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Wenn der Wind durchstreift die Nacht...

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Wenn der Wind durchstreift die Nacht...

Das Rauschen des Windes klang wie ein leises Seufzen, welches sich durch die schmalen Gassen zog, die von der Nacht umhüllt waren wie von einer wärmenden Decke, nur dass die Nacht weit weniger warm war. Wenn Risto ehrlich war, dann fröstelte ihm sogar und das war bei einem Mann von seiner Statur, so breitschultrig und mit seinen knapp zwei Metern ein regelrechter Hühne in seinem Heimatort, nichts was man als alltäglich bezeichnen könnte, galt er doch wirklich nicht als verweichlichtes Söhnchen seines Vaters. Nein, eher kannte man ihn als einen der wenigen im Ort, die anpackten, wenn es nötig war und auch einige Muskeln einsetzen konnten, wenn sie denn gebraucht wurden. So wie nachts, wenn die meisten Bürger des kleinen Hundert-Seelen-Dorfes in ihren Häusern um den wärmenden Kamin herum saßen oder aber sich von der Bettdecke warm halten ließen und tief und fest schliefen. Wie gern wäre er im Augenblick einer von ihnen, würde zu gern die zittrigen Hände dem Feuer entgegenstrecken, doch sollte es ihm nicht vergönnt sein. Statt dessen lief er die schmalen Gassen entlang und entzündete die einzelnen Laternen, welche sich durch den Wind doch immer wieder von allein löschten und Risto wohl die ganze Nacht auf Trab halten würden.
 

Je weiter die Stunden voranschritten, umso kälter wurde es, und umso schneidender wurde auch der Wind, der sich immer mehr einen Spaß daraus zu machen schien dem leise schnaufenden Mittzwanziger die Mütze vom Kopf zu reißen, sobald dieser die schützenden Hauswände hinter sich ließ, um eine der kleinen Kreuzungen zu überqueren. Gerade hatte sie wieder ihren Weg auf die schmutzige Straße gefunden und würde jetzt, wie all die anderen Male zuvor in einer kurzen, für Zuschauer mehr als nur amüsanten Verfolgungsszene von dem vor sich hin fluchenden Laternenanzünder gefangen und nach kurzem Abklopfen wieder aufgesetzt werden. Zumindest schien es sich der Wind zu denken, der die Mütze ein wenig auf der Straße hin und her tänzeln ließ, ehe er den von der Kälte ganz steifen Tweed freigab. Doch Ristos Interesse an seiner Mütze hatte schlagartig nachgelassen, als er am anderen Ende des mit Backsteinen gepflasterten Weges eine Person ausmachen konnte. Zumindest war ihm so, als ob er jemanden gesehen hätte, denn nach dem nächsten Wimpernschlag war die Silhouette verschwunden und wieder blieb er allein zurück. Hob nun doch seine Mütze auf und setzte sie auf seine, vom Wind völlig zerzausten schwarzen Locken, um sich zumindest ein klein wenig zu schützen, auch wenn es dafür sicherlich schon zu spät war. Ruhig ging er weiter, hob den Zündstab hoch an die nächste Laterne, welcher schon im nächsten Augenblick ein kleines Feuer in dieser entfachte und ließ ihn dann wieder sinken, um zur nächsten Laterne voran zu schreiten.

Das Seufzen des Windes wurde lauter, doch mischte sich nun auch ein anderes, Risto wohlbekanntes Geräusch darunter. Schritte, er hörte sie ganz deutlich.

Hörte wie sie auf ihn zusteuerten und nicht unweit von ihm verstummten, weshalb er sich nun umdrehte und... auf eine leere Straße blickte.

Begann er zu halluzinieren? Es musste an der Kälte liegen, dies zumindest war die einzige plausible Erklärung für den jungen Mann, der, sich kurz an der rechten Schläfe kratzend, nachgrübelte, ehe er doch nur mit den Schultern zuckte und weiterging. Seine Sinne schienen ihm einen Streich spielen zu wollen, ob nun wegen der Kälte oder der Übermüdung, die sich nun doch langsam bemerkbar machte und Risto ein ums andere Mal zum Gähnen verleitete, konnte er nicht wirklich ausmachen, doch es störte ihn nicht, denn nur noch wenige Straßen und er würde sich eine Pause gönnen können. Wer wäre auch so töricht und würde in tiefster Nacht - die Uhr schlug gerade Eins - und bei diesem wahrlich schauderhaften Wetter durch die Straßen flanieren, als ob es nichts anderes gäbe was einem mehr Freude machen könnte. Wie, sich bei einer köstlichen Tasse heißen Tees zu entspannen und das Wetter Wetter sein zu lassen. Wenn es nach Risto ginge bei Pfefferminztee mit einem kleinen Spritzer Milch und zwei schön großen Stücken Kandis. Doch es ging nicht nach ihm und so lief er jetzt weiter, zündete Laterne um Laterne an und hielt doch ab und an inne, in dem Glauben Schritte zu hören. Und doch, immer wenn er sich umdrehte oder einen Blick in die nächstgelegene Straße warf, so war da niemand dem er diese Schritte hätte zuschreiben können. Statt dessen fegte ihm der Wind nur wieder seine Mütze vom Kopf und spielte mit der üppigen Lockenpracht, als ob es nichts gäbe, was seine Aufmerksamkeit mehr hätte für sich einnehmen können.
 

Eine halbe Stunde später, seine Finger fühlten sich an wie eingefroren und sein Atem schickte stoßweiße dicke, weiße Wölkchen in die Nacht, schien er endlich dem Ende seiner allnächtlichen Route näher zu kommen. Sah in einiger Entfernung das kleine, beschauliche Häuschen in welchem er, zusammen mit seiner Nele ein recht schlichtes Leben führte, welches ihn jedoch vollkommen erfüllte, lebte er doch Seite an Seite mit dem in seinen Augen wohl schönsten Geschöpf welches er je erblickt hatte. Und in nur wenigen Wochen würde ihm diese seine Liebe ein Kind schenken. Einen kleinen Jungen, wie Nele nur immer wieder voraussagte. Wie es ihr die Intuition zuflüsterte, die nur einer Mutter zueigen sein konnte, die ihr Kind schon jetzt wirklich und wahrhaftig liebte.
 

Noch einmal wurden die Gedanken des Laternenanzünders von den Schritten durchbrochen, die sich dieses Mal jedoch nicht auf ihn zu, sondern von ihm weg zu bewegen schienen, und trotz seiner Anstrengungen diesem, ihm nun doch langsam unheimlich mutenden Phänomen eine Person zuzuordnen fand er doch nur wieder leere Straßen vor. Leere Straßen und ein beengendes Gefühl in der Brust, als ob etwas nicht stimmen würde.

Der Wind frischte noch einmal auf und löschte in einem Stoß die Lichter der gesamten Straße aus. Ließ Risto vor sich hinfluchend noch einmal den Weg abschreiten, den er soeben schon hinter sich gebracht hatte, ehe er dann endlich den Zündstab sinken ließ und sich nun auf den Weg machte, um, wenn auch in tiefster Nacht, endlich seinen gesüßten Tee trinken zu können, den ihm Nele sicherlich schon aufgesetzt hatte.

Je näher er dem kleinen, in tiefes Dunkel gehüllten Häuschen kam umso

beklemmender wurde das Gefühl in seiner Brust, welches den jungen Engländer veranlasste seine Schritte zu beschleunigen, letztendlich sogar zu rennen, auch wenn er nicht wusste was diese Beklemmung, diese Angst in seinem Herzen ausgelöst hatte.
 

Geradezu panisch riss er die Tür auf und stolperte in die Dunkelheit. Diese Dunkelheit und Kälte, die genauso intensiv schien wie der Wind, welcher ihm die ganze Zeit um die Nase gestrichen war. Eine Kälte, die es normalerweise nicht gab in diesem Haus, auch wenn es klein und noch nicht lange bewohnt war. Der Griff um die Stange des Anzünders wurde fester, während Risto nun vorsichtig die Tür zu dem kleinen, normalerweise recht behaglichen Wohnzimmer öffnete und eintrat, doch außer einem eisigen Lufthauch kam ihm nichts und niemand entgegen. Das Feuer im Kamin schien schon seit Ewigkeiten erstorben und die Astern, welche er seiner Frau erst am Morgen mitgebracht hatte schienen eingefroren. Vorsichtig trat er zurück und wieder in den Flur, steuerte nun auch schon das Schlafzimmer an, denn er wollte, nein, er musste sich vergewissern, dass es Nele gut ging. Brauchte die Sicherheit, dass die Kälte nichts zu bedeuten hatte, genauso wenig wie dieses Gefühl, welches ihm schon langsam den Hals hinaufkroch und ihm Übelkeit verursachte, so dass man sich eigentlich sicher sein konnte, dass irgendetwas nicht stimmte.

Ganz vorsichtig drückte er die Klinke herunter und schob die Tür nach vorn auf, wobei er versuchte so leise wie möglich zu sein, um seine Liebe nicht aufzuwecken, doch der Anblick der sich ihm nun bot ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren, als ob sich der Wind durch all seine Glieder bis in sein Herz geschlichen und es eingehüllt hätte. Ein Gefühl der Ohnmacht überkam ihn und doch blieb Risto aufrecht und starr stehen, die entsetzt aufgerissenen Augen auf den Mann gerichtet, der über seine Nele gebeugt auf dem Bett kniete. Seine

Nele, die keinen Ton von sich gab außer einem leisen, fast schon gespenstig anmutendem Glucksen, welches ihren Ehemann nichts gutes ahnen ließ.

Der Fremde richtete sich auf und wandte Risto jetzt das Gesicht zu. Wischte sich über den Mund, von dessen Lippen einige Tropfen Blut herunterliefen und dieses Gefühl der Kälte nur noch verstärkten welches den jungen Mann eingenommen hatte.

"Was....?"

Das leise Lachen, welches er zur Antwort bekam klang weniger amüsiert als gefährlich und jagte Risto einen Schauer nach dem anderen über den Rücken, während er versuchte sich diesen Mann einzuprägen. Sein Gesicht, welches so blass wirkte, vielleicht durch die nahezu weißen Haare, die ihm glatt über die Schultern fielen. Vielleicht auch wegen der Augen, die die seinen fast schon neugierig zu mustern schienen, wenn der Glanz in diesem tiefen, dunklen Rot nicht trügte. Vielleicht waren es auch braune Augen, doch wirkten sie wie von einem roten Schimmer durchzogen, den Eindruck vermittelnd tief in die Seele des anderen schauen zu können.

Vielleicht aber lag es auch an den dünnen, fast unscheinbaren Lippen, die ebenso blass wie die Haut wirkten und nur durch das Blut, welches sie soeben gekostet zu haben schienen ein paar Fleckchen Farbe innehatten.

Schwer schluckte der junge Mann, auch wenn es ihm mit jeder Sekunde unwohler wurde und er das Gefühl hatte nicht mehr lange standhalten zu können, und richtete sein Augenmerk jetzt auf die restliche Gestalt. Auf die edlen Gewänder, die nur zu deutlich zeigten, dass sich dieser Fremde sonst nicht mit Menschen niederen Standes, so wie ihnen, abgab, und die seine schlanke, fast feminine Figur unverkennbar zur Schau stellten. Sie regelrecht betonten, als ob er den Beobachter auf eine falsche Fährte zu locken versuchte. Und doch, dieser Blick war eindeutig der eines Mannes, genauso wie das Lachen und auch die Hände, deren schmale, lange Finger jetzt geradezu zärtlich über die Bettdecke strichen.

"Ihr solltet stolz sein", ergriff der Fremde jetzt das Wort und abermals drang ein Lachen über seine bleichen Lippen, als ob Risto die Ironie in den Worten nicht verstehen könnte. Dann wandte er sich ab, weg von Nele, die noch immer keinen Ton von sich gab, nicht einmal eines leises Geräusch, welches ihm zeigte, dass sie noch am Leben war. Ein Wimmern oder Jammern, im Augenblick wäre dem Engländer wohl alles eine Freude zu hören, denn es würde bedeuten, dass dieser fremde Besucher ihm nicht hatte nehmen können was ihm am meisten bedeutete.

Ohne sich zu rühren ließ er ihn gehen, kam nicht von der Stelle, als ob man ihn am Boden festgeklebt hätte und registrierte doch wie der Mann verschwand, denn mit jedem Schritt, den dieser sich mehr von ihm entfernte, löste sich auch die Kälte ein klein wenig mehr auf und gab Risto die Möglichkeit wieder richtig durchzuatmen. Ließ das Gefühl der Übelkeit von ihm weichen, wenn auch nur langsam, so dennoch deutlich und sehr zur Erleichterung des jungen Mannes.

Es dauerte mehr als eine viertel Stunde bis die Kälte gänzlich aus seinen Gliedern verschwunden war und auch das Haus langsam die ihm so eigene Wärme wieder auszustrahlen begann. Minuten, die ihn quälend auf seine Frau hatten blicken lassen, verzweifelt und auch hoffend, ehe er jetzt regelrecht zu ihr stürzte und sein Ohr auf ihre Brust legte, erleichtert feststellend, dass sie lebte und er sie nicht an einen fremden Lüstling verloren hatte. Doch er fand auch kleine, blutige Wunden an ihrem Hals und erst jetzt wurde ihm bewusst was

dieser Mann getan hatte. Das er einem ganz anderen Adel angehörte als Risto jemals zu vermuten gewagt hätte. Als er sich jemals hätte vorstellen können.
 

Wieso?
 

Die Frage brannte sich wie heißes Eisen in sein Herz und eine weitere bereitete ihm ebenso schlaflose Nächte, je mehr er in den nächsten Tagen darüber nachdachte. Warum hatte dieser Fremde Nele leben lassen? Und, jetzt, wo es ihr wieder besser ging, gehörte sie immer noch zu ihm oder würde sie sich bald von ihm abwenden und in der Dunkelheit verschwinden wie eben jener, der sie so schamlos markiert hatte?

Keine dieser Fragen konnte er sich beantworten, mit niemandem darüber sprechen, um seine Frau und sein ungeborenes Kind nicht zu gefährden, denn er wusste nur zu gut wie die Gemeinde mit eben jenen umging und wie sie dafür sorgten, dass ihr kleines Dorf frei von diesen Wesen blieb, die sie so verabscheuten. Niemand würde ihn dazu bringen seine kleine Familie zu verraten, denn ganz egal was dieser Fremde angestellt hatte, er würde dafür sorgen, dass seine Liebste es

einfach vergaß. Was auch immer er dafür aufbringen musste. Das er seine Frau nicht schützen konnte wurde ihm bewusst, als zehn Tage später einer der wohl schlimmsten Stürme des Jahres über das Land hinwegfegte. An Haustüren und Fensterläden rüttelte, als ob er sie zum Bersten bringen wollte und mit einem lauten Heulen über die Dächer der Häuser hinwegfegte. Das sich das Baby gerade diesen Tag aussuchte, um das Licht der Welt zu erblicken, oder besser die Dunkelheit, da der Sturm alles Licht vor den Augen der anderen verschloss, schien Risto ein Zeichen, welches er nicht ergründen konnte und doch wanderten seine Gedanken immer wieder von Nele, die im Schlafzimmer in den Wehen lag und sich vor Schmerz kaum zu halten wusste, hin zum Wind, welcher sie vor Tagen schon so an der Nase herumgeführt hatte und zurück zu dem Sturm, durch welchen er selbst sich auf den Weg zum Dorfarzt gemacht hatte und welcher ihm, eben wie jener heimtückische Wind zuvor nur immer wieder die Mütze vom Kopf riss und seine Spiele damit trieb. Als er endlich vor der Tür des Arztes ankam begann der Sturm bereits nachzulassen und nahm sich ein letztes Mal das dunkle Tweed als Spielzeug. Ließ es immer höher in die Lüfte schweben bis es gänzlich aus der Sicht des Engländers verschwand, auch wenn dieser nur halb mitbekam, dass seine Mütze nun seinen entgültigen Obolus geleistet hatte.
 

Der Arzt, die Hilfe, die er sich so sehr erhoffte, nach der er verlangte, da seine Frau es allein und nur mit seinen, in dieser Hinsicht unfähigen Händen sicherlich nicht schaffen würde, verweigerte sich angesichts des Sturms, auch wenn dieser sich nicht mehr zur Gänze anzustrengen schien, was für Risto bedeutete allein zurück zu dem kleinen Häuschen zu gehen. Sich durch den Sturm zu kämpfen und völlig erschöpft nach fast einer halben Stunde Fußmarsch die Tür öffnete, nur um sie dann auch schon wieder zuzudrücken, da er dem Wind keine Chance geben wollte die Wärme zu zerstören, die ihr Haus zu dem machte, was er sein trautes Heim nannte.

Und doch, irgendetwas war anders. Irgendetwas rief die nur all zu bekannte und nicht vergessene Übelkeit in ihm wach. Eine Präsenz, die er nie wieder hatte spüren wollen und die ihn nun voller Angst das Schlafzimmer betreten ließ. Nur um gleich darauf dem gegenüber zu stehen, den er nie wieder hatte sehen wollen.

Noch bevor er überhaupt fragen konnte hob der Fremde die Hand in einer beschwichtigenden Geste empor und bedeutete Risto zu schweigen und ihm zuzuhören, während er ein kleines Bündel aus den Armen der leblosen Frau nahm, die im Bett lag und dies so still, dass Risto ahnte, dass er dieses Mal keinen Herzschlag mehr hören würde, wenn er sein Ohr auf ihre Brust legte.

"Ihr könnt stolz sein", wiederholte der Fremde die Worte, die er schon bei ihrem letzten Aufeinandertreffen an den jungen Mann gerichtet hatte und dieses Mal ertönte kein Lachen. War kein Sarkasmus in der Stimme des Eindringlings zu hören.

"Wir haben euch ausgewählt unsere Blutlinie fortzuführen." Einen Moment lang hielt er inne, dann deutete er auf das kleine Bündel in seinen Armen.

"Sein Name ist Abel. Merkt euch diesen Namen, denn er wird euch in einigen Jahren nur all zu häufig unter die Augen und Ohren kommen... Abel wird unserer Familie zu neuem Ansehen verhelfen. Ein Kind, entstanden aus reiner Liebe, durchdrungen vom Blut eines reinblütigen Vampirs. Durchdrungen von meinem Blut. ... Er ist etwas ganz Besonderes und wird unsere Welt in eine neue Ära führen."

So unwirklich die Worte auch schienen Risto nickte, streckte die Hand nach seinem kleinen Jungen aus und zuckte doch schockiert zurück, als dieses kleine Kindchen die Lider hob. Ihn aus tiefschwarzen Augen ansah, in denen man schon jetzt diesen rötlichen Schimmer erkennen konnte, der auch dem Fremden so eigen war und der Risto das Blut in den Adern hatte gefrieren lassen, so wie es ihn auch jetzt regelrecht lähmte, so dass er den Mann nicht daran hindern konnte das Haus zu verlassen. Mit seinem Kind in den Armen und der Seele seiner Frau auf dem Gewissen.
 

Als er sich endlich wieder bewegen konnte schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Der Körper seiner geliebten Nele lag blass und gänzlich vom Leben verlassen auf dem Bett und das Leben, welches zusätzlich zu ihren beiden hatte dieses Haus erfreuen sollen war zusammen mit der Kälte und dem Fremden entschwunden. Selbst der Sturm schien verschwunden, so als ob er nie existiert hätte und nur Ristos Mütze auf dem Nachttisch neben dem Bett ließ ihn wissen, dass der Wind ein Gesicht hatte. Das Gesicht eines Mannes, der ihm alles genommen hatte. Und doch, er würde warten, auf den Tag, da sich die Worte des Fremden bewahrheiteten und ein Name seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde.

Abel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  maylin
2010-12-31T19:50:00+00:00 31.12.2010 20:50
Ein sehr interessantes Kapitel und zugleich auch ein sehr schöner Schreibstil.
Ich hoffe mehr von dir zu lesen, im Bezug auf das Thema "Vampire".
Du hast sicherlich weitere gute Ideen.

Liebe Grüße.


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