel kam, der versuchte, ihn und einige andere Leute umzubringen! „Geht bitte...“
 

„Sirius?“, fragte Remus vorsichtig.
 

„Ich will mit meinem Sohn sprechen – ohne euch.“
 

„Ah, verstehe,“ grinste Lucius. „Er will Superdad sein,“ stellte er fest, packte seinen Spazierstock und ging, dicht gefolgt von Severus und Remus.
 

„Kannst.. du nicht noch mit rein kommen?“, bettelte Harry, sah den Anderen mit großen Augen an. Er war unruhig, denn die letzte Aufgabe des Turniers stand auch kurz bevor, seine Schulter tat ihm weh, er hatte ständig Alpträume und ein so schlechtes Gefühl, wie schon lange nicht mehr. „Ich weiß nicht, ob Dad schon da ist und...“
 

„Dad ist da,“ gab Sirius in dem Moment zurück, der seinen Sohn gehört hatte und in dem Moment wusste, dass Harry mindestens zwei Tage am Stück wieder nicht geschlafen hatte. Und er hatte ein schlechtes Gewissen. Er wusste, Weasley war die letzten beiden Tage nicht da gewesen und er... auch nicht. „Und er würde gern reden – mit euch Beiden!“
 

Charlie hatte etwas sagen wollen. Oh, er war nicht blind, schon als Harry auf ihn zugestürzt war, war ihm klar gewesen, dass etwas nicht in Ordnung war und es war nicht schwer zu erraten gewesen, um was es eigentlich ging, mit der letzten Aufgabe des Turniers, die nun lauerte und damit die Tatsache, dass Harry sich wieder Menschen stellen musste. Er hatte den Jüngeren mit einer kleinen Rangelei heute ganz gut abgelenkt, doch dann war es Zeit gewesen, wieder rein zu gehen. Er brachte seinen jungen Geliebten selbst zurück, stockte aber, als auf ein Mal dessen Vater in der Tür stand.
 

Oha, nun würde es Ärger geben, damit rechnete er felsenfest, wobei Charlie schon angenehm überrascht war, nicht mit einem Schneidezauber kastriert worden zu sein oder so was. Denn Black war dafür bekannt, auszurasten in dem Moment, in dem seinem Kleinen was geschah. Das hatte er mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Nicht Jeder kippte eine Jahrhunderte alte Tradition, nur um zu verhindern, dass je wieder ein Kind an einem solchen Turnier teilnehmen würde.
 

„Dad!“, strahlte Harry, umarmte den Anderen. „Ich bin froh, dass du wieder da bist,“ nuschelte er, froh, dass seine Umarmung erwidert wurde. „Wie geht es Mary?“
 

„Gut, sie lässt dich grüßen,“ erklärte Sirius, während er Weasley beobachtete, der in die Wohnung schlich, mit sichtlich hängendem Kopf und einer blassen Ahnung, was wohl auf ihn zugekommen wäre, hätten die Anderen nicht zuerst mit ihm geredet. Er sah wieder zu Harry. „Geh bitte in dein Zimmer, ich muss mit... dem da sprechen.“
 

„Dad?“, fragte Harry sofort. „Was...?“
 

„Du kannst nachher wieder kommen,“ versprach Sirius, lächelte, als er die Sorge des Anderen sah. „Ich will ihm nichts tun.“ Nicht mehr, fügte er in Gedanken an. „Du wolltest doch ohnehin noch einen Aufsatz für Onkel Sev fertig machen. Als Vorbereitung für die Prüfung. Ich wette, das hast du noch nicht gemacht.“
 

Harry seufzte etwas. Er hatte angefangen, aber fertig war er noch nicht. Mit einem letzten Blick zu Charlie, der sich auf das Sofa gesetzt hatte, verschwand er in sein Zimmer.
 

Sirius blickte zu dem Zimmer, sprach dann einen Zauber. Er wusste, wie er früher gewesen war, er hätte gelauscht. Er wusste nicht, ob sein Sohn das auch tun würde, er bezweifelte es sogar irgendwie, doch er wollte nichts riskieren. Erst, als er sicher war, dass das, was gesprochen würde, nur zwischen ihnen bleiben würde, sah er zu dem geknickten Rotschopf, der ihn nichts desto trotz fest ansah. Nun, wenigstens schien er, wenn er mal was angefangen hatte, ein gewisses Rückrat zu haben. „Dir ist schon bewusst, wie alt er ist, oder?“, fragte er daher sehr direkt. Ihn zu siezen wäre in der Situation wohl mehr als dumm.
 

Überrascht sah Charlie den Anderen direkt an. Er wusste nicht so genau, was er erwartet hatte, aber sicher nicht das. „Darum.. habe ich lang gezögert,“ gab er leise zurück. „Er hat mich vom ersten Moment an so fasziniert... ich... normalerweise, ich... ich gebe zu, ich hatte bisher keine Beziehung. Nur Sex, eine Menge davon, wenn mir danach war in einer Nacht mit drei verschiedenen Leuten, Männer oder Frauen, das war mir gleich. Aber.. seit ich hier bin, habe ich Niemanden mehr angesehen. Er ist was Besonderes.“
 

Na toll! Sollte diese Aussage ihn etwa beruhigen? Der Kerl war ein Weiberheld und... Merlin, der Kerl war so drauf, wie er selbst! Nur schien er etwas eher aufzuhören, als Sirius. Er selbst wusste, wie es war, wenn man jede Wahlmöglichkeit hatte und doch nichts einen zu befriedigen vermochte. Er selbst hatte sein Glück erst in Mary gefunden und in seinen kleinen Sohn. Den er gerade an einen Anderen verlor...
 

„Ich... habe ihn nicht angefasst!“, beeilte Charlie sich zu sagen, als er sah, wie Black zu einer wohl sicher gesalzenen Antwort ansetzte. „Wir haben uns geküsst, weiter bin ich nie gegangen! Ich schwöre es, dazu bedeutet er mir zu viel! Und... ich wollte es nicht... ohne Ihr Wissen tun, ich... wollte... um ihn werben, wie es sich gehört, aber... bis jetzt habe ich den Mut, hierher zu kommen, nicht gefunden. Er... Sie sind nicht für große Milde bekannt, wenn es um Harry geht... und ich wollte ihn nicht verlieren.“
 

Okay, das nannte man mal Wind aus den Segeln nehmen! Um ihn werben... „Um ihn werben?“, fragte Sirius ruhig.
 

Ohne es zu wollen, schlich sich ein sanftes Lächeln auf Charlies Lippen. „Ich will ihn heiraten, wenn er alt genug ist und es selbst immer noch will,“ gab er leise zurück. „Ich will mit ihm zusammen sein können, ohne, dass man hinter seinem Rücken über ihn lästert. Vor allem hier in England, in Rumänien ist das den Meisten recht egal, zumindest im Reservat. Er hat es verdient, sich sicher zu sein, ich denke oft, dass er fürchtet, ich könnte ihn verlassen, wegen seines Alters. Er... benimmt sich einfach nicht wie Vierzehn. Er ist älter...“
 

Oh, da schien es Jemand wahrhaftig ernst zu meinen. „Und sein Vermögen hat...?“
 

„Sein Geld ist mir scheißegal,“ knurrte Charlie. Das war eine Frage, die irgendwie verständlich schien, doch für ihn war sie brüskierend. „Ich verdiene mehr als genug, um eine Familie gut zu ernähren, politischer Einfluss ist mir vollkommen gleich, ich interessiere mich nicht für die Ränkespiele der Macht! Es geht mir einzig und allein um ihn!“
 

„Das... ist gut zu wissen,“ gab Sirius zurück, erleichtert darüber, dass Harry wirklich mal Glück zu haben schien und er wollte ihm das nicht nehmen. „Wenn.... ich sagte, wenn ich ihm erlaube zu gehen und wenn ich dieser ganzen Geschichte meinen Segen gebe, werde ich dich für Alles verantwortlich machen! Denn du bist da um ihn zu versorgen und ich nicht! Des Weiteren werde ich regelmäßig kommen, um nach ihm zu sehen und ich will nicht, dass ihr Sex habt, bevor er nicht mindestens fünfzehn ist!“ Und das schien ihm schon extrem früh. Doch er selbst hatte schon früh angefangen und wenn es von seinem Sohn ausging... wer war er, dem Anderen den Spaß zu verbieten?
 

Das war es, was Charlie vollkommen aus der Bahn warf. Er hatte mit Allem gerechnet, aber sicher nicht mit einem Segen. „Das... versteht sich von selbst,“ gab er leise zurück. „Ich würde nie auch nur irgendwas tun, das Harry nicht gefällt. Und auf ihn zu achten macht mir Spaß. Im Reservat dürfte ich ihn sogar unter meine Fittiche nehmen, für die meiste Zeit zumindest. Er wäre nie allein und wie gesagt... es würde ein spezieller Portschlüssel gefertigt werden, so, dass Sie jederzeit zu uns kommen könnten...“
 

„Merlin, Junge,“ knurrte Sirius. „Nenn mich beim Namen oder sonst was! Aber siez mich nicht! Du willst was von meinem Sohn!“
 

„Danke,“ sprach Charlie nach einer ganzen Weile einfach nur.
 

Sirius grummelte etwas, hob schließlich die Zauber auf. „Ich hoffe nur, ich habe mich deutlich ausgedrückt, denn mach keinen Fehler – sollte Harry wegen dir unglücklich werden und sich wieder in sein Schneckenhaus verziehen wird der Tod dir wie ein Märchen vorkommen!“
 

Gut, das war wohl eher die typische Warnung, die jeder Vater geben würde. „Ich verspreche, ich werde mich immer um ihn kümmern, oder ich werde mich selbst bestrafen, hart...“
 

„Abwarten,“ murmelte Sirius nur, während er beobachtete, wie Harry aus seinem Zimmer schoss und den Schoß des Rotschopfes in Anspruch nahm, seinen Dad ansah. „Dad, was war denn los?“
 

„Ich habe nur mit Charlie über die Arrangements gesprochen, die zu treffen sind, wenn du nach Rumänien gehst,“ erklärte er, lächelte seinem Sohn beruhigend zu. „Und ich denke, er will dir auch noch was sagen."
 

Harry strahlte seinen Vater an. „Ich... darf also wirklich gehen?!“
 

Sirius seufzte etwas, hob den Brief aus seiner Umhangtasche, nahm einen Kugelschreiber (wie gesagt, einige Muggelgegenstände hatten durchaus so ihre Vorteile) und setzte vor den Augen der anderen Beiden seine Unterschrift unter die Erlaubnis, dass sein Sohn in das Programm für Hochbegabte durfte. Wenn auch erst mal, natürlich, nur auf Probe, für ein halbes Jahr. Den Wisch schob er Charlie zu. „Um den Rest kümmerst du dich – bald, “ verlangte er.
 

„Charlie?“, fragte Harry, nicht verstehend, was sein Vater meinte.
 

„Morgen,“ versprach der Ältere strahlend, steckte den Brief weg, als wäre es ein Schatz, drückte Harry an sich und küsste ihn sanft, aber nur kurz. Er wollte die Ruhe, die Black ausstrahlte, nicht zerstören. Wissen war das Eine, sehen das Andere. Das hatte er schon zu oft erlebt.
 


 


 


 

„Ts, Superdad,“ knurrte Severus, der gerade sein drittes Glas Feuerwhiskey kippte. „Von wegen!“
 

„Lass ihm doch das Gefühl,“ gab Remus zurück. „Es wird schwer genug für ihn sein, wenn Harry nach dem Jahr nach Rumänien geht.“
 

„Daran will ich noch nicht mal denken,“ kam es von Hinten. Ja, Lucius konnte sich vorstellen, dass die ersten Wochen die Hölle werden würden. Wie kurz nach Harrys Einschulung.
 

„Ich denke nicht, dass es dieses Mal so schlimm werden wird,“ gab Remus nur zurück. „Er weiß, dass Harry nicht allein ist und er ist nicht blind. Ich bin mir sicher, er wird ruhiger sein und dieses Mal hat Mary ja auch um Einiges mehr mitzureden.“
 

„Wenn das mal reicht.... Harry ist sein einziges Kind und ich bezweifle, dass er noch eines adoptieren wird.“ Severus blickte in die Runde. „Ihr wisst so gut wie ich, dass er so viel Zeit auch gar nicht mehr hat. Und man kann es nicht verdrängen. Er ist ein Black, ein reinblütiger Magier! Und er hat die ersten, weißen Haare.“ Es war nur eine Feststellung.
 

Die Anderen starrten betreten in ihre Gläser. Sie hatten mal mit Sirius über die Effekte von Dementoren geredet, doch dem war das zu dem Zeitpunkt so ziemlich gleich gewesen. Wichtig war ihm nur gewesen, dass er wirklich genug Zeit haben würde, seinen Sohn aufwachsen zu sehen und ihn versorgt und sicher zu wissen. Oh, er hatte zweifellos noch ein paar Jahre, das war keine Frage, aber viel mehr als zwanzig... wohl eher nicht und er wusste es auch selbst.
 

Kein Trank konnte etwas gegen diese Art Spätfolgen von Askaban ausrichten, dieses Gefängnis schädigte nun mal den Körper, zwang ihn, schneller zu altern. Auch Magie konnte daran nicht viel ändern. Oder Tränke. Vor Allem, da Black das auch gar nicht zu wollen schien. Die Zeit im Gefängnis hatte ihn weit mehr mitgenommen, als er es je zugeben würde. Einsamkeit, Dunkelheit und Kälte, Dinge, die er schon als Kind nicht gemocht hatte, hatten jahrelang sein Leben geprägt. Das Alles holte nun mit ihm auf, es würde noch schneller passieren, wenn Harry mit Weasley in Rumänien sein würde, denn dann war da kein Junge mehr, um den er sich vierundzwanzig Stunden am Tag kümmern musste. Dann war da nur noch er selbst – und all seine Erinnerungen, Frau hin oder her.
 

Zwar würde Sirius nicht in das Loch fallen, in das er unzweifelhaft nach seiner Entlassung geschlittert wäre, wäre da nicht der kleine Junge gewesen, der ihn so dringend gebraucht hatte, doch er würde merken, dass er nicht mehr ganz so nötig war, wie früher und dann würde sein Körper sein Recht fordern. Unmissverständlich. Blieb nur zu hoffen, dass Charlie dass alles nicht ruinieren würde, denn am Ende würde Harry ihn umso dringender brauchen. Denn sonst würde niemand ihn über den Tod seines zweiten Vaters hinweg trösten können. Auch sie nicht.
 

„Wie wäre es, wenn wir nicht an depressive Dinge denken würden?“, fragte Lucius ruhig. „Wir haben noch mehr als genug Zeit und es besteht kein Grund, das Schlimmste anzunehmen.“ Er mochte all die Gedanken nicht, mit denen er sich erst beschäftigen wollte, wenn es an der Zeit war. Dann wenn sie wirklich unabwendbar wurden und dieser Zeitpunkt war noch lange nicht erreicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AngelHB
2011-01-13T19:12:38+00:00 13.01.2011 20:12
Hi!

Super Kap. Freu mich schon aufs neue.

LG Angel
Von:  Ice_Angel_Kara
2011-01-13T13:42:32+00:00 13.01.2011 14:42
so, nun komm ich auch endlich mal zum lesen und hab die FF bis zu diesem kapi in einem rutsch durch gelesen und muss sagen das ich sehr begeistert bin über die story die du dir ausgedacht hast =)
Mit Harry leidet man ab dem 1. kapi und die ff ist echt genial geschrieben ^^
Freu mich drauf wie es mit Charlie und Harry weiter geht und was Ron sich noch so alles fieses einfallen lässt :3

lg
Von:  Dranza-chan
2011-01-13T12:08:16+00:00 13.01.2011 13:08
Endlich hat es auch Sirius begriffen, dass die zwei zusammen gehören! Und er war ruhiger als ich dachte.
Nur das Ende ist wirklich traurig.
Bin gespannt auf die nächste Turnieraufgaben!
lg
Von:  ai-lila
2011-01-13T07:22:12+00:00 13.01.2011 08:22
Hi~~

Es ist schön, das Siri eingesehen hat, das Harry eben doch kein Baby mehr ist.
Na gut... nach den aufmunternden Worten der Anderen zu mindest.^^°
Das ihm aber nur noch so wenig Zeit beschieden sein wird, ist furchtbar.
Sollte Harry davon Wind bekommen, würde er wohl möglich gar nicht fortgehen. Nicht ohne Schuldgefühle.

Das war ein sehr schönes Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  kaya17
2011-01-12T22:22:53+00:00 12.01.2011 23:22
Ein tolles Kapitel. Da haben sie Sirius noch zur vernunft gebracht^^ Aber ich bin gespannt was es mit Sirius altern auf sich hat. Ich will nicht das stirbt. Er ist so toll
Von: abgemeldet
2011-01-12T17:43:43+00:00 12.01.2011 18:43
Jap, dass war Sirius wie er leibt und lebt^^
Ich glaube ohne Remus würden Charlie noch mehr Körperteile fehlen XD
Der Titel gefällt mir^^
Freu mich aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser
Von:  Omama63
2011-01-12T17:24:29+00:00 12.01.2011 18:24
Ein klasse Kapitel, aber ein trauriges Ende.
Ich hoffe doch du lässt Sirius nicht so früh sterben.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von:  sann
2011-01-12T15:41:54+00:00 12.01.2011 16:41
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
schreib schnell weiter
Von:  mathi
2011-01-12T12:14:54+00:00 12.01.2011 13:14
huhu,
ich könnte dumbledore seinen dürren krähenhals umdrehen! nur wegen ihm, ist sirius nach askaban gekommen und wird nun früher sterben -.- der arme kerl, hoffe harry wird das einigermaßen gut überstehen,
und charlie bleibt an seiner seite :)
mathi
Von:  AmuSuzune
2011-01-12T09:18:26+00:00 12.01.2011 10:18
Ja.. ein schönes Kapitel, traurig, aber schön.
Ich muss schon sagen, das Sirius so früh sterben soll ist Hard, aber wir können nur hoffen das Charlie wirklich bei ihm bleibt.
Bin auf jedenfall gespannt was Charlie nun wegen der Verlobung vor hat XD
Wie Ron darauf wohl reagieren wird?
Naja, freu mich schon wie es weiter geht^^

LG Suzu


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