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Me and the Yakuza Boy

von

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The life I never wanted (Teil 6)

2009-Mai-03 (17:50)
 

***

Mein Leben ist zu Ende.

Und dass, obwohl es noch gar nicht richtig angefangen hat.
 

Dass der kleine und süße Kerl, der Bruder von diesem Monster ist, damit hätte ich nie gerechnet.

Ich meine, er hat so gar nichts von Hizumi.
 

Hiroto ist lieb, nett, süß und höflich.

Hizumi aber eingebildet, nervend, psychopatisch und was weiss ich nicht noch alles.

***
 

Ich versuche mich unsicher aus den Staub zu machen, da Hizumi gerade von seinem Bruder umarmt wird und er nicht auf mich achtet. Die Chance muss ich doch nutzen, doch ich habe mich leider zu früh gefreut. Der Kerl löst sich von seinem Bruder und kommt zu mir.

„Ich habe mir schon Sorgen gemacht“, meint er lächelnd und umarmt auch mich.
 

***

Ja klar Sorgen gemacht.

Das ich nicht lache.
 

Warum aber umarmt der Idiot mich jetzt?

Bestimmt weil sein Bruder von allem nichts weiss.

Vielleicht sollte ich mich einfach lautstark beschweren?
 

Dann weiss Hiroto was Sache ist und kann mir helfen.

Aber würde er sich gegen seinen Bruder stellen?

***
 

Bevor ich noch mehr dämliche Ideen wie diese bekomme, löse ich mich erstmal von Hizumi und schaue ihn finster an. Auch er schaut mir direkt in die Augen und sein Blick verrät so etwas wie ´Versuche erst gar nicht ihm was zu sagen`. Auch wenn ich nicht weiss warum, höre ich auf ihn.
 

Hiroto schaut nur von ihm zu mir und kratzt sich dann am Hinterkopf.

„Ihr kennt euch?“, will er wissen und legt den Kopf etwas schief.

„Ja“, ist die knappe Antwort von meinem Erzfeind. „Sie ist die neue Bedienung in meinem Cafe. Eigentlich hatte sie nur einen kurzen Spaziergang machen wollen. Als sie nach einer Stunde nicht wieder zurück kam, habe ich mich natürlich sofort auf die Suche nach ihr gemacht.“
 

Der lügt ohne rot zu werden. Dieser Teufel.

„Da hast du echt Glück“, strahlt mich der kleine an. „Mein Bruder ist der beste Chef der Welt. Das Arbeiten dort wird dir Spaß machen.“

Normalerweise hätte ich jetzt einen doofen Spruch abgelassen, doch ist entscheide mich um und lächle einfach nur.

„Das glaub ich dir aufs Wort.“
 

***

Ich hasse es zu lügen.

Aber will ich dem kleinen auch keinen Ärger machen.
 

Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass er seinen großen Bruder liebt.

Und umgekehrt wird es wohl genauso sein, also was soll`s.

***
 

„Jetzt übertreibe nicht gleich Hiroto. Ich tue einfach nur alles um meine Mitarbeiter glücklich zu machen. Immerhin repräsentieren diese ja den Laden.“ Schleimer.

„Tue ich nicht. Du bist echt der größte“, dabei dreht er sich wieder zu mir und umarmt mich.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die es lieben andere und sich gegenseitig zu umarmen. Ich lasse es über mich ergehen und erwidere sie sogar, obwohl ich Umarmungen ja eigentlich hasse. Erst recht bei mir vollkommen fremden Leuten.
 

Während er also immer noch an mir hängt, flüstert er mir leise ins Ohr:

„Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Ich muss jetzt aber, die Uni ruft, bye.“ Dann löst er sich von mir und rennt davon, nicht aber um sich nochmal kurz umzudrehen und Hizumi und mir fröhlich zu zuwinken.
 

„Süß der kleine“, meine ich und sehe mich kurz um.

„Willst du etwa wieder wegrennen“, fragt mich Hizumi und ich überlege kurz ob ich ihm pampig antworten soll. Verdient hätte er es auf alle Fälle, bei so einer dämlichen Frage.

„Würde es denn was bringen“, will ich von ihm wissen.

Er schüttelt nur mit dem Kopf und nimmt mich dann an die Hand. Das ist doch alles nur Provokation, als wenn ich nicht selber laufen könnte.
 

Wir gehen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her und ich fühle mich von mal zu mal unwohler. Es liegt nicht an Hizumi, das weiss ich ganz genau, aber diese Ungewissheit ist einfach unerträglich. Ich muss wenigstens in Erfahrung bringen, was mich jetzt erwartet.

„Und nun“, will ich daher an ihn gewandt wissen.

Hizumi aber schaut nur zu mir rüber und sagt keinen Ton.

„Stumm geworden oder was“, will ich nun schon etwas gereizter wissen, doch es kommt wieder keine Antwort.
 

Ich finde das alles ein wenig bescheuert, weswegen ich mich losreiße und ihn wieder mal finster anfunkele. Ich will doch einfach nur eine Antwort, als wenn das so schlimm wäre.

„Jetzt sage schon was“, schreie ich ihn an und die Passanten um uns herum blicken mich entsetzt an. Was mich aber nicht interessiert, denn ich bin verdammt nochmal stinksauer.
 

Gerade als ich erneut zum sprechen ansetzen will, schnappt er sich wieder meine Hand und zieht mich in ein Gasse rein. Er drückt mich an die nächste Wand und kommt mir immer näher.

„Was soll das“, versuche ich mich zu wehren, doch ist er wesentlich stärker als ich.

„Jetzt hör mir mal zu“, meint er dann und seine Stimme klingt plötzlich nicht mehr so nett. „Ich bin dir überhaupt nichts schuldig, merke dir das.“

Und ob er das und das werde ich ihm auch deutlich machen. So einfach kommt er mir jedenfalls nicht davon.
 

„Du hast mich hierher verschleppt und mir meine beiden besten Freunde genommen, ich habe also einen verdammt guten Grund um zu erfahren warum das alles.“

Noch immer schaut er finster zu mir, aber ich bin grade so schön in Stimmung, dass ich einfach nicht anders kann, als meinen ganzen Frust und meine Wut raus zu lassen.

„Glaube ja nicht, dass ich Angst oder so vor dir habe. Du bist doch nur ein kleines Würstchen, das sich alleine fühlt und glaubt er muss andere Schikanieren um sich stark zu fühlen. Kerle wie du, sind einfach nur bemitleidenswert und mehr nicht. Hiroto tut mir echt leid, dass er so einen Bruder wie dich haben muss.“ Das hätte ich jetzt wohl nicht sagen sollen, denn sein Druck um meine Schulter wird stärker.
 

„Die meisten Menschen in dieser Stadt haben verdammt große Angst vor mir und einige davon sind mächtiger als ich selber. Doch mein Status erlaubt es mir, sie rum zu kommandieren. Du solltest also gut darin tun, etwas netter zu mir zu sein, verstanden? Und damit du es gleich weißt. Ich habe schon Frauen getötet, die mich weniger beleidigt haben als du“ Obwohl sein Griff ziemlich fest ist, habe ich nicht vor Angst zu zeigen.

„Ich soll also nett zu dir sein, ja“, schreie ich ihn nur an. „Vielleicht so nett wie du zu meinen Freuden warst? Dein Freund hat sie einfach getötet, obwohl du mir vorher versprochen hattest sie am Leben zu lassen. Ich bin immerhin freiwillig mitgekommen, also warum hast du es zugelassen?“
 

Es ist ziemlich still, Hizumi sagt kein Wort mehr, aber ich sehe wie er nachdenken tut und das stimmt mich wieder etwas ruhiger. Sein Griff wird sogar lockerer und ich kann mich losreißen. Dann gehe ich noch auf Abstand zu ihm.

„Sag mir einfach warum du es zugelassen hast, dass ist alles was ich wissen will.“ Für den Anfang zumindest.

„Sie sind nicht tot.“

„Was“, flüstere ich und taumle etwas zurück, sodass ich wieder eine Wand im Rücken habe.

Ich lasse mich an ihr entlang gleiten und hocke nun auf dem Boden. Im Moment bin ich einfach nur fertig und weiss nicht so recht was ich glauben soll.
 

***

Kann das denn Wahr sein?

Sind die beiden wirklich noch am Leben?
 

Aber kann ich ihm auch wirklich trauen?

Ich meine, er hätte es ja auch nur so sagen können, um mich ruhig zu stimmen.
 

Andererseits, warum sollte er mich jetzt noch anlügen.

Er hat doch gar keinen Grund dazu, oder?

***
 

Mit einmal spüre ich zwei Arme die sich um meine Schultern legen und wie ich danach in eine feste Umarmung gezogen werde. Da lerne ich wohl seine Sensible Seite kennen gelernt und gerade das, hätte ich ihm nicht zugetraut.
 

„Es war nur ein Warnschuss gewesen, weil deine Freundin uns folgen wollte.“

Ich starr ihn an, immer noch mit ein paar Tränen in den Augen. Ich kann noch gar nicht richtig glauben, was er mir da sagt.

„Auch wenn du es nicht glauben magst, ich bin ein Mann, der seine Worte hält. Außerdem haben mir deine beiden Freunde nichts getan, warum also hätte ich sie töten sollen.“ Die Frage kann ich ihm ganz schnell beantworten.

„Weil du kein guter Mensch bist“, meine ich schluchzend und als er sich dazu äußern will, lasse ich ihn gar nicht erst dazu kommen.

„Sag jetzt nichts“, sage ich leise zu ihm. „Auch wenn dein Bruder der Meinung ist das du der beste Chef der Welt sein soll´s und was weiss ich nicht noch alles, so bist du es nicht. Ganz und Gar nicht und das solltest du eigentlich wissen. Gute Menschen entführen keine anderen oder schlagen sie Bewusstlos. Das tun nur abgrundtief böse und dazu zählst nun mal du. Es ist also vollkommen egal wie gut du zu deinen Angestellten auch sein magst, es ändert nichts an deinem Grundcharakter.“ Leider.
 

„Verstehe“, ist das einzige was ich zu hören bekomme und das irritiert mich ein wenig. „Zum Glück ist es ja nicht deine Pflicht mich zu mögen. Ich bin ab heute dein neuer Chef und damit musst du dich nun abfinden.“

Ganz große Klasse. Das war ja klar, dass er dieses Mitgefühl nur vorgetäuscht hatte. Ihm kann das ganze ja egal sein, aber wenn der glaubt, dass ich nach seiner Pfeife tanzen werde, dann hat der sich geschnitten.

„Wir sollten gehen, es wird bald dunkel und ich habe heute Abend auch noch was zu erledigen. Lass uns gehen bitte.“ Das hätte er sich jetzt auch sparen können.

„Dir geht es nur um dich, deine Geschäfte und vielleicht noch deinen Bruder.“

„Das stimmt nicht. Ich mache mir auch um dich und all die anderen sorgen, doch kann ich es nicht immer so zeigen. In meinem Gewerbe muss man hart sein, das bedeutet leider auch, anderen keine Schwächen zu zeigen.“

„Dann solltest du dir überlegen, wer du wirklich sein willst. Der Nette Chef, oder der knallharte Geschäftsmann.“ Mit diesen Worten stehe ich wieder hoch und wische mir meine letzten verbliebenen Tränen aus dem Gesicht.
 

Doch eins muss ich noch loswerden, weil es mich sonst noch zerreißen tut.

„Und sie sind wirklich noch am Leben?“ frage ich etwas kleinlaut.

„Ja das sind sie. Und ich gebe dir mein Ehrenwort. Wenn etwas Zeit vergangen ist, dann können wir gerne mal nach Deutschland und…“

„... ich kann sie also nicht anrufen?“

Er schüttelt nur den Kopf, doch ich bin ihm nicht böse, denn ich kann ihn schon irgendwie verstehen. Ich belasse es auch erstmal dabei und wer weiss, vielleicht ergibt sich irgendwann ja mal die Gelegenheit. Nachdem er selber aufgestanden ist, geht er mit mir an der Hand, wieder aus der Gasse raus.
 

2009-Mai-03 (21:27)
 

Ich habe gar keine Ahnung, wie lange wir noch unterwegs waren, aber als wir es endlich bis zu ihm geschafft haben, da war es schon dunkel draußen und es begann auch langsam zu regnen. Ein wenig froh war ich schon im warmen zu sein, da ich keine Lust habe mir etwas einzufangen bei dem Wetter, immerhin hatte ich außer meiner Bluse, obenrum nichts weiter an.
 

Wir beide gehen also in sein Haus und mir wird jetzt erst so richtig bewusst, wie riesig es eigentlich ist. Hatte ich wohl bei meiner schnellen Flucht vorhin nicht so wahrgenommen. Ist ja aber auch Verständlich. Ich meine wer achtet schon auf kleine Details, wenn er auf der Flucht ist. Ich jedenfalls nicht.
 

Das Gebäude kommt mir fast schon beängstigend vor, da es auch sehr alt und dunkel ist. Sofort kommt mir ein Gedanke, den ich natürlich laut äußern muss.

„Mit ehrlicher Arbeit hast du dir das nicht leisten können, oder?“ frage ich daher direkt und schaue mich noch etwas um.

„Was glaubst du denn?“, meint er nur und bleibt stehen.

„Keine Ahnung. Dass du nen Killer bist oder der Sohn steinreicher Eltern und es nur mit Daddys Geld so weit gebracht hast.“ Ersteres wohl eher, aber das muss ich ihm ja nicht auf die Nase binden.
 

Er lacht nur und ich fühle mich ein wenig verarscht.

„Was ist denn nun so lustig?“, frage ich ihn und hoffe, dass er eine gute Erklärung hat, denn ich hasse es wenn ich ausgelacht werde.

„Ach schon gut, lass uns lieber weiter gehen.“ Eine richtige Antwort werde ich wohl nie von ihm erhalten.

Aber das werde ich meinem Boss schon noch beibringen, so schwer kann es schon nicht werden.
 

Wir gehen in einen anderen Raum, der sich allem Anschein nach als Speisesaal entpuppt, wo auch schon ein junger Mann und eine junge Frau sitzen und sich unterhalten.

„Ich stelle dich deinen beiden Arbeitskollegen vor und dann muss ich auch schon los.“ Mit diesen Worten bleibt er vor dem Tisch der beiden stehen und schenkt ihnen ein Lächeln.

„Ich will euch jemanden vorstellen?“, sagt er ruhig zu den beiden, die auch gleich mit ihrer Konversation aufhören und ihm stattdessen zuhören.
 

Ich sehe mir die beiden ganz genau an und muss sagen, dass sie auf den ersten Blick ziemlich nett aussehen. Hoffentlich täuscht der nicht, denn wenn ich das richtig verstanden habe, dann werde ich mit den beiden wohl für den Rest meines Lebens zusammenarbeiten müssen.
 

Der junge Mann steht auf und kommt zu mir, dann verbeugt er sich und als er wieder auf sieht, da lächelt er mich an, als hätte ich ihm gesagt er gewinne im Lotto eine Million.

„Freut mich dich kennen zu lernen“, meint er und ich muss sagen, seine Stimme ist gar nicht mal so schlecht.

Sie hat etwas Beruhigendes an sich und irgendwie passt sie auch zu ihm.

„Freut mich auch, ich ehm…“ gerade wollte ich mich ihm richtig vorstellen, als ich von Hizumi unterbrochen werde.

„Ich muss leider los, die anderen warten auf mich. Könnt ihr beiden ihr hier alles zeigen und ihr auch den Rest von euch vorstellen? „

Noch nicht mal eine Antwort abwarten, geht er einfach weg und lässt mich mit den beiden alleine.
 

„Der hat es immer so eilig“, kommt es von der jungen Frau, die sich nun ebenfalls erhebt. „Ich bin übrigens Haruka.“

Ich nicke ihr zu und schaue mich dann genauer um. Dieser Saal hier ist echt groß und auch die Küche, die man von hier aus super sehen kann. Da kann man bestimmt tolle Sachen zaubern. Ich liebe halt das Kochen und Backen, was natürlich nicht heißen soll, dass ich das für die anderen hier tun werde. Das können die ruhig für sich machen.
 

„Wie gefällt es dir hier?“, kommt es von dem Braunhaarigen und mir fällt auf, dass er sich ja noch nicht richtig vorgestellt hat.

„Ähm naja. Es ist schon nicht schlecht hier, aber ich würde mich bei mir zu Hause wohl besser fühlen.“ Was ja auch verständlich ist.

„Verstehe ich, aber das wird schon noch. Ach ja ich bin übrigens Kai.“ Schon wieder dieses umwerfende Lächeln.

„Am Anfang ging es uns allen so, aber mit der Zeit legt sich das.“ So lange wollte ich hier eigentlich nicht bleiben.

„Ähm Haruka“, meine ich zu der schwarzhaarigen. „Seit wann seit ihr denn schon bei diesem Idioten?“ Kaum das ich zu Ende gesprochen habe, schauen mich beide geschockt an.

„Ich hoffe du hast mit Idioten nicht Hizumi gemeint.“ Dass Kai auch böse gucken kann, das hätte ich nicht gedacht.

„Doch eigentlich schon. Aber das ist er eh von mir gewohnt, also was soll´s.“
 

Entweder fürchten die ihn wirklich so sehr, oder ich weiss auch nicht direkt. Jedenfalls schauen sie immer noch so geschockt.

„Du solltest vielleicht nicht in der Gegenwart der anderen so mit ihm reden, denn das kann schlimme Folgen haben, weist du?“ Weist mich Haruka zurecht und es scheint fast so, als mache sie sich Sorgen um mich.

„Ich werde es versuchen“, meine ich nur. „Kann es aber nicht versprechen.“ Nur um es gleich klar zu stellen, immerhin ist es ja die Wahrheit.

„Wir gehen mal besser. Die anderen sollst du ja auch noch kennen lernen und außerdem sollten wir auch langsam ins Bett, immerhin müssen wir morgen früh raus.“ Wann auch immer früh sein mag.

Wir stehen also auf und ich folge den beiden, wo auch immer wir jetzt hingehen.
 

„Als erstes stellen wir dir Aoi und Co vor“, kommt es von Haruka und ich sehe, dass sich Kais Gesichtsausdruck ändert.

Der Sache will ich natürlich auf den Grund gehen, weswegen ich mich neben Haruka stelle und sie leicht antippe.

„Du sag mal“, meine ich zu ihr. „Kann Kai die nicht ausstehen, oder warum …“ Ich brauche noch nicht mal alles aussprechen, als sie sich auch schon zu ihm umdreht.

„Wenn du nicht willst, musst du nicht mit.“ Lieb von ihr das sie sowas sagt, aber warum muss und will er nicht?

„Danke“, meint er nur und verschwindet hinter einer kleinen Tür.
 

Sie atmet tief ein und aus, als sie sich mir wieder zuwendet.

„Kai kommt eigentlich mit allen gut aus, außer halt mit Aoi. Da muss vor Jahren mal was vorgefallen sein, aber er sagt mir nicht was es ist. Ich habe zwar mal Zero gefragt, da er und Kai richtig gute Freunde sind, aber er meinte nur, ich solle Kai selber fragen.“

Jetzt interessiert es mich noch mehr. Vielleicht sollte ich Hizumi fragen. Der müsste das ja eigentlich wissen, immerhin ist er hier ja der Boss.
 

„Woran denkst du?“, unterbricht mich Haruka. „Hoffentlich nicht daran, wie du herausfindest was zwischen den beiden passiert ist, oder?“

Sie schaut mich erwartungsvoll an und öffnet auch schon die Tür.
 

2009-Mai-04 (03:11)
 

~Hizumis Sicht~

Mit gutem Gewissen lasse ich Lenne bei Kai und Haruka. Die beiden werden ihr schon alles zeigen was sie wissen muss. Ich hoffe nur, dass sich Aoi nachher benehmen wird und wir mit Lenne nicht das gleiche durchmachen müssen wie mit Kai. Aber eigentlich bin ich da ganz zuversichtlich. Lenne wird sich mit Sicherheit nichts von Aoi gefallen lassen.
 

Jetzt mache ich mich aber erst mal ganz schnell zu Karyu, Zero und Tsukasa, nicht dass sie noch vor mir mit dem Boss reden können und ich dann den Schaden habe. Immerhin habe ich so ein Gefühl, dass vor allem Tsukasa sich mit ihm über das Thema Lenne unterhalten wird und dem will ich einfach zuvorkommen.
 

Ich stehe jetzt vor meinem Zimmer und höre schon die Stimmen der anderen drei. Schnell umfasse ich die Türklinke und öffne die Tür. Kaum das ich den Raum betreten habe, hören sie auf mit ihrer Unterhaltung und mein bester Freund kommt sofort zu mir.
 

„Da bist du ja endlich“, meint er dann und umarmt mich erst mal.

„Ich musste noch was Wichtiges erledigen.“ Wo genau ich war brauch ich ja nicht sagen, immerhin haben die drei mich ja, vorhin noch aus dem Zimmer von Lenne gehen sehen und auch sie ist an ihnen vorbeigerannt.

„War sie das?“ kommt es von Karyu und ich löse mich aus der Umarmung mit Zero.

Danach gehe ich zu unserer Sitzecke und lasse mich, neben Karyu auf diese plumpsen. Tsu und Karyu schauen sich besorgt an und ich schätze mal es ist, weil ich ziemlich gestresst wirke.
 

„Ja, das war Lenne und bevor ihr fragt, sie ist wieder hier“, meine ich und lege mich der Länge nach hin, sodass ich mit dem Kopf auf Karyus Schoss liege.

„Sie tut dir nicht gut.“ Ich wusste es.

Das kann ja nur von Tsukasa kommen.

„Lass das mal meine Sorge sein Tsu.“ So langsam aber sicher werde ich sauer. „Außerdem habe ich dir schon in Deutschland gesagt, dass du dich daraus halten sollst.“ Hoffentlich reicht ihm das und er hört auf mit dem gerede.

„Ich mache mir Sorgen um dich, aber wenn du es so haben willst bitte.“

Er steht auf und geht Richtung Tür. Zero, der immer noch im Raum steht will ihn beruhigen, doch Tsukasa lässt ihn nicht. Mit einem lauten Knall ist die Tür wieder geschlossen und dieser damit verschwunden.
 

2009-Mai-06 (13:27)
 

Ich lümmle gerade auf meinem Sofa herum und denke an Tsukasa. Mich überkommt so langsam ein schlechtes Gewissen. Es ist jetzt zwei Tage her, seit er mein Büro stürmisch verlassen hat und ich ihn sah. Wo er nur stecken mag?
 

***

Hoffentlich hat er keinen Blödsinn gemacht.

Oder mir mal wieder Schwierigkeiten aufgehalst.

Bei ihm kann man ja nie wissen.

***
 

„Ob ich vielleicht zu hart zu ihm war?“ Kann ja sein, immerhin ist Tsukasa immer so schnell eingeschnappt und beleidigt.

„Warst du nicht“

Ich schrecke hoch knalle voll mit meinem Kopf an ein fremdes Kinn. Ich will mich schon beschweren, weil ich so schamlos aus meinen Gedanken gerissen wurde, als ich meinen besten Freund erkenne.
 

„Autsch“, kommt es synchron von mir und Zero.

„Was tust du hier?“ frage ich ihn und streichle kurz über meinen schmerzenden Kopf.

„Ich wollte dir eigentlich nur Bescheid geben, dass...“

Weiter kommt er nicht, da plötzlich meine private Zimmertür aufgeht und zwei schwarzgekleidete Männer eintreten. Meine Augen weiten sich vor Schreck, als ich sie erkenne.

„... der Boss da ist“, kommt es dann noch ergänzend von Zero, obwohl er sich das jetzt auch hätte sparen können.

Dieser verbeugt sich kurz vor mir, dann vor dem Boss und verlässt, schnellen Schrittes, meine Räumlichkeiten.
 

***

Das gibt jetzt Ärger.

Dann hat Tsukasa doch gepetzt.

Diese Ratte.

Und sowas nennt sich Freund.

***
 

Damit es nicht noch mehr Ärger gibt, stehe ich schnell auf und verbeuge mich tief. Ich will ihn auch nicht all zu lange warten lassen und so erheb ich mich wieder und biete ihm und seinen Begleiter einen Platz an.

Sie nehmen ihn auch ohne Worte an und nun sitze ich ihnen gegenüber.
 

Das passt mir überhaupt nicht, dass sie unangekündigt hier sind.

„Hätte ich gewusst das ihr kommt Boss, dann hätte ich was vorbereiten können.“ Am besten ist es wenn ich gute Mine zum bösen Spiel mache.

Hoffentlich ist er wegen was ganz anderem hier, dann wird das Gespräch um einiges Einfacher.
 

Er winkt ab und blickt mich böse an. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr wieder mal jemand neuen Beschäftigt.“

So eine Scheiße aber auch.
 

***

Jetzt kann ich mir zu 100 % sicher sein.

Tsukasa wird geredet haben.

Wenn ich den erwische, dann kann er was erleben.

***
 

„Willst du dich dazu nicht äußern?“ kommt es nicht vom Boss, sondern von dessen Begleiter.

Ich würde ihm am liebsten Anspringen und den Kopf abreißen. Der soll immerhin mal nicht so vorlaut sein. Der ist doch nur ein einfacher Wicht und nicht mal ansatzweise meine Kragenweite. Nur weil er der Liebling vom Boss ist, denkt er mir was sagen zu können.

„Tetsu hat dich was gefragt und auch ich warte noch auf deine Antwort“, kommt es dann noch vom Boss und ich ernte ein spöttisches Grinsen Seiten Tetsus.
 

Was regen die sich denn alle so auf. Das hier ist immerhin mein Revier und ich kann da machen was ich will.

„Es stimmt, ich bin nicht alleine aus Deutschland zurück gekommen, aber Hyde, ihr hattet mir euer höchstes Vertrauen geschenkt. Ich tue nichts was euch schaden könnte und...“

„Da habe ich was anderes gehört“, unterbricht er mich.

„Die kleine soll nicht gerade Respekt vor deinen Leuten haben und vor dir schon mal gar nicht“, ergänzt Tetsu und ich rolle mit den Augen.
 

Ihn nicht beachtend, wende ich mich also wieder Hyde zu.

„Sir, ich bekomme das schon hin. Sie muss sich erst mal hier einleben und...“

„Das interessiert mich nicht.“ Er schreit schon regelrecht.

Mit Zufriedenheit bemerke ich, wie Tetsu kurz zusammenzuckt und das wiederrum erfüllt mich mit Freude.

„Ich will sie sehen und dann entscheide ich was mit ihr geschieht.“ Das finde ich aber wiederum nicht gut.

Aber da ich keine andere Wahl habe nicke ich nur. Ich greife nach meinem Handy und rufe Zero an.
 

Dieser geht auch zum Glück schnell rann.

„Sind sie noch da?“ will er auch sogleich wissen.

„Ja“, erwidere ich nur kurz.

„Was brauchen sie?“

Ich atme kurz tief ein und wieder aus.

„Bringe bitte Lenne hierher und sage Kai, dass er ihre Schicht dann übernehmen muss.“

„Was, aber er...“

„Ich weiss, doch der Boss will mit ihr reden und Haruka kann nicht alleine im Laden bleiben.“

„OK, ich hoffe nur dass das gut geht.“

Ich höre die Sorge in seiner Stimme und der kann ich mich eigentlich nur anschließen. Immerhin ist auch Aoi gerade bei der Arbeit.

„Sage Aoi, er soll ihn in Ruhe lassen oder ich kümmere mich darum.“

Damit lege ich auf und rede noch über ein paar Geschäftliche Dinge mit Hyde.

~Hizumis Sicht Ende~
 

2009-Mai-08 (16:11)
 

Von einem Tisch zum anderen rennend, versuche ich mir die ganzen Bestellungen zu merken. Ich weiss schon warum ich nie Kellnerin oder dergleichen werden wollte. Und an so einen Ort schon gar nicht. Wenn wenigstens die Gäste nicht so aufdringlich wären, dann hätte ich nicht so viel Stress. Aber nein, die denken ja sie können alles mit uns machen, aber da haben sie sich bei mir getäuscht.
 

Schon wieder muss ich eine aufdringliche Hand wegschlagen, aber immer mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Wir wollen ja keinen verscheuchen.
 

***

Obwohl, wenn ich es mir richtig überlege?

Dann schon irgendwie, aber das gäbe Ärger mit Karyu.

Und den will ich mir ersparen.

Das hatte ich schließlich erst gestern.

***
 

„Denk an die Bestellung für Tisch 13“, ermahnt mich Haruka und ich schenke ihr ein entschuldigendes Lächeln.

„Sorry, war kurz in Gedanken“

„Das habe ich gemerkt“, meint sie schmunzelnd und füllt die Gläser.

Auch wenn ich sie erst seit zwei Tagen kenne, so sind wir doch schon richtig gute Freundinnen geworden. Was nicht zuletzt daran liegt, dass wir uns super bei der Arbeit ergänzen.

„Hier.“ Und schon habe ich ein volles Tablett vor mir stehen.

„Danke“, meine ich und bin auch schon im Getümmel verschwunden.
 

Ich versuche mir den Weg zum Tisch freizukämpfen und ignoriere diesmal die fremden Hände. Deren Glück, dass ich durch dieses Tablett, keine Hand frei habe, denn sonst wäre diese bestimmt in Aktion getreten und das hätte dann einen bleibenden Abdruck hinterlassen. Wie kann man nur so Notgeil sein, also ehrlich.
 

Gerade als der Tisch in Sichtweise gerät, kommt mir ein sehr gutgelaunter Aoi entgegen und begrüßt mich auf seine ganz eigene Art, mit einer stürmischen Umarmung und einem dicken schmatzer auf die Stirn. Das Tablett wackelt gefährlich, doch kann ich es gerade so noch gerade halten.

„Verdammt Aoi, du siehst doch das ich ein volles Tablett habe.“ Ich maule ihn erstmal voll, denn er weiss dass ich sowas hasse.

„Sorry habe ich nicht gesehen.“ Ja klar wers glaub wird sehlich.

„Dann mach die Augen auf“, ertönt eine andere Stimme und ich sehe Zero zusammen mit Kai direkt neben uns stehen.

„Was wollt ihr beide hier?“ frage ich Zero und gebe Aoi erstmal das Tablett in die Hand um Kai zu umarmen.
 

Natürlich mault unsere selbstverliebte Prinzessin, erstmal rum.

„Was soll´n das. Ich bin kein Kellner.“ Halt die Klappe, denke ich nur.

„Aoi, geh auf deinen Posten, sonst gibt es Ärger mit Karyu.“ Kaum das Zero das sagte, gibt mir Aoi das Tablett zurück und verbeugt sich vor diesem. Er geht zurück, aber nicht ohne sich vorher noch an Kai zu wenden und ihm irgendwas ins Ohr zu flüstern.
 

Zero schüttelt nur den Kopf und auch ich weiss nicht so recht was ich dazu noch sagen soll. Anstatt das dieser selbstverliebte Trottel Aoi, Kai nicht einfach mal in Ruhe lassen kann. Allerdings fehlt mir die Zeit, um mir den Kopf darüber zu zerbrechen, da Zero immer noch neben mir steht.

„Hizumi will das du zu ihm kommst und deshalb übernimmt Kai deine Schicht.“ Ob das gut geht.
 

***

Was kümmert es mich.

Ich habe zu arbeiten.

Da kann er mich mal kreuzweise.
 

Also ehrlich.

Ich reiße ihn ja auch nicht aus seiner Arbeit.

Also soll er mich auch in Ruhe lassen.

***
 

„Lenne, es ist wirklich wichtig, also bitte komm mit.“ Irgendwie hört sich Zero gestresst an.

„Er weiss dass ich jetzt arbeiten muss, also soll er sich seine Rede für später aufheben.“ Ich will jetzt einfach nicht zu ihm, basta.
 

„Der hat sich die letzten zwei Tage nicht bei mir gemeldet, also warum jetzt?“ frage ich Zero.

„Darum geht es nicht, Lenne. Der große Chef ist da und will sich mit dir unterhalten, weshalb ich dich dieses Mal bitten möchte, einfach nur zu tun was sie wollen. Außerdem wäre es angebracht wenn du Hizumi gegenüber, wenigstens dieses mal unterwürfig wärst.“
 

Hört sich wichtig an und generell hätte ich damit ja mal kein Problem, aber diese Unterwürfigkeit, die stört mich.

„Ok, aber nur weil du es bist. Ich tue es nicht für Hizumi, damit das klar ist.“

Damit scheint er zufrieden zu sein, denn er dreht sich um und geht. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch, dass nun Haruka die Getränke verteilt und Kai sie zubereitet. Guten Gewissens verlasse ich die Bar und folge Zero.

Na dann bin ich mal gespannt, was der Big Boss von mir will.

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So das war es wieder von mir. Ich hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns beim nächsten Mal wieder.

LG Temari



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sixty69Nine
2010-11-30T17:39:53+00:00 30.11.2010 18:39
Juhhuu!Die Anderen sind doch nicht Tod! =) zu Glück <3
Ja ich find das Kapitel iwie recht süüess so wie Hizu & die Andern miteinander umgehen...netter als gedacht.^^
Aber dieser Boss gefällt mir ganz & gar nicht...-.-
Hoffe Lenne kriegt jetzt keine Probleme...
Aber das Kapitel find ich echt guut gefällt mir sehr<3
hoffe es geht bald weiter ^___^

LG


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