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Childhood Dream

von

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Hogwarts

Es war acht Uhr morgens und Harry sprang schon aufgeregt herum, er konnte es kaum abwarten! Ab heut sollte er mit Draco lernen! Latein und Lesen und rechnen und so! Oh, das würde so toll werden! Und er musste doch nicht in die komische Muggelschule, er konnte bei seinen Freunden bleiben! Sogar Tante Cissy würde immer bleiben!
 

Sirius hob eine Augenbraue, als er seinen Kleinen beobachtete, der solche Angst vor der Schule gehabt hatte und sich nun freute. Auf das Lernen mit Draco und den anderen Kindern. Es war auch ziemlich einfach gewesen, die Anderen zu überzeugen, da Niemand von ihnen wollte, dass Harry entführt werden würde. Das hatte ihm definitiv einen Vorteil verschafft, den er voll und ganz ausgenutzt hatte. Gerade Severus selbst hatte am lautesten geschrien, dass der Junge dann eben nicht in eine dumme Muggelschule gehen würde, er könne auch von Black alles Überflüssige über diese Leute lernen. Nun, das würde er ihm auch beibringen. Denn wie gesagt, Muggel waren durchaus zu etwas gut.
 

Zum Beispiel waren nun in Harrys gesamte Kleidung kleine Sender genäht, die lustigerweise noch nicht mal von Magie beeinflusst wurden. Und sie alle hielten Kontakt mit Handys und Sirius hatte darauf bestanden, dass Elektrik in Severus’ Haus einzog, sehr zu dessen Frust. Nun allerdings erkannte auch der Tränkemeister einige Vorteile. Zum Beispiel, dass die Feuergefahr doch gehörig gesenkt war und auch das Telefon tat seinen Knien besser, als der Kamin. „Wir müssen los! Wir müssen doch pünktlich sein!’, gestikulierte Harry aufgeregt, während er seinen Schulranzen fest umschloss und auf und ab hüpfte. Er freute sich so, wie vorher selten. Ja, er wollte lernen und mit Draco und dessen Freunden würde es sicher auch lustig werden, da würde bestimmt kein Dudley oder kein rothaariger, gemeiner Junge warten!
 

Sirius lachte nur, hob Harry auf die Arme und drückte ihn nur. „So, so, du hast es ja eilig,“ stellte er fest, nickte aber dann. „Dann sollten wir wohl los,“ stimmte er zu. Es würde sich ja im Grunde nichts ändern, sein Sohn würde seine Tage weiterhin in Malfoy Manor verbringen, nur, dass er eben nicht mehr nur spielen, sondern auch lernen würde. Hoffentlich genug, um wirklich vorbereitet zu sein, wenn er nach Hogwarts musste.
 

Noch brachte Sirius es auch nicht über sich, dem Kleinen zu sagen, dass er doch irgendwann wieder in eine Schule musste und das in der auch noch der Junge sein würde, der ihn so gemein behandelt hatte. Er hoffte, dass Harry langsam aufblühen würde, so, wie er es ja schon tat, damit er sich auch in einer Schule behaupten konnte.
 

Ja, Harry hatte sich immer weiter entwickelt. Er war weiterhin wirklich schüchtern und ging jedem Streit nach Möglichkeiten aus dem Weg, doch er war nicht mehr so verängstigt, wie bei seinem ersten Besuch in der Winkelgasse. Gestern hatte sein Kleiner ihm sogar einen harmlosen Kleinjungenstreich gespielt, über den er sich richtig gefreut hatte, weil es zeigte, dass Harry nicht mehr fürchtete, wegen so was von ihm bestraft zu werden. „Dann woll’n wir mal,“ erklärte er.
 

Harry strahlte und ließ sich durch den Kamin bringen, wie immer froh, auf dem Arm zu sein, denn ihm war das mit dem in den Flammen stehen gar nicht geheuer. Auf der anderen Seite wartete schon Draco und er war nicht allein. In dem Zimmer standen sechs kleine Tische und da waren noch andere Kinder, Blaise und Pansy kannte er ja, das hieß, dass die anderen Beiden Crabbe und Goyle sein mussten.

„Ri!“, rief Draco. Er lief zu seinem kleinen Freund, wartete ungeduldig, bis dessen Dad ihn abgesetzt hatte. „Na endlich! Die Anderen sind alle schon da, nur du bist zu spät!“
 

Harry zuckte mit den Schultern und zeigte beschuldigend auf seinen Dad. Er selbst war schon seit Stunden fertig! Nur der Andere hatte getrödelt und das schon beim Aufstehen!! Und das machte er Draco auch deutlich, bevor er von seinem Dad den Zauberstab bekam, den er nur unter Aufsicht benutzen sollte. Und heut Nachmittag konnte er nicht nur Daddy alles erzählen, sondern auch Mary-Ann, die kommen würde, um ihm mehr Zeichensprache beizubringen.
 

Narcissa lächelte, als ihr Cousin ankam. Sirius hatte sich, im Gegensatz zu früher gemacht. Der Lord Black stand ihm besser, als er es selbst zugeben wollte und er hatte gelernt, die Vorzüge dieses Auftretens auch zu genießen. Er war nicht mehr wie früher, ganz und gar nicht. Stattdessen war Sirius selbstbewusster, auf eine andere Art und das erste Mal stellte er etwas über seinen Spaß. Seinen Sohn. Harry war für ihn das größte Geschenk überhaupt und das konnte man klar erkennen. „Keine Sorge,“ meinte sie nur zu Sirius. „Sie werden schon ihren Spaß haben und noch was dabei lernen...“
 

Sirius zuckte mit den Schultern und beobachtete einfach, wie Harry sich auf seinem Platz breit machte. „Ich hab da keine Bedenken, er ist sehr klug und im Grunde... er kann lesen und etwas schreiben, Snape und Remmy haben ihm das schon beigebracht...“
 

„Und er lernt hier auch, dass er sich mit anderen Kindern verständigen kann,“ versprach Narcissa, lächelte beruhigend. „Sieh ihn dir an, er ist schon mittendrin. Und jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen,“ fügte sie an. „Na los, du musst zur Arbeit...“
 


 

Harry liebte den Unterricht in Malfoy Manor. Die Lehrer waren gut und brachten ihnen viel bei, manchmal, wenn er schneller war, als Andere, dann bekam er etwas Anderes, das er austüfteln sollte und sie bekamen so viele Sachen beigebracht! Die ersten Zauber zum Beispiel, die ihm nach kurzer Zeit auch keine Probleme mehr bereiteten, auch, wenn er eben nichts sagen konnte. Daher waren seine Zauber zu Beginn schwächer gewesen, aber nun konnte er es so gut, wie die Anderen auch.
 

Dazu kam Latein, damit sie verstanden, was sie sagten, wie die Lehrer es so schön nannten, Griechisch, zumindest ein Bisschen, und natürlich Schreiben und Lesen, sowie Mathe, wie es auch in Muggelschulen unterrichtet wurde.
 

Und sie machten Ausflüge, alle zusammen, damit sie lernten, was die Muggelwelt alles bot. Am tollsten hatte er den Ausflug in den Zoo gefunden, wo er erfahren hatte, dass er Parsel reden konnte, mit Schlangen. Mit denen konnte er sogar richtig reden, obwohl er sonst noch immer nicht sprechen konnte.
 

Das war der Punkt, der Harry am meisten zu schaffen machte, nun, kurz vor Schulbeginn in Hogwarts. Dass er es einfach nicht schaffte, zu reden, dabei sagten ihm alle immer wieder, dass er es sicher irgendwann wieder können würde. Was half ihm das denn?! Er wollte es jetzt können!
 

Aber gut, er musste es eben nehmen, wie es kam und im Moment konnte er es nicht. In den ersten Tagen musste er sich damit wohl an die Anderen halten, die ihn verstanden, bis auch die wichtigsten Personen ihn verstanden. Wobei – inzwischen kannte er einen Zauber, der eine Art Sprechblase über seinem Kopf entstehen ließ und so Anderen mitteilte, was er dachte, auch, wenn sie Zeichensprache nicht beherrschten.
 

Auch ließ Harry sich so leicht keine Angst mehr machen. Er ging Ärger aus dem Weg, da es wirklich schwer war, sich zu streiten, wenn man nicht reden konnte, aber er hatte keine Angst mehr und sein Dad hatte ihm mehr als einen Zauber gezeigt, mit dem er sich rächen und gleich ziehen konnte. Onkel Remus hatte ihm sogar etwas Kämpfen beigebracht. Genug, um sich wehren zu können.
 

Daher hatte Harry auch wenig Bedenken vor Hogwarts, auch, weil Onkel Sev und Remmy ja auch da sein würden. Er hatte also immer Jemanden in der Nähe. Aber seinen Dad würde er trotzdem schrecklich vermissen. Denn bis heut hatte er manchmal schlechte Träume und schlich, wenn auch nicht mehr regelmäßig, zu dem Anderen ins Bett.
 

Wär auch dumm, denn manchmal lag da seine Therapeutin mit drin und dann wurde Dad immer schrecklich rot und stotterte. Was vor Allem Onkel Sev beim ersten mal so richtig amüsiert hatte.
 

Und jetzt war es soweit. Harry war kein Kind mehr, so hatte Remus es erklärt, darum war seine Zeit nur zu Haus nun vorbei und er sollte nach Hogwarts, auch, um selbstständiger zu werden. Den Grund fand er richtig dumm, so, wie die Tatsache, dass er nicht in seinem Zimmer bleiben konnte, sondern sich den Schlafsaal mit Anderen würde teilen müssen. Die ganze Zeit. Wo er doch so an sein Zimmer gewöhnt war!
 

Andererseits freute Harry sich aber auch darüber, bald noch mehr zu lernen, denn er hatte den Eindruck, dass die Lehrer, die sie bisher unterrichtet hatten, ihm nicht mehr wirklich was beibringen konnten, das taten schon seit einem Jahr eigentlich nur noch Siri, Remus und Sev, weswegen er im Unterricht die Zeit meist mit dem Lesen alter Bücher verbrachte. Oder mit Muggelschulbüchern, die er auch interessant fand. Er hatte mehrere davon auch im Koffer und mit viel Betteln hatte er zwei Fächer mehr nehmen dürfen, auch, wenn er erst im ersten Jahr war.
 

Die Anderen hatten schon Wetten abgeschlossen, wo er wohl landen würde, wobei das für Harry klar war. Ravenclaw. Er war kein Löwe, konnte aber auch nicht denken, wie Slytherins. Nein, er war ein Rabe und er fand es auch gut so.
 

Vor allem wegen einer Tatsache. Der Junge von damals, auf dem Spielplatz, der ihn geschubst hatte, würde vermutlich nach Gryffindor kommen. Und den mochte er bis heut nicht. Er wusste, der würde ihn nicht in Ruhe lassen, spätestens, wenn der Idiot erfahren würde, dass er eine Narbe auf der Stirn hatte.
 

Einzig dessen Bruder, der, der zu ihm auf den Baum geklettert war, den würde er gern wieder sehen. Er hatte sogar von dem Anderen geträumt, aber gerade der Weasley schien die Schule schon verlassen zu haben. Was Harry richtig gemein fand. Aber gut, so war es eben. Und sicher würde der Junge sich auch gar nicht mehr an ihn erinnern...
 

„Harry!“
 

Der Grünäugige sah auf, lächelte und winkte, als er Draco über den Bahnsteig kommen sah, sah dann zu seinem Dad auf. Er wollte nicht, dass der Andere nun gehen würde, doch er wusste, er hatte keine Wahl, er musste diesen gehen lassen. Er konnte nicht mit zurück. Dad hatte immer wieder gesagt, wie lustig es in der Schule sein konnte und dass er ihn bald besuchen kommen wurde, ihn dann mit ins Dorf bringen wollte, zum Honigtopf. Und um Streiche zu kaufen. Außerdem waren es auch ‚nur’ drei Monate bis zu den Weihnachtsferien. Doch trotzdem wäre Harry lieber bei seinem Dad geblieben. Doch er winkte Draco zu.
 

„Na los, Kleiner,“ lächelte Sirius, der Harry ungefähr so gern gehen ließ, wie dieser gehen wollte, doch er wusste, es war gerade für seinen Sohn ein wichtiger Schritt, das hatten ihm Remus und Severus und selbst Lucius immer wieder bestätigt. Es ging hier nicht einfach nur um Schule, es war für seinen Kleinen ein sehr, sehr wichtiger Schritt in ein selbstständiges Leben.
 

Dabei fand er Harry mehr als selbstständig genug, wobei er auch nichts dagegen hätte, wenn der Kleine ewig bei ihm bleiben würde, doch die Anderen fanden das nicht ganz so. Also hatte er nachgegeben. Aber auch nur, weil Remus und Severus auch in der Schule unterrichteten denn noch immer war die Gefahr groß, dass man Harry entführen konnte, daran hatte sich in all den Jahren nichts geändert und es hatte auch mehrere Versuche gegeben, drei, die Harry selbst mitbekommen hatte, sechs weitere, bei denen sie rechtzeitig eingegriffen hatten, bei einem hatte sogar seine Geliebte eingegriffen.
 

Ja, er hatte sich trotz seines anfänglich schlechten Gewissen, dazu entschlossen, die Beziehung zur Therapeutin des Kleinen weiter zu verfolgen, die seit zwei Jahren auch mit bei ihnen lebte. Er selbst hatte zwar sein eigenes Haus wieder herrichten lassen, doch er verband so viele schlechte Erinnerungen mit Grimmaulds Place, dass auch eine noch so dicke Schicht Farbe daran nichts würde ändern können. Also blieb er, wo er war. Die Anderen hatten nichts dagegen und so konnten sie auch besser auf Harry achten. Sechs Augen sehen mehr als nur zwei. Und acht mehr als vier.
 

Es war aber auch frustrierend! Der Alte schien über ihre Schritte informiert zu sein! Jeder Schritt, den sie unternahmen, wurde fast auf der Stelle blockiert! Es schien sinnlos, auch nur Irgendwas zu unternehmen, ohne, dass es sofort in die Hose ging. Darum war Sirius ja auch noch derart auf seinen Sohn fixiert, er hatte einfach Angst, da Harry immer noch Hauptziel des Alten war und nun, wo er praktisch schutzlos in der Schule war... er hatte ein wirklich, wirklich schlechtes Gefühl, würgte es aber ein Mal mehr herunter. Er wusste, er hing auch einfach ungesund heftig an seinem Sohn.
 

Aber Harry war nicht nur sein Patenkind und Kind seines besten, toten Freundes, es war auch das einzige Kind, das er je haben würde, denn ja, Askaban hatte ihm gar nicht gut getan, er konnte keine eigenen Nachkommen mehr zeugen. Und er hing unheimlich an seinem kleinen Schatz. Sicher, Harry war selbstständiger geworden und ein fröhliches, normales Kind, doch immer wieder sah er auch noch das zitternde Bündel Elend vor Augen, dass er damals aus dem Schrank geholt hatte. Er wusste, wie schnell Harry auch wieder Angst bekommen und sich verkriechen konnte. Oder das er immer noch durchaus unsicher war und andere Probleme hatte.
 

„Es wird Zeit... du musst in den Zug, Kleiner.“ Er drehte Harry zu sich, nahm ihn noch mal in den Arm und er hatte doch gewisse Probleme, ihn auch wieder los zu lassen. „Und denk dran, in drei Wochen komm ich zu Besuch und hol dich ab.“
 

Harry nickte wenig begeistert, drückte seinen Dad noch mal und ließ sich dann von Draco mitzerren, der im Gegensatz zu ihm gar keine Probleme damit hatte, nicht mehr zu Haus zu sein und der sich aus ganz anderen Gründen auf die Schule freute. Er sah noch mal zu Sirius, der winkte, dann war er auch schon in der alten Dampflock und wurde von Draco in eines der Abteile gezerrt, wo auch schon Pansy und Blaise saßen. Die anderen Beiden würden sicher auch bald auftauchen, sie waren auch schon auf dem Bahnhof gewesen.
 

„Hach, ich freu mich schon!“, grinste Draco. „Ich werde der Prinz von Slytherin!“
 

‚Slytherin? Und da bist du dir sicher?’, fragte Harry ruhig zurück.
 

„Natürlich!“, gab Draco selbstbewusst zurück. „Dad sagt, ich bin die perfekte Schlange! Und du? Was meinst du? Hoffentlich kein Gryffindor! Dad sagt, die machen nur Ärger!“
 

‚Mein Dad würd es gern sehen, wenn ich dahin komm, ich glaub es aber nicht,’ gab Harry zurück. ‚Ich denk, ich werd ein Rabe...’
 

„Du und deine Bücher,“ grinste Draco nur, winkte ab und sah aus dem Fenster, verzog dann das Gesicht. „Weasleys, “ stellte er nur fest, deutete nach draußen.
 

Automatisch richtete Harry sich auf, nicht mehr aus Angst sondern aus Neugier und weil er wissen wollte, ob auch der wieder da war, der zu ihm auf den Baum geklettert war. Er wusste, es musste Charles sein, nur der hatte damals das richtige Alter gehabt und diesen Ausdruck im Gesicht, sogar auf dem Zeitungsfoto, auf dem alle Rotschöpfe gewesen waren.
 

Doch er wurde enttäuscht. Kein Charles, nur die Zwillinge, die gerade lachten und miteinander spaßten, ein etwas älterer Junge mit der Nadel des Hausaufsehers, die er stolz vor sich her zu schieben schien, das Mädchen, Ginny, und ... Ronald. Der Junge, der ihn damals fast verprügelt hätte.
 

Angewidert wandte Harry sich ab, holte sein Buch heraus und schlug es auf. Er wollte dem Anderen am liebsten gar nicht begegnen, denn er glaubte nicht, dass der sich geändert hatte. Er fürchtete ausschließlich, dass der sich nun an ihn ran machen würden, weil er der berühmte Harry Potter war. Potter, ein Nachname, der ihm fremd war. Für sich selbst war er Harry Black. Seine Eltern, so sehr sie ihn auch geliebt haben mochten, waren für ihn kaum ein Begriff, aber sein Daddy, der war es. Darum versteckte er seine Narbe immer gewissenhaft unter seinen langen Haarsträhnen.
 

Ja, er hatte seine Haare ein wenig auswachsen lassen, genug, um es in den Griff zu bekommen, so, dass es nicht mehr ganz so wild abstand und so, dass er seinem Dad noch ein ganzes Bisschen ähnlicher sah. Er wusste, ein Teil davon war wegen der Blutadoption, an die er sich sogar noch erinnerte. Und an die Angst von damals, als das Blut auf ihn getropft war und Dumbledore da gewesen war, der ihm noch wochenlang Alpträume beschert hatte.
 

Es dauerte nicht lang, als auf ein Mal ihre Tür aufgerissen wurde. Abrupt hob Harry den Kopf – und verdrehte die Augen. War ja klar gewesen, Weasley.
 

„Ist hier noch...?“
 

„Nein!“, knurrte Draco ungehalten. „Offensichtlich nicht! Verschwinde!“
 

„Du hast mir gar nichts zu sagen, du Sohn eines Todessers!“
 

‚Du bist auch nicht besser!’, ließ Harry sofort in seiner Sprechblase über dem Kopf erscheinen, während er automatisch gestikulierte. ‚Draco hackt wenigstens nicht auf Kleineren und Schwächeren rum!’ Ja, Ron war erstaunlich groß für sein Alter, aber nett wirkte er nicht wirklich. Immer noch genauso ein Ekel wie früher. Wie... Dudley. Auch, wenn er sich an den nur noch sehr verschwommen erinnerte. Er wollte sich auch gar nicht so genau erinnern.
 

„Was willst du denn?“, fragte Ron sofort. „Rede gefälligst wie ein normaler Zauberer,“ hämte er, denn ihm war klar, dass der Junge das wohl eher nicht konnte, wenn er es nicht tat. Aber he, auch er war nur ein Mensch und er wurde immer von seinen Brüdern untergebuttert. Er hatte sich fest vorgenommen, dafür Andere genauso zu behandeln und er hatte gerade beschlossen, dass er sein Lieblingsopfer soeben gefunden hatte.
 

Harry verdrehte nur die Augen. So ein Idiot. Er war nur wirklich dankbar, als Crabbe und Goyle ihn aus dem Weg stießen, ihm die Tür vor der Nase zu schlugen und sie so wieder ihre Ruhe hatten.
 

Was für ein Beginn in die Schulkarriere. Das war Harrys erster Gedanke. Er ahnte, dass das noch Folgen haben würde...
 


 


 


 

„Die letzten ruhigen Minuten“, stellte Remus leise fest, als er seinen neuen Umhang überwarf. Er blickte zu seinem Geliebten, der, wie immer am ersten Schultag, griesgrämig seine Robe schloss.
 

„Die letzten ruhigen Minuten für mindestens sieben Jahre,“ knurrte der Tränkemeister zurück, der in diesem Schuljahr schreckliches vermutete. Ein Potter hier, nach so vielen einigermaßen friedlichen Jahren und dann noch dieser! Sicher, er hieß jetzt Black, doch das hatte nichts zu sagen, das machte es bestenfalls noch schlimmer! Dazu kam... dass er diesen Bengel ja auch noch mochte. Auch, wenn er sich eher die Zunge abbeißen würde, als das auch tatsächlich zu SAGEN.
 

Remus lächelte nur, er wusste, wie es gemeint war und es zeigte nur, wie besorgt der Andere über Harry war, denn Sev versuchte, wie alle Anderen in ihrer kleinen, seltsamen Familie, den Jungen abzuschirmen, denn immer wieder gab es Zwischenfälle. Die Presse wollte dauernd Bilder, die Öffentlichkeit war auf dem Trip ein Recht zu haben, den Kleinen zu sehen und dann noch diese namenlose Bedrohung, die einfach nicht gehen wollte, die dauernd da war, was immer man auch tat. Denn noch immer galt das Kopfgeld auf Harry, der weiterhin der Schlüssel war, für Jeden, der Macht wollte. Fudge konnte sich im Moment nur aus einem Grund im Amt halten: weil Sirius ihn unterstützte, auf Lucius’ Anraten hin. Denn den Mann konnte man leicht einschätzen und manipulieren und die Leute waren schon lang nicht mehr in der Lage, eine wirkliche Entscheidung zu treffen, die auf dem Wohl der Gesellschaft basierte. Das hatten Andere übernommen.
 

„Komm, gehen wir,“ merkte Remus an, lief dann voran in die Halle, wo man schon jetzt die ersten Stimmen hörte, Kinder, die über ihre Ferien diskutierten – und darüber, dass Harry Potter von nun an bei ihnen sein würde. Es gab wilde Spekulationen über das Haus, in das er kommen würde, dabei würde es Remus wirklich wundern, wenn der Junge woanders hin geschickt werden würde, als zu den Raben, bei dessen Leselust und Lernliebe.
 

Severus folgte dem Anderen mit verkniffenem Gesicht, schon von Weitem konnte er die Gören gröhlen hören. Seine schönen Ferien, wieder mal vorbei! Und übrig blieb nichts als graue Haare, die er bestimmt trotz seiner Jugend sehr bald bekommen würde, wenn man bedachte, dass schon wieder ein Weasley und wie gesagt, Harry, dieses Schuljahr beginnen würde. Er war schon gespannt, wie oft er sein Klassenzimmer dieses Mal würde renovieren dürfen. „Das Elend beginnt, “ knurrte er, als er seinen Platz zur Rechten der Direktorin einnahm. Ja, Mc Gonagall leitete nun die Schule, streng aber immerhin fair. Und etwas Strenge tat diesen bekloppten Kindern sicher nichts.
 

Dumm nur, dass die Frau die Löwen immer noch etwas bevorzugte und bei Slytherins einfach gar kein Nachsehen hatte, zu geprägt war sie von ihrem ehemaligen Boss. Er merkte auch, wie die Schüler stiller wurden, als er erschien, automatisch, weil sie wussten, dass er niemand war, der ihnen alles durchgehen ließ. Wenigstens hatten diese dummen Kinder verstanden, dass er sie nicht mochte!
 

Professor Flitwick, der an Mc Gonagalls Stelle die Sortierung übernommen hatte, stand gerade auf und so setzten auch Remus und Severus sich etwas aufrechter und aufmerksamer hin, immerhin würden nun die Erstklässler kommen und genau in dem Moment gingen die Tore zur großen Halle auf und da kamen sie, in ordentlichen Zweierreihen, mit noch einfarbigen Umhängen.
 

Was nichts daran änderte, dass man sofort einen Weasley erkannte und in dem Moment wussten sie Beide, dass es wohl wieder Ärger gegeben hatte, denn Harrys Gesicht war angespannt und er sah aus, als würde er sich nur mühsam beherrschen und er schien mal wieder extrem frustriert darüber, nichts sagen zu können.
 

Also hatte es schon im Zug begonnen... Severus ahnte, die nächste Zeit würde wohl die Hölle werden und er hoffte, dass Harry nicht in Gryffindor landen würde. Einfach, weil der Rotzbengel da landen würde, der dem Kleinen jetzt schon wieder scheele Blicke zuwarf. Der verfluchte Bastard würde dem Jungen das Leben zur Hölle machen, sollten sie in einem Haus landen und ein Weasley war nun mal immer in Gryffindor, schien eine Familienkrankheit zu sein. Denn noch immer war Harry im Durchschnitt einen Kopf kleiner als die Anderen. Es gab Dinge, die ließen sich auch durch Tränke nicht wieder richten und allein die ersten Jahre bei diesen schrecklichen Menschen hatten Harrys Körper so mitgenommen, dass er nie so groß sein würde, wie einer seiner Väter. Er würde froh sein können, wenn er zumindest Lilys Größe erreichen würde.
 

„Sev?“, fragte Remus, der merkte, wie intensiv der Andere ihren Kleinen musterte, der in der Schlange derer stand, die den Hut aufbekamen.
 

„SLYTHERIN!“, verkündete der gerade und schickte, wenig überraschend, Draco in das Haus, in dem schon sein Vater gewesen war. Nur noch vier Schüler vor dem Grünäugigen.
 

„Ich habe mich nur gerade gefragt, ob ich mit den Forschungen weiter komme, um die Wachstumsstörung bei Harry wieder in den Griff zu bekommen. Er ist viel kleiner, als die Anderen und dabei ist er nicht der Jüngste seines Jahrganges.“
 

Mit einem dunklen Schatten im Gesicht sah nun auch der Werwolf genauer hin, schüttelte dann aber den Kopf. „Wir haben schon alles versucht und viel erreicht, bedenkt man, wie er vorher aussah, Sev. Ich denke nicht, dass sich noch viel machen lässt, er wird damit zu leben lernen, immer etwas kleiner zu sein. Das ist nicht das Schlimmste. Wenigstens sind seine Organe in einem wesentlich besseren Zustand als früher, damit hast du wirklich viel geschafft.“ Denn auch das war nur Severus’ Hartnäckigkeit zu verdanken gewesen, denn Harrys gesamter Körper hatte durch den Nahrungsentzug und die harten Strafen schwere Schäden gehabt, die die neu entwickelten Tränke fast vollkommen zu beheben vermocht hatten.
 

Severus gab einen kurzen Knurrer von sich, sah wieder zu den Kindern. Ein blondes Mädchen mit irgendwie sehr weit weg wirkenden Augen war die Nächste. Luna Lovegood. Sie wurde nach Ravenclaw geschickt, zusammen mit einem Mädchen namens Hermine Granger. Ein weiterer Junge, Neville Longbottom, bei dem der Tränkemeister im vorab Magengeschwüre bekam, landete in Gryffindor und dann...

„Harry James Potter Black! “, rief Professor Flitwick.
 

Harry verdrehte die Augen, als er all die Blicke sah, lief nach vorn und setzte sich. Die Fahrt war schon schlimm genug gewesen und Hagrid, der ihm im Boot immer erzählt hatte, wie Leid ihm das mit seinen Eltern tat. Er wusste ja von Remus, dass der Halbriese nett war, aber dadurch, dass Ron so unhöflich gewesen war, war seine Laune ohnehin schon am Boden gewesen und jetzt noch die dumme, ungläubige Starrerei und mehr als einmal hörte er den dummen Kommentar, dass man sich ihn größer vorgestellt habe.
 

‚Ahhhh, dich habe ich schon erwartet’, begann der Hut, der sich selbst auf seinem Kopf zurecht ruckelte, was Harry doch ein wenig irritierte. ‚Ein großer Geist in einem kleinen Körper,’ fuhr der Hut fort, ohne sich beeindrucken zu lassen, werde von seiner Ungeduld noch von der Tatsache, dass er wirklich, wirklich genervt war. ‚Ein so großes Schicksal erwartet dich, Großes kannst du vollbringen und die Schlangen wären ein Weg zur Unterstützung, doch hast du nicht den Willen, dich hervor zu tun, auch willst nicht in der ersten Reihe stehen. Kein Gryffindor hätte ich gesagt, nein, das passt nicht’, der Hut schien nachzudenken, während er immer weiter auf Harry Kopf herum ruckelte. ‚Treu bist du bis in den Tod, doch auch lernen liebst du.’ Ja, der Hut nutzte es wirklich, wirklich aus, dass Harry nicht sprechen konnte, was er wirklich, wirklich unfair fand! ‚Ich denke, das Beste für dich wäre....’
 

„RAVENCLAW!“
 

‚Na endlich!’, dachte Harry genervt, er beobachtete, wie das Innenfutter seines Umhangs blau wurde und das Wappen des eben auf seiner Brust das Zeichen von Hogwarts ersetzte, während Applaus losbrach. Na ja, nicht jeder applaudierte, Gryffindor schien eingeschnappt, aber auch das war ihm gleich. Er war nur froh, endlich nicht mehr so offensichtlich im Mittelpunkt zu stehen, setzte sich neben das brünette und das blonde Mädchen, die ihm Platz machten.
 

„Na, wenigstens nicht Gryffindor,“ murrte Severus nur.
 

„Und Sirius wird sicher gerade sagen zum Glück nicht Slytherin,“ steuerte Remus amüsiert bei, sah dann zu Mc Gonagall, die Alle willkommen hieß und die Regeln verlas, bevor das Essen auftauchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  ai-lila
2010-12-02T21:41:05+00:00 02.12.2010 22:41
Hi~~

Harry ist nun also ein Rabe. ^______^
Es freut mich für ihn, das Hermine und Luna bei ihm sind.
Na ja... und Ron ist sowieso so eine Sache für sich. <.<

Das war ein kasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste. *_____*
lg deine ai


Von:  Omama63
2010-12-02T13:12:25+00:00 02.12.2010 14:12
Schönes Kapitel.
Ich dachte schon Harry kommt zu den Schlangen. Hoffentlich geht es ihm bei den Raben gut.
Ron ist ein richtiger Kotzbrocken, aber Severus wird ihm schon den Wind aus den Segeln nehmen.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Danke für die ENS.
Von:  AngelHB
2010-12-01T21:12:40+00:00 01.12.2010 22:12
Hi!

Wieder ein sehr schönes Kap. Bin schon gespannt wie es weiter gehen wird.

LG Angel
Von:  AmuSuzune
2010-12-01T19:44:53+00:00 01.12.2010 20:44
Naja, wirklich nichts besonderes, aber sehr schön.
Ja, Siri wird froh sein das der kleine nciht in Slytheirn ist XD
Das Harry nach Ravenclaw kam war klar gewesen^^
Auf jeden fall wieder ein super Kapitel, frue mich auf das nächste.

LG Suzu
Von:  Mikan000
2010-12-01T19:33:19+00:00 01.12.2010 20:33
Ravenclaw, dass ist genau das Richtige für den Kleinen.^^
Ich freue mich sehr, dass Luna dabei ist. Hermine ist auch bei den Raben gelandet, klasse. xD
Ich wette, Harry wird in den beiden Mädels beste Freundinnen finden.
Luna wird nicht einsam und ohne Freunde sein, super.^^
Weasley kann mir gestohlen bleiben. -_-
Ich wünschte, er hätte sich jemand anderen als Opfer ausgesucht.
Was mich nervt, dass Harry immer noch nicht redet.
Danke für die Ens und kann es kaum erwarten wenn es wieder weiter geht.^^
lg
Von:  strify09
2010-12-01T19:00:27+00:00 01.12.2010 20:00
super kap ^^
freu mich schon auf das nächste
lg strify
Von:  Caratinu
2010-12-01T18:20:13+00:00 01.12.2010 19:20
Tolles Kapitel
Von:  kaya17
2010-12-01T18:13:14+00:00 01.12.2010 19:13
Yay :D tolles Kapitel :D schön das er mal in einem anderen Haus gelandet ist. Ich bin ja mal sehr gespannt was noch so alles mit Ron vorfallen wird^^
Von:  Allonsy-Alonso
2010-12-01T17:24:32+00:00 01.12.2010 18:24
Okay Ron war nie jemand den ich mochte!
Von daher kann er gern wegbleiben! Ihn dagegen gegen Luna zu ersetzen find ich gut (ich geh jetzt eifnach davon aus *pfeif*)
Freu mich aufjedenfall auf das nächste Kapitel
*wink*
Von:  Favole
2010-12-01T15:03:18+00:00 01.12.2010 16:03
Oh ein Zeitsprung ^^
und dabei ein sehr gelungener =D
Hmm... ich finde es auch gut dat er zu Ravenclaw kam
besser als bei den Löwen oder gar Schlangen^^°
Nja.. freue mich auf die Fortsetzung

lg


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